8. Kapitel

Nach einer unbequemen, ungemütlichen Nacht ohne viel Schlaf hielt es William am nächsten Morgen nicht lange auf der Couch aus. Es war gerade mal sechs Uhr, als er seufzend aufstand, duschen ging und beschloß, einfach ein bißchen durch die Gegend zu fahren. Caroline wollte er vorerst nicht sehen. Ihr Streit war schlimm gewesen und sie hatten vielleicht beide Dinge gesagt, die sie besser nicht hätten sagen sollen. Aber er würde ihr trotzdem so schnell nicht verzeihen können, daß sie Maggie gestern dieser Gefahr ausgesetzt hatte. Es war fahrlässig und gedankenlos gewesen. Wenn Elizabeth nicht gewesen wäre... Elizabeth – schon wieder.

Eine halbe Stunde später hinterließ er Caroline eine kurze Nachricht, daß er abends wieder zuhause wäre, verließ er das Haus und fuhr ziellos durch die Gegend. Erst nachdem er über eine Stunde gefahren war, wurde er sich bewußt, wohin der Weg ihn führte: Er war ohne groß zu überlegen nach Norden gefahren und näherte sich Pemberley. William lächelte grimmig. Genau der richtige Ort, um in Ruhe nachzudenken.

William war schon lange nicht mehr auf seinem Landsitz gewesen. Caroline mochte den „alten Kasten", wie sie es abschätzig nannte, nicht besonders. Sie fühle sich dort immer lebendig begraben, sagte sie. Die Kinder waren noch zu klein, um eine Meinung dazu zu haben, aber es war immerhin der Stammsitz der Familie Darcy und William hoffte, sie würden in Zukunft mehr Zeit dort verbringen können. Er wünschte sich, Maggie und Tim würden Pemberley genauso liebgewinnen wie er selbst. Momentan waren einige Zimmer und ein Teil der Parkanlagen für Besucher geöffnet. William hatte einen zuverlässigen Verwalter angestellt, der sich um alles kümmerte und er wußte das Anwesen während seiner Abwesenheit in guten Händen. Sein Traum war, irgendwann mal wieder hierherziehen zu können. Mit seiner Familie.

William fühlte sich sofort heimisch, nachdem er das Tor zum privaten Teil des Grundstücks passiert hatte. Wie immer überkam ihn eine geradezu unheimliche Ruhe, sobald er die versteckten, kleinen Pfade entlanglief, die zu seinen Lieblingsplätzen im Park führten. Es war fast so, als würde Pemberley ihm etwas von seinen Sorgen abnehmen wollen. Bei diesem Gedanken mußte er verlegen lächeln. Aber es stimmte, seine Heimat übte immer eine sehr beruhigende Wirkung auf ihn aus.

Natürlich wußte niemand, daß er kam und er wollte auch keinen Aufruhr unter den Angestellten verursachen. Er würde sich im Park aufhalten, vielleicht irgendwo später am Kiosk einen Kaffee kaufen und dann ein bißchen vor sich hingrübeln. Über seine Ehe, über sein Leben, über seine nächsten Schritte. Nachgrübeln ging am besten am Froschteich unter der alten Weide, und dorthin zog er sich zurück.

Charles war enttäuscht, daß er William nicht zuhause vorfand, nachdem er Jane bei Elizabeth abgesetzt hatte. Caroline bekam er ebenfalls nicht zu sehen, nur Mrs. Reynolds. Charles rief William am frühen Nachmittag auf seinem Mobiltelefon an und äußerte seinen Wunsch, den William ihm nur zu gerne erfüllen wollte – sofern es in seiner Macht lag.

Charles Anruf war für William sozusagen das Signal zum Aufbruch. Er hatte einen sehr angenehmen Tag hier draußen verbracht, war sich über einiges klar geworden, das er bislang lieber verdrängt hatte. Er hatte den Entschluß gefaßt, ernsthaft und offen mit Caroline zu reden. Offenbar hatte er es sich all die Jahre zu leicht gemacht. Er hatte seine Frau mit Geld überhäuft, anstatt sie zu fordern, ihr immer des lieben Friedens willen zu leicht nachgegeben. Sie hatten beide Fehler gemacht, und sie würden beide daran arbeiten müssen, ihre Ehe (und nicht zu vergessen ihr Liebesleben), wieder in den Griff zu kriegen. Er brauchte keine Fantasien, in denen andere Frauen eine Rolle spielten, er mußte sich nicht Elizabeth gegenüber lächerlich machen mit seinem Verhalten, das höchstens eines Schuljungen würdig war.

Und Elizabeth würde auch gleich sein erster Prüfstein werden, heute abend noch. Charles hatte ihn gebeten, Elizabeths Schwester zur Einweihungsfeier einzuladen. Und da William absolut keine Ahnung hatte, wie er an ihre Adresse oder Telefonnummer herankommen sollte, geschweige denn, wie sie überhaupt hieß, mußte er wohl oder übel Elizabeth fragen. Er würde nachhause fahren und sie gleich aufsuchen. Er wäre gewappnet. Sie wäre für ihn nichts weiter mehr als eine x-beliebige Nachbarin. Genau.

Vom „Geist von Pemberley" wahrhaftig beseelt, machte sich William mit lauter guten Vorsätzen und dem Kopf voller Pläne auf den Weg nach Hause.

Wo er auf ein leeres Haus traf. Das heißt, es war nicht ganz verlassen, Mrs. Reynolds war da. Und sie teilte ihm vorsichtig mit, daß Caroline ihre Koffer gepackt hatte und mit den Kindern weggefahren war. Mit unbestimmtem Ziel.

William hörte die Neuigkeit fassungslos und sank auf die Couch. Welchen Grund hätte Caroline denn gehabt, auszuziehen?

„Hat sie gesagt, wann sie wiederkommt?"

Ob sie überhaupt wiederkommt, wäre vielleicht die richtige Frage gewesen, dachte Mrs. Reynolds grimmig. Sie schüttelte schweigend den Kopf.

William lachte bitter. „Mrs. Reynolds, ich habe heute den ganzen Tag in Pemberley verbracht. Ich habe über alles mögliche nachgedacht, unter anderem kam ich zu dem Schluß, daß meine Frau vielleicht nicht ganz so glücklich mit mir ist, wie ich immer gedacht habe. Und daß ich ihr vielleicht zuviel habe durchgehen lassen." Mrs. Reynolds zog, überrascht von soviel Offenheit, eine Augenbraue hoch. William fuhr fort. „Sie fühlt sich hier nicht wohl, ich wollte aus London weg. Ich arbeite zuviel, sie langweilt sich – und das ist nur ein kleiner Teil unserer Probleme. Ich hatte mir heute vorgenommen, zusammen mit Caroline einen Weg zu finden, wie wir trotzdem weiterleben wollen. Und zwar für beide akzeptabel." Er seufzte unglücklich. „Und jetzt verläßt sie mich einfach."

„Nicht doch, Master William. Wer wird denn gleich von Verlassen reden! Ich bin sicher, sie nimmt nur eine kurze Auszeit, da sie selbst nicht so recht weiß, was sie überhaupt will. Sie kommt sicher bald wieder zurück. Und überhaupt... glauben sie im Ernst, sie läßt sich ihre eigene Party entgehen?"

Der letzte Satz ließ William lächeln. „Wahrscheinlich haben sie recht, Mrs. Reynolds. Das wäre untypisch für Caroline." Er überlegte einen Augenblick. „Aber was, wenn es ihr wirklich egal ist?"

„Dann geben sie die Party trotzdem, Master William."

Ja. Absagen konnte er nicht gut. Und auch wenn er niedergeschlagen war und enttäuscht, seine Familie nicht vorzufinden – er hatte Charles versprochen, sich um die Einladung für Elizabeths Schwester zu kümmern. Sollte wenigstens Charles etwas haben, worauf er sich freuen konnte.

William warf einen Blick aus dem Fenster zum Nachbarhaus und sah, daß an einigen Stellen Licht brannte. Elizabeth war zuhause.

Elizabeth hatte eine ziemlich anstrengende, weite Tour mit ihrem Fahrrad zurückgelegt. Nun lag sie müde und erschöpft, aber sehr zufrieden mit sich selbst auf der Couch und ließ sich vom Fernsehen berieseln. Die Anstrengung hatte ihr gutgetan. Es war zwar erst acht Uhr abends, aber trotzdem hatte sie sich schon bettfertig gemacht und sich in ihr geliebtes blaues Bigshirt aus Seide gehüllt. So würde sie später nur noch kurz Zähneputzen müssen und konnte dann ohne Umschweife ins Bett fallen.

Gerade eben begann im Fernsehen der Abendfilm, sie hatte sich auf der Couch gemütlich zusammengerollt, als es an ihrer Tür läutete. Elizabeth fuhr hoch und ihr Herz klopfte bis zum Hals. Wer zum Teufel wollte jetzt noch was von ihr? Sie erwartete keinen Besuch. Die Neugier trieb sie schließlich zur Eingangstür und ihr Herzschlag setzte einen Augenblick aus, als sie William vor der Tür erkannte.

Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik, fand sie. Er stand wieder einmal vor der Tür, sie trug wieder nichts anderes als ihr blaues Hemd. Höschen exklusive. Was zum Henker wollte er von ihr? Um diese Zeit?

Vorsichtig öffnete sie die Tür und hatte ein deja-vu Erlebnis. Wieder stand er vor ihr, wieder ließ er seinen Blick langsam über ihren Körper gleiten, wieder erregte sie allein sein Blick. Aber diesmal fing sie sich schneller. „Hallo, William. Was kann ich für sie tun?" fragte sie so normal wie möglich. William starrte sie an und hätte sich selbst treten können. Nur eine x-beliebige Nachbarin, na klar. Wen wollte er damit täuschen? Er mußte sich schwer zusammenreißen, um nicht gleich hier im Hausflur über sie herzufallen.

„Ehm...ich wollte sie fragen, ob ich die Telefonnummer von ihrer Schwester haben kann," brachte er schließlich heraus.

Elizabeth zog erstaunt die Augenbrauen hoch und bat ihn erst einmal ins Haus.

„Die Telefonnummer von meiner Schwester? Von Jane?" vergewisserte sie sich irritiert und schloß die Tür hinter ihm. Stimmt, er meinte sich daran erinnern zu können, daß sie Jane hieß. „Ja, genau," murmelte er. William zwang sich dazu, nicht weiter ihre Brüste anzustarren. Liebe Güte, er hatte tatsächlich eine Mördererektion.

Elizabeth ging ihm voraus ins Wohnzimmer und er glaubte seinen Augen nicht zu trauen: hatte sie tatsächlich kein Höschen an? Er wandte verlegen den Blick ab.

Sie wandte sich um. „Und was wollen sie mit Janes Telefonnummer?" fragte sie neugierig.

William konzentrierte sich. „Um ganz ehrlich zu sein, mein Schwager hat mich gebeten, sie für Samstag ebenfalls einzuladen."

„Mr. Bingley? Er möchte, daß sie Jane einladen?"

William nickte.

Elizabeth nahm auf der Couch platz, zog die Beine hoch und deutete auf den ihr gegenüberliegenden Sessel. William setzte sich zögernd. Wußte sie überhaupt, was sie ihm und seinem Seelenfrieden antat?

„Vielleicht...vielleicht wollen sie ihre Schwester anrufen?" schlug er zögernd vor.

„Oh nein, das müssen sie schon selbst machen," lachte Elizabeth. „Sie ist alt genug, um das selbst zu entscheiden." Sie überlegte. „Ich kann sie ja jetzt anrufen und dann geb ich das Telefon weiter und sie können mit ihr sprechen?"

„Ok."

Elizabeth bekam Jane auch sofort an die Strippe, plauderte kurz mit ihr und gab dann das Telefon weiter. In kurzen Worten, aber sehr charmant, wie Elizabeth amüsiert feststellte, lud William ihre Schwester zu seiner Gartenparty am nächsten Samstag ein. Er verschwieg auch nicht, daß es auf Wunsch seines Schwagers geschehe. Jane war zunächst vollkommen überrascht, mußte sich dann aber Charles Bitte und Williams Charme geschlagen geben, nachdem William ihr wiederholt versichert hatte, daß sie selbstverständlich keinerlei Verpflichtungen einging. Und wenn sie an diesem Abend entschied, kein Wort mit Charles zu sprechen, wäre das auch voll und ganz in Ordnung. Jane lachte und legte auf.

Elizabeth fand die Aktion sehr süß. Sie fand auch Charles Bingley sehr nett. Und sie saß hier mit William Darcy in ihrem Wohnzimmer und trug nichts am Leib außer einem übergroßen Shirt. Vollkommen irrationalerweise war sie sehr erleichtert, daß sie nach ihrer Radtour heute ausgiebigst geduscht und sich danach nicht nur mit duftenden Lotionen eingecremt hatte, sondern auch das komplette Rasurprogramm absolviert hatte. Einschließlich der etwas intimeren Zonen. Sie war rundum weich und zart und roch gut. Beinahe hätte sie laut gelacht über ihre absurden Gedanken.

William hatte sich heute mittag in den Gärten von Pemberley so lange selbst eingeredet, daß er Elizabeth ab sofort nur noch als Nachbarin betrachten wollte, daß er es schließlich fast selbst glaubte. Er hatte gleich heute abend testen wollen, ob er ihr würde widerstehen können und mußte sich eingestehen, es fiel ihm sehr, sehr schwer. Er hatte nicht die Absicht, Caroline zu betrügen, er würde sich auch dagegen wehren, so gut es ging, aber er war eben auch nur ein Mann. Ein momentan sehr, sehr unbefriedigter, noch dazu einsamer Mann, um genau zu sein. Er sollte lieber gehen. Sofort.

Elizabeth wußte selbst nicht so genau, was sie mit William anfangen sollte. Er machte keine Anstalten zu gehen, obwohl sein Auftrag eigentlich erfüllt war. Schweigend sah er sie an, sein warmer Blick aus dunklen Augen ruhte auf ihrem Körper, aber sie fühlte sich nicht unwohl dabei. Elizabeth stellte verwundert fest, daß sie gar nicht wollte, daß er ging. Am liebsten hätte sie ihn zu sich auf die Couch gezogen und einfach nur ausgiebig mit ihm gekuschelt.

„Möchten sie etwas trinken?" bot sie schließlich an. William war hin- und hergerissen zwischen aufzuspringen und auf schnellstem Weg nach hause zu rennen und aufzuspringen und sie in die Arme zu schließen. Er wußte, wenn er jetzt blieb, könnte der Abend einen zwar äußerst aufregenden, im nachhinein für ihn aber um so unangenehmeren Ausgang nehmen. Er mußte nun wirklich sofort gehen.

„Sehr gerne," sagte er leise.

Elizabeth stand auf und holte ein weiteres Weinglas aus dem Schrank. William stöhnte leise auf, als er sie verstohlen dabei beobachtete, wie sie sich zum obersten Regal recken mußte und dabei ein gutes Stück ihrer Pobacken freigab. Er glaubte nicht, daß sie ihn mit Absicht reizte, denn ihr Gesicht war leicht errötet und sie wirkte verlegen, als sie wieder an den Tisch kam. Sie goß ihm ein Glas Wein ein und setzte sich wieder auf die Couch. Sie schwiegen, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Die Anspannung zwischen ihnen war allerdings sehr deutlich zu spüren und beide waren gespannt, wohin der Abend sie noch bringen würde. Keiner wollte etwas tun, was sie vielleicht später beide tief bereuen würden, wollte für irgendetwas die Initiative ergreifen, den Anfang zu etwas machen. Und beide wünschten sich insgeheim nichts sehnlicher, als miteinander zu schlafen. Hier und jetzt.

„Kennen sie Pemberley, Elizabeth?" fragte William schließlich.

„Nein, leider nicht. Mrs. Reynolds hat mir aber schon viel davon erzählt und Bilder gezeigt." Sie lächelte aufrichtig. „Es ist auf den Bildern sehr beeindruckend. Wie wundervoll muß es erst in Wirklichkeit sein!"

William erwiderte ihr Lächeln. „Oh ja, das ist es. Ich wünschte, ich könnte es ihnen eines Tages einmal zeigen."

Klar. Caroline würde begeistert sein!

„Sie kommen nicht allzu oft hin, hat Mrs. Reynolds gesagt. Haben sie kein Heimweh?"

William seufzte tief. „Meine Frau ist nicht gerne dort oben, also fahren wir nur selten hin. Ich bedaure das sehr, ich hatte mir immer gewünscht, daß meine Kinder dort aufwachsen würden. Es ist ein wundervoller Ort zum aufwachsen." Er lächelte wehmütig. „Aber momentan ist es nur von Touristen bevölkert. Ich war heute seit langem mal wieder dort."

Die Erwähnung Carolines hatte ihre erhitzten Gedanken ein wenig abgekühlt und die knisternde Anspannung zwischen ihnen ließ vorläufig etwas nach.

„Und sie würden dort leben, wenn sie könnten?"

William nickte. „Sofort und ohne zu überlegen. Ich vermisse meine Heimat sehr."

Elizabeth ermutigte ihn, ihr mehr von sich und seiner Kindheit in Derbyshire zu erzählen und William kam dieser Aufforderung gerne nach. Bald entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch zwischen ihnen, das über Kindheitserinnerungen, Studienzeit, Familie, Literatur, Hobbies bis hin zu Kochrezepten und den neuesten Kinofilmen schließlich darin endete, daß sie fast zwei Flaschen Wein vernichtet hatten und sich – geistig zumindest – sehr nahegekommen waren. Sie stellten viele Gemeinsamkeiten bei sich fest. Sie mochten beide lange Spaziergänge am Meer, wenn sich die Möglichkeit dazu ergab, liebten Nudelgerichte über alles, hörten (fast) die gleiche Musik – wobei William Elizabeths Vorliebe für Heavy Metal nur sehr bedingt nachvollziehen konnte, interessierten sich für englische Geschichte und sie waren beide hochgradig Kaffeesüchtig.

William stellte an diesem Abend sehr schnell fest, daß er in Elizabeth weit mehr sah als nur eine attraktive, junge Frau, die seine temporäre Lust erregte und mit der einfach nur mal gerne ins Bett gegangen wäre. Die Realität war weitaus erschreckender. Ihr ganzes Verhalten, ihre Ansichten, ihr stellenweise recht pieksender Humor, ihr aufrichtiges Interesse an seiner Person – und dazu natürlich noch ihre erregende Ausstrahlung, keine Frage – das alles sprach ihn stark an. Nicht nur mehr ihr Körper übte eine ungeheure Anziehungskraft auf ihn aus – es war ihre ganze Persönlichkeit. Und das jagte ihm höllische Angst ein.

Mittlerweile war es schon sehr spät geworden. William erhob sich zögernd – er hätte problemlos die ganze Nacht mit ihr verquatschen können und Elizabeth ging es genauso. Sie wünschte, er würde bleiben, aber sie sagte nichts. Vielleicht könnten sie ja einfach gute Freunde sein, dachte sie, ohne selbst daran zu glauben. Beinahe hätte sie aufgelacht. Das war wirklich lächerlich.

Als sie ihn zur Tür brachte, war die seltsame Spannung zwischen ihnen sofort wieder da. William drehte sich zu ihr um.

„Gute Nacht, Liz," murmelte er.

„Gute Nacht, William."

Zwei Sekunden später lag sie in seinen Armen.