Hermione erstarrte. Gerade hatte er begonnen, sich ihr zu öffnen und nun hatte sie, wie immer, mit ihrer vorlauten Klappe alles kaputt gemacht. Sie verfluchte sich innerlich dafür, zu weit gegangen zu sein.
Beide wendeten sich wieder der Arbeit zu und zum wiederholten Male erkannte Hermione unterschiedliche, neue Dinge an ihrem Lehrer: sie stellte fest, dass sie ihn niemals mit unfettigem Haar gesehen hatte. Sie bemerkte, dass sie es mochte wenn er sauber rasiert war und schwarz trug. Ihm würde auch dunkles grün, blau oder grau stehen, aber alles andere wäre unpassend.
Zu ihrem Erschrecken musste Hermione feststellen, dass sie nicht viel über ihn wusste, aber sie war neugierig, alles über ihn zu erfahren und ihn näher kennen zu lernen. Er war ja immerhin ein Mitglied des Orden des Phönixes, welchem auch sie bald zugehören würde.
Die Erkenntnis, dass er ihre Hilfe wollte und sich ihr leicht geöffnet hatte gab Hermine noch mehr das Gefühl, ihm trauen zu können. Die Jungs misstrauten ihm und wünschten Snape schreckliche Dinge, aber ihr erging es nicht so. Sie könnte nicht… Würde nicht… Wollte nicht. Da war etwas, das ihr das Gefühl gab ihm blind trauen zu können, so wie Albus Dumbledore es getan hat.
Eine forsche Hand strich ihr Haar zurück hinter ihre Ohren und riss sie aus ihren Gedanken.
"Die Laterne, die du hälst, ist halb offen." Snape flüsterte ihr leise ins Ohr. "Wenn dein Haar da hineingelangen würde, brennt es ab bis zu den Wurzeln." Er erhob eine Augenbraue und grinste, sein Ärger schien verflogen.
Hermione konnte nicht anders, als ihn anzulächeln. Sie mochte ihn, so wie er diesen Abend war und könnte sich an diese Veränderung gewöhnen. Sein Schutzschild war herabgelassen, er griff sie auch nicht mehr verbal an.
Er streckte sich um ihr die Laterne abzunehmen und ihre Körper berührten sich. Eine Gänsehaut überkam sie, als dieses unerwartete Gefühl sie überrollte. Sie wusste, sie war nicht die Einzige, die dies fühlte, denn Hermione konnte ein scharfes Einatmen seinerseits vernehmen, als er sich unbeabsichtigt an sie presste.
Sie starrten einander an und seine dunklen Augen bohrten sich in ihre Braunen. Aus dem Augenwinkel konnte sie seinen Adamsapfel hüpfen sehen, jedes Mal, wenn er schluckte.
Hermione leckte sich über ihre Lippen und musste ebenfalls schlucken und Snapes Augen folgten dieser Aktion, bevor er ihr wieder in die Augen blickte.
Dieser Mann da vor ihr schien so anders zu sein, als der mit dem sie vor einigen Stunden diesen Raum betreten hatte. Er sah gut aus, aber auch verwirrt und einsam.
Hermione spürte Schmetterlinge im Bauch, als er sich näher zu ihr beugte. Sie hatte ein komisches Gefühl über das, was passieren könnte, würde sie nicht zurückweichen, aber bis jetzt schien sie sich nicht rühren zu können.
Snape kam immer näher, aber Hermione bewegte sich immer noch keinen Zentimeter. Sie vermutete, Snape würde bald seine Sinne wieder erlangen und sich harsch von ihr abwenden, aber er tat es nicht. Er schloss seine Augen und berührte ihre Lippen ganz sanft mit seinen. Er bewegte seine Lippen nicht, auch seine Zunge machte keine Anstallten, weiter zu gehen.
Er erwartete von ihr, dass sie ihn wütend von sich stößt und ihn einen alten Peversling nennen würde. Niemals, auch nicht in seinen wildesten Träumen, hatte er erwartet, dass sie seinen Kuss erwiderte.
Dieses wattige Gefühl, das einen umgibt, wenn man den ersten gemeinsamen Kuss teilte, hing schwer in der Luft. Hermiones Herz pochte hart an ihre Brust und sie schien verlernt zu haben, wie man atmet. Sein Mund war so warm, seine Lippen so sanft und seine Aktion so unfordernd und gefühlvoll. Sie hätte so etwas nie von Severus Snape erwartet.
Snape hielt den Aufseufzer zurück, der sich durch seine Kehle schleichen wollte, als er spürte wie Hermiones Finger durch seine Haare fuhren.
Sie konnte sich nicht helfen. Sein Haar war so weich und seidig, als sie es das erste Mal berührte und sie konnte ihre Finger nicht davon abhalten, es erneut zu berühren.
Seine eigenen Hände bewegten sich ruhig und sanft an ihren Armen auf und ab, so als wollte er sie warm halten. Hermione erzitterte unter seinen Fingern und Snape fragte sich, ob es aus Lust, Erwartung oder gar Angst war.
Er stieß sich ein Stück weg von ihr um sie anzusehen und war irgendwie befriedigt, ihre rosanen Lippen vom Küssen geschwollen zu sehen. Für mehrere Augenblicke standen sie einfach nur da und beobachteten einander. Wer würde zuerst realisieren und das alles hier beenden, bevor es erst richtig startet. Sie waren jetzt schon weit über dem hinaus, was vernünftig gewesen wäre.
Snape wartete nur darauf, dass sie ihn anschrie oder wegstieß und zum Direktor ging. Er wartete darauf, dass sie los weinte oder zusammenbricht, aber Hermione tat nichts dergleichen.
Sie tat einen Schritt auf ihn zu, ohne auch nur eine Sekunde seinen Augen aus dem Blick zu lassen. Sie drängten sich dicht aneinander und Hermione presste ihren Mund auf seinen.
Doch dieses Mal war der Kuss nicht annähernd so sanft, wie ihr erster. Er war voll von Verlangen. Keiner konnte später sagen, wessen Zunge zuerst den Vorstoß wagte, aber nun begannen sie sich gegenseitig zu erforschen.
Hermione hörte eine kleine Stimme ganz weit hinten in ihrem kopf, die ihr zuschrie, sie solle doch aufhören, sie küsste hier einen Lehrer – Professor Snape um genau zu sein – aber jede weitere Sekunde in diesem Kuss ließ diese Stimme langsam verebben. Sie erkundete mit ihren Fingern seine Haare, die so weich, so seidig waren.
Snape konnte sich selbst nicht zum aufhören bringen, obwohl alles in ihm schrie, dass es falsch sei, was er hier tat. Sie war so jung, seine Schülerin und mit dem andauernden Krieg außerhalb der Schlossmauern war das hier alles absolut FALSCH! Bevor er jedoch zur Besinnung kommen konnte, überraschte Hermione ihn, indem sie ihren Pulli über den Kopf streifte und das darunter liegende, weiße Shirt offenbarte.
Sie nahm eine seiner Hände in die ihre und erkundete jeden dieser schlanken Finger bevor sie seine Hand einfach gegen ihre Brust drückte, um ihm zu zeigen, dass es in Ordnung war sie zu berühren. Ihr Nippel verhärtete sich in dem Augenblick, als sein Handballen den Stoff berührte, der sie noch bedeckte. Das Blut schoss ihm durch den Körper und er spürte wie er hart wurde. Diese einfache Berührung…
Snape küsste leicht ihren Mund, ihren Nacken und richtete dann Hermiones Kopf nach oben um sanfte Küsse an ihrem Kinn zu verteilen. Ihr sanftes stöhnen brachten in fast um den Verstand.
Ihre Finger fuhren damit fort, seinen Nacken zu massieren und ihre Lippen fanden wieder zu seinen. „Hermione…" flüsterte er tief in ihren Mund.
Das war das erste Mal überhaupt, dass er ihren Vornamen benutzte und es verursachte eine Hitze in ihrem Magen, die sich langsam in alle Richtung ausbreitete.
Er kreiste mit seinen Fingern langsam um ihre Brustwarze und nach kurzer Zeit kam ihr Atem schwer und voller Lust aus ihrem süßen Mund. Er presste ihre Brust nun etwas härter mit seiner ganzen Hand und Hermione streckte sich ihm entgegen.
"Se-Severussss…" murmelte sie.
Der Klang seines Namens auf ihren Lippen auf solch eine verführerische Art brachte sein Blut nur noch mehr dazu weiter gen Süden zu wandern und seine Härte zu stärken. Er presste seine Hüften an die ihre und Hermione japste auf Grund dieses plötzlichen harten Körperkontaktes.
Er wusste, sie sollten das nicht tun; er war sich nicht einmal sicher, wie es soweit kommen konnte und vor allem so schnell, aber er konnte sich nicht dazu bringen, es zu beenden. Severus Snape wollte Hermione Granger, Schülerin oder nicht, und wenn sie auch wollte, würde er sie haben. Er brauchte das, braucht sie, und nichts auf der Welt, außer ihr Wille, würde ihn stoppen können.
Hermione konnte ihn hart und willig an ihrem Bauch fühlen, und obwohl sie es nicht erklären konnte, es steigerte ihr Verlangen ins unermessliche. Diese ganze Situation war unangebracht. Er war Lehrer, sie seine Schülerin. Und er war Snape. Grausamer, gefährlicher, Hakennasiger Snape. Aber sie sah ihn nicht mehr so. Sie respektierte ihn; irgendwie verstand sie ihn sogar. Und obwohl er kein wirklich attraktiver Mann war, seine Anwesenheit tat ihr gut. Und außerdem, wie könnte sie es sein, die mit dem Finger auf ihn zeigt? Sie mit den Hasenzähnen und dem buschigen Haar.
Was ihr allerdings Angst machte, war das Gefühl wie sehr sie ihn wollte. Sie hat ihn nie zuvor auf diesem Weg bevorzugt, aber in der kurzen Zeit in diesem Raum hat sich das geändert.
Sein Mund löste sich von ihrem und er beugte ihren Kopf zurück um Küsse auf ihrem Hals und Nacken zu platzieren. Er nahm ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne und knabberte vorsichtig daran. Ihre Antwort darauf war, dass sie ihren Körper nur noch näher an ihn presste und es kostete ihn all sein Willenskraft sie nicht gegen die Wand zu stoßen, einfach um noch mehr von ihr zu spüren.
Hermione begann an den Knöpfen seines Umhanges zu arbeiten, doch ihre Finger zitterten zu stark.
"Einfach viel zu viele Knöpfe…" scherzte sie, aber ein Zittern in ihrer Stimme.
"Exakt." Seine Stimme klang wie die ihre: unkontrolliert. Er führte ihre Lippen zu seinen, nahm ihre Hände und während dieses leidenschaftlichen Kusses öffneten sie jeden einzelnen Knopf, von seinem Hals bis zu seinem Nabel. Hermione streifte den Stoff über seine Schultern, dann an seinen Armen entlang, bis er wie ein großer schwarzer Tintenfleck zu seinen Füßen lag.
Sie hielt kurz inne um ihn zu beobachten, ihr Kopf kippte leicht zur Seite.
"Was denn?" fragte er sanft. Für einen Moment befürchtete er, sie würde durch seine Stimme zu Sinnen kommen und schreiend durch die Gänge rennen, und jedem der es hören würde zu erzählen, dass der alte Bastard sie bedrängt hat und ihr an die Wäsche wollte. Severus, du bist ein Idiot, schimpfte ihn eine Stimme in seinem Inneren.
"Es ist so seltsam, dich in weiß zu sehen", antwortete sie leise. Hermione streichelte über das Material, die Wärme spürend, die von unter dem Hemd her rührte.
Snape erzitterte trotz der warmen Temperaturen des Raumes.
"Wir müssen dieses Problem jetzt lösen." Und wieder begann er jeden Knopf langsam zu öffnen. Hermiones Augen folgten jeder seiner Handbewegung.
Als Snape auch den letzten Knopf geöffnet hatte, schnellten Hermiones Hände nach oben um das Textil zur Seite zu schieben. Ihre zarte Hand erkundete langsam seinen Oberkörper und Snape schloss die Augen um jeden Moment genießen zu können.
Seine Haut war warm und weich, bis auf kleine Hügel, die Hermione als Narben erkannte. Sie entdeckte ein paar kleine Locken entlang seiner Brust bis hinab zum Nabel und streifte ihm nun endgültig das Hemd von den Schultern. Jetzt stand er mit entblößtem Oberkörper vor ihr.
Snape sah, wie das Feuer, welches bis jetzt in ihren Augen brannte, langsam erlosch und er schluckte. Sie findet mich abstoßend. Er drehte seinen Kopf weg von ihr, plötzlich erkennend, dass er ein Idiot war. Peinlich berührt und wütend, dass er es soweit hat kommen lassen und die Kontrolle verloren hat. Als er aber wieder in ihre Augen sah, entdeckte er Traurigkeit und Sorge und spürte ihre Fingerspitze auf jeder Narbe, die seinen Oberkörper bedeckte.
OoOoOoOoOoOoOoO
Tbc…
Nach einem halben Jahr (!) habe ich es endlich geschafft, meine Muse zu befreien und weiter zu schreiben (übersetzen). Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen.
Wie immer gehören die Charaktere nicht mir, sonder J.K. Rowling und all den Dazugehörigen. Sogar der Plot ist nicht von mir, sondern von Cormak, die mir liebendwürdiger Weise erlaubt hat, ihre grandiose Story zu übersetzen.
