Whaaa... unglaublich!
Ich bin fertig! Unbelieveable!
Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen. Mir hat es sehr gut gefallen - das hier ist eins meiner Lieblingskaps. Sooo süß!
Joo, sonst will ich euch nicht lange aufhalten. Hochzeit und dann
sollte das vorletzte Kap. auch sehr bald kommen. Und dann hab ich schon
angefangen eine neue Story zu Übersetzten. Es handelt sich um
Lovepotion No. 19, einen 12 teiler von Alicia Blade.
Wer benachrichtigt werden möchte, wenn die FF rauskommt, kann mir einen Kommi hinterlassen. Hier ist schonmal die Inhaltsangabe:
Als Minako einen Liebestrank finded, der garantiert romantische Gefühle verstärkt, weiß sie genau, bei welchem Schwarm sie ihn einsetzen wird. Aber ihr Plan wird verhindert indem Usagi ihn trinkt - und plötzlich anfängt sich ganz komisch ihrem verhasstesten Feind gegenüber zu verhalten.
Die Kaps. sollten nicht allzulange auf sich warten lassen, da ein Kap je etwa 5 Seiten hat
Widmung: Meiner Asti-chan, die trotz super Wetter für mich gebetat hat.
Disclaimer: Bekomme kein Geld hierfür.
Geburtstagswunsch: KOMMIS!
heagdl, Prinzess
Epilog
Rei verzog heftig die Stirn, frustriert von ihrer Unfähigkeit, sich zu konzentrieren. Zuerst war es die nervige amerikanische Touristengruppe gewesen, die aus irgendeinem Grund dachte, dass es ein faszinierender Zeitvertreib und eine gute Gelegenheit war Fotos zu machen, und jemanden zu beobachten, der ruhig mit geschlossenen Augen unter einem Baum saß. Dann war da ihr Großvater gewesen, der anscheinend sich nicht viel weniger um ihren Bedarf an Ruhe und Frieden kümmern konnte und jetzt, wo sie sogar ihre Augen geschlossen hatte, spürte sie, dass jemand um sie herum stand und sie beobachtete. Das war das letzte Mal, das sie versuchen würde, draußen zu meditieren, egal wie schön das Wetter war.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", verlangte sie knapp, ohne ihre Augen zu öffnen.
„Ich vermute, dass ist besser, als das ‚was zum Teufel wollen Sie', das ich erwartet habe.", sagte eine fröhliche Stimme.
Rei öffnete ihre Augen und schielte leicht, da das flackernde Licht, welches durch die Äste des Baumes fiel es schwer machte, heraus zu finden, wer da redete. Wer immer es war, lehnte komfortabel gegen einen Baum und sah sie an. Ihre Augen gewöhnten sich an das Licht und sie erblickte eine zierliche, aber kurvenreiche Frau, modisch gekleidet in einer eng anliegenden braunen Lederhose, die ihren langen Beinen schmeichelte, und einem blauen Tanktop, das knapp ihren Bauchnabel bedeckte. Langes, welliges, blondes Haar hing über einer Schulter. Bis sie in die strahlenden blauen Augen sah, erkannte sie sie nicht. Als sie es tat, weiteten sich ihre Augen vor Schock.
„Usagi?", flüsterte sie, nachdem der Großteil ihres Schocks verflogen war.
„In Fleisch und Blut.", erwiderte Usagi lächelnd. Ihr Lächeln schwand zu einem ernsteren Gesichtsausdruck, als sie bemerkte, dass Rei einfach nicht herausfand, was sie zu ihr sagen sollte. Wie hatte sie erwarten können, dass das einfach werden würde? Vielleicht hätte sie doch nicht kommen sollen. Sie atmete tief ein und bereitete sich darauf vor, wie das erste unkomfortable Treffen mit ihren Freunden werden würde.
Es war etwas länger als drei Jahre her, als sie sie zuletzt gesehen hatte. Sie erinnerte sich daran, wie sie Dutzende von Briefen angefangen hatte, nur um heraus zu finden, dass sie nicht wirklich viel sagen konnte, um ihren Abgang für sie erträglicher zu machen. Was hätte sie ihnen sagen sollen? Dass das Leben manchmal schwierig war, sie sich aber anpassen musste? Dass sie gerne verheiratet war? Dass sie endlich etwas gefunden hatte, was sie gut konnte? Das hätte wahrscheinlich geklappt, aber dann wieder hasste sie es, Briefe zu schreiben. Sie hatte ein paar kurze Notizen geschickt, die hauptsächlich sagten, dass sie okay war, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Sie wollte nicht, dass sie dachten, dass sie glücklich ohne sie war oder das alles perfekt lief, jetzt, wo sie sie verlassen hatte. Sie hatte manchmal kleine Geschenke geschickt, aber sie wusste nicht, wohin sie das jetzt gebracht hatte.
„Ich hab dich vermisst, Rei."
Das Schweigen blieb.
„Bitte sag etwas, Rei.", bat sie. Sie ging hinüber und setzte sich auf den Boden vor sie. „Rei?" Die Priesterin starrte weiter.
„Was soll ich sagen? Willkommen zuhause? Alles ist jetzt gut, Usagi? Du bist die Prinzessin, zu deren Schutz wir geboren wurden, aber du hast uns unsere Pflicht abgenommen, aber solang du zurück bist, lass uns glücklich sein und alles ist gut?" Reis Gesicht brannte vor Wut, ihre violetten Augen zogen sich zu einem bösen Blick zusammen.
„Ich hab nicht…", begann Usagi, aber Rei ließ sie nicht aussprechen.
„Es waren drei Jahre, Usagi! Ich nehme an, ich sollte glücklich sein, dass du super aussiehst; dass es dir offensichtlich gut geht, aber in den drei Jahren bist du nicht einmal vorbei gekommen um uns zu sehen. Ich hoffe, dass du keine ‚Willkommen Zuhause Party' erwartet hast, weil du ganz sicher keine verdient hast."
„Das weiß ich.", flüsterte Usagi unter Tränen. „Ich hatte nur gehofft, dass die Zeit…" Sie wusste nicht, was sie gehofft hatte. „Ich hatte nur gedacht, dass du mir vielleicht vergeben könntest."
„Warum sollte ich? Planst du zu bleiben?"
Usagi zuckte zusammen. Sie plante definitiv nicht zu bleiben. Sie hatte endlich das Selbstvertrauen erarbeitet um sie zu besuchen, wie sie schon seit Ewigkeiten plante. Endymion war derjenige gewesen, der sie überzeugt hatte, dass sie sie verstehen würden, und dass sie sie nicht hassen würden und dass, je länger sie wartete, es umso schlimmer werden würde. Verheiratet zu sein, hatte ihn sicherlich etwas milder werden lassen. Unglücklicherweise schien er komplett falsch gelegen zu haben.
„Rei, Endymion ist mein Ehemann. Wir sind seit drei Jahren verheiratet und ich habe Verpflichtungen gegenüber meinen Leuten. Ich werde sie nicht verlassen."
„Deine Leute.", wisperte Rei sanft. „Diese Welt ist voll mit deinen Leuten, was ist mit ihnen? Du hast sie verlassen."
„Nein.", flüsterte Usagi sanft, aber nachdrücklich. „Sie hatten dich und die anderen. Ich habe sie nicht allein gelassen. Wenn sie mich gebraucht hätten, wäre ich da gewesen, aber sie brauchten mich nicht."
„Nein, ich vermute, du hast sie nicht allein gelassen, du hast uns verlassen."
Usagi seufzte. „Vielleicht erinnerst du dich eines Tages daran, wie die Dinge im Silber Millennium waren. Vielleicht verstehst du es dann besser. Vielleicht wüsstest du, warum ich es gemacht habe, wenn du jemand so lieben würdest wie Endymion."
„Ich hoffe, er war es wert. Ich hoffe, er war es wert, vier Freunde zu verlieren, die dich geliebt und gebraucht haben." Sie starrte Usagi mit Feuer in den Augen an.
„Endymion ist die Liebe meines Lebens, aber wenn du glaubst, dass es einfach war, euch zu verlassen um mit ihm zu sein, dann überleg noch mal. Ich bin allen Arten von Monstern begegnet und doch war es ihn zu lieben und euch und meine Familie zu verlassen, das Schwerste, was ich je gemacht habe! Hast du gedacht, dass ich euch gegen ein einfaches Leben eingetauscht habe?
Es war nie einfach. Das Leben da ist hart; verheiratet zu sein ist hart. Zu wissen, dass ihr hier zusammen seid und ich nicht bei euch bin, war schwer. Hör auf es so klingen zu lassen, als ob ich euch allein gelassen hätte und das Leid allein auf eurer Seite war. Ich hätte beinah meine eigene Hochzeit geschmissen, weil ihr nicht da wart und ich solche Angst hatte. Aber die Dinge sind mit der Zeit besser geworden und ich hatte gehofft, dass die Zeit euch verstehen lassen würde, dass ich eine Entscheidung getroffen habe, die richtig für mich war und dass ich, so sehr ihr es euch auch gewünscht habt, dass ich heulend nach Hause gerannt komme, es nicht passieren wird. Ich bin glücklich und ich bin nur gekommen, um zu sehen, ob ihr vielleicht auch glücklich seid.
Ich werde gehen. Du kannst den anderen sagen, dass ich gekommen bin." Sie stand auf, klopfte ihre Hose ab und ging weg. Sie schniefte ein bisschen. Sie würde nicht weinen, bis sie zu Hause war. Sie musste ruhig sein um sich darauf zu konzentrieren, zurück zu kommen. Aber die Tränen liefen immer weiter. Sie war noch nicht mal dazu gekommen, den anderen Grund zu nennen, der sie dazu motiviert hatte zu kommen. Sie wollte ihre Freude teilen. Sie bekam ein Baby. Es sollte die glücklichste Zeit in ihrem Leben sein.
„Usagi!"
Sie erstarrte bei dem Klang ihres Namens, der aus der Ferne gerufen wurde. Sie drehte sich um und sah einen Typen ihr zuwinken. Sie erkannte ihn beinah nicht. Sie hatte ein neueres Foto gesehen, als sie einmal aus einer Laune heraus zu ihrem Haus gegangen war, als keiner zu Hause war, aber es war trotzdem verblüffend, ihn zu sehen. Er war so groß.
„Shingo?"
Er holte sie ein und hob sie beinahe vom Boden hoch.
„Ich kann nicht glauben, dass du hier bist."
Seine Stimme hatte sich auch verändert.
„Rei hat mir gesagt, dass du grade gegangen bist und ich konnte es nicht glauben. Sie ist ganz durcheinander und am Weinen, weil sie dich angeschrieen hat und dir nicht all die Dinge gegeben hat, die sie gekauft hat, und Mama und Papa werden so glücklich sein dich zu sehen, und die Leute in der Schule denken, dass du schwanger geworden bist, und wir dich weg geschickt haben, frag mich nicht, woher sie die Idee haben, aber wir haben allen erzählt, dass du auf eine Schule in Amerika gegangen bist, aber Oma glaubt uns nicht und…"
„Shingo!"
„Sorry.", er grinste verlegen und ließ sie los, damit sie atmen konnte. „Bleibst du lange? Mama hat dein Zimmer zu einem riesigen, begehbaren Kleiderschrank gemacht."
„Hat sie nicht!"
„Nein, aber es war lustig, diesen Ausdruck auf deinem Gesicht zu sehen." Er grinste breit, ein reizendes, jungenhaftes Lächeln, das ihn fast so jung aussehen ließ, wie sie ihn in Erinnerung hatte. „Alles ist genau so, wie du es verlassen hast."
Sie schlug ihn spielerisch an den Arm. „Es ist gut zu sehen, dass die Zeit einige Wunden verheilt hat. Abwesenheit, so scheint es, lässt das Herz Sachen lieber mögen."
Sie wurde ein bisschen blass, als sie erkannte, dass sie vielleicht ihre Eltern sehen musste. Von allen Leuten erwartete sie am wenigsten von ihnen, dass sie ihr verziehen hatten.
„Vielleicht ist es keine so gute Idee, Mama und Papa zu sehen." Es war komisch, dass die Dinge, die sie vor drei Jahren getan hatte, einfacher zu sein schienen, als die Dinge, die sie jetzt tun wollte. Aus irgendeinem Grund machte sie die Aussicht, ihren Eltern zu sagen, dass sie Großeltern werden würden, so nervös, dass sie kurz vorm Hyperventilieren stand.
Shingos Gesicht wurde ernst. „Usagi Tsukino, denk noch nicht mal darüber nach, davor zu flüchten. Sie können es kaum erwarten, dich wieder zu sehen."
Usagi war erstaunt, wie erwachsen ihr fünfzehn Jahre alter Bruder war. Sie nahm an, dass er, jetzt, wo er größer war als sie, gelegentlich das Recht hatte, sie zu belehren.
„Das machen sie?", fragte sie.
„Natürlich machen sie das.", antwortete Shingo, so als ob das die dümmste Frage wäre, die sie hätte stellen können.
„Ich bin froh, dass es jemand tut.", murmelte sie. „Warte eine Sekunde. Was meinst du mit Rei hat mir Sachen gekauft?"
„Du weißt schon, hauptsächlich Geburtstagszeug, ein paar Glücksbringer. Ich glaube, sie hat sich überlegt, dass du eines Tages zurückkommen würdest."
„Sie hat nur nicht wirklich darauf gezählt, dass es passieren wird.", fügte Usagi ironisch hinzu.
„Nun, der Punkt ist, dass sie nicht wirklich sauer ist… Nun, vielleicht nur ein bisschen."
Usagi seufzte, aber ihre Probleme mit Rei verschwanden sofort aus ihren vordergründigen Gedanken und sie hielt mitten im Gehen an, und sah konzentriert an, was vor ihr lag. Zusammen waren sie die vertraute Straße zu ihrem Haus hinunter gegangen und nun stand es groß wie immer vor ihr. Sie schluckte hart und sah weiterhin das Haus an, in dem sie aufgewachsen war. Es schien so, als ob sich nichts verändert hatte, außer bei den Ringelblumen im Vorgarten, die waren neu. Es war schon lustig, an was man sich alles erinnerte.
Ihr Bruder ging vor ihr zur Haustür. Natürlich sah er das nicht als einen drastischen Moment, dachte sie sich. Er kam jeden Tag nach Hause.
Sie ging durch die Haustür und sah sich das Wohnzimmer an. Es war genau so wie das letzte Mal, als sie hier gewesen war. Anscheinend hatte sich nichts verändert. Da, am Ende des Raumes auf dem Regal neben der Couch stand die Figur, die sie zerbrochen und wieder mit etwas zusammengeklebt hatte, das sie von ihrem Kunstlehrer bekommen hatte. Ihre Mutter hatte wahrscheinlich immer noch keine Ahnung, dass sie zerbrochen war.
Die Nervosität, ihre Mutter zu sehen, wurde immer stärker. Sie wollte ihre schwitzenden Hände abwischen, aber sie glitten einfach nur über das nichts aufnehmende Leder.
„Mama.", schrie ihr Bruder am Eingang zur Küche. Sie sah sich weiter um, sah den Sessel ihres Vaters, der schon so lange am selben Platz stand, wie sie sich erinnern konnte, die Familienfotos auf dem Seitentisch, die Schürze ihrer Mutter, die über einer Stuhllehne hing. Sie glaubte, dass ihr Vater arbeiten war. Es war noch früh, also sollte er für einige weitere Stunden nicht zu Hause sein.
„Mama.", schrie Shingo wieder, diesmal die Treppe hoch.
„Was ist los, Junge?", rief ihr Vater, als er durch die Hintertür herein kam und sich die Arbeitshandschuhe auszog. Er hatte im Garten gearbeitet. Als er aufsah und sie zum ersten Mal sah, weiteten sich seine Augen.
„Usagi?"
„Hi, Daddy.", sagte sie beinahe beiläufig und sah an ihm auf und ab, so als ob sie ihn noch nie zuvor gesehen hätte- Er war in Jeans und einem alten T-Shirt bekleidet. Sie wusste noch nicht mal, dass ihr Vater Jeans besaß. „Was machst du zuhause?"
Zu ihrer Überraschung erstarrte er nicht wie Rei. Er zog sie sofort in eine feste Umarmung, und drückte sie so fest, dass sie nach Luft schnappte. Offensichtlich war das so ein ‚wie Vater, so Sohn' Ding. Er ließ sie schließlich nach ein paar Momenten los und trat einen Schritt zurück. „Ich bin in den Ruhestand gegangen.", gab er einfach bekannt.
Usagi war von seiner Bekanntgebung geschockt, aber sie hatte keine Chance, weiter darauf ein zu gehen, da ihr Vater sie auf Armeslänge hielt und sie von oben bis unten begutachtete.
„Was zum Teufel trägst du, junge Dame?"
Usagi errötete. Es war schön zu sehen, dass er immer noch voller Geschrei und väterlichem Einwand war.
„Daddy!"
„Du siehst aus wie, wie…", stotterte er. „Du siehst aus wie eine dieser amerikanischen Popsängerinnen."
„Ich trage viel mehr Klamotten als die!", erwiderte Usagi streng, ein bisschen sauer.
„Du hast dich also endlich dazu entschieden, mal vorbei zu kommen.", kommentierte er, sofort auf ihre Schuld abzielend.
Usagi zog die Stirn kraus und fühlte sich sofort furchtbar schuldig. „Es tut mir Leid. Ich habe etwas Zeit gebraucht und ich dachte, ihr tut das auch. Ich hab gedacht, ihr wärt immer noch sauer auf mich."
Sie hörte einen lang gezogenen Seufzer von ihrem Vater. Kinder waren eine Prüfung.
„Wir waren nicht sauer auf dich, um anzufangen. Wir haben nur gedacht, dass du eine schlechte Entscheidung getroffen hast und du hast dich geweigert, unsere Meinungen in Betracht zu ziehen. Ich hoffe dieser Bastard behandelt dich gut. Bis du deshalb hier? Hat er dich verletzt?"
„Nein, Daddy. Mir geht es gut, Endymion geht es gut. Und bitte nenn meinen Ehemann keinen Bastard."
Seine Augen weiteten sich. „Du hast also geheiratet." Er schien ein bisschen überrascht, so als ob er sich sicher gewesen wäre, dass Endymion den ehrbaren Teil nicht getan hätte.
„Ich bin seit drei Jahren verheiratet."
Er seufzte wieder. „Du bist so jung."
„Daddy…" Ihr Ton warnte ihn, diese sinnlose Diskussion nicht weiter zu führen.
„Du hättest die Schule beenden sollen, vielleicht sogar aufs College gehen. Ich verstehe immer noch nicht, warum du nicht warten konntest."
„Ich weiß, dass du das nicht tust. Aber ich habe in den letzten drei Jahren mehr gelernt, als ich in irgendeinem Klassenzimmer mit schlechten Noten gelernt hätte."
„Das weißt du nicht.", entgegnete er.
„Das ist jetzt auch egal. Die Diskussion ist beendet worden und ich bin nicht dafür hierher gekommen."
„Warum bist du gekommen?", fragte er.
Sie konnte den verletzten Ausdruck nicht verhindern, der über ihr Gesicht huschte. Wie konnte er sie das fragen?
„Ich bin natürlich gekommen, um euch zu sehen. Ich habe euch vermisst."
Seine Gesichtszüge wurden weicher. „Wir haben dich auch vermisst, Usa. Du solltest wirklich öfter zu Besuch kommen; uns wissen lassen, was in deinem Leben vorgeht. Vielleicht kannst du auch Endymion mitbringen."
Usagis Augen weiteten sich bei dem Friedensangebot, das ihr gemacht wurde.
„Das verspreche ich, Papa." Sie war schon wieder am Weinen. Verdammte Hormone.
„Es gibt noch einen Grund, warum ich gekommen bin.", fügte sie schniefend hinzu. „Ich wollte es dir und Mama gleichzeitig sagen, aber ich glaube nicht, dass ich so lange warten kann."
„Was ist es?", fragte ihr Vater, sofort besorgt.
„Ich werde ein Baby bekommen." Sie lächelte.
„Was!" Die Stimmen ihres Vaters und ihres Bruders, die ihren Schock laut kund taten, waren genug, um sie in die Luft springen zu lassen.
Sie konnte bei ihren verwirrten Gesichtsausdrücken nicht anders als mit den Augen zu rollen und breit zu lächeln. „Ihr versteht das Konzept, richtig?", ärgerte sie sie. „Du – Onkel, du – Großvater." Sie zeigte auf den jeweiligen der beiden und verspottete sie angesichts ihrer benommenen Gesichter mit Neandertaler-Sprache.
„Du bist schwanger?", fragte ihr Vater, so als ob er es immer noch nicht verstanden hätte.
„Ja, ich bin schwanger."
Die Küchentür öffnete sich und ihre Mutter trat beladen mit Lebensmitteln herein. In dem Moment, in dem sie ihre Tochter sah, fielen die Tüten zu Boden und das laute Scheppern von Dosen, die auf dem Boden aufkamen, erklang.
„Usagi?" Usagi schwor, dass sie ihren Namen noch nie so oft in diesem komischen, geschockten Ton gehört hatte wie heute.
„Hi, Mama."
„Ich dachte, du würdest nie wieder kommen.", sagte ihre Mutter unter Tränen, als sie ihre Tochter umarmte.
„Es tut mir Leid. Ich hätte früher zurückkommen sollen, aber ich war mir nicht sicher, ob ihr mich sehen wollt."
„Warum sollten wir dich nicht sehen wollen?", fragte ihre Mutter.
„Ich weiß nicht.", murmelte Usagi. „Ich hab gedacht, ihr wäret sauer auf mich."
„Teenager.", murmelte ihre Mutter. Sie sahen die Dinge immer schlimmer, als sie waren.
Ikuko ließ ihre Tochter los und sah ihren Ehemann und ihren Sohn hinter ihr an, hinterfragte ihre komischen Gesichtsausdrücke. „Was ist mit euch beiden los?"
„Sie ist schwanger.", gab Shingo unverblümt bekannt.
Ikuko wandte sich mit weit aufgerissenen Augen wieder ihrer Tochter zu und beguckte sie von oben bis unten um zu sehen, ob sie etwas übersehen hatte.
„Erst zwei Monate.", beantwortete Usagi die ungestellte Frage ihrer Mutter.
„Ist es nicht ein bisschen früh?", gab ihr Vater seine Sorge bekannt.
„Wir haben drei Jahre gewartet, Daddy. Wir glauben, dass die Dinge jetzt etwas ruhiger sind, also haben wir entschlossen, dass es Zeit ist."
Ikuko starrte ihre einzige Tochter an, sie war so erwachsen und verantwortungsbewusst. War es wirklich erst fünf Jahre her, dass sie sich gesorgt hatte, dass dieser Tag nie kommen würde, dass sie immer ein unverantwortungsvolles Kind sein würde? Jetzt bekam sie selber ein Kind.
Jetzt wünschte sie sich fast, dass sie die Zeit zurückdrehen und noch mal die Tage erleben konnte, an denen Usagi auf ihren Schoß klettern und einschlafen würde oder als sie ihre Tochter durch das Haus jagen und die Süßigkeiten konfiszieren musste, die sie unbedingt noch vorm Schlafengehen essen wollte. Sie wurden so schnell erwachsen.
„Oh mein Gott, ich werde Großmutter.", bemerkte sie mit einem bestürzten Ausdruck auf dem Gesicht.
Usagi lächelte.
„Ich werde alt.", beschwerte sie sich mit einem weinerlichen Ton, der an Usagis erinnerte.
„Du wirst nicht alt, Mama.", beruhigte Usagi.
„Da hat sie Recht. Sie fängt früh an.", gab ihr Vater missbilligend bekannt und sah sie an. Usagi und Shingo tauschten einen kurzen Blick und rollten mit den Augen.
„Sorgt er für dich?", wollte Ikuko plötzlich wissen.
„Natürlich macht er das.", erwiderte Usagi. Es war komisch, dass es für sie nach einer Weile lachhaft erschien, zu denken, dass es irgendwie anders sein könnte. Endymion war perfekt… nun ja, fast.
Usagi lag in ihrem kleinen Bett in ihrem alten Schlafzimmer und sah durch die Dunkelheit hinauf zur Decke, die sie nicht wirklich sehen konnte. Sie war kurz davor einzuschlafen, aber die Ereignisse des Tages gingen ihr immer noch durch den Kopf. Sie hatte mit ihrer Familie zu Abend gegessen und es war wie in alten Zeiten, ohne die Teenagerangst und viel mehr Fragen. Sie hatten alles wissen wollen und als sie endlich alles erzählt hatte, war es Zeit gewesen ins Bett zu gehen. Ihr Hals war trocken und kratzig gewesen.
Sie schloss ihre Augen und wollte schlafen. Sie vermisste ihren Mann. Das Bett war zu schmal, zu kalt und zu leer. Sie seufzte schwer und drehte sich auf die Seite. Der gerade eben verlassene Fleck sank unter neuem Gewicht wieder ein und ein Arm legte sich um sie. Sie lächelte glücklich. Sie kuschelte sich zurück in seine Wärme und er legte seinen Kopf gegen ihre Schulter, roch an ihrem Haar.
Er schob ihr Haar beiseite und küsste ihren Nacken. Er drehte ihren Kopf zu sich, bedeckte ihre Lippen mit seinen und küsste sie mit wachsender Leidenschaft. Sie machte diesen sanften, stöhnenden Ton, den er so gern hörte. Der Ton wurde zu einem richtigen Stöhnen, allerdings aus Enttäuschung, als er sie los ließ. Er kannte diesen Ton genauso gut er wusste, dass er bedeutete, dass er etwas angefangen hatte, dass sie nicht wirklich vollenden konnten.
„Wir können das nicht hier machen.", flüsterte sie, machte aber keine Anstalten sich ihm zu entziehen.
„Warum nicht?", fragte er und küsste ihre Schulter.
„Zum einen ist dieses Bett zu schmal und zum anderen schlafen meine Eltern nur den Gang hinunter."
„Sie werden nichts hören, besonders wenn du dich anstrengst, ruhig zu sein. Und das Bett ist gerade richtig."
Usagi errötete. Es war nicht das erste Mal, dass er ihre Tendenz zum Laut werden ansprach.
„Und wenn jemand von meinen Eltern reinplatzt?"
„Wir sind verheiratet, weißt du.", erwiderte er trocken.
„Versuch das meinem Vater zu erklären."
„Wusstest du, dass es vor langer Zeit eine Tradition bei manchen Eltern gab, während der Hochzeitsnacht im Schlafzimmer zu sein?", informierte er sie sanft, mit ein bisschen Amüsiertheit.
Usagi zeigte einen passenden, erschrockenen Gesichtsausdruck, den Endymion nicht sehen musste, um ihn vor Augen zu haben.
„Das ist widerlich!"
Er lachte sanft. „Sie verlangten einen Beweis, dass die Braut Jungfrau war, also musste es Augenzeugen geben.
„Und was war, wenn sie keine war?"
„In manchen Fällen wurde die Heirat annulliert und die Eltern der Braut gezwungen zu zahlen. Das Mädchen hatte natürlich seine Würde verloren und war für eine Heirat nicht geeignet."
„Das ist barbarisch!"
„Vielleicht. Du hast Glück, dass deine Mutter keine traditionelle Königin war."
„Warum sagst du das?"
„Als sie an die Macht kam, hat sie dieses uralte Gesetz außer Kraft gesetzt."
Usagi erstarrte vor Schock. „Das war Tradition des Mondes?"
„Es gab Variationen aber allgemein ja. Wenn sie das nicht gemacht hätte, hättest du vielleicht ab und zu mal untersucht werden müssen, ob du noch Jungfrau bist, besonders da du die Prinzessin warst. Du musstest frei von allen Vorwürfen sein."
„Ich glaube, dann wäre ich damals schon ein bisschen in Schwierigkeiten gewesen."
„Nur ein bisschen.", untertrieb er. Sie hätte das Lächeln in seiner Stimme hören können.
„Denkst du, dass wir, wenn sie das Gesetz nicht außer Kraft gesetzt hätte, wir trotzdem…?"
„Ich beginne zu denken, dass wir füreinander geschaffen sind. Ich bin sicher, dass wir einen Weg gefunden hätten."
„Ich glaube, dass du Recht haben könntest."
Sie wurde müde, dass konnte er an ihrer Stimme hören. Sie kuschelte sich enger an ihn und er schlang seine Arme um ihre Taille, wieder einmal verwundert von der Vorstellung des Lebens, das in ihr unter seiner Hand wuchs. Sie schlief sogar noch mehr als normal wegen dem Baby. Er konnte schon die langsamen Geräusche ihres tiefen Atems hören, was ihm zeigte, dass sie schon in Schlaf driftete.
Er würde sie heute Nacht nicht verlassen. Er hatte sich an ihre Wärme neben sich gewöhnt. Die Vorstellung in einem leeren Bett zu liegen, zog ihn überhaupt nicht an. Er stöhnte ein bisschen und versuchte, seinen Körper in eine angenehmere Stellung zu bringen. Das Bett war doch etwas zu klein.
Als Usagi am nächsten Morgen erwachte, war Endymion zu ihrer Enttäuschung schon gegangen. Sie hätte einen weiteren Versuch, mit ihr zu schlafen, wie er es oft am Morgen versuchte, nicht abgewehrt. Es gab andere wundervolle Wege am Morgen aufzuwachen, allerdings waren die nicht ganz vergleichbar. Sie ging nach unten, dem süßen Duft von Pfannkuchen folgend, den sie mehr vermisst hatte, als sie dachte. Der Geruch griff ihren Magen nicht so an wie es ihr normales Frühstück aus gerührten Gänseeiern heutzutage tat. Sie würde sicherlich versuchen, so viel von dem guten Essen ihrer Mutter hinunter zu bekommen. Sie war sich fast sicher, dass vor Ende des Tages, wenigstens etwas davon wieder hoch kommen würde.
„Das riecht to…" Sie stoppte mitten in Satz und Schritt, als sie ihren Vater mit einer Schürze vorm Herd zu Gesicht bekam.
„Daddy? Du kannst kochen?"
„Guck nicht so geschockt. Ich hab auch meine Fähigkeiten, weißt du?", erwiderte er.
„Dein Vater hat sich ein paar Hobbys zugelegt, seit er sich entschieden hat, in den Ruhestand zu gehen.", sagte ihre Mutter, die sich eine Tasse Kaffee an der Arbeitsplatte einschenkte. „Glücklicherweise bedeutet das, dass ich eine Pause vom Frühstückmachen bekomme." Usagi fiel es immer noch schwer zu glauben, dass ihr Vater in den Ruhestand gegangen war. Sie nahm an, dass das Versicherungswesen, wenn auch lukrativ, ein bisschen langweilig war. Ihr Vater hatte entschieden, den Rest seines Lebens zu genießen, und sie war glücklich für ihn.
„Es ist schön zu sehen, dass sich etwas nicht verändert hat.", sagte ihre Mutter und nickte zur Uhr.
Usagi lächelte. Sie war noch nie ein Frühaufsteher gewesen. Mit der Sonne aufzustehen, war sehr überbewertet. Sie nahm sich einen Teller und ging zum Tisch.
Eine weitere Überraschung saß am Tisch. Ami, Minako und Makoto waren um den Frühstückstisch verteilt. Sie standen sofort auf und eilten zu ihr. Unglücklicherweise, war sie nur eine Person mit zwei Armen, und so wurde das Ganze eine Gruppenumarmung.
„Es ist schön, euch wieder zu sehen, Leute.", gab Usagi breit lächelnd bekannt.
„Bleibst du?", fragte Ami. Usagi zuckte bei der offensichtlichen Hoffnung in ihrem Gesicht fast zusammen.
„Nein. Es tut mir Leid. Ich muss wieder zurück."
Sie schwiegen enttäuscht und änderten dann schnell das Thema, um das Schmerzhafte zu umgehen.
„Rei hat uns gesagt, das du hier bist.", sagte Mina. „Sie hat nicht viel gesagt, als sie mich letzte Nacht angerufen hat, nur das ihr beide euch gestritten habt. Es tut ihr übrigens sehr Leid."
„Ich weiß.", flüsterte Usagi. „Ich bin nicht sauer auf sie. Außerdem hatte sie irgendwie Recht. Ich hätte früher kommen sollen. Es tut mir Leid."
„Wir sind froh, dass du jetzt hier bist.", gab Ami bekannt. „Wie lange hast du vor zu bleiben?"
„Nicht lange. Ich soll bei der Eröffnung unserer ersten Bücherei in zwei Tagen dabei sein. Es gibt nicht viele Bücher, hauptsächlich sehr alte, die wir wiederbekommen konnten und ein paar Manuskripte, aber ich bin sicher, dass wir mit der Zeit viel mehr sammeln werden."
„Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag erleben würde, an dem du freiwillig eine Bücherei betrittst.", ärgerte sie Ami.
„Ich glaube, dass du die Dokumente ebenfalls interessant finden würdest. Ich habe mir gedacht, dass du eines Tages sogar rüberkommen und sie ansehen könntest."
„Ist das eine Einladung?", fragte Ami überrascht. Nach der ganzen Zeit lud Usagi sie tatsächlich ein, sie zu besuchen.
„Ich glaube, das ist es.", erwiderte Usagi grinsend.
„Warum bist du nicht vorher vorbei gekommen oder hast uns eingeladen zu kommen?" fragte Makoto.
„Ich habe gefühlt, dass ich Zeit brauchte. Ich glaube, ich habe mich schuldig gefühlt und mir gedacht, dass ihr alle sauer auf mich sein würdet. Und was das euch einladen angeht, es gab keinen passenden Platz für euch bei uns. Der Palast nähert sich erst jetzt seiner Fertigstellung. Er war beinah ganz in Ruinen, als ich das erste Mal hinüber gegangen bin. Endymion hat erst daran gearbeitet, die Unterbringungen der Leute zu verbessern. Wir sind schließlich zum Palast gekommen. Er ist noch nicht wieder an seine einstige Herrlichkeit herangekommen, aber wenigstens ist es jetzt sicher."
Sie waren alle überrascht, sie reden zu hören. Vielleicht war es die Art, wie sie mit großer Sorgfalt sprach oder vielleicht war es die Tatsache, dass, im Gegensatz zu dem, was sie erwartet hatten, sie sie nicht verlassen hatte, um in den Armen ihres Liebhabers in einem Paradies zu leben.
„Es braucht eine Menge Energie, um sich zwischen den Dimensionen zu teleportieren. Ich werde für die nächsten paar Monate niemanden transportieren können, noch nicht mal mich selber, also werde ich, wenn ich zurückgehe, für mindestens sieben oder acht Monate nicht wiederkommen. Ihr habt etwas Zeit, darüber nachzudenken."
Sie war kurz davor fortzufahren, als sie den verwirrten Ausdruck auf den Gesichtern ihrer Freunde sah. Sie grinste breit. „Ich bin schwanger."
Drei verblüffte Gesichter sahen sie an.
„Oh mein Gott", kreischte Mina. „Ein Baby?"
„Ich wusste das du… aber ich hätte nicht gedacht… wow!" Es schien so, als ob Makoto beinahe sprachlos war. Ami starrte sie einfach an; es war ihr anscheinend nicht möglich, ein Wort zu sagen.
„Wir sollten eine Babyparty veranstalten bevor du fährst.", gab Minako plötzlich bekannt.
„Absolut!", stimmte Makoto freudig zu.
„Wirklich, Leute, das müsst ihr nicht machen.", wandte Usagi ein, war allerdings von der Idee gerührt. „Ich bin nur für ein paar Tage hier und passieren diese Dinger nicht erst, wenn ich wirklich fett und kurz vorm Platzen bin?"
„Wir müssen nur mit dem Zeitrahmen, den wir haben, arbeiten.", gab Minako entschlossen bekannt. Gib uns zwei Tage. Ich verspreche dir, du wirst angemessen überwältigt sein."
Intuitiv wurde ihr klar, dass protestieren keinen Sinn hatte, also gab sie nach und zwei Tage später, nachdem sie ihre Großmutter überzeugt hatte, dass sie sich nicht in ‚Schwierigkeiten' gebracht und weggelaufen war, und nachdem sie ihre Freundin Naru, die sie getroffen hatte, als sie mit ihrem Vater einkaufen war überzeugt hatte, dass ähnliche Gerüchte (gestartet von ihrem Freund, jetzt Verlobten Umino), dass sie in ein europäischen Konvent geschickt worden war um ein Kind zu gebären, komplett falsch waren, fand sie sich in Makotos Wohnzimmer, umgeben von ihren Freunden und ihrer Mutter, sitzend wieder. Sie war, wie Minako versprochen hatte, sehr überwältigt.
Sie hatten sich wirklich selbst übertroffen in der kurzen Zeit. Es schien so, als ob sie die letzen achtundvierzig Stunden wach und unterwegs gewesen waren. Das Zimmer war festlich mit Ballons und Girlanden in einer Mischung aus lila und pastellgelben Tönen dekoriert, da das Geschlecht des Babys ein Rätsel war. Das wirklich erstaunliche war der Tisch, der mit all ihren Lieblingsdesserts beladen war, und das waren eine Menge. In der Ecke wartete ein kleiner Berg aus Geschenken auf sie und sie musste zugeben, dass sie sehr aufgeregt war.
Während ihre Freunde in den letzten zwei Tagen mit ihren Plänen beschäftigt gewesen waren, war sie sich selbst überlassen worden, oder besser ihrem Vater und ihrem Bruder, die sie zum Shoppen geschleppt hatte. Sie hatten sich nicht all zu viel beklagt, da sie es als Zeit ansahen, die sie in den nächsten Monaten nicht erleben würden; wenigstens bis sie endlose Packungen Windeln, Flaschen und alle anderen nötigen Dinge, von denen sie erwartete, dass sie sie in ein paar Monaten brauchen würde, tragen mussten.
Die letzten Tage waren besser gewesen, als sie sie sich erträumt hatte. Sogar Rei hatte sich beruhigt und hatte typischerweise ihre Babyparty organisiert. Und so kam es, dass sie jetzt da saß, mit ihrem ersten Geschenk auf dem Schoß. Das Päckchen war nicht annähernd so ordentlich verpackt wie einige andere, was sie darauf hinwies, ohne dass sie auf das Schildchen gucken musste, dass es von Minako war, die sich offen dazu bekannte, dass sie in handwerklichen Dingen schrecklich war, besonders Geschenke einpacken. Die Spannung steigernd riss sie das Päckchen auf und hätte nicht erstaunter sein können, wenn all ihre Freunde nackt zur Party gekommen wären.
Sie nahm den Gegenstand hoch, ihr Gesicht färbte sich vor Scham und Verwirrung. Sie räusperte sich, da ihre Kehle in dem Moment belegt worden zu sein schien, als sie das Paket geöffnet hatte.
„Ich glaube nicht, dass das Baby das tragen kann."
Sie hörte eine Menge Gekichere, als sie die dunkelrote Reizwäsche anstarrte, komplett mit Strapsen, Strümpfen, einem Tanga, BH und einer leichten Robe.
„Nein, aber du kannst es.", gab Mina bekannt. „Wir hatten keine Möglichkeit, dir eine Brautparty auszurichten, also haben wir uns dazu entschieden, beides zu kombinieren."
Usagi sah kurz vorsichtig zu ihrer Mutter hinüber, aber ihre Mutter grinste lediglich breit und übergab ihr eine schöne blaue Schachtel, die aussah, als ob sie von einem Team Künstler eingepackt worden war. Vorsichtig öffnete sie sie und seufzte erleichtert auf, als sie die Reihe wunderschöner, farbiger Flaschen sah, bis sie die Aufschriften sah; essbare Massageöle, nur das sie natürlich ‚Body Liqueur' genannt wurden. Ihre Mutter versicherte ihr, dass sie ganz gut schmeckten.
„Mom!"
„Ich bin sicher, dass Endymion ab und an eine Massage gebrauchen kann." Sie hörte sich beinahe unschuldig an, beinahe.
Dies schien peinlicher zu werden, als sie sich je gewagt hatte, zu erträumen. Natürlich hatte diese Peinlichkeit erst angefangen, da sie sofort von Reis Geschenk, bestehend aus fünf bestickten Tangas und Schokoladen-Körper-Farbe, geschürt wurde. Wenn sie in ihrem Leben je mehr errötet war, konnte sie sich nicht daran erinnern. Sie schwankte zwischen Scham und bodenlosem Schock, als sie Amys Geschenk auspackte, eine illustriertes Kama Sutra. Sie wagte es nicht, es zu öffnen, auch wenn sie zugeben musste, dass sie mehr als nur ein bisschen neugierig war. Sie war sich sicher, dass es da Positionen gab, mit denen sie vertraut war und die Vorstellung, dass ihre Mutter wusste, dass sie das war, war einfach zuviel. Natürlich war Amys Gesicht genauso rot wie ihres. Das letzte Geschenk von Makoto war ein weiteres Buch, genannt ‚Nacktes Kochen', komplett mit einer Flasche Wein und einer Seidenrose.
Endymion würde sehr amüsiert sein, wenn sie nach Hause kam. Sie hatte ein ziemlich dummes Bild von sich in der Reizwäsche mit der Seidenrose zwischen den Zähnen, den Massageölen beim Bett mit dem Kama Sutra und dem Wein (von dem sie sicher war, dass er in sieben Monaten nur noch besser schmecken würde) und der Schokoladen-Körper-Farbe in einer Hand, im Kopf. Glücklicherweise konnte ihr dreckiger Gedankengang durch eine Reiher süßer Babygeschenke, von Decken und süßen kleinen Stramplern bis hin zu Beißringen und Teddybären, gestoppt werden, bevor er zu den saftigeren Details kommen konnte.
Später kam es ihr in den Sinn, dass sie ein paar Probleme haben würde die Geschenke und all die Sachen, die sie gekauft hatte, nach Hause zu bringen. Zum Glück waren Männer brauchbarer als sie schienen.
Endymion erschien am Abend, bevor sie gehen wollte, und blieb am Morgen. Er wurde sofort von ihrer gesamten Familie in Beschlag genommen, und ungewohnt mit einer entschlossenen Schwiegermutter und einem kommandierenden Schwiegervater umzugehen, wurde er dazu gezwungen, mit ihrer Familie zu frühstücken und als Geschenke-Träger zu dienen. Es schien so, als ob sein königlicher Status keine Relevanz hätte, denn Kenji sah es als angemessen, zu verlangen, dass er sich gut um seine Tochter und sein Enkelkind kümmere. Man musste Endymion gutschreiben, dass er versuchte nicht zu beleidigt von dessen Vorstellung zu sein, dass er irgendwas anderes machen könnte. Niemand bemerkte sein schlechtes Benehmen bei ihrem letzten Treffen und Shingo schien von seiner kommandierenden Präsenz gebührend beeindruckt zu sein.
Als die Zeit des Abschieds schließlich kam, war sie von ihrem Tränenreichtum nicht überrascht. Auch wenn ihr Vater und ihr Bruder (Endymion täuschte vor, ehrenvoller zu sein) bei dem Anblick von Usagis weinenden Freunden mit den Augen rollten, gaben sie zu, dass sie sie enorm vermissen würden. Und mit anklagenden Blicken verlangten sie alle von ihr, dass sie sie öfter besuchen käme. Irgendwie fühlte alles sich, trotz der Tränen, irgendwie richtig an. Sie fühlte sich, als ob ihr eine Last von den Schultern genommen worden war. Als sie dass allerdings später Endymion gegenüber erwähnte, ärgerte der sie nur mit dem Ausspruch, dass das Gewicht lediglich von ihren Schultern zu ihrem Bauch und ihren Hüften gewandert war.
Als sie neben Endymion im Bett lag, ohne die Reizwäsche, die irgendwann in der Nacht unter dem Bett verschwunden war, und nach Erbeer-Massageöl riechend, lächelte Usagi. Die Nacht war atemberaubend gewesen. Die Reizwäsche hatte wegen ihrer wachsenden Mitte nicht ganz gepasst, aber dass hatte Endymion anscheinend nicht gestört. Es war erstaunlich, dass sie drei Ehejahre und bis jetzt fünf Monate Schwangerschaft überlebt hatten und sie war jedes Mal aufgeregt, ihn zu sehen, wenn er durch die Tür trat, genauso wie sie es am Anfang gewesen war.
Sie musste noch vier Monate warten, aber sie konnte es kaum abwarten dass kleine Mädchen zu sehen, von dem sie sicher war, dass es sich in ihr eingenistet hatte. Endymion war ebenfalls überzeugt, dass es ein Mädchen sein würde und er war sich sicher, dass sie schwarze Haare und blaue Augen genau wie er haben würde. Sie rollte mit den Augen bei dem Gedanken. Einige Generationen von Serenitys hatten kleine Mädchen hervorgebracht, die genauso wie ihre Mütter aussahen und sie hatte keine Zweifel, dass diese Kleine keine Ausnahme machen würde. Sie hoffte nur, dass sie koordinierter war.
Sie war von ihrem Leben verblüfft. Es war nicht, dass es perfekt war, es war nur, dass sie es liebte. Endymions Arm schlang sich um ihre Taille und zog sie näher an ihn.
„Hör mit dem verdammten Nachdenken auf und schlaf ein.", grummelte er.
Sie kuschelte sich ein und schloss die Augen, sicher in der Wärme seiner Umarmung. Es schienen einige Minuten vergangen zu sein, als er in ihr Ohr grummelte: „Und sie wird doch wie ich aussehen."
