Reviews:
An LilyEvans04: Das Gesicht wäre sicher ein Foto wert gewesen.
An Bananenschnee: Hier Chapter 3, aber bevor sie nach Italia kommen, müssen sie noch en France was erleben.
An artemischel: Thank u. Hoffe mal, dass es so gut bleibt, wie du es dir wünschst.
An Pretty Lily Potter: Hast Recht. Wenn James was will, dann zieht er das durch. Vielleicht ist er auch endlich erwachsen geworden? Mal schauen, was sich draus machen lässt.
An Tina100: Versuche, so schnell ich kann. Nächstes Kapitel aber leider nicht so schnell, denn Woche ist total zugeplant.
Kapitel 3: Auf der Fähre
Die Autofahrt ging bis nach Dover. Von dort aus wollten die Freunde (mehr oder weniger) mit der Fähre nach Frankreich weiter fahren.
Der Anfang gestaltete sich noch locker, Penny wusste, wo sie hinfahren musste und James und Sirius, die vormittags unter chronischem Schlafmangel litten, hielten die Augen geschlossen und lehnten sich gegen jeweils ein Fenster. Remus las diesmal nicht in einem Buch. Er studierte die Straßenkarte und nahm diese Aufgabe furchtbar ernst. Er mäkelte an Penny rum, als ob sie verheiratet wären. Lily und Emma störte das nur wenig, denn sie hatten es sich bereits gemütlich gemacht und stellten sich den Urlaub bildlich vor. Nach kurzer Zeit verschwamm aber die Welt um sie herum und auch sie dösten für ein paar Minuten ein. Es waren aber wirklich nur ein paar Minuten, denn Penelope schrie auf einmal:
„Mann, Remus, jetzt gib mir die verdammte Karte! Du hast ja gar keine Ahnung von so was und von Autos erst recht nicht!"
„Tschuldigung", murmelte Remus und drehte sich entnervt nach hinten.
Der Rest der Truppe war aufgewacht und ärgerte sich über die Ruhestörung. Nur Sirius war nicht unter den Meckerern.
„Sind wir schon da?", fragte er neugierig.
„Nein!", kam es von den anderen ärgerlich zurück.
„Und wieso macht ihr hier so einen Lärm?", fragte er.
„Weil Remus keine Karten lesen kann!", schimpfte Penny. „Und weil ich heute schon an der Millionsten roten Ampel stehe!"
„Wo sind wir denn gerade?", fragte Lily.
„Jetzt sind wir in Dover. Aber auch nur, weil ich Remus nicht mehr zugehört habe. Wegen ihm musste ich ein paar Ausfahrten von der Autobahn zurück fahren. So, wir müssen zur Fähre", meinte Penny.
„Ich hab Hunger", sagte Lily.
„Auf der Fähre", grummelte Penelope, die mit den Nerven schon sehr fertig war.
„Ist es noch weit?", fragte James.
„Nein", sagte Penelope in ihrem unfreundlichsten Ton und alle anderen schreckten zurück.
Auf der Strecke zum Fährhafen sprach keiner ein Wort mehr, denn sie alle wollten ja nicht, dass Penelope noch explodierte.
Die Fähre legte pünktlich um 13 Uhr ab. Alle stiegen erst einmal aus dem Bus. Penelope ging zur rechten Seite und schaute sich das Wasser und die schönen Wellen an.
„Ganz schön windig, nicht?", fragte sie.
„Damit müssen wir jetzt klarkommen", entgegnete ihr Remus und ging auf sie zu. Lily fragte sich, warum er noch so normal mit ihr reden konnte.
„Remus, sag einfach nichts", meinte Penny und der Marauder gehorchte.
„Lily, hattest du nicht Hunger?", fragte Emma ihre Freundin.
„Ja, sicher. Kommst du mit etwas essen?", fragte Lily zurück.
„Oh leider nicht, Lil. Ich würde gerne, aber ich will erst heute Abend in Frankreich essen. Ich muss unbedingt diese schönen Desserts, besonders den französischen Kuchen probieren. Da brauche ich Platz in meinem Bauch!", argumentierte Em.
„Ich komme mit!", rief Sirius.
„Du?", fragte Lily genervt zurück.
„Ja ich, oder sehe ich aus wie der komische Kerl, der neben mir steht?", witzelte er und zeigte mit dem Finger auf James.
„Hey!", meinte dieser.
„Ihr wollt mit mir essen gehen?", fragte Lily erneut.
„Ja sicher, oder willst du verhungern?", ärgerte Sirius Lily.
„Nein. Folgt mir", sagte Lily.
Auf dem Weg zum Restaurant, wenn man es als solches bezeichnen durfte, machte sich Lily Gedanken über James. Keinen blöden Spruch, der sie betraf, kein idiotisches Verhalten. Nur Sirius war in seiner Rolle, es kam ihr vor, als hätte sich der große Brillenträger verändert…
Doch sie verdrängte den Gedanken gleich wieder: Potter und verändern? Eher treffe ich einen Marsmenschen!
„Hey Evans, nicht träumen, sonst läufst du noch gegen die Wand!", unterbrach Sirius Lilys Hirngespinste.
„Das hättest du wohl gerne!", antwortete sie und betrat die Halle. Geradeaus war das Restaurant, doch Lily ging nach links zu einem kleinen weinenden Jungen, der auf dem Boden saß. Lily setzte sich zu ihm hin. James und Sirius betrachteten das Szenario von weitem.
„Hey mein Kleiner, warum weinst du denn?", fragte Lily ihn.
„Meine Mami, ich habe meine Mami verloren!", heulte der Junge.
„Aha, wie heißt du denn?"
„Billy."
„Also Billy, wollen wir nicht erst einmal die Tränen trocknen?", fragte Lily einfühlsam.
„Ja. Wie heißt du?", wollte Billy wissen.
„Ich bin Lily."
„Und weißt du, wo meine Mami ist?"
„Nun ja, wie wäre es, wenn wir sie suchen? Die Fähre ist ja auf dem Wasser, sie kann schlecht weg von hier sein. Und wenn, dann müsste sie ganz schön schwimmen und dazu hat sie wohl genauso wenig Lust wie ich", sagte Lily und lächelte.
Auch Billy begann zu grinsen. Er würde seine Mutter wieder sehen und Lily würde ihm den Weg zeigen.
„Sie wäre eine gute Mutter", sagte James zu Sirius.
„Was?", fragte der entgeistert. Er hatte wohl eher auf die schöne Frau auf der anderen Seite der kleinen Halle geachtet.
„Na Lily. Hast du nicht das Funkeln in ihren Augen gesehen? Und dann hat sie dem kleinen Jungen Hoffnung gegeben. Sie kannte das Kind nicht und es war so, als würde sie ihm Liebe geben so wie ihrem eigenen."
„Das sie nicht hat. Mann Prongs, du bildest dir in letzter Zeit vielleicht komische Sachen ein. Ich meine, das Funkeln in ihren Augen hast du schon immer gesehen, aber dass du jetzt schon von ihren Kindern sprichst, die noch nicht einmal geboren sind, das ist mir unheimlich. Ihr seid ja noch nicht einmal zusammen und du planst schon die Familie!"
„Tja, darauf kann ich wohl lange warten. Eher heiratet sie wohl einen Slytherin als mich. Vielleicht sollte ich es einfach aufgeben…"
„Nein, hast du nie gehört, dass die Hoffnung zuletzt stirbt?"
„Die Hoffnung, genug zu essen zu bekommen, oder was? Und seit wann so philosophisch, Mr. Black?" Lily war zu ihnen gekommen.
„Tja in mir steckt eben doch noch ein kleiner Sokrates oder Aristoteles", meinte Sirius zurück.
„Träum weiter. Ihr solltet schon einmal vorgehen, ich werde mit Billy seine Mutter suchen."
„Okay, wir sind dann im Restaurant ‚Neptun'", sagte James.
„Schon klar, Potter", sprach Lily zurück und drehte sich dann um. Sie verließ mit Billy die Halle.
Sirius und James saßen nach kurzer Zeit in dem Restaurant. Sirius lenkte das Thema Quidditch auf das Thema Frauen:
„Ja schon, aber was das absolute Superspiel ausmacht, sind die jubelnden Mengen. Die berühmten Spieler der Nationalmannschaft können sich wohl gar nicht vor diesen ganzen attraktiven Fans retten."
„Aber eigentlich geht es ihnen doch um das Spiel an sich. Sie lieben die Action und die Schnelligkeit", sagte James.
„Ja schon, aber du kannst nicht leugnen, dass es auch um die Fans geht, besonders um die weiblichen."
James fing auf einmal sehr laut an zu lachen. Zum Glück waren die meisten Gäste nicht in ihrer Nähe, doch ein paar Köpfe drehten sich schon um.
„Was?", fragte Sirius leicht beleidigt. Er wollte sich nicht zur Witzfigur machen lassen.
„Na ja, du wärst dann der Spieler, der keinem Groupie widerstehen könnte", entgegnete James.
„Tja, ich kann ja auch nichts für mein gutes Aussehen! Dass darauf die Mädels stehen, das ist ja nicht meine Schuld."
„Ach komm, Padfoot, du hast mit über der Hälfte der weiblichen Schülerinnen Hogwarts, Slytherins ausgenommen, ein Date gehabt. Sag mir jetzt nicht, dass du dazu gezwungen wurdest!"
„Warum hast du aufgehört?"
„Mit den Verabredungen?"
Sirius nickte.
„Weil ich keinen Sinn mehr darin gefunden habe, nur einmal mit den Mädchen auszugehen und sie danach nicht mehr zu beachten. Eine Person hat mich gelehrt, dass es nicht so geht und dass mein bisheriges Verhalten falsch war. Es war eine Person, die an die wahre Liebe glaubt."
„Eine Person, die mit uns auf dieser Reise ist und gerade den kleinen Billy zu seiner Mutter bringt!", meinte Sirius. „Und eine Person, die gerade das Restaurant betritt."
Lily kam an den Tisch der Jungs.
„Schluss mit lästern!", war ihr Kommentar, als sie sich setzte.
„Wir haben dich nur in höchsten Tönen gelobt, nicht wahr Prongs?", sagte Sirius zu seinem besten Freund, doch der zuckte nicht mal.
„Jetzt hat es ihm auch noch die Sprache verschlagen!", fügte Padfoot hinzu.
„Ist der Junge jetzt bei seiner Mutter?", fragte James.
„Hallelujah, er kann wieder reden!", kommentierte Sirius und bekam von seinem besten Freund dafür einen Tritt auf den Fuß. Sirius formte das Wort ‚Aua' mit seinem Mund.
„Nun ja, wo sollte Billy sonst sein? Er wird jawohl schlecht über Bord gesprungen sein, oder traust du mir so etwas zu?", giftete Lily.
„Also ist der Kleine bei seiner Mutter! Gut, Thema abgehakt. Drei Kreuze bitte!"
James hätte Sirius am liebsten aus dem Restaurant geschmissen. Wie konnte dieser in Lilys Anwesenheit nur so viel Blödsinn erzählen, zum Beispiel den letzten Satz mit den Kreuzen? So konnte sich die liebenswerte Rothaarige neben ihm nie mit den Maraudern anfreunden. James wollte ihr zeigen, dass die Jungs auch mal vernünftig sein können, aber Sirius verdarb das gerade alles und beförderte die Idee in die Hölle.
„Also, habt ihr schon bestellt?", fragte Lily. Ihre erste normale Frage zu den Jungs und das seit Jahren!
„Ja, dein Essen wird auch schon vorbereitet", antwortete James höflich.
„Was? Ihr habt auch schon für mich bestellt?"
„Klaro. So macht man das unter Freu…unter zusammen Reisenden", erklärte Sirius.
Die Kellnerin kam an den Tisch und brachte dreimal den Salat mit Hähnchenfleisch. Lily lächelte den Jungs zu. Die drei begannen zu essen. Jeder war in Gedanken versunken.
James: Endlich eine normale Frage von ihr! Und dann noch ein Lächeln! Gott, was immer du gemacht hast, weiter so! Ein Lächeln von Lily Evans, das bekommt man nicht alle Tage und ich besonders nicht. Vielleicht wird ja doch noch alles gut, so wie ich es mir wünsche. Ich sollte dem Schicksal jetzt freien Lauf lassen. Denk immer dran, James: Nicht nervend werden! Sirius hatte wohl doch Recht: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Lily: Irgendwie verstehe ich die Welt nicht mehr. Seitdem wir uns auf dieser Reise befinden, ist James Potter wie ausgewechselt! Okay, ich dachte noch, dass er sich nie verändern kann, aber vielleicht geht das ja doch. Zudem ist er ein richtiger Gentleman und spricht mich nicht mehr mit meinem Nachnamen an. Allgemein ist alles komisch: Keine ständigen Fragen, ob wir mal ausgehen und keine unsinnigen haartechnischen Veränderungen, wenn ich ihm begegne. Ich dagegen benehme mich wie die zickigste Kuh. Möglicherweise bin ich es noch von früher gewohnt, aber ich sollte das wohl mal ändern, schließlich hat er mir nichts getan. Vielleicht wird die Reise zu sechst ja doch noch toll! Die Antworten werde ich bald bekommen, bis dahin heißt es: Geduld haben!
Sirius: Oh Mann, sind die beiden Menschen neben mir jetzt zu Langweilern mutiert? Beschäftigen sich nur noch mit ihren Gedanken und dem Essen! Etwas in die Runde werfen bringt auch nichts, da kann ich mich ebenso gut mit der Topfpalme hinter mir unterhalten! Eigentlich gar keine so schlechte Idee! Nicht die Topfpalme, aber unterhalten! Ich könnte zur Kellnerin an den Tresen gehen und sie etwas bequatschen! Hoffentlich haben sich die Leichen neben mir dann ausgeschwiegen! Ja, das tue ich jetzt!
Sirius stand auf und ging an die Bar, um Patricia, der Serviererin, über Frankreich auszufragen, schließlich war das der nächste Schritt auf dem langen Weg nach Italien.
James hatte bereits seinen Teller leer und starrte auf die Wand hinter Lily. Diese wurde auch fertig und es entstand dieses peinliche Schweigen, bei dem man sich nicht rausreden konnte.
„Ich…ich gehe mal auf die Toilette", sagte Lily und entfernte sich schnellstens vom Tisch. James starrte immer noch auf die Wand, als sie wiederkam.
„So, ich bin satt", sagte sie und versuchte gequält, nett zu sein.
„Ja ich auch. Was hältst du davon, wenn ich Sirius suche und wir dann bezahlen und zurück zu dem Rest der Gruppe gehen?", fragte James, ebenfalls mit viel Mühe.
Lily nickte zustimmend und James ging durch das Restaurant. Er sah seinen besten Freund an der Bar sitzen.
„Verdammt, Padfoot! Du hältst hier lockeren Smalltalk, während Lily und ich uns schweigend gegenübersitzen!", zischte James.
„Hey, ich dachte, das wäre ne tolle Chance für euch", verteidigte sich Sirius. „Ihr stellt euch einfach zu doof an!"
„Wir waren ja auch nur sieben Jahre verfeindet! Lass uns nun zu Remus, Emma und Penny gehen!"
„Hast Angst, dass du bei Evans jetzt einen Fehler machst, hä? Jetzt willst du zu Remus und den anderen Mädels, weil sie einmal gut gestimmt ist und du denkst, dass du es nur wieder schlimmer machen kannst! Bleib doch mal cool und verhalte dich ganz natürlich, nicht so aufgesetzt!"
„Okay, bezahlst du?"
„Was würdest du nur ohne Meister Sirius tun?"
James ging zurück zu Lily, aber diesmal versuchte er, gelassen zu sein. Lily stand auf, als sie ihn sah und ging mit ihm zusammen in die Halle vor. Dort warteten sie zusammen auf James besten Freund und konnten dann endlich zu ihren anderen Freunden zurückgehen.
Dort angekommen, musterte der Rest sie inständig.
„Na? Schön gegessen?", fragte Emma.
„Ja, sicher, nicht?", sagte Lily und schaute ihre Tischgenossen fragend an.
„Doch, na klar", meinte James und grinste aufgesetzt.
„Kann ich dich mal sprechen, Lily?", fragte Penelope. „Emma, du kommst auch mit!"
„Natürlich, gerne", antwortete Lily und die drei Mädchen gingen auf die andere Seite der Fähre.
„Was war da in dem Restaurant?", fragte Emma.
„Wie was? Ne Menge Essen war da!", sagte Lily.
„Ach hör auf mit den Witzen! Wir merken doch, dass sich da einiges verändert hat!", redete Penny.
„Bezüglich James und dir", fügte Em hinzu.
„Raus mit der Sprache!", forderte die neugierige Penelope lächelnd.
„Na ja, mir ist klar geworden, dass er in letzter Zeit so nett zu mir ist und mich nicht ständig fragt, ob ich mich mit ihm verabreden möchte. Ich glaube, er hat sich verändert. Am letzten Schultag war er noch wie ein pubertierender Teenager, aber jetzt kommt er mir so erwachsen vor. Ich kann mich aber auch irren!"
„Nein Lil, du liegst richtig. James hat sich verändert, wir alle merken das und auch du endlich!", erklärte Emma.
„Wir wollten schon Wetten abschließen, wann dir das endlich auffallen wird!"
„Da ist noch etwas!", sagte Lily.
„Jaaaaaa?", fragten die Freundinnen.
„Seit wir auf dieser Fähre sind, denke ich, dass mein ganzer Hass gegen Potter die blödsinnigste Einstellung meines Lebens war!"
„Ihr werdet euch auf diesem Trip besser kennen lernen, vielleicht ist das der Beginn einer Freundschaft!", spekulierte Penny.
„Wir werden es sehen", meinte Emma und zusammen gingen die Mädchen zu den Jungs zurück.
Am Abend wechselten sie auf französischen Boden über.
Na? Dafängt Lily tolle Fassade aber zu bröckeln an. Mal schauen, wann sie endlich Klarheit bekommt (Tüdeldü). Ein kleines Kommentar wäremir ganz lieb. Bitte...
