Summary: Die alte Geschichte „redone": 2 Betrunkene in einer Bar haben die brillante Idee zu heiraten. Ich weiß, das Ganze ist nicht neu, aber gib der Geschichte eine Chance :o) - XOver Charmed/GilmoreGirls – Chris/Rory

Disclaimer: Und falls hier jemand unter Wahnvorstellungen leidet: Schön wär's, aber nein, weder Charmed, noch Gilmore Girls gehören mir.

Note: Reviews sind erwünscht! – Auch wenn es für mich unerfreulich werden sollte, schreib mir deine Meinung!

Love Complications

Kapitel 3

Stars Hollow wirkte an diesem Morgen recht verschlafen. Es war Wochenende und es war so früh nur auf den Beinen und unterwegs, wer keine andere Wahl hatte. Viel schöner war doch ein ausgedehntes Familienfrühstück, um sich über den Klatsch der Woche, die Hobbies der Kinder und die nächste Stadtversammlung zu unterhalten...

Chris, dem Großstädter, kam eher das Wort „verlassen" in den Sinn, um diesen Ort zu beschreiben. Trotzdem war auch er nicht ganz immun gegen den idyllischen Kleinstadtcharme der bunten Häuser und gepflegten Gärten.

Er machte sich auf den Weg zur nächsten Telefonzelle und suchte die Adresse de Gilmores aus dem Telefonbuch. Dann sah er sich nach jemandem um, der ihm den Weg würde beschreiben könne. „Guten Morgen", grüßte er eine asiatisch aussehende Frau, die in ihrem Vorgarten den Weg fegte. Die Frau blickte nur kurz auf und schnappte ein „'Morgen" zurück. Unwillkürlich ging Chris etwas auf Abstand. „Könnten Sie mir vielleicht mit dieser Adresse weiterhelfen", fragte er höflich und hielt ihr den Zettel entgegen.

Einen Moment lang glaubte er, die Frau habe ihn gar nicht gehört, doch dann hörte sie abrupt mit dem Fegen auf und sah sich die Adresse an.

Ihre Augenbrauen senkten, ihr Mund öffnete sich. Ihr Gesichtsausdruck war nur als grimmig zu bezeichnen. „Sie!", stieß sie hervor. „Sie Wüstling!" Und damit hob sie ihren Besen wie eine Waffe. Chris hatte kaum Zeit auszuweisen, da traf ihn schon der nächste Schlag mitten auf den Kopf.

Und während es um ihn herum dunkel wurde hoffte er noch, dass die Stimme, die laut „Mama!" rief, nicht seine eigene war.

Lane glaubte, sie sah nicht richtig. Da war tatsächlich jemand mutig genug, Mrs. Kim anzusprechen, während sie einen Besen in der Hand hielt. Das konnte nur jemand von außerhalb sein, der Mrs. Kim nicht kannte. Tatsächlich kam ihr der junge – ähm, attraktive – Mann unbekannt vor.

Was sie jedoch als Nächstes sah, war ihr nicht neu. Und in der Sekunde, in der der Fremde zu Boden ging, rannte sie schon aus dem Haus und quer über den Platz. „Mama!"

Egal, was für Diffezenen die beiden hatten, Lane hatte keine Lust, ihre Mutter demnächst im Gefängnis zu besuchen. Sie entriss der aufgebrachten Koreanerin ihre Waffe und fuhr sie an, sie solle zurück ins Haus gehen.

Überraschenderweise – nach einem befriedigten Blick auf den Bewusstlosen – gehorchte Mrs. Kim.

Lane ging neben dem jungen Mann auf die Kniw. „Hallo? Können Sie mich hören?"

Als Chris erwachte, stellte er nüchtern fest, dass er nicht mehr auf dem harten Gehweg lag. Das hier war definitiv weicher. Eine Couch. Chris öffnete die Augen und setzte sich auf... – Nein, Korrektur, er versuchte sich aufzusetzen – sehr langsam und vorsichtig, denn jede plötzliche Bewegung barg die Gefahr von Kopfschmerzen.

Ein blonder Typ ließ sich in den Sessel neben der Couch fallen. „Hi, Mann. Gut, dass du wach bist. Ich dachte schon, ich komme heute gar nicht mehr zum Fernsehen. Ich bin übrigens Zack." Zack nahm die Fernbedienung vom Tisch und schaltete das Gerät ein.

„Ich bin Chris. - ...Wo bin ich?"

Ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen meinte der andere: „Oh, Lane meinte, der Gehweg vor Mrs. Kims Laden wäre ein etwas unbequemer Platz zum Ausruhen. Also haben wir dich hergebracht."

Das erklärte zwar immer noch nicht, wo hier eigentlich war... aber naja. Zumindest sah der Typ nicht irgendwie gefährlich aus.

„Mrs. Kim wäre dann wohl die nette Lady mit dem Besen", sagte Chris während er sich etwas umsah und die sich bildende Beule an seinem Hinterkopf betastete.

Zack lies ein inbrünstiges „Oh ja!" vernehmen, da öffnete sich die Wohnungstür und eine junge Koreanerin betrat das Zimmer. Sie betrachtete ihren Gast kritisch, lächelte dann und reichte Chris die Hand. „Hallo, ich bin Lane." Chris nickte und wiederholte seinen eigenen Namen. „Also... wie komme ich zu der Ehre, dieses Sofa benutzen zu dürfen?"

Lane errötete. „Ja... also..." – „Sie ist Mrs. Kims Tochter, okay? – Kann ich jetzt ungestört das Spiel sehen?" Als Zack das missmutige Gesicht seiner Freundin sah, fügte er hinzu: „Es ist ja nicht so, als könntest du was dafür, Lane. Sie ist, wie sie ist." Seine Freundin nickte daraufhin kräftig und Chris, der das Zwischenspiel beobachtet hatte, sagte nur „Oh."

„Wie lange war ich eigentlich bewusstlos?"

„Tatsächlich ein paar Stunden. - Ich hatte mir schon langsam Sorgen gemacht", fügte sie unsicher hinzu.

„Aber es geht mir gut", versicherte er ihr. „Zumindest, wenn der Kopfschmerz bald vergeht."

„Okay... ähm... wie wäre es mit einem Mittagessen bei Luke's als Entschädigung?"

„Nein, danke. Ich will eigentlich nur endlich tun, weswegen ich hier bin. Also, wie komme ich am Besten zu den Gilmores?"

ooo

Als Chris ein paar Minuten später wieder auf der Straße war, wunderte er sich über seinen plötzlich Rausschmiss. Nicht, dass Zack und Lane handgreiflich geworden wären. Das ganz bestimmt nicht. Aber sie hatten es plötzlich sehr eilig, sprachen von einem Termin, der ihnen noch eingefallen sei. Höchst verdächtig... Chris hatte die leise Ahnung, dass er es hier mit Bekannten von Lorelai Gilmore zu tun hatte, die nach dem peinlichen Vorfall mit Mrs. Kim nur mit Mühe ihre Neugier hatten im Zaum halten können, bezüglich des Fremden, der plötzlich in ihrer Stadt aufgetaucht war und nach ihrer Freundin fragte. Als hatten sie ihn hinauskomplimentiert.

Wenigstens hatten sie ihm noch den Weg erklärt.

Wie auch immer. Er musste jetzt endlich zur Sache kommen. Er hatte zwar Zeit eingeplant für das 1. Treffen mit seinem neuen Schützling – aber damit gerechnet, dass er k.o. gehen würde, hatte er nicht. Und je länger er hier war, desto länger waren die Schwestern – war Wyatt – allein.

Chris beschleunigte seinen Schritt, kam noch an einer Tanzschule und einem Troubadur vorbei und erreichte dann schließlich seinen Zielort, ein kleines weiss-gestrichenes Haus im Grünen. Er nahm sich zusammen, stieg die Stufen hoch und klopfte. Einige Zeit geschah gar nichts.

Chris sah sich um... hübsch hier... Ist das eine Chuppa? Und auf der anderen Seite des Hause, auf dem nächsten Grundstück... Gartenzwerge... seltsame Gemeinde.

Geistesabwesend klopfte er noch einmal und erschrak, als die Tür sich plötzlich flauschig anfühlte. Der Mann, an dessen Brust er geklopft hatte, trug ein kariertes Flanellhemd und hatte einen säuerlichen Gesichtsausdruck.

„Entschuldigung. Mein Name ist Chris und ich möchte gerne zu Lorelai Gilmore."

„Hmpf", grummelte der Flanellmann, rief ins Haus „Lorelai!" und ging dann wortlos wieder rein.

„Ich komme! Einen Augenblick... Ärmel – verheddert – in Türklinke... Ah!"

Eine Frau – schätzungsweise Mitte 30, kam zur Tür und musterte ihn von oben bis unten. „Nein, mein Chris sieht anders aus", sagte sie zu niemand bestimmten.

„Hallo. Ich suche Lorelai Gilmore", wiederholte Chris. Was sind denn das nur alles für Leute... Himmel nochmal!

„Hm und welche?", verlangte sie zu wissen und lächelte dabei. Solche Spiele gefielen ihr offenbar.

Chris stieg darauf ein, langsam einfach zu verwirrt. „Gibt es denn mehrere?"

„Jap, da hätten wir Lorelai die Erste. – Die würde ich allerdings nicht hier suchen. Dann Lorelai die Zweite. Moi." Sie posierte einen Moment wie ein Starlet und warf ihm eine Kusshand zu. „Und mein liebreizendes Kind, Frucht meiner Lenden, Lorelai die Dritte. – Da du hoffentlich nicht auf Tote stehst und für mich leider zu jung bist, würde ich mal sagen, du suchst meine Tochter. Und wie der Zufall es so will – da kommt sie gerade zurück." Lorelai deutete auf etwas hinter Chris. Er drehte sich um und sah zu, wie eine Limousine vorfuhr. Auf der ihm abgewandten Seite stieg eine Frau aus, gefolgt einem jungen Mann. Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn und dann verabschiedeteten sie sich.

Als die junge Frau sich schließlich umdrehte und um den Wagen herum Richtung Haus ging, glaubte Chris, dass ihm einen Moment lang das Herz stehen blieb. Die Mitdreißigerin hinter ihm sagte: „Darf ich vorstellen – Rory." Das letzte Wort war unisono mit dem rausgekommen, was Chris gesagt hatte. Auf den Klang seiner Stimme hin hob Rory den Kopf. Ihre Augen weiteten sich. „Chris", hauchte sie.

Sie drehte sich schnell wieder um und winkte Logan lächelnd zu, als er einstieg und wegfuhr. Dann wandte sie sich mit geschlossenen Augen wieder dem Haus zu, nicht sicher, ob sie sich nun wünschen sollte, dass er nur eine Halluzianation war oder ob sie wirklich wollte, dass er da war. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie wie Chris auf sie zukam.

Lorelai wusste nicht, was sie davon halten sollte – und was sie tun sollte. Ein fremder junger Mann kam zu ihrem Haus und suchte eine Lorelai Gilmore, wusste offensichtlich nicht, wie sie aussah, doch als er ihre Tochter sah, erkannte er sie – und sie ihn. Sie warf Rory einen fragenden Blick zu.

Rory sah kurz an Chris vorbei zu ihrer Mutter und nickte ihr zu, ein Zeichen, dass soweit alles okay war. „Ich komme später wieder", rief sie ihr zu und sah dann mit Erleichterung, wie Lorelai die Tür schloß. Sobald sie sicher war, dass ihre Mutter nicht intervenieren würde konzentrierte sie sich ganz auf Chris. „Was machst du denn hier?"

„Können wir irgendwo hingehen?"

Rory zögerte. „Ich weiß nicht. Hast du... hast du es ihr gesagt?"

Ihr Ex-Mann schüttelte den Kopf. „Nein, ich... ehrlich gesagt, ich wusste nicht einmal, dass ich dich hier antreffen würde."

„Das verstehe ich nicht", erwiderte Rory langsam.

„Ich weiß. Und deshalb muss ich mit dir reden. Ungestört."

Er war so ernst, dass sie nicht nein sagen konnte. „In Ordnung. Komm mit."