Als Elizabeth am nächsten Tag zuhause in Meryton ankam, fiel ihr als allererstes eine große Leuchtreklame am Nachbarhaus auf: Club ‚Crack and Whip'. Angewidert und schockiert starrte sie auf das Schild und konnte es nicht glauben. Wie konnten die Behörden so etwas genehmigen? In einem Wohnviertel? Hier lebten schließlich auch Kinder! Die komplette Nachbarschaft würde unter einem solchen Etablissement leiden, der Wiederverkaufswert ihrer Häuser ins Bodenlose stürzen. Verfluchte Caroline, die so etwas durchgesetzt hatte.
Mrs. Hobson, ihre Nachbarin, trat an den Zaun und schüttelte empört den Kopf. „Was halten sie davon, Ms Bennet? Ist das nicht die Höhe! Wir haben schon bei sämtlichen Behörden Einspruch erhoben aber überall sagt man uns, es wäre rechtens und wir müßten dagegen vor Gericht gehen, um etwas zu erreichen." Sie stemmte die Hände in ihre ausladenden Hüften. „Das ist das Werk dieser schrecklichen Frau, dieser Caroline Darcy. Sie hat das Haus weitervermietet und der Mieter hat – mit ihrem Einverständnis – diesen Höllenpfuhl hier eröffnet!" Sie redete sich in Rage. „Mr. Darcy kann froh sein, daß er diese Person los ist, sag ich ihnen! Was für ein feiner, netter Mann. Es tut mir richtig leid, daß er mit diesem Weibsstück noch in Verbindung gebracht wird."
Elizabeth nickte zustimmend. Ja. Armer William. Das einzig positive war, daß Caroline ihren Mädchennamen wieder angenommen hatte.
„Ms Bennet, schließen sie sich unserer Klage an? Wir wollen in den nächsten Wochen einen Rechtsanwalt aufsuchen. Dagegen müssen wir doch etwas tun, finden sie nicht? Die ganze Siedlung hier geht zum Teufel. Jeden Abend stehen die Autos hier vor der Tür und was da für Gestalten ein- und ausgehen, es ist unfaßbar…"
Elizabeth versprach, darüber nachzudenken und sich wieder zu melden. Sie war müde und traurig und wollte sich jetzt nicht den Kopf über Billy Collins Sado-Maso Club zerbrechen, so schlimm sie das ganze auch fand. Sie vermißte William und wollte nur noch schlafen.
Ihr Haus, sonst immer ein sicherer Hafen für sie, ein Platz, an dem sie sich wohl- und sicher fühlte, erschien ihr plötzlich leer, kalt und abweisend. Dodgie war natürlich nicht da, Jane hatte ihn zu sich genommen, solange sie in Lambton war. Hier gab es kein gemütliches Kaminfeuer, kein William, in dessen Arme sie sich kuscheln konnte – selbst ihr Kühlschrank war leer. Am liebsten wäre sie sofort wieder zurück nach Pemberley gefahren.
William. Es war ihr schwergefallen, sich von ihm zu verabschieden. Minutenlang hatten sie sich in den Armen gehalten bis Madeline die beiden Liebenden schließlich fast mit Gewalt hatte trennen müssen. Sie hatte ihr auf der Fahrt nach Meryton ins Gewissen geredet.
„Du liebst ihn, er liebt dich. Warum ziehst du nicht zu ihm? Pemberley ist so wundervoll, keine Frau der Welt würde auch nur eine Sekunde zögern!"
„Wir stehen doch erst am Anfang, Maddy. Ich finde es nicht richtig, wenn ich – kaum, daß er geschieden ist, so schnell bei ihm einziehe. Es ist viel zu früh für solch einen Schritt. Und du darfst auch nicht vergessen, er hat zwei Kinder. Ich weiß nicht, ob ich für die beiden Ersatzmutter spielen will, so gerne ich sie auch mag."
„Willst du etwa alle paar Wochen nach Pemberley fahren oder ihn bei dir empfangen? Es ist ziemlich weit von Meryton aus."
„Ich will erst einmal eine unverbindliche Beziehung haben. Ihn sehen, mit ihm zusammen sein, keine Bedingungen, keine Verpflichtungen."
„Einfach nur ungezähmten, hemmungslosen Sex, was?"
Elizabeth wurde rot und Madeline lachte.
Elizabeth wurde noch einmal rot, als sie an ihr Gespräch dachte. Madeline hatte nur ein paar pieksende Bemerkungen gemacht und damit immer ins Schwarze getroffen. Ungezähmt und hemmungslos – wer hätte gedacht, daß in William Darcy solche ungeahnten Qualitäten und Leidenschaften schlummerten? Sie griff zum Telefon und rief ihn an, mußte seine Stimme hören, vermißte ihn.
Er meldete sich selbst nach dem dritten Klingeln.
„Hallo William," sagte sie leise.
„Hallo, Liebes," kam ebenso leise die Antwort. „Bist du gut nach hause gekommen?"
„Ja. Ich habe viel geschlafen während der Fahrt." William lachte.
„Das wundert mich nicht, Hon. Ich habe dir nicht gerade viel Schlaf gegönnt in letzter Zeit."
Elizabeth lächelte. „Das stimmt. Und ich vermisse dich jetzt schon."
„Mich oder meinen unersättlichen Körper?" neckte William.
„Beides."
„Ich vermisse dich auch, Liebes. Dich und deinen schamlosen, animalischen, erregenden, leidenschaftlichen, hemmungslosen… ja, Mrs. Reynolds? Was gibt es denn?"
Elizabeth kicherte.
„Entschuldige, Darling, hier bin ich wieder," drang eine etwas weniger heisere Stimme kurz darauf wieder an ihr Ohr. „Wo waren wir stehengeblieben?"
„Ich glaube, du wolltest gerade meinen Körper preisen."
William lachte, wurde aber gleich wieder ernst. „Viel lieber würde ich ihn berühren... Wann sehen wir uns wieder, Liz? Darf ich dich besuchen, bevor ich am Freitag die Kinder in London abhole?"
„Natürlich, sehr gern sogar."
„Ich freu mich auf dich, Liebling. Ich ruf dich an, wenn ich weiß, wann ich ungefähr da bin, ok? Es wird wahrscheinlich später Vormittag."
Elizabeth war einverstanden und nach einem langen, entspannenden, aber einsamen Bad ging sie zu Bett.
Aber sie sollten sich vorerst nicht wiedersehen. Am nächsten Tag wurde Elizabeth frühmorgens durch das Klingeln ihres Telefons geweckt. Es war Jane: Ihr Vater hatte einen Autounfall und war ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Elizabeth machte sich sofort auf den Weg in die Klinik. Ihre Mutter, Jane und Mary waren bereits da. Fanny war ein tränenüberströmtes Nervenbündel, während die beiden Schwestern versuchten, sie so gut es ging zu trösten.
„Was ist passiert? Wie geht es ihm?" fragte sie, als sie atemlos bei ihrer Familie ankam, die vor der Intensivstation im Gang saßen.
Jane übernahm das Erklären. „Dad war auf dem Weg von Brighton zurück nachhause, er hatte seinen jährlichen Ausflug mit seinen ehemaligen Arbeitskollegen. Es hat stark geregnet und er kam von der Fahrbahn ab. Genaueres wissen wir nicht. Aber mach dir keine Sorgen, Lizzy, er ist überm Berg, nur noch nicht wieder bei Bewußtsein."
Elizabeth atmete auf. Das hörte sich nicht mehr ganz so schrecklich an.
Der behandelnde Arzt bestätigte, daß Tom Bennets Verletzungen zwar nicht lebensbedrohlich waren, aber es lange dauern würde, bis er wiederhergestellt wäre. Er würde in den nächsten Monaten auf den Rollstuhl angewiesen sein und es wäre nicht gesagt, ob er jemals wieder würde richtig laufen können. Das dämpfte die Erleichterung der Bennet-Frauen ein wenig, aber immerhin würde er überleben. Das war das wichtigste. Alles weitere würde man sehen.
Zunächst einmal mußte Tom die nächsten Wochen in der Klinik zubringen. Fanny bestand darauf, ihn jeden Tag zu besuchen. Das Problem daran war, daß sie keinen Führerschein hatte und darauf angewiesen war, daß eine ihrer Töchter – oder Madeline, die sich netterweise erboten hatte, sie hinfuhr. Taxi und öffentliche Verkehrsmittel schieden aus – sei es wegen der astronomisch hohen Kosten oder der Umständlichkeit. Lydia war die meiste Zeit über nicht da, Mary hatte die Universität gewechselt und studierte nun in Edinburgh, Jane hatte einen anspruchsvollen Job mit sehr strikten Arbeitszeiten und konnte sie nur ab und zu fahren – also blieb der Hauptanteil des Chauffeurservices an Elizabeth hängen. Es hätte Elizabeth nichts ausgemacht, ihren Vater jeden Tag zu besuchen, im Gegenteil. So viel Zeit hatten sie noch nie miteinander verbracht und es tat beiden gut. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der ihre Mutter ihre Hilfe einforderte, ärgerte sie.
„Du bist doch sowieso den ganzen Tag zuhause, Lizzy. Da kannst du mir diesen kleinen Gefallen ruhig tun."
„Ich mag zwar zuhause sein, Ma, aber ich ARBEITE auch. Ich bin selbständig, wie du vielleicht weißt. Und ich arbeite sehr hart."
„Du brauchst gar nicht so schnippisch zu sein, junge Dame. Sei viel lieber froh, daß du mal rauskommst und was anderes siehst. Und außerdem: in den Krankenhäusern laufen doch haufenweise junge, ledige Ärzte herum. Vielleicht kannst du dir einen angeln!"
„Ich will mir keinen Arzt angeln, Ma." Elizabeth rollte die Augen.
„Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester Jane. Sie hat sich diesen wundervollen, jungen Mann gesichert. Er fährt Porsche, ist das zu glauben! Und er besitzt seine eigene Firma!"
Und ich treibe es mit seinem Schwager – wenn du das wüßtest, grinste Elizabeth übermütig, aber sofort wurde sie auf den Boden der Realität zurückgeholt.
„Am Freitag brauche ich dich wieder, Lizzy. Wir besuchen zuerst deinen Vater und danach muß ich nach Luton. Ich treffe mich mit meinen ehemaligen Klassenkameradinnen zum Mittagessen!"
Elizabeths Augen weiteten sich vor Schreck. Nein, nicht am Freitag!
„Ich kann am Freitag nicht, Ma. Ich habe einen Termin."
Fanny Bennet sah ihre Tochter mißbilligend an. „Dann verschieb ihn. Das Klassentreffen ist schon seit Monaten geplant und dein Vater hätte mich normalerweise hingefahren. Jane fährt mit Charles übers Wochenende weg und sonst ist niemand da, der mich fahren kann."
„Ma! Ich kann unmöglich..."
„Elizabeth Bennet! Du wirst deiner Mutter doch diesen kleinen Gefallen tun, nicht wahr? So wichtig wird dein Termin nicht sein, daß du mich nicht kurz fahren kannst."
Elizabeth schloß die Augen. Sie wollte William am Freitag sehen und nicht sinnlos durch die Gegend kutschieren! Aber ihre Mutter würde ihr nie verzeihen und ihr für den Rest ihres Lebens vorhalten, was für eine undankbare, egoistische Tochter sie doch war, die ihrer Mutter noch nicht einmal diesen klitzekleinen Gefallen tun wollte.
Elizabeth gab sich schließlich geschlagen, aber sie schäumte innerlich. Luton war viel weiter weg von London als Meryton und sie würde William nicht sehen können. Er hatte gesagt, er würde bei ihr vorbeikommen und vielleicht konnten sie danach etwas zumittag essen, bevor er in London seine Kinder abholte und mit ihnen zurück nach Pemberley fuhr – vielleicht würde sie ihn aber auch in ihr Bett zerren und besinnungslos lieben. Eine Träne rollte ihre Wange hinab und sie wischte sie unwillig weg. Das hatte sich jetzt erledigt. Sie würde William nicht sehen. Geschweige denn, ihn besinnungslos lieben.
Elizabeth griff zum Telefon, um ihn darüber zu informieren. Er war ebenso enttäuscht wie sie, aber er hatte auch keine andere Lösung.
„Liebes, wir hätten uns auch in Luton treffen können, aber ich muß um halb zwei schon in London sein, das wird leider zu knapp, fürchte ich." Er seufzte frustriert. „Ich hatte mich so auf dich gefreut, Liz... Kannst du vielleicht nach Pemberley kommen am Wochenende?" fragte er hoffnungsvoll
„Leider nein. Ich habe am Sonntag wieder „Fahrdienst"." Sie seufzte traurig.
Sie würden sich in den nächsten Wochen überhaupt nicht sehen können, stellte sich heraus. William war längere Zeit auf Dienstreisen in Europa unterwegs und es würde frühestens Weihnachten klappen, daß sie sich wiedersahen. Elizabeth stellte sich vor, wie es wäre, Weihnachten auf Pemberley zu verbringen. Aber sie durfte nicht zu sehr darüber nachdenken, denn auch das war ihr nicht möglich. Ihre Mutter...
Also machten sie, wenn auch schweren Herzens aus, daß Elizabeth gleich nach Weihnachten kommen und bis Anfang Januar auf Pemberley bleiben würde. William würde sich freinehmen und sie konnten ein paar Urlaubstage in Derbyshire verbringen. Sie vereinbarten, daß sie so oft es ging miteinander telefonieren würden. Es war kein adäquater Ersatz für beide, aber es war nicht zu ändern. Elizabeth zählte die Tage, bis es endlich soweit war.
Als sie am Freitagmorgen pünktlich um neun Uhr nach Longbourn kam, um ihre Mutter fürs Krankenhaus abzuholen, traf sie fast der Schlag. In dem Moment, in dem sie mit Fanny das Haus verlassen wollte, kam Lydia Bennet ins Wohnzimmer geschlendert – im Schlafanzug und auf der Suche nach Kaffee.
„Lydia, du bist zuhause? Wieso hast du Ma nicht fahren können? Ich hätte meinen Termin nicht absagen müssen!" Elizabeth war außer sich.
„Lizzy, du mußt wirklich ein bißchen Verständnis haben!" tadelte Fanny, bevor Lydia etwas sagen konnte. „Die arme Lyddie ist erst heute nacht von einem Einsatz nachhause gekommen und braucht ihren Schlaf. Ich kann nicht von ihr verlangen, daß sie mich dann auch noch in aller Herrgottsfrühe durch die Gegend fährt!"
Aber von mir kannst du es verlangen! dachte Elizabeth bitter. Sie hatte mit ihrem aktuellen Projekt wahrlich genug zu tun und keine Zeit zu verschenken. Und sie hätte William heute sehen können...
Wortlos drehte sie sich um und verließ das Haus. Erst im Krankenhaus sprach sie wieder, aber auch nur mit ihrem Vater. Auf ihre Mutter war sie wahrhaftig nicht gut zu sprechen momentan. Sie fragte sich, warum sie das überhaupt mit sich machen ließ. Die Antwort war unbequem und schmerzhaft. Sie, Elizabeth, war immer schon „Daddy's girl" gewesen, Liebling ihres Vaters und stand von Beginn an auf Kriegsfuß mit ihrer Mutter. Sie hatten sich noch nie besonders gut verstanden. Lydia hingegen war Fanny Bennets erklärter Liebling und verwöhnt ohne Ende. Jane als Erstgeborene kam gleich danach, während Mary so unauffällig und pflegeleicht war, daß sie meistens übersehen wurde. Aber Elizabeth zierte den mit Abstand letzten Platz in der Beliebtheitsskala ihrer Mutter. Immer ein bißchen anders als alle anderen, immer etwas aufmüpfig und lebhaft und mit einem eigenen Willen – Fanny kam mit ihrer zweitältesten Tochter nicht sonderlich gut zurecht. Sie verstand sie einfach nicht. Weder ihre Berufswahl, noch ihre Beziehungen mit Männern – es gab anscheinend nichts, was Elizabeth in den Augen ihrer Mutter richtigmachen konnte.
Tja, und Elizabeth gestand sich widerstrebend ein, daß sie darunter litt, von ihrer Mutter nicht so geliebt zu werden wie ihre übrigen Geschwister. Aus diesem Grund gab sie auch so oft nach, wenn Fanny etwas von ihr verlangte. Auch wenn sie sich am Ende meistens darüber ärgerte. So wie heute.
Aber die nächsten Wochen gingen auch irgendwie vorbei und schließlich stand Weihnachten vor der Tür. Die Familienfeier bei den Bennets fand immer an Heiligabend statt. Man schmückte gemeinsam den Baum, trank nachmittags Kaffee und abends gab es ein großes Dinner. Es war stets nervenaufreibend und am Ende des Abends beklagte sich Fanny stets, wieviel Arbeit sie doch wieder gehabt hatte. Danach gab es noch die lautstarken Klagen darüber, daß auch dieses Jahr kein Enkelkind unterm Christbaum gespielt hat, ja daß vermutlich niemals eins darunter spielen würde, weil ihre Töchter keine Männer fanden und Weihnachten im trauten Kreis der Familie war für dieses Jahr wieder vorbei.
Elizabeth würde am 26. Dezember nach Pemberley fahren und sie zählte die Minuten, bis es endlich soweit war. Einen Tag vorher telefonierte sie lange mit William. Er erzählte ihr von der gestrigen Party für die Angestellten, eine Tradition, die seine Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter auf Pemberley eingeführt hatte und die er gerne weiterführte. Am 24. Dezember waren alle Angestellten, vom Zimmermädchen über die Gärtner bis zu den Stallburschen zum großen Frühstück eingeladen. William bedankte sich in einer kurzen Rede für die gute Arbeit und Tim und Maggie halfen ihm, kleine Geschenke an alle zu verteilen. Es war eine nette Sache, wie alle fanden.
„Weißt du, dieses Jahr sind wir seit langem mal wieder komplett über Weihnachten hier," sagte er und trat ans Fenster. Draußen wurde es schon dunkel, obwohl es erst früher Nachmittag war. Schneewolken kündigten ihre weiße Fracht an und William hoffte, sie würden nicht einschneien, bevor Elizabeth nicht hier wäre.
„Caroline bestand darauf, Weihnachten im Süden zu verbringen, oder in irgendeiner Großstadt." Er seufzte. „Also waren wir an Heiligabend hier, machten unser großes Frühstück mit den Angestellten und flogen dann am nächsten Tag irgendwo in den Süden." Er lachte bitter auf bei der Erinnerung. „Dabei ist es um diese Jahreszeit nirgends schöner als hier oben."
„Ich kann es kaum erwarten, es selbst zu sehen, William," flüsterte Elizabeth, die sich fast schmerzhaft nach ihm sehnte.
„Ich kann es kaum erwarten, dich in den Armen zu halten, Liebes," murmelte er. „Kannst du nicht jetzt sofort losfahren? Oder nein, ich schicke dir den Hubschrauber, was hältst du davon? Es ist mir sowieso nicht so recht, daß du den weiten Weg alleine im Auto fahren mußt."
„William, wo soll der denn landen!" lachte Elizabeth. „Außerdem fahre ich doch morgen früh schon los. Morgen um diese Zeit bin ich schon bei dir."
„Ja, Hon. Ich freu mich so auf dich. Aber paß gut auf dich auf, Liebling, und fahr nicht so schnell. Ich will dich an einem Stück hier haben, hörst du?"
„Ja, ich fahr nicht schnell, keine Sorge."
„Es kann sein, daß es hier bald anfängt zu schneien. Ich hoffe, du bist hier, bevor wir einschneien. Aber trotzdem, mach bitte langsam und laß dir Zeit. Zur Not schicke ich dir einen Schneepflug, der vor dir herfährt und die Straßen räumt!"
Elizabeth lachte. „Du bist süß. Ich melde mich morgen, wenn ich unterwegs bin, ok?"
„In Ordnung. Schlaf gut, Lizzy. Und träum süß."
Er schickte noch einen Kuß durch die Leitung und Elizabeth legte sehnsüchtig lächelnd auf. Morgen – und dann wären sie endlich, endlich wieder zusammen!
