So, jetzt kommt das Finale!

Bin mal gespannt was du dazu sagst! Schon mal danke fürs Lesen.

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Das holte Mac aus ihrer Traumwelt zurück. Sie starrte in die morgengraue Umgebung. Ohne ein weiteres Wort riss sie die Tür auf und stieg so schnell es ging aus. Die Rücksicht auf ihr Bein war ganz vergessen. Das war jetzt auch egal.

Bevor sie die Tür zuschmiss, warf sie noch Geld ins Taxi. Sie hatte keine Ahnung wie viel das gewesen war, doch anscheinend war es wohl genug, den der Taxifahrer sagte nichts mehr.

Sie suchte mit ihren Augen das ganze Gelände ab, bis sie einen einzigen Heli eindeckte. Die Augen darauf fixiert humpelte sie los.

Sie versuchte krampfhaft irgendetwas oder irgendwen zu erkennen.

Hauptsache, Harm ist noch da! dachte sie sich und versuchte irgendwie noch schneller zu laufen.

Ihr Herz blieb fast stehen, als sein ihn erkannte, als er gerade in den Heli einstieg.

„Nein!" schrie sie laut. „Haaaaarm!" aus Verzweiflung flossen jetzt wieder die Tränen. Ich zieh das jetzt durch, nichts wird mich jetzt noch aufhalten!

Sie rief noch einmal so laut sie konnte, doch Harm war schon im Heli.

Nein, nein, nein! Das geht nicht! sie ging noch schneller, immer auf den Heli zu.

„Haaaaaarm!" Jetzt war sie noch ca. 5 Meter entfernt und endlich wurde jemand auf sie aufmerksam. Der Co-Pilot, der gerade einstiegen wollte, drehte sich zu ihr um.

Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Sie war total nervös und gestikulierte wild um sich.

Der Co-Pilot lief ein Stück auf sie zu, um sie beim Lärm des Helis zu verstehen.

„Ich muss da rein!" schrie Mac und zeigte auf den Helikopter.

„Ich muss zu Commander Rabb!" erklärte sie.

Der Mann schaute ihr einen Moment lang in die Augen. Scheinbar hatte er verstanden, dass es Mac wichtig war. Mac ging, dem Co-Piloten folgend, auf den Helikopter zu.

Dieser stieg mit einem Sprung in den Heli und drehte sich zu Mac um. Sie stand hilflos da und war völlig überrascht, als der Mann ihr beider Hände reichte und sie so irgendwie in den Heli zog. Mac wusste selbst nicht, wie das mit einem Gips am Bein funktioniert hatte, doch eins war klar: sie stand seitlich hinter Harm, der von dem ganzen Trouble nichts mitbekam, da er schon den Hörschutz aufhatte. Er starrte aus dem kleinen Fenster neben ihm.

Langsam umrundete sie seinen Sitz, so dass sie vor ihm stand.

Jetzt oder nie. Bitte, lass es gut gehen,

Ohne etwas zu sagen, nahm sie Harms Hände.

Der erschreckte fürchterlich und riss den Kopf nach oben. Er starrte Mac völlig fassungslos an.

Ruhig öffnete Mac den Sicherheitsgurt und zog den perplexen Harm auf die Füße. Als nächstes musste er wieder hörfähig gemacht werden. Also zog ihm Mac ganz selbstverständlich den Helm ab.

Harm wusste überhaupt nicht wie ihm geschah. Völlig hilflos ließ er das alles ohne Eingriff über sich ergehen.

Jetzt standen sie beide da, wieder Hand in Hand, in einem Helikopter, noch dazu mit Publikum.

Harm öffnete den Mund, doch Mac kam ihm zuvor.

„Lass uns hier raus gehen." Sagte sie zu ihm und Harm erkannte die Spur eines Lächelns in ihrem Gesicht. Das machte ihn auch nicht schlauer. Er hatte keine Ahnung was er tun oder sagen sollte.

Mac zog ihn bis zur Schwelle des Helikopters, blieb dann unbewegt stehen.

Jetzt erst verstand Harm warum. Sie hatte ein Gipsbein! Eilig ging er an ihr vorbei, sprang aus dem Heli, ohne ihre Hand loszulassen.

Jetzt schaute Mac auf ihn hinab. Sie sah ihm an, dass er völlig ratlos war. Leicht lächelnd streckte sie ihm die andere Hand entgegen und ohne zu zögern ließ sie sich langsam in seine Arme fallen. Vorsichtig beförderte Harm Mac wieder auf den Boden. Ihrer beiden Augen trennten sich keine Sekunde lang. Macs Herz schlug wie wild.

Da stand er jetzt vor ihr, ganz nah, und hielt sie fest. All die Worte, die Mac im Kopf hatte, verließen sie auf einmal. Nichts war mehr wichtig. Sie war da wo sie hin wollte – in den Armen des Mannes den sie liebte.

Ihr wurde fast schwindelig, sie hatte weiche Knie und zittrige Hände. Doch da war Harm, der sie hielt und nicht fallen ließ.

Wie ein Magnet wurde sie von seinen Lippen angezogen, langsam näherte sich ihr Gesicht immer mehr dem seinen.

Es folgte ein unheimlich vorsichtiger, zärtlicher Kuss.

Langsam zog Harm sein Gesicht weg.

„Sarah…" sagte er leise. Mac konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren, so nah war er ihr noch.

Als sie die Augen öffnete, erkannte sie die Tränen in seinen Augen. Jetzt war Zeit zu Erklären …

Langsam ließ sie ihre Hände aus seinem Nacken rutschen und fasste erneut seine Hände.

„Harm, ich bin hier, weil ich endlich zu Verstand gekommen. Du glaubst gar nicht wie schlimm die letzten Tage waren."

Gerade wollte Harm etwas erwidern doch Mac hielt ihn zurück.

„Nein, bitte lass mich das jetzt sagen. Ich weiß, dass ich schuld bin. Ich hab einfach nicht nachgedacht. Es hat so wehgetan und … und …"

Beim Reden schien sie fast an ihren Tränen zu ersticken. Sie wusste gar nicht, wie sie sich ausdrücken sollte, da gab es so viel zu sagen. Nur musste sie jetzt das richtige sagen-

„Ich hätte dich nicht wegschicken dürfen, ich weiß. Und das tut mir unendlich leid. Ich konnte mir so lange nicht eingestehen, dass ich dich brauche. Anscheinend musste ich erst spüren wie es ist, ohne dich sein zu müssen, um es zu kapieren. Und es geht nicht, es funktioniert einfach nicht ohne dich Harm. Ohne dich funktioniere ich nicht."

Harm schaute sie lange an, er schien in ihren Augen zu lesen. Langsam beugte er seinen Kopf nach untern. Vorsichtig legte er seine Stirn gegen ihre, schlang seine Arme dicht um sie herum und schloss die Augen. Fast erleichtert atmete er aus.

Mac weinte still vor sich hin. So geborgen hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt und Harm war der einzige, der ihr dieses Gefühl in solch einer Dimension geben konnte.

„Du darfst nicht gehen, bitte!" flüsterte Mac leise. „…- nie mehr!"

Eine Weile blieben sie einfach nur so da stehen. Besonders Harm musste das Gesagte verarbeiten und seine Gedanken ordnen.

Vorsichtig zog er seinen Kopf wieder zurück und löste sich von Mac. Sie schaute auf uns blickte ihn fast ängstlich an. Sie sah ihm an, dass er mit sich selbst kämpfte.

Und genau das war auch der Fall. Was sollte er jetzt machen? Einerseits wollte er sie am liebsten festhalten und sie nicht mehr loslassen, andererseits; Waren damit alle Probleme gelöst? – nein, das waren sie nicht.

Er schaute sie verzweifelt an. Er musterte ihr tränenüberströmtes Gesicht, hob seine rechte Hand und trocknete mit seinen Fingern zärtlich ihre Tränen.

Mac schloss sie Augen unter seiner Berührung. Sie fühlte es – er war unsicher, sonst hätte er längst etwas gesagt.

Bitte, lass es nicht zu spät sein! betete Mac.

Nach unendlich scheinenden Minuten des Schweigens sagte Harm leise.

„Ich bin froh, dass du hier bist, Mac!"

Sie öffnete sie Augen und schaute ihn an. Drauf hin lächelte Harm minimal. Doch es war kein glückliches Lächeln, es was ein gequältes, unentschlossenes Lächeln.

Mac atmete geräuschvoll ein und aus. Sie durfte nicht aufhören zu hoffen. Da musste es einfach noch eine Chance geben. Die hatten sie sich doch wirklich verdient! So viel hatten sie miteinander durchgemacht, da konnte diese ‚Kleinigkeit' ihre Welt doch nicht einfach so aus der Bahn werfen.

„Harm bitte, sag was." Flehte sie leise.

Jetzt war es Harm, der laut seufzte. Er löste den Blickkontakt und starrte an Mac vorbei über den großen Platz.

„Danke…" sagte er schließlich leise. „Danke für das, was du gesagt hast."

Mac ließ seine Hände los. Wenn das so weitergehen würde, drehte sie gleich hier noch völlig durch. Sie bekam Angst. War sie zu spät? Hätte Harm schon vorher aufsuchen müssen? Sie hätte sich doch mit dem Nachdenken ein bisschen beeilen können, anstatt es andauernd nur zu verdängen. Das war alles Vergangenheit und sie konnte es nicht mehr ändern. Am wichtigsten war doch, dass sie jetzt hier bei ihm war, oder nicht?

„Harm, ich bitte dich, geh nicht!" wisperte sie leise.

Jetzt schaute Harm sie wieder an.

„Ich kann nicht leben ohne dich, weil … weil du mein Leben bist, verstehst du?" sie sprach so wie so schon leise, doch ihre folgenden Wort konnte man kaum verstehen. „und weil ich dich über alles liebe!"

Sie war sich sicher, dass Harm das gehört und verstanden hatte, doch wieder reagierte er nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte.

„Mac, wie würde es weiter gehen mit uns? Unsere Probleme haben sich nicht in Luft aufgelöst. Ich … ich bin mir einfach nicht mehr sicher!" erklärte Harm traurig.

Mac war kurz davor sich umzudrehen und wegzurennen - weg von den Problemen … - da war es, dieses Wort – Probleme. Harm hatte Recht. Am liebsten wäre sie davon gelaufen, hätte die Probleme verdrängt.

Nein! sagte sie sich. Diesmal nicht. Ich werde jetzt kämpfen!

„Aber wir können das zusammen schaffen. Ich weiß, dass wir es können. Und wir haben das schon mal geschafft. Warum muss sich das alles wiederholen?" Mac klang so überzeugt und entschlossen. Dennoch musste Harm etwas einwenden. Er musste das jetzt einfach alles loswerden. Jetzt war die Zeit dazu.

„Weil wir es schon damals nicht aus der Welt geschafft haben. Wir haben nicht darüber geredet und jetzt ist die Bombe eben geplatzt." Verzweifelt sah er sie an.

„Und du bist der Meinung, dass mich diese mickrige Bombe davon abhalten kann, dich zu lieben?" fügte Mac leise und sanft hinzu. Sie lächelte ihn leicht an. Sie wollte, dass er es endlich verstand.

„Harm, ich liebe dich, hörst du? Ich will mit dir zusammen sein, weil ich noch nie zuvor so glücklich war, wie mit dir."

Ohne den Blickkontakt zu brechen griff sie wieder nach seiner Hand und drückte sie leicht. Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie flüsterte „Du bist meine Welt!"

Harm schluckte. Er musste sich beherrschen, dass er jetzt nicht anfangen würde zu weinen. Alles in ihm hellte sich auf einmal auf, als ob die Sonne anfing zu scheinen. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas so herzergreifendes und aufrichtiges gehört. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, während die erste Träne schließlich doch an seiner Wange hinunterlief.

Mac hob ihre Hand und wischte ihm die Träne weg, genau so, wie er es eben bei ihr gemacht hatte.

Harm griff ihre Hand, führte sie zurück auf seine Hüfte und umschlang dann Mac mit seinen starken Armen.

Mac schloss überglücklich die Augen und klammerte sich eng an ihn, als er sie vom Boden hob und sich mit ihr im Kreis drehte. Macs Lächeln verwandelte sich schnell in ein herzhaftes Lachen, als er sie durch die Luft wirbelte.

Alles um sie herum war vergessen. Es gab nur sie beide und ihre unendliche Liebe.

Vorsichtig setzte Harm Mac wieder ab, hielt sie jedoch immer noch so dicht an sich, als ob er sie immer noch festhalten müsste, damit sie nicht fällt. Er genoss ihre Nähe unwahrscheinlich, versank in ihren wunderschönen, großen, braunen Augen. Macs Lachen verstummte und sie erwiderte seinen Blick.

„Ich liebe dich Sarah!" sagte er schließlich.

Sein Gesicht bewegte sich in Zeitlupe auf ihres zu. Sie schauten sich intensiv an, bevor beide die Augen schlossen und sich fallen ließen in die Arme des anderen.

Ihre Lippen berührten sich und es war, als würde eine riesige Last von beiden abfallen. Das war die Besiegelung für den neuen Anschnitt in ihrem gemeinsamen Leben.

Jetzt war der Kuss leidenschaftlich und voller Verlangen, nicht mehr ängstlich und vorsichtig. Harms Hände wanderten hinauf zu Macs Kopf, währen Macs Hände hinter Harms Rücken verschlossen waren. Keiner hatte die Absicht den anderen all zu bald wieder loszulassen. Die Erde hörte auf sich zu drehen, die Zeit stand still.

Der Kuss endete erst, als beiden die Luft ausgegangen war.

Überglücklich strahlten sie sich an.

Als Mac dann langsam ihre Arme zurückzog und so wieder vollkommen auf dem Boden stand, verzog sie plötzlich ihr Gesicht. Da meldete sich ihr lädiertes Bein wieder. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass das schon früher kommen würde.

Harms Gesichtsausdruck wandelte sich sofort von überglücklich in besorgt um und er mustere sie aufmerksam.

„Mac, alles OK?" fragte er geschockt.

„Ja, das geht schon." Antwortete sie entschlossen. Sie würde jetzt wohl kaum anfangen zu jammern.

„Das hier war wohl nicht die gesündeste Aktion für dein Bein, was?" stellte Harm mit zusammen gezogenen Augenbrauen fest.

Mac schaute ihn klagend an.

Ohne ein weiteres Wort packte Harm Mac und hob sie auf seine Arme. Als er so tatsächlich zu laufen anfing, protestierte Mac.

„Hey Flyboy, ich kann doch alleine laufen!" meinte sie grinsend.

Harm blieb kurz stehen, zog ihren Oberkörper an sich und drückte ihr einen kurzen, sanften Kuss auf die Lippen.

Das brachte Mac jetzt aus dem Konzept. Überrascht sah sie ihn mit hoch gezogener Augenbraue an.

„ssssccccchhht, okay?" flüsterte er nur, lächelte sie an und machte sich weiter auf den Weg zu seinem Auto.

Beide konnten nicht aufhören zu grinsen. Es gab schließlich allen Grund dazu.

An Harms Auto angekommen setzte er Mac vorsichtig auf dem Vordersitz ab. Mac grinste ihn an.

„Danke." Sagte sie leise.

„Ich liebe dich!", war Harms Antwort darauf. Zögerlich ließ er Mac los, schloss die Tür und umrundete das Auto, sodass er sich auf den Fahrersitz setzten konnte.

Als es dann angeschallt da saß fragte er: „Wohin geht's jetzt? Nach Hause?"

Mac wurde sofort warm ums Herz.

„Ja, nach Hause!" antwortete sie verträumt. Zum erstem Mal seit so langer Zeit ergibt dieses Wort wieder einen Sinn.

Harm schaute zu Mac herüber und schien genau zu wissen, was sie dachte. Er lächelte sie verständnisvoll an, bevor er den Motor startete und losfuhr.

Es herrschte völlige Stille, doch die war keineswegs unangenehm, eher entspannend. Mac lehnte sich in ihrem Sitz zurück und genoss es, Harm beim Autofahren zu beobachten.

Geschafft! dachte sie bei sich und schloss schließlich zufrieden die Augen.

Ende