Reviews:
An Pretty Lily Potter: Wenn da zu viel passiert wäre, dann wäre ja die Spannung schon weg. Hab mir für die weitere Annäherung schon was herausgesucht.
An Flauschfuechsin: Na ja, bei den Beiden kommt es mir wie Liebe auf den zweiten Blick vor.
An LilyEvans04: Sorry für die lange Wartezeit, hatte Ideen aber keine Zeit.
An Tuniwell: Ich hoffe, dass auch dieses Kapitel dich begeistert.
An Stella Mirrow: So, hier hat Lily mal den bekannten Filmriss und ich hoffe du findest es amüsant.
An alle Leser:
Sorry, dass ihr so lange auf dieses Kapitel warten musstet, aber kennt ihr das, wenn man Lust hat, etwas zu tun, aber partout keine Zeit findet? In den letzten Wochen war viel los, manchmal hätte ich gerne weiter geschrieben, aber ich wollte so viele WM-Spiele schauen (schade, dass unsere Jungs nur 3. sind) und da musste die Fanfic natürlich in den Hintergrund rücken, nicht böse sein! Werde jetzt hoffentlich schneller sein. Bevor ich euch meinen ganzen Lebenslauf hier aufschreibe, geht die Reise ins Land der Weltmeister 2006 jetzt mal lieber weiter…
Kapitel 5: Eine neue Idee
Lily wachte am nächsten Morgen sehr spät auf. Sie schaute durchs Zimmer. Erst fragte sie sich, was sie zum Teufel in diesem Hotelzimmer zu suchen hatte. Dann erinnerte sie sich: London…Dover…Straße von Dover…Calais…Pension. Sie beschloss, aufzustehen und etwas frische Luft zu schnappen, indem sie auf die Dachterrasse trat. Sie wunderte sich, dass sich ein ihr bekannter schwarzhaariger Junge schon dort befand.
„Morgen", sagte er.
Lily erschrak. Es war James Potter, der James Potter, der sie sieben lange Jahre genervt hatte, der James Potter, der sieben Jahre lang von ihr eine Abfuhr erteilt bekam, der James Potter, der die Schule sieben Jahre lang auf den Kopf stellte und letztendlich der James Potter, der letzte Nacht mit ihr das Bett geteilt hatte.
„Oh Gott, was ist denn gestern Nacht passiert?", fragte Lily erschrocken.
„Erinnerst du dich nicht mehr dran?", fragte er.
„Na ja, es ist, als ob der Film frühzeitig zu Ende war."
„Also zuerst hast du ziemlich viel durcheinander getrunken und dann waren wir am Meer, Ausnüchterungsspaziergang, danach bist du nicht mehr so geschwankt und dann sind wir eingeschlafen, nachdem du dich entschlossen hast, die Unterhaltung im Bett aufzugeben."
„Wir waren alle noch am Meer?"
„Nein, nur du und ich."
„Oh mein Gott, ich war mit dir allein unterwegs? Du bist ja ganz nett, aber war das alles nicht etwas voreilig?"
„Voreilig? Sag mal, wovon redest du? Was soll voreilig gewesen sein? Mal zu zweit ans Meer gehen und sich die Füße kühlen? Das haben wir als Kinder schon gemacht!"
„Füße kühlen nennst du das jetzt?"
„Moment mal! Du verstehst da jetzt etwas ganz falsch. Wir waren wirklich nur spazieren. Das schwöre ich, hundertprozentig!"
„Ja wirklich? Und das zusammen in einem Bett ruhen, das war auch nur so schlafen?"
„Ja. Soll ich's dir beweisen? Erstens: So eine Art ausnutzen, das macht man einfach nicht, auf so ein Niveau kann ich getrost verzichten, da ist mir meine Ehre schon wichtiger als…du weißt schon. Zweitens: Du hattest heute früh ja wohl noch dein Nachtzeug an. Wenn du wirklich so zu gewesen wärst, dann hättest du's nicht mehr geschafft, dich anzuziehen, glaube mir! Drittens und letztens: Wenn dein Irrglaube wahr gewesen wäre, hätte ich dich wohl vollkommen anders begrüßt und nicht nur ‚Morgen' gesagt, oder?"
Lily ging James Worte noch einmal im Kopf durch. Er hatte Recht und sie wusste es. Bei anderen Mädchen würde er es eventuell ausnutzen, aber nicht bei ihr, auch wenn sie ihn zu gern so behandelte als hätte er es getan.
„Wie viel Zeit ist noch?", fragte Lily.
„Na ja, ich würde schon noch gerne etwas essen gehen, bevor wir weiter fahren. Ich würde mal sagen, du bist in einer Viertelstunde fertig und wir treffen uns halb elf mit den Anderen unten!", sagte James und schaute seiner Gesprächspartnerin in die Augen.
Lily stürmte ins Badezimmer und brauchte exakt 15 Minuten, um fertig zu werden und nebenbei wieder einmal über die schönen Augen eines Potter nachzudenken. Sie rannte ins Zimmer zurück, schnappte sich ihre Tasche und James, und lief nach unten zum Eingang. Dort waren sie die Ersten.
„Wir sind eine Minute zu spät und unsere anderen Freunde sind noch nicht da?", keuchte Lily.
„Ja, ich habe sie erst um elf hier her bestellt."
„WAS?", keifte Lily.
„Na ja, ich wollte testen, wie schnell du bist!"
„Du bestellst sie erst in einer halben Stunde her und ich muss hetzen? Du blöder Idiot!"
Mit diesen Worten ging Lily auf James los und schubste ihn. Er stolperte und landete auf dem relativ weichen Rasen. Dann kniete sich Lily neben ihn und versuchte ihn zu würgen. (Keine Angst! Nur so ganz leicht, wie man das macht, wenn man so tun will, als sei man sauer.)
„Ist das ein Paarungsritual?", fragte eine den Beiden bekannte Stimme: Penelope.
Das irritierte Mädchen stand neben den Streithähnen.
„Was machst du denn schon hier?", fragte Lily überrascht.
„Na ich soll doch hier sein. Emma, Remus und Sirius kommen auch gleich", erklärte Penny.
Lily schaute James mit einem bösen Blick an. Er konnte in dieser Situation nur noch smart sagen: „Verarscht!"
Das sah Lily natürlich als neue Kriegserklärung an und schubste den aufstehenden James wieder auf den Boden zurück. Sie lief schnell zu der einen Meter entfernt stehenden Penelope, versteckte sich hinter ihr und rief mit französischem Akzent: „Schuft!" (also: schüft)
„Ich gehe dann mal lieber. Euer kleines Spiel müsst ihr unter euch alleine ausmachen", sprach Penny und ging die Straße hinunter. Lily folgte ihr schnell und traf auch so den Rest der Reisegruppe. James kam wenige Sekunden später und rempelte Sirius an.
„Hey!", kommentierte das Opfer.
„Wo essen wir?", fragte James.
„Guten Morgen, mein Freund", sagte Remus.
„Morgen allerseits", meinte James. „Also, wo gehen wir essen?"
„Da hinten sieht's gut aus", sagte Emma und zeigte mit dem Finger auf eine Bäckerei.
Sie setzten sich an einen Tisch auf der Terrasse vor der Bäckerei. Lily und James gingen hinein, um Croissants und Kaffee zu bestellen, dann kamen sie zu den Anderen zurück.
„Und? Wie weit fahren wir heute?", fragte Remus.
„Na ja, es sind etwa 300 Kilometer bis Paris. Das schaffen wir, da fahren wir vielleicht 5 Stunden. Diesen Zwischenstopp will ich unbedingt machen", erzählte Penny.
„Oh ja, wenn wir um zwölf Uhr losfahren, sind wir bestimmt um 17 Uhr in Paris. Da gehen wir aber früher ins Bett, ich will es morgen mindestens bis Lyon schaffen", meinte Emma.
„Ich habe eine bessere Idee", mischte sich Lily ein.
„Erzähl!", forderte Remus gespannt.
„Den größten Teil der Fahrt verbringen wir doch auf der Autobahn, nicht wahr Penny?", fuhr Lily fort.
„Du hast es erfasst, Lil", unterstützte Penelope ihre Freundin.
„Was haltet ihr davon, dass wir unseren nach jeweils 800 Kilometern einfach ändern?"
„Wie meinst du das jetzt?", fragte Sirius.
„Also: Penny fährt jetzt bis Paris. Dann wird sie noch mit uns auf den Eifelturm kommen, aber danach wird sie vollkommen erledigt sein. Während sie auf der langweiligen Autobahn fährt, schlafen alle anderen oder zwei von ihnen. Der Fahrer bekommt einen Assistenten zugewiesen, meinetwegen machen das jetzt Penny und Sirius. Diejenigen, die geschlafen haben, fahren weiter, während sich das Paar, das vorher gefahren ist, ausruht. An besonderen Sehenswürdigkeiten wird gehalten, die Schlafmützen werden geweckt. Natürlich ist das Schlafen im Auto nicht angenehm, aber wenn wir wirklich den ganzen Tag beziehungsweise die ganze Nacht gefahren sind, das sind die Schichten, dann geht auch das. Was denkt ihr?"
„Lily, das ist gar nicht mal so schlecht!", meinte Penny.
„So sparen wir die Kosten fürs Hotel!", freute sich Remus.
„Ja und können dafür in Italien öfters essen gehen", fügte Sirius hinzu.
„Außerdem sind wir viel früher da, wenn wir sozusagen ununterbrochen auf Achse sind", sagte Emma.
„James, was meinst du zu Lily Vorschlag?", fragte Penny.
„Ach, ich muss mir das erst einmal überlegen…Die Idee ist…"
„Ja?", wollten alle neugierig wissen.
„Einfach spitze!"
Lily freute sich, dass ihr Vorschlag angenommen wurde. Das Essen kam wenig später und die Bande fuhr Punkt zwölf vom Parkplatz der Pension.
Penelope und Sirius übernahmen die erste Schicht, der Rest versuchte zu schlafen. Sirius erwies sich als ein besserer Kartenleser als Remus und so blieb die Fahrerin diesmal auch ruhig. Lily schlief trotz großen Kaffeemengen schnell ein, schließlich hatte sie in der Nacht nicht genug Schlaf abbekommen, aber das musste ja keiner wissen. Remus war auch ziemlich erledigt, er hatte in der Nacht kaum ein Auge zugemacht. James belegte Emma mit einem Schlafzauber, dann legte auch er sich hin und schloss die Augen.
Die Fahrt ging etwa zwei Stunden, dann hielt Penny auf einem Rasthof und schaute ihren Assistenten an.
„Was?", fragte Sirius.
„Geh mal Kaffee holen!"
„Hat die Dame sonst noch einen Wunsch?"
„Nein, aber ich brauche dringend eine Pause", meinte Penelope.
„Warum lassen wir diese verschlafene Bande nicht einfach hier liegen und gehen in das Café da drüben?"
„Tolle Idee, hätte ich dir gar nicht zugetraut, Sirius!", scherzte sie.
„Ha, ha, ha!", schauspielerte er.
Die Beiden stiegen aus und schlossen den Bus ab. Dann gingen sie über den Parkplatz und bestellten zwei Kaffee und zwei Stück Kuchen (mit Händen und Füßen und auf englisch, was die Kellnerin nicht gerade erfreute). Sie setzten sich an einen Tisch am Fenster. Der Kaffee und Kuchen kam gleich danach.
„Ich kann's nicht glauben, heute Abend sind wir in der Stadt der Liebe", freute sich Sirius.
„Ja, Paris ist schon toll, aber mal ehrlich: Du bezeichnest es als Stadt der Liebe?"
„Das hättest du mir nicht zugetraut, oder?", scherzte Sirius.
„Nein, nicht wirklich. Emmas Freund Adam sagt das, aber er ist ein ganz anderer Typ als du."
„Wieso ist er eigentlich nicht dabei?", wollte Sirius wissen.
„Er ist in Kansas bei einer Hochzeit. Sie vermisst ihn bestimmt jetzt schon", erzählte Penny und nahm einen großen Schluck Kaffee.
„Sie ist die Einzige von uns in festen Händen", sagte Sirius.
„Yep, aber nicht mehr lange, denke ich."
„Lily und James?"
„Bingo. Na ja, ist doch eigentlich gut gelaufen. Manchmal ist sie noch etwas zickig, aber sonst läuft es doch gut."
„Meinst du, das könnte was werden zwischen den Beiden?"
„Kommt Zeit, kommt Rat. Ich hoffe es aber, sie sind sich nämlich gar nicht so unähnlich."
„Ja, wenn James ein Ziel hat, will er es unbedingt erreichen. Bei Lily hatte es bis jetzt leider noch nicht geklappt."
„Ach, das wird schon, aber sie dürfen sich nicht anderweitig verlieben", meinte Penelope.
„Und darin wird unsere Arbeit liegen. Ich werde alle Francescos und Antonios vergraulen, wenn sie sich Lily zu sehr nähern. Bei James mache ich mir keine Sorgen, der könnte auf einer Insel mit allen Supermodels wohnen und würde den ganzen Tag nur an das rothaarige Prinzesschen denken."
„Na so schlimm führt sie sich auch nicht auf, dass du sie Prinzesschen nennst. Sie ist manchmal sehr schlecht gelaunt, aber James ist daran auch nicht ganz unschuldig", verteidigte Penny ihre Freundin.
„Ich habe auch nicht behauptet, dass James das Unschuldslamm ist, aber…ach egal!"
„Vielleicht sollten wir uns nicht den Kopf über diese Dinge zerbrechen, sondern einfach mal abwarten, was jetzt kommt, Paris wird schon eine kleine Wirkung haben."
„Oder eine große. Na ja, wollen wir wieder los?", fragte Sirius.
„Okay."
Sie bezahlten und gingen zu den immer noch schlafenden Freunden zurück.
Der Rest der Fahrt gestaltete sich ebenso unspannend wie der Anfang. Sirius saß herum und beobachtete die Straße und Penny ödete das ständige Geradeaus ziemlich an. Kurz bevor sie die Hauptstadt erreichten, wachte Lily auf.
„Sind wir schon da?", gähnte sie.
„Nein, aber fast", antwortete Penelope.
Auch Emma öffnete die Augen und streckte sich (jedenfalls soweit es möglich war).
„Gott, dieser Schlaf tat echt gut", sagte sie.
„Leute, ich habe Hunger", meinte Lily.
„Keine Angst, da wirst du in Paris genug finden", sagte eine andere Stimme. Remus war aufgewacht. Nur noch James döste vor sich hin.
„So meine lieben Freunde, hier beginnt Paris!", schmetterte Penny.
„Paris? Hab ich was verpasst?", schreckte James hoch und der Rest konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
„Oh ja, James, du hast alles verpasst", versuchte Emma ernst zu bleiben, doch sie wurde durch Lilys Glucksen unterbrochen.
„Du hast nichts verpasst, aber dein Schreck war echt komisch", sagte Lily, die immer noch belustigt war.
„Na warte, dich schicke ich mit dem Besen nach Italien!", konterte James.
