11. Kapitel

Also spielte ihm Caroline die Anschmiegsame, Reumütige vor. William war durchaus angenehm überrascht von ihrem Verhalten, aber er blieb wachsam. Er kannte seine Frau nur zu gut. Sie war eine exzellente Schauspielerin, wenn es darum ging, ihre Interessen durchzusetzen. Früher war es ihr allerdings öfters gelungen, ihn damit zu täuschen. Auch eine ihrer Charaktereigenschaften, die ihm früher entweder nicht aufgefallen waren oder die ihn bislang nicht besonders gestört hatten.

Bis Elizabeth in dein Leben getreten ist, gib es ruhig zu, brummelte er in sich hinein. Aber abgemacht war abgemacht, Caroline verdiente ihre Chance. Schließlich war sie seine Frau, Mutter seiner Kinder und er war immer noch willig, alles zu tun, um seine Ehe zu retten. Tief im innern war ihm allerdings klar, daß das ein fast unmenschliches Unterfangen war. Er wünschte, er hätte mit jemandem darüber reden können, aber mit wem? Elizabeth schied natürlich aus, Charles logischerweise auch, da Caroline seine Schwester war und Mrs. Reynolds…er seufzte. Die langjährige Haushälterin hatte ihm immer wieder sehr subtil zu verstehen gegeben, daß sie Caroline nicht gerade besonders ins Herz geschlossen hatte. Zwar hätte sie niemals etwas negatives über die Frau ihres Master William gesagt, der ihr fast so lieb wie ein Sohn war, aber er wußte es instinktiv. Nein, er mußte alleine klarkommen.

Die ganze Woche lang bemühte sich Caroline sehr, ihren Mann bei Laune zu halten. Sie hatte ihn überredet, ein paar Tage freizunehmen und schlug sogar Tagesausflüge mit den Kindern vor. William fiel jetzt erst so richtig auf, daß meist er es alleine war, der mit den Kleinen etwas unternahm, und dann auch nur am Wochenende. Er hatte immer angenommen, Caroline würde sich tagsüber um sie kümmern, aber Tim hatte irgendwann einmal eine unschuldige Bemerkung gemacht, daß er es gar nicht gewohnt sei, mit Mami etwas zu unternehmen.

Ihr neugefundenes Engagement erstreckte sich auch auf die Nächte. Zu Carolines großem Erstaunen jedoch war es nicht so leicht, wie sie gedacht hatte, William zu verführen. Beide hatten sie je ein Problem, von dem der andere nichts wußte: William sehnte sich unbewußt nach Elizabeth und es fiel ihm zu seinem Mißvergnügen sehr schwer, sich auf Caroline zu konzentrieren. Er schämte sich, als er eines nachts feststellte, daß er beim Liebesakt die Augen geschlossen hatte und sich vorstellte, es wäre Elizabeth, die er in den Armen hielt. Caroline wiederum wurde von Williams Zärtlichkeiten nicht annähernd erregt und blieb zu seiner Frustration trocken und spröde wie ein Kaktus in der Wüste. Ihren Höhepunkt täuschte sie vor.

William war bereit, ihnen beiden Zeit zu geben. Er dachte zwar insgeheim viel an Elizabeth, aber er sah sie die ganze Woche über nicht. Das hatte den einfachen Grund, daß sie sich bei einem potentiellen Auftraggeber in Manchester aufhielt und erst am Freitag wieder zurückkommen würde. Von seinem problematischen Liebesleben einmal abgesehen und der Tatsache, daß Elizabeth nicht da war, um seinen Seelenfrieden zu stören, kam er recht gut mit Caroline aus. Caroline kümmerte sich mit Begeisterung um die letzten Vorbereitungen zur Party und William bemühte sich, Interesse dafür zu zeigen. Die Gästeliste war nicht gerade nach seinem Geschmack. Sie hatte eine Menge ihrer Schickimicki-Freunde eingeladen und Leute, die er gar nicht kannte. Es waren seiner Meinung nach sowieso viel zu viele Leute eingeladen. Er hatte darauf bestanden, daß die nächsten Nachbarn eingeladen wurden, was ja auch der ursprüngliche Sinn der Einweihungsfeier war. Caroline rümpfte zwar die Nase, wagte aber keinen Widerspruch.

Der Samstag kam und somit der Tag der Party. Der Haushalt der Darcys glich einem Taubenschlag – Lieferanten gaben sich den ganzen Tag über ab dem frühen Morgen schon die Klinke in die Hand und William staunte, was Caroline alles auffahren ließ. Eins mußte man ihr lassen, sie wußte, wie man eine Party organisierte. Wenn man ihre Art von Parties mochte, hieß das. Daß sie keine Skrupel hatte, sein Geld dafür mit vollen Händen auszugeben, ließ ihn kalt. Sollte sie. Er hätte eine kleine, intime Feier mit den Nachbarn und wenigen engen Freunden bevorzugt. Einen Grill aufgestellt, ein paar Salate dazu, genügend zu trinken – fertig. Die Kinder hätten im Garten spielen können und jeder wäre zufrieden gewesen. Heute abend waren mit Sicherheit keine Kinder anwesend. Elizabeth hatte ihn damit aufgezogen, daß sich das Who-is-Who der englischen Modeszene hier versammeln und die Nachbarn möglicherweise verschrecken würde. William mußte ihr zustimmen. Er hoffte, sie würden sich trotzdem noch hertrauen.

Mit den restlichen Vorbereitungen hatte William nichts zu tun. Caroline dagegen war in ihrem Element. Sie kommandierte die Lieferanten und Dienstleister lautstark herum, nichts konnte man ihr rechtmachen. Märchenhafte Pavillons wurden im Garten aufgebaut, aufwendige Blumenarrangements geliefert, irgendwelche unaussprechlichen, französischen Delikatessen kunstvoll angerichtet. Das Personal trudelte gegen nachmittag ein, kleidete sich um und richtete sich ein. Caroline inspizierte sie alle peinlich genau und schärfte ihnen genau ein, was sie zu tun und zu lassen hatten. Am Ende ihrer Lektion hatte sie sich nicht unbedingt Freunde gemacht.

William war in weiser Voraussicht mit den Kindern Schwimmen gegangen – er wollte nicht im Weg sein. Er hoffte, daß Elizabeth nicht noch in letzter Sekunde kneifen würde. Gesehen hatte er sie heute den ganzen Tag noch nicht, auch war das Haus ruhig und schien verlassen. Mrs. Reynolds, die sich bereiterklärt hatte, Elizabeths Kater zu versorgen während ihrer Abwesenheit, konnte ihn jedoch beruhigen. Elizabeth würde heute noch zurückkommen. Das hieß aber noch lange nicht, daß sie auch zur Party kommen würde, dachte William frustriert.

Caroline war morgens noch bei ihrem persönlichen Visagisten gewesen und kurz nach 17 Uhr begann sie, sich umzuziehen. Die ersten Gäste wurden gegen sieben erwartet. William schüttelte den Kopf. Was machte jemand zwei Stunden lang im Bad? War sie schon immer so künstlich gewesen? Er war sicher, Elizabeth brauchte weniger als halb so lange und sah mindestens genauso gut aus – zumindest war sie natürlicher. Sie hatte solche Kosmetikorgien auch gar nicht nötig. Als er kurz vor 19 Uhr frisch geduscht und mit bequemen, wenn auch exquisiten Klamotten bekleidet nach unten kam, erntete er einen mißbilligenden Blick seiner Frau. Sie hatte ihm einen Smoking zurechtgelegt und war mit seiner jetzigen Kleidung nicht unbedingt einverstanden, bedeutete dieses kritische Funkeln. William war es gleich, er würde sich nicht umziehen, egal, was Caroline dazu sagte. Er fand, er sah genau passend aus, schließlich ging er nicht in die Oper oder auf einen Ball! Caroline fiel hingegen natürlich auf in ihrem knappen, schwarzen, und sehr eleganten Etuikleid, das ihre schlanke Figur wundervoll betonte. Ihre Haare lagen akkurat und sie duftete wie ein ganzer Parfumladen. Platin- und Diamantschmuck hing an ihr und ließ sie glänzen wie ein sommerlicher Christbaum. Ja, sie war eine schöne Frau und sie konnte auch sehr charmant sein, wenn sie wollte. Aber es fiel William schwer, sich vorzustellen, daß sie mit zerzausten Haaren herumlief, ohne Make-up, im Garten in der Sonne lag, einfach etwas „normales" tat, sich normal verhielt. An seiner Frau war nichts natürliches mehr, stellte er traurig fest. Und er dachte wieder an Elizabeth.

Caroline hatte William dazu genötigt, mit ihr zusammen im Garten die Gäste zu begrüßen. An der Einfahrt hatte sie zwei Wachmänner postiert, die die ankommenden Gäste auf ihrer Liste abhakten und ihr entsprechend ankündigten. William fand das etwas affig, aber er schwieg dazu. Sollte sie ihren Willen haben.

Elizabeth hatte die Ankunft der ersten Gäste von ihrem Schlafzimmerfenster aus beobachtet. Sie war erst am späten nachmittag nach hause gekommen, schrecklich müde und hatte so überhaupt keine Lust, nach nebenan zu gehen. Zwei Dinge jedoch gaben den Ausschlag, doch zu gehen: einmal konnte sie ihre Schwester nicht alleine lassen und dann gab es natürlich noch William. Sie wußte, es waren alberne Ausreden. Ihre Schwester hätte genug mit Charles Bingley zu tun und brauchte sie keineswegs. Was William anging...für ihr Seelenheil wäre es wahrscheinlich besser gewesen, nicht zu gehen. Sie sollte ihm lieber aus dem Weg gehen. Aber sie kam nicht gegen sich selbst an – selbst wenn sie heute abend kein Wort miteinander reden würden, sie würde ihn zumindest sehen können. Sie sehnte sich nach ihm.

Als sie sah, wer nebenan alles ein- und ausging, wollte sie ihre Entscheidung noch einmal überdenken, aber in diesem Moment fuhr der schwarze Porsche Charles Bingleys vor und seufzend machte sie sich auf den Weg.

Elizabeth fühlte sich überaus fehl am Platz, als sie all die eleganten Menschen sah, die in edlem Zwirn das Anwesen betraten. Es wimmelte von Designerkleidern und weißen und marineblauen Dinnerjackets und die Leute sahen durch die Bank so angestrengt fröhlich aus, daß ihr ganz schlecht wurde. Küßchen hier, Küßchen da – und alle waren sie so unaufrichtig wie nur irgendwas. ‚Hach, meine Liebe, wie gut du aussiehst!' und wieder Küßchen. ‚Ist das Chanel, was du da trägst?' Küßchen. ‚Wir müssen uns unbedingt mal zum Essen treffen!' Küßchen. Andererseits – alleine dieses ganze aufgedonnerte, dekadente Volk zu beobachten könnte sicher amüsant werden. Caroline paßte so hervorragend in diese Kreise mit ihrer affektierten Art!

Elizabeth konnte mit den Garderoben nicht mithalten. Sie wollte es auch gar nicht. Sie sah in ihrem kurzen Rock und einem figurbetonten Oberteil trotzdem sehr sexy aus. Zur Feier des Tages und weil sie heute nicht weit laufen mußte, hatte sie Schuhe mit etwas höherem Absatz gewählt. Ihre passende Jacke trug sie in der Hand, da es noch wunderbar warm war. Sie wollte sich sowieso nicht lange aufhalten.

Aber vor dem Einlaß hatten die Götter Carolines Gästeliste gesetzt und der „Wächter" über eben diese Liste konnte ihren Namen darauf partout nicht finden.

„Es tut mir leid, Miss, aber sie stehen nicht auf der Gästeliste," sagte der junge Mann bedauernd. Elizabeth schaute ihn verständnislos an. „Ich wohne nebenan. Mr. Darcy hat mich persönlich eingeladen."

„Es tut mir leid, Miss," wiederholte er. „Auf der Liste steht nur Ms Jane Bennet. Ich kann sie leider nicht hineinlassen."

Elizabeth hatte keine Lust, mit dem Wachmann zu streiten. Sie wußte, er tat nur seine Arbeit und er hatte von Caroline mit Sicherheit strikte Anweisungen erhalten. Er würde in Teufels Küche kommen, wenn er sie hineinließ, ohne daß sie auf der Liste stand, auch wenn Caroline sie zehnmal kannte!

Elizabeth zuckte mit den Achseln und wandte sich um. Dann eben nicht. Sie hatte sowieso keine Lust auf diese künstliche Party gehabt. Schade nur, daß sie William nicht zu Gesicht bekommen hatte, aber ok.

Aber sie hatte einen kleinen, aufmerksamen Verbündeten, den sie gar nicht bemerkt hatte. Tim Darcy, der Mrs. Reynolds entwischt war, um sich das Spektakel ein bißchen näher anzugucken, hatte mitbekommen, daß die Sicherheitsleute Elizabeth nicht hineinlassen wollten und sich darüber gewundert. Sie war schließlich ihre Nachbarin und er mochte sie sehr gerne. Er beschloß, die Sache seinem Daddy zu erzählen und als Elizabeth gerade zum Tor hinausgehen wollte, kam William herbeigeeilt.

„Elizabeth!"

Sie drehte sich um und blickte in zwei dunkelbraune, warme Augen, die sie liebevoll (und sehr sehnsüchtig, wie ihr schien), anlächelten. Ihr Herz schlug wild. Liebe Güte, wie hatte sie ihn vermißt! Sie riß sich zusammen.

„Oh...William! Hallo." Mehr als ein heiseres Flüstern brachte sie kaum heraus.

"Timmy hat mir erzählt, es gab ein Problem mit diesen Sicherheitsfuzzies?"

„Ich stehe nicht auf der Gästeliste."

William schaute sie überrascht an. „Das kann nicht sein, ich..." Da dämmerte es ihm. Er selbst war schuld daran, daß sie nicht draufstand. Der Tag, an dem er ihr die Einladung vorbeigebracht hatte... er hatte geglaubt, es ginge ihr nicht gut und sie fürsorglich im Arm gehalten. Bei der Erinnerung mußte er lächeln. Elizabeth sah ihn fragend an und er grinste verlegen. „Entschuldige. Ich fürchte, ich selbst bin der Übeltäter. Ich habe Caroline nie gesagt, daß du zugesagt hast." Er schwieg einen Moment und sein Blick ruhte sehnsüchtig auf ihrem Gesicht. „Für mich war so klar, daß du kommst," fügte er leise hinzu und wünschte, er könnte mit ihr auf der Stelle verschwinden. Irgendwohin. Er riß sich zusammen und bedeutete dem Wächter, daß das seine Ordnung hatte.

Elizabeth lächelte leicht und ließ sich von ihm in den Garten führen. Caroline begrüßte sie mit kühler Höflichkeit und wandte sich dann demonstrativ mit Küßchen, Küßchen einem anderen Gast zu, der ihrer Meinung nach wichtiger war als eine unkultivierte Landpomeranze wie Elizabeth Bennet. Schlimm genug, daß ihr eigener Bruder sich offensichtlich in deren nicht minder unkultivierte Schwester verguckt hatte! Charles führte sich auf wie ein verliebter Idiot. Es war einfach zu peinlich.

William mußte schweren Herzens an Carolines Seite zurückkehren und mit ihr zusammen die anderen Gäste begrüßen, die in hellen Scharen herbeiströmten. Es nahm überhaupt kein Ende und William war jetzt schon müde und genervt von dem ganzen Zauber. Er äußerte die Hoffnung, später hoffentlich ausführlicher mit Elizabeth plaudern zu können. Elizabeth lächelte bloß. Sie würde sich damit begnügen, ihn zu beobachten.

Jane kam auf sie zu, Charles Bingley im Schlepp. Elizabeth mußte sich ein Grinsen verkneifen, die beiden gaben ein so süßes Paar ab, wie sie fand. Sie würde es sich so sehr wünschen, daß wenigstens Jane glücklich war.

„Lizzy! Da bist du ja!" rief Jane und umarmte die kleine Schwester. Charles schloß sich an, drückte sie kräftig und Elizabeth japste überrascht nach Luft. Charles grinste bloß. „Wie viele wundervolle Bennet-Schwestern kann ich denn noch kennenlernen?" fragte er und zog die beiden Frauen mit sich zu einer der zahlreichen „Getränkeinseln".

„Nur noch zwei," sagte Jane und Elizabeth rollt unbewußt mit den Augen. Sie liebte ihre jüngeren Schwestern, aber wer nicht gewußt hätte, daß sie miteinander verwandt waren, hätte ungläubig den Kopf geschüttelt. Mary Bennet, die drittälteste, studierte mit großer Ernsthaftigkeit Theologie und Lydia, die jüngste und mit Abstand wildeste der vier, hatte sich noch nicht so recht festgelegt, was sie mit sich und ihrem Leben anfangen wollte. Am liebsten hätte sie sich einen reichen Mann geangelt und damit ausgesorgt, aber reiche Männer wuchsen nicht auf Bäumen und so arbeitete sie momentan als Flugbegleiterin und war – zu Elizabeths und Janes heimlicher Erleichterung – nicht allzu oft zuhause. Lydia war der erklärte Liebling ihrer Mutter und entsprechend verwöhnt.

„Und sind die beiden genauso wundervoll wie ihre Schwestern?" wollte Charles wissen und starrte Jane hingerissen an. Elizabeth grinste. Sie beschloß, die beiden ein bißchen alleine zu lassen – sie wollte den zarten Banden, die sich hier zu entwickeln schienen, nicht im Weg stehen. Es machte ihr nichts aus, für sich alleine herumzulaufen. So konnte sie wenigstens in aller Ruhe William beobachten und sich ihren Fantasien hingeben, wenn sie ihn schon nicht haben konnte.

William war noch immer damit beschäftigt, zusammen mit Caroline ankommende Gäste zu begrüßen. Er kannte nur die wenigsten von ihnen. Je freundlicher Caroline jemanden begrüßte – es ging nie ohne Küßchen, Küßchen ab – je unsympathischer schien die Person William vorzukommen. Diese unaufrichtigen, aufgesetzten Ausrufe „Terry! Du siehst einfach bleeeeeeeeendend aus!" „Marie-Claire! Wie überaus wundervoll, dich zu sehen!" „Tolles Outfit, Judy, ist das neu aus Paris?" „Wir müssen uuuuuunbedingt nächste Woche mal essen gehen, Liebes!" stießen ihn ab. Ein paar unerschrockene Nachbarn, die sich hierher verirrt hatten, wurden – ebenso wie vorher Elizabeth – mit einem Minimum an kühler Höflichkeit von ihr begrüßt. William machte mit seiner freundlichen, verbindlichen Art ihre Arroganz wieder wett, so gut er es vermochte. Wieso war ihm das vorher nie aufgefallen, wie unterschiedlich Caroline mit den Menschen umging? Oder hatte es ihn bloß nicht gestört? Hatte ihn die Liebe blind und taub gemacht? Als er sich umsah, entdeckte er Elizabeth in der Nähe, zu der das gerade angekommene, ältere Ehepaar, das gegenüber den Darcys wohnte, sich gesellte. Sie war so ganz anders. Die drei waren sofort in ein lebhaftes Gespräch vertieft und immer wieder konnte er Elizabeths offenes, herzliches Lachen hören. An ihr war keine Falschheit, nichts aufgesetztes. William seufzte innerlich. Hoffentlich war diese verdammte Begrüßerei bald vorbei. Er sehnte sich danach, zu ihr zu gehen und mit ihr zu reden, oder sie zumindest den Rest des Abends anschauen zu dürfen.

Das Erscheinen seines Cousins Richard riß ihn ziemlich hart aus seinen sehnsüchtigen Träumereien.