Hi Leute, es freut mich dass ihr euch hierher verirrt habt. Ich wollte mich entschuldigen aber für die Geschichte hatte ich keine Beta und naja meine Rechtschreibung hat ab und an doch ... es tut mir leid.
2.
Kapitel
Das Gelege einer mächtigen
Königin
Galleth saß schläfrig auf der Erhöhung zum Brutplatz der Königin. Er war stolz auf seine Königin und auf das gemeinsame Gelege.
Tagas war wie jeder andere freudig überrascht gewesen, dass Oeanth zweiundfünfzig Eier gelegt hatte. Sie brauchten diese Anzahl dringend, denn der Fädeneinfall forderte unaufhörlich seine Opfer und die Lücken in den Geschwadern waren kaum mehr zu füllen und da die anderen beiden Königinnen des Hortes nicht mehr zum Paarungsflug aufstiegen, kam es auf Oeanth an. Nun da sie ein Königinnenei gelegt hatte hoffte man auf eine starke junge Königin, die dem Weyr mehr Drachen schenken sollte.
Die Königin schlief an ihrem Gelege und Jerelena, die ihr Lager bei ihrem Drachen aufgeschlagen hatte las in einem der Bücher, die sie sich aus der Harfnerhalle hatte holen lassen. Sie bemerkte die Ankunft des Bronzereiters erst, als er direkt hinter ihr stand. Überrascht drehte sie sich zu ihm um. Ihre grauen Augen faszinierten Tagas wie auch schon von Beginn ihrer Freundschaft bis über die Zeit ihrer Partnerschaft hinaus noch immer. Sie zogen ihn in seinen Bann und er schien sich in ihnen zu verlieren, wie er es nur zu oft in den schillernden Augen seines Drachen tat.
"Wie geht es Ramar und Weralth?" erkundigte sich die Weyrherrin.
"Besser sie erholen sich langsam von ihren Verletzungen, aber sie werden eine Weile ihre Tätigkeit ruhen lassen. Demeg übernimmt solange den Platz als Geschwaderzweiten." Tagas war über den Verlust seines Geschwaderzweiten betrübt, doch es war kein tötlicher Unfall gewesen und der Weyrführer wusste dies zu schätzen.
"Das ist gut zu hören."
"Was liest du, meine Liebe?" Er schaute über ihre Schulter auf den Einband des Buches und fand den Titel. Es war die Chronik des Weyrs. Jerelena bemerkte, wie sich seine Stirn in Falten legte.
"Ich habe mich gefragt, was aus unserem Sohn geworden ist." Erklärte sie betrübt.
"Er müsste jetzt neunzehn Planetenumdrehungen zählen, aber wir haben ihn doch in die Obhut der Menschen von Nerat gegeben."Sie nickte und zeigte auf ein anderes Buch, das in ihrem Schoß lag und schlug eine Seite auf, in der sie sich ein Lesezeichen gesetzt hatte.
"Wir haben ihn dort hingegeben, weil es in dem Jahr kaum Nachwuchs in Nerat gab. Nun sieh dir das an. Ein Bauer hat unseren Sohn bei sich aufgenommen und nun sieh dir das an." Die Weyrherrin zeigte auf eine Stelle auf der aufgeschlagenen Seite, auf dem das Register aller Neugeborenen und aufgenommenen Kinder von Nerat verzeichnet war.
Es waren nur wenige Namen verzeichnet, da viele Menschen im Vorjahr im Bürgerkrieg gestorben waren. Er endete erst durch den Tod des alten Herrschers.
Der Name auf den der Finger seiner Geliebten zeigte ließ den Weyrführer erblassen. Er war der einzige, der in dem Zeitraum dem Volk von Nerat anvertraut wurde, wo das Paar ihren Sohn weggegeben hatte.
"Seit wann...?" Er konnte den Satz nicht beenden, erschüttert über den Fund seiner Gefährtin.
"Ich habe es erst vorhin herausgefunden."
"Das würde einiges erklären." Jerelena nickte zustimmend, auch sie war mehr als überrascht gewesen. Es ärgerte sie nur, dass sie es nicht vorher herausgefunden hatte. Ihr Sohn war seit zwei Jahren wieder in ihrer Obhut gewesen, ohne dass sie es auch nur erahnt hatten. Das der aufmerksame und rücksichtsvolle Geschwaderführer Shiran ihr eigen Fleisch und Blut war.
--
Der Morgen war erfrischend wie Shiran empfand, sein Bronzedrache erfreute sich an der warmen Sonne und erklärte seinem Reiter, dass er hier auch länger bleiben würde. Der blaue Reiter hatte sich schon im Morgengrauen verabschiedet und die Burg verlassen. Die Töchter des Barons gaben ihre Annäherungsversuche auf, als Xen kam um ihn die restliche Burg zu zeigen.
Als die beiden einen abgelegenen
Ort durchquerten blieb Shiran stehen und rief Xen zu sich.
"Ich
hoffe du hast niemanden erzählt, dass ich auf der Suche
bin?"
Xen schüttelt den Kopf.
"Gut, heute Abend wirst du mich zum Bendenweyr begleiten wenn du noch immer willst."
"Auf jeden Fall."
Shiran nickte.
"Wenn wir uns nachher trennen, möchte ich, dass du das wichtigste zusammensuchst, Kleidung brauchst du nicht viel. Im Weyr bekommst du immer das Neuste. Du kannst nicht so viel mitnehmen, denn es könnte sein, dass wir noch einige andere mitnehmen, also musst du dich gut entscheiden."
Xen lächelte und nickte dann.
"Nun
sag, gibt es einen Ort wo sich Frauen versammeln?"
"Ja,
im unteren Gewölbe beim Waschen, in der Küche und ich
glaube heute morgen sind einige auf die große Ebene Kräuter
pflücken gegangen."
Shiran dachte kurz nach.
'Die
Frauen auf der Ebene sind alle zu alt.' bemerkte sein geschuppter Freund.
'Danke, das macht die Entscheidung leichter.'
"Bring mich in den
Waschraum."
Xen zeigte ihm den Weg in die unteren Gefilde der
Burg und brachte ihn zu den drei Räumlichkeiten, wo die Frauen
arbeiteten.
"Guten Tag meine Damen, entschuldigen sie wenn ich sie bei ihrer Arbeit störe, aber ich wollte sie fragen ob sie meinen Lederwams reinigen könnten, den ich mir gestern verunreinigt habe."
Die Frauen schauten ihn verlegen an. Es kam selten vor, dass man sie mit solch Freundlichkeit um etwas bat. Viele von ihnen waren für die Gegenüberstellung mit einem Drachen zu alt.
"Dafür hätten sie doch nicht hier hinab kommen brauchen, sie hätten es einfach einem Bediensteten geben können."
Eine ältere Dame mit ansatzweise grauem Haar nahm ihm die Jacke ab, die sie sorgfältig in den Armen trug. Sie machte einen wissenden Eindruck. Von allen Anwesenden schien sie eine der wenigen zu sein, die wusste was er war. Sie schien eine gebildete Frau zu sein, deren Aufenthalt in der Wäscherei unverständlich war.
'Ist jemand mit nötiger Macht in
diesem Raum?'
'Die ältere Dame mit der du eben geredet hast,
aber sie ist zu alt. Der junge Mann am Ende des Raumes mit den
blonden Haaren besitzt sie, aber keine der Frauen.'
'Gut, bleib wachsam.' Shiran war ein wenig enttäuscht.
"Ich wollte sie aber selber herunterbringen um sie in guter Hand zu wissen, meine werten Damen wenn sich nun auch noch erlauben den Knaben dort hinten zu entführen, möchte ich sie nicht länger von ihrer Arbeit abhalten."
Er verbeugte sich höflich wie es eigentlich nur vor Frauen höheren Standes Tradition war. Einige der Frauen erröteten unter seinem charmanten Lächeln. Der Junge, den Neith ihm beschrieben hatte kam verwirrt mit.
Als sie sich einige Meter von den Waschräumen entfernt hatten und sich niemand mehr in Hörweite aufhielt, wandte sich Shiran an den Jungen, der etwas jünger als Xen zu seien schien, auch wenn es nur gering war.
"Wie ist dein Name?"
"Tevellgar, Sir."
Er verbeugte sich,
obwohl er keine Ahnung hatte, wer dieser Mann war, nur dass er anders
kleidete als andere.
"Tevellgar, mein Name ist Shiran, ich
komme aus dem Bendenweyr und ich bin auf der Suche. Mein Drache hat
dich als Kandidaten auserkoren. Liegt es denn in deinem Interesse
einen Drachen für dich zu gewinnen?"
Der Junge schaute
ihn mit großen Augen an.
"Er ist ein Bronzereiter, ich
habe heute Morgen seinen Drachen auf der Westflanke gesehen."
Shiran
wuschelte durch die rotblonden Haare des Jüngeren.
"Ich
könnte einen Drachen für mich gewinne?"
Die Stimme
des Jungen war kaum vernehmbar.
"Ja wenn du es möchtest
und deine Eltern sich einverstanden erklären."
Der
Junge nickte, noch immer war er nicht völlig gefasst.
"Wenn du Interesse hast, dann suchst du am Besten deine Eltern auf und sprichst es mit ihnen ab, aber ich bitte dich vorläufig niemanden außer deinen Eltern von der Suche zu erzählen."
Tevellgar nickte, drehte sich um und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Sein Lachen hörte man noch Gänge weiter.
"Xen, könntest du mir erklären, wie ich in die Küche komme?"
"Ich zeige sie Ihnen."
"Nein ich möchte, dass du Tevellgar nachgehst. Sollte er mitkommen können, dann erkläre ihm, dasselbe wie ich es dir erklärt habe. Er soll sich dann am Tor zur Abenddämmerung einfinden. Wenn er nicht mitkommt, dann hat sich alles andere erledigt. Erst nachdem du bei ihm warst triffst du mich in meinem Zimmer." Der Junge nickte und beschrieb Shiran den Weg in die Küche, dann setzte er seinen Weg dem anderen Jungen folgend fort.
Shiran seufzte und ging dann in die oberen Stockwerke. Er ging einen Gang entlang als eine Tür vor ihm mit voller Wucht aufschlug. Man hörte von Innen die Stimme des Barons, der wie es schien wutentbrannt war.
Shiran presste sich in einen abzweigenden Gang, in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden.
"Sei froh, dass du hier leben darfst, sei froh, dass du mir dienen darfst und womit bescherst du dummes Ding mich? Mit lauter Unsinn. Verzieh dich in die Waschräume, komm mir bloß nicht mehr unter die Augen."
Ein Schlag war zu vernehmen und dann ein dumpfer Aufprall. Die Tür des Verwaltungsraumes des Barons schloss sich und Shiran vernahm leises Schluchzen.Plötzlich ereilten ihn die aufgewühlten Gedanken seines Drachen. Er war aufgeregt.
'Sie
ist es, sie haben wir gesucht. Sie hat die Macht!'
'Bist du dir
sicher?'
'Ich lüge nicht. Sie hat mehr Macht als Rebeth
Reiterin.'
Nera, Rebeth Reiterin war als man sie fand eine der
wenigen, die mit dem Blut des Weyrs in ihren Venen großes
Potential besaß. Doch durch einen tragischen Unfall als ein
Drache mit ihr kollidierte verlor sie ihr Leben. Rebeth hatte Nera
ohne zögern erwählt, obwohl, mehr als acht weibliche
Kandidaten um das Geschöpf bemühten.
Shiran rannte in
den Gang.
Eine junge Frau jünger als er selbst lag am Boden.
Ihr Rücken war blutig, wahrscheinlich von einer Peitsche. Sie
merkte nicht, wie er sich hinter ihr niederkniete.
"Shh. Ganz
ruhig. Sag nichts."
Er hob sie langsam und vorsichtig in seine Arme. Die Wunden sahen schlimm aus und er gab sich Mühe eine Stelle ihres Rückens zu berühren, die nicht von den Schlägen des Barons betroffen waren. Geschickt wendete er ihren Körper unter den Beinen und vorsichtig am Rücken. Ihr Schluchzen versiegte.
"Leg deine Arme um meinen Hals." Shiran erhob seine Stimme nicht weiter als ein Flüstern und die junge Frau schien zu verstehen, dass sie Schweigen musste, um sich selbst und ihren Helfer nicht zu verraten. Seinen Befehl verfolgte sie widerwillig, auch wenn sie dadurch ihr Gesicht vor ihm verborgen konnte, was ihr sehr recht war.
Die Frau hatte Sandfarbenes Haar,
das durchzogen war von blonden Strähnen und wie er kurzzeitig
erkennen konnte grüne Augen.
Shiran ließ von seinem
Plan, die Küche aufzusuchen ab und schritt den Gang zu seinem
Zimmer hinab. Er brauchte nicht weiter nach einer Kandidatin suchen,
da er sie nun gefunden hatte.
Als er sein Zimmer erreicht hatte
schloss er dieses kompliziert auf. Nachdem er eingetreten war schloss
er die Tür vorsichtig um nicht zu laut zu werden um jemanden im
Gang zu erkennen zu geben, dass er in seinem Zimmer war. Er hatte
Glück gehabt, dass ihm niemand über den Weg gelaufen war,
als er sich auf den Weg in sein Zimmer befand.
Vorsichtig legte er
die Frau auf seinem Bett ab, so dass sie auf der Seite lag, mit dem
Gesicht zu ihm.
Er ging nach Nebenan, wo sich das Waschzimmer anschloss und holte ein Gefäß gefüllt mit sauberen und kalten Wasser, sowie ein frisches Handtuch. Beides legte er neben das Bett auf einen Tisch. Dann ging er zu seiner Tasche, die er immer mit sich trug eine Taubkrautsalbe.
Das Haar der Frau verbarg ihr Gesicht größtenteils, doch er spürte, wie sie jeden seiner Schritte beobachtete. Er setzte sich zu ihr.
"Leg dich auf den Bauch."
Stumm befolgte sie seinen Befehl und legte sich langsam auf den Bauch. Behutsam öffnete Shiran das zerrissene und von Blut durchtränkte Kleid. Er achtete darauf, dass er so wenig wie möglich an ihre Wunden kam.
"Wie ist euer Name?"
"Lenell, Sir."
Er hatte das Kleid nun soweit geöffnet, dass ihr gesamter Rücken freigelegt war. Er sah sich das Ausmaß der Tat vom Baron von Ruatha an. Striemen zogen sich über den Großteil ihres Rückens, doch durch das viele Blut war kaum zu erkennen wie schwerwiegend es war.
'Sie hat große Schmerzen.'
'Dass kann ich mir sogar vorstellen.'
Shiran selbst wurde oft von
seinem Ziehvater geschlagen, wenn auch nicht mit der Peitsche, so
hatte er doch andere Mittel, das Leben des Jungen zu einer Tortur zu
machen.
Langsam begann er mit dem Handtuch, dass er in Wasser
getränkt hatte, die Wunden auszuwaschen und das Blut zu
entfernen. Sorgfältig tupfte er über ihren geschundenen
Rücken. Sie verkrampfte sich und er konnte sich vorstellen, dass
er ihr mehr Schmerzen zufügte als er vermutet hatte, obwohl er
genau wusste wie schmerzhaft das auswaschen von Wunden war. Oft genug
musste er sich selbst helfen, oder ein Freund, der gerade in der Nähe
war.
"Wieso tut ihr das mein Herr?" Ihre Stimme war vom Schmerz verkrampft.
"Ich hätte vermutlich jedem geholfen, den man so zugerichtet hat." Er wollte noch etwas Ironisches hinzufügen wie, 'ich bin eben ein guter Mensch', beließ es aber besser dabei. Sie schwieg, sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte.
"Außerdem ist mein Drache der
Meinung ihr seid diejenige nach der ich suche. In Weyr aus dem ich
stamme reif ein Gelege heran und unter den Eiern befindet sich ein
Königinnenei."
Sie stieß ein unterdrücktes
Keuchen aus, als er über eine Strieme rieb. Danach hüllte
sie sich in Schweigen und ließ ihn weiter seine Arbeit
verrichten. Die Wunden brachen immer wieder von neuem auf und das
Blut versiegte nicht. Shiran machte sich Sorgen, da die Menge, die
sie verlor eindeutig zu viel war.
Er stand auf und suchte in
seiner Tasche nach einem Kraut, welches er zufällig bei sich
trug. Er verzichtete ungern auf das Blutstillende Kraut, dass ihn
schon einmal das Leben gerettet hatte und versucht immer welches bei
sich zu tragen.
Er legte die Blätter des Krautes neben die
Frau.
"Kaut die Blätter. Sie wirken Blutstillend. Es wird euch schläfrig machen, aber durch den Blutverlust den ihr erleidet werdet ihr ohnehin in knapp einer halben Stunde das Bewusstsein verloren haben."
Sie ergriff sie mit der Hand und
vertraute ihm blind. Sie führte die Blätter zu ihren Mund
und begann zu kauen, wobei sie feststellen musste, dass sie mehr als
bitter schmeckten.
"Lady Lenell hegt ihr kein Interesse an
einem Drachen."
Shiran hatte sich erneut ihrem Rücken zugewandt und strich vorsichtig mit der Salbe, die er sich vorher schon bereit gelegt hatte über die Wunden. Taubkraut wirkte schmerzlindernd und regte den Heilungsprozess an. Jeder Haushalt auf Pern führte es, da es sehr wirksam war.
"Wieso nennt ihr
mich so, Drachenreiter?" Ihre Stimme war angestrengt und
verärgert.
"Ihr tragt das Blut des Weyrs in euren Venen,
oder dass der Ruatha. Vielleicht sogar beides. Ich tippe eher auf das
letzte. Es wäre unter eurem Stand euch anders anzureden."
Es
war nur eine vage Vermutung, deren Äußerung sehr gewagt
war, aber sie konnte nicht leugnen, dass ihr Blut mehr als das einer
Bediensteten war. Zudem kam ihm der Vorfall von zuvor merkwürdig
vor. Shiran hatte die Bediensten gesehen. Alle bekamen ab und zu
Schläge, aber nie durch eine Peitsche. Die Vorgesetzten und
Ranoms Untergebenen waren eher dafür zuständig, da sich der
Baron sich selbst die Finger nicht schmutzig machen wollte. So etwas
sah man ihm an. Doch bei Lenell war es anders. Es hatte ihn nicht
interessiert wer ihn sieht und was aus der Frau wurde. Er wollte sie
loswerden aber aus dem Dialog zu schließen war das nicht so
einfach, wie der Baron es sich vorgestellt hatte.
Eine Abneigung gegenüber dem Baron hatte er gefasst, nachdem er zusammen mit ihm am Abendtisch gesessen hatte und über seinen einzigen Sohn geredet hatte ohne auch nur ein Wort über seine drei Töchter zu verlieren. Auch wenn Shiran diese nicht mochte, so war es doch nicht die Tradition den Sohn über alles zu stellen, schon gar nicht wenn dieser nicht zu gegen war.
Es hatte ihn gefreut gehabt, als er den Baron gesehen hatte, als Neith nach dem Morgenmahl seinem Reiter mit einem lauten Brüllen begrüßte. Der Baron hatte es so aus der Fassung gebracht, dass er für einige Minuten verstummt war und ehrfürchtig schon fast ängstlich den Hang betrachtete auf dem Neith saß und die Sonne genoss. Hingegen hatte Baronin Asalah keine Angst sondern warf dem Bronzedrachen nur einen flüchtigen Blick zu, als sie wieder zurück zum Gespräch überging. Auch ihre Kinder verhielten sich nicht so ängstlich wie der Vater. Shiran hatte eine Schadenfreude empfunden, als er den Baron gesehen hatte.
Lenell antwortete nicht, aber sein Drache.
'Sie ist verletzt.'
'Das weis ich
doch, schließlich sehe ich ihre Wunden und behandle
sie.'
'Nicht auf diese weise, sie ist traurig.'
Er legte
die Salbe beiseite, denn ihr Rücken war gänzlich damit
eingecremt. Mit entsetzen musste er feststellen, dass sein Bett mit
Blut durchzogen war. Er versuchte eine Erklärung zurecht zu
basteln, die Lenell nicht beinhaltete, was ihm nicht gelingen
mochte.
Ein Klopfen ertönte und brach seine
Konzentration.
Ihm fiel wieder ein, dass er Xen gebeten hatte zu
seinem Zimmer zu Kommen sobald er bei Tevellgar gewesen war.
Lenell
wurde merklich unruhig und krallte sich in das Bett.
"Keine
Sorge, dass ist nur Xen."
Die Auskunft schien sie nicht zu
beruhigen, so zog er die Tür nur eine Spalt auf, und trat so,
dass das Bett im Hintergrund nicht mehr sichtbar war. Im Gang stand
Xen mit freudigem Gesicht und wartete auf Shiran. Er drückte
sich durch den Spalt in den Gang und schloss die Tür hinter
sich.
"Tevellgars Eltern sind begeistert, er wird uns heute Abend begleiten. Haben Sie die Küche gefunden?"
"Das freut mich zu hören und ich war nicht in der Küche, aber das ist nicht weiter schlimm. Könntest du mir trotzdem einen weiteren Gefallen tun, bevor wir zu den Stallungen und in die Schmiede gehen?"
"Sicher."
"Das ist sehr freundlich es wäre toll wenn du mir ein Kleid und Verbandszeug besorgen kannst."
Xen sah ihn mehr als irritiert an, fragte
aber nicht weiter nach sondern sagte nur er würde sich beeilen.
Daraufhin verschwand er auch wieder. Shiran betrat das Gästezimmer
erneut. Lenell lag in seinem Bett und verbarg ihr Gesicht vor ihm.
Er
setzte sich zu ihr. Sanft strich er ihr über das lange wallende
Haar, unsicher wie er sie trösten könnte. Sein Drache hatte
ihre Empfindungen erkannt und das bedeutete, dass sie wirklich
traurig war. Er wusste nicht, wie man einer Person Trost spenden
konnte, da er nie selbst welchen bekommen hatte. So machte er das
einzige, was er sich immer gewünscht hatte. Er war bei ihr,
einfach die Präsens eines anderen fühlenden Wesens. Auf dem
Hof seines Vaters hatte er nie Trost bekommen, nur Schläge. Er
hatte es als normal hingenommen, dachte jeder wurde so behandelt wie
er. Doch im Weyr lernte er, dass er falsch gelegen hatte. Dort hatte
er Freunde, die ihm von ihren Eltern erzählten und für ihn
da waren. Die Bindung zu Neith war mehr als Entschädigung für
seine grausame Kindheit gewesen. Das Wesen hatte sein Herz erobert
und gab ihm keinen Grund traurig zu sein und wenn doch so munterte
der Drache ihn stets auf.
"Ich werde gleich gehen und hinter mir die Tür verschließen. Keiner wird dieses Zimmer betreten dafür sorge ich. Heute Abend begleiten Sie mich in den Bendenweyr. Sollten sie den Wunsch hegen zurückzukehren oder woanders unter zu kommen, so verspreche ich ihnen, dass ich sie dort hin bringen werde, aber erst wenn die Wunden vollständig verheilt sind. Ich werde euch zu nichts zwingen, aber euch hier zurücklassen, dass werde ich nicht."
Sie nickte leicht.
Es klopfte und Xen war zurück mit den gewünschten Utensilien, die Shiran Lenell neben das bett auf den Stuhl legte.
"Lady Lenell kann ich sonst noch etwas für euch tun?"
Sie schüttelte den Kopf. Wobei einige ihrer Haare aus ihrem Gesicht wichen und Shiran ihre grünen Augen betrachten konnte."Ich werde am Nachmittag zurück sein. Ruht euch solange aus."Shiran verließ den Raum und traf auf Xen der bereits ungeduldig wartete und erhoffte einen kurzen Blick in das Zimmer des Bronzereiters zu werfen, was ihm jedoch nicht gelang.
'Pass für mich auf, dass niemand dieses Zimmer betritt.' bat der Bronzereiter seinen Drachen.
Den Rest des Tages verbrachte Shiran in der Begleitung von Xen, der ihn die Verschiedensten Einrichtungen zeigte. Da er zum Tee mit Lady Asalah verabredet war, musste er sich darum bemühen so viel Menschen wie möglich aufzusuchen. Als er sich dann am späteren Tag zum Saal begab, wo Lady Asalah mit ihren drei Töchtern bereits wartete, hatte er noch sechs weitere Kandidaten ausgemacht, die sich für die Gegenüberstellung mit den Drachen eigneten. Shiran hoffte nur, dass die anderen Geschwaderführer genauso viel Erfolg, wenn nicht besseren hatten, denn zweiundfünfzig Jungdrachen galt es passende Reiter zu erbringen.
'Neith, sag Blanus Drachen Macroth bescheid, dass
er sich und ein weiterer Drache aus meinem Geschwader sich in zwei
Stunden hier einfinden sollen.'
'Schon geschehen. Blanus wird pünktlich auf der Ebene sein.'
Der Tee war die reinste Folter, auch wenn Talani ihre Annäherungsversuche aufgegeben hatte, so waren ihre beiden Geschwister umso eifriger. Ansonsten konnte er sich glücklich schätzen, dass Baron Ranom nicht anwesend war und sich entschuldigte, da er noch einiges zu tun hatte.
'Was macht das Mädchen?'
'Sie schläft.'
'Das
wird ihr gut tun.'
Neith stimmte ihm zu, als Shiran sich auf
den Weg in sein Zimmer machte. In kaum einer Stunde mehr würde
Blanus eintreffen, bis dahin, wollte er schon auf den Ebenen von
Ruatha sein.
Er wurde vor seinem Zimmer überrascht, denn dort hielt sich der Baron auf und erwartete sein Eintreffen. Jemand hatte ihm bescheid gegeben, dass er sich von der Gesellschaft der Baronin entfernt hatte.
'War er in meinem Zimmer?'
'Nein.'
Shiran atmete unhörbar auf, er war erleichtert, dass der Baron es nicht gewagt hatte sein Zimmer zu betreten.
"Ihr werdet uns bald verlassen, hat man mir gesagt?"
"Ja ich breche gleich auf."
"Ich habe leider keine Zeit Sie noch bis an die Tore zu begleiten, da eine wichtige Versammlung auf mich wartet, deshalb werde ich mich hier von ihnen verabschieden."
"Es
freut mich, dass sie mir eine solche Ehre erweisen." Shiran
war über sich selbst überrascht er hatte nie für
möglich gehalten, das er dem Baron etwas vorheucheln hätte
können.
Der Baron nickte.
"Erlaubt die Frage: Hab ihr jemanden gefunden der sich eignet?"
"Oh ja und ich danke Ihnen Baron sie mit mir in den Weyr nehmen zu dürfen."Der Baron zog die Stirn kraus.
"Wie viele sind es denn?"
"Wenn man sich nicht anders entschieden hat, dann nehme ich neun Personen mit mir. Sollten sie aber bei der Gegenüberstellung scheitern werde ich sie natürlich auf die Burg zurückbringen."
Der Baron musste schlucken neun Personen, waren viel mehr als e erwartet hatte. So viele wollte er nicht entbehren, aber er wusste, dass er sich an sein Wort halten musste. Daraufhin lächelte er höflich. "Natürlich, es tut mir leid aber ich muss zu meiner Konferenz."
Sie reichten sich die Hände und verabschiedeten sich.
--
Shiran war froh, als er das Zimmer aufschloss und es vorfand wie er es verlassen hatte. Lenell hatte sich das Kleid angezogen, das Xen gebracht hatte. Es war ihr zu groß, trotzdem war es sauber. Der Verband war verschwunden, dass hieß sie hatte ihn sich umgebunden, so wie er es sich vorgestellt hatte. Sie hatte den blutigen Bezug vom Bett abgezogen und lag nun auf der unbezogenen Decke. Vorsichtig näherte er sich ihr und stupste sie leicht gegen die unverletzte Schulter, bis sie ihre Augen öffnete. Ihre grünen Augen sahen zu ihm hoch und sie waren von einer Farbe wie es sie selten gab. Das Grün war rein und ohne Trübung. Sie schienen von innen heraus zu scheinen.
"Wie brechen auf."
Er wurde von einem Klopfen überrascht und hoffte inständig, dass es nicht der Baron war.
"Wer ist da?"
"Mein Name ist Kolene, Herr. Ich bringe ihren Lederwams." Shiran eilte zur Tür und öffnete sie wieder nur zum Spalt. An der Tür stand ein Diener der Burg und trug sorgfältig den Wams. Lächelnd nahm Shiran ihn entgegen und bedankte sich herzlich. Er hatte vollkommen vergessen, dass er seinen Lederwams in der Wäscherei abgegeben hatte.
"Lady Lenell wir wollen jetzt gehen. Könnt ihr laufen?"
Die junge Frau erhob sich aus dem Bett. Ihr Haar fiel ihr wirr über die Schulter. Sie strich es sich mit zittriger Hand aus dem Gesicht und dann hinter das Ohr. Sie fühlte sich als könnte sich noch einen Monat schlafen und nicht mehr aufwachen. Sie setzte ihre nackten Füße auf den Boden und stemmte sich in die Höhe. Übelkeit bereitete ihr Schwierigkeiten. Sie schwankte sichtlich, da sie kein Balancegefühl mehr verspürte. Sie versuchte ein Paar Schritte zu laufen, war aber froh, dass der Drachenreiter sie vor einem Sturz bewahrte. Er war ihr entgegen gekommen und hielt sie in einem festen Griff aufrecht.
Zu ihrem Erstaunen hob er sie in seine Arme, wie er es
schon zuvor getan hatte. Er selbst wusste, dass er schnelle
vorankommen würde, wenn er sie trug, als wenn er sie
stützte.
Schnellen Schrittes verließ er das Gebäude
und wurde noch von den Wächtern verabschiedet, die Sehnsüchtig
zu der Gestalt des Bronzedrachen hinüber sahen. Die Baronin
hatte sich mit ihren Töchtern schon beim Tee von ihm
verabschiedet und somit war es ein schnelles verlassen der Burg. Die
Wächter schenkten der Frau in Shirans Armen nur kurz einen Blick
und lächelten ihr aufmunternd zu. Sie wussten, was für eine
Abneigung der Baron ihr gegenüber hegte, doch mit anderen
Menschen kam sie besser zurecht, so wie mit den Wächtern und den
meisten Bediensteten.
Vor dem Burgtor standen acht Jungen
unterschiedlichen Alters. Sie alle hatten die Absicht einen Drachen
für sich zu gewinnen, auch wenn sie dafür ihre Familie und
Freunde zurücklassen mussten. Einige sahen traurig und bestürzt
aus, andere wie Xen waren glücklich die Burg zu verlassen und
ein Abenteuer zu beginnen.
Neith trompetete als er Shiran sah.
Lenell, die ihren Kopf an der Schulter des Bronzereiters verborgen
hatte schaute empor zu dem bronzefarbenen Drachen, der sich
geschmeidig in die Luft stieß und gemächlich auf die Ebene
gleiten ließ, während die anderen sich ebenfalls zu den
Ebenen aufmachten.
Die Gruppe lief schon einige Minuten und hatte Neith fast erreicht, als aus dem nichts zwei weitere Drachen auftauchten. Der braune Drache war Macroth Blanus Drache und der Grüne war eindeutig Charinth, dessen Reiter Phelsu war. Blanus war der Geschwaderzweiter und Shirans bester Freund. Neith begrüßte die beiden Neuankömmlinge fröhlich und sie antworteten ihm, während sie sich neben ihm niederließen.
Shiran setzte
Lenell ab, hielt aber seinen Arm immer noch stützend um sie, als
Blanus sich aus dem Nacken seines Braunen Freundes schwang.
"Du
hast ja so einige Kandidaten gefunden. Sieht nach viel versprechenden
Nachwuchs aus."
Blanus begrüßte seinen Freund und
zählte dann die Jungen.
"Drei pro Drachen also."
Während die beiden sich unterhielten zeigte der junge Drachenreiter den Jungen seine Grüne Freundin, die die Aufmerksamkeit der Jungen genoss. Einzelt kraulte jeder einmal das Drachenweibchen bei den Augenwülsten.
"Okay Phelsu du nimmst mit Charinth:
Elaph, Tevellgar und Tritul. Blanus du nimmst Xen, Soean und Emys und
mit mir kommen Natix, Demachel und Lady Lenell."
Die
Drachenreiter nickten und halfen den Jungen auf die Rücken der
beiden anderen Drachen. Neith beugte seinen schmalen Hals vor und
beugte sich vor, so dass Natix kaum Schwierigkeiten hatte vorne auf
den Nacken zu steigen. Shiran hob Lenell hinter Natix und
stabilisierte sie von hinten. Hinter ihm selbst saß Demachel,
der seine Hände in seine Hüften grub.
Shiran legte sein Lederwams über Lenells Schulter.
"Zieht das an, das Dazwischen ist zu kalt, euren Wunden wird die Kälte schaden, der Lederwams wird euch warm halten."
Sie nickte und zog sich die Jacke schnell an, anders als Demachel hatte sie keine Angst.
"Zurück zum Weyr."
Alle drei Drachen erhoben sich mit einem Satz in die Höhe, bis sie über die Hochburg hinweg zogen und einer nach dem anderen ins Dazwischen verschwand. Lenell, die noch nie auf den Rücken eines Drachen gesessen hatte, genoss es von Herzen zu fliegen. Shiran warnte sie nur kurz, dass sie jetzt ins Dazwischen eindringen würden. Bevor sie sich versehen konnte waren sie in das Nichts getaucht. Finsternis umfing die Frau, als alles um sie herum verschwunden war. Sie war das einzige was noch da war. Nichts absolutes nichts umgab sie. Den Drachen unter ihr spürte sie nicht mehr auch den Drachenreiter, der hinter ihr saß war verschwunden. Die Kälte die sich durch ihr Mark fraß war unerträglich und sie war froh, dass sie den Lederwams anhatte. Dadurch dass sie nichts hörte außer ihrem eigenen Atem, nichts spürte außer der eisigen Kälte schlich sich Panik in ihr hoch.
Die Einsamkeit schien sie zu erdrücken und dann auf einmal erstrahlte vor ihnen der weite Himmel über den Bendenweyr. Die Mittagssonne schien grell und ein heftiger Schmerz zog sich durch ihren Rücken. Bewusstlos fiel sie in Shirans Arme, der sich etwas Derartiges schon gedacht hatte. Es tat ihm Leid ihr so was an zu tun, aber er wollte sie nicht zurücklassen, schon gar nicht wenn sie sich als Kandidatin eignete.
Die beiden anderen Drachen sanken vor ihnen auf die unteren Gewölbe zu, dort erkannte Shiran Sovar. Sie war diejenige, die sich um alles im Weyr nach der Weyrherrin kümmerte. Sie war für die Dinge zuständig, die die Weyrherrin nicht auch noch übernehmen konnte und darin war sie großartig. Die ältere Dame war von allen gemocht, sie wusste, wie man mit anpackt und auch Befehle erteilen konnte. Auch sie war Drachenreiterin, aber anders als die anderen Reiterinnen hatte sie bei Shiran ein Stein im Brett.
Macroth und Charinth landeten kurz vor Neith und hatten ihre Fracht schon aus dem Nacken ihrer Tiere gescheucht. Blanus kam zu Shiran getrottet und half ihm Lenell kurzzeitig abzunehmen, so dass er selbst aus dem Nacken glitt.
"Was hat sie?"
Blanus reichte Lenell
zurück, da er eine Schulterzerrung hatte und sich eigentlich
schonen sollte.
"Einige hässliche Wunden sind wieder aufgebrochen."
"Am besten Sovar sieht nach ihr. Hat sie denn das Potenzial?"
"Neith ist davon überzeugt, dass sie fähiger wäre als Nera, das Problem ist nur, dass sie wahrscheinlich keinen Drachen für sich beanspruchen will."
"Und wieso bringst du sie dann mit?"
Blanus
war trotzdem verblüfft. Jeder kannte Nera von Telgar und wusste
um die Legende die sie umgab. Nie hatte es jemanden gegeben, die je
eine solche Anziehungskraft auf Drachen gewirkt hatte.
"Komplizierte
Geschichte, erzähl ich dir später."
Sovar, drängte
sich durch den Haufen von tuschelnden Kandidaten, deren Aufregung
grenzenlos erschien. Sie hielt vor Shiran an und schaute erst ihn an
und dann die Frau in seinen Armen.
"Wieder eine, die Angst
vor Drachen oder der Höhe hat?"
Sovar hasste Menschen,
deren Gemüt so einfach war, dass sie sich vor allem
erschreckten.
"Nein, schwer verletzt."
Besorgt sah
sie auf die Frau mit Sandfarbenen Haar.
"Die Jungen kann ich
unterbringen, aber die unteren Gewölbe sind zu belebt um dort
jemanden gesund zu pflegen. Und Verletzungen brauchen ruhe."
Shiran
seufzte. Auch das hatte er geahnt. Sovar wusste wie man jemand gesund
bekam und ihre erste Regel lautete Ruhe. Die unteren Gewölbe
waren dem Weyrvolk vorbehalten, die keinen Drachen besaßen.
Immer war es dort laut und Leben regte sich dort am meisten. Er
selbst wusste das genau. Er selbst hatte hier zwei Wochen verbracht,
bevor er Neith für sich gewonnen hatte.
"Sie kann mein
Gemach nutzen, ich schlafe eh lieber bei Neith."
Es war eine
Halblüge, da Shiran seinen Drachen innig liebte verbrachte er
gerne Zeit mit ihm, aber sein Bett war etwas, das er auch nicht
missen wollte.
Blanus und Sovar sahen ihn verdutzt an. Nie hatte Shiran sein Gemach jemals einer weiblichen Person mit Ausnahme von Sovar selbst sehen lassen. Selbst die Weyrherrin hatte noch nie Shirans Gemach von Innen gesehen. Ständig hielt er die Frauen auf Distanz und versuchte ihnen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Nur Blanus und einige andere Drachenreiter fanden zutritt in sein Reich. Zum ersten Mal gestattete er jemand fremdes sein Gemach zu nutzen.
"Ich glaube wir müssen ausgiebig
reden."
Shiran sandte Blanus einen Todesblick. Blanus
verschwand augenblicklich und führte die Jungen zu Macroth.
Sovar strahlte entzückt auch sie hatte alles falsch interpretiert, doch sie ließ sich nicht so einfach wie Blanus beeindrucken und schickte den Bronzereiter schon mal vor in sein Gemach, während sie die Jungen in die verschiedensten Zimmer wies. Später würde sie ihnen auch noch einige Aufgaben geben, damit sie nicht ständig im Weg stehen würden, aber das hatte Zeit. Jemand anderes brauchte sie jetzt dringender.
Sie kam kurz nach Shiran in dessen Gemach an. Bei sich hatte sie alles nötige, um Lenell zu helfen.
"Weist du Shiran du hast gerade genug Kandidaten gebracht. Du bist als letzter zurückgekehrt. Bis eben hatten wir sechsundvierzig Kandidaten und drei Kandidatinnen. Blanus meinte sie soll besser sein als Nera? Erzähl mir wie war es auf Ruatha?" Das einzige was Shiran an Sovar störte war, sie fragt eindeutig immer zuviel.
