Also, hier ist die eigentliche Geschichte. Der Prolog war nur dazu da, um über alles zu informieren...

Kapitel Eins - Azkaban

Hermine saß mit einer Tasse Kaffee in cer Hand auf der Fensterbank und ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, denn draußen regnete es und das war genau so, wie sie es mochte.

Sie trug eine dunkelblaue Robe und ihre Haare waren aus dem strengen Pferdeschwanz gelöst und vielen in lockeren Wellen ihren schmalen Rücken herab. Hermine hatte gerade einen stressigen Tag im Ministerium beendet und war nach Hause gekommen, um sich zu duschen und früh ins Bett zu gehen.

Aber ihre Pläne wurden vernichtet: Harry apparierte plötzliche in die Mitte ihres Eingangsbereichs, einen besorgten Ausdruck in seinem Gesicht. In seiner Eile sah er Hermine, die auf der Fensterbank saß, erst nicht.

„Hermine! Wo bist du?", rief er, während er sich suchend umschaute. Er ging zum Ende der Treppe, die nach oben zum Rest von Hermines Haus führte. „Ich muss wirklich dringend mit dir sprechen!"

„Hinter dir.", sagte Hermine sanft von ihrem Sitzplatz aus. Erleichterung durchflutete Harry als er zu ihr herübereilte, er zog ein kleines samtenes Schächtelchen aus seiner Hosentasche und öffnete es. Ein Verlobungsring.

„Oh Harry! Ich will!", sagte Hermine lachend. Harry wich geschockt von ihr zurück. Er wollte gerade erklären, dass Hermine sich irrte, als diese sagte: „Darling, ich liebe dich, aber du brauchst wirklich ein bisschen mehr Sinn für Humor. Oder zumindest für meinen."

Harry starrte sie finster an. Er ging hinüber zur Couch und ließ sich hineinfallen. „Ich habe Sinn für Humor."

„Wie auch immer, Harry.", sagte Hermine und trank einen kleine Schluck Kaffee. „Also, lass uns den Ring mal begutachten. Wann willst du sie fragen?"

Hermine rutschte vom Fenster weg und setzte sich neben Harry. Sie zog das Schächtelchen aus seinem Griff und öffnete es erneut um den Ring zu untersuchen.

„Was meinst du?", fragte Harry misstrauisch.

„Wann wirst du Ginny bitten, dich zu heiraten? Es ist ziemlich offensichtlich, dass das ein Verlobungsring ist.", sagte Hermine langsam und herablassend. Der Ring war silbern und hatte kleine Diamanten, die um einen großen Stein in der Mitte gesetzt waren. Der Stein war grün, circa einen Kubikzentimeter groß und sein Inneres schien in wirbelnden Farben zu leuchten. Für Hermine sah er aus wie –

„Voldemort", sagte Harry und bestätigte damit Hermines Vermutung. „Ich habe den Stein, in dem seine Seele gefangen ist, in den Ring einfertigen lassen. Denkst du, das ist zu viel? Meinst du, Ginny würde Voldemorts Seele an ihrem Finger tragen wollen? Natürlich nur, wenn sie ‚ja' sagt.", fügte Harry betrübt hinzu.

„Harry, du Dummkopf! Natürlich wird sie ja sagen!", rief Hermine und schlug Harry an den Kopf. „Ich denke, der Ring ist perfekt. Du weißt genau so gut wie ich, dass Ginny total entzückt sein wird, wenn sie den Leuten erzählen kann, dass ihr Verlobter ihr Voldemorts gefangene Seele in ihrem Verlobungsring anvertraut hat."

Harry seufzte und umarmte Hermine. Er sah sehr erleichtert und viel ruhiger aus als zu dem Zeitpunkt, als er Hermines Haus betreten hatte. „Mmh. Ich werde sie heute Abend in ein Restaurant in Paris einladen. Ich hatte vor, sie dann zu fragen." Harry sah, wie sich Hermines Augen mit ungeweinten Tränen füllten.

„Oh, das ist so romantisch.", weinte sie und wischte sich die umgewollten Tränen weg. „Ihr zwei könnt so glücklich sein, dass ihr euch gefunden habt."

Harry stand auf und zog Hermine in eine enge Umarmung. Sie schluchzte leise, denn egal wie lange es schon her war, dass man ihr das Herz gebrochen hatte, es schmerzte immer noch, daran zu denken. „Sch... du wirst jemanden finden, Granny." Harry verwendete ihren Spitznamen aus Hogwarts. Alle ihre Freunde nannten Hermine ‚Granny', da ihr Nachname ‚Granger' war. Es war ein einfaches Zeichen von Zuneigung. „Und er wird dich mehr lieben als alles andere im Universum. Er wird liebevoll und hinreißend sein. Jemand wie ich."

Hermine lachte über Harrys versuch, einen Witz zu machen. Er lächelte zu ihr herunter. „Siehst du? Ich habe wohl einen Sinn für Humor."

Hermine lachte und machte sich von ihm los. Sie wischte sich über ihre Wangen und nahm ihre Kaffeetasse, die vergessen auf dem Kaffeetisch stand. Sie trank den Rest und sagte traurig: „Tut mir leid. Du hast gerade die beste und wichtigste Nacht deines Lebens vor dir und ich ruiniere sie durch mein Geflenne."

Hermine ging in die Küche um ihre Tasse in das Spülbecken zu stellen und Harry folgte ihr. „Du brauchst wirklich ein Haustier oder so was." Hermine schnaubte aus Geringschätzung.

„Nachdem ich Krumbein getötet habe? Ich denke nicht."

„Du hast ihn nicht getötet. Er ist weggelaufen und hat sich selbst ausgeschaltet, dann wurde er von einem Auto überfahren.", sagte Harry. Es schaute auf seine Uhr und wurde blass. „Ich muss gehen. Wünsch mir Glück!"

"Würde ich ja, aber du brauchst es nicht." Hermine küsste ihn auf die Wange bevor er disapparierte.

Aber so schnell wie er weg war, so schnell kam er wieder. „Der Ring! Oh, danke! Tschüss." Hermine hatte den Ring schon erwartungsvoll festgehalten. Sie lachte und verließ die Küche um die Treppen hoch und ins Bett zu gehen.


Am nächsten Morgen wachte Hermine aufgeschreckt auf. Ihr Wecker ging ihr auf die Nerven, sodass sie ihn mürrisch ausstellte.

Sie stand auf, räkelte sich, gähnte und stapfte die Halle runter ins Bad. Nachdem sie erst ein mal geduscht hatte, fühlte sie sich schon um einiges wacher. Sie mühte sich ab, etwas für die Arbeit zum Anziehen zu finden, da sie sie heute für die jährliche Überprüfung der Zauberministerin nach Azkaban musste.

Sie musste professionell aussehen unter all diesen heruntergekommenen, widerlichen Todessern, die dort weggesperrt waren, denn sie hasste es so schon genug, dorthin zu gehen, ohne dass die anderen sie bewerteten. Sie entschied sich für eine grüne Robe und ließ ihre Haare offen. Hermine trug noch etwas Make-up auf, dann stand sie vor dem Spiegel und begutachtete sich.

Ihr Kopf fiel langsam nach vorne, da sie noch nicht richtig wach war. Er knallte an den Spiegel, was sie laut fluchen ließ.

Sie schaute auf ihre Uhr und keuchte auf. Es war bereits 8:01 Uhr und sie sollte um 8:00 Uhr in Azkaban sein. Es war irgendwie ironisch, dass sie sich heute verspäten würde, da sie noch nie vorher zu spät gekommen war.

Sie rannte die Treppen runter und sprang über ihre Couch in die Küche, wo sie hastig einen Kaffee trank und einen Muffin anbiss, bevor sie ins Ministerium disapparierte. Sie landete in ihrem Büro und eilte hinaus zu ihrer Sekretärin.

„Nicole. Ich werde den ganzen Tag in Azkaban sein, also sammle bitte alle meine Memos und leg sie auf meinen Schreibtisch, sodass ich sie morgen lesen kann. Falls etwas dringend sein sollte, erledige es.", entschied Hermine schnell.

Nicole schien erschrocken zu sein über den Vorschlag, dass sie sich um irgendetwas so wichtiges kümmern solle, aber tat die Sache als eine weitere von Hermines verrückten, spontanen Ideen, die Dinge leichter zu machen, ab.

„In Ordnung, Ministerin. Ich werde mein Bestes geben." Hermine lächelte kurz, dann disapparierte sie.

Als sie die Insel, auf der Azkaban lag, erreicht hatte, schaute Hermine sich um und sah, dass die üblichen Wach-Riesen gleichmäßig auf der Insel verteilt waren.

Sie atmete tief ein und ging auf die großen Tore zu, die alles einschlossen. Sie wendete einen komplizierten Spruch an, den nur sie kannte, und die Tore öffneten sich für sie. Sofort traf Grawp Hermine, als diese durch die Tore hineinkam.

„Hermy!", dröhnte Grawp und lächelte die Hexe an. Über die Jahre hinweg hatten er und sie ein Band geknüpft, das Band, von dem Hagrid gewollt hatte, dass sie es knüpften. „Wie geht's Hagger?"

„Hagrid geht es gut, Grawp. Wie geht es dir hier, ist alles und jeder unter Kontrolle?", fragte Hermine höflich und dennoch fest, wobei sie zu Grawps überdimensionalem Gesicht hochblickte.

„Ja. Alles gut."

„Das ist schön.", sagte Hermine und ging einige Schritte an ihm vorbei. „Ich muss die schwerer bewachten Gefangenen kontrollieren."

Hermine beschleunigte ihre Schritte als sie an den Zellen der weniger Kriminellen vorbeiging, die sie nicht kontrollieren musste, auf dem Weg zum Herz der Insel, wo die ganzen Todesser gefangen gehalten wurden. Mit erhobenem Kopf kam sie an der ersten Zelle, die auf ihrer Liste stand, an.

„Misters Nott, Eldergage, Van-Karm? Ich denke, Sie alle finden Ihren Aufenthalt hier so erbärmlich und erniedrigend wie es die Broschüre verspricht?", scherzte Hermine sarkastisch.

Alle drei Männer sprangen von dort, wo sie saßen, auf und stürzten sich durch die Gitterstäbe auf sie, aber Hermine tanzte schadenfroh aus der Reichweite ihrer Arme. „Gut. Die Riesen werden also ihren Erwartungen gerecht." Mit diesem letzten reizenden Kommentar ging sie an der Zelle vorbei zur nächsten.

„Misters Crabbe, Goyle, Goyle?" Sie waren alle da, und da Hermine wusste, dass sie alle zu blöd waren, sich über Beleidigungen aufzuregen, ging sie einfach weiter zur nächsten Zelle. Nachdem sie alle Zellen mit drei Insassen kontrolliert hatte, musste sie, sehr zu ihrem Verdruss, die ganzen Zweierzellen kontrollieren.

„Parkinson und Green, vermute ich?" Hermine hakte sie von ihrer Liste ab und fügte noch, bevor sie weiterging, hinzu: „Übrigens, Parkinson, ich weiß aus gut informierten Kreisen, dass deine Tochter eine verdammt schlechte Zeit in Zelle 4113 hat."

Hermine passierte die nächsten zehn Zellen ereignislos, dann erreichte sie eine Zelle, in der jemand saß, von dem sie es nie erwartet hätte.

„Seamus Finnigan?" Hermine sog scharf die Luft ein, was ihr ein siegreiches, selbstgefälliges Grinsen von dem ehemaligen Gryffindor einbrachte. „Oh, und Morgan, du bist immer noch hier. Gut.", sagte Hermine abwesend, immer noch sichtlich schockiert über die Tatsache, dass –

„Ein Gryffindor in Azkaban, weil er ein Todesser ist. Ich wette, das hast du nie erwartet, oder, Granger?", sagte Seamus leise in sich hineinlachend. Hermine schnappte nach Luft. Sie schickte einen lebensgefährlich stechenden Blick an den bösen Mistkerl, der verwegen vor ihr stand.

„Ich habe nie damit gerechnet, dass ein Gryffindor so tief sinken könnte, wenn du es wissen willst.", sagte Hermine harsch, was dazu führte, dass das Grinsen auf seinen Lippen schwankte und verschwand. „Oder ein Finnigan, wen wir schon dabei sind. Solltet ihr nicht eigentlich eine achtungsvolle und moralische Familie sein? Naja, jetzt hast du den Namen definitiv besudelt."

Hermine ging von der Zelle weg, was eine weitere Welle von Zorn durch Seamus strömen ließ. Er hatte den Sieg, nach dem er sich gesehnt hatte, seit dem er sich Voldemort angeschlossen hatte, nicht erlangt.

Hermine hatte endlich die ganzen Doppelzellen kontrolliert und war nun fast mit den Einzelzellen fertig, als sie sich zufällig vor Draco Malfoys Zelle einfand. Er saß zusammengekauert in einer Ecke der Mitleid erregenden Zelle, die Arme fest um seine Knie geschlungen.

„Ah ja. Hast du ne abscheuliche Zeit, Malfoy? Du scheinst eine echt schlimme Zeit zu haben, so ganz alleine in dieser kleinen, kalten Zelle. Ganz anders als euer Herrenhaus, vermute ich?", sagte Hermine kalt. Draco erwachte aus seiner Trance und sprang mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit auf die Füße, nur um festzustellen, dass Hermine ihn herzlich auslachte.

„Oh ja, ich habe gerade darüber nachgedacht, ‚Free Willy' als Film für heute Abend vorzuschlagen", sagte Draco sarkastisch, wobei Hermine durch seine plötzliche Erholung erschreckte.

„Weißt du was? Ich denke, dass ist eine wunderbare Idee. Ich werde einfach dem großen, wütenden Riesen da drüben sagen, dass da ein Klugscheißer in der Zelle sitzt, dem eine Lektion erteilt werden muss. Ich bin sicher, dass er mehr als glücklich darüber sein wird, dich abzufertigen." Hermine musste lächeln, als sie kurz Angst in Dracos dreckigem Gesicht aufblitzen sah.

„Würdest du das wirklich einem unschuldigen Mann antun?", fragte Draco aufrichtig, kam zu den Gitterstangen der Zelle und starrte ihr in die Augen.

„Unschuldig? Du? Ich denke, du bist schon zu lange hier, dein Kopf ist ein bisschen verdattert. Du bist hier, weil du ein Todesser bist, und nicht, weil du unschuldig bist." Hermine lehnte gemächlich mit ihrem Ellbogen an den Gitterstangen. „Du bist wie dein Vater, in dem war auch kein unschuldiger Knochen. Komisch, ich hab ihn gar nicht bei meinem Kontrollgang gesehen. Haben sie ihn rausgelassen, weil er ein guter kleiner Junge war?"

„Er starb hier bevor du die Dementoren losgeworden bist. Ich denke, er wurde verrückt und konnte es nicht aushalten, so dass er einfach den Löffel abgegeben hat.", sagte Draco und zuckte mit den Schultern.

„Ein trauernder Sohn hat gesprochen", sagte Hermine spottend. Zu ihrer Überraschung und Verärgerung reichten Dracos Hände blitzschnell durch die Gitterstäbe, ergriffen Hermines Arme und zogen sie schmerzhaft gegen das Gitter.

„Ich hasse diesen Mann. Ich bin unschuldig! Wenn Dumbledore sich nicht hätte töten lassen, würdet ihr herausfinden, dass ich sein Spion war, genau so wie Severus Snape.", zischte Draco wütend und zog sie noch näher an ihn heran, aber die Gitterstäbe setzten eine Grenze. „In einer Woche wird mir meine Seele ausgesaugt. Aber ich bin unschuldig, bitte. Finde Katharine Dumbledore, sie wird dir alles erzählen, was du brauchst um zu beweisen, dass ich nicht böse bin und es auch nie war." Draco ließ Hermine los und wich ein paar Schritte vom Gitter weg, als sie sich schnell wie ein Blitz zurückzog.

„Warum sollte ich das für dich tun?", fragte Hermine, als sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte. Sie hielt die Frage für begründet, doch genau so war auch die Antwort.

„Weil du nicht dazu in der Lage wärst, nachts zu schlafen, während du dich fragst, ob ich wirklich die Wahrheit gesagt habe und du den Kuss des Dementoren an einem unschuldigen Mann hast ausführen lassen", stellte Draco schlicht fest.

Hermine nickte ganz leicht, sie hatte verstanden, wenn gleich sie ihm nicht zustimmte. Dann ging sie von seiner Zelle fort um die restlichen Gefangenen zu kontrollieren.


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versuche schon seit Tagen, das Kapitel hochzuladen... und endlich hat es geklappt!