Danke für eure lieben Reviews! Ich habe mich total gefreut!
Kapitel Zwei – Verlobungsparty
Die Lichter im Fuchsbau brannten hell, als die vielen Leute das kleine Haus bevölkerten. Aus allen Ecken des Hauses kam Gelächter und Geschrei. Nur in einer abgelegenen Ecke, in der Hermine beschlossen hatte zu sitzen und das Geschehen still zu beobachten, war es ruhig.
Ginnys und Harrys Verlobungsparty fand gerade statt. Mehrere Gäste tanzten, aber viele saßen auch einfach nur herum und unterhielten sich, und einige, die zu viel getrunken hatten, konnten nur noch unter dem Couchtisch schlafen.
Aber Hermines Gedanken drehten sich nicht um das glückliche Paar oder darum, Spaß zu haben, sondern um die Aussage, die Draco früher am Tag gemacht hatte. Er hatte ihr mit solch einer Verzweiflung in der Stimme und einem so überzeugenden Blick erzählt, dass er unschuldig war, dass Hermine sich dabei ertappte zu denken, er könnte die Wahrheit gesagt haben.
„Vermutlich nur geblufft. Ich wette, allen Todessern wurde beigebracht zu bluffen.", dachte Hermine, während sie abwesend Fred und George anstarrte, die in der Mitte des Raumes einige Tricks aufführten. „Er weiß, dass ich die Macht habe, ihn freizulassen, also dachte er, dass er, wenn er mich von seiner Unschuld überzeugen könnte, frei sein würde."
„ ‚Weil du nicht dazu in der Lage wärst, nachts zu schlafen, während du dich fragst, ob ich wirklich die Wahrheit gesagt habe und du den Kuss des Dementoren an einem unschuldigen Mann hast ausführen lassen' ", erinnerte Hermine sich an die letzten Worte, die Draco an sie gerichtet hatte; sie hatten sich ihr ins Gedächtnis gebrannt. Sie reizten sie, ließen sie unbedingt die Wahrheit herausfinden wollen.
Sie wusste, dass das, was er gesagt hatte, vollkommen richtig war. Wenn sie nicht Nachforschungen über seine Gerichtsverhandlung anstellen und so viel wie möglich über Katharine Dumbledore– Albus' geheime Ehefrau, von der sie noch nie gehört hatte – heraus finden würde...
Plötzlich kam Ginny zu Hermine herüber und setzte sich auf den Stuhl neben ihr. „Wie fühlt sich die Dame der Stunde?", fragte Hermine den kleine Rotkopf. Ginny lachte und antwortete mit heiserer Stimme:
„Sie ist wirklich voll gestopft und ihrer Füße fallen gleich ab." Sie ließ sich tiefer auf den Stuhl sinken. „Ich habe sieben Stunden lang geredet, getanzt, getrunken."
Hermines Augen weiteten sich, sie wandte sich Ginny zu. „Aber das würde bedeuten, dass es – ", sie schaute zur Bestätigung auf ihre Uhr, „zwei Uhr morgens ist!"
„Ja, was für eine fantastische Verlobungsparty!", seufzte sie jüngste Weasley. „Aber Granny, so weit ich mich erinnern kann, hast du seit mindestens der halben Nacht an genau dieser Stelle gesessen."
Hermine dachte für einen kurzen Moment nach. Ginny hatte Recht, sie saß tatsächlich schon seit einer Weile herum und dachte über alles nach, was sie in Azkaban gesehen hatte. Es hatte mehr als dreieinhalb Stunden gedauert, bis sie sich entschieden hatte, Nachforschungen über Catherine Dumbledore anzustellen und sich nach Dracos Verhandlungsunterlagen umzusehen.
„Wie dem aus sei.", sagte Hermine ein bisschen härter als beabsichtigt. „Magst du deinen Ring?"
„Ihn mögen? Granny, ich liebe ihn! Das ist das schönst-gefährliche Ding, das ich je gesehen beziehungsweise in diesem Fall getragen habe.", rief Ginny und setzte sich aufrecht um Hermine den Ring aus der Nähe zu zeigen. „Meinst du nicht auch, dass Harry ein Genie ist, weil er daran gedacht hat?"
„Ich habe gehofft, dass du ihn mögen würdest", sagte eine bekannte Stimme. Die beiden Frauen sahen auf und erblickten Harry, der sie mit einem amüsierten Blick musterte.
„Oh, er ist wunderschön. Ich liebe dich!", rief Ginny und warf sich in Harrys Arme. Hermine lächelte über das Pärchen und stand auf, sodass sie sich ihre Aufmerksamkeit zuzog.
„Also, meine Süßen, ich hoffe ihr werdet weiterhin eure Nacht genießen, aber ich muss gehen und ein bisschen Schlaf kriegen." Hermine lächelte, als sie ihre traurigen Blicke sah. „Ich muss morgen arbeiten."
„Aber morgen ist Samstag.", sagte Ginny mit gerunzelter Stirn. „Ich hatte gehofft..."
Ginny hörte abrupt auf zu sprechen und schaute Harry an. Dieser nickte leicht und Ginny wandte sich wieder an Hermine. „Möchtest du meine Trauzeugin sein?"
Hermine stand einen Moment geschockt da, dann schwappte sie zurück in die Wirklichkeit. „Natürlich! Liebend gern." Hermine umarmte Ginny fest. „Oh, ich bin so gerührt, weil ihr an mich gedacht habt."
„Ich wollte morgen mit dir in die Winkelgasse gehen, aber vielleicht können wir das auf Sonntag verschieben?", fragte Ginny vorsichtig.
„Sonntag klingt toll.", lächelte Hermine. „Es ist nur, dass ich morgen recherchieren muss –"
„Mach dir darum keine Sorgen, Granny.", unterbrach Harry sie, wobei er einen Arm um Ginny Hüfte schlang. „Wir wissen, wie anstrengend und wichtig deine Arbeit ist. Ohne dich würden wir –"
„Einen anderen Zaubereiminister oder eine andere Zaubereiministerin haben.", beendete Hermine den Satz für ihn. Sie umarmte die beiden noch ein letztes Mal. „Bis Sonntag, Gin!"
Sie apparierte nach Hause und ging sofort ins Bett.
Hermine schlüpfte an einem schlummernden Wärter vorbei und betrat die Abteilung für Recht und Gesetz. Sie war in der Frühe gekommen, aber nicht, weil es ihr nicht erlaubt war, sondern weil sie nicht gesehen werden wollte.
Wenn sie die Akten durchsah, bevor irgendjemand, der samstags arbeiten musste, zur Arbeit kam, dann würde keiner wissen, was sie tat. Sie ging den leeren Flur entlang. Das einzige Geräusch kam von ihren Schuhe, die auf dem Steinboden klapperten.
Hermine machte vor einer Tür Halt und nahm ihren Zauberstab. „Alohomora!", flüsterte sie und als sie daraufhin das leise Klicken des Schlosses hörte, betrat sie die Kammer. Es roch merklich nach modrigem Papier und als Hermine sich umsah, bemerkte sie, dass die Wände durch Ablagen und Aktenschränke verdeckt wurden.
Sie begann, die Aufschriften der einzelnen Akten zu begutachten, bis sie auf einen Aktenschrank mit der Aufschrift ‚Todesser' stieß. Hermine besah sich auch noch einige der benachbarten Schränke und musste feststellen, dass nicht weniger als fünf der Schränke die Aufschrift ‚Todesser' trugen.
Sie öffnete ein Fach im ersten Schrank und stellte fest, dass dieses mit Akten, die den Namen von Todessern und ihren Klassifizierungen trugen, gefüllt war. Zum Beispiel war eine Akte mit ‚Isabel Lim, Todesser Zweiter Klasse' beschriftet. Hermine fand heraus, dass jeder Schrank eine andere Klassifizierung hatte. Draco Malfoy war bestimmt im Inneren Kreis, und so nahm Hermine an, dass er ein Todesser Erster Klasse war.
Sie ging zu dem Schrank mit der Aufschrift ‚Todesser Erster Klasse' und öffnete das oberste Fach. Hermine wühlte durch einige der Akten nur um festzustellen, dass sie alphabetisch geordnet waren. Sie seufzte und schloss das Fach wieder, dann kniete sich hin um das zweitunterste Fach des Schranks zu öffnen. Beim Durchforsten der Akten murmelte sie: „Macwell, Malah, Malfoy, Man – stopp, Malfoy!"
Sie zog vier Akten mit dem Schriftzug ‚Malfoy, Todesser Erster Klasse' hervor. Erst als sie sich an den kleine Tisch in der Mitte des Raumes gesetzt hatte, um die Akten durchzusehen, bemerkte sie die Vornamen auf ihnen.
„Lucius Malfoy, keine Überraschung. Elizabeth Malfoy – wer ist das denn? Oh, hier ist er. Draco Malfoy." Hermine sprach zu sich selbst als sie seine Akte beiseite legte, dann bemerkte sie, dass noch eine weitere Akte auf dem Tisch lag. „Wahrscheinlich Narcissa Malfoy. Was? Emma? Ich hab' nie gewusst, dass er irgendwelche Schwestern hatte, geschweige denn zwei."
Ein Schrei draußen auf dem Flur ließ Hermine aus ihren Gedanken schrecken. Sie wandte ihren Kopf und sah, dass sie vergessen hatte, die Tür zu schließen, sodass diese weit offen stand. Hermine stopfte alle vier Akten unter ihre Robe und stand rasch auf.
Sie atmete tief ein, ging aus dem Raum hinaus und sah, wie ein junger Mann in schwarzen Roben und mit gezücktem Zauberstab auf sie zugerannt kam. Hermine zog träge ihren eigenen Zauberstab, was den Mann dazu brachte, anzuhalten und zu brüllen.
„He du, Mädchen! Du verletzt gerade die Ministeriumsgesetze." Er erreichte sie und sprach mit überlegener Stimme, sich vollkommen unbewusst der Tatsache, dass sie die Zaubereiministerin war. „Unbefugten ist es nicht gestattet, das Ministerium ohne Mitarbeiter zu betreten, geschweige denn bevor wir anfangen zu arbeiten."
„Gut, ich werde Ihnen zehn Punkte für Ihre Gelassenheit geben, aber ich werde wohl auf Grund Ihres fehlenden Wissens auch welche abziehen müssen.", sagte Hermine und steckte ihren Zauberstab weg. „Sie haben nicht bemerkt, dass Sie mit der Zaubereiministerin sprechen."
Die Augen des jungen Mannes weiteten sich als er realisierte, dass sie tatsächlich Recht hatte. Er steckte seinen Zauberstab in seine Tasche und verbeugte sich vor ihr.
„Du meine Güte! Ich bin nicht die Königin von Englang, Sie Dummkopf.", lachte Hermine als er sich wieder aufrichtete und extrem rot wurde. „Wie heißen Sie?"
„Ähm, Jo – Joey, Ministerin.", stotterte er, wobei er ihren Blick mied. „Es tut mir leid, aber ich habe gesehen, dass Bob – der Wächter da drüben – schläft und die Tür stand weit offen und da dachte ich..."
„Joey, es ist okay, ich werde das hier übersehen, wenn du etwas für mich tust.", sagte Hermine, deren Gehirn schnell arbeitet. „Erzähl keinem von dieser Begegnung. Ich sage dass, weil ich nicht möchte, dass du der Demütigung ausgesetzt bist, mich nicht erkannt zu haben."
„Vielen Dank, Ministerin. Sie sind sehr intelligent und gütig. Danke, dass Sie mich nicht bestraft haben, weil ich mich Ihnen gegenüber respektlos verhalten habe." Joey verbeugte sich in seiner Verwirrung erneut und eilte davon.
Hermine stieß, sobald er außer Sichtweite war, langsam ihren Atem aus. Sie hatte gehofft, dass sie keinen Gedächtniszauber an dem Man ausführen müsste, aber als sie sah, wie nervös dieser war, wusste sie, dass es auch nicht nötig war.
Hermine ging rasch den Gang hinab. Als sie an dem Wächter Bob vorbei kam, zwickte sie ihm in die Nase. Er wurde wach und sah Hermine, die auf ihn und seinen Stuhl herunter blickte, ihre Stirn in Falten.
„Wir schlafen doch nicht während der Arbeit, oder?", fragte Hermine mit so überlegener Stimme, wie sie nur konnte. „Weil das Ministerium sich das nicht erlauben kann."
„Ministerin! Ich ... ähm … Ich habe nur –", stotterte Bob und sah sich verzweifelt nach einer Entschuldigung um. „Bitte, feuern Sie mich nicht, ich brauche diesen Job unbedingt."
„Ich werde dich nicht feuern." Sie zog ihren Zauberstab hervor. „Aber ich werde deinen Stuhl entfernen."
Und damit führte sie einen leichten Zauberspruch aus und der Stuhl, auf dem der Wächter gesessen hatte, verschwand mit einem kleinen Knall. Sie wandte sich wieder Bob zu, ein Lächeln pflasterte ihr Gesicht. „Das ist besser, oder?"
„Ja, Ministerin, viel besser.", antwortete Bob, aber er mied ihren Blick. „Dankeschön, Ministerin."
„Tschüss, Bob."
Eine Welle von Zufriedenheit durchströmte Hermine, als sie die Rechtsabteilung verließ, die sich nun langsam mit Arbeitern füllte. Als Hermine an ihnen vorbei ging, lächelten einige und grüßten sie und Hermine erwiderte diese Gesten, während sie ihren Weg fortsetzte.
So, das war's für heute.
Da ich ab Montag für eine Woche in Dublin bin (Kursfahrt #freu#), kann ich noch nicht genau sagen, wann ich das nächste Kapitel hochladen werde (erst muss es ja mal übersetzt werden). Wenn alles gut geht, dann schon nächsten Samstag, ansonsten sind ja danach auch Osterferien, da sollte es sowieso schneller gehen...
So, bleibt mir nur noch eins: PLEASE REVIEW!
