Sieben

Tag: 1001; Stunde: 16

Hermine ist schon seit mehreren Tagen hier. Einige Tage und dann noch einige mehr. Sie erinnert sich, wie sie am Grimmauld Place angekommen ist, nachdem sie dreißig Sekunden lang benommen und verzweifelt durch den Vorgarten des Sicherheitshauses gewandert war. Das Haus ist fast leer gewesen, mit Ausnahme von Moody und zwei Auroren, die die Treppe hinuntergerannt sind, als sie durch das Wohnzimmer gestürmt ist. Moody hatte ihr etwas in die Hand gedrückt, und sie hatte gerade noch genug Zeit gehabt, dankbar darüber zu sein, dass ihr Zauberstab in ihrem Haar steckte, bevor der Wahnsinn ausgebrochen ist.

Sie erinnert sich, dass sie sich zurückziehen musste, als die Todesser näher kamen, aber sie hatte sich nicht beirren lassen. Die Luft war sauber und klar, und sie konnte sehen und denken und sich sicher sein. Es war Ginny gewesen, die die Münze aktiviert hatte, und ihre Dringlichkeit hatte sich in der Hitze gezeigt, die sie verursacht hatte, denn sie waren zahlenmäßig weit unterlegen gewesen, bis der Ruf nach Verstärkung kam.

Es war hektisch gewesen, Schreie prallten von den Wänden ab, und Zaubersprüche verfehlten ihr Ziel öfter als sie es trafen. Hermine glaubt nicht, dass sie schon länger als eine Stunde hier gewesen war, als sie um eine Ecke gebogen war und sich betäubt wiedergefunden hatte. Sie hatte nicht das Glück gehabt, aufzublicken und ein entschuldigendes Gesicht zu sehen, stattdessen hatten sie triumphierende Augen durch eine Knochenmaske hindurch gegrüßt, und sie war vor Unbeweglichkeit und der Kälte ihres Grauens erstarrt.

Da waren Mauern gewesen und unangenehme Körperhaltungen; gedämpfte Stimmen, die mit unzusammenhängendem Lärm auf ihr Trommelfell getroffen waren, und dann der blendende Schmerz eines Cruciatus, bevor alles schwarz geworden war.

Als sie aufgewacht war, hatte sie sich in einer Zelle wieder gefunden, klein und steinern, die Gitterstäbe uneben und eng. Sie hatte Tage damit verbracht, darauf zu warten, dass sie zurückkamen, um sie zu holen und zu Voldemort zu bringen, oder um die Dinge zu tun, die sie in den Horrorgeschichten der Gefangenen gehört hatte. Noch länger hatte sie auf ihre Freunde gewartet. Aber es kam niemand.

Tag: 1002; Stunde: 1

Gleich zu Beginn hatte es einen üblen Geruch gegeben. Wie Fäkalien und Fäulnis, und sie hatte bei jedem Atemzug durch den Gestank würgen müssen. Aber sie hatte sich daran gewöhnt, was bedauerlich ist. Der Gestank hatte ihr den Appetit verdorben, und jetzt ist alles, woran sie denken kann, essen zu wollen. Es ist ihr egal, ob es etwas ist, das sie hasst, wie Hackbraten, denn Hermine glaubt, dass sie jetzt sogar einen Menschen essen könnte. Sie könnte die Augen schließen und ihresgleichen verspeisen, denn so einen Hunger hatte sie noch nie erlebt. Ihr Magen ist wie verknotet, fühlt sich hart an und weckt sie mit Schmerzen.

Ihr Durst ist anders, aber genauso unerträglich. Ihre Lippen sind blutig aufgesprungen, ihr Speichel träge und wenig hilfreich, und ihr Mund ist ausgetrocknet, als wäre er all die Tage in der Sonne gebacken worden. Sogar die Wände ihrer Kehle fühlen sich wie Sandpapier an, und alles, was sie schmeckt, ist Staub und Schmutz auf ihrem Gaumen. Die Dunkelheit ist konstant und verschlingt sie. Alles, was sie hat, sind ihre Gedanken, und manchmal stellt sie fest, dass diese immer irrationaler werden. Sie denkt über Glauben und Religion nach und fragt sich, ob sie bereits tot ist und auf etwas aus dem großen Unbekannten wartet, das die Menschen ihr ganzes Leben lang zu ergründen versuchen. Es könnte die Hölle sein; sie hier, mit Schmerzen, in der Dunkelheit, für immer allein. Wer sie ist, was sie getan hat, alles, was sie weiß, ist hier nicht mehr von Bedeutung.

Sie ist sich sicher, dass sie hier sterben wird, und sie hat ständig Angst. Doch dann wiederrum doch nicht, weil sie weiß, dass man sie das glauben machen wollte. Sie war immer stärker gewesen, als sie dachten. Immer, und immer, und immer.

Tag: 1003; Stunde: 15

Hermine weiß über Delir Bescheid, auch wenn sie es noch nie selbst erlebt hat. Manchmal hörte sie Schritte oder Gemurmel und manchmal dachte sie Schatten zu sehen, obwohl es kein Licht gab. Und das ist der Grund, warum ihre Sicht grell weiß wird und dann rot, sie glaubt sie ist am Sterben oder bildet sich die Dinge nur ein. Selbst als ein Schrei folgt und das plötzliche wilde Klimpern von Metall auf Metall.

„Hermine!" Die Frau wiederholt ihren Namen vier, fünf Mal, bevor sie sie einordnen kann.

Lavender. Oder sie bildet sich ein, dass es Lavender ist. Sie ist sich nicht sicher, weil es sich anfühlt, als wären es Jahre gewesen und sie ist müde und kann noch immer nicht sehen.

Das Klimpern des Metalls wird lauter, stärker und sie hört eine Stimme die eine Reihe von... Aufsperrzaubern spricht? Dann hört sie mit einem frustrierten Aufschrei auf und sie ruft nach der letzten Person, von der sie erwartet hat den Namen zu hören, auch wenn sie sich nicht sicher ist warum. „Draco! Wie hast du – Draco!"

„Da sind immer noch andere verdammte Leute!" Ja. Ja, das ist Malfoy. „Verdammt noch mal, nimm das Licht aus ihrem Gesicht, Brown."

Es gibt einen Aufruhr, und Hermines Herz klopft wie wild bei dem unregelmäßigen Licht, das durch ihre Zelle schwingt, bevor es warm wird. Ihr Atem geht schnell, denn sie kann jetzt fühlen, dass sie hier sein müssen. Sie sind hier, mit Lavenders überparfümierten Armen um ihre Schultern gelegt.

„Nicht weinen, Hermine. Dir geht es jetzt gut. Wir holen dich hier raus." Nevilles Stimme klingt beruhigend an ihrer Seite, seine Hand liegt auf ihren schmutzigen, fettigen Haaren, und sie merkt erst, dass sie geweint hat, als er es sagt. Und dann kann sie sich plötzlich nicht mehr zurückhalten und schluchzt laut in die kantige Wölbung von Lavenders Schulter.

Lavender weint mit ihr und drückt sie so fest an sich, dass ihr ohnehin schon verkrampfter Magen noch mehr schmerzt. „Wir dachten... Oh, Hermine."

„Ich unterbreche nur ungern die Wiedersehensfreude", sagt Malfoy, „aber wir müssen noch einige andere Zellen und ein Gebäude durchsuchen."

„Gib uns nur eine Sekunde!", schnauzt Lavender und wischt sich mit einem Finger die Tränen aus dem geschminkten Gesicht. „Komm schon. Lass uns dich zurückbringen, damit man sich um dich kümmern kann."

Lavender hebt ihren Arm, Neville ergreift den anderen, um sie auf die Beine zu ziehen. Die Bewegung ist zu viel, und sie merkt, dass ihr Körper weder ihr Gewicht tragen, noch die Bewegungen ausführen. Ein Feuer, aus Schmerzen und starkem Ziehen entzündet sich in ihren Knochen. Sie schreit auf, und die beiden lassen sie erschrocken fallen.

Dann ist Malfoy da und spricht über die eiligen Fragen und Entschuldigungen ihrer Freunde hinweg. Sein Griff ist sanfter, als sie es sich jemals vorgestellt hat, als er ihr Kinn ergreift und ihren Kopf zurückzieht, damit sie zu ihm aufschaut. Seine Augen sind intensiv auf die ihren gerichtet, er mustert sie, ihr Gesicht, öffnet ihren Mund, um ihr Zahnfleisch zu untersuchen.

„Wie lange hast du schon nichts mehr gegessen?"

Sie will ihm antworten, dass sie nicht die geringste Ahnung hat, aber alles, was herauskommt, ist ein Krächzen und Röcheln, und sie hustet staubig und trocken. Sie schüttelt den Kopf, die Kraft des Hustens raubt ihr den Atem, der schwer in ihrer Brust liegt.

Malfoy hält ihr Kinn fester, hebt einen roten Marker und legt die feuchte Spitze auf ihre Stirn. Sie schließt die Augen und erinnert sich an die roten Buchstaben auf der Stirn der Gefangenen, die der Krankenstation mitteilen sollten, was nicht in Ordnung war. Sie ist eine von ihnen, wird ihr bewusst. Eine der schmutzigen und zerrissenen, einst vermissten Menschen, die hinter schwebenden Vorhangwänden die Betten belegen.

„Schließe deine Augen, Granger", flüstert er leise, so dass sie ihn für einige schwindelerregende Sekunden nicht mehr wiedererkennt.

Sie tut, was er sagt, und ein heißes, feuchtes Tuch drückt sich in ihre Handfläche. Er schließt ihre stumpfen Finger darum, hält es fest und lässt das Tuch zwischen ihren Fingern hindurch gleiten. Der Stein ist im Gegensatz zum Stoff eiskalt, und es gibt ein Ziehen, bevor sie ganz aus der Zelle verschwunden ist.

Tag: 1008; Stunde: 12

Es dauert fünf Tage auf der Krankenstation, bis die Heiler sie gehen lassen. Sie versuchen, ihr Therapiesitzungen zu geben, aber sie lehnt sie ab. ‚Ich wurde gekidnappt, ich war hungrig. Das war's', sagt sie ihnen, denn es ist die Wahrheit. Sie hat keine Narben davongetragen und allein dafür kann sie sich glücklicher schätzen, als je zuvor in ihrem Leben. Der Mann, der sie gefangengenommen hatte, muss in den Kampf zurückgegangen und getötet oder gefangen genommen worden sein, denkt sie, denn das war der einzige Grund, warum er sie dort zurückgelassen hätte. Leider weiß sie, welcher Preis auf ihren Kopf ausgesetzt ist, weil sie Harry Potters beste Freundin ist.

Sie sieht Malfoy nicht, aber sie verbringt eine lange Nacht mit Neville und Lavender, die ihr die Ereignisse schildern, und sie erzählt ihnen dieselbe Geschichte, die sie den Heilern und Lupin erzählt hat. Sie sieht Malfoy über drei Wochen lang nicht wieder, und erst dann merkt sie, wie sehr sie sich an ihn gewöhnt hat.

Tag: 1030; Stunde: 20

„Ich dachte, du wärst ins Bett gegangen." Er sieht sie im trüben Licht des Fernsehers an und spricht leise mit ihr. Sie kann ihn trotzdem hören, der Fernseher ist stummgeschaltet, und nur die Stille des alten Zimmers ist zwischen ihnen.

„Das bin ich auch.", antwortet sie und nimmt ihm gegenüber Platz. Malfoy sieht nachts oft fern, und selbst wenn sie nicht an einem Ort mit einem Fernseher sind (was üblich ist), sitzt er immer da und starrt, als ob es einen gäbe.

„Hast du etwas gehört?"

„Gerade eben?"

„Das dich aufgeweckt hat?" Er sieht paranoid aus und sie ist der Meinung, dass er zu viel Zeit mit Moody verbringt.

„Oh, nein. Ich... es war seltsam. Hast du jemals geträumt und dann bist du einfach ohne wirklichen Grund aufgewacht? Es war kein Albtraum oder so aber ich bin einfach mitten drin aufgewacht und war hellwach."

Er zuckt mit den Schultern und wendet seinen Blick wieder der Fitness Werbung zu. „Ich habe gehört, dass es daran liegt, dass man emotional mit etwas verbunden ist, das genau in diesem Moment geschieht oder geschehen ist, und man sich dazu hingezogen fühlt, ohne es bewusst wahrzunehmen."

Hermine runzelt die Stirn. „Wo hast du das gehört?"

Seine Lippen verziehen sich zu einem langsamen Grinsen. „Von Professor Trelwany, um genau zu sein."

„Wer hätte das gedacht.", murmelt sie säuerlich.

„Da ist schon etwas dran. Ich bin mir nicht sicher, ob es mit einem Ereignis aus deinem früheren Leben zusammenhängt, aber ... sagen wir mal, mit der Intuition einer Frau."

„Dass jemandem, den ich kenne, etwas zustößt?"

„Beruhigend, nicht wahr?", murmelt er und schaltet den Kanal auf eine Kosmetikwerbung um.

„Du bist ein Trottel."

„Du bist eine Schlampe."

„Du bist ein Frettchen."

„Du bist ein Biber."

„Idiot."

„Hure."

„Schlampe."

„Fo-"

„Eh!" Sie zeigt auf ihn und funkelt ihn gefährlich an.

Er schnaubt. „Was ist das nur mit Frauen und diesem Wort?"

„Es ist beleidigend. Es ist ein schmutziges Wort."

Er grinst wieder, der Blick, den er auf den Bildschirm richtet, ist etwas, das sie nicht einordnen kann. „Es ist nichts falsch daran, ein bisschen schmutzig zu werden, Granger."

Im ersten Moment denkt sie, dass er es auf ihre Blutlinie bezieht, aber es dauert nur eine Sekunde, um zu erkennen, was für ein Grinsen er ihr da zugeworfen hat. Sie blinzelt schnell über den flirtenden Unterton und versucht die Röte auf ihren Wangen zu vertreiben.

Tag: 1035; Stunde: 7

Hermine schlägt mit einem lauten Klatschen auf dem Boden auf, und die gesamte Luft in ihren Lungen entweicht über ihre Lippen. Sie blinzelt ausdruckslos an die hohen Decken des Ministeriums, bevor sie ihren Verstand wiederfindet, der aus ihrem Hinterkopf zu schießen scheint, sobald sie gegen die Wand gedonnert ist. Oder das Glas. Oder was auch immer es gewesen ist.

Sie stützt sich auf ihren Ellbogen ab und beobachtet benommen, wie die statischen blauen Linien im Türrahmen versinken. Die Tür, die sie aufgestoßen hatte, ist immer noch angelehnt und gibt ihr einen perfekten Blick auf die Hälfte der lachenden Leute im Raum frei. Sie starrt sie an, errötet und nimmt ihren Zauberstab aus der Tasche, als Neville ihr mit einem mitleidigen (aber dennoch lächelnden) Gesicht zu verstehen gibt, dass sie ihn auf den Tisch neben der Tür legen soll.

Seit einem hitzigen Treffen vor einigen Monaten, bei dem drei Auroren verflucht worden waren, ist es eine Sicherheitsvorkehrung, alle Zauberstäbe außerhalb des Raumes zu lassen. Hermine war schon lange vorher nicht mehr bei einem Treffen im Ministerium gewesen, und es war auch nicht so, dass ihr das jemand gesagt hätte.

Sie lässt ihren Zauberstab auf den Tisch fallen und versucht zaghaft, wieder durch die Tür zu gehen. Sie hält ihren Blick fest auf den Boden gerichtet und nimmt eine einen Sitzt an dem kleinen Tisch in der Mitte der Runde ein.

„Halt die Klappe, Malfoy." Er ignoriert sie, seine Schultern zittern noch immer vor lauter Lachen.

„Danke, dass du hereingeplatzt bist, Hermine.", flüstert Fred und klopft ihr mit der Handfläche auf die Schulter.

„Der war lahm.", sagt Hermine und wirft ihm einen bösen Blick zu, bevor sie sich wieder dem älteren Mann zuwendet, der ihr gegenüber fast am Schreien ist.

„Er sollte zurückgebracht werden! Das ist der Grund, warum er überhaupt dort war!"

„Ich versichere Ihnen, dass er sich der Gefahr bewusst ist und gut auf sich selbst aufpassen kann."

„Das ist etwas anderes! Du-Weißt-Schon-Wer hat von den verschwundenen Horkruxen erfahren und ist wütend! Er weiß, dass nur noch zwei übrig sind, und hat einige seiner Gefolgsleute losgeschickt, um beide zu holen, bevor Harry es schafft!"

Hermine merkt, wie sie genauer zuhört, als sie Harrys Namen hört, und der Streit, in den sie hineingeraten ist, beginnt mehr Sinn zu ergeben.

„Wir kennen die Orte, Harry und sein Team sind gerade auf dem Weg –"

„Das ist nicht genug! Was ist, wenn die Todesser die Horkruxe bereits haben und dort auf ihn warten? Was ist, wenn er dort ankommt und sie dann auftauchen? Es ist gefährlich genug, dass sie wissen, wohin er unterwegs ist und damit auch, wo er sich aufhält. Willst du unsere einzige Hoffnung, den Krieg zu gewinnen, direkt in die Hände von Todessern schicken?"

„Ich stimme zu.", meldete sich Tonks zu Wort. „Nicht, dass Harry nicht auf sich selbst aufpassen kann, aber es ist gefährlich. Er würde mehr Leute brauchen."

„Er muss nicht einmal gehen. Holt ihn raus, bringt ihn nach Hause und schickt jemand anderes rein.", meldete sich eine andere Frau zu Wort.

„Und was ist, wenn es bis dahin zu spät ist?", wirft Arthur ein. „Ich liebe Harry, und das wissen wir alle. Aber niemand kann an einen der beiden Orte apparieren, weil keiner von uns dort gewesen ist. Wenn wir Harry und sein Team abziehen, wirft uns das mindestens einen Tag zurück. Bis dahin wären die Todesser sicher schon dort."

„Vielleicht sind sie schon da!"

„Wir können Apparieren oder per Portschlüssel in die nächstgelegenen Städte des jeweiligen Ortes gelangen, und von dort aus müssen wir dann nur noch den Ort –"

„Wir können nicht riskieren –"

„Harry will das zu Ende –"

„Er wird nicht –"

„Was ist, wenn –"

„Ich glaube er kann –"

„Alles klar!" Moody schlägt mit der Faust auf den Tisch, wodurch er effektiv alle zum Schweigen bringt.

Danach spricht McGonagall, deren Gesicht so gezeichnet ist, wie Hermine es noch nie gesehen hat. „Ich glaube, es ist im besten Interesse von Herrn Potter, dass wir ihn zurückbringen. Wir werden den Rest des Teams zu ihm schicken, aber Harry muss zurückkommen. Wir können es nicht riskieren, so sehr wir es auch wollen. Es ist sein Leben nicht wert, und es gibt andere dort, die ihn ersetzen können."

„Also ist es deren Leben wert?", fragt Seamus, mit weit mehr Mut, als Hermine von ihm kennt.

Arthur und Molly senken gleichzeitig den Kopf, weil sie beide wissen, dass Ron so oder so gehen wird, und Hermines Herz pocht schmerzhaft in ihrer Brust. Es ist den Krieg nicht wert, sagte McGonagall, denn das war die Wahrheit. Harry war zum Helden geworden, zum Lebensinhalt, bevor er überhaupt mehr als eine Handvoll Worte sprechen konnte. Ron war entbehrlich. Das waren sie alle.

„Sei nicht so abgedroschen, Finnigan.", schnauzt Malfoy.

„Harry hat die unheimliche Fähigkeit, den Horkrux an jedem Ort aufzuspüren. Wir alle können die Tatsache nicht ignorieren, dass er mit dem Dunklen Lord verbunden ist und dass diese Verbindung bei der Suche zu helfen scheint –"

„Ich glaube, Dumbledore hätte ihn hingeschickt." Colin Creevey hebt den Kopf, und die Hälfte des Raumes starrt ihn wegen des Namens an, den er gesagt hat, und die andere Hälfte wirft Blicke in Malfoys Richtung. Er verlagert sein Gewicht neben ihr, der Stoff seines Umhangs streift ihre Seite. Aus den Augenwinkeln wirft sie einen Blick zu ihm, und sein Kopf ist nicht gesenkt, wie sie es erwartet hat, sondern erhoben und nicht verschlossen.

Wie dem auch sei." Moody fährt dort fort, wo er unterbrochen wurde, beide Augen zielsicher auf einen sehr unruhigen Colin gerichtet. „Letztendlich ist es in unserem besten Interesse, dass er nach Hause kommt. Wir stehen in Kontakt mit zwei Mitgliedern seines Teams, um sicherzustellen, dass er gezwungen wird, den Befehlen zu folgen, anstatt dem Ungehorsam, für den er sonst bekannt ist."

„Aber..."

„Albus Dumbledore", zischt Moody, wieder an Colin gerichtet, „war kein Narr. Es gibt andere Möglichkeiten, und das Ministerium und die meisten von uns Anwesenden scheinen sich einig zu sein, dass wir sie nutzen sollten."

„Aye. war der allgemeine Ruf, der durch den Raum ging, unter dem ein paar unerbittliche Rufe der Uneinigkeit begraben wurden.

Malfoy hebt die Hand, immer noch angespannt, weil der Name ihres alten Schulleiters erwähnt wurde. „Ich werde gehen."

„Ron wird nicht mit dir zusammenarbeiten wollen.", platzt Hermine heraus, bevor sie überhaupt weiß, ob sie überhaupt etwas sagen sollte, und Malfoy wirft ihr einen sehr eisernen Blick zu.

„Das hat er bereits."

„Nein, er... Was?"

Er starrt sie noch einige Sekunden lang an, bevor er seinen Blick wieder auf Moody richtet. „Ich werde gehen."

Moody nickt und durchforstet den Raum. „Wir brauchen zwei Teams. Verstärkung für Harrys Team und ein weiteres, das zu dem anderen Ort geht. Wer noch?"

Hermine hebt ihre Hand und schließt sich jeder anderen im Raum an.

Tag: 1038; Stunde: 17

Es ist seit Tagen trostlos. Hermine sieht keinen einzigen Menschen, und es herrscht eine unheimliche Stille um sie herum oder in ihrer Brust. Sie weiß, dass in jedem Moment, in dem sie da sitzt und atmet, sehr wichtige Dinge geschehen, und es frustriert sie, dass so viele daran beteiligt sind, aber sie sitzt trotzdem hier in Sicherheit.

Sie kann nicht lesen, nicht richtig denken und nicht stillsitzen. Ihr Inneres ist zu lebendig, als dass sie sich hätte beruhigen können, und es ist niemand da, der ihre Konzentration von dem, was sonst noch vor sich geht, ablenken hätte können. Das Einzige, was sie dazu gebracht hätte, ihren Frust abzureagieren, wäre die Möglichkeit gewesen, Harry zu sehen. Aber er war nicht gekommen und sie weiß nicht, wo er ist. Sie grübelt und wartet, und die Zeit rast in ihren Adern, während sie auf irgendeine Nachricht wartet. Nicht zu wissen ist für Hermine immer das Schlimmste. Selbst wenn es schlechte Nachrichten sind, gibt es Pläne und Möglichkeiten, damit umzugehen. Nichts zu wissen bedeutet, dass sie nichts herausfinden konnten, sodass es eine Million verschiedener Möglichkeiten gibt, die wahr sein konnten oder auch nicht.

Tag: 1041; Stunde: 2

Ein Auror taucht sechs Tage später auf, aber sie schläft und schläft, bis Hermine fast glaubt, tot zu sein.

Tag: 1043; Stunde: 1

„Granger."

Sie zuckt überrascht zusammen und ihre Hand lockert den Griff um die Tasse, die sie festhält, wodurch sie auf dem Boden zerbricht. Glassplitter und Eistee kleben an den Beinen ihrer Jeans und sie schreit auf, als sie einen Schritt macht, um sich umzudrehen und sich den Fuß aufschneidet.

Was?", blafft sie den Blonden an, der sie mit hochgezogenen Augenbrauchen anstarrte, währen er lässig am Türrahmen lehnt.

„Du verteilst Blut überall am Boden."

„Verzieh dich!" Sie ist ziemlich launisch, wenn sie Schmerzen hat und humpelt zum Tisch.

Malfoy seufzt und nimmt ein Küchentuch, macht es nass und wirft es ihr hart genug zu, sodass es gegen ihre Stirn klatscht. „Du bist nicht sehr koordiniert."

„Nun wenn du dich vielleicht nicht so an Leute anschleichen würdest."

„Oder wenn du einfach besser zuhören würdest. Ich glaube das einzige worauf du achtest ist das Geräusch deiner eignen Stimme."

„Ich rede vielleicht viel Malfoy, aber immerhin bin ich nicht besessen von Spiegeln und davon meine Haare glänzend zu halten."

Seine Augenbrauen heben sich, und sie denkt, dass dies vielleicht ein schlechter Zeitpunkt ist, um seine alte Eitelkeit anzugreifen, wenn man bedenkt, wie zerknittert er ist und was für einen Bart er im Gesicht trägt.

„Das sehe ich.", sagt er hämisch. Bei seiner Antwort wirft sie ihm einen Blick zu und er grinst.

„Wie geht's Ron? Habt ihr den Horkrux bekommen?"

Das Grinsen verschwindet, und er ist sorgfältig ausdruckslos und noch reaktionsloser als die Aurorin, der sie die gleiche Frage gestellt hat. „Das kann ich dir nicht sagen."

Sie schnaubt. „So viel bist du mir schuldig."

„Ich schulde dir nichts."

„Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich es selbst herausgefunden!"

„Moody hat entschieden –"

„Weil du ihm gesagt hast, er soll mich nicht gehen lassen!"

„Deine Fähigkeiten wären den Anforderungen nicht gewachsen gewesen, wenn wir bei unserer Ankunft von Todessern begrüßt worden wären." Er verfällt wieder in einen gelangweilten, professionellen Tonfall.

„Das ist Unsinn! Ich wäre in dieser Situation vollkommen in Ordnung gewesen! Ich bin besser geworden –"

„Aber nicht gut genug."

Das weiß sie, aber es ist etwas, dass sie sich nicht von ihm sagen lässt. Sie wirft den Waschlappen nach ihm, den er abwehrt, obwohl ihn die Tatsache, dass sie trotzdem versucht, einen blutigen Waschlappen nach ihm zu werfen, wütend genug macht.

„Wer bist du, dass du mir das sagen kannst? Du bist ein Niemand!", schreit sie, und sein Gesicht wird grimmig, als er drei Schritte auf sie zugeht. „Du hast mich kaum in Schlachten gesehen –"

„Ich habe dich oft genug gesehen, und du bist Scheiße. Du hättest dich verdammt noch mal selbst umgebracht, und ich bin mir sicher, dass das bei Potter Wunder gewirkt hätte, da Weasley auch schon in der Schusslinie war. Glaubst du nicht? Achtest du überhaupt darauf, wie du kämpfst? Da ist –"

„Ja, und deshalb weiß ich auch, dass es mir gut gegangen wäre! Und es war meine Entscheidung! Meine!" Sie stößt sich vom Tisch ab und fuchtelt wütend mit ihrem Finger herum. „Das hast du nicht für mich zu entscheiden!"

„Das habe ich aber, also komm darüber hinweg, Granger. Du magst eine aufopferungsvolle, verdammte Gryffindor sein, und wenn du dich am Ende umbringen lassen willst, nur zu. Aber nicht jetzt, wo –"

„Du hattest kein Recht! Du –" Sie geht vor, vergisst ihren Fuß und schreit auf.

Sie reißt ihn zurück, während der andere noch in der Luft ist, und greift instinktiv nach Malfoys Hemd, um sich vor davor zu bewahren hinzufallen. Seine Hände umklammern ihre Ellbogen und ziehen sie ganz nach oben, und er ist ihr jetzt schwindelerregend nahe.

Er riecht nach frischer Luft und Schweiß, sein Kopf ist geneigt, um sie anzuschauen. Sie glaubt, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellen würde, würden die verstrubelten Haare, die ihm über die Stirn hängen, ihre eigenen berühren. Seine Hände sind warm und fest, und es ist lange Zeit sehr still. Seine Augen sind weder leer noch blitzen sie zornig auf, und sie weiß nicht, was er fühlt, was sie beunruhigt. Der Muskel an der Seite seines Kiefers spannt sich an und entspannt sich wieder, und sie verfolgt den Knochen bis zu seinem Kinn. Ihr Blick verweilt viel zu lange auf der Fülle seiner Lippen, bevor er die aristokratische Linie seiner Nase hinaufwandert und sie ihn wieder ansieht. Er atmet schwer aus, sein warmer, warmer Atem schmiegt sich an die Kurven ihres Gesichts.

Ihr Herz klopft in pochenden, hektischen Schlägen, und sie ist sich nicht sicher, ob sie zu schnell oder zu langsam atmet. Seine linke Hand löst sich von ihrem Ellbogen und wandert ihren Arm hinauf, um ihre Schulter zu ergreifen. Dadurch wird sie sich ihrer eigenen Hände bewusst, von denen eine, jetzt ohne zu Faust geballt zu sein, auf seiner Brust liegt, während die Knöchel der anderen sein Hosenbein berühren. Sie weiß nicht, was das hier für ein Moment ist, aber sie ist sich fast sicher, dass es etwas zu bedeuten hat. Sie glaubt, er würde sie vielleicht küssen oder sie einfach nur noch länger anstarren, und ihr stockt der Atem bei dem Gedanken.

Er bricht den Blickkontakt ab und schaut weiter und weiter nach unten. Sie ist sich nicht sicher, ob sie sich die längere Sekunde einbildet, in der er ihr auf den Mund starrt, denn dann schaut er einfach durch den knappen Raum zwischen ihnen auf den Boden. Seine Finger spannen sich wieder um ihre Schulter an, und er stößt sie leicht zurück und tritt selbst einen Schritt nach hinten.

„Ich bin hier, um dich zu Potter zu bringen", sagt er mit rauer Stimme, räuspert sich und wendet sich ab, um aus dem Raum zu gehen.

Hermine starrt ihm hinterher, ein Wirbelwind von Gefühlen in ihr, und ist erst einmal fünf Sekunden lang erschrocken über das, was passiert ist, bevor sie dann über das, was er gesagt hat, erschrocken ist.

Tag: 1043; Stunde: 5

Harry ist warm und groß, frisch aus der Dusche, und seine Arme um sie ersticken sie auf die bestmögliche Weise. Sie murmelt seinen Namen in die Stelle, wo sein Hals auf seine Schulter trifft, immer und immer wieder, als wolle sie sich davon überzeugt, dass es wirklich er ist.

Sie reden stundenlang, und Hermine hasst das Stottern im Gespräch, das entsteht, wenn man nicht weiß, wie viel man über verschiedene Ereignisse preisgeben kann. Er sieht gut aus, gut genährt und vielleicht ein wenig müde, aber ganz und gar nicht wie die Bilder in ihren Albträumen. Sie tauschen sich über ihre Freunde und Bekannten aus, erzählen sich Geschichten, und Hermine weiß, dass sie so etwas wie Klatsch und Tratsch betreibt, aber es ist aus einem gutem Grund.

Als sie zu Malfoy kommen, starrt Harry auf eine Stelle an ihrer Schulter. Er war in der Nähe von uns unterwegs, mit ein paar anderen Jungs. Sie haben sich für eine Weile zusammengetan, um uns zu helfen. Er ist... anders. Und Hermine schaut unbehaglich auf den Fleck aus getrocknete Tinte an ihrem Finger und antwortet mit einem Ich weiß. Sie lassen das Thema in der Ecke des Raumes schweben, wobei viele Dinge ungesagt bleiben, und machen weiter, als ob die Enthüllung nie stattgefunden hätte.

Sie besucht Harry bis weit nach Einbruch der Nacht und es ist irgendwann bei ihrer dreizehnten Tasse Tee, dass er ihr sagt, dass er bald los muss. Er könne ihr nicht sagen, wohin, sagte er, aber er werde früh genug zurück sein. Hermine verachtet, dass er abreisen muss, wo er doch gerade erst angekommen ist, wo das Glück und die Zufriedenheit ihrer Freundschaft gerade erst wieder begonnen haben, sich zu festigen. Obwohl sie bei dieser Nachricht nicht zusammenbricht, wird sie von einer tiefen Traurigkeit heimgesucht. Harry zieht sie an sich, umarmt sie und flüstert ihr Versprechen ins Haar.

Bald ist das alles vorbei, und wir können weiterziehen. Dann werden wir uns so oft sehen, dass wir die Schnauze voll voneinander haben. Es ist fast vorbei, Hermine. Es ist so kurz davor, vorbei zu sein. Und sie weiß nicht, ob sie es genauso nötig hat, das zu hören, wie Harry, der sich selbst überzeugen muss.

Tag: 1050; Stunde: 18

Hermine geht in einem Korridor des Ministeriums an Malfoy vorbei, und er sieht sie nicht einmal an. Es gibt mehrere Tage des Schweigens, in denen sie an Harry, Ron und dann an Malfoy denkt, um sich nicht zu sehr zu verzetteln. Sie ist sich nicht einmal sicher, ob sie Malfoy leiden kann, obwohl sie weiß, dass sie ihn nicht hasst. Die seltsame lange Sekunde hatte sich in ihrem Kopf ununterbrochen abgespielt, seit es passiert war, und sie kann immer noch nicht genau sagen, was sie dabei fühlt. Es war unerwartet und seltsam gewesen, aber in der intensiven Zeitspanne dieses Moments waren auch Neugierde und Faszination vorhanden gewesen. Sie weiß nicht, wohin das Ganze mit Malfoy führen würde, aber es würde irgendwohin führen.

Spät nachts erlaubte sie sich seitdem, über die Möglichkeiten nachzudenken, was passieren könnte. Sie fühlt sich zu Malfoy hingezogen, auch wenn sie sich nicht erklären kann, wie oder warum, obwohl es keinen Zweifel daran gibt, dass er attraktiv ist. Seine Persönlichkeit und seine Einstellung sind nicht besonders ausgeprägt, aber... was wäre, wenn, denkt sie, und das ist ein gefährlicher Gedanke.

Hermine ist noch Jungfrau, und außerdem hat sie kaum Erfahrung mit Intimität. Sie hatte geküsst und war geküsst worden, und es hatte ein paar kurze Liebesspiele mit Ron gegeben, bevor sie in den Monaten nach dem sechsten Jahr beschlossen hatten, dass es nicht funktionieren würde. Sie denkt rational, dass es ein wenig lächerlich war, in ihrer Lage zu sein, und zwar nicht wegen persönlicher Moral oder weil sie sich für die Ehe aufsparen wollte, sondern weil nicht genug Zeit gewesen war. Sie würde nicht mit Malfoy schlafen, weil sie an Beziehungen glaubt, aber vielleicht kann sie Zeit für andere Dinge schaffen, falls es jemals dazu kommen sollte. Es ist ein seltsamer Gedanke, sich zu fragen, wie Malfoy sich anfühlen würde, wenn er sie berührt, oder wie er schmecken würde, wenn er sie küsst.

Es sind Gedanken, von denen sie leugnet, sie jemals gehabt zu haben, wenn der Morgen graut. Tagsüber weigert sie sich zuzugeben, dass sie sich überhaupt Gedanken über ihn macht, aber allein in der Nacht kann sie nicht anders, als ihre Gedanken schweifen zu lassen.

Tag: 1052; Stunde: 5

Neville, ein Auror, Dean, Malfoy und sie sitzen an einem Tisch am Grimmauld Platz und studieren eine Tabelle, die Malfoy mit einem leuchtend rosa Marker gezeichnet hat. Er spricht die ganze Zeit nicht mit ihr und sieht sie auch nicht an. Als er erklärt, was sie tun muss und wohin sie gehen soll, informiert er den Raum, als wäre sie nicht da.

Dies ist ihr erster Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Das Vorbeigehen am Ministerium hätte man darauf zurückführen können, dass er mit seinen Gedanken beschäftigt oder einfach entschlossen gewesen war, seinen Ziel zu erreichen – bis jetzt.

Sie ist verwirrt über die scheinbare Ignoranz ihrer Person, aber sie versucht, nicht so zu tun, als ob sie sich darüber den Kopf zerbricht, denn sie könnte sich irren.

Tag: 1059; Stunde: 8

Es dauert eine weitere Woche, bis sie ihn wieder sieht, als er ihr mit einem leichten Kopfnicken zu verstehen gibt, dass sie ihm durch die verwinkelten Gassen folgen soll. Sobald er das Gefühl hat, dass sie sicher vor den Augen der Muggel sind, zieht er eine Mappe aus seinem Mantel und sie macht dasselbe.

Sie fährt mit den Fingern über den Rand, denn er scheint ohne ersichtlichen Grund wütend auf sie zu sein. Es ist lange genug her seit dem letzten Mal, dass sie kurz vergessen hatte, dass er sich so seltsam verhalten hatte.

„Was ist...", beginnt sie ihre Frage, um seine Identität zu bestätigen, und er knurrt verärgert, reißt ihr die Mappe aus der Hand und drückt ihr die andere an die Brust. Sie ergreift sie nicht sofort, und sie fällt zu Boden, als er seine Hand wegzieht.

Er dreht sich um und stolziert davon, und sie ruft überrascht und entrüstet seinen Namen. Er hält nicht an, zögert nicht und antwortet auch nicht.

Tag: 1067; Stunde: 15

Als sie ihn das erste Mal in einem Haus sah, allein im Esszimmer, brachte sie vier Worte heraus, bevor er seinen Teller nahm und in seinem Schlafzimmer verschwand. Alles, was sie in der nächsten Woche außerhalb von Treffen zu ihm sagte, traf nur auf seinen Rücken oder einen verächtlicher Blick, der schnell zu seinem Rücken wurde, weil er sich abwandte.

Je länger es andauerte und je öfter es passierte, desto wütender wurde sie. Er würdigte ihre Anwesenheit nur, wenn sie ihn dazu zwang, und wenn sie seine Aufmerksamkeit erhielt, war sie flüchtig und nie so, wie man sie sich wünschte. Es ist fast schlimmer wie am Anfang und Hermine kann nicht verstehen warum. Sie weiß jedoch, dass sie kurz davor war, ihm die Haare auszureißen.

Tag: 1068; Stunde:12

Cho Chang zuckt mit ihren zarten Schultern und knabbert weiter an ihrem Muffin, als wäre er eine besonders eklige Kreatur, die sie sezieren muss. „Ich weiß, dass es bald zu Ende ist. Dass etwas passieren wird. Aber ich kann es nicht ganz greifen, weil sich noch nichts geändert hat."

Hermine nickt und schluckt ihren Schluck Wasser hinunter. „Ich weiß, aber ich kann es immer noch spüren. Das kann jeder. Wir sind alle nervös und warten."

„Es macht mir Angst", gibt Hannah zu und mischt sich in das Gespräch ein, bei dem sie vorher nicht einmal zu gehört zu haben schien. „Weil wir kämpfen, und wir haben so viel getan und durchgemacht ... aber das ist nicht wichtig. Das war alles nur eine Vorbereitung. Als ob wir versuchen würden, so viele wie möglich loszuwerden, als Vorbereitung auf die letzte Schlacht. Denn danach ist nichts mehr wichtig. Alles, was wir getan haben, wird am Ende nichts mehr bedeuten."

Dies ist schon immer Harrys Kampf gewesen, und ich habe es die ganze Zeit gewusst, will sie ihnen sagen. Aber es fühlt sich in ihrer Kehle zu persönlich an, also bleibt sie still. Hannah hat Recht. Am Ende wird es auf Harry und Voldemort hinauslaufen, und es wird keine Rolle spielen, wie viele Schlachten sie vorher gewonnen oder verloren haben.

Manchmal, wie in diesem Moment, spürt Hermine, wie ihr das Gewicht der Welt auf die Schultern fällt, und sie stellt sich vor, wie Harry sich fühlen muss. Diese Informationen auf die persönlichste Art und Weise zu erfahren. Den Schmerz des Krieges zu spüren und zu wissen, dass man die einzige echte Hoffnung ist, ihn jemals zu beenden. Dass der Ausgang einer ganzen Welt davon abhängt, wer zuerst die Worte spricht.

Ihr Herz schlägt wie verrückt, ihr Atem lässt ihre Brust schmerzen. Schuldgefühle, Mitleid, Angst.

Tag: 1070; Stunde: 19

„Ich habe den Raum betreten, Malfoy. Ist das nicht dein Stichwort, um abzuhauen?"

Stattdessen starrt er finster auf den Tisch und klappt das Notizbuch zu, das zu einem Bestandteil seiner selbst geworden ist. Schlachtpläne und streng geheimer Unsinn. Es ist dünn geworden, nur noch ein paar Dutzend Seiten darin. Der Rest, benutzt und zu gefährlich, wurde verbrannt. Sie erinnert sich, dass sie ihn einmal hinter einem der Häuser gesehen hatte, wie der Wind die vergilbten Seiten über den Hof geweht hatte und schwarzer Rauch aufgestiegen war, der seine Kleidung und seine Haare verpestete.

Wenn er vorgehabt hatte zu gehen, würde er ihr jetzt nicht die Genugtuung geben. Und das ist genau das, was sie gewollt hat.

„Du ignorierst mich aus irgendeinem Grund." Er hebt eine Augenbraue, während er auf dem dunklen Einband des Notizbuchs blickt, hält aber seinen Mund fest geschlossen. „Mehr als sonst."

Sie stemmt die Hände in die Hüften, eine schrecklich mädchenhafte Haltung, die sie seit ihrem elften Lebensjahr eingenommen hat und die sie sich nie abgewöhnt hat. Sie begnügt sich damit, eine Antwort aus ihm herauszubekommen, denn sie weiß, dass es eine geben muss. Sie ist mit ihm auf dem richtigen Weg gewesen, bevor er beschlossen hat, sie in der Versenkung verschwinden zu lassen, und sie muss wissen, warum.

„Ich weiß, dass es nicht nur ein persönliches Problem ist, das plötzlich aufgetaucht ist..." Er scheint sich darüber zu amüsieren, was sie innehalten lässt, bevor sie fortfährt. „Weil du so bist, wie du normalerweise mit allen anderen um dich herum bist – außer mit mir."

„Nimm dich nicht zu wichtig."

„Ich bin nur ehrlich."

Er hört auf, wirbelnde Muster auf dem Tisch zu zeichnen und sieht zu ihr auf. „Ich habe gedacht, dass meine unverhohlene Ignoranz dir gegenüber, die Botschaft offensichtlich gemacht hat. Ich kann dich nicht leiden, Granger. Ich bin nicht gern in deiner Nähe, spreche nicht gern mit dir und sehe dich nicht gern an. Du scheinst dich ein wenig zu sehr an das Gegenteil gewöhnt zu haben, also habe ich zu umfangreicheren Mitteln gegriffen, um dir das klarzumachen. Oder ich habe es zumindest versucht."

„Wenn du mich so wenig leiden könntest, hättest du gar nicht erst angefangen mit mir zu reden." Sie kauft ihm seine Ausrede nicht ab, und das wissen sie beide. „Du hast mich in Hogwarts gehasst und hast trotzdem mit mir gesprochen."

„Um dich zu beleidigen. Was ich, falls du es noch nicht bemerkt hast, auch jetzt tue. Du scheinst das aus den Augen verloren zu haben."

„Wir haben nette Unterhaltungen Malfoy und was meinst du, dass ich es aus den Augen verloren habe? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich mag es auch dich zu beleidigen."

„Du fühlst dich in meiner Nähe zu wohl."

„Was?" Sie weiß nicht, was er damit sagen will.

Er steht auf, klemmt sich sein Notizbuch unter den Arm und geht zum Waschbecken, um seine Tasse hineinzustellen. „Als ich das erste Mal hier war, hast du mich kaum angesehen – und du hast immer so ausgesehen, als hätte man dir fünfzig Zauberstäbe in den Arsch geschoben. Jetzt hörst du nicht auf zu reden oder in meine Privatsphäre einzudringen."

Sie schnaubt und hebt ihr Kinn an. „Mir war nicht klar, dass du willst, dass ich dich so sehr ignoriere und hasse wie die anderen es tun."

„Das hättest du tun sollen."

„Ja, das hast du wirklich deutlich gemacht, als du mit mir geredet hast und nichts gesagt hast, als ich ‚in deine Privatsphäre eingedrungen' bin, Malfoy."

„Dann hast du jetzt wenigstens einen Anhaltspunkt."

„Gut. Wie auch immer, Malfoy. Sei allein, mit niemandem, der etwas anderes tun will, als dich zu verfluchen, weil du ein –"

„Tu nicht so, als wäre ich ein verdammter Mitleidsfall, Granger.", knurrt er und wendet sich ihr zu.

Sie fühlt sich gemein und vielleicht auch ein wenig rücksichtslos. „Ist es nicht das, was du bist? Der arme kleine Sohn eines Todessers, verlassen und auf sich allein gestellt im feindlichen Territorium, egal, wo er auf der Welt hingeht. Der kleine Junge mit großen Plänen und ehrgeizigen Träumen, der alles verloren hat, nur um –"

Er stößt sie hart gegen die Schulter, seine Handfläche trifft wie Holz auf ihre Knochen. Sie ist gezwungen, einen Schritt zurückzutreten, aber er kommt ihr wieder näher, indem er einen Schritt auf sie zu geht. „Warum machst du immer den Mund auf, wenn es nicht dein Platz ist etwas zu sagen? Halt endlich die Klappe. Du weißt einen Scheiß über mein Leben, und ich will deine Meinung, deine Gedanken, dein verdammtes Mitleid nicht. Was ich will, ist, dass du dich aus meinem Gesicht, meinem Privatsphäre und meinem Leben heraushältst. Hast du es diesmal verstanden?"

„Nein.", schießt sie zurück und legt den Kopf schief, um ihn anzustarren. „Was ich will, ist, dass du aufhörst, so ein Feigling zu sein. Warum stört es dich so sehr, wenn jemand mit dir spricht? Weil es nicht normal ist. Es sind Worte und Sprache, Malfoy, es ist eine verdammte Unterhaltung. Es ist mir egal, ob du es vorziehst, in deinen Depressionen und düsteren Grübeleien allein zu sein, denn ich werde dich nicht allein lassen."

„Warum?"

Sie öffnet den Mund, bewegt ihn um Luft zu holen, atmet ein und sucht nach den richtigen Worten. „Weil ich nicht muss, und ich kann verdammt noch mal tun, was ich will! Wenn ich mit dir reden will, dann werde ich das tun. Wenn ich in einen Raum gehen will, in dem du bist, dann werde ich das tun. Wenn ich von einem Gebäude springen will, dann werde ich das tun!"

„Nimm dir was du willst und scheiß auf alle anderen, denen das nicht passt oder?"

„Wenn es um dich geht ja!"

Er nickt langsam, und seine Gesichtszüge haben etwas Grimmiges und Raubtierhaftes an sich, das sie zurückschrecken lässt, als er einen Schritt nach vorne macht. Sie stößt mit drei Schritten gegen die Wand, und er streckt die Hand aus, packt ihren Arm und reißt sie nach vorne, bis sie gegen ihn prallt. Es sind ein, zwei Sekunden, in denen sich seine andere Hand bewegt, ihr Ohr ergreift und daran reißt, und sie wirft den Kopf zurück, um ihm weniger Raum zum Ziehen zu geben. Sie stößt einen kurzen Schrei der Überraschung und des Unbehagens aus, aber dann küsste er sie, und es raubt ihr den Atem, sodass sie keinen weiten Laut von sich geben kann.

„Bist du jetzt glücklich?" Er zieht sich von dem harten Kuss zurück, um die Worte zu hauchen, und küsst sie dann wieder, jetzt sanfter, aber genauso fordernd.

Sie atmet in kurzen Stößen durch ihrer Nase aus, ihr Herz hämmert wie wild, und sie ist sich nicht sicher, ob das hier gerade wirklich passiert. Als er seinen Kopf bewegt und ihre Unterlippe zwischen seinen Zähne nimmt, stößt sie einen langen, angehaltenen Atemzug aus, krallt ihre Finger in sein Hemd und erwidert den Kuss.

Er gibt ein leises Geräusch von sich und seine langen Finger fahren ihren Hals hinauf, um eine Hand in ihren Nacken zu legen. Ihr Magen flattert, und sie hatte den lächerlichen Drang, zu schreien, wenn ihre Lippen nicht gerade beschlagnahmt wären. Die Emotionen in ihr toben, und sie hat das Gefühl gleich zu platzen, ohnmächtig zu werden oder zusammenzubrechen.

Sie drückt sich an ihn, schmiegt sich an seinen Körper und denkt, dass das hier vielleicht eine schlechte Idee ist, aber es ist ihr völlig egal. Seine Hand löst sich aus dem Griff an ihrer Schulter, seine Fingerspitzen wandern über ihren Arm zu ihrer Seite, und er legt seinen Arm um sie. Seine Finger an ihrer Hüfte zu einer Faust geballt, und er streichelt mit seinen Knöcheln ihre Seite entlang.

Sie drückt sich fester gegen seine Hand, die Muskeln in seinem Arm spannen sich an und ziehen sie fester an sich, als sie ihren Mund für seine Zunge öffnet. Sie umspielt und umschlingt sie mit ihrer eigenen, bevor sie ihm zurück in seinen Mund folgt. Er schmeckt nach Orangensaft und sich selbst, sein Gaumen ist kalt und seine Zunge heiß.

Der Kuss ist etwas ungeschickt, in dem Hauch von Verzweiflung, der sie beide überflutet zu haben scheint, denn sie scheinen beide zu erkennen, dass es nur so lange andauern kann, bis die Realität sie wieder einholt. Sie vertreiben sie mit Wärme und Berührung und kleinen Geräuschen, aber die Zeit wird sie zurückbringen. Er ist fieberhaft, leidenschaftlich und betäubend; es ist das beste Gefühl, das sie seit langer Zeit verspürt.

Ihre Finger krallen sich in seine Haare, und er zieht sie ein wenig zurück, seine Worte sind eher leise und kratzig als fest. „Ist es das, was du willst, Granger? Hmm? Soll ich das einfach nehmen?"

„Wenn du willst.", flüstert sie, obwohl sie sich später nicht mehr daran erinnern wird, was sie geantwortet hat. Er neigt bei dieser Antwort den Kopf, und sie stellt sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf halbem Weg zu treffen und ihn erneut zu küssen.

Später wird er sich, nach Atem ringend, rot und mit geschwollenen Lippen, schnell von ihr lösen. Es wird eine Pause des Unbehagens geben, in der sie beide runterkommen und er wird sich umdrehen, um zu gehen, bevor sie etwas sagen kann. Warst du deshalb wütend?, wird sie fragen. Er wird nur grinsen und ihr eine Antwort geben, die keine Antwort ist: Ich war nicht wütend, bevor er geht.

Tag: 1071; Stunde: 18

Sie läuft in Richtung Sessel, um sich hinzusetzten, bevor sie sich sagt, dass sie ein bisschen mehr Mut haben sollte, und sich stattdessen neben ihn setzt. Seit gestern ist sie nicht mehr in seiner Nähe gewesen, und sie weiß nicht, wo er den ganzen Tag über gewesen ist. Aber es ist das Haus, in dem sie bleibt, wenn sie Nachrichten überbringen muss, und so glaubt sie, dass er vielleicht einen Botengang erledigt hat.

Er sagt nichts zu ihr, als sie auf der anderen Seite der Couch sitzt, und beachtet sie überhaupt nicht. Sie versucht, ganz normal zu sein, fernzusehen, wie sie es früher mit ihm getan hatte, aber sie ist plötzlich nervös und hat schwitzige Hände.

Es dauert eine Stunde, bis er sie beachtet, und sie zuckt zusammen, als sie ihren Blick auf ihm richtet und er sie ansieht. Er hebt fragend oder nachdenklich eine Augenbraue und reicht ihr die Fernbedienung.

„Du gibst nie die Fernbedienung her."

„Es sei denn, ich gehe ins Bett." Derselbe ätzende Ton, derselbe beleidigende Ausdruck.

Er erhebt sich und verlässt den Raum, und Hermine blinzelt in Richtung des dunklen Flurs, in dem er verschwunden ist. Sie ist sich nicht sicher, wie sie mit der Situation umgehen soll. Sie ist noch nie in solch einer Situation gewesen. Sicher, sie war in der Anfangsphase einer Beziehung mit Ron und einer kurzen Beziehung mit einem Muggeljungen, der in ihrer Straße gewohnt hatte, gewesen. Aber sie weiß nicht, ob sie so etwas mit Malfoy anfangen würde, und zu allem Überfluss ist es auch noch Malfoy. Sie spricht ihn, um Himmels willen, immer noch mit seinem Nachnamen an. Sie hat noch nie einen Jungen wie ihn kennengelernt, geschweige denn, dass sie sich mit einem wie ihm in irgendeiner Weise eingelassen hätte.

Ron hätte ihre Hand genommen oder wäre näher gerückt oder hätte ein leichtes flirtendes Gespräch angefangen. Malfoy ist einfach... dagesessen und hat ferngesehen.

Natürlich war sie in ihrem Kopf schon dreißig Millionen Mal durchgegangen, was sie da getan hatten, seit er sie geküsst hatte. Sie dachte darüber nach, obwohl sie sich jedes Mal sagte, dass sie es nicht tun sollte. Sie wollte sich einfach auf das einlassen, was zum ersten Mal in ihrem Leben geschah, und sie wollte nicht darüber nachdenken, warum es eine schlechte Idee war, oder über all die Konsequenzen, die sich daraus ergeben würden.

Vielleicht ist sie bereits in ihren Zwanzigern und immer noch Jungfrau, weil sie in ihrem Leben nicht viele Risiken eingegangen ist. Sie weiß nicht, ob Draco Malfoy eine dieser Chancen sein würde, aber was ist Reue? Es ist etwas, das in der Vergangenheit passiert und mit dem das Leben trotzdem weitergeht. Sie kann jederzeit mit Malfoy abschließen, wenn sie will. Keiner muss es wissen. Es ist nur...

Wer weiß, was das hier war, denn sie weiß es sicher nicht.

Sie hat keine Gefühle für ihn, also kann er ihr nicht wehtun. Es ist ein Mittel, damit die Zeit vergeht, um neue Dinge zu erforschen, um das Gefühl kennenzulernen, das aufkam und sie überkam, wenn sie sich küssten. Sie mag sich leichtsinnig, gefährlich und gegen alle Wünsche ihrer Freunde verhalten, aber das hat sie ihr ganzes Leben lang getan, außer wenn es um Jungs ging. Es ist ein Experiment, redet sie sich ein. Eine Art Forschung. Oder so. Denn er entfacht in ihr Gefühle, wie sie sie noch nie zuvor empfunden hat, und es gibt in ihr eher das Verlangen, sie zu erforschen, als sich dagegen zu wehren. Nur dieses eine Mal, denkt sie. Nur um diesen Drahtseilakt aufzugeben, auf dem sie sich ständig zu bewegen versucht.

Wenn es passiert, dann passiert es. Sie wird ihn nicht drängen, und wenn es sich so anfühlt, als sollte sie etwas dagegen unternehmen, wird sie es tun.


Beta/Korrekturleserin ist Goldfisch! Vielen Dank für deine Hilfe und dafür, dass du dir die Mühe machst, dich durch meine zum Teil etwas chaotischen Übersetzungsentwürfe zu arbeiten!

Vielen Dank fürs Lesen, ich freue mich immer über Favorites, Follows und jeden der meine Übersetzung liest! Vielen Dank!

Jeden Dienstag kommt ein neues Kapitel. Nächstes am 14.06.2022