Pairing: Kara/Lee
Disclaimer: Gehört alles nicht mir (schnüff)!
Kapitel 1
„Also, sie muss auf meiner Liste in die Top fünf, da gibt es gar keinen Zweifel! Hast du diesen Hintern gesehen?", griente Larry. Schamlos starrte er der jungen Kadettin hinterher, die gerade die Mensa verließ.
Lee zuckte nur mit den Schultern und schob sich noch ein Stück Lasagne in den Mund.
„Ja, der Hintern ist toll, aber sie ist total langweilig. Sie ist mit mir in der Manöverklasse", fügte er erklärend hinzu.
Larry wandte sich wieder Lee zu, der ihm gegenüber am Tisch saß und grinste frech: „Also, solange sie im Bett nicht auch fad ist kann ich darüber hinwegsehen..."
Das brachte Lee zum Grinsen. „Du kannst über alles hinwegsehen, solange du nur jemanden in deine Koje kriegst."
Larry schüttelte den Kopf: „Tja, besser als übertrieben wählerisch zu sein wie jemand anderer hier. Weniger als fünf in einem Jahr, das sollte dir echt peinlich sein! Schließlich sind wir nur einmal auf der Fliegerakademie. So eine Auswahl haben wir nie wieder!"
Lee stocherte auf seinem Teller herum. Larry gegenüber hätte er es nie zugegeben, aber die gelegentlichen One Night Stands auf der Fliegerakademie begeisterten ihn einfach nicht mehr besonders. Klar, es war einige Male passiert, schließlich war er zwanzig und wer konnte da schon nein sagen. Trotzdem, ein Mädchen, für das er mehr war, als nur ein Körper zur Abkühlung wäre eine willkommene Abwechslung. Nein, korrigierte er sich selbst. Ein Mädchen von dem er tatsächlich wollte, dass er mehr für sie war.
Der junge Kadett suchte noch nach einer passenden Antwort, als ihn ein lautes Krachen zusammenzucken ließ.
Lee drehte sich in seinem Sessel, um zu sehen, was los war.
„Du findest es also lustig herumzuerzählen, dass du mich mit Ambrosia abgefüllt hast und mich dann gevögelt hast?"
Ein blondes Mädchen stand direkt hinter Lees Tisch und starrte auf einen Kadetten, der sich die Hand auf seine blutige Nase hielt. Vor seinen Füßen lag ein Tablett, das Essen war über den ganzen Fußboden verstreut.
In der Mensa wurde es leiser, schließlich versprach das hier pikanten Gesprächsstoff für ein paar Tage.
Lee musterte das Mädchen neugierig. Er hatte sie noch nie gesehen, sie musste eine von den Neulingen sein. Sie war blond, athletisch und ihre Augen sprühten nur so vor Ärger. Dass der junge Mann, dem sie einen rechten Haken verpasst hatte um mehr als einen Kopf größer war als sie, schien sie nicht im geringsten einzuschüchtern.
Larry bemerkte Lees offensichtliche Faszination und versetzte ihm unter dem Tisch einen Fußtritt: „Sexy! Das Gegenteil von Langeweile! Die solltest du dir schnappen."
„Verflucht Kara, ich habs doch nur zwei Leuten erzählt. Außerdem hab ich dich mit Ambrosia abgefüllt, das kannst du nicht bestreiten. Und das mit dem Vögeln, na ja, ich habs ja bloß angedeutet."
Ein kollektives Seufzen ging durch den Raum. Lee schmunzelte, dieser Typ hatte wirklich keine Ahnung von Frauen.
Wie vorauszusehen schienen die Worte Kara nicht sehr zu besänftigen und ihr Gegenüber machte sicherheitshalber einen Schritt zurück.
„Frak, in meiner Erinnerung hab ich dich unter den Tisch getrunken! Allein deshalb konnte schon gar nichts passieren."
Der Kadett starrte sie trotzig an: „Es konnte nur deshalb nichts passieren, weil du so verflucht frigide bist!"
Jetzt verstummten auch die letzten Geräusche und die Kadetten, die weiter hinten saßen, reckten die Köpfe, um nur ja nichts zu verpassen.
„10 Kubits, dass sie ihm ein blaues Auge verpasst."
Einen Moment lang sah es tatsächlich so aus, als würde Kara sich auf ihren Gegenüber stürzen, doch dann entspannte sich ihre Haltung und sie begann laut zu lachen.
„Ich frigide? Das hör ich echt zum ersten Mal!" In ihren Augen blitzte es schelmisch auf und sie blickte suchend auf die Leute, die rundherum saßen. „Ich frigide?", wiederholte sie, „Die Herausforderung nehme ich an."
Lee musste grinsen, der entschlossene Ausdruck auf ihrem Gesicht versprach nichts Gutes.
Sein Schmunzeln verging ihm allerdings schnell, als ihre braunen Augen auf ihn fielen.
Er spürte ein leichtes Ziehen im Magen, ihr Blick war so intensiv, er wollte sich abwenden, aber es gelang ihm nicht.
Mit wenigen energischen Schritten stand Kara neben ihm und packte seinen Kopf mit beiden Händen.
Dann presste sie mit einer zielstrebigen Bewegung ihre Lippen gegen seine. Im ersten Moment war Lee wie erstarrt, aber dann fühlte er wie ihre Zunge federleicht seine Unterlippe entlang strich und die plötzliche Intensität ihrer Berührung warf ihn fast vom Sessel. Seine Gedanken setzten aus, er packte ihre Handgelenke und begann ihren Kuss zu erwidern. Sie schmeckte süß und kraftvoll und sie war ihm mehr als ebenbürtig.
„Stop, Kadett, das reicht!" „Lee.", sagte er und seine Finger verstärkten seinen Griff. „Lee", wiederholte sie. Einen Moment lang starrte Kara ihn mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an, dann schüttelte sie seine Hände ab und richtete sich auf. Lee bewegte benommen den Arm, um sie zurückzuholen. Als ihm klar wurde, was er da tat, breitete sich eine langsame Röte auf seinem Gesicht aus.
Die übrigen Kadetten johlten und von den Blicken, die Lee trafen waren nicht wenige neidisch.
Kara spazierte inzwischen in aller Seelenruhe zu dem jungen Mann zurück, der das Ganze missmutig beobachtet hatte.
Ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht pflanzte sie sich vor ihm auf. „Frigide, hah!"
Triumphierend wandte sie sich ab und marschierte aus der Mensa.
Zurück ließ sie einen Haufen grölender und klatschender Kadetten. Zwei von ihnen hatten ziemlich rote Gesichter, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Larry hörte schließlich auf zu lachen und beugte sich über den Tisch vor. „Verflucht Lee, du hast vielleicht ein Glück!"
Er betrachtete seinen Kumpel genauer und schmunzelte.
„Du brauchst es mir nicht zu verraten! Ich weiß, wer ab heute an der Spitze deiner Liste steht."
ENDE
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