Hallo ihr lieben, da bin ich wieder+g+

Da ich jetzt erstmal ein paar Tage wegfahre bekommt ihr das nächste Kapitel schon heute...ich hoffe es gefällt Euch wieder, und die Zeit bis Dienstag wird euch nicht zu lang! Vorher werd ich wahrscheinlich nicht dazu kommen das nächste Kapitel hoch zuladen.

Einen Dank an dieser Stelle wieder an meine liebe Beta Claudia+dolleknuddel+

Auch noch ein riesiges Dankeschön für Eure ganzen Reviews...ich hab mich tierisch darüber gefreut...was natürlich jetzt nicht heißen soll, ich will nicht noch mehr davon haben+gg+ Ich hoffe, ich habe beim Antworten niemanden vergessen!

Nun aber viel Spaß mit der Fortsetzung!

Eure Zauberfee


Kapitel 4 - Unerwartete Schwierigkeiten

Narcissa Malfoy ging unruhig im Wohnzimmer auf und ab. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Augen waren vom vielen Weinen schon ganz rot und geschwollen. Immer wieder starrte sie auf den Brief, den sie vor einer knappen halben Stunde mit einer Eule bekommen hatte. ‚Wenn Lucius das sieht, dann dreht er durch' dachte sie verzweifelt. Sie fühlte sich innerlich total zerrissen. Einerseits wollte sie ihren einzigen Sohn schützen und hätte den Inhalt dieses Briefes am liebsten für sich behalten. Andererseits wusste sie auch genau, dass Lucius sie bei solchen Dingen viel zu schnell durchschaute und dann war ganz und gar nicht mit ihm zu spaßen.

Das letzte Mal, als so etwas Ähnliches vorkam, lag sie anschließend einen Monat lang im St. Mungos, so sehr hatte er sie mit Cruciatus-Flüchen gequält. Er hatte nur mit den Flüchen aufgehört, weil sie ihn angewinselt hatte, er möge es endlich beenden und sie sterben lassen. Angewidert ließ er daraufhin von ihr ab.

In seinen Augen war sie ja so schwach und hatte immer noch viel zu viele Gefühle. Sie überlegte hin und her, was sie nur tun sollte, doch in der hintersten Ecke ihres Verstandes hatte sie schon längst entschieden was sie tun würde. Sie würde ihm den Brief zeigen, da Draco in Hogwarts wenigstens halbwegs vor ihm in Sicherheit war.
Wieder fiel ihr Blick auf dieses entsetzliche Stück Papier.

Sehr geehrte Mrs. Und Mr. Malfoy,

sicherlich interessieren Sie die Informationen, die ich Ihnen hiermit zukommen lasse. Es geht um Ihren Sohn Draco und das unwürdige Schlammblut Hermine Granger.
Doch ehe Sie meine Worte als Lügen bezeichnen, habe ich Ihnen ein kleines Geschenk mitgeschickt, damit Sie sich am Besten selbst ein Bild von der bedrohlichen Lage machen können.

Hochachtungsvoll Pansy Parkinson

Dem Brief lag eine kleine Phiole mit Gedankenflüssigkeit bei, die geheimnisvoll silbern glänzte.
Narcissa war erst noch sehr amüsiert über diesen Brief und wäre diese Phiole nicht dabei gewesen, hätte sie über die versteckten Andeutungen darin herzlich lachen müssen, doch dies änderte sich schlagartig, als sie die Flüssigkeit in das Denkarium gegeben hatte und in die Gedanken blickte.

Was sie da sah hatte sie zutiefst entsetzt. Ihr geliebter Sohn Draco turtelte ausgelassen mit diesem Muggelbalg. Doch das Schlimmste an der ganzen Sache war für Narcissa: er sah so glücklich aus, wie sie ihn noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Diese Tatsache versetzte ihr einen kleinen Stich. Irgendwie konnte sie es nicht ertragen, nicht DIE Frau in Dracos Leben zu sein. Wäre er mit Pansy so glücklich gewesen oder mit einem anderen würdigen Mädchen, so hätte sie es ertragen können. Doch bei diesen Bildern wurde ihr übel.

Warum war Lucius heute nur zu einem außerplanmäßigen Treffen der Todesser gerufen worden? Wäre er zu Hause gewesen hätte er ihr diese Zwickmühle, in der sie saß, erspart. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis er wieder zurück war. Das Treffen ging schon ein paar Stunden. Wieder begann sie im Flur des großen Hauses auf und ab zu gehen und mit jedem Schritt wandelte sich ihre anfängliche Trauer und ihr Entsetzen in Wut auf ihren Sohn. Wie konnte er ihnen, den überall hoch angesehenen Malfoys, nur so etwas antun? Entschlossen wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, legte den Brief auf das kleine Schränkchen im Eingangsbereich und setzte sich in den danebenstehenden Sessel, um auf Lucius zu warten.

ooo

Draco und Hermine ahnten nichts von dem Ärger, der sich da über ihren Köpfen zusammenbraute. Nach dem Besuch am See waren beide, natürlich einzeln und mit großem Abstand, direkt in die große Halle zum Abendessen gegangen. Draco hatte gute Laune und scherzte ausgelassen mit Crabbe und Goyle, die sich anfänglich noch wunderten, dann aber gerne mit einstimmten. Immer wieder blickte er in Richtung Gryffindortisch und suchte Hermines Blick. Wenn sich ihre Augen einen Moment trafen, dann lachte er besonders ausgelassen. Er freute sich schon sehr darauf, sie bald im Raum der Wünsche wieder in seinen Armen zu halten.

Hermine war fast in ebenso ausgelassener Stimmung wie Draco und alberte mit Harry und Ron herum. Ginny warf ihr immer nachdenklichere Blicke zu. ‚Ich könnte schwören, dass da was läuft zwischen Hermine und Malfoy' grübelte sie wieder und wieder, schüttelte aber immer gleich den Kopf, wenn sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte und verachtete sich selbst dafür, ihrer Freundin so etwas zu unterstellen. Als Ron sich gerade vor lauter Lachen an seinem Kürbissaft verschluckt hatte und diesen über den ganzen Tisch prustete, konnte auch Ginny nicht mehr anders und stimmte lauthals in das Gelächter der drei anderen mit ein.

Pansy saß am Slytherin-Tisch und hatte ein böses Lächeln aufgesetzt. ‚Inzwischen ist die Eule sicherlich angekommen' dachte sie immer wieder arglistig und freute sich schon auf die Reaktion von Lucius Malfoy. ‚Wahrscheinlich enterbt er ihn... oder noch Schlimmeres' sinnierte sie weiter. ‚Geschieht ihm ganz recht. Vielleicht fliegt er ja sogar von der Schule.' Bei diesem Gedanken musste sie verzückt lachen, aber es fiel niemandem großartig auf, da die Stimmung am Tisch heute so ausgelassen war.

Doch noch jemand anderes beobachtete die ganze Situation amüsiert. Albus Dumbledore hatte sich schon beim gestrigen Abendessen über die Heimlichkeiten von Draco und Hermine gewundert, doch heute war für ihn offensichtlich, was da vor sich ging und er sah dem Kommenden mit Wohlwollen entgegen. ‚Er wird sicherlich ein starker Verbündeter im Kampf gegen Voldemort' dachte er sich und lächelte verschmitzt. ‚Ich denke, ich werde Snape heute vom Aufsichtsdienst befreien, damit die beiden nicht Gefahr laufen, von ihm entdeckt zu werden' grübelte er weiter und klopfte sich in Gedanken selbst auf die Schulter für diesen Einfall. ‚Da wird der alte Lucius aber aus der Haut fahren, wenn er davon erfährt. So wie Miss Parkinson aussieht, ist das wohl nicht mehr allzu lange hin.'
McGonagall riss ihn mit einer Frage über den morgigen Stundenplan aus seinen Gedanken und wunderte sich nur, wieso er ihr schmunzelnd antwortete.

ooo

„Hermine hast du schon alles für morgen fertig?" fragte Ron sie mit hoffnungsvoller Mine, als sie nach dem Essen wieder im Gemeinschaftsraum waren. „Natürlich! Was denkst du denn?"
„Na genau das" gab er frech grinsend zurück. Hermine wollte erst etwas von wegen Eigenverantwortung und so erwidern, doch ihre Laune war viel zu gut, als dass sie ihm heute hätte einen Vortrag halten können. So seufzte sie nur gespielt genervt und rollte mit den Augen, während sie Ron ihre Aufzeichnung für den morgigen Unterricht gab.
„Hermine, hast du Lust mit mir eine Runde Zauberschach zu spielen?" wollte Ginny wissen.
„Ginny, du weißt doch ganz genau, dass ich dieses Spiel barbarisch finde" gab sie entrüstet aber lächelnd zurück. Ginny musste bei ihrem Gesichtsausdruck laut lachen und sagte:

„Genau deshalb frag ich dich ja immer wieder." Darauf stimmte Hermine fröhlich in das Lachen mit ein. Innerlich war Hermine schon total aufgewühlt, da es nur noch eine gute Stunde war, bis sie sich wieder mit Draco treffen wollte. Heute hatte sie allerdings vorgesorgt. Um nicht wieder andauernd auf die Uhr zu gucken, hatte sie diese mit einem Zauber belegt, der sie eine halbe Stunde vor dem Treffen aufmerksam machen sollte.
„Menno, mir ist langweilig" maulte Ginny nun und sah Hermine flehend an.

„Vielleicht solltest du dann noch ein wenig lernen, das kann schließlich nicht schaden" meinte diese in gewohnter Lehrermanier. Ginny rollte mit den Augen und sah dann Harry ebenso flehend an, bis dieser Erbarmen hatte und sich bereit erklärte, mit ihr im Jungenschlafsaal noch eine Runde Schach zu spielen. Beim Verlassen des Gemeinschaftsraumes zwinkerte er Hermine noch zu, doch sie wusste auch so schon, dass Harry das extra für sie machte.

Sie sah Ron ein wenig bei seinen Hausarbeiten zu, als es plötzlich an ihrem Arm anfing zu vibrieren. Erst wollte sie laut aufschreien, doch dann fiel ihr wieder ihre verzauberte Uhr ein. Sie erschrak innerlich, weil es schon so spät war, und Ron keinerlei Anstalten machte ins Bett zu gehen. Was sollte sie denn jetzt machen? ‚Geh erstmal ins Bad und mach dich soweit fertig, vielleicht schafft Ron den Rest ja bis dahin' redete sie sich selbst Mut zu. Also stand sie auf und ging Richtung Waschraum. Ron sah nicht mal auf, sondern arbeitete konzentriert weiter.

Hermine ging unter die Dusche und kam nach knappen 15 Minuten wieder heraus. Mit einem Trocknungszauber befreite sie ihre Haare vom Wasser und bürstete diese dann sorgfältig. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch gute 10 Minuten Zeit hatte. Sie zog sich ihre frischen Klamotten an, um aber keine verwunderten Blicke dafür zu erhalten, beschloss sie ihren Umhang darüber zu ziehen. Sie überprüfte noch einmal ihr Aussehen im Spiegel, war damit sehr zufrieden und benutzte dann noch kurz ihr Parfum mit dem Geruch nach Vanille und Früchten. ‚Jetzt aber schnell, du hast nur noch fünf Minuten' sagte sie in Gedanken zu sich selbst. ‚Hoffentlich ist Ron endlich fertig' dachte sie und ging zurück in den Gemeinschaftsraum.

Doch Ron saß noch immer an derselben Stelle. ‚Das darf doch nicht wahr sein! Wie lange braucht der denn, um das bisschen abzuschreiben?' stöhnte sie innerlich auf. „Ron, bist du noch immer nicht fertig?"
„Nein, ich kann mich irgendwie nicht mehr konzentrieren und verschreib mich dauernd."
„Vielleicht solltest du dann besser ins Bett gehen und den Rest morgen früh abschreiben?" fragte sie ihn scheinheilig.
„Ja, ich glaube du hast Recht" gähnte er, stand auf und ging endlich nach oben.
‚Das war knapp...Verdammt...ich komm zu spät' hätte sie am liebsten laut los geschrieen, doch sie beherrschte sich. Eilig stürmte sie aus dem Gryffindorturm und hoffte nur, dass ihr jetzt nicht noch jemand in die Quere kam.

ooo

Draco ging unruhig auf und ab. ‚Wo bleibt sie denn nur?' dachte er besorgt. Wieder sah er auf die Uhr. ‚Sie ist schon fast zehn Minuten zu spät...hoffentlich kommt sie überhaupt noch!'
Da...das waren doch eben Schritte! Schnell schlüpfte er in den Raum der Wünsche, den er schon heraufbeschworen hatte, für den Fall, dass jemand anderer als Hermine vorbeikommen würde. Angespannt lauschte er an der Türe. Die Schritte waren genau vor ihr verstummt.
„Draco?" hörte er nun ein ängstliches Flüstern von draußen und atmete erleichtert auf. Es war Hermine. Schnell öffnete er ihr die Tür und zog sie stürmisch zu sich herein. „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr" sagte er mit leicht vorwurfsvollem Ton.

„Die Befürchtung hatte ich auch schon" sagte sie sichtlich genervt.
„Was war denn los?" wollte er nun wieder ganz sanft von ihr wissen.
„Ron ist mit seinen Hausaufgaben nicht fertig geworden" maulte sie. Draco zog sie lächelnd in die Arme und gab ihr einen Kuss. Zärtlich erwiderte sie ihn, da die Berührung seiner warmen Lippen auf ihren sie auf der Stelle beruhigte. Sie spürte wieder diese Leidenschaft in sich, als Dracos Zunge die ihre berührte und er anfing ihre Zunge mit der seinen zu liebkosen. Nach einer kleinen Ewigkeit löste er sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. Bei diesem Anblick bekam Hermine wieder ganz weiche Knie und musste sich an Draco festhalten, um nicht zu fallen.

Dieser hob sie plötzlich auf seine Arme und trug sie zum Bett, ohne jedoch ihre Augen mit seinem Blick loszulassen. Er legte sie vorsichtig darauf und erst jetzt bemerkte Hermine, dass heute das ganze Bett mit weißen Rosenblättern bestreut war. Ihre Augen begannen vor Freude über diese liebevolle Geste ganz feucht zu glitzern. Vergessen war der ganze Ärger über Rons Trödelei. Sie legte Draco die Hände in den Nacken und zog ihn zu sich hinunter, wo sie gleich wieder in einem langen Kuss versanken.

Nach einer langen Zeit löste sich Draco von ihr und richtete sich ein klein wenig auf, um sie genau ansehen zu können. Er strich ihr kosend die Haare aus dem Gesicht und fuhr dann mit der Spitze seines Fingers die Linie von ihrem Nasenrücken bis hin zu ihrem Mund entlang. Diesen zeichnete er nach und genoss es dabei, zu beobachten, wie Hermine ein wohliger Schauer nach dem anderen über den ganzen Körper lief. Seine Fingerspitze glitt nun weiter über ihr Kinn an ihrem Hals entlang, bis zu den Knöpfen an ihrer Bluse. Dort hielt er an.
Wieder sah er ihr tief in die Augen und lächelte ihr zu. „Ich liebe dich Hermine...mehr als mein eigenes Leben." Dies sagte er so ehrlich und aufrichtig, dass Hermine es nicht mehr vermeiden konnte, dass sich eine einzelne Freudenträne aus ihren Augen stahl.

„Ich liebe dich noch mehr" gab sie lächelnd zurück und streichelte seine Wange. Draco schnürte es regelrecht die Brust zu vor lauter Glück. Er hätte platzen können. Er wusste auch nach diesen zwei Tagen, die sie erst zusammen waren, dass er mit ihr sein ganzes Leben verbringen wollte. Sie war sein ganz privates Glück und nichts auf der Welt zählte mehr für ihn. Selbst seine Eltern waren unwichtig, solange er nur bei ihr sein konnte. „Ich möchte für immer mit dir zusammen sein" gab er etwas unsicher zu. „Mir geht´s nicht anders" strahlte sie. „Hältst du mich für total bescheuert, wenn ich dich nach der kurzen Zeit frage, ob du meine Frau werden willst?" Hermine bekam große Augen.

‚Hat er mich das wirklich gefragt?' Ihr blieben die Worte im Hals stecken und sie musste schwer schlucken. Draco, der Angst hatte, jetzt etwas falsches gesagt zu haben, wollte schon etwas hinzusetzen, doch sie legte ihm einen Finger auf den Mund und erwiderte mit rauer Stimme „bescheuert nicht, höchstens ein bisschen verrückt" und ihre Augen strahlten ihn an. Er wollte nicht weiter nachhaken, um den schönen Moment nicht zu zerstören. Irgendwann würde er sie das noch einmal ganz offiziell mit Kniefall und Ring und allem was dazu gehört fragen. Das nahm er sich ganz fest vor.

ooo

„ICH BRING IHN UM" konnte man Lucius Malfoys Stimme durch das Haus donnern hören. Er hatte so laut geschrieen, dass einige Gläser im Schrank zu Bruch gegangen waren und der Hauself sich in der hintersten Ecke des Hauses verkrochen hatte. Narcissa hätte es ihm gerne gleich getan, doch so saß sie nur wie vom Donner gerührt auf dem Sessel, in dem sie nun schon seit Stunden wartete und sah ihren Mann mit tränenüberströmtem Gesicht an.

„Wie kann er es wagen uns das anzutun? Hab ich ihm nicht von klein auf beigebracht, dass man mit diesem Abschaum nicht verkehrt? Und dann DAS" brüllte er nun wieder. „In dieses Haus braucht er nie wieder auch nur einen Fuß zu setzen" donnerte er weiter. „GOBBY!" schrie er nun nach dem Hauself. Dieser erschien auf der Stelle und machte sich so klein wie möglich, um dem Zorn seines Meisters nach Möglichkeit zu entgehen. „Du wirst auf der Stelle alle Sachen meines missratenen Sohnes zusammenpacken! ALLE! Hast du verstanden? Ich will im ganzen Haus nicht ein Teil von ihm mehr liegen sehen!"
„Ja Meister" gab Gobby nun kleinlaut von sich und wollte gehen.

„Wenn du damit fertig bist, dann wirst du sie ihm nach Hogwarts bringen und den Brief, den ich jetzt schreibe wirst du ebenfalls mitnehmen" Lucius´ Stimme war nun gefährlich leise geworden.
„Jawohl Gebieter" erwiderte der Hauself schnell und war auch schon verschwunden, ehe sich die Wut des Meisters doch noch auf ihn entlud.
Lucius Augen funkelten gefährlich vor Zorn.
„Was hast du denn nun mit unserem Sohn vor?" fragte Narcissa mit brüchiger Stimme.
„WIR HABEN KEINEN SOHN MEHR!" schrie er ihr entgegen.

ooo

Snape war müde von dem Todessertreffen zurückgekehrt und ließ sich nun in einen Sessel vor dem Kamin seines Kerkers fallen. Der Dunkle Lord war heute enorm schlecht gelaunt gewesen und Snape verdankte es einzig seiner Begabung, ihm mit Worten zu schmeicheln, dass er heute nicht unter dem Cruciatus-Fluch leiden musste. Allerdings wollte der dunkle Lord mit keiner Silbe verraten, warum er so missgestimmt war.

Wurmschwanz hatte ihm heute fast ein wenig leid getan, als er berichtete, dass Lucius Sohn noch nicht wirklich weiter mit der Suche nach dem Ring war und für diese Nachricht etliche Flüche kassierte. Den Ring des Salomon, das war es also gewesen, was er von Draco wollte. Warum hatte er ihn deswegen nur noch nicht um Rat gefragt? Snape hätte seinem Patensohn gerne unter die Arme gegriffen, allerdings durfte der dunkle Lord davon natürlich nichts erfahren. So in Gedanken versunken schrak er ziemlich zusammen, als plötzlich der Hauself der Malfoys vor ihm stand.

„Was willst du hier?" fragte er ihn scharf.
„Meister hat mich geschickt...soll Sachen von Sohn bringen...kleiner Herr sehr böse zu Gebieter war...Gebieter ihn nicht mehr sehen will" gab der Hauself geknickt von sich.
Snape verstand kein Wort „Warum will er ihn nicht mehr sehen?"
„Das weiß Gobby nicht, Sir" Der Hauself wurde immer kleiner. Die Situation schien ihm sehr unangenehm zu sein.
„Und warum bringst du die Sachen Draco nicht selbst?"

„Das wollte Gobby...doch Gobby kann den kleinen Herrn nirgendwo finden, Sir" Diese Aussage machte Snape nun doch sehr stutzig. Allerdings war er zu müde und ausgelaugt, um sich weiter darüber Gedanken zu machen.
„Dann lass die Sachen hier, ich werde mich morgen persönlich darum kümmern, dass er sie bekommt."
„Vielen Dank Sir" sagte der Hauself und hielt ihm nun noch einen Brief, der an Draco adressiert war, unter die Nase. „Dies hier sehr wichtig ist, Sir."

„Ja, auch den wird er zuverlässig bekommen."
„Gobby bedanken sich bei dem freundlichen Herrn" sagte er auf den Knien rückwärts rutschend und war augenblicklich verschwunden. Snape rieb sich müde über die Augen. ‚Was hat das nur zu bedeuten? Ich werde Draco morgen danach fragen' dachte er noch und war dann in seinem Sessel auch schon eingeschlafen.

ooo

Harry wurde mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen. Was war denn nun los? Saß da jemand auf seiner Brust? Benommen angelte er nach seiner Brille setzte sie sich auf die Nase, so dass er erkennen konnte, dass es ein Hauself war, der da auf ihm saß und ihn mit großen Augen ansah. Er zog seinen Zauberstab und sagte „Lumos". Erst da erkannte er den Elfen.

„Dobby? Was machst du denn mitten in der Nacht hier" fragte er im Flüsterton.
Doch Dobby antwortete nicht, sondern zog ihn am Schlafanzug in den Gemeinschaftsraum.
„Dobby, was ist denn nur los?" wollte Harry, nun sichtlich sauer, wissen.

„Harry Potter es ist etwas Fürchterliches passiert" sagte Dobby gequält und begann Harry die ganze Geschichte zu erzählen, die ihm kurz zuvor sein Nachfolger bei den Malfoys berichtet hatte. Gobby konnte seinen kleinen Herrn nicht so einfach ins offene Messer rennen lassen, deshalb hatte er sich unter größter Selbstbestrafung dazu durchgerungen, Dobby zu informieren, um Draco zu warnen. Als Dobby seine Geschichte beendet hatte, war Harry weiß wie ein Laken und musste sich erst einmal setzen.
„Dieses elende eifersüchtige Miststück" würgte er mühsam hervor. „Dobby, wir müssen Draco warnen!"

„Ja, aber wie Sir? Dobby konnte ihn nirgends finden"
„Er ist im Raum der Wünsche, doch da werde ich mich selbst hinbegeben. Du gehst in Snapes Büro und holst Dracos Sachen und den Brief. So können wir ihn vielleicht für kurze Zeit glauben lassen, er hätte alles nur geträumt. Wenn du die Sachen hast, dann kommst du in den siebten Stock zum Raum der Wünsche und wartest dort vor der Tür, bis wir dich rein lassen...alles klar?"
„Ja Sir, Harry Potter Sir, Dobby hat verstanden" sagte der Elf und war sogleich verschwunden. Harry hätte schwören können, es schelmisch in seinen Augen blitzen gesehen zu haben.

Schnell schlüpfte Harry in seinen Umhang und zog darüber seinen unsichtbarmachenden Tarnumhang. Danach schnappte er sich noch seine Karte und machte sich auf den Weg zu Draco und Hermine. Auf dem Weg dorthin überlegte er fieberhaft, wie er die beiden aufwecken konnte, ohne sie zu überraschen. Schließlich entschied er sich für die althergebrachte Art und Weise...er würde einfach anklopfen.
Endlich war er im siebten Stock angelangt und dort sah er auch schon Dobby auf ihn warten.

Dieser sah ihn verwundert an, denn er konnte hier nirgendwo eine Tür entdecken. Als Harry dann auch noch damit begann, auf und ab zu schreiten zweifelte er wohl vollends an dessen Verstand. ‚Ich muss in den Raum zu Hermine und Draco' betete Harry in Gedanken immer wieder. Als die Tür erschien überlegte er, ob er erst einmal nachsehen sollte, ob es überhaupt geklappt hatte, entschied sich dann aber dagegen und klopfte gleich an. Es kam keine Reaktion. Er klopfte wieder und behielt dabei angestrengt die Karte des Rumtreibers im Auge, nicht, dass er noch jemanden mit seinem Geklopfe anlocken würde. Wieder kam keine Reaktion aus dem Raum. ‚Ein letztes Mal noch, dann gehst du einfach rein' nahm er sich vor.

Plötzlich hörte er Stimmen aus dem Raum. Nach einem ziemlichen Tumult in dem Zimmer hörte er Schritte näher kommen und die Tür öffnete sich einen spaltbreit.
„Potter?" hörte er Draco fragen und sein verwundertes Gesicht sprach Bände.
„Hallo Malfoy, entschuldige, wenn ich mitten in der Nacht störe, aber es ist wirklich äußerst wichtig!"

„Ich wüsste nicht, was so wichtig sein sollte" gab Draco mürrisch zurück. Anstatt zu antworten trat Harry einen Schritt auf die Seite und ermöglichte Draco so den Blick auf die Sachen, die Dobby gebracht hatte. Dracos Augen wurden groß, als er erkannte, dass das da vor der Tür seine Sachen waren. Er konnte nur darauf starren und fand einfach keine Worte mehr.
Nun lugte auch eine verschlafene Hermine um die Ecke. Als sie sah, was Harry in der Nacht von ihnen wollte, öffnete sie die Tür und ließ Harry und Dobby mit Dracos Sachen in das Zimmer. Leise schloss sie die Tür hinter den beiden wieder und zog den wie angewurzelt dastehenden Draco auf die Couch am Kamin.

Als alle Platz genommen hatten, sah sie unschlüssig von einem zum anderen und sprach schließlich Harry an: „Am Besten erzählst du mal ganz von vorne, was du weißt."
Harry erzählte, wie er mitten in der Nacht von Dobby geweckt wurde. Dobby erzählte die Geschichte, die er von Gobby gehört hatte und Harry vervollständigte dann mit dem Weg hierher die Begebenheiten. Dann gab er Draco den Brief von seinem Vater.
Draco starrte immer noch stumm vor sich hin und nahm den Brief nur widerwillig und mit zitternden Händen entgegen. Hätte Hermine nicht ganz fest seinen Arm gehalten und ihn aufmunternd angesehen, hätte ihn wohl der Mut verlassen und der Brief wäre ungeöffnet geblieben.

Draco blickte stumm auf das Pergament vor sich, und nach den ersten paar Zeilen liefen ihm tatsächlich Tränen über das Gesicht. Hermine wurde bei diesem Anblick Angst und Bange und auch Harry ahnte, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte.
Als er zu Ende gelesen hatte, fiel ihm der Brief aus der Hand. Schluchzend vergrub er das Gesicht an Hermines Schulter. ‚Was hat den sonst so selbstsicheren Draco Malfoy nur so niedergemacht, dass er hier vor mir ungeniert anfängt zu heulen?' fragte sich Harry und griff nach dem Brief. Was er da las, verschlug auch ihm die Sprache

Hiermit entbinde ich Dich aus jeglichen Rechten und Pflichten als unser Sohn. Du wirst nie wieder einen Fuß in unser Haus setzen und solltest Du mir einmal auf der Straße über den Weg laufen, dann erwarte keine Gnade von mir.
Du hast tiefste Schande über den Namen Malfoy gebracht und unser aller Leben in den Schmutz gezogen.
Wie konntest Du Dich nur mit einem wertlosen Schlammblut einlassen? Du brauchst es auch gar nicht zu leugnen! Die gegen Dich vorgebrachten Beweise sind erdrückend! Miss Parkinson war so vernünftig uns zu informieren.

Lucius Malfoy

Draco hatte seine Sprache nun scheinbar wieder gefunden, zumindest versuchte er etwas zu sagen. „Woher weiß sie es nur?" flüsterte er heiser.
„Wahrscheinlich hat sie euch heimlich beobachtet" gab Harry leise zurück.
„Dafür werde ich sie büßen lassen" sagte er nun verbittert.

Hermine sah ihn an, zog ihn in seine Arme und wiegte ihn wie ein Baby, ehe sie ihm leise ins Ohr raunte: „Das bringt doch auch nichts, mein Schatz. Damit tust du ihr noch einen Gefallen, denn sie hätte endlich wieder deine ungeteilte Aufmerksamkeit."
Draco schnaubte nur ärgerlich. Er wusste einfach nicht mehr weiter. Vor ein paar Minuten war alles noch so schön und perfekt gewesen und nun stand er vor einem Trümmerhaufen.

„Das Beste wird sein, wenn wir morgen um ein Gespräch bei Dumbledore bitten" sagte Harry vorsichtig. Doch entgegen all seiner Erwartungen nickte Draco nur. Harry empfand in diesem Moment tiefes Mitleid für Draco.
Ein leises Räuspern von Dobby riss alle Anwesenden aus ihren Gedanken. „Der Direktor erwartet euch bereits. Dobby hat ihn informiert, nachdem er Mister Malfoys Sachen geholt hat."
„Das war eine gute Idee, Dobby" sagte Harry freundlich.
Sodann machte sich die kleine Gruppe mitten in der Nacht auf den Weg zu Dumbledores Büro.


Hat es Euch wieder gefallen+hoff+ Oder war es Euch diesesmal zu fluffig?schreibt mir doch ein Review und teilt mir Eure Meinung mit! ;)