Summary: Die alte Geschichte „redone": 2 Betrunkene in einer Bar haben die brillante Idee zu heiraten. Ich weiß, das Ganze ist nicht neu, aber gib der Geschichte eine Chance :o) - XOver Charmed/GilmoreGirls – Chris/Rory

Disclaimer: Und falls hier jemand an Wahnvorstellungen leidet: Schön wär's, aber nein, weder Charmed, noch Gilmore Girls gehören mir.

Note 1: Hallo Michi! Ja, Lorelai erfährt es bald. Jetzt, da wir uns wieder Richtung Stars Hollow bewegen, wird es unvermeidlich sein. Und ja, der Name von Rorys Tochter kommt von Lorelai und Grams. :o)

Note 2: Ähm... Anna... Ich weiß nicht, ob du dich in deiner letzten Review verschrieben hast oder ob ich in meiner Geschichte etwas nicht ganz deutlich gemacht habe. Penny ist ‚aus' der Zukunft... sozusagen jetzt ‚in' der Vergangenheit und nicht umgedreht. Okay?

PS: Ist ja toll – in den Ferien umziehen und dann genau wieder einsatzbereit sein, wenn die Schule los geht? Der (Alp-)Traum eines jeden Schülers... Gehst du zur Schule? – Ich hab echt keine Ahnung wie alt ihr alle seid!

Note 3: Hi Amidala! Ich nehme dir deine Anmerkungen nicht übel! Ich habe ja nachgefragt, wie du das mit Wyatt gemeint hast und habe die Frage in den Raum gestellt, ob alles zu schnell geht... Wenn ich das nicht hören wollte, sollte ich das nächste Mal den Mund halten... Am Anfang hatte ich ja auch immer noch vor die Kapitel geschrieben, dass ich auch Feedback möchte, wenn es für mich dadurch unangenehm wird. Bisher hatte ich das Glück immer sehr positive Reviews zu bekommen und das macht natürlich riesigen Spaß! Aber wenn etwas an meiner Geschichte falsch läuft, möchte ich das auch wissen. Sonst kann ich den Fehler nicht ausbügeln und am Ende laufen mir alle Leser davon. Das wäre dann doch ärgerlich:o)

Also... weiter geht's!

Love Complications

Kapitel 16

Haaaaah... huuuuuu... Tief... durchatmen.

Es war doch alles gar nicht so wild! Nein wirklich nicht! Ihr Sohn war die Quelle alles Bösen und aus der Zukunft hier, weil die Frau, die mit dem Kind ihres noch ungeborenen zweiten Sohnes schwanger war aus Versehen einen Zauber gesprochen hatte. Besagtes Kind war nun auch hier und versuchte besagten bösen Sohn umzubringen, weil der ihre Mutter umgebracht hatte, die den Vater des Kindes nie kennengelernt hätte, wenn dieser nicht auch aus der Zukunft gekommen wäre, um den bösen Sohn aufzuhalten. Warum konnten die nicht alle in ihrer eigenen Zeit bleiben?

Wegen Wyatt. Ganz einfach. Und Piper war Chris wirklich dankbar, dass er hier war. Durch ihn wussten sie, was aus Wyatt werden konnte und sie konnten etwas unternehmen.

Nur... jetzt hatten sie nicht nur den großen Wyatt im Haus. Nein, zu Problemkind Nr.1 kam Penny, Problemkind Nr.2. Wie sollten sie das lösen? Wenn Piper Pennys Ausführungen richtig verstanden hatte, dann war Wyatt verschwunden, als er gerade mit ihr geredet hatte. Penny war also die 1.,die von seinem Verschwinden erfahren hatte. Interessanterweise hatte mit seiner Abwesenheit in ihrer beider Zeit auch seine Macht über sie aufgehört und sie hatte Magie anwenden können, um herauszufinden, wo... wann er war. Nämlich in der Vergangenheit. Sie hatte daraus geschlussfolgert, dass er höchstwahrscheinlich im Moment keine Kräfte besaß und ihre Chance auf Rache gesehen. Ironischerweise aber brauchte Wyatt seine Kräfte gar nicht, denn egal, was aus ihm geworden war: Piper würde nie zulassen, dass ihm jemand etwas tat - erst recht nicht seine Nichte.

Blieb die Frage: Wie schafften sie die beiden wieder in die Zukunft? Und wie retteten sie Wyatt, damit er Penny, wenn sie wieder waren, wo sie hingehörten, für ihren Racheversuch nicht tötete? Wenn sie jedoch Wyatt retteten, wäre er gut und Chris würde gar nicht in die Vergangenheit gehen. Penny gäbe es dann nicht... Gott, Piper hatte Kopfschmerzen!

Jemand stellte vor ihr ein Glas Wasser auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber.

"Danke." Sie lächelte Paige an, als sie ihr auch noch eine Kopfschmerztablette rüberschob. "Ist es so offensichtlich?"

"Ich hab auch schon eine genommen. Man stelle sich vor, vor 2 Jahren war ich noch eine Vollwaise und jetzt..."

Piper nickte. "Ich weiß, was du meinst."

"Ja, das weißt du wohl. Fragt sich nur, warum nie Kinder von Phoebe oder mir auftauchen?"

"Hm... stimmt! Da hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Chris?"

Chris, der gehofft hatte, sich still und heimlich zurückziehen zu können, bevor Piper sich auf ihn stürzte, seufzte. Er setzte an, etwas zu sagen, zuckte dann aber nur mit den Schultern.

Paige sah ihn an. "Was?"

Piper tätschelte die Hand ihrer Schwester. "Ich hab ihm gesagt, wenn er mir noch einmal mit Zukunftskonsequenzen kommt, schieße ich ihn auf den Mond."

"Oh - okay. Ich ziehe diese Frage zurück und stelle dafür eine andere. Die müsstest du mir aber beantworten können! Hast du Nichten oder Neffen?"

"Ja, habe ich. Aber mehr sage ich dazu wirklich nicht!" Als er sah, wie Paige den Mund für eine weitere Frage öffnete, verschwand er und bemühte sich, zu überhören, wie sie ihn löcherte. "Oh, wirklich? Sind es viele? Mädchen oder Jungs? Es sind sicher Mädchen, richtig? Ich meine, Piper hat zwei Söhne aber üblich sind in unserer Familie doch eher Mädchen. Habe ich eins? Oder mehrere? Oh, und wer ist der Vater?..." Chris blieb stehen. Paige lief fast in ihn rein. Er drehte sich um. "Hör auf! Lebe dein Leben und finde raus, wie viele es sind und wer der Vater ist! Aber jetzt: Hör einfach auf!"

Mit einem hörbaren Klicken schloß sich Paiges Mund. Sie trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Chris, der genug gesagt hatte, ging. Sie sah ihm nach. "Wow... gruselig."

Eine ironische Stimme sagte: "Du solltest ihn wirklich nicht so unter Druck setzen."

Sie drehte sich um. "Hm? - Sollte nicht irgendjemand auf dich aufpassen?"

Wyatt lächelte. "Danke, Tante Paige! Ich komme allein schon ganz gut zurecht."

"Mal im Ernst: Wo ist Phoebe?"

"Sie hat einen Anruf bekommen und ist mal kurz raus. Scheinbar war es ihr unangenehm, vor mir mit Jason... Oha... es geht wieder los!"

"Was geht los? - Was ist das?"

Viele kleine helle Lichter kamen von der Zimmerdecke auf Wyatt herunter und schlossen ihn langsam ein. Fasziniert hob er seine leuchtende Hand. Die Lichter fühlten sich seltsam kühl auf seiner Haut an. "Jemand holt mich zurück."

"Was, jetzt?"

"Jetzt! Sag Penny-"

Sie sah, wie sich sein Mund bewegte, aber es war nichts zu hören. "Was? Was soll ich ihr sagen?" Dann plötzlich setzten sich die mysteriösen Lichter ihn Bewegung und auf einmal war er weg.

"Na toll."

Phoebe kam zurück. "Wo ist denn Wyatt?"

"Gerade abgezischt!"

"Wie, abgezischt?"

"Jemand hat wohl den Spruch im Buch gesagt."

"Sicher? Er ist nicht einfach zur Tür rausspaziert?"

Paige legte den Kopf schief. "Du weißt, dass er das nicht konnte. Aber eigentlich solltest du auch wissen, was mit ihm passiert ist. Denn du solltest ja auf ihn aufpassen."

"Jaaa... entschuldige. Jason war am Telefon und -"

"Ist schon gut. Wir sollten Piper und die anderen informieren."

Ihr Baby war weg. Wieder da, wo er hingehörte. - Wo er noch mehr Menschen... Hör auf Piper!

Sie wusste nicht mehr, was sie fühlen, was sie denken sollte. Einerseits war sie erleichtert, dass dieser zynische junge Mann weg war. Dann fühlte sie sich schuldig, weil sie so fühlte. Und dann dachte sie: Er ist nicht dein kleiner Junge. Er ist gefährlich. Und es war gut, dass er nicht mehr in der Nähe ihrer Familie war. Womit sie sich wieder schuldig fühlte, dass sie so von ihrem Sohn dachte. Ätzend, dieses Chaos.

Sie seufzte. - Gefühle schön und gut: Es war Zeit, sich dem nächsten Problem zuzuwenden.

Phoebe schnitt das Thema an. "Okay. Also Wyatt ist wieder da, wo er hingehört. Jetzt müssen wir nur noch Penny zurückschaffen." Kaum hatte sie den Satz beendet, da sprang Rory auf. "Das geht nicht!"

"Wieso nicht?"

Chris legte beruhigend einen Arm um seine Freundin und sah seine Tante an. "Rory hat Recht. Wenn Penny jetzt zurückgeht... Wyatt weiß jetzt, dass er sie nicht haben kann. Und sie hat versucht..."

"Ihn umzubringen", beendete seine Tochter den Satz. "Ich bin jetzt nicht mehr mehr wert als jeder anderer Widerständler.Und du weißt, was er mit ihnen macht." Sie blickte Chris an und der nickte ernst.

Paige schaute zwischen Penny und Chris hin und her. Das hörte sich nicht gut an, aber... "Ich soll dir etwas ausrichten", entschlüpfte es ihr. Damit hatte sie Pennys Aufmerksamkeit. "Was?"
"Das ist der schwierige Teil. Ich habe keine Ahnung. Er sagte: 'Sag Penny...' und den Rest konnte ich nicht verstehen. Irgendwie haben diese Irrlichter alles, was er sagte, absorbiert. - Tut mir leid."

Penny wirkte beunruhigt. Rory fragte: "Wie sah er aus?"

"Hä? Wie meinst du das?"

"Na, sah er böse aus? Hat er grimmig geschaut, als er seine Botschaft ausgerichtet hat?"

"Nein... eigentlich nicht."

"Wir werden nicht das Leben meiner Enkelin aufgrund einer Vermutung aufs Spiel setzen", stellte Piper klar.

Rory nickte. Es war beruhigend zu wissen, dass Piper das so sah und dass sie Penny akzeptierte. Trotzdem wäre es gut gewesen zu wissen, was Wyatt gesagt hatte. "Also was tun wir jetzt?"

Das war die große Frage, nicht wahr? Was konnten sie jetzt tun? - Eins war sicher: Auf Grund der Macht, die Wyatt in der Zukunft hatte und der Dinge, die er schon getan hatte, konnte das Problem nur in seiner Vergangenheit, ihrer Gegenwart gelöst werden. Chris war den richtigen Weg gegangen. Doch hieß das, dass sie jetzt einfach so weitermachen würden? Dämon um Dämon jagen und töten? Hoffen, dass der richtige irgendwann dabei war? Nur sollten sie doch irgendwie wissen, wonach sie suchten! Irgendein Anhaltspunkt! Oder würde dieser bestimmte Dämon sie finden? Was würde dann diesmal anders sein, dass er nicht gewann und Wyatt Jahre später böse wurde?

Tja.. das war eine Kostprobe des Gefühls mit dem Chris sich die letzten Monate rumgeschlagen hatte. Plötzlich konnten die Charmed Ones ihn und seine neurotische Art besser verstehen.

"Nun, ich würde sagen, erstmal mache ich uns etwas zu essen." Piper lächelte und ging in die Küche.

Die anderen sahen einander an. Hunger, war der Gedanke, der ihnen allen durch en Kopf ging. Piper dachte wirklich an alles!

ooo

Zweieinhalb Stunden später war Rory in ihrem Apartment und suchte in ihrem Schrank einen passenden Pyjama.

Penny lief hinter ihr auf und ab. "Das ist wirklich nicht nötig, Mum."

Rory sah kurz über ihre Schulter. "Willst du in deinen Sachen schlafen?"

"Wäre ja nicht das erste Mal."

"Nicht, wenn ich etwas zu sagen habe. - Ich hab dich doch später sowas nicht mache lassen, oder?"

"Nein. Zumindest nicht als ich noch klein war."

"Ah, da ist er ja." Sie drehte sich rum und reichte ihrer Tochter den Schlafanzug.

Penny grinste. "Aber... da sind... Danke." ...kleine rosa Törtchen drauf. Ja, genau das wollte ich sagen! Es war wie als sie noch ein Kind war. Sie zog sich um und setzte sich dann zu Rory auf die Couch. "Also, was schauen wir uns an?"

Rory hielt zwei Videos hoch. "Von meinem letzten Videoabend sind noch 'Casablanca' und 'Space Balls' übrig."

Penny strahlte auf. "Dann bin ich für 'Space Balls'! Ich hab schon ewig Waldemar nicht mehr gesehen!"

"Alles klar. Einmal Möter, halb Mensch, halb Köter. Kommt sofort." Sie holte die Kassette aus der Hülle und schob das Video in den Rekorder. "Haben wir das oft gesehen?"

"Naja, unter anderem." Penny langte in die Schüssel mit den Chips. 'Space Balls'... ja, das waren noch Zeiten gewesen. Eigentlich hatte sie sich auf den Film gefreut. Doch ihr Blick glitt immer wieder zu ihrer Mutter. Sie saß da in ihrem schwarzen Seidenpyjama mit gelbem Bananenmuster und Sonnenschirmchen. Im Schneidersitz, die Haare zu einem Dutt und mit Hamsterbacken voller Popcorn... Lord Helmchen mochte Kult sein - aber gegen die eigene Mutter in jungen Jahren stinkte er nun mal ab. Auch wenn die Wortwohl nicht unbedingt gut war - der Inhalt stimmte.

Rory schielte zu ihr. "Habe ich irgendwas im Gesicht?"

Pennys Augen zuckten zum Bildschirm zurück. "Nur dich", sagte sie leise.

Ihre Mum wandte sich ihr ganz zu. "Wir müssen das hier nicht machen. Wenn du willst, können wir auch... reden. Oder nochmal rausgehen. Irgendetwas unternehmen."

"Nein. Das hier... ist besser als weggehen. Du und ich beim Fernsehen..." Sie lächelte Rory an. "Es weckt Erinnerungen. Schöne..."

"Haben wir das hier oft gemacht?"

Penny nickte. "So wie du mit Lorelai. Familientraditionen musss man pflegen!"

"Penny, ich..."

"Frag mich. Ich weiß, dass du mich etwas fragen willst."

"So viele Dinge", stimmte Rory zu.

"Ich werde dir nicht alles sagen können. Manches musst du allein rausfinden. Oder zumindest nicht vor der Zeit."

"Das verstehe ich. - Mensch, wir machen aber der Familientradition mit dem ganzen Gerede nicht viel Ehre!"

"Aber wir reden doch immer bei den Filmen!"

"Ja, aber doch nich über sowas, oder?"

"Nein, im Allgemeinen nicht. Andererseits ist das ja auch keine 'allgemeine' Situation."

Rory nickte. Das war es wirklich nicht... "Penny... wie war das... mit deinem Vater? Du hast ihn bis jetzt noch nicht erwähnt."

"Du schaffst es wirklich, gleich zu Anfang die Frage zu stellen. - Weißt du, genau das wollte ich von dir auch immer wissen."

"Wie meinst du das?"

"Was mit ihm geschehen ist. Ich weiß nur... dass er sich geopfert hat für Wyatt. ... - ... Du... solltest die Zeit mit Chris gut nutzen."

Das war ein großer Schock.

Er wird sterben...

Auch wenn sie noch nicht sagen konnte, dass sie ihn liebte... Allein der Gedanke, dass Chris sterben könnte schmerzte ungeheuer. "Habe... habe ich dir denn gar nichts von ihm erzählt?"

"Oh doch! Das ist der Grund, weshalb ich ihn trotzdem liebe. Weil du mir gesagt hast, wie er war. Ich habe mir immer vorgestellt, er wäre da... auch wenn er das nicht sein konnte."

"Und in gewisser Weise war er das dann ja auch."

Penny nickte. "Den kleinen Chris habe ich aber nur einmal gesehen... Ich war sieben, glaube ich. Bis Wyatt dann böse wurde war das mein einziger Besuch in San Francisco."

"Das muss doch ziemlich verwirrend gewesen sein..."

"War es. Am Anfang wenigstens. Aber je älter ich wurde, desto mehr habe ich es verstanden."

"Also... Chris... mein Chris... ist gestorben, als du noch sehr sehr jung warst und ich bin mit dir nach Hartford gegangen... und die Schwestern wollten dich nicht kennenlernen?"

"Genaugenommen... warst du es wohl, die den Kontakt abgebrochen hat. Du hast es mir nie erklärt, aber ich glaube es hatte etwas mit Dads Tod zu tun."

"Dads Tod... wie das klingt. Penny, ich habe ihn kaum kennengelernt! Er kann nicht so früh schon... Das geht nicht."

"Es is unfair. Ich weiß."

"Penny?"

"Ja?"

"Wir müssen nach Stars Hollow."

ooo

"Was?"

"Wir drei machen einen Ausflug." Sie legte ihre Reisetasche auf sein Bett. "Los... pack zusammen, was du für zwei Tage brauchst!"

"Aber Rory! Wir haben keine Zeit für irgendwelche Ausflüge! Ich dachte, du verstehst den Ernst der Lage!"

"Oh, den verstehe ich durchaus. Glaub mir. Deshalb haben die Schwestern auch zugestimmt, sich in deiner Abwesenheit allein um die nächsten beiden Dämonen auf der Liste zu kümmern. Leo passt auf Wyatt auf... Hast du sonst noch Vepflichtungen? - Nein? - Dann los!"

Chris starrte sie an. "Aye aye, Ma'am!" Er machte sich ans Packen.

Rory sah zu Penny rüber. Ihre Tochter hob amüsiert die Augenbrauen. Sie ging zu ihr. "Ich gehe mal kurz raus." Penny nickte. "Ich passe auf ihn auf." - "Das habe ich gehört", kam es von Chris.

"Bis gleich!" Sie verließ das Hinterzimmer des P3 und holte ihr Handy raus.

"Hi Schatz. Was gibt's?"

"Hallo Mum! - Hast du heute Abend schon was vor?"

"Aber klar! George Clooney kommt rüber, weil ich ihm versprochen habe, dass Brad mit Angelina und den Kindern vorbeischauen wüde. Und du? Was treibt meine Tochter so?"

"Deine Tochter treibt es Richtung Heimat."

Am anderen Ende der Leitung brach Lorelai in begeistertes Geschrei aus. Als sie sich beruhigt hatte, fragte Lorelai: "Wann? Wann komms du?"

"Nachher. Ich habe vor, ein Taxi vom Flughafen zu nehmen. Dann können wir alle gemeinsam zu den Großeltern fahren."

"Moment. Wer ist 'alle'? Und wichtiger: Was haben Richard und Emily mit deinem Besuch zu tun?"

"Es ist Freitag, Mutter."

"Ich weiß, alte Gewohnheiten sterben schwer... aber wir müssen nicht-"

"Ich möchte aber."

"Okay okay, alles was meine liebreizende Tochter will. - Bist du sicher, dass du in deinem Zustand fliegen solltest?"

"Ist ja nicht so, als wäre ich im 9.Monat. Mach dir keine Sorgen, Mum."

"Wozu sind Mütter sonst da?"

"Das kannst du heute Abend Emily fragen."

"Themenwechsel: Wen bringst du noch mit?"

"Chris und... Penny. Eine Freundin."

"Oh, schön. Und du bist dir sicher, dass du deinen Freund deinen Großeltern zum Fraß vorwerfen willst? Ich meine, es heißt ja 'Abendessen', aber so wörtlich-"

"Wer wollte hier das Thema wechseln? - Chris schafft das schon!"

"Wie du meinst!"

"Ich meine! Okay... also ich muss jetzt Schluß machen - bis nachher!"

"Bis heute Abend! Ich hab dich lieb!"

"Ich dich auch!"

Rory klappte ihr Handy zu. Penny und Chris traten neben sie. "Du willst doch nicht wirklich fliegen", fragte Penny.

"Nein. Aber Lorelai weiß noch nichts von Zauberei. Also... Ich denke, ihr bringt uns mit dem Whitelighter-Express zum Flughafen und von dort nehmen wir dann wiklich ein Taxi." Sie legte die Arme um ihre Familie. "Und jetzt: Was haltet ihr von Mittagessen?"

ooo

Rory schloß auf und verkündete: "Wir sind da-a!"

"Hi Schatz! Ich komme gleich runter!"

"Alles klar! - Kommt rein", sagte sie an Chris und Penny gewandt. Sie stellten ihre Sachen für's erste in Rorys Zimmer ab. Als sie dann in der Küche herumstanden und Rory gerade überlegte, ob sie den beiden etwas zu Trinken anbieten sollte – Hatten sie überhaupt etwas da? - , kam Lorelai.

"Hallo! Ich bin Lorelai, Rorys Mum!" Sie und Penny schüttelten die Hände. Rory stellte sie einander vor. "Tja und Chris... kennst du ja schon."

Lorelai musterte den jungen Mann. "Nun.. 'kennen' ist etwas übertrieben. Hi Chris! - Und deine Großeltern wissen, dass wir heute zu viert kommen?", fragte sie Rory.

"Ich hab's Grandpa gesagt, keine Sorge."

"Gut... ähm. Wollt ihr euch noch irgendwie kurz frischmachen oder können wir gleich los?"

"Ich denke, wir können schon los." Chris und Penny nickten.

"Okay! Dann geht ihr beiden doch schonmal zum Auto, ja?"

Als sie allein waren, meinte Lorelai: "Ich hab ja nichts gegen deine neuen Freunde - auch wenn mir Chris immer noch etwas komisch vorkommt. Aber warum müssen sie doch gleich mit zum Essen kommen?"

"Sie werden Chris sowieso irgendwann kennenlernen wollen, nicht wahr? Und mit Penny ist das ganze etwas unverfänglicher, denkst du nicht auch?"

"Das mag stimmen. Aber du hast doch nicht vor, ihnen heute zu sagen, dass du schwanger bist, oder? Für dieses Gespräch war die Vorwarnzeit vor deinem Besuch eindeutig zu kurz!"

"Nein, habe ich heute nicht vor."

"Gut", kam es von Lorelai inbrünstig und erleichtert.

Rory lächelte. "Nimm es doch alles etwas leichter, Mum. Denk einfach daran, dass du heute sicher nicht im Mittelpunkte von Emilys Interesse stehen wirst!"

"Hey, richtig! Danke für die Aufmunterung!"

ooo

Emily stand vor ihrem Spiegel und überprüfte den Sitz ihrer Frisur. "Sag mir nochmal, wieso Rory Gäste mitbringt, Richard."

"Warum nicht? Ich dachte, du würdest dich über ihren Besuch freuen, Emily?"

"Tue ich ja, tue ich! Nur das letzte Mal, als Rory männlichen Besuch mitgebracht hat, hat Lorelai ihn im Nachinein beschuldigt, er wäre ein Dieb! Das macht mich etwas nervös."

Emily und nervös? Kaum zu glauben. "Du glaubst doch nicht, der junge Mann, den sie mitbringt, ist ihr Freund?" Richard fummelte an seiner Fliege rum, bis Emily rüberkam und sie ihm band.

"Ich bitte dich Richard. Haben wir schonmal einen Freund von ihr kennengelernt, der nicht ihr Freund war?"

"Aber was ist dann mit ihrem anderen Gast? - Danke, Schatz, die sitzt wirklich gut."

"Kein Problem. Dieses Mädchen... sie ist wohl eine Bekannte aus San Francisco. Wer weiß, vielleicht erfahren wir heute endlich, wieso Rory in diese furchtbar weit entfernte Stadt gezogen ist."

Richard wusste wieso, Rory hatte es ihm gesagt. Glücklicherweise rettete ihn die Klingel vor einer Lüge. "Das müssen sie sein." Sie hörten, wie das Hausmädchen die Kinder hereinließ und gingen herunter, um sie zu begrüßen.

Neben Lorlelai und Rory standen zwei ihnen unbekannte junge Menschen. "Ich wünsche euch viel Glück", sagte Lorelai gerade an die beiden gewandt.

"Ich freue mich auch, dich zu sehen", sagte Emily laut und veranlasste Lorelai, sich mit einem strahlenden Lächeln zu ihr umzudrehen. "Hallo, Mum! - Hi Dad."

"Hallo Lorelai."

"Hi Grandpa, hi Grandma!"

"Hallo Rory! Willst du uns deine Freunde vorstellen?"

"Natürlich. Grandma, Grandpa - das sind Penny und Chris. Penny habe ich in San Francisco kennengelernt, Chris kenne ich schon seit New York."

"Sehr erfreut, Mr. und Mrs. Gilmore." - "Hallo."

Nachdem die allgemeine Begrüßung vorüber war und der übliche Drink mit Small Talk über die Bühne gebracht worden war, kam das Hausmädchen und bat sie zu Tisch. Sie versuchten alle günstige Plätze zu ergattern, aber letztendlich waren es nur Emily und Lorelai, die mit einem zufriedenen Gesichtsaudruck dasaßen. Emily saß am einen Ende des Tisches, zu ihrer Rechten Chris, zu ihrer Linken Rory. Neben Rory saß Penny, ihr gegenüber Lorelai. Richard rundete die Sache ab. Penny schaute mitleidig zu Chris: Gefangen zwischen seiner zukünftigen Schwiegermutter und deren Mutter. Wirklich nicht schön. Dafür saß sie selbst bei Richard, was ihr auch nicht unbedingt angenehm war. Lorelai dachte nur daran, wie schön es war, soweit wie möglich von ihrer eigenen Mutter entfernt zu sitzen und wie interessant es werden würde, ihr dabei zuzusehen, wie sie den Jungen sezierte, der ihre Enkelin geschwängert hatte. Fast war sie versucht, es Emily zu sagen. Nur dann würde sie natürlich sofort auf Lorelai losgehen. – Nein, das war dann wohl keine Option.

Das Hausmädchen zog sich zurück und Penny betrachtete neugierig die Vorspeise. „Das sieht gut aus. Was ist das?"

„Gebratene Spargelspitzen, angerichtet auf einem Butterorangensee mit einem Hauch Sauce Hollandaise", sagte Chris, bevor Emily auch nur den Mund öffnen konnte. Überrascht sah sie ihn an. „Woher wissen Sie das?"

Rory lächelte insgeheim. Natürlich... Penny ist meine Tochter. Sie kann sowas gar nicht wissen. Und... Chris ist Pipers Sohn...

Besagter Sohn lächelte nervös. „Entschuldigung... ähm... Meine Mutter war früher Chefköchin."

„Oh, wie interessant." Emily lächelte zurück. „Was macht sie jetzt?"

Das war gefährliches Terrain. Chris konnte schlecht sagen, dass seine Mutter nur wenige Jahre älter war als er selbst und einen angesagten Club leitete. Also... blieb nur die andere Wahrheit. „Sie ist gestorben... als ich 14 war."

Emily reagierte leicht betreten und einen Moment herrschte Schweigen am Tisch. Nur Richard aß ungeniert weiter.

Rory starrte Chris an. – Sie hatte es nicht gewusst. Aber er war alleine... in der Zukunft... da war keiner mehr aus der Familie, mit dem er gegen Wyatt hätte kämpfen können. Was hast du gedacht, wo sie hin sind? - Im Urlaub?

„Das tut mir leid", sagte Emily schließlich. Chris nickte und wandte sich wieder seinem Essen zu. Das leichte Zittern seiner Hände fiel nur seiner Freundin auf.

„Also Rory... erzähl doch mal von deinem Praktikum."

Rory warf Lorelai nach dieser Aufforderung einen seltsamen Blick zu, lächelte dann aber und schaute in die Runde. Richard und Emily hatten sich interessiert vorgebeugt.

„Nun...", begann sie. „Der Bay Mirror hat eine relativ kleine Redaktion – im Vergleich zu der New Yorker Zeitung, bei der ich war. Aber es ist immer viel los und die Auflage kann sich sehen lassen. Das liegt zu einem großen Teil an Phoebe. Sie hat eine Ratgeberkolumne, die da drüben ganz schön berühmt ist. Bei ihr arbeite ich hauptsächlich."

„Du duzt deine Chefin?" Richard klang überrascht und leicht missbilligend.

„Wie gesagt, die Redaktion ist klein und sie ‚Miss Halliwell' zu nennen kann schnell verwirrend sein, denn Phoebe hat noch 2 Schwestern."

„Die arbeiten auch bei der Zeitung", wollte Emily verwirrt wissen.

„Nicht direkt, nein." Jetzt hatte sie sich verplappert. Das Netz aus Halbwahrheiten musste wohl ausgeweitet werden. „Phoebe hat mir am Anfang in San Francisco sehr geholfen, mich zurechtzufinden. Wir haben ein paar Mal-etwas-mit-einander-unternommen.-Da-habe-ich-auch-ihre-Schwestern-kennengelernt." Zum Ende hin war sie schneller geworden. Sie lächelte wieder und hoffte, damit ihre Unsicherheit zu überspielen. – Doch Emily wäre nicht Emily, wenn sie nicht merken würde, dass hier etwas nicht stimmte. Sie wusste nur noch nicht, was es war. Ihre Augen verengten sich und ihr Blick schnappte von ihrer Enkelin zu Chris. Ihre Stimme klang süßlich, als sie fragte: „Und in welcher Beziehung stehen Sie zu den Halliwell-Schwestern?"

Chris merkte, wie sich Lorelai neben ihm bei Emilys Tonfall versteifte. Es schien Vorsicht geboten. „Ich helfe ab und zu in Piper Halliwells Club aus oder passe auf ihren Sohn auf."

Richard sah von seinem Essen auf. Wie üblich bemerkte er von den verschiedenen Stimmungen am Tisch nichts. Unschuldig meinte er: „Richtig so, junger Mann. Ein guter Weg, sich während des Studiums etwas dazuzuverdienen."

„Genaugenommen...", antwortete Chris langsam. „...studiere ich nicht."

Die ältesten anwesenden Gilmores sahen ihn mit großen Augen an. Lorelai schlug sich lautlos mit der Hand vor die Stirn. Himmel, was muß der Junge auch so ehrlich sein!

Doch das erwartete Donnerwetter kam nicht. Die Großeltern waren nur einen Augenblick still und schienen darum bemüht, ihre Gedanken Rory zuliebe zurückzudrängen. „Aha", war alles, was Richard sagte. Lorelai dachte sie würde nicht richtig hören. Wie war das damals mit Dean gewesen, der noch nicht genau wusste, was er nach der Schule machen würde? Und jetzt? Aha?

Es war scheinbar wirklich so, wie sie Sookie mal gesagt hatt: In Emily-Land war alles möglich.

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Note 4: Also... an dieser Stelle geht es dann das nächste Mal weiter. Ich hab' nur gerade eine kleine Schreibblockade und da das Kapitel ja schon recht lang ist... unterbreche ich hier das Dinner. (Ich weiß, ich bin fies ;o))

Bis zum nächsten Kapitel!

June22