Summary: Die alte Geschichte „redone": 2 Betrunkene in einer Bar haben die brillante Idee zu heiraten. Ich weiß, das Ganze ist nicht neu, aber gib der Geschichte eine Chance :o) - XOver Charmed/GilmoreGirls – Chris/Rory

Disclaimer: Und falls hier jemand an Wahnvorstellungen leidet: Schön wär's, aber nein, weder Charmed, noch Gilmore Girls gehören mir.

Note 1: Reviews sind erwünscht! – Auch wenn es unerfreulich für mich werden sollte, schreib' mir deine Meinung!

Note 2: Michi: Jap, die Schwestern werden jetzt etwas öfter auftauchen... zumindest, wenn sich die Geschichte so entwickelt, wie ich denke. Ist manchmal schon komisch, ich überleg mir was und letztlich schreibt es sich dann doch anders :o) Und Rory wird erfahren, dass Chris aus der Zukunft ist – die Frage ist eben nur, wann. Danke für die Review!

Note 3: Phania: Wow... auf einmal durchgelesen und zu jedem Kapitel was geschrieben – danke:o)

Love Complications

Kapitel 7

Den folgenden Tag verbrachte Rory in Hartford bei ihren Großeltern im Keller. Denn hier waren die letzten Kartons, die von den Sachen von Lorelai I. übrig waren, aufgestapelt.

„Brauchst du noch etwas, Rory", rief ihre Großmutter von der Treppe.

Rory sah auf. „Nein danke, Grandma. Ich habe hier alles."

„In Ordnung. Ich gehe jetzt zum Treffen des Frauenvereins. Giselle wird dir nachher einen kleinen Imbiss bringen."

„Danke schön. Viel Spaß!" Sie wartete, bis die Geräusche aus dem oberen Teil des Hauses verklungen waren und wandte sich der Truhe zu, die sie sich bis zum Schluß aufgehoben hatte. Das gute Stück war aus Holz, der Deckel zeigte ein seltsames Symbol. Ein in sich verschlungenes ‚G' mit einer Schlange. Ansonsten war die Holzkiste mit aufwändigen Schnitzerein verziert, den verschiedensten Menschen, Tieren, Pflanzen und... anderen Wesen. Es war kein Schloß zu sehen.

„Hm... simsala bim?- Sesam… öffne dich!" Sie wartete kurz und seufzte, als nichts geschah. War ja klar... Nun, das waren die einzigen Zaubersprüche, die sie kannte. – Bis jetzt. Irre... einfach irre. Ich suche hier tatsächlich nach Hinweisen über meine Urgroßmutter, die Hexe

Alles klar, dann anders. Sie beugte sich über die Truhe auf der Suche nach einer Möglichkeit sie zu öffnen. Nicht, dass sie das nicht schon versucht hatte. Aber hey, manchmal übersieht man ja was. Und als sie so die Truhe erneut betrachtete, fuhr sie abwesend mit den Händen über die Schnitzerein, spürte die sanften Erhebungen auf dem Holz.

Langsam und zu erst kaum sichtbar breitete sich um die Truhe herum ein sanftes Leuchten aus. Als Rory es bemerkte, hielt sie inne. „Wow... hm..." Sobald sie ihre Hände vom Holz nahm, ließ das Leuchten nach.

Intuitiv legte sie ihre linke Hand auf das große 'G' und drückte. Es klickte und das Leuchten ließ endgültig nach. „Ja!" Sie hob den Deckel an.

„Wirklich interessant."

Erschrocken blickte Rory hoch und sah Richard auf der Treppe sitzen. „Grandpa!"

Er stand auf, steckte die Hände in die Hosentaschen und kam auf sie zu. „In all den Jahren – schon in meiner Kindheit – konnte ich diese Truhe nie öffnen."

„Ich..."

Richard winkte ab. „Oh, ich weiß, dass meine Mutter eine Hexe war, Rory. Du musst dir nichts ausdenken. – Sie hat mir damals erklärt, dass ich keine Zauberkräfte habe, dass erst meine Enkelin die Familientradition fortführen würde."

„Warum hat mir nie jemand etwas gesagt?" Es gelang ihr nicht, die Anschuldigung aus ihrer Stimme hinauszuhalten.

Ihr Großvater zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Irgendwann sprachen wir nicht mehr über Magie und als sie dann das letzte Mal hier war, da meinte sie, dass es ihr nicht zustehe. Kannst du dir das bei ihr vorstellen? Ich nicht." Er seufzte. „Wie auch immer. Wie hast du es herausgefunden?"

„Du meinst, abgesehen von den ständigen Kopfschmerzen und dem Gefühl, verrückt zu werden, weil unerklärliche Dinge geschehen? – Mein Wächter des Lichts hat es mir erklärt."

„Richtig... Die Wächter. Ich habe nur einmal einen gesehen. Wundervolles Licht, nicht wahr?"

Rory nickte. Sie war wütend, weil Richard alles gewusst und ihr nichts gesagt hatte und jetzt machte er auch noch Konversation? Andererseits... war er nunmal ihr Großvater. Wenn er auch als Informant nicht gut war, diesen Job hatte er immer vorbildlich erfüllt.

„Wollen wir jetzt reinschauen?"

„Ach, mach du es allein. Die Neugier, was in dieser Truhe ist, hat mich schon lange verlassen."

„Sicher?"

„Ja, Kleines."

„Gut, dann..."

Richard nickt ihr noch einmal zu und verließ den Keller.

Rory hob den Deckel ganz an.

Ein Buch.

Kerzen.

Ein Kristall.

Eine Decke.

Das Buch war ein Tagebuch, wie Rory schnell erkannte. Die Kerzen waren einfach und weiß, unterschiedlich weit abgebrannt. Der Kristall... nun, mit ihm und mit der Decke konnte sie nicht viel anfangen. Auf jeden Fall war sie kuschelig. Kuschelig ist also das Wort, das dir für die Utensilien einer Hexe kommt, sagte eine ironische Stimme in ihrem Kopf.

Aber da war noch etwas. Die Innenwände der Truhe waren mit Namen beschrieben. Jede Menge Gilmores... und immer wieder Lorelais. – Ha! Ich stehe auch drin! Lorelai ‚Rory' Gilmore. Cool. Ihr Blick wanderte von den Wänden zur Innenseite des Deckels. Dort stand in weissen Lettern:

Klopf zweimal an und ich komme sodann.

Klopf dreimal hier und ich öffne mich dir.

Und während sie noch hinschaute erschien darunter: P.S.: Das solltest du wirklich ausprobieren!

„Okay – das ist... seltsam."

Das Post Scriptum verblasste vor ihren Augen.

„Hm." Rory packte die Sachen wieder in die Truhe. Als letztes hatte sie das Tagebuch in der Hand. Sie zögerte kurz und packte es dann in ihre Tasche.

ooo

Die nächsten zwei Tage verkroch sich Rory in ihrem Zimmer. Sie war immer lesend anzutreffen. Sie studierte einerseits die Lyrik, die sie sich ausgeliehen hatte, andererseits das Tagebuch ihrer Urgroßmutter. Darin erfuhr sie, wie Gran herausgefunden hatte, dass sie eine Hexe war – sie war auch die Enkelin eines männlichen Gilmore –, was für Kräfte sie hatte, wie sie sie willentlich hatte auslösen können und was sie noch Magisches getan hatte. So hatte Lorelai I., wie sie ja fälschlicherweise immer von Rory und ihrer Mum genannt worden war, tatsächlich nur selten Tränke gekocht, dafür aber war sie gut im Reimen gewesen. Insgesamt jedoch schien sie sich nur wenig aktiv als Hexe betätigt zu haben. In ihrer Jugend hatte sie ab und zu Unschuldige mit ihrer Magie gerettet, später hatte sie sich mehr auf ihre ‚sterblichen' Fähigkeiten verlassen und auf ihre eigene Art Gutes getan.

Der letzte Eintrag des Tagebuches war ein Brief.

Dear Rory,

wenn du das hier liest, weile ich höchstwahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden. Und du hast wahrscheinlich herausgefunden, dass du neben Geld von den Gilmores noch etwas anderes geerbt hast: Die Magie. Ich erwarte, dass du sie mehr an deinem Leben teilhaben lässt, als ich es getan habe und ich hoffe, dass du eines Tages einer Tochter das Leben schenken wirst, denn – und ich denke, da wirst du mir recht geben – es ist doch sehr anstrengend, allein das Familiengeheimnis zu lüften. Es funktioniert in unserer Familie folgendermaßen: Nur die weiblichen Gilmores sind Hexen. Wenn jedoch eine weibliche Gilmore einen Sohn gebiert, dann wird erst seine Enkelin wieder die magischen Fähigkeiten zeigen.

Wie dem auch sei: Ich weiß, du hast noch viele Fragen. Aber du wärst keine Gilmore, wenn du die relevanten Informationen nicht aus meinem Tagebuch gewinnen könntest. Alles andere wird dir die Truhe enthüllen. Achte gut auf sie!

In Liebe,

Lorelai Gilmore

Puh… Rory wünschte, sie hätte die Truhe mitnehmen können. Aber natürlich wäre ihrer Mum das neue Möbelstück aufgefallen. Sie hätte ihm einen Namen gegeben, gefragt, woher es kommt und letztendlich hätte Rory sie wieder anlügen müssen. Also hatte sie das Ding in Hartford gelassen. Sie seufzte und stand auf ... und setzte sich unsanft wieder hin. Sie kniff die Augen zusammen, zählte bis 10 und das Schwindelgefühl ließ nach. Merkwürdig. Sie war doch sonst nicht der Typ für sowas – besonders nicht dreimal am Tag.

„Also gut. Auf ein Neues." Vorsichtig versuchte Rory erneut aufzustehen. Dieses Mal wurde ihr nicht schwarz vor Augen – sie fühlte sich nur sehr schwach auf den Beinen. Schritt für Schritt tasteste sie sich an der Wand entlang in die Küche, um einen Schluck Wasser zu trinken. „Ganz ruhig", murmelte sie dabei vor sich hin. „Das ist gleich wieder vorbei... das... Ahhh!" Am Küchentisch ging sie in die Knie und hielt sich den Bauch. Sie atmete heftig ein.

Dann schwand glücklicherweise ihr Bewusstsein und der Schmerz ließ nach.

ooo

Im Haus der Halliwells war mal wieder der Teufel los – naja, nicht buchstäblich. Aber es war sehr geschäftig. Eine Allianz aus Dämonen schien den ruhigen sonnigen Nachmittag für geeignet zu halten, mal hereinzuschauen, Energiebälle auf die Schwestern abzufeuern und gegen Wyatts Schild zu laufen bei dem Versuch, ihn zu kidnappen. Piper sprengte ein paar der Dämonen, die anderen entkamen.

Dann war die unmittelbare Bedrohung vorbei. „Ich schaue im Buch nach", bot sich Paige an und verschwand in Richtung Dachboden.

„Ich glaube nicht, dass sie da fündig wird", bemerkte Chris und klopfte seine Kleidung ab.

Phoebe nahm ihren weinenden Neffen auf den Arm. „Ist schon gut, Liebling. Sh, sh! – Wieso glaubst du das?"

„Ja, wieso", verlangte auch Piper zu wissen.

„Habt ihr sie nicht gesehen? Ein Dutzend unterschiedlicher Dämonen, die zugleich ohne jde Vorbereitung angreifen und nicht mal wissen, das Wyatt einen Energieschirm hat? Ich bitte euch!"

Die älteste Schwester stemmte demonstrativ die Hände in die Hüften. „Hä?"

„Chris hat wahrscheinlich Recht, Piper. Die waren zu unorganisiert und leicht zu vernichten. Ich wette mit dir um eine Woche Küchendienst, dass die so weit unten in der Hierarchie stehen, dass sie nicht mal in der Unterwelt leben, sondern hier oben in der Kanalisation ihr Dasein fristen."

„Die dachten also, sie tun sich zusammen und schneiden sich ein Stück vom Kuchen ab?" Sie schaute zwischen ihrer Schwester und ihrem Wächter hin und her.

„Das ist die Theorie", sagte Chris.

„Nun, dann werden sie das bereuen. Niemand vergreift sich an meinem Sohn!" Sie nahm Phoebe Wyatt ab - „Dachboden! Sofort!" - und stürmte sie davon.

Phoebe und Chris wechselten einen Blick und folgten der erzürnten Hexe.

An der Treppe hielt er inne. Phoebe drehte sich um. „Was ist?"
Der Whitelighter sah verwirrt aus. „Irgendetwas stimmt nicht." Dann traf es ihn. „Rory!"

„Halt! – Warte mal!"

Zu spät: Chris hatte sich schon weggeorbt. „Wunderbar!"

ooo

Es war totenstill, als Chris sich materialisierte. Lorelai war im Dragonfly, Luke in seinem Diner. Und soweit Chris wusste, hatte Rory sich heute intensiv mit dem Tagebuch ihrer Urgroßmutter beschäftigen wollen. Die Frau wusste, was wichtig war.

Aber jetzt lag sie bewusstlos auf dem Küchenfußboden.

„Rory? – Rory! – Verdammt!" Ihre Haut fühlte sich eiskalt an.

Nicht, dass das hier etwas gebracht hätte, aber Chris wünschte sich nicht zum 1.Mal, er hätte auch die Heilkräfte von Leo geerbt. Er hob Rory auf und orbte sie beide zurück nach San Francisco, direkt auf den Dachboden der Halliwells.

Die Charmed Ones standen um das Buch herum und sahen auf, als Chris erschien.

„Ihr müsstihr helfen!"

„Wer ist das?"

„Eine Unschuldige", schnappte er zurück und hätte sich gleich danach auf die Zunge beissen können. Die Frage war durchaus verständlich.

Paige schaltete in den „Retten-wir-einen-Unschuldigen!"-Modus. „Leg sie erstmal da drüben ab!"

Chris bettete Rory auf dem Sofa. „Was ist mit den Dämonen?"

"Wie du gesagt hast – keine ernsthafte Gefahr. Wenn sie wieder auftauchen, sprenge ich sie."

Normalerweise hätte Chris Piper wegen ihrer Sorglosigkeit gescholten, doch jetzt galt sein Interesse anderen Dingen. „Sie ist mein neuer Schützling. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Sie lag bewusstlos in ihrer Küche."

„Warum heilst du sie nicht?"

„Siehst du irgendwo eine Verletzung, Phoebe? – Ich nicht. – Außerdem ist das hier etwas Magisches."

"Wie kommst du darauf?"

„Berühre sie!"

Piper beugte sich zu der jungen Frau herunter und berührte ihre Stirn. Nach einem Augenblick zog sie irritiert die Hand zurück.

„Was?", fragten Phoebe und Paige unisono.

„Abgesehen davon, dass sie sich wie ein Eisblock anfühlt... war es, als würde mir durch die Handfläche Energie entzogen."

„Habt ihr schonmal mit soetwas zu tun gehabt?"

„Leider nicht. Wie wäre es –Runter!"

Chris duckte sich und spürte einen Luftzug über seinem Kopf.

„Armbrust", hörte er Paige befehlen. Er sah zu ihr. Sie zielt auf jemanden hinter ihm. „Und – immer noch Interesse daran, unseren Wächter des Lichts umzubringen?" Gerade, als sie abdrücken wollte, verschwand jedoch der Angreifer. Paige nahm die Armbrust runter und übergab sie an Phoebe. Sie selbst fühlte sich mit dm Ding in der Hand unwohl.

Christ stand auf. „Danke, Piper – Paige."

„Das war ganz schön knapp", meinte Phoebe. „Hast du in letzter Zeit jemanden 'da unten' verärgert?"

„Meinst du nicht, es ist an sich schon gefährlich genug, euer Wächter des Lichts zu sein? – Aber davon abgesehen – Leo meinte neulich, dass die Wächter der Finsternis allgemein wieder öfter auftauchen."

„Und wir erfahren davon wieder als letzte, was?" Piper war verstimmt.

„Wie dem auch sei. Jetzt haben wir es mit einem Nest Low-Level-Dämoen zu tun, das Wyatt will, einem Wächter der Finsternis, der Chris töten möchte und einer jungen Hexe, die aus mysteriösen Gründen krank ist." Paige sah ihre Schwestern an. „Wollen wir?"

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Note 4: Ja, jetzt geht's langsam zur Sache. Ich hätte es gern gesehen, wenn ich das Ganze noch etwas hätte hinauszögern können. Dann hätten Chris und Rory noch eine richtige Beziehung zueinander aufbauen können... Naja, jetzt müßen Not und Todesangst eben ihren Teil dazu beitragen...

Bis zum nächsten Kapitel,

June22