Sommergeschichten TEIL 1

3. Kapitel: Des Verbrechens Kern

Die Villa, die Da Silva seiner Verlobten Adelina Lazareno geschenkt hatte, lag inmitten eines schattigen Wäldchens, das wohl den Garten darstellen sollte und das unter der glühenden Sonne ein willkommener Zufluchtsort war.

Den Eingang des Parkes bildete ein hohes schmiedeeisernes Tor, das in den hellen Stein einer Begrenzungsmauer eingelassen war.

Vor jener Mauer hatte Nick an diesem Morgen seine Corvette geparkt, bevor er zusammen mit Cody zum Tor gegangen war. Sie hatten noch nicht einmal geklingelt, als die Besitzerin des Hauses, Ms. Lazareno, schon über den Kiesweg, der sich durch den Garten zum Haus wand, gerannt kam und sich aufgeregt an den Gitterstäben des Tores festklammerte.

„Ich habe Sie vorfahren sehen'', keuchte sie außer Atem. „Gibt es etwas Neues von meinem Verlobten?''

„Leider nicht'', gestand Cody, nachdem er sich von seinem anfänglichen Schock erholt hatte und machte ein bedauerndes Gesicht. „Können wir uns vielleicht einen Augenblick unterhalten, dann erklären wir Ihnen alles.''

„Natürlich'', entgegnete die Verlobte mit maßloser Enttäuschung in der Stimme. Sie betätigte den Toröffner und führte die Detektive zu einer Sitzgelegenheit, die unter einigen großen Laubbäumen angesiedelt war.

„Wir konnten Ihren Verlobten bisher leider nicht finden'', begann Nick, als sie sich alle niedergelassen hatten. „Aber es haben sich neue Aspekte in seinem Fall ergeben...'' Er machte eine angespannte Pause und fuhr dann fort,,Es hat sich herausgestellt, dass er den Familienschmuck entwendete, um ihn hier zu verkaufen...''

„Was erzählen Sie da?'' Ms Lazareno schlug entsetzt die Hand vor den Mund. „Dieses Ensemble ist das Ein und Alles seiner Mutter! Und jetzt ist es... weg?''

,Nein. Zum Glück konnten wir es wieder finden'', beruhigte Cody. „Eine Kollegin von uns wird es dann nach Texas überführen.''

- ,Dios mio, Gott sei dank! Es hätte der armen Frau das Herz gebrochen! Ich... ich muss sie sofort anrufen... ich...'' Ms. Lazareno wurde unruhig und blickte im Garten umher, konnte sich jedoch nicht entschließen aufzustehen.

„Wir wissen, dass das jetzt schwer für Sie ist'', tastete sich Nick schließlich behutsam weiter vor. „Aber wir müssen Sie trotzdem fragen. Haben sich hier in letzter Zeit Personen aufgehalten, die an Ihrem Verlobten interessiert waren?''

Die Frau riss entsetzt die Augen auf und schlug wieder die Hand vor den Mund. „Oh nein, Sie glauben doch nicht, dass er entführt wurde. Vielleicht als er den Schmuck dabei hatte? Aber es wusste doch niemand davon! Nicht einmal ich... oh bitte...'' Sie brach ab und fing an zu schluchzen.

„Wir glauben ehrlich gesagt nicht, dass er entführt wurde...'', sagte Cody zögerlich. , ...sondern vielmehr...'' Er seufzte und fuhr gequält fort: „... dass es sich dabei um seine Komplizen handeln könnte...''

Im Nu war Ms. Lazareno auf den Beinen und schrie nahe der Hysterie:

,Nein, nie! NIEMALS! Enrique ist nicht so einer...''

Ihre Beine gaben nach, sie sank weinend auf die Bank zurück und sah Cody und Nick flehend an. ,...oder?''

„Der Schmuck, den Ihr Verlobter hier verkauft hat, war eine Fälschung'', gestand Nick schließlich.

„Bitte versuchen Sie sich zu erinnern'', fügte Cody hinzu.

,Also gut.'' Ms. Lazareno trocknete sich schweren Herzens das Gesicht und sah trotzig zu ihm auf.

„Da war tatsächlich jemand... zwei Tage bevor Enrique verschwand...''

Murray wischte gerade die Küchenzeile mit einem nassen Lumpen ab, als Irina mit dem Telefon in der Hand die Treppe von Deck heruntergepoltert kam.

Schnell zog er sich in eine Ecke zurück und fragte, bevor sie in seine Nähe kommen konnte,,Und? Was sagt die Mutter?''

„Erzähl' ich dir, wenn die anderen auch da sind'', wehrte sie ab, während sie das Telefon zurück auf die Station stellte. „Lust auf einen Ausflug?''

,Äh... Ausflug...'' Murray zögerte. ,Wohin denn?''

„Ich habe einen Profi ausgemacht, der sich unsere Klunker mal ansehen soll.'' Irina eignete sich kurzerhand Codys Autoschlüssel an und ging schon wieder zur Treppe. „Wie gut die Fälschungen sind, welche Materialien verwendet wurden... na, was ist jetzt? Holst du den Koffer?''

Murray wagte nicht, ihr zu widersprechen, rannte ins Wohnzimmer hinunter, um den Auftrag zu erfüllen und folgte ihr mit dem Aktenkoffer hinaus zu den Parkplätzen. Stumm sah er ihr zu, wie sie Codys Van aufschloss und stumm saß er schließlich neben ihr auf dem Beifahrersitz, während sie den Schlüssel in die Zündung steckte. Sie startete jedoch nicht, sondern wandte sich ihm plötzlich zu und fixierte ihn mit durchdringendem Blick.

„Sag mal, hab' ich dir irgendwas getan?''

„Äh... wieso... wieso fragst du?'' Murray fühlte sich unbehaglich und klammerte sich Hilfe suchend an dem Griff des Koffers fest.

- ,Na, du bist so zurückhaltend, redest nicht mit mir, weichst mir dauernd aus... hör mal, wenn ich irgendetwas Blödes gesagt oder getan habe, dann tut mir das leid. Ich kann mich jedenfalls nicht mehr daran erinnern...''

„Nein... das ist es nicht... wirklich...'' Ihr Beifahrer wand sich verzweifelt.

„Du bist eine nette ...äh... Gesellschaft und so...''

„Was ist es dann, Murray? Sag' es mir!'' Irina legte bestimmt die Hände aufs Lenkrad, zum Zeichen, dass sie nicht eher losfahren würde, bis sie die Wahrheit kannte. "Ist es, weil ich mich in den Fall eingemischt habe? Keine Sorge, ihr seid mich ja bald wieder los...''

„Nein, das hat damit überhaupt nichts zu tun!'', rief Murray plötzlich ungewohnt heftig aus. „Und sag das bitte doch nicht dauernd ...''

Als ihm sein Ausbruch bewusst wurde, zog er sich jedoch sofort wieder in seine Ecke zurück. „Es ist nur...'' gestand er schließlich zögernd.

„... ich... ich finde dich... gruselig...''

Irina starrte ihn an, als hätte er gerade erklärt, er würde in seiner Sockenschublade Leguane züchten. Dann fing sie plötzlich an zu lachen.

„Gruselig?'', japste sie. „Du findest mich gruselig? Um Gottes Willen...''

„Ja, weil du mitten in der Nacht bei strömendem Regen...'' erläuterte Murray aufatmend, endlich die Wahrheit gesagt zu haben.

Irina wurde immer noch von einem Lachkrampf geschüttelt, dann holte sie einmal tief Luft und hielt ihm die Hand hin.

„Okay, ich versuche, nicht mehr so gruselig zu sein'', versprach sie grinsend.

„Tut mir leid, dass ich euch so erschreckt habe...''

Murray packte mit einem erleichterten Seufzen ihre Hand und dann konnten sie endlich losfahren.

,Murray, Irina! Wir sind wieder da!'', rief Cody schon von weitem und sprang vor Nick die Stufen der Kabine hinab, blieb jedoch abrupt mitten im Raum stehen, als er sein Schiff verlassen vorfand.

„Und wir haben Bier mitgebracht'', rief Nick unwissend hinterher und lief direkt auf seinen Partner auf. „Uff, was soll das? Warum bleibst du stehen?''

„Sie sind nicht da'', erklärte Cody ungehalten und drehte sich mit gerunzelter Stirn um. „Keine Ahnung, was vorgefallen ist oder was sie herausfinden wollen. Jedenfalls haben sie mein Auto genommen.''

Er deutete über die Schulter. „Die Schlüssel fehlen nämlich.''

„Na, sie werden schon wieder auftauchen'', meinte Nick gleichgültig, stellte den mitgebrachten Six - Pack Bier mit Schwung auf den Küchentisch und zeigte dann zur Küche. „und zumindest den Abwasch haben sie uns übrig gelassen.'' Cody seufzte genervt und verdrehte die Augen, während er sich daran machte, Spülwasser einzulassen. Nick packte indessen zwei Bierflaschen aus, stellte eine neben Cody und setzte sich dann mit Schwung auf die Anrichte. Beide brüteten eine Weile schweigend vor sich hin (Cody schrubbte mechanisch das Geschirr), bis Nick zu sprechen begann.

„Wie findest du sie so?''

Es klang als setze er ein Gespräch fort, doch Cody konnte ihm nicht so recht folgen. ,Wen?''

- ,Irina natürlich! Wen denn sonst?''

Cody lies für einen Moment das Spülen sein und fixierte nachdenklich den Schrank vor seinem Gesicht. „Ich weiß nicht genau... schwer zu sagen... sie ist ... irgendwie...'' Er wandte sich Nick zu, die Augen zu Schlitzen verengt, als zweifle er an etwas. , ...nicht echt ...''

„Nicht echt'', echote Nick feststellend.

„Versteh' ich nicht falsch'', verteidigte sich sein Partner. „Ich glaube ihr alles, was sie sagt ... aber ich glaube nicht, dass sie die ist, die sie vorgibt zu sein.''

- ,Du meinst ,Irina Galvani'' ist ein falscher Name?''

„Nein, du denkst schon wieder zu extrem!'' Cody wandte dem Abwasch endgültig den Rücken zu und schnappte sich seine Bierflasche. Gemeinsam starrten sie auf ein entlegenes Eck der Küche.

"Ich meine, sie spielt uns was vor'', erläuterte er schließlich. „ihr Verhalten die ganze Zeit... sie kann doch nicht wirklich so eiskalt sein, wie sie immer tut, oder? Das würde mir ehrlich gesagt Angst machen, weißt du...''

„Also ich kann dir gerade nicht folgen'', beschwerte sich Nick ungehalten.

„Geht es dir nun darum, dass sie eiskalt tut oder geht es darum, dass du nicht willst, dass sie eiskalt ist?''

-„Rede ich undeutlich! Ich hab' doch gesagt, sie spielt uns was vor!''

"Und hast du Beweise dafür?'' Nick sah fragend auf Cody herab und hob die Augenbrauen.

„Natürlich hab' ich Beweise!'', fuhr der andere auf, stockte jedoch mitten in der Bewegung. „Nur... ich weiß nicht... es sind...''

Er sah aus, als hätte er den Faden verloren, deshalb vollendete Nick an seiner Stelle den Satz,,Es sind ihre Augen, nicht?''

„Ja... vermutlich sind es ihre Augen...'' Cody schüttelte langsam den Kopf.

„Woher weißt du das? - Nein, warte! Du Schuft! Du hast es auch bemerkt! Wieso lässt du mich hier Reden schwingen, wenn du schon Bescheid weißt?''

„Na, weil...'' Nick schien verlegen. „ ... weil ich deine Begründung hören wollte...'' Er lachte leise. „... ich dachte, ich seh' schon Gespenster...''

„Mann ...'' Cody seufzte tief und nahm einen langen Schluck aus der Bierflasche. „es ist zum Verrücktwerden! Am Liebsten würden wir sie nach Galvington oder wie das Kaff heißt, zurückschicken und jetzt stehen wir in der Küche und machen uns Sorgen um sie...''

„Stimmt'', bestätigte Nick nachdenklich. „irgendetwas stimmt nämlich nicht!'' Abrupt drehte er sich zu Cody um. "Ihre Augen passen nicht zu der Maskerade, die sie hier abzieht, deshalb dachte ich, ich könnte ihre wahren Absichten darin erkunden...''

- ,Und?''

,Nichts!'' Nick sah fast schon verzweifelt aus, bei dem Versuch, aus Irina schlau zu werden. „Sie sind leer! Die ganze Zeit! Wie ein Abgrund! Das ist es, was mir wirklich Angst macht, Cody.'' Er schloss die Augen und fuhr fort:

Einerseits... will ich wissen, was dahinter steckt... aber andererseits... nun, es geht uns nichts an, oder? Wir sind sie in ein paar Tagen los...''

„Das stimmt.'' Cody bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick.

„Was hältst du davon: wir belassen es dabei?''

- ,Hmmm... jaaaah...''

Beide nickten und sahen dann schnell weg.

Als Murray und Irina endlich nach Hause kamen, war der Abwasch längst erledigt und Nick und Cody lümmelten am Küchentisch. Sie sahen erst auf, als die beiden Verschollenen vor ihnen standen, denn Irinas Absätze hatten sie schon auf dem Steg gehört.

„Wir sind wieder da!'', verkündete letztere strahlend und fegte Nicks Füße von einem Stuhl, um darauf Platz zu nehmen.

„Ja, wir waren bei einem Spezialisten'', erklärte Murray ebenfalls strahlend und schob sich samt Koffer neben Cody in die Bank. „Aber jetzt erzählt mal. Was habt ihr rausgefunden?'' Ungefragt schnappten er und Irina sich ein Bier und lehnten sich zurück.

„Die Verlobte wusste nichts davon, dass der Kerl den Schmuck mitgenommen hat'', erzählte Cody. „Und seine Geschäftspartner kannte sie auch nicht. Nichts Auffälliges in der letzten Zeit...''

„Aber sie erinnert sich an einen Kerl, der eines Tages im Auto vorgefahren ist, als sie im Garten waren'', ergänzte Nick. ,Da Silva hat sie schon ins Haus geschickt, aber sie ist noch mal herausgekommen und konnte sie beobachten.''

„Ihr Mann und der Fremde begrüßten sich wie alte Kumpels'', übernahm nun wieder Cody. ,Aber sie dachte sich nichts dabei.''

„Ahhhh jaaahhh...'', antwortete Irina gedehnt und rollte die Augen zur Decke. „Kann sie ihn beschreiben?''

„Sie kann!'', Cody klang ganz stolz. „Ein Latino, etwa in Da Silvas Alter, mit Schnauzbart und einer Tätowierung am rechten Arm. Sie glaubt, es ist ein Revolver in einem Lorbeerkranz oder etwas Ähnliches. Und er hat eine gezackte Narbe am Unterarm.''

,Oh... gut!'' Irina schien erfreut und wirkte, als würde sie sich gerne gaunermäßig die Hände reiben, aber sie tat es nicht, zeigte stattdessen die Zähne, was wohl ein Grinsen sein sollte. Alles in allem sah sie aus, als hätte sie einen an der Klatsche, was Nick und Cody etwas einschüchterte. Deshalb lenkten sie schnell ab. ,Und jetzt ihr.''

„Wir haben mit der Mutter gesprochen'', begann Irina und wurde augenblicklich wieder normal. „Sie kennt seine Freunde in LA nicht, nur seine Bekannten aus den reichen Häusern in Galveston - und die sind alle, wo sie sein sollen.'' Sie zuckte die Schultern, während Nick schlussfolgerte:

,Also keine Spur. Wieso sollte er seiner Mutter den Schmuck klauen und zu seinen Leuten hier schaffen? Dann muss er die Beute ja teilen.''

„Als Racheakt vielleicht'', ging Irina, nach einem Blick auf Murray, der offenbar kurz davor war, von einer einzigen Flasche Bier betrunken zu werden, darauf ein. ,Sie hat ihm vorgeworfen, er sei faul und hat gedroht, ihm den Geldhahn zuzudrehen und ihn zu enterben, wenn er sich keine Arbeit sucht. Na ja, sein Großvater hat sich hochgearbeitet zu dem Reichtum, den sie jetzt besitzen und Mrs. da Silva will wohl das Andenken wahren oder so...''

„Aber er hat sich keine Arbeit gesucht'', endete Cody düster.

Sie schüttelte den Kopf und seufzte.

„Dann lag er seiner Mutter aber gehörig auf der Tasche'', fuhr Nick plötzlich dazwischen. „Immerhin hat er seiner Verlobten doch diese Villa gekauft...''

,Aber nicht von ihrem Geld!'' Irina setzte sich plötzlich auf und starrte ihn an. „Das wüsste ich sonst! MIST!'' Wütend knallte sie ihre Flasche auf den Tisch und kratzte sich am Kopf, als hätte sie etwas vergessen oder übersehen.

„Also hat er eine andere Einnahmequelle'', erklärte Cody über ihren Kopf hinweg und sah seine Partner an.

„Schmuckfälscherei'', fügte Nick hinzu. Allmählich fügten sich die einzelnen Puzzelteile zu einem Gesamtbild zusammen.

„Eine ganze Bande!'', fauchte Irina.

Die drei Männer zuckten zurück und Cody stieß dabei gegen den Koffer, den Murray noch immer auf dem Schoß hielt.

„Wie ich sehe, habt ihr den Schmuck spazieren geführt'', witzelte er, um die Situation zu entkrampfen und stellte den Gegenstand auf den Tisch.

„Nun, wir haben die Juwelen untersuchen lassen'', erklärte Murray gezwungenermaßen, da Irina eingeschnappt vor sich hinbrütete.

,Fälschungen der billigsten Art. Vergoldetes Metall, Glasperlen, Glassteine... alles nur gefärbt. Die einzigen echten Steine sind Zirkone aus Connecticut.''

„Jetzt kennen wir zwar den Hintergrund, aber haben trotzdem keine Ahnung, wo sich Enrique da Silva aufhält!'', beschwerte sich Nick. „Und nun?''

Plötzlich schoss Irina von ihrem Stuhl hoch, als hätte sie etwas gebissen und sprang mit großen Schritten die Treppe hinauf. Sie hörten ihre Absätze über das Deck dröhnen, dann kehrte wieder Stille ein.

„Was war das denn?'', fragte Nick verstört.

Es dauerte nur etwa eine Stunde, bis Irina wieder zurückkam - noch dazu in weit besserer Laune, als bei ihrem überstürzten Abgang.

Schon von weitem hörten die Männer, dass sie nach ihnen rief, doch sie waren viel zu faul, sich aus dem Salon nach oben zu bequemen. So aufgeregt wie Irina klang, würde sie schon zu ihnen kommen.

Tatsächlich fegte sie nur wenige Sekunden später die Treppe herunter und blieb unter der Tür stehen.

„Wir haben ihn!'', jubelte sie und hüpfte von einem Bein aufs andere.

Nick richtete sich überrascht aus seiner halb liegenden Position auf dem Sofa auf und fragte nur,,Hä!'', während Cody vorwurfsvoll hinzufügte,,Wo warst du überhaupt?''

„Sag mal, hast du nicht zugehört?'' Irina ignorierte seine Frage und warf sich in einen freien Sessel. „Wir haben ihn! Der Kerl, den die Verlobte gesehen hat, heißt Juan Eskalante. Er war der Polizei wegen einiger kleinerer Delikte kundig. Auf ihn sind zwei Adressen eingetragen. Eine hier in LA, die aber verlassen ist - und zwar genau seit dem Tag von Da Silvas Verschwinden - und die andere in Mexiko.''

„Woher weißt du das auf einmal?'', argwöhnte Cody.

"Ich hab' Lt. Quinlan gefragt'', sagte Irina arglos und mit einem Blick, der sich keiner Schuld bewusst war. „Klingelt bei euch eigentlich nichts? Mexiko!

Das wird ihre erste Station sein, wenn sie nach Europa abhauen wollen. Spuren verwischen, Beute einsammeln, falsche Pässe... das ganze Reportoir.''

Die drei Detektive staunten mit offenem Mund, doch Cody hatte sich als erster wieder unter Kontrolle und schnappte,,Moment mal! Wir haben gesagt, wir sprechen uns ab! Du kannst nicht einfach wegrennen und...''

Diesmal kam Nick Irina jedoch zu Hilfe. „Ist doch egal jetzt! Mann, wir stehen so kurz vor der Lösung des Falls!''

Auch Murray wurde von der Aufregung gepackt. ,Ja, genau. Erzähl schnell weiter, Irina! Woher wissen wir, ob und wann sie dort auftauchen werden?''

"Der Zielflughafen in Mexiko koordiniert sowohl Linienflüge als auch Privatflugzeuge auf ein und demselben Platz'', frohlockte Irina. „Und nun ratet wer für Freitag auf der Ankunftsliste steht.''

„Da Silva und seine Truppe?'', äußerte Nick das Nächstliegende.

,Aber wie...''

Irina beantwortete seine unausgesprochene Frage, als könne sie Gedanken lesen. ,Da Silva hat einen Flugschein und eine eigene Maschine. Der mexikanische Flughafen hat mir die Kennung des angemeldeten Flugzeuges überlassen und Quinlan hat mir bestätigt, dass es sich dabei um Da Silvas Maschine handelt.''

„Ein Flugschein...'', echote Cody ungläubig. „Wir sind wirklich dumm, dass wir nicht früher darauf gekommen sind. Mann, wir haben ihn wirklich Leute!''

„Genau'', freute sich Irina und sprang auf. „na los, wir haben noch viel zu tun bis Freitag.'' Hände reibend wandte sie sich der Tür zu, doch Cody hielt sie zurück. „Was hast du vor? Wir rufen jetzt einfach die Polizei an.''

,Irrtum!'' Irina wirbelte herum und starrte ihn an.

„Wir fangen sie am Flughafen ab!''

Bemerkung zum Kapitel – Titel (hey, das REIMT sich!):

Abgeleitet von dem Ausdruck ,des Pudels Kern'' …. Keine Ahnung … das ist irgendwie aus FAUST oder so einem anderen etwas älteren Stück…

- ja, aber ihr wisst, was sich meine….