Hey Leute!
Hier ist schon das naechste Kapitel...
Oh Gott, Zeit fliegt. Am 6. ist Prom (schon total aufgeregt ist), am 27. Graduation( jubel und in weniger als 7 Wochen fliege ich schon nach Hause. Und dabei habe ich das Gefluehl, gestern war noch Weihnachten...
Ich werde schon ganz nervoes. oder besser ich weiss nicht wirklich was ich will.
Irgendwie will ich hier noch laenger bei meinen neuen Freunden/Familie bleiben, denn wann komme ich hier schon mal wieder hin?
Gleichzeitig will ich aber auch alle Leute in Deutschland wiedersehen. und dann ist mir auch noch etwas mulmig, weil ich ja soooooo lange nicht mehr mit denen zusammen war, nicht mit ihnen leben musste... ect.
Naja.
Widmung: hmmmmm...wes nisch... einfach mal allen
Disclaimer: Immer noch nichts mir... leider
heagdl, vanilla prinzess
Kapitel 10
Usagis Augen öffneten sich weit bei der plötzlichen Veränderung von Licht und Temperatur. Der Boden war hart und kalt, aber trocken. Sie war drinnen? Wie war sie hier hingekommen? Wo auch immer hier war.
Sie sah sich um. Es war dunkel, aber warm. Obwohl sie nur wenig ausmachen konnte, kam ihr der Raum bekannt vor. Genau vor ihr war Etwas, das aussah wie ein dunkler Stoff, der die ganze Länge der Wand einnahm. Irgendwas von dem Geruch des Raumes rief eine Erinnerung hervor und sie erkannte sofort, wo sie war.
„Was machst du hier?"
Die raue Stimme jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Usagi drehte schnell ihren Kopf.
„Endymion.", flüsterte sie, sie war nicht so überrascht von seiner Anwesenheit, wie sie verwirrt von der Tatsache war, dass er überhaupt nicht überrascht schien, sie zu sehen. Er saß in einem mit dunklem Leder bezogenen Sessel in einer dunklen Ecke des Raumes, einen Knöchel auf sein Knie gelegt, den Ellbogen auf die Lehne aufgestellt und das Kinn auf die Handknöchel gestützt –ein Bild nachdenklichen Wohlbefindens. Sie starrte ihn einfach an, verschlang jeden Zentimeter seines Körpers, von dem sie nicht bemerkt hatte, dass sie ihn vermisste, mit den Augen. Ihr Herz klopfte vor Nervosität und unbemerkter Begierde.
„Was willst du, Usagi?" Seine Stimme war kalt und sie wich bei dem groben, unwillkommenen Ton darin zurück.
„Ich…" Sie konnte es einfach nicht sagen. Hatte sie hier herkommen wollen? Hatte sie sich selbst hierher gebracht?
„Hast du deine Zunge verschluckt, kleines Häschen?", fragte er spottend.
„Bitte verspotte mich nicht." Ihre Bitte klang in ihren eigenen Ohren bemitleidenswert und ihre Stimme hörte sich kindisch und belegt von ihrem vorhergehenden Schluchzen an.
„Dann beantworte meine Frage. Warum bist du hier? Was könntest du hier wollen?"
Usagi seufzte und hielt ein Schniefen zurück. Sie hatte aus den Dingen wirklich ein einziges großes Durcheinander gemacht.
„Ich hab dich vermisst.", flüsterte sie. Er antwortete nicht.
„Ich habe nachgedacht,", begann sie leise, „dass du vielleicht Recht gehabt hast."
Er sagte immer noch nichts.
Sie stand von ihrer sitzenden Position auf dem Boden auf, ging hinüber zu dem großen Bett und hockte sich darauf,wobei sie angenehm tief in die weiche Federmatratze sank. Das Bett war so hoch, dass ihre Füße nicht den Boden berührten und sie fühlte sich wie ein Kind, knetete die Hände und schniefte leise.
„Alles ist außer Kontrolle, und je mehr ich um Kontrolle kämpfe, desto schlimmer wird es. Ich dachte, ich wüsste, was ich will, was ich glaube…" Ihre Stimme brach ab und sie machte eine Pause, sah ihn an, wie er konzentriert zu ihr zurücksah, aber sein Gesicht war so ruhig, dass sie es immer noch nicht wagte zu erraten, was in seinem Kopf vorging.
„Man sollte meinen, dass ich nach all diesen Reden, die ich über Liebe und Gerechtigkeit geschwungen habe, eine Ahnung hätte, was die Worte bedeuten.", murmelte sie bitter.
„Ich bin nicht dazu erzogen worden, an Liebe zu glauben. Meine Mutter… also, Königin Serenity, hat aus Pflicht geheiratet und mein Vater ist gestorben, bevor ich überhaupt geboren worden bin. Ich bin nicht dazu erzogen worden, zu erwarten, dass ich mich verliebe. Mir wurden Märchen erzählt, in denen das vorkam, aber das waren halt nur Märchen.
Ich glaube, ich habe viel als eine Prinzessin verpasst. Ich hatte nie Fantasien, in denen ich einen gutaussehenden Prinzen finden und wir glücklich bis ans Ende unserer Tage leben würden, oder sonst eine der typischen Hoffnungen oder Wünsche, in denen normale Mädchen in meinem Alter schwelgen. Ich hatte einen Verlobten, seit ich fünf war, und mein ganzes Leben war für mich geplant. Alles, was ich je kannte, war Pflicht.
Ich habe mich rebellisch gefühlt, als ich dich getroffen habe: Ich glaube, ich habe nicht zu viele Gedanken in meinen Plan verschwendet, etwas Aufregung in mein langweiliges, durchorganisiertes Leben zu bringen. Auch als es mir offensichtlich hätte sein sollen, dass mein Zusammensein mit dir mein Leben für immer verändert hat, hab ich immer angenommen, dass das zwischen uns enden würde und mein Leben wieder so werden würde, wie es gewesen ist; ich war nicht zu Hoffnungen und Träumen erzogen worden. Ich habe mir noch nicht mal die Möglichkeit einer Welt vorgestellt, in der wir hätten zusammen sein können; wo ich meine eigenen Entscheidungen treffen konnten.
Ich glaube, ich sollte jetzt aufhören, mich für die Vergangenheit zu entschuldigen.", sagte sie schief grinsend. „Aber ich habe einige Fehler gemacht. Ich habe dich angelogen und mich selber auch. Ich glaube, was ich sagen will, ist… ich liebe dich." Es war härter, als sie geglaubt hatte, aber auf manche Arten einfacher, als sie es erwartet hatte.
„Ich habe dich immer geliebt, Endymion." Mehr Tränen rannen ihre Wangen hinunter und fielen auf ihre in ihrem Schoß gefalteten Hände, auf die sie herunterschaute. „Ich sollte jetzt wahrscheinlich gehen. Ich verstehe es, wenn dir das hier nichts bedeutet, dass es vielleicht zu spät für uns ist…"
Sie stand auf und ging zur Tür. Das war nicht der Weg auf dem sie gekommen war, aber ihr Geist war zu verwirrt um sich darauf zu konzentrieren, sie hieraus zu teleportieren, wenn sie noch nicht mal wusste, wie sie es überhaupt gemacht hatte. Sie hoffte weiterhin, dass er sich bewegen würde; dass er ihr den kleinsten Hinweis geben würde, dass irgendwas, das sie gesagt hatte, ihn berührt hatte; dass er aufstehen und sie am hinausgehen hindern würde. Aber sie durchquerte die gesamte Länge des Zimmers; vorbei an dem Sessel, in dem er saß und zu der enormen Doppeltür, ohne eine Antwort von ihm zu bekommen.
Sie griff nach dem Türknopf und drückte ihn hinunter.
„Ich würde nicht daraus gehen, wenn ich du wäre."
Sie erstarrte einen Moment, bevor sie die Hand von der Tür nahm, sich aber nicht umdrehte. Das waren nicht die Worte, die sie erwartet hatte, aber es war genug, um ihr Hoffnung zu geben.
„Warum?"
„Der Palast ist nicht mehr das, was er mal war."
Usagi war von ihrer eigenen Dummheit erstaunt, dass sie den Raum nicht für den erkannt hatte, der er war. Das war Endymions Zimmer im Hauptpalast der Erde, vor einem Millennium. So viel war gleich, aber das Gefühl war vollkommen anders.
Sie drehte sich langsam um und schaffte es grade noch einen Schrei zu unterdrücken, als sie ihn genau vor sich stehen sah. Sie hatte nie genau herausgefunden, wie er es immer schaffte, sich so leise anzuschleichen.
Wie auf Kommando begann ihr Herz wie wild zu schlagen. Sie hatte nie auch nur für einen Moment gedacht, dass sie ihm je wieder so nahe sein würde. Sie wagte es allerdings nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Er durfte sie nicht weinen sehen. Endymion hob ihr Gesicht allerdings an, streichelte sanft über ihre Wange und wischte so ihre Tränen weg.
„Geh nicht, nicht jetzt, oder jemals wieder."
Er zog sie in eine enge Umarmung, und sie vergrub ihr Gesicht in die warme Härte seiner Brust, genoss das Gefühl, sein Herz an ihrem Ohr schlagen zu hören.
„Ich wollte dich so gern halten.", flüsterte er. „Es ist an der Zeit, dass du realisierst, dass wir für einander gemacht sind. Ich habe dich nie angelogen, also erinnere dich immer daran, wenn ich sage: ‚Ich liebe dich' und ‚Ich werde dich nie wieder gehen lassen.'"
„Ich dachte, du würdest mich gehen lassen.", schniefte sie in sein Hemd.
„Nein.", antwortete er und sie konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. „Ich habe darauf gewartet, dass du zu Verstand kommst."
„Das hätte ich fast nicht getan, aber nur ein Narr macht denselben Fehler zweimal und ich bin es leid, ein Narr zu sein."
„Gott, ich hab dich so vermisst.", stöhnte er, bevor er sie damit überraschte, dass er sie von den Füßen fegte. Sie lachte sanft. „Ich hab dich auch vermisst, Endy."
Er ließ sie auf das Bett fallen und sie hüpfe etwas hoch, fröhlich kichernd. Sie sah erfreut zu, wie Lagen von Kleidung bei Seite geschmissen wurden, bis er nackt vor ihr stand, wie an dem Tag, an dem er geboren wurde. Sie konnte nicht anders, als ihn anzustarren und zu lächeln. Er hatte sie wirklich vermisst.
Er kletterte neben sie aufs Bett, schaute sie liebevoll an und fuhr mit seinem Finger ihr Kinn nach, bis hinunter zu ihrer Bluse. „Hab ich dir je gesagt, dass du die wunderschönste Frau bist, die ich kenne?"
„Nicht in letzter Zeit.", erwiderte sie.
„Nun, ich war ein bisschen nachlässig. Ich glaube, ich sollte mich auch ein bisschen entschuldigen. Ich war schon irgendwie ein Arschloch. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass ich mich ändere; ich glaube, dafür bin ich schon etwas zu alt. Aber ich werde dich für eine Menge schlechtes Benehmen entschädigen."
Usagi lachte laut auf. „Ich glaube, dass werde ich genießen."
„Das werde ich sicherstellen."
Er legte seine Hand auf die Seite ihrer Hüfte und schob ihre Bluse hoch. Sie stütze sich etwas auf, damit er das Kleidungsstück über ihren Kopf ziehen konnte. Er räusperte sich und zog eine Augenbraue hoch, als sie ohne Bluse vor ihm lag und er ihre Brüste durch ihren sexy, weißen, mit Spitze besetzten BH sah, der Wunder für ihren Ausschnitt tat. Ihre gesamte Haut wurde unter seinem Blick rosa und ihre Knospen erhärteten sich, richteten sich sichtbar unter dem dünnen, durchscheinenden Stoff auf.
„Hast du nicht gesagt, du wärst sechzehn?", neckte er sie
„Wir können auch sexy Unterwäsche haben.", verteidigte sie sich, da sie seine Anspielung falsch verstanden hatte.
„Was lässt dich denken, dass ich deine Unterwäsche meine?"
Sie schlug ihn spielerisch, aber er hielt ihr Handgelenk fest und zog sie zu sich.
„Sei vorsichtig, oder ich bin vielleicht nicht so sanft, wie ich geplant hatte."
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dich gebeten zu haben, sanft zu sein.", flüsterte sie heiser.
„Merk dir das.", wisperte er, als er gekonnt ihre Hose und ihre restlichen Kleidungsstücke entfernte. Seine Hände glitten über ihre nackte Haut und ließen sie durch seine gekonnten Liebkosungen nach Luft schnappen und stöhnen. Er küsste und streichelte mit wilder Hingabe so ziemlich jede lustbringende Stelle an ihrem Körper, folterte ihre Nippel und brachte sie mit seinen Händen und seiner Zunge zu einem wundervollen Höhepunkt. Er schien ihren Körper besser zu kennen, als sie selbst und er tat alles in seiner Macht liegendestehende, dass sie seinen Namen schrie. Der Klang erzeugte ein Echo in dem riesigen Zimmer.
Ihre Körper bewegten sich wild miteinander, heiße Haut an Haut, allein das Gefühl von ihren aneinander liegenden Körpern war genug um sie zum Flüstern und Stöhnen zu bringen. Die Lust in ihrer Verbindung endete in einem gleichzeitigen Höhepunkt. Es dauerte eine Weile, bis sie beide wieder reden konnten.
Die nächsten Worte aber, die gesprochen wurden, waren nicht die, die Usagi zu hören erwartete.
„Willst du mich heiraten?"
Usagi war verblüfft. Ihr Körper wurde unter seinem steif und er konnte die körperliche Reaktion spüren, die seine Worte hervorgerufen hatten.
„Ich… ich weiß nicht, ob ich kann." Sie bereute die Worte. Sie wollte es, sie wollte es wirklich, aber es gab so viele Gründe, warum sie es wahrscheinlich nicht tun sollte.
„Sag ja hier zu.", bat er heiser und küsste ihre Brust. „Sag ja zu uns."
„Aber…"
„Kein ‚aber', Rena. Jetzt sind wir am Zug. Die Pflicht hatte ihre Chance. Jetzt haben wir sie. Sag einfach ja."
Sie schwieg für einen Augenblick.
„Ja."
Er war offensichtlich glücklich mit ihrer Entscheidung. „Dann lass uns jetzt mal sehen, ob ich dich dazu bringen kann, es noch ein paar Mal zu sagen." Er grinste sie an.
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Usagi setzte sich plötzlich im Bett auf und stöhnte etwas bei der Anstrengung, die diese einfache Bewegung brauchte. Endymions Hand, die auf ihrer Taille gelegen hatte, lag nun schwer in ihrem Schoß. Sie sah sich eilig um, fragte sich, welche Uhrzeit es war. Es gab keine Uhr, kein Licht fiel durch die schweren Vorhänge; es könnte Mitternacht oder Mittag sein, aber sie hatte keine Ahnung.
Das Einzige, dessen sie sich sicher war, war, dass sie nach Hause gehen musste. Sie rollte sich weg von ihrem Liebhaber und aus dem Bett. Sie verzog das Gesicht bei der Erschöpfung und den Schmerzen ihres Körpers, als sie ihre Kleidungsstücke aufsammelte, die bei Seite geflogen waren. Er hatte nicht gelogen; ihr Liebesspiel war begeisternd, aufregend, und wild gewesen, aber nicht das kleinste Bisschen sanft. Der Beweis dafür war auf ihrem ganzen Körper verteilt.
Endymion wachte auf, als er die kalte Luft spürte, die die Wärme ihres Körpers ersetzt hatte. Er setzte sich in dem großen Bett auf und sah sie an, während sie sich anzog. „Was machst du?"
„Ich muss nach Hause gehen."
Er rollte sich sofort aus dem Bett und stand einschüchternd vor vor ihr. Seine Nacktheit verringerte den Effekt nicht; tatsächlich schien sie ihn nur zu vergrößern. Sie überkam sofort das Gefühl, nur einen Zoll groß zu sein.
Sie konnte augenblicklich die Kälte seiner Wut spüren, die ihn durchfloss.
„Du bist bei mir zuhause, Rena." Seine Stimme war ruhig, aber sie verstand die Bedeutung.
„Ich weiß das Endymion, aber ich muss immer noch meine Familie sehen.", besänftigte sie ihn. „Meine Mutter ist wahrscheinlich in Panik, weil ich nicht nach Hause gekommen bin und mein Vater…" Sie grunzte. „Er belästigt wahrscheinlich gerade einen Polizisten oder so."
Er war immer noch wütend.
„Was?", fragte sie ruhig, hatte aber schon eine vage Ahnung von der Quelle seiner Wut.
„Das ist es also? Du gehst einfach wieder da draußen hin und tust so, als ob nichts passiert wäre?"
„Natürlich nicht!", fuhr sie ihn zurück an. „Aber das ist meine Familie. Sie sorgen sich um mich."
„Und wenn du dahin zurückgehst, was willst du ihnen dann sagen? Dass du dich dazu entschlossen hast, deinen jahrtausendealten Liebhaber zu heiraten?"
„Ich weiß nicht."
„Als ich dich gebeten habe, uns zu wählen, Serenity, was hat das für dich bedeutet? Vielleicht bin ich unfair, aber ich möchte deine Aufmerksamkeit nicht wieder teilen. Den Weg bin ich schon mal gegangen. Glaubst du, dass du für einige Zeit ein Teil von mir sein kannst, und dann zurück in deine Welt gehen und ein ganz anderes Leben führen kannst? Glaubst du, dass das für dich, für uns, funktionieren wird? Was bedeutet es für dich, mich zu heiraten?"
Usagi überlegte still. Um was er sie bat, hatte sie geschockt. Sie erkannte erst jetzt genau, wozu sie ja gesagt hatte. Sie hatte zugestimmt, ihn zu heiraten, was bedeutete, dass sie nicht länger ein kleines Mädchen sein konnte. Wie es jeder Ehemann würde, erwartete er, dass sie ihre Familie verließ und mit ihm lebte. Das war keine unfaire Forderung, war das nicht, was Ehefrauen taten? Aber war sie darauf vorbereitet, eine Ehefrau zu sein, seine Ehefrau?
„Endymion, ich liebe dich und ich habe alle Absicht wieder zu kommen, aber ich habe auch da draußen ein Leben. Ich habe eine Familie und ich habe Freunde. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich einfach eines Tages verschwinde ohne ein Wort zu sagen." Er fuhr mit einer Hand durch sein strubbeliges Haar und blies einen gefrusteten Atemzug aus.
„Ich verstehe, dass du das Beste für beide Welten möchtest, aber ich bin mir nicht sicher, ob du bemerkt hast, dass das vielleicht nicht möglich ist. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich um Vorrang gegenüber deinem Pflichtgefühl kämpfen möchte. Ich möchte, dass du meine Frau wirst, ein Teil von mir, und das wir das, was immer auch kommen mag, zusammen durchstehen. Vielleicht ist es unfair, aber ich bin für eine lange Zeit nicht in deiner Welt gewesen. Ich gehöre da nicht mehr hin."
„Es ist auch deine Welt, Endymion. Du gehörst da hin."
„Nein. Tue ich nicht. Zuviel hat sich verändert. Ich gehöre hier hin."
„Wie kannst du das sagen? Du bist gegen deinen Willen hierhin gebracht worden."
„Und jetzt ist mein Wille wieder mein eigener und ich habe mich entschieden, hier zu bleiben. Ich lebe hier."
Da küsste er sie, erst sanft, aber nur einen Augenblick später leidenschaftlich, ihren Mund schmeckend. Als er ihre Lippen befreite, atmeten sie beide schwer und ihre Lippen waren tiefrot und geschwollen.
„Im Königreich des Dunklen? Was für ein Leben ist das?"
Er ging durch den Raum zu den schweren Vorhängen und zog sie grob beiseite. Sofort fiel Licht in den Raum und Usagis Mund klappte vor Schock auf.
Das Königreich des Dunklen war nicht der dunkle, deprimierende Ort, für den sie ihn gehalten hatte.
„Wie?", flüsterte sie, da sie ihren Augen nicht ganz traute. In der Ferne ging die Sonne über üppigen Bergen und grünen Wäldern auf, Vögel flogen am hellblauen Himmel und obwohl die Glasscheibe sie davon abhielt auf den brüchigen Balkon zu treten, konnte sie fast den frischen Duft der Luft riechen.
„Es ist wunderschön."
Sie drehte sich mit fragenden Augen zu ihm um. „Ich verstehe das nicht."
„Es ist nur eine andere Dimension.", antwortete er. „Es ist tatsächlich sehr wie die Erde, vielleicht ist es nur eine andere Dimension des selben Planeten."
Er konnte fast die Frage hören, die unausgesprochen in ihr Gesicht geschrieben stand. „Warum Beryll und Metallia sich so angestrengt haben, deine Welt zu übernehmen, wenn sie eine eigene hatten?" Er zuckte mit den Achseln. „Hauptsächlich Rache. Diese Welt beherbergte kein intelligentes Leben. Es gab niemanden, den sie dominieren, foltern oder töten konnten. Sie haben viel Schaden angerichtet, aber es hat angefangen, sich zu erholen und das tun auch die Leute, die sie mitgebracht, vergiftet und zu ihren Zwecken benutzt haben. Die, die ihre Regierung überlebt haben, fangen an von dem Fluch aufzuwachen, unter dem sie sie hatten."
„Und sie erkennen dich wieder als ihren Prinz an. Ach nein, jetzt bist du ja König", beendete sie. Jetzt verstand sie ganz, dass die Welt, die sie tot und er im Schlaf verlassen hatte, erwachte. Er stand hinter ihr und schlang seine Arme um sie. „Ich bitte dich um viel, vielleicht um mehr, als ich sollte. Aber ich vermute, dass du mehr hierhin gehörst als da drüben. Ich habe zugesehen, wie du kämpfst. Du verstehst mehr davon, ein Königreich aufzubauen und zu verwalten, als über Geometrie und Literatur."
„Bittest du mich, dir zu helfen, dein Königreich hier wieder aufzubauen?"
„Ich bitte dich, meine Königin zu sein."
Usagis Augen wurden weit. Eine Königin? Sie würde mit sechzehn Königin sein?
Konnte sie das? War sie bereit dazu? Als Königin Serenity noch gelebt hatte, war sie da bereit gewesen? Sie war ihr ganzes Leben auf genau diesen Job vorbereitet worden.
Sie lehnte sich an ihn. „Ich weiß nicht, ob ich bereit bin, Königin zu sein."
„Ich glaube, dass du das bist, aber wenn du es wünscht, kann ich unsere Flitterwochen so lange andauern lassen, bis du es bist." Sie kicherte ein bisschen, bevor sie sich in seinen Armen umdrehte und ihn mit ernstem Gesicht ansah.
„Das ist eine schwere Wahl für mich, Endymion. Ich weiß, dass ich dazu ja gesagt habe, deine Frau zu sein, aber ich weiß nicht, ob ich für all das bereit bin; ob ich dafür bereit bin meine Freunde und meine Familie für eine ganz neue Welt zurück zu lassen, mit neuen Pflichten…"
„Ich möchte dich nicht unter Druck setzen, aber wir waren zu lange getrennt. Sei einfach bei mir. Der Rest wird schon werden."
Sie nickte zustimmend.
„Ich kann sie aber nicht fragend zurücklassen. Gib mir etwas Zeit. Ich muss gehen, wenn auch nur, um ‚Auf Wiedersehen' zu sagen."
Sie hörte den leisen Seufzer, den er ausstieß, als sie sich an seine Brust lehnte.
„Okay.", flüsterte er und hielt sie ganz eng an sich gedrückt bevor er sie in etwas Entfernung festhielt. Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Komm zurück zu mir."
Usagi nickte und versuchte sich darauf zu konzentrieren, wie genau man teleportierte. Die Erinnerung kam fast sofort zurück, mit einem Schimmern verschwand Endymions Gesicht und sie tauchte in ihrem Schlafzimmer auf.
Sie sank sofort auf ihr Bett, starrte mit leerem Blick an die Wände. Die hellrosa Wände, der beige Teppich, der voll gestellte Schreibtisch, bedeckt mit vernachlässigten und halbfertigen Hausaufgaben, die Stofftiere, die unwillkürlich auf dem vollen Bett und dem Boden verteilt waren, nichts schien sich hier verändert zu haben. Es war komisch, da sich doch ihr Leben in den letzten paar Stunden für immer verändert hatte.
Die Sonne war ganz über den Horizont gestiegen und das Licht fiel durch die dünnen Gardinen. Sie stand auf, ging zum Fenster und schob die Gardinen beiseite, damit sie raus sehen konnte. Sie sah über das Häusermeer, die vorsichtig festgelegten Bäume und Straßen und sie war überwältigt davon, wie unterschiedlich diese Welt von der war, die sie gerade verlassen hatte. Genau da knurrte ihr Magen und sie kräuselte die Stirn.
Sie bewegte sich weg vom Fenster und ging aus ihrem Zimmer, die Treppe hinunter. Es war noch sehr früh an einem Samstagmorgen. Sogar ihre Eltern würden noch nicht wach sein. Sie ging zum Kühlschrank und nahm ein paar Dinge heraus.
„Usagi!"
Wegen der Stimme ließ sie fast die Schale in ihrer Hand fallen.
„Mama!" Ihre Mutter stand da in ihrem Bademantel und sah sie mit einem fast schon rasenden Gesichtsausdruck an. Sie konnte sich beinahe durch die Augen ihrer Mutter sehen, die sie von oben bis unten begutachteten.
Sie hatte ihre Kleider nicht gewechselt, die jetzt zerknittert waren, da sie erst durchnässt und dann auf dem Boden getrocknet waren. Ihre Haare waren ein einziges Durcheinander, gleichermaßen von ihren Aktivitäten, als auch davon, dass sie an der Luft getrocknet waren. Als sie an sich selber runter sah, sah sie genau hinunter auf einen kleinen blauen Fleck, einem Knutschfleck, zwischen ihren Brüsten. Sie kämpfte mit der Versuchung, den Ausschnitt hoher zu ziehen, obwohl sie wusste, dass ihre Mutter ihn von da aus, wo sie stand, nicht richtig sehen konnte, Sie fragte sich, wie viele blaue Flecke sie noch an ihrem Körper hatte. Es schmerzte sie an dutzenden Stellen.
„Wo warst du?", wollte Ikuko wissen. „Wir waren die ganze Nacht über auf und haben uns Sorgen gemacht. Hisahiko ist zurückgekommen und hat gesagt, dass du einfach verschwunden bist. Der arme Junge schien einen Schock zu haben. Wir haben es geschafft, ihn zu überzeugen, dass er schon Dinge sieht, dass wir sicher sind, dass du nur mehr Zeit brauchst…
Geht es dir gut? Was ist passiert? Warum hast du nicht angerufen? Wann bist du zurückgekommen?"
„Ich…" Sie brauchte mehr Zeit, um eine anständige Erklärung zu formulieren, um erklären zu können, was sie sagen musste.
Ihr Vater betrat genau da das Zimmer.
„Was ist los?", fragte er. „Wo warst du? Warum bist du letzte Nacht nicht nach Hause gekommen."
„Ich…", begann sie wieder. Sie schluckte und schloss ihre Augen für einen Moment… so viele Fragen. „ich habe eine Erklärung, aber ich brauche etwas Zeit. Ich muss meine Gedanken sortieren, bevor ich euch alles erkläre."
„Was in Gottes Namen meinst du mit: ‚ich muss meine Gedanken sortieren'?", wollte Kenji wissen. „Was ist daran so schwer, zu erklären, wo du warst?"
„Ich muss euch was Wichtiges sagen, aber ich brauche etwas Zeit, um es durch zu denken. Lasst mich einfach hochgehen und duschen und ich erkläre es euch bald."
„Aber…", fing Kenji an, aber seine Frau legte eine Hand auf seine Schulter, um ihm anzudeuten, dass er sie gehen lassen sollte.
Usagi eilte die Treppe hinauf in ihr Zimmer und mit neuen Klamotten in der Hand ins Badezimmer. Sie zog sich ihre faltigen Kleider aus und besah sich ihr Spiegelbild genau. Ihr Gesicht wurde rot beim Anblick von den blauen Flecken an ihrem Nacken und an ihren Brüsten. Sie fragte sich, ob ihre Eltern etwas bemerkt hatten. Aber wie hätten sie das nicht? Da war ein riesiger Knutschfleck in ihrem Nacken, der ziemlich gut zu sehen war und es war ihrsehr peinlich.
Sie verlängerte ihre Dusche, solange wie es erklärbar war. Wie konnte sie 'Auf Wiedersehen' zu dem allem hier sagen? Wie konnte sie sie überzeugen, dass sie es tat, weil sie es wollte? Und wollte sie es wirklich?
Nachdem sie mit duschen fertig war und sich gerade anzog, überlegte sie einen Moment lang, ob sie den Knutschfleck auf ihrem Nacken verstecken sollte, entschied dann aber, dass es sinnlos war, da sie ihn zweifellos schon gesehen hatten. Als sie fertig angezogen war, ging sie langsam die Treppe hinunter, so als ob eine Verzögerung des Gesprächs es einfacher machen würde.
Ihre Eltern saßen am Frühstückstisch und unterhielten sich. Sie wurden allerdings sofort still, als sie den Raum betrat. Sie setzte sich an den Tisch.
Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie beginnen sollte.
„Also?", fragte ihr Vater ungeduldig.
Sie entschied sich dazu, dass es das Beste wäre, es kurz zu machen. „Ich war letzte Nacht bei Endymion."„Du warst was?", fuhr ihr Vater laut auf. „Wie konntest du…" Er hatte Probleme damit, den Satz zu beenden. „…mit diesem Bastard?" Ihre Mutter auf der anderen Seite schien enttäuscht, aber nicht überrascht zu sein.
„Papa, bitte.", bat Usagi.
„Aber warum, Usagi?", fragte ihre Mutter. „Hast du nicht gesagt, du wärst über ihn hinweg?"
„Das hab ich auch gedacht, aber ich…" Ihre Stimme brach ab. „Ich liebe ihn. Das habe ich schon immer."
Der Raum war still aber spannungsgeladen.
„Sag mir bitte, dass du wenigstens verhütet hast?", bat ihre Mutter.
Usagi würde erst blass und errötete dann. Natürlich hatten sie das nicht. Sie hatte noch nicht mal darüber nachgedacht. Sie konnte die Frage nicht beantworten und die Enttäuschung in den Augen ihrer Mutter sehen, also änderte sie das Thema.
„Er hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will."
Sie wurde mit Schweigen konfrontiert und sie sah den wütenden, angespannten Muskel am Kinn ihres Vaters, als er versuchte den wütenden Schrei zurück zu halten, von dem sie wusste, dass er ihn gern tun würde. Sie seufzte leise. Das lief in etwa so gut, wie sie es erwartet hatte, vielleicht sogar noch ein bisschen schlechter.
Das letzte, was sie wollte, war, sie wütend zu verlassen. Sie wollte sie nur noch ein letztes Mal halten, ihnen sagen, dass sie sie liebte.
„Ich weiß, dass ihr denkt, dass er der total Falsche für mich ist, aber ich liebe ihn wirklich. Ich hab nur so viel Zeit gebraucht um es zu erkennen."
„Du hast ja gesagt, oder?", fragte ihre Mutter.
Usagi nickte.
„Du kannst den Mann nicht heiraten!", fuhr ihr Vater sie an. „Du bist sechzehn Jahre alt, lebst unter meinem Dach und esist mir verdammt egal, was deine außerschulischen Aktivitäten sind; du wirst ihn nicht heiraten. Ich werde dich auf ein Internat schicken, bevor ich dich mit diesem Mann sehe."
„Daddy, das ist nicht deine Entscheidung, und ich glaube nicht, dass du etwas daran ändern kannst.", sagte Usagi ruhig in einer reifen Stimme, die viel mehr sagte als ihre eigentlichen Worte. „Ich scheine vielleicht eine naive Sechzehnjährige zu sein, aber in diesem Fall kann ich ehrlich sagen, dass, wenn ich fünfundvierzig wäre, es die Frage nicht leichter gemacht oder auch nur irgendwie geändert hätte."
„Aber Usagi, du kannst das nicht ernst meinen.", sagte ihre Mutter ungläubig. „Du bist so jung und es liegt noch so viel vor dir. Warum solltest du dich auf diese Weise einschränken wollen?"
„Es ist keine Einschränkung, Mama. Zum ersten Mal seit langer Zeit, kann ich eine Entscheidung treffen, die mir nützt und nicht jemand anderem. Ich habe die Chance, etwas zu tun, das ich tun will. Endymion ist der Mann, mit dem ich schon vor so langer Zeit zusammen hätte sein sollen. Ich will mich nur einmal vor alles Andere stellen. Vielleicht ist es selbstsüchtig, vielleicht sogar falsch, aber ich habe es satt, meine Glück für meine Pflicht zu opfern.
Wenn ich Endymion heirate, werde ich machen, wozu ich erzogen wurde." Sie drehte sich und sah ihre Mutter an. „Du hattest Recht, Mama; ich kann nicht für immer eine Senshi bleiben. Ich bin dazu erzogen worden, eine Königin zu sein. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich Endymion heiraten und an seiner Seite regieren sollen, so wie ich es jetzt tun werde. Ich verstehe, dass das wahrscheinlich nicht darein passt, was ihr für mich vorgesehen habt, aber das ist, was ich will."
„Aber Süße, Endymion ist so viel älter als du. Du bist erst sechzehn, ich bin sicher, das kann ein paar Jahre warten.", bat ihr Vater. Er konnte an der Entschlossenheit in ihrer Stimme hören, dass es nicht funktionieren würde, sie davon zu überzeugen, Endymion nicht zu heiraten.
„Wir waren so lange voneinander getrennt. Jetzt ist unsere Zeit zusammen."
„Ich versteh das nicht, Liebes.", seufzte ihre Mutter, Frustration hörbar in ihrer Stimme. „Was ist es, das dich denken lässt, das du das jetzt machen musst? Und was genau ist es, was du machen willst? Denn wenn du kurz davor bist das zu machen, was ich denke, dass du machst, dann weiß ich nicht, ob ich damit umgehen kann." Tränen begannen zu fließen und Usagis Herz brach beinahe und gab nach.
„Ich werde Endymion heiraten, Mama." Tränen rannen ihre Wangen hinunter. „Ich weiß, dass es beinah unmöglich für euch ist, froh darüber zu sein, aber ich wünsche mir wirklich, dass ihr es sein könnt. Ich weiß, dass ihr wollt, dass ich ein bisschen länger ein kleines Mädchen bleibe und hier bleibe und all das werde, was ihr erträumt habt, das ich werde, aber ich habe meine Entscheidung getroffen.
Um ehrlich zu sein, bin ich hier um ‚Auf Wiedersehen' zu sagen."
Sie hörte ihre Mutter laut die Nase hoch ziehen und auf dem Gesicht ihres Vaters war ein undefinierbarer Ausdruck.
„Du hast Recht, wir sind nicht froh da drüber.", murmelte Kenji und versuchte seine schniefende Frau zu trösten. „Ich kann sehen, dass wir deine Entscheidung nicht ändern können, aber was machen wir von nun an? Gehst du einfach zur Tür hinaus und lässt deine Familie für immer zurück?"
„Ich weiß es nicht.", flüsterte Usagi. „Ein Teil von mir möchte hier bleiben, aber ein noch größerer Teil von mir möchte bei dem Mann sein, den ich liebe, und seine Welt ist eine ganz andere als diese.
Ich werde nicht mehr euer kleines Mädchen sein und jeden Abend zum Abendessen nach Hause kommen. Ich kann euch nicht sagen, wann ich euch wiedersehen werde, aber ich werde es, das verspreche ich euch. Jetzt muss ich gehen."
Sie stand vom Tisch auf und ging aus dem Zimmer. Sie wagte es nicht zurück zu blicken. Einmal ‚Auf Wiedersehen' zu sagen war schwer genug.
PS: Lest doch auch meine neuste Uebersetzung 'Beauty is only skin deep' von Alicia Blade
