Hallo zusammen!

Da bin ich also wieder mit dem dritten Kapitel:D

Einen lieben Dank schicke ich natürlich wieder an Claudia und ihren treuen Freund den Duden+gg+ Ohne Euch wäre ich echt aufgeschmissen+lach+

Einen weiteren Dank an meine lieben Reviewer...ihr seid spitze! Und einen Gruß an meine Schwarzleser...es wäre nett, wenn ihr mir auch ein kurzes Feedback hinterlassen würdet! liebschau

Nun, aber genug gelabert...viel Spaß mit der Fortsetzung+g+

Eure Zauberfee


Kapitel 3 – Die Suche beginnt

Als Hermine und Draco gerade wieder getrennte Wege gehen wollten, hielt Hermine ihn nochmals kurz zurück.
„Draco, etwas gäbe es da noch..." verwundert sah er sie an
„Was denn mein Engel?"
„Also, wegen der Kommunikation...nun ja...wie soll ich sagen...wir können uns doch nicht jedes Mal eine Eule schicken, für den Fall dass einer den anderen außerhalb der verabredeten Treffen sehen muss...aus welchem Grund auch immer". Draco sah sie erst etwas irritiert an und schien zu überlegen. Nach endlos andauernden Minuten erwiderte er schließlich:

„Wie willst du es denn sonst machen? Ich bin eben alle mir bekannten Möglichkeiten durchgegangen, und ich sehe wirklich keinen anderen Weg"
„Ich hab da schon so eine Idee...allerdings muss ich dafür erst noch ein paar Dinge besorgen und etwas nachlesen" gab sie grübelnd zurück. Man konnte ihr förmlich ansehen, dass es hinter ihrer Stirn schwer arbeitete.

„Na, dann sagst du mir deine Idee eben später am See" sagte er lächelnd und zog sie ein letztes Mal in seine Arme, um sie zu küssen. Hermine spürte nur noch seine warmen und weichen Lippen auf den ihren und konnte in diesem Augenblick an nichts anderes mehr denken. In Momenten wie diesen hoffte sie, die Zeit möge Still stehen, damit dieser Augenblick nie vergehen würde. Doch dieser Gefallen wurde ihr leider nicht getan. Für ihren Geschmack viel zu schnell war der Kuss vorbei und Draco sah ihr grinsend in die Augen.
„Warum sind wir nur nicht im selben Haus gelandet?" fragte er sie gedankenverloren, fast als wäre ihm nicht bewusst, dass er laut sprach. „Dann könnten wir zusammen sein, ohne dass es jemanden stören würde."
„Wer weiß, ob wir jemals zueinander gefunden hätten, würden wir im selben Haus sein?" gab sie lächelnd zurück.

„Wie meinst du denn das?" fragte Draco verwundert.
„Na, überleg doch mal...entweder müsstest du dann in Gryffindor sein oder ich in Slytherin...und ob wir uns dann noch so anziehend fänden wie jetzt...?" Den Rest ihres Gedankens ließ sie unvollendet im Raum stehen. Draco schien auch so zu begreifen, was sie damit andeuten wollte. Zärtlich strich er ihr noch einmal eine störrische Haarsträhne aus dem Gesicht, eher er sich endgültig für ein paar Stunden von ihr verabschiedete.
Hermine blieb zurück, damit sie die Bibliothek nicht gleichzeitig verließen und begann, die Bücherreihen nach dem gesuchten Exemplar abzuschreiten. Es dauerte nicht lange bis sie fand, was sie gesucht hatte. Sie kramte ein Pergament und eine Schreibfeder heraus, um eilig ihre Notizen auf das Papier zu kritzeln.
Eine halbe Stunde später machte auch sie sich, mit einem versonnenen Ausdruck auf dem Gesicht, auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum.

„Da bist du ja endlich" wurde sie stürmisch von Harry begrüßt. „Hätte ich nicht vorhin mal einen kurzen Blick auf meine Karte geworfen und gesehen, dass du immer noch in der Bücherei bist, hätte ich mir ernsthafte Gedanken gemacht."
„Tut mir Leid, hat etwas Länger gedauert", gab sie schuldbewusst zurück.
„Das hab ich gemerkt" sagte Harry nun etwas milder. „Was war denn los?" Hermine sah sich als erstes besorgt um, ob auch ja niemand ihr Gespräch belauschen konnte, ehe sie begann, ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Mit jedem Wort wich mehr und mehr Farbe aus Harry Gesicht und seine Lippen verwandelten sich langsam in einen schmalen Strich. So wütend hatte Hermine ihn schon lange nicht mehr gesehen.
„Und was willst du nun machen?" war das einzige, das er mit gefährlich leiser Stimme von sich gab, als Hermine geendet hatte.

„Ach Harry...wenn ich das nur schon wüsste. Fest steht jedenfalls, dass wir uns auf die Suche nach diesem Ring machen müssen...schon allein, um den Schein zu wahren" gab sie betrübt zurück.
„Wenn du willst, kann ich euch gerne bei der Suche helfen" sagte Harry vorsichtig, da er nicht wusste, wie Hermine auf dieses Angebot reagieren würde. Einen Moment lang sah sie ihn nur ungläubig an. „Ist das dein Ernst?"
„Ja, klar...warum denn nicht?" wunderte sich Harry.
„Na, überleg mal...gestern hättest du Draco am liebsten den Tod an den Hals gewünscht...deshalb." Harry überlegte einen Moment und fing dann breit zu grinsen an.
„Von der Seite hab ich es noch gar nicht betrachtet. Ist schon komisch, was du mit mir alles anstellst" gab er nun lachend von sich.

„Wie meinst du denn das nun wieder?" Hermine verstand nur Bahnhof.
„Na, du schaffst es mit deiner verliebten und verträumten Art, mit der du über ihn sprichst, sogar, dass ich meinem Erzfeind freiwillig helfen will." Nun musste auch Hermine herzlich lachen.
„So habe ich das noch nicht gesehen" grinste sie.
„Harry, nun was ganz anderes" wechselte sie kurz darauf abrupt das Thema.
„Was denn?" fragte er verwirrt.
„Hast du noch die Münze von der DA?"
„Häh?" Harry verstand nun seinerseits kein Wort mehr. Er konnte den Zusammenhang einfach nicht begreifen. Was wollte Hermine denn nun mit dieser Münze?
„Ich wollte dich bitten, dass du... sie mir... leihst" gab Hermine nun kleinlaut von sich.
„Wofür denn das?" Harry kam immer noch nicht mit Hermines Gedankengängen mit.
„Na ja, wenn ich zwei davon hätte, dann könnte ich sie so umfunktionieren, dass sie in beide Richtungen funktionieren..."
„Und wozu brauchst du das?" Hermine schien die Situation peinlich zu sein, auch wenn Harry nicht verstand warum.

„Na...ich wollte eine davon Draco geben, damit wir wissen, wann der eine den anderen dringend sehen will..." Nun endlich ging Harry ein Licht auf, ein ganzer Ballsaal sogar.
„Ach so! Man bin ich begriffsstutzig" lachte er nun. „Ich dachte schon, es käme etwas Schlimmes" grinst er eine immer noch peinlich berührte Hermine an. „Nach deiner Art danach zu fragen dachte ich eher, du möchtest, dass ich die DA-Treffen wieder ins Leben rufe."
„Oh...nein...das natürlich nicht. Ich dachte nur, du hättest vielleicht etwas dagegen, wenn ich ihn in dieses Geheimnis einweihe."

„Naja, vor ein paar Tagen wäre das wohl auch noch so gewesen...aber nach der Aktion von heute Morgen...das war wirklich viel zu auffällig...selbst Ron hat sich gewundert."
„Was...wirklich?" Hermine wurde eine Spur blasser im Gesicht.
„Nein, so schlau ist er in Bezug auf solche Dinge nun auch wieder nicht" antwortete er lächelnd, während er nach der Münze in seinem Geldbeutel kramte. Endlich hielt er sie in Händen und reichte sie sogleich an Hermine weiter. Diese kramte nun ebenfalls nach ihrer eigenen Münze. Außerdem wühlte sie noch ein eng beschriebenes Pergament, ihren Zauberstab sowie zwei silberne Ketten hervor. Harry beobachtete sie gespannt.
„Was machst du denn da jetzt genau?" wollte er von ihr wissen.

„Ich verändere die Zauber darauf so, dass sie nicht wie bisher nur in eine, sondern in beide Richtungen funktionieren. Also je nachdem wer dem anderen etwas mitteilen möchte, braucht derjenige dann nur noch die Münze mit dem Zauberstab berühren, und die andere Münze meldet sich zu ‚Wort'...sozusagen" erklärte sie.
„Und wozu sind die Kettchen?"
„Ich möchte sie als Amulette umfunktionieren, damit sie nicht so auffällig sind und außerdem kann man dann nicht übersehen, dass der andere einen dringend sprechen möchte."
„Du hast wie immer an alles gedacht" erwiderte er nun schmunzelnd und sah Hermine gebannt dabei zu, wie sie ein paar Zauberformeln auf die Münzen sprach und diese dabei anfingen, hell zu glühen.
„Es scheint funktioniert zu haben" freute sie sich sprach einen anderen Zauber, durch den die Münzen je ein Loch bekamen, durch welches man nun problemlos die Kette durchfädeln konnte. Dies tat sie auch sogleich. Als auch dies erledigt war, teste sie noch beide Münzen und nickte dann zufrieden. „Das war's schon" grinste sie.
„Ich bewundere dich immer wieder Hermine."

„Harry...weißt du schon, was du den anderen sagen willst, weil ich heute Nachmittag schon wieder weg bin?"
„Na klar! Ich brauchte mir ja nicht großartig was auszudenken." Hermine sah ihn mit einem verständnislosen Ausdruck auf dem Gesicht an. „Wie meinst du denn das?"
„Na...ich sag einfach, du würdest in ein Buch vertieft lernen" grinste er breit. Darauf musste auch Hermine lächeln. „Ich häng´ ganz schön viel über den Büchern, was?"
„Ja, das schon...aber du wärst nicht Hermine, wenn das nicht so wäre" lächelte er sie sanft an und drückte ihre Hand. Hermine bekam ganz rote Ohren, als Harry das sagte. Sie war wirklich froh, so tolle Freunde zu haben.

ooo

Nach dem Mittagessen verabschiedete sich Hermine demonstrativ mit einem Buch in der Hand von Harry und Ginny. Ron war noch mal schlafen gegangen, da er heute ziemlich durch den Wind war. Als die beiden so ganz alleine im Gemeinschaftsraum saßen meinte Ginny plötzlich: „Findest du nicht auch, dass Hermine die letzten Tage irgendwie seltsam ist?"
„Nein, was meinst du denn?" fragte Harry mit aufgesetzter Unschuldsmine.
„Na, entweder ist sie total weggetreten und bekommt überhaupt nicht mit, was um sie herum vorgeht. Gestern Abend zum Beispiel habe ich ihr dreimal das Gleiche erzählt und sie hat es, glaube ich, immer noch nicht verstanden. Oder sie ist total nervös und aufgedreht, starrt alle paar Minuten auf die Uhr und rennt wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend. Außerdem war sie letzte Nacht nicht in ihrem Bett."
„Ginny, ich glaube, das bildest du dir ein" sagte Harry, bekam aber ein mulmiges Gefühl, da es nicht nur für ihn offensichtlich war, was mit Hermine vor sich ging.

„Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ja sagen, sie hätte sich verliebt...aber in wen kann ich mir nicht vorstellen. Erst dachte ich ja, es wären Ron oder du..."
„ICH?" fragte Harry erstaunt dazwischen, wovon sich Ginny allerdings wenig beeindruckt zeigte und einfach weitersprach.
„...aber Ron beachtet sie seit gestern eigentlich so gut wie gar nicht mehr und bei dir bin ich mir inzwischen ziemlich sicher, dass du es nicht sein kannst, weil sie für dich nur tiefe Freundschaft empfindet."
„Und warum denkst du, dass sie nicht in mich verliebt ist?" wollte Harry nun neugierig wissen und musste über Ginnys Ausführungen schmunzeln. Diese bekam einen roten Kopf und war auf einmal ziemlich stumm.
„Das...das...darf ich dir nicht sagen" flüsterte sie fast. Nun war Harry allerdings doch überrascht. Was war daran nur so ein großes Geheimnis? Er wollte es aber vorerst auf sich beruhen lassen und nichts weiter dazu sagen. Vielleicht erzählte es Ginny ihm ja später einmal?
„Ich hab ja heute morgen noch einen anderen Verdacht gehabt, wer es sein könnte, aber je länger ich darüber nach gedacht habe, um so unwahrscheinlicher wurde diese Möglichkeit" sprach sie nun schnell weiter, um das Thema zu wechseln.

„Und wen hattest du da im Verdacht?" fragte Harry, nun wieder neugierig geworden.
„Malfoy" sagte sie so leise, dass Harry es beinahe nicht verstanden hätte. Nun fing sein Gehirn an zu arbeiten. Er hatte Hermine versprochen, niemandem davon zu erzählen, also musste er Ginny schnell wieder von diesem Gedanken abbringen.
„Ginny, das ist nicht dein Ernst?" fragte er deshalb so entrüstet wie möglich.
„Ich weiß es klingt blöd, aber heute morgen haben sie ständig über die Tische hinweg Blicke getauscht und das waren keine unfreundlichen wie sonst..." sagte sie nun fast ebenso leise wie das vorherige.
„Ich glaube, das spinnst du dir zusammen." Wie sollte er sie nur von diesem Gedanken schnellstens wieder abbringen? Ihm war bewusst, dass es keiner außer ihm wissen durfte, es würde sonst eine riesiges Theater geben.

„Ich sagte ja, je länger ich darüber nachgedacht habe, umso abwegiger kam mir dieser Gedanke selbst vor...so wie er sie immer behandelt hat..." Ginny war richtig in ihrem Sessel zusammen gesunken, so peinlich war ihr diese Situation nun. ‚Warum musstest du auch ausgerechnet mit IHM über deinen Verdacht sprechen?" ohrfeigte sie sich in Gedanken selbst. Harry, dem nicht entgangen war, wie sehr sie ihre Offenheit bereute, versuchte nun schnell einzulenken „Ginny, tut mir leid. Ich weiß, du machst dir nur Sorgen um sie, aber da muss es eine andere Erklärung geben als Malfoy" sagte er deshalb freundlich, so dass Ginny sich ein wenig entspannte.
„Ja, sicher hast du damit Recht" sagte sie nur. ‚Ich werde schon noch herausfinden, was da los ist' dachte sie allerdings verbissen.

ooo

Hermine hatte es sich mit ihrem Buch unter dem großen Baum am Schwarzen See gemütlich gemacht und wartete auf Draco. Während sie so dasaß, blätterte sie nachdenklich in dem Wälzer und blickte immer wieder den See an. Tiefe Denkfalten hatten sich auf ihrer Stirn gebildet. Sie merkte nicht, dass sie aus einiger Entfernung beobachtet wurde.

‚Wie ihre Haare so in der Sonne leuchten...wie flüssiges Gold wirkt das fast. Vorher ist mir das irgendwie nie aufgefallen' dachte Draco verzückt. Er konnte nicht weitergehen. als er sie so da sitzen sah, sondern musste stehen bleiben und den Anblick, der sich ihm da bot, erst einmal genießen. ‚Sie sieht wirklich aus wie ein Engel' überlegte er weiter und lächelte dabei glücklich. Sein Herz begann wieder schneller zu schlagen und auch das Kribbeln, das er immer verspürte, wenn er sie sah oder an sie dachte, war wieder da. ‚Dich hat's ja mächtig erwischt' grinste er in Gedanken zu sich selbst. Leise schlich er näher an sie heran und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. Hermine war so in Gedanken, dass sie ihn noch immer nicht bemerkt hatte. Selbst als er hinter ihr auf die Knie ging, bekam sie das nicht mit. Dementsprechend erschrak sie auch, als sich zwei starke Arme um ihren Bauch schlangen und ihr jemand auf den Hals küsste.

„Hast du mich erschreckt" bekam sie gerade noch so raus.
„Entschuldige, das war nicht meine Absicht" gab er kleinlaut von sich.
„Na, das will ich auch hoffen" lächelte sie nun zurück.
„Was machst du denn da?" wollte er nun wissen
„Das ist ein Buch über die Geografie des Schwarzen Sees" sagte sie nur.
„Darüber gibt es ein ganzes Buch?" fragte er erstaunt.
„Ja, scheinbar"
„Und was hoffst du darin zu finden?"
„Ich wollte nachsehen, ob irgendetwas über Höhlen am Schwarzen See bekannt ist."
„Und?" Nun war auch seine Neugier geweckt.
„Also richtige Höhlen gibt es da nicht...aber es soll sehr viele Grotten geben, deren Zugänge unter Wasser liegen. Diese wurden jedoch wegen der vielen Gefahren im See bisher kaum erforscht."
„Na toll" meinte er nun frustriert.

„Nun mal nicht so schnell aufgeben" zwinkerte sie ihm zu. „Es gibt hier wenigstens eine Karte der bisher entdeckten Grotten und ihrer Zugänge" zeigte sie ihm auf einer anderen Seite des Buches.
„Das ist ja wenigstens schon mal ein Anfang" sagte er nun schon wieder etwas fröhlicher. „Wenn ich dich nicht hätte" nuschelte er nun an ihrer Wange, während er ihr zärtlich einen Kuss dorthin drückte. Hermine legte das Buch auf die Seite, Draco drehte sie zu sich um und gab ihr einen langen Kuss auf den Mund. Sie strahlte ihn fröhlich und voller Tatendrang an. „Was möchtest du denn jetzt machen?"
„Erstmal ein wenig die Sonne genießen." grinste er.

Er rutsche so zu dem großen Baum hin, dass er sich mit dem Rücken bequem daran anlehnen konnte, Hermine setzte sich vor ihn und kuschelte sich mit dem Rücken an seine Brust. Er legte ihr wieder die Hände um den Bauch die sie mit ihren festhielt. So genossen sie die Aussicht auf den heute ruhig daliegenden See und die Nähe des anderen.
Hermine war so glücklich. Es fühlte sich so gut und so richtig an, hier mit ihm zu sitzen. ‚Das könnte ich stundenlang machen' dachte sie. Und Draco dachte in diesem Moment das Gleiche.

ooo

Beide waren so aufeinander konzentriert, dass sie nicht bemerkten, wie sie beobachtet wurden. Pansy Parkinson stand einige Meter entfernt hinter einem Felsen und konnte die Augen nicht von dem Pärchen vor sich abwenden. Sie hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, so dass nur noch ein schmaler weißer Strich davon zu sehen war. Auf ihrer Stirn hatten sich tiefe Zornesfalten gebildet und ihre Hände hatte sie so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie zitterte vor Wut. 'Dieser elende Dreckskerl! Aber ich weiß inzwischen, wie ich dir gehörig den Spaß verderbe' dachte sie böse.

Nachdem die beiden aufgestanden waren und sich ein weiteres Mal leidenschaftlich geküsst hatten, ehe sie sich zu einem Spaziergang um den See von ihr entfernten, hatte sie genug gesehen.
Sie versteckte sich nun gänzlich hinter diesem Felsen, damit sie nicht zufällig von jemandem bei dem nun folgenden beobachtet wurde.

Sie zog eine kleine Phiole sowie einen fertig geschriebenen Brief und ihren Zauberstab aus ihrem Umhang.
Nun öffnete sie das kleine Fläschchen und legte es sich in ihren Schoß. Anschließend nahm sie ihren Zauberstab, presste ihn sich an die Stirn und begann einen Gedankenfaden abzuziehen. Allerdings murmelte sie, wie sonst dabei unüblich, einen Zauberspruch. Dieser bewirkte, dass der Gedanke nicht aus ihrem Gehirn verschwand, sondern nur eine perfekte Kopie davon abgezogen wurde.
Diesen Gedanken gab sie nun in die Phiole und verschloss diese sorgfältig. Anschließend packte sie ihren Zauberstab wieder weg, um eilenden Schrittes mit der Phiole und dem Brief in Richtung Eulerei zu gehen.

ooo

Draco und Hermine hatten davon absolut nichts mitbekommen. Viel zu sehr waren die beiden mit sich selbst beschäftigt. Nach einer kleinen Ewigkeit beschlossen sie, noch ein wenig am See spazieren zu gehen und erhoben sich, nicht ohne sich dabei jedoch leidenschaftlich zu küssen. Hermine hängte sich gerade ihre Schultasche mit dem Buch über die Schulter, als Draco sie vor lauter Lebensfreude hoch hob und sich mit ihr im Kreis drehte, woraufhin beide herzlich lachen mussten. Hand in Hand gingen sie los und waren andauernd am Kichern. Immer wenn Hermine auf eine Stelle am Ufer zeigte, die sie sich von der Karte her gemerkt hatte, gingen beide so nah wie möglich ans Ufer und versuchten durch das dunkle Wasser etwas zu erkennen, was jedoch selten etwas brachte. Der See war einfach zu tief und fiel an den meisten Stellen schon in der Uferzone so steil ab, dass er wie ein großes schwarzes Loch wirkte.

„Oh man, der hat seinen Namen nicht zu Unrecht" gab Hermine frustriert von sich, als sie wieder an so einer Stelle angelangt waren, doch Draco schien ihr gar nicht zuzuhören.
„Draco? Hast du was entdeckt?" fragte sie ihn nun verwundert.
„Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, da unten ist so etwas wie eine kleine Lichtquelle im Wasser" sagte er und zeigte auf eine Stelle unter Wasser.

„Wirklich? Wo denn?" Hermine konnte nicht entdecken, was Draco gemeint hatte. Er zog sie vor sich und zeigte dann wieder auf die eben benannte Stelle. „Du musst ganz genau hinsehen, aber da unten leuchtet irgendetwas ganz schwach."

Hermine kniff konzentriert die Augen zusammen und als sie es schon fast aufgeben wollte, entdeckte sie endlich die Stelle, die Draco meinte. Etliche Meter unter der Wasseroberfläche leuchtete etwas. Es war wirklich nur ganz schwach und sah auch nicht sehr groß aus, aber es war nicht zu leugnen. Es konnte auch keine Spiegelung der Sonne sein, denn diese hatte sich gerade hinter einer kleinen Wolke versteckt.
„Tatsächlich" mehr konnte Hermine gar nicht sagen. Viel zu sehr war sie von dem, was sie da sah, fasziniert. Draco ging, stolz darüber, dass er die Stelle vor Hermine entdeckt hatte, ein paar Schritte rückwärts und fiel unangenehm auf sein Hinterteil.

„Was war denn jetzt?" fragte Hermine, die das aus ihrer Trance riss.
„Ich bin irgendwo drüber gefallen" meinte er und blickte sich suchend um. „Da...dieser etwas größere Stein muss das wohl gewesen sein" schnaubte er wütend, stand auf und wollte den Stein ins Wasser werfen. Doch so sehr er sich auch anstrengte, dieser unscheinbare Stein ließ sich nicht hochheben. ‚Man könnte fast meinen er hätte ein Gewicht von einigen Tonnen' dachte Draco, während er sich abmühte. Hermine beobachtete das Schauspiel erst amüsiert, doch dann wurden mit einem Mal ihre Augen immer größer.

„Draco, warte mal" sagte sie nun aufgeregt und ging auf den Stein zu. Sie kniete sich davor hin, zog ihren Zauberstab, tippte den Stein damit an und murmelte etwas Unverständliches.
Der Stein begann auf einmal seltsam bläulich zu schimmern und ein paar Symbole erschienen darauf. Doch das Symbol, welches Hermine sofort ins Auge stach, war der Davidstern. „Das Symbol Salomons" flüsterte sie ehrfürchtig. Draco, der bisher nichts begriffen hatte, bekam nun ebenfalls große Augen und kniete sich neben Hermine.

„Du meinst, wir sind hier an der richtigen Stelle?" fragte er aufgeregt.
„Es sieht so aus. Das kann jedenfalls kein Zufall sein, dass dieser Stein hier herumliegt und unter Wasser irgendeine Lichtquelle ist" sagte sie grüblerisch. „Du hast ja gesehen, dass der Stein sich nicht bewegen ließ. Er ist hier so gut getarnt...wärst du nicht darüber gestolpert hätten wir ihn nie gesehen."
„Das stimmt wohl. Und wenn ich nicht so sauer auf das Ding gewesen wäre, dass ich es ins Wasser werfen wollte..." gab er schmunzelnd zurück und rieb sich dabei seinen noch immer schmerzenden Po.
„Wir müssen die Stelle irgendwie markieren, sonst finden wir sie nie wieder" überlegte Hermine.

„Aber wie?" fragte er nur. Hermine überlegte dann kurz und tippte einen Stein, der unmittelbar neben diesem besonderen lag, an und sprach einen kurzen Zauber darauf. Der Stein begann nun ebenfalls zu leuchten, in einem kräftigen Rot.
„Meinst du nicht, das ist zu auffällig?" wunderte er sich.
„Nein, denn er wird nur leuchten, wenn du oder ich in der Nähe sind" zwinkerte sie ihm zu.
„Du denkst halt immer an alles" grinste er.

„Oh...da fällt mir etwas ein" sagte sie plötzlich geheimnisvoll und begann in ihrem Umhang etwas zu suchen. Irritiert sah er sie an ‚Was ist ihr denn jetzt wieder eingefallen?' Seine gedankliche Frage wurde kurz darauf beantwortet, als sie zwei Ketten mit jeweils einer Münze daran hervorzog und ihm eine davon gab.
„Was ist das?" Nun verstand er gar nichts mehr.
„Das ist unsere private... ‚Eulerei' sozusagen" lächelte sie geheimnisvoll.

Draco konnte nichts erwidern, sondern sah sie nur immer noch mit großen Augen fragend an.
„Wenn du diese Münze mit deinem Zauberstab berührst und meinen Namen sagst, dann wird meine Münze ganz warm werden und ich weiß, dass du mich dringend sehen willst. Also komm ich schnellstmöglich in die Bücherei...ich denke, dort fällt es am wenigsten auf. Umgekehrt funktioniert das natürlich genauso. Wenn ich dich sehen muss, dann berühre ich meine Münze mit dem Zauberstab und sage deinen Namen. Anschließend wird deine Münze heiß und du kommst schnellstmöglich in die Bibliothek. Alles klar?"

„Ähm...ja...ich denke schon" stotterte Draco. „Wie heiß wird die Münze denn? Kann man sich daran verbrennen? Und was ist, wenn jemand anderer sie in die Finger bekommt? Kann der dich damit ebenfalls rufen?"
„Also, die Münze wird nicht so heiß, dass du dich daran verbrennen könntest, aber doch schon so warm, dass du den Unterschied deutlich spüren kannst. Und nein, jemand anderes kann die Münze nicht benutzen...sie funktioniert nur bei dir" grinste sie nun frech.

Draco war platt. Immer schien sie alles zu bedenken und hatte auf so ziemlich alles eine Antwort. Er war mehr und mehr beeindruckt von den Fähigkeiten, über die er sich noch vor ein paar Tagen so lustig gemacht hatte. Er nahm ihre Kette und legte sie ihr zärtlich um den Hals. Dann befestigte er seine Kette und umarmte sie stürmisch.
Hand in Hand schlenderten sie zurück zum Schloss, denn bald würde es Abendessen geben.


Und...hat's Euch gefallen?...dann hinterlasst mir doch bitte ein Review+schmacht+ Vielleicht ringt sich ja auch der ein oder andere Schwarzleser dazu durch+hundeblickaufsetz+