Elena - Der letzte Brief impliziert uns doch klar wie Klossbrühe, das Lucius 'enttäuscht' wäre, wenn sich 'etwas' bei Draco geändert hätte. Hogwarts ist voll mit Jungens und Mädchens und die Nächte in den Kekern sind ja so kalt. Ja? Du verstehst schon, ne? ;-)
Merci für die prompte Review
Lucius stand im Schatten des Kerkerflures und war ausser sich, wo konnte sein Drache bloss stecken, es war schon kurz vor Abenddämmerung, vor allem bei wem war er. Er war wütend, aber nur auf sich selbst und auch sehr traurig, den er hatte den letzten Brief nur geschrieben, weil er ihn warnen wollte, es nicht so weit zu treiben, er wollte ihm nicht wirklich drohen. Aber hatte er ihn damit noch mehr in die Arme eines anderen oder einer anderen getrieben? -Wahrscheinlich. Vielleicht sogar jemand so jung wie er selbst.- Doch er würde seinen kleinen Drachen wieder besänftigen, er würde alles wieder ungeschehen machen, aber vor allem würde er Draco überschütten mit Küssen und Geschenken. Da sah er Draco auch schon aufgeregt mit einem anderen Jungen, der recht exotisch aussah, reden. Und als er ihm dann auch noch einen Brief überreichte sah Lucius nur noch Rot.
Draco stand aufgeregt im Flur, es war schon spät am Abend und sie müssten jederzeit in ihre Gemeinschaftsräume, er hatte es ganz schwer geschafft den Brief noch fertig zu schreiben. Es war Samstag, am Abend vor Valentinstag und sein Vater war noch nicht da. -Dann wird er wohl vorerst überhaupt nicht mehr kommen. Merlin sei dank. Er hätte mich bestimmt umgebracht.- Endlich kam Blaise zu ihm und er flüsterte nur leise.:"Blaise bringe den Brief in die Eulerei und schicke ihn direkt zu meinem Vater. Schaue nicht rein, sonst trete ich dir in deinen Arsch. Hast Du verstanden?" Blaise wollte gerade den Brief entgegen nehmen als Lucius Malfoy persönlich neben ihnen stand, wie aus dem Nichts und ihn ihm vor der Nase weg schnappte. Blaise sagte nur gelassen.:"Das hat sich dann wohl erledigt Dray. Gute Nacht. Mr. Malfoy." Und schon war er weg.
All seine guten Vorsätze hatten sich in Luft aufgelöst und Lucius zog Draco roh mit sich in sein Gästequartier, das er immer bezog wenn er für eine längere Zeit zu Besuch war. Er zischte wütend das Passwort und eine Sekunde nach dem sich die Tür geöffnet hatte, schob er Draco mit einer rauen Handbewegung hinein, als wenn Draco nichts wiegen würde. "Aua, Vater. Du tust mir weh.", wimmerte Draco elendig als er zu Boden fiel.
"Nenne mich nicht Vater. Silencio! Wer denkst Du, bist Du, mir das anzutun?", mit einer Bewegung lies er alle Bilder im Raum verschwinden und sprach weiter, "Erinnere dich an unsere Unterhaltung im Garten. Erinnere dich! Ich habe dich darum gebeten, dir sicher zu sein, bevor es zu mehr kommt zwischen uns. Und kaum kann ich nicht zu dir eilen, rennst Du dem nächsten in die Arme. Ich habe dich auch daran erinnert, das ich dein Vater bin. Damals hat es dir keine Probleme bereitet. Serae Ponderosum! ...Was ist es jetzt? Hast Du bemerkt das ich alt bin? Ich würde sagen, dafür ist es ein wenig zu Spät. Denkst Du nicht auch?", schrie Lucius.
Draco sass immer noch auf dem kalten Kerkerboden, Augen weit aufgerissen. Würde er ihn schlagen? Würde er ihm auf andere Weise wehtun? Er konnte nicht mehr an sich halten und begann erst kläglich zu schniefen, "Bitte tue mir nicht weh.", jammerte Draco. Und nach einigen Sekunden weinte er nur noch, während er sich die Hände vor sein Gesicht hielt, er wollte nicht das Lucius ihn so sah.
"Draco, shh. Es ist alles in Ordnung, verzeihe mir. Ich bin dumm. Du hast doch eine Erklärung dafür, nicht wahr? Du hast immer eine Erklärung.", wisperte Lucius, erschrocken über sich selbst uns seine Reaktion während er Draco hochhob und in seinen Armen hielt. Zaghaft umarmte Draco seine Liebsten. Erst hatte er ihn so sehr vermisst, doch diese Worte hatten ihm viel mehr weh getan, als alles andere, das sein Vater hätte tun können. Und das nur weil er sich kindisch angestellt hatte. "Es tut mir Leid, ich wollte dir nur zeigen, wie traurig ich war. Ich dachte, es wäre nur richtig, dich auch so fühlen zu lassen. Ich war so kindisch und verdiene es genauso wenig wie Mutter, dass Du dich für mich aufopferst, mich liebst und mir alles gibst, das ich mir wünsche." schniefte Draco leise in Lucius' Brust.
"Ist ja gut meine kleiner Drache, aber warum einen Brief an diesen komischen Jungen.", sprach Lucius leise über seinen Kopf hinweg. "Vater, er sollte denn an dich schicken. Seit deinem vorletzten Brief, tat es mir schon Leid. Und als du gestern und heute nicht da warst, nahm ich mir die Zeit, dir zu schreiben. Verzeih' mir, bitte." sagte Draco nach dem er sich erst erschrocken von Lucius weggedrückt hatte um ihm ins Gesicht zu sehen.
Lucius kam sich so dumm vor. Das Draco sich so benommen hatte in den letzten Wochen, war nicht das schlimme, er war noch so jung und deswegen war alles verzeihlich. Aber das Lucius kurz davor war ihn zu prügeln, konnte er jetzt selbst kaum fassen. Er hatte ihn ja schon angeschrien, was wäre wohl danach passiert? Langsam zog er ihn wieder an sich und fühlte nach einigen Sekunden in dieser innigen Umarmung, wie Draco sich entspannte, dennoch an Lucius fest krallte.
"Ich habe dich so vermisst.", wisperte er sanft ihn Lucius Brust und wurde prompt mit einem weichen Kuss auf seine Wange überrascht. Lucius hob Dracos fragilen Körper hoch und setzte sich auf das Canapé vor dem Kamin, Draco auf seinem Schoss fest an ihn gedrückt. Zärtlich strich er ihm über das Haar und küsste ihn wiederholt auf die Wange. "Draco, ich habe Severus gebeten ein Auge zuzudrücken, damit Du hier bei mir schlafen kannst bis Montag. Bleibst Du hier?", flüsterte er Draco ins Ohr. Draco hob seinen Kopf an und sah ihm in die Augen, wieder liefen ihm Tränen über die Wangen und er sprach ganz heisser.:"Willst Du mich überhaupt noch hier haben? Nachdem ich mich so töricht benommen habe?"
Lucius lächelte ihn an und nickte ihm bejahend zu. Dracos Gesichtszüge erhellten sich sofort und er küsste Lucius wild und erdrückend auf die Lippen und alles war wieder wie vorher, all der Schmerz vergessen und alle Dummheiten vergeben. "Ich liebe dich. Und ich werde mich nie wieder so schlecht benehmen, weder werde ich je irgendetwas, das Du sagst bezweifeln, Lucius.", sagte Draco kaum hörbar und küsste ihn wieder.
Silencio - (lat.) Ruhe, Stille Damit kein Ton hinaus kann
Serae - (lat.) schliessen eines Schlosses. Befestigung für diesen Vorgang (also eine Verbalhornung)
Ponderosum - (lat.) schwer, zum schliessen oder ablegen
