Hey, da ich Montag schulfrei hab, hab ich mir gedacht, dass ich euch das neue
Kap heute schon serviere!
Have fun!

Disclaimer: Nix mir!
Widmung: meiner neuesn Beta Asti-chan


Kapitel 5

Erschöpft schlief Usagi zusammengerollt neben seinem warmen Körper ein. Etwa
eine Stunde später erwachte sie schläfrig, allerdings an ihr Kissen in Reis
Zimmer gekuschelt statt an Endymions warmen Körper. Wenn ihr Körper nicht so
geschmerzt und sie die weichen Laken aus seinem Bett nicht an ihrer nackten Haut
gespürt hätte, hätte sie vielleicht gedacht, dass alles nur ein weiterer
Traum gewesen wäre. Aber dann wäre es ein sehr Realer gewesen.

Sie setzte sich auf, hielt mit der Decke ihren Körper bedeckt und sah sich im
Raum um. Das Morgenlicht hatte schon die ersten goldenen Strahlen ins Zimmer
geschickt Makoto, Rei und Minako schliefen noch ruhig, anscheinend war ihnen
nicht bewusst, dass sie den größten Teil der Nacht nicht hier geschlafen
hatte.

Sie ging ins Badezimmer und nahm eine warme, entspannende Dusche, bevor eine
ihrer Freundinnen aufwachte. Es entspannte ihren wunden Körper ein bisschen,
half aber nicht viel, ihren hektischen Geist wieder zu klären. Als sie
angezogen aus dem Badezimmer trat, dazu bereit, einem weiteren Tag, der bestimmt
wieder genau so verrückt wie die vorherigen werden würde, ins Auge zu blicken,
saßen zwei ihrer Freunde auf dem Boden und sahen sie seltsam an.

"Was?", fragte sie vorsichtig.

"Es ist früh morgens, an einem Samstag und du bist auf.", erklang es von Rei.
"Was ist passiert?"

Bei diesem lauten Ausruf, rollte sich Mina in ihrem Bett auf den Rücken und
setzte sich schläfrig auf.

"Was meinst du?" Usagi tat unschuldig, konnte aber nicht verhindern, dass ihr
Gesicht, bei den Gedanken daran, was letzte Nacht passiert war, errötete, wie
eine innere Antwort auf Reis Frage.

"Irgendwas ist passiert.", gab Rei bekannt. "Das kann ich dir im Gesicht
ablesen."

"Ich weiß nicht, wovon du redest."

"Du bist so eine schlechte Lügnerin.", fuhr Makoto sie an.

Usagi zuckte zusammen. Makoto konnte nicht falscher liegen. Sie war eine sehr
gute Lügnerin, wenn sie es sein musste. Die Tatsache hatte sie vor langer Zeit
bewiesen.

"Also...", sagte Rei ungeduldig.

"Ich..." Usagi machte eine Pause, unsicher, wie oder ob sie überhaupt antworten
sollte. "Er ist letzte Nacht gekommen."

Alle Augen weiteten sich.

"Und?", wollte Rei wissen.

"Wir... ihr wisst schon.", erwiderte Usagi peinlich berührt.

Drei Münder klappten vor Schock auf.

"Du hast deine Jungfräulichkeit verloren?", kreischte Mako.

"Hier?", fügte Mina in einem ähnlich geschockten Tonfall hinzu.

Usagi verdrehte die den Augen. "Natürlich nicht!", schnappte sie. "Das ist
nicht unbedingt etwas, das ihr hättet verschlafen können." Um sie herum
erröteten Gesichter, so auch ihr eigenes.

"Alsoooooooo...?", wollte Rei wissen und Minako teilte ihren neugierigen
Gesichtsausdruck.

"Was?"

"Einzelheiten!"

Usagi schnappte entrüstet nach Luft. "Ich werde euch keine Einzelheiten
erzählen!"

"Dann erzähl uns wenigstens, wie es war!", wollte Makoto wissen.

"Ja, war es gut?", frage Rei.

"Rei! Du fragst wirklich die unverschämtesten Dinge.", fuhr Usagi sie an.

Rei rollte mit den Augen bei Usagis offensichtlichem Ausweichmanöver. Sie
fixierte sie mit einem scharfen Blick, der sie wissen ließ, dass sie der Frage
nicht entkommen konnte.

"Es war wirklich gut, okay! Besser als ich mich erinnern kann."

"Du kannst dich daran erinnern, mit ihm Sex zu haben?", fragte Mina ungläubig.

"Sex mit Endymion ist etwas, was man nicht so einfach vergisst." Usagi fragte
sich, wann ihre Hautfarbe und ihre Temperatur wohl wieder normal werden
würden.

"Du hattest Sex mit Endymion?", kreischte Ami hysterisch, als sie den Raum
betrat. Alle Augen richteten sich auf sie, selbst Usagi sah sie geschockt an.
Wie es Amis Art war, hatte sie keine Zeit verschwendet und hatte sich angezogen
und war rüber gekommen, sobald sie aufgewacht war.

"Usagi ist gestern Nacht flach gelegt worden.", verkündete Mina jubelnd, so als
ob das freudige Ereignis ihre Erfahrung gewesen wäre.

"Was!", entfuhr es Ami geschockt. "Du meinst er... dass du..." Sie atmete tief
ein. "Ihr habt verhütet, richtig?", wollte Ami wissen.

Alle erstarrten und sahen dann Usagi an.

"Je nachdem, was man unter Verhütung versteht.", sagte Usagi zögernd. "Ich
musste improvisieren. Endymion würde es lieben, wenn ich schwanger werden
würde. Das würde ihm die beste Ausrede geben, mein Leben zu kontrollieren."

"Und das er mit dir schläft, tut das nicht?", fragte Ami skeptisch.

Usagi sah sie komisch an. Sie hatte noch nicht realisiert, wie beschützerisch
und vorsichtig Ami manchmal bei ihren Angelegenheiten werden konnte; genug, dass
es manchmal das überstieg, was jeder als ihr normales Verhalten bezeichnen
würde.

"Das hat es vorher auch nicht."

"Da warst du älter, königlich und hattest ein ganzes Königreich hinter dir.",
gab Rei zu bedenken.

"Macht euch keine Sorgen. Ich kann auf mich selbst aufpassen.", sagte Usagi .

"Und wie genau hast du improvisiert?", fragte Rei skeptisch. "Ich weiß, dass du
nichts gekauft hast und wie du gesagt hast, ist ihm das egal."

"Ich hab den Kristall benutzt.", erwiderte Usagi.

"Du hast den Kristall zur Geburtenkontrolle benutzt?", fragte Ami zweifelnd.

"Auf eine Weise.", antwortete Usagi. "Ich hab versucht, meinen
Menstruationszyklus aus der Bahn zu bringen, zu beschleunigen."

"Das ist gefährlich.", sagte Ami besorgt.

"Das weiß ich. Es ist möglich, dass es nicht sehr gut funktioniert hat und
sogar wenn es funktioniert hat, ist es nicht gerade die zuverlässigste Methode,
aber es ist das Beste, was ich in der kurzen Zeit machen konnte.

"Und was wirst du das nächste Mal machen?", fragte Makoto.

Usagi sah sie böse an. "Davon ausgehend, dass es ein nächstes Mal gibt, glaube
ich, dass ich mir was ausdenken muss. Ich sollte aber ein bisschen Zeit haben.
Wenn mein Plan funktioniert hat, sollte ich spätestens morgen meine Tage
bekommen.

Na egal, ich würde es sehr schätzen, wenn wir jetzt aufhören würden, mein
Sexleben zu diskutieren.", verlangte Usagi königlich.

"Okay, aber es gibt etwas anderes, was ich wissen will.", begann Makoto. "Wie
genau haben Endymion und du euch getroffen, euch verliebt und wie seid ihr in
dieser komplizierten Sache hängen geblieben?"

Usagi war einen Moment lang still. "Nun, um genau zu sein, war das deine Schuld
Mako."

"Meine?", quietschte sie ungläubig.

"Ja.", antwortete Usagi, und lächelte bei der Erinnerung. "Ich habe mich
andauernd beklagt, dass mich mein Leben langweilen würde. Wenn ich mich recht
erinnere, haben wir uns alle über die Tatsache beklagt, dass unser Leben
ziemlich flau und unauffällig war. Ich hätte bald geheiratet und und es hätte
keine Aussicht mehr auf Abenteuer bestanden.

Wir standen auf dem Balkon von Minas Kammern und haben uns den inneren Garten
beguckt, als wir Endymion herum wandern sahen. Luna hat ihm den Palast und die
Gärten gezeigt. Ich glaube, da hast du erwähnt, dass er aufregend sein
könnte, und das war eine Idee, die ich zu der Zeit, für absolut lachhaft
gehalten habe. Wir haben uns über ihn und sein respektloses Verhalten meiner
Mutter gegenüber unterhalten. Ich nehme an, dass ich auf eine hochnäsige Weise
ziemlich sauer deswegen war, dass ein zurückgebliebener Erdling, egal ob Prinz
oder nicht, es wagte seine Stimme zu erheben und sich gegen meine Mutter zu
stellen.

Die Reaktion des Hofes war... unüblich. Meine Mutter schien nicht sonderlich
sauer wegen seines Benehmens zu sein. Sie sagte, er sei ein leidenschaftlicher
Regent. Wir haben alle gedacht, er sei einfach nur grob. Der Rat wollte ihn so
schnell wie möglich vom Mond runter haben und der Rest des Hofes war zwischen
Ekel und offener Bewunderung gefangen.

Du, Makoto, hast entschieden, dass wir ihm eine Lektion erteilen müssen, und
wir haben uns dann einen Plan ausgedacht."

"Was war der Plan?", fragte Mina aufgeregt, sie schien sich allmählich in die
Geschichte hineinzuversetzen.

"Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, war er wirklich sehr dumm."

"Beleidige nicht meinen Plan.", fuhr Makoto sie verteidigend an. "Was war es?"

"Nun, du meintest, dass wir ihn mit Hilfe unserer Kräfte zu dem Glauben bringen
sollten, dass es im Palast spukt. Da ich mich selber teleportieren konnte,
musste natürlich ich die meiste Arbeit erledigen. Also haben wir diesen Plan
ausgearbeitet, dass ich manchmal einfach irgendwo in seiner Nähe auftauchen und
wieder verschwinden würde, und dabei natürlich sicher gehen würde, dass mich
sonst niemand sieht."

"Aber warum hätte er annehmen sollen, dass es ein Geist ist? Er hat selber
Kräfte. Hätte er nicht erraten können, dass ihm jemand einen Streich
spielt?", wollte Ami wissen.

"Daran hatten wir nicht gedacht, weil wir wirklich nicht erwartet haben, dass
irgendjemand von der Erde echte Kräfte haben könnte. Wir kannten uns nicht mit
Erdlingen aus, aber es war allgemein bekannt, dass sie sehr abergläubisch
waren.", erwiderte Usagi.

"Also sind wir auf mein Zimmer gegangen und haben meine Kleider nach etwas
durchsucht, dass mich ,überirdisch' aussehen ließ. Natürlich hat Mina ein
sehr ,offenherziges' Outfit ausgesucht und ich habe zögerlich zugestimmt, nur
mein dünnes weißes Unterkleid und eine durchsichtige, fliegende weiße Robe,
ein Geschenk von Maels Mutter, zu tragen."

Minako sah selbstgefällig aus. Sie hatte den aufgeregten Ausdruck eines Kindes
vor den Füßen eines Märchenerzählers auf dem Gesicht.

"Natürlich solltet ihr mir helfen, indem ihr kleine Sachen machtet, wie den
Strom in seinem Zimmer ausfallen lassen und zufällig Kerzen anzünden..." Usagi
schickte ihnen einen neckischen, anklagenden Blick. "kleine Tricks, die ihn
verängstigen und verwirren sollten. Unglücklicherweise seid ihr in der letzten
Minute von meiner Mutter gerufen worden, also musste ich diese ganze
Spukgeschichte alleine aufführen. Ich war mir nicht sicher, ob ich das ganze
Ding alleine durchziehen wollte wenn ihr mir nicht helfen konntet, aber dann hab
ich mich an meine Hochzeit und meine Zukunft erinnert und das erschien mir alles
so stumpf, dass jede Sache, die mein Leben ein bisschen lebendiger machte,
spektakulär gewesen wäre.

Ich hab mein Haar offen gelassen, damit er mich nicht erkennen konnte. Wir waren
uns nicht offiziell vorgestellt worden, aber ich war mir sicher, dass er mich
schon gesehen hatte. Es war spät in der Nacht, als ich ihn das erste Mal
besuchte. Ich wusste, dass er sich vor kurzem in seine Kammern zurückgezogen
hatte, also teleportierte ich mich auf seinen Balkon und sah kurz hinein, damit
ich in etwa wusste, was er tat. Ich hab dann ein paar komische Geräusche
gemacht, ein bisschen an den Türen gewackelt und als er aufgestanden ist um
nachzusehen, was los war, hab ich mich ihm für kaum eine Sekunde gezeigt, bevor
ich mich zurück in meine Zimmer teleportiert habe.

Danach hab ich mich noch einmal in den Gärten und noch mal in den
Saunagebäuden sehen lassen. Der ganze Plan hatte nur einen Schwachpunkt."

"Was war das?", wollte Mina wissen.

"Endymion und ich haben uns nie getroffen und wir haben uns nie miteinander
unterhalten, noch hat er sich mit euch unterhalten, also hatte ich keine
Möglichkeit herauszufinden, ob er verängstigt oder verwirrt oder sonst
irgendwas in der Art war, was die ganze Sache etwas überflüssig machte. Und so
hab ich es auf mich genommen, die Sache einen Schritt weiter zu führen. Ich
habe gewartet, bis er eingeschlafen war, bevor ich mich in seine Zimmer
teleportiert habe.

Ich glaube, ich war nicht darauf vorbereitet, tatsächlich körperlich von ihm
angezogen zu werden, aber er sah einfach unglaublich aus, während er schlief
und ich konnte nicht aufhören, ihn anzustarren oder ihm näher zu kommen. Es
war mir noch nicht mal bewusst, was ich machte, aber ich kam ihm immer näher
und dann öffnete er plötzlich seine Augen und griff nach mir. Ich zuckte
zurück, aber er bekam meine Robe zu fassen und so teleportierte ich mich ohne
sie weg."

"Nun, ich glaube, dass hat jedwede Gedanken, dass du ein Geist bist, zunichte
gemacht.", kommentierte Ami.

"Ja, das würde ich auch sagen. Ich hab euch nicht von der Robe erzählt und ich
glaube, ihr hattet den Plan sowieso vergessen, weil in eurem Kopf viel zu viel
rumschwirrte. Wir waren gute Freunde, aber wir waren uns nicht so nah wie
jetzt." Bei diesen Worten sahen die Mädels überrascht aus.

"Warum?", fragte Makoto.

"Ich war damals ein anderer Mensch, ein Einzelkind mit einer vielbeschäftigten
Mutter. Ich war unabhängiger und ihr seid erst als ich zehn war in mein Leben
getreten. Da ihr auch noch eure bestimmten Aufgaben hattet, konnte ich euch
nicht so sehr vertrauen. Deshalb habe ich euch auch nicht erzählt, dass ich
wieder in sein Zimmer ging, nachdem ich die Robe verloren hatte. Ich kann das
selbst mir gegenüber immer noch nicht genau erklären. Ich glaube, ich wollte
ihn einfach nur wieder sehen.

Ich habe mich also wieder in seine Zimmer teleportiert und er lag auf seinem
Bett, genauso wie zuvor. Ich wollte ihm nicht zu nah kommen, für den Fall, dass
er wieder aufwachte, aber dann hab ich entschieden, dass er schlafen musste.
Also hab ich mich über ihn gelehnt und er ist genau vor meinen Augen
verschwunden. Ich war so überrascht, dass ich erstarrte, bis ich seine Arme um
mich fassen fühlte und sofort da bemerkte ich, dass er keinen Augenblick
gedacht hat, dass ich ein Geist bin."

Usagis Augen weiteten sich vor plötzlicher Erkenntnis. "Deshalb hat er das
getan.", flüsterte sie.

"Was getan?", fragte Rei verwirrt.

"Die Art, wie mich Endymion in dieser Woche besucht hat. Er hat mich daran
erinnert, wie ich ihn besucht habe, vor und an unser erstes Treffen."

"Das ist so süß.", murmelte Minako und alle starrten sie an, als ob sich ein
Alien bei ihnen versteckt hätte.

Usagi sah sie ungläubig an. "Komischerweise, hab ich noch nie, auch nicht für
einen Moment, daran gedacht, den Namen Endymion und süß in einem Satz zu
benutzen."

"Ich weiß, dass es eine komische Frage ist, besonders nachdem wir ihn gesehen
haben; aber abgesehen von seinem spektakulären Aussehen und berücksichtigend,
dass du noch nichts wirklich Nettes über ihn gesagt hast, und dass er sich
selber nicht gerade als netter Typ vorgestellt hat: Warum liebst du ihn?",
wollte Ami wissen.

Usagi war mental erstarrt. Für einen Moment schien es so, als ob ihr Gehirn den
Turbogang einlegen würde, um die Antwort zu finden, aber das war zuviel.

"Ich... ich habe niemals gesagt... Ich habe Endymion nie gesagt, dass ich ihn
liebe."

Diese Antwort führte um sie herum zu vor Überraschung geweiteten Augen.

"Aber das tust du, richtig?", fragte Mina.

Usagi zögerte mit der Antwort. Es gab keinen Zweifel, dass sie ihn wollte, aber
das hieß nicht, dass sie in ihn verliebt war. "Ich weiß nicht.", erwiderte sie
ruhig.

"Aber er liebt dich.", stellte Mina fest.

"Das weiß ich auch nicht.", wisperte Usagi. In Wirklichkeit hätte sie leicht
überzeugt werden können, dass er es nicht tat und es auch niemals getan
hatte.

"Aber er hat gesagt, dass es ihn ein Millennium gekostet hat, über seine
Gefühle für dich hinweg zu kommen.", zeigte Mina auf.

"Er hat noch nicht mal den kleinsten Hinweis darauf gegeben, was das für
Gefühle waren, außer Lust."

"Also, was ist passiert, als er es herausgefunden hat?", fragte Rei und brachte
das Gespräch wieder auf ihre Geschichte zurück.

Usagi nahm Reis Themenwechsel gerne auf.

"Nun, grundsätzlich hat er mich des Spionierens angeklagt, was ich vehement
leugnete, und dann erkannte ich, als ich ins Plappern gekommen war, dass er mir
eine Falle gestellt hatte, damit ich den ganzen Plan erzählte. Und um eine
lange Geschichte kurz zu erzählen: Er hat sich dazu entschieden, mir all die
Aufregung zu geben, nach der ich suchte.", beendete sie errötend.

"Usagi!", schrieen Minako und Makoto gleichzeitig.

Usagi seufzte, als sie bemerkte, dass sie ihnen mehr erzählen musste. "Nun, wie
ich gesagt habe, hatte er mich geschickt dazu gebracht, ihm von unserem Plan,
ihn davon zu überzeugen, dass es im Palast spukt, zu erzählen, und dass ich
nach etwas suchte, was ein bisschen Pfeffer in mein langweiliges Leben bringen
würde. Dann hat er mich geküsst und mir gesagt, dass er mir alle Aufregung
geben könnte, nach der ich suchte, und dann hat er...", sie hielt mit einem
beschämten Ausdruck auf dem Gesicht inne.

"...dich begrapscht.", beendete Rei wieder, sehr zu Usagis Ärger.

"Hör auf damit!", fuhr Usagi sie an.

"Nun, es scheint so, als ob jedes Mal, wenn ihr zwei zusammen kommt, die
Geschehnisse in vier Wörtern zusammengefasst werden können."

Usagi schloss die Augen, eine Welle von Scham hatte sie überrollt.

"Nun, vielen Dank, dass du es zusammengefasst hast, Rei.", murmelte sie
sarkastisch. "Ich brauche euch wohl nicht zu erzählen, dass ich bald darauf
mich zur Erde teleportierte und manchmal teleportierte er sich auf den Mond,
damit wir zusammensein konnten. Es war wie eine Sucht.", endete sie trist.

"Es ist sehr komisch, aber wir konnten uns so gut wie nie auf etwas einigen.
Wenn wir nicht im Bett waren, haben wir viel Zeit damit zugebracht, uns zu
streiten. Es ist nicht so, dass wir nie unsere Momente gehabt hätten, aber
alles zwischen uns wurde immer von der Politik und den Lügen, die wir unseren
Freunden erzählten, runter gezogen. Deshalb frage ich mich, ob da je mehr als
Sex gewesen ist."

"Wolltest du mehr als das?", fragte Rei.

"Vielleicht. Aber das war nie eine Möglichkeit."

"Jetzt ist es eine.", erinnerte sie Mina.

"Irgendwie bin ich mir dessen nicht sicher.", antwortete Usagi.

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Es wurde Mittag bevor Rei, Makoto und Minako sich fit genug fühlten, um
aufzustehen und sich an zu ziehen. Sie entschieden sich dafür, zusammen einen
entspannenden Tag im Einkaufszentrum zu verbringen. Usagi erkannte allerdings,
dass sie das Shoppen mit ihren Freunden diesmal frühzeitig beenden musste. Sie
war noch nie glücklicher gewesen, sich krank zu fühlen und die Schmerzen ihres
Lebens zu haben.

Ihre Improvisation hatte funktioniert und nun litt sie an der einzig Frauen
bekannten Freude von Menstruationskrämpfen. Das lag allerdings weniger daran,
dass sie nicht schwanger war, sondern, dass ihr kleines Experiment mit dem
Kristall geklappt hatte. Wenn man den Kristall für kleine Dinge benutzte, war
das so, als ob man eine Fliege umbringen wollte, indem man das Haus auf sie
fallen ließ. Aber es war erleichternd zu wissen, dass sie die nötige Kontrolle
hatte, den Kristall zu lenken und genug Vertrauen, um ihn an sich selbst zu
benutzen.

Falls es ein nächstes Mal für sie und Endymion geben sollte, musste sie sich
einfach Zugang zu einem neuen und sichereren Verhütungsmittel, wie vor so
vielen Jahren verschaffen. Natürlich war das Stehlen von genug
Verhütungsmittel für ein Jahr weniger kriminell, wenn die eigene Mutter
Herrscherin über fast das ganze Sonnensystem war und an einigen Krankenhäusern
ihr Name stand. Also musste sie entweder kreativer sein oder Endymion davon
überzeugen, logisch zu handeln.

Einen kurzen Moment nachdem sie nach Hause gekommen war, rollte sie sich auf dem
Bett mit einer Wärmflasche zusammen. Die Schmerzen von der letzten Nacht waren
mit der Ankunft ihrer Periode noch stärker geworden. Ihr ging es miserabel.

Am späten Nachmittag schlief sie trotz ihrer Schmerzen ein. Sie war
überrascht, als sie aufwachte und hinüber zu ihrer Digitaluhr sah, auf die sie
erst mal eine Minute starren musste, bis der Schleier vor ihren Augen
verschwunden war und sie die strahlend roten Ziffern sehen konnte, die ihr
anzeigten, dass es nach drei Uhr morgens war. Sie hatte das Abendessen
verschlafen. Das hatte sie erwartet, da die Erschöpfung, die durch den
Schlafentzug der letzten Tage entstanden war, sie übermannt hatte.

Als sich ihre Augen scharf stellte und sie sich an die Dunkelheit des Raumes
gewöhnt hatte, sah sie sich um und bemerkte erst jetzt, dass der Korbsessel aus
der Ecke, der normalerweise voller Stofftiere und ausrangierter Kleidung war,
jetzt am Fußende ihres Bettes stand. Und darin saß der Grund für ihre
Schmerzen. Sie stöhnte.

"Du bist wach.", sagte er.

"Nein, bin ich nicht.", grummelte sie. "Geh weg."

Weder bewegte er sich, noch antwortete er ihr, also drehte sie sich um und tat
so, als ob sie ihn ignorierte. Sie konnte immer noch seinen heißen Blick auf
sich spüren. Sie würde nicht wieder einschlafen können, solange er nur dasaß
und sie ansah. Sie war sowieso nicht schläfrig, aber sie weigerte sich, das
zuzugeben.

"Hör auf mich anzusehen!"

Er sagte immer noch nichts. Noch einige schweigende Minuten vergingen.

"Was willst du?", knurrte Usagi.

"Ich glaube, du weißt die Antwort darauf bereits.", antwortete er.

"Ich hasse es, dich enttäuschen zu müssen, aber es gibt absolut keine
Möglichkeit, dass das heute passiert. Ich hab Schmerzen und du hast an einem
großen Teil davon Schuld."

"Ich hatte vergessen, dass du wieder eine Jungfrau sein würdest." Er hörte
sich fast entschuldigend an.

"Das ist nicht der Schmerz, von dem ich rede.", murmelte sie. "Ich hab meine
Periode, okay?", fuhr sie ihn an.

Sie konnte fast sein gedankenverlorenes Stirnrunzeln fühlen.

"Ahh. Ich erinnere mich an diesen kleinen Trick von dir." Wenn sie es nicht
besser wüsste, würde sie meinen, dass er das amüsant fand. "Mein Kind zu
bekommen, war immer schon eine unangenehme Idee für dich."

"Das ist nicht wahr. Es war damals schon eine schlechte Idee und heute ist es
eine genauso schlechte Idee. Vielleicht wirst du, wenn du dich endlich mit der
Tatsache vertraut machst, dass tausend Jahre vergangen sind, erkennen, dass ich
erst sechzehn Jahre alt bin, bei meinen Eltern lebe und zur High School gehe!
Und das sind nur die Hälfte der Gründe, warum wir kein Kind bekommen
sollten."

Er sagte nichts und sie hörte auch sonst keine Bewegungen von ihm. Tatsächlich
war es in dem Zimmer so still, dass sie fast glaubte, er sei nicht da. Nach ein
paar Augenblicken stand er auf und ging zu ihrem Bett.

"Was hast du vor?"

"Dreh dich um."

"Was willst du machen?"

"Dreh dich um."

Sie konnte sehen, dass er nicht mit ihr diskutieren würde. Sie rollte sich auf
den Rücken und er zog die Decke weg. Dann zog er ihr Hemd hoch und presste
seine Hand auf ihren Unterleib. Sie fühlte, wie Wärme von ihrem Bauch in ihren
ganzen Körper floss und konnte ein sanftes Leuchten unter seiner Hand sehen.
Sie schnappte sanft nach Luft.

Er lächelte und nahm seine Hand weg. Die Schmerzen waren weg; sie fühlte sich
etwas betrunken und schläfrig. Er strich ihr über die Wange, als sie ihre
schweren Lider schloss.

"Gute Nacht, Bunny.", flüsterte er.