Hallo Ihr Lieben!

Ihr seid echt einfach nur spitze! So viele liebe Kommentare...einfach klasse!

Als kleines Dankeschön, kommt hier für Euch das nächste Kapitel! ;)

LG Zauberfee


Kapitel 5 – Große Veränderungen

Auf dem Weg dorthin kam es Hermine seltsam still und bedrückend im Schloss vor. Fast so, als hätte ganz Hogwarts die Luft angehalten, um zu erfahren, was der alte Direktor jetzt unternehmen wollte. Draco fühlte sich sichtlich unwohl und wirkte auf Harry sehr niedergeschlagen. Hätte Hermine ihn nicht an der Hand genommen und schon fast hinter sich hergezogen, hätte Harry geschworen, dass Draco einfach umgekehrt und davon gelaufen wäre. Doch Hermines Nähe gab ihm die nötige Kraft weiter zu laufen.

Als die vier am steinernen Wasserspeier ankamen blieben sie ratlos stehen. Dobby, der bisher ebenso stumm gewesen war wie die drei anderen, drehte sich erstaunt zu Harry um und sah ihn mit großen Augen verwundert an.
„Harry Potter Sir, wollen nicht reingehen?"
„Doch Dobby, nur ehrlich gesagt weiß ich das aktuelle Passwort gar nicht" Dobby schien auf einmal ein riesiges Licht aufzugehen, eher er beschämt das Passwort nuschelte. Harry war sich nicht sicher, doch es hörte sich fast an, als hätte er irgendetwas mit ‚Popelgeschmack' gesagt.

Der steinerne Adler begann sich zu drehen und die vier stiegen schnell auf die Treppe, die sie mit nach oben vor Dumbledores Bürotür nahm. Harry wollte gerade anklopfen, als von innen auch schon ein „Herein" ertönte. Erstaunt sah er sich nach den drei anderen um. Draco und Hermine sahen ebenso überrascht aus der Wäsche wie er, nur Dobby lächelte ein wenig.
Da weder Draco noch Hermine Anstalten machten die Türe zu öffnen, holte Harry einmal tief Luft, ehe er verunsichert die Türklinke herunter drückte. ‚Was wird Dumbledore nur mit uns machen?' überlegte er angespannt.
„Guten Abend ihr drei, nehmt doch Platz", begrüßte der Direktor sie freundlich und augenblicklich schien die bisherige Anspannung weniger zu werden.

„Guten Abend Professor" murmelten die drei verlegen. Sie kamen sich ziemlich fehl am Platz vor, um halb zwei in der Früh in des Direktors Büro. Unsicher setzten sich alle drei auf die ihnen angebotenen Stühle.
„Dobby hat mir bereits erzählt, was vorgefallen ist" brachte Dumbledore die Situation auf den Punkt und ersparte ihnen somit lange Worte. „Es tut mir sehr Leid Draco, das dein Vater so viel Unverständnis zeigt, doch der alte Lucius kann einfach nicht aus seiner Haut. Nicht einmal für seinen einzigen Sohn" Dumbledore schüttelte kaum merklich den Kopf. Draco sackte noch ein wenig mehr auf seinem Stuhl zusammen. Hätte Hermine in diesem Moment nicht aufmunternd seine Hand gedrückt, wäre er wohl sofort wieder in Tränen ausgebrochen. Man konnte seine Verzweiflung fast mit Händen greifen, so fertig machte ihn diese Sache.

Draco atmete zitternd ein und aus, ehe es mühsam aus ihm herausbrach: „Was soll ich denn jetzt nur machen Professor? Die Schule hat vor gerade mal zwei Wochen begonnen und nun kann ich nirgendwo hin mehr zurück."
Dumbledores Blick ruhte eine Zeit lang auf dem Slytherin, ehe er sachte weiter sprach. „Vorerst wirst du natürlich hier bleiben, genau wie deine Habseligkeiten. Dobby wird sie in einem der Gästezimmer unterbringen, so dass du jederzeit dran kannst, solltest du etwas brauchen.

Und wenn du möchtest, dann kannst du dieses Zimmer auch sehr gerne während der Sommerferien benutzen, sollte sich bis dahin keine andere Lösung ergeben haben." Den letzten Satz sagte er mit Blick zu Hermine, die auch ohne weitere Worte verstand, was Dumbledore damit hatte sagen wollen. Sie nickte ihm zu und sah Draco aufmunternd an. „Ich werde meine Eltern fragen, ob du mit zu uns kommen kannst" sagte sie und Harry sah, wie sein Gesicht gleich viel erleichterter aussah. ‚Noch vor einer Woche hätte Draco nicht einen Fuß in ein Muggelhaus gesetzt und nun wird er da vielleicht sogar mit einziehen' schmunzelte er in Gedanken. Dumbledore schien ähnliche Gedanken zu haben, denn auch um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig.

„Professor, was soll ich denn mit meinen Hauskollegen machen? Diese Nachricht wird sich doch in rasender Geschwindigkeit herum sprechen und auch der Grund dafür..." den Rest des Satzes vervollständigte er nicht. Dumbledore und auch Harry und Hermine wussten aber auch so, was er damit sagen wollte. Seine Hauskameraden würden ihn fertig machen wo es nur ging, das war allen Anwesenden klar.

„Nun, für den Fall, dass du es nicht mehr aushalten solltest, kannst du dein Zimmer auch gleich beziehen, doch du solltest deinen Freunden eine Chance geben, dich zu verstehen" sagte Dumbledore, dem allerdings nicht entgangnen war, dass Draco bei dem Wort ‚Freunde' verächtlich geschnaubt hatte. „Ich werde morgen Professor Snape davon in Kenntnis setzen, dass es dir jederzeit frei steht, den Slytherin-Kerker zu verlassen, um in deine eigenen Räume zu ziehen" Draco schien eine riesige Last von den Schultern zu fallen. „Danke Professor" war das einzige, dass er mühsam aussprach und Harry konnte deutlich sehen, dass er erneut mit den aufsteigenden Tränen kämpfte.

„Nun aber zu einer anderen Sache" sagte Dumbledore in die Stille hinein und die drei sahen ihn überrascht an. „Draco, was genau will Lord Voldemort von dir?" Draco fröstelte bei diesem Namen, doch er nickte und sammelte seine Gedanken für eine Antwort.
„Er möchte, dass ich ihm den Ring des Salomon beschaffe" erwiderte er.

Dumbledore sog scharf die Luft ein und legte die Stirn in Falten. „Das also hat der alte Fuchs geplant." Er schüttelte den Kopf, so als ob er sagen wollte, dass ihm das auch selber hätte einfallen können; er atmete tief durch und blickte von einem seiner Schüler zum nächsten, ehe er bedächtig fortfuhr: „Wie weit seid ihr mit euren Recherchen bisher gekommen?" wand er sich an Hermine. Diese sah ihn überrascht an, so als ob sie nicht erwartet hätte, dass Dumbledore überhaupt in Betracht zog, das sie bereits begonnen hatten, danach zu suchen.
Schließlich nickte sie und begann zu erzählen.

„Wir haben heute in einem Buch nach bisher entdeckten Höhlen rund um den Schwarzen See gesucht, da Voldemort andeutete, der Ring wäre in eben einer von diesen versteckt. Allerdings gibt es nur ein paar Grotten, die ausschließlich unter Wasser zu erreichen sind. Draco und ich haben uns ein wenig umgesehen und dabei eine kleine, schwache Lichtquelle im Wasser entdeckt sowie einen verzauberten Stein, auf dem ein Davidstern verborgen war" Sie schien froh darüber, dieses Geheimnis endlich los zu werden.

Dumbledore zog überrascht die Augenbrauen zusammen und sagte dann amüsiert „Hermine, ich bin immer wieder überrascht über Deine Auffassungsgabe." Hermine bekam augenblicklich einen roten Kopf und blickte verlegen zur Seite. Daraufhin musste sogar Draco wieder lächeln. Er streichelte behutsam ihre Hand, die er zuvor noch immer fest umklammert hatte. „Ja, meine Hermine ist schon etwas ganz besonderes" sagte er sehr leise, aber laut genug, dass alle ihn hören konnten. Hermines Kopf schien noch eine Spur dunkler zu werden, ehe sie abwehrend die Hand hob. „Das ist doch nichts besonderes" gab sie nur achselzuckend zurück.

ooo

„Lucius, wie konntest du das tun?" fragte zur selben Zeit eine ziemlich verzweifelte Narcissa Malfoy. „Egal was auch immer er getan hat...selbst seine Beziehung zu diesem Schlammblut...DAS hat er wirklich nicht verdient!" sagte sie mit bebender Stimme. Doch Lucius lachte nur hämisch. „Narcissa meine Liebe...du verweichlichst zusehends" sagte er mit einem Anflug von Ekel in der Stimme. Narcissa blickte betroffen zu Boden. Sie wagte es nicht, auch nur ein weiteres Wort zu sagen, zu sehr fürchtete sie sich vor dem, was dann auf sie zukommen würde.

Lucius allerdings sprach ungerührt weiter. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich ihn einfach so ungestraft davon kommen lasse? Nach allem was er unserem Namen angetan hat? Er hat uns mit Schmutz besudelt und der Dunkle Lord ist ziemlich ungehalten was ihn betrifft. Wenn wir nicht wollen, dass auch wir seinen Zorn zu spüren bekommen, dann muss Draco bestraft werden...und dieses unreine Muggelbalg am besten gleich mit!"
„Aber muss es denn ausgerechnet auf diese Art sein?" fragte sie sehr leise.
„JA" brüllte er nur. „Sicher wird er bald seine Sachen auspacken und dann bekommt er, was er verdient" sagte er gefährlich leise, währen ein grausames Lächeln seinen Mund umspielte.

ooo

Dobby hatte die drei zu dem Zimmer begleitet, welches Draco nun zur Verfügung stand und verschwand kurz, um die Sachen aus dem Raum der Wünsche zu holen, dessen Tür er vorhin absichtlich nicht geschlossen hatte, um nun wieder Zutritt zu haben.. Sie standen betreten da und keiner wollte so recht die Tür öffnen, um in das Zimmer zu gehen. Plötzlich drehte Draco sich zu Harry um, sah ihm genau in die Augen und murmelte „Danke Potter!" Selbst das Potter war ohne eine Spur von Arroganz. Harry sah ihn verblüfft an und lächelte dann. „Dazu sind Freunde schließlich da." Nach diesem Satz starrte Draco ungläubig von Harry zu Hermine und wieder zurück. „Du siehst mich als deinen Freund?" fragte er verdattert. „Nach allem was ich euch in den letzten Jahren angetan habe?"

„Na ja, sagen wir mal, Du bist zumindest auf dem besten Weg zu so etwas wie einer Freundschaft!" gab Harry breit grinsend zurück und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Nur das Potter solltest Du in Zukunft weglassen" sagte er mit einem Zwinkern.
Daraufhin musste sogar Draco lächeln. „Das wird aber ne gewaltige Umstellung für mich."

Ohne Vorwarnung fiel Hermine Harry plötzlich um den Hals und flüsterte glücklich in sein Ohr: „Danke, dass du ihm eine Chance gibst." Darauf wusste Harry nichts zu sagen. Er drückte sie nur einen Moment fest an sich und fühlte ganz tief Innen, dass er das Richtige getan hatte. Da nun die Blockade von allen dreien endlich abgefallen zu sein schien, ging Draco auf die alte und in dem riesigen Schloss beinahe unscheinbar wirkende Holztür zu, drückte die Klinke und öffnete sie vorsichtig. Der Raum wirkte klein und kahl, nicht mal einen Kamin schien es zu geben. Im ersten Moment wirkte es auf Draco wie die kleine Besenkammer, die ihn mit Hermine zusammen gebracht hatte und er musste ein wenig lächeln.

Doch dann fiel im auf, dass gar kein Platz war, um ein Bett hinein zu stellen. Grübelnd drehte er sich zu den beiden anderen um, doch noch ehe einer von ihnen ein Wort sagen konnte ertönte ein leichtes Plopp hinter ihnen und Dobby war mit Dracos Sachen zurück. „Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?" fragte Draco den kleinen Hauself unsicher.
Dieser nickte verwundert. Als sein Blick jedoch an Draco vorbei in das Zimmer fiel, begriff er, warum die drei sich nicht sicher waren und Dobby begann zu lächeln.

„Dumbledore dachte, sie würden sich ihr Zimmer gerne selbst einrichten, Sir."
„Dobby, da ist kein Platz um etwas einzurichten, es passt noch nicht einmal ein Bett hinein" gab Draco nun leicht wütend zurück.
„Alle Gästezimmer in Hogwarts sehen erst so aus, Sir. Das spart Platz, Sir" sagte Dobby und man konnte sehen, dass er sich nun köstlich amüsierte. Draco wollte schon etwas Böses antworten, als Hermine sich plötzlich gegen die Stirn schlug und laut lachte. Harry und Draco drehten sich verwundert zu ihr um und verstanden nicht, warum sie auf einmal ihren Zauberstab zog. „Du möchtest auf alle Fälle einen Kamin, nicht?" fragte sie Draco, auch wenn es mehr wie eine Feststellung klang. Sicheren Schrittes ging sie nun in die kleine Kammer, tippte eine Wand an und sprach laut und deutlich „Kamin". Die Wand veränderte sich, wurde um ein gutes Stück breiter und ein großer Kamin erschien.

Draco blickte zu Harry und beide mussten ein ziemlich erstauntes Bild abgegeben haben, denn Hermine lachte nun wieder und erklärte: „Das ist ein magisches Zimmer. Du deutest einfach auf die Stelle, wo etwas hin soll und sagst dann klar und deutlich, was da entstehen soll und schon verändert sich der Raum nach deinen Wünschen." Die beiden Jungs schienen noch immer nicht zu begreifen. „Soll das Fenster da größer werden oder sollen es gar mehrere werden?" fragte sie nun an Draco gewand.

„Äh...zwei große...mit einer breiten Fensterbank wären nicht schlecht" gab dieser vorsichtig zurück. Hermine ging nun zu dem kleinen Fensterchen, das bisher dort angebracht war, tippte es mit dem Zauberstab an und sagte „größer" und das Fenster tat sogleich wie ihm geheißen. Als sie es groß genug fand, tippte sie es erneut an und sagte „verdoppeln" und daneben erschien ein zweites, genau gleich großes Fenster. Nun tippte Hermine die beiden unteren Enden der eben entstandenen Fenster an und sagte „Fensterbank" und es entstand eine kleine Fensterbank. Sie sagte „breiter" und die Fensterbänke wurden so breit, dass man bequem darauf sitzen konnte.

Endlich schien Draco begriffen zu haben, worauf es ankam und er ging sehr vorsichtig zu einer der Wände und sagte „Bett". Das Zimmer tat wie ihm geheißen und es erschien ein schmales Bettgestell. Draco schien davon nicht gerade begeistert zu sein und Hermine musste lauthals lachen als sie sein Gesicht sah. „Es funktioniert ein bisschen so wie der Raum der Wünsche" sagte sie noch immer lachend zu ihm.

„Du musst dir schon auch ein wenig vorstellen, wie es aussehen soll, wenn es fertig ist." Draco atmete tief durch und deutete erneut auf das Bett „größer" und es wurde ein wunderschönes großes und gemütlich aussehendes Bett daraus. Der Raum passte sich wiederum der Größe an, die nun benötigt wurde und langsam glich es einem richtigen Zimmer. Nachdem Draco den Bogen nun raus hatte, fand er richtig Spaß daran, das Zimmer einzurichten. Immer schneller wirbelte er durch den Raum, tippte oder deutete irgendwo hin und ließ neue Möbel und Einrichtungsgegenstände erscheinen. Auf diese Art entstanden nicht nur ein Schreibtisch mit einem Stuhl, sondern auch einige Teppiche, eine gemütliche Sitzgruppe vor dem Kamin, ein Kleiderschrank, ein Nachttischchen, einige große Lampen und ein großer Spiegel.

Zufrieden sah sich Draco nun um und nickte. Doch Hermine schüttelte den Kopf und meinte: „Du hast etwas ziemlich Wichtiges vergessen." Draco als auch Harry und sogar Dobby sahen sie fragend an. Hermine jedoch ging schnurstracks auf eine freie Ecke des Zimmers zu, tippte sie an und sagte „Badezimmer", worauf eine Tür an der Stelle erschien, die sie eben berührt hatte. Endlich steckte sie ihren Zauberstab wieder ein und öffnete die neu entstandene Tür, warf einen Blick in das Badezimmer, nickte und schloss die Türe wieder.

Die drei anderen sahen sie erstaunt an. Selbst Dobby schien nicht zu wissen, dass man auf diese Art sogar neue Zimmer entstehen lassen konnte. „Woher wusstest du eigentlich wie das funktioniert?" durchbrach Harry an Hermine gerichtet die eben entstandene Stille.
„Ich glaube, ich habe in Geschichte Hogwarts mal was darüber gelesen, es ist mir nur nicht gleich eingefallen" antwortete sie achselzuckend. Dobby trug nun Dracos Sachen in das Zimmer und dieser begann sogleich, seine Koffer auszuräumen. Er kramte einige Klamotten und Bücher heraus und suchte einen neuen Platz dafür.

„Sollte noch etwas fehlen Sir, wird Dobby es gerne an Gobby weitersagen, Sir. Gobby ist sicherlich froh, die Sachen von Mister Malfoy zu finden, Sir" warf Dobby dazwischen. Über Dracos Gesicht huschte ein Schatten, eher er freundlich zu dem Hauselfen sagte: „Danke Dobby. Sollte mir etwas auffallen, gebe ich dir sofort Bescheid."

„Warum heißt euer neuer Hauself eigentlich fast wie der alte?" wollte Harry nun wissen. Draco lächelte „Weil mein Vater sich so schlecht an neue Namen gewöhnen kann." Mit wehmütigem Blick leerte er weiter seinen Koffer, ehe er mitten in der Bewegung innehielt.
Hermine sah ihn erstaunt an „Was ist denn Draco?" fragte sie zaghaft. „Diese Statue da, die gehört nicht mir" gab Draco grübelnd zurück.

Im nächsten Moment zuckte er allerdings die Schultern und wollte mit der Begründung „Da hat Gobby sich wohl vergriffen" weiter machen. Doch Hermine griff beherzt nach seiner Hand und hielt ihn zurück. Mit Denkfalten auf der Stirn betrachtete sie die in dem Koffer liegende Statue und Draco sah seine Freundin gespannt an . Auf den ersten Blick sah sie wie eine ganz normale Staue aus, die eine Schlange, welche sich um ein Schwert wand, darstellte. Dieses Schwert steckte in so einer Art Felsen, welcher den Standfuß bildete.

„Hast du diese Statue bei euch zu Hause schon einmal gesehen?" fragte sie nun Draco. „Nein, eigentlich nicht. Ich kann mich an dieses Teil nicht erinnern" gab dieser zurück. Hermine dreht sich abrupt zu Dobby um: „Hol bitte sofort Professor Dumbledore!" Dobby blickte sie einen Moment zweifelnd an, doch dann war er auch schon verschwunden.
„Was ist denn los Hermine?" wollte nun auch Harry wissen.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich kenne diese Statue von irgendwo...und ich bringe sie mit nichts Gutem in Verbindung" gab sie zögernd zurück. Draco war nach dieser Aussage nun einiges blasser im Gesicht geworden. „Du meinst, mein Vater hat mir das Ding mit Absicht mitgeschickt? Um mich damit zu bestrafen?"

„Ich weiß es nicht, aber es wäre eine Möglichkeit" antwortete sie vorsichtig. Draco ließ sich auf einen der vor kurzem entstandenen Sessel fallen und sah ungläubig auf seinen Koffer. Hermine setzte sich auf den Sessel neben ihn und nahm zaghaft seine Hand. „Es wird schon nicht so schlimm sein" sagte sie leise zu ihm, doch Harry fiel deutlich der beunruhigte Unterton in ihrer Stimme auf. Auch er nahm auf einem der Sessel Platz und so warteten die drei auf die Ankunft des Direktors. ‚Ob Dumbledore in dieser Nacht wohl viel Schlaf abbekommt?' fragte sich Harry in Gedanken und musste grinsen.

Kurz darauf konnten sie schon Schritte auf dem Gang hören, die eilig näher kamen. Besorgt ging Dumbledore direkt auf den Koffer zu und blickte lange Zeit stumm auf den vor ihm liegenden Gegenstand. Hermine, Harry und Draco waren inzwischen aufgestanden und warteten gespannt auf Dumbledores Reaktion. Nachdenklich strich dieser sich über seinen Bart, ehe er seinen Zauberstab zog und die Statue damit antippte. Noch ehe er einen Zauberspruch murmeln konnte, kam mit einem Mal Leben in die Schlange, die kräftig in Dumbledores Zauberstab biss. Dumbledore sog schneidend die Luft ein. „Miss Granger, das war sehr umsichtig, mich zu holen. 20 Punkte für Gryffindor." Hermine wurde leicht rot. Sie hatte nicht damit gerechnet für ihren nächtlichen Ausflug heute auch noch Punkte zu bekommen.

„Was ist denn mit dieser Schlange, Professor?" wollte nun Harry wissen.
„Hätte Hermine nicht so umsichtig reagiert, hätte die Schlange wohl den jungen Mister Malfoy in die Hand gebissen und ihm wäre wohl nicht mehr zu helfen gewesen, da das Gift dieser Schlange innerhalb von Minuten tötet" antwortete dieser leise und besorgt.
Draco war bei diesen Worten ganz blass geworden und seine Hände hatten angefangen zu zittern. „Er wollte mich wirklich umbringen!" gab er betroffen von sich.

„Es sieht leider so aus" antwortete der Professor bedrückt. Hermine hatte sich bei diesen Worten an Dracos Arm geklammert. Ihr schien erst jetzt bewusst zu werden, dass sie ihn beinahe verloren hätte. Draco zog sie zärtlich in seinen Arm und flüsterte ein leises „Danke" in ihr Ohr.

ooo

Noch immer müde schlug Snape die Augen auf. Er hatte die ganze Nacht in seinem Schreibtischstuhl verbracht, wie er mit Zorn feststellte. Langsam kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. An das Todessertreffen und auch an den Hauself der Malfoys, der plötzlich mit Dracos Sachen in seinem Zimmer stand. Suchend blickte Snape sich in seinem Zimmer um. Hatte er das etwa nur geträumt? Nein, er war sich ziemlich sicher, dass er erst danach eingeschlafen war. Doch warum waren die Sachen und auch der Brief so plötzlich wieder verschwunden? Ruckartig stand er auf, ehe sein Blick auf die Uhr fiel. ‚Mist, es gibt schon Frühstück' brummte er in Gedanken. Da würde er wohl bis zum Unterricht warten müssen, ehe er Draco alleine ansprechen konnte. Glücklicherweise hatte dieser heute in der vierten Stunde bei ihm Zaubertränke. Snape streckte sich einmal kurz, ehe er sich auf den Weg in die große Halle machte.

ooo

Draco, Harry und Hermine hatten sich noch eine ganze Weile unterhalten, nachdem Dumbledore wieder gegangen war. Als sie dann doch einmal einen Blick auf die Uhr warfen, stellten sie entsetzt fest, dass es schon fast 6 Uhr morgens war. An Schlaf war also nicht mehr zu denken. ‚Das kann ja heute heiter werden...vor allem bei Snape' dachte Harry gereizt. Gequält beschlossen sie, gleich in die große Halle zum Frühstücken zu gehen.

Harry und Hermine saßen schon am Gryffindortisch, als Ron sich zu ihnen gesellte. Grinsend blickte er von einem zum anderen. Beide hatten tiefe Ringe unter den Augen und sahen so aus, als würden sie gleich vor Müdigkeit in ihrem Frühstück landen.
„Habt ihr beide heute Nacht durchgemacht?" wollte er amüsiert wissen.

„So was ähnliches" gab Hermine schroff zurück und selbst Ron fiel auf, dass sie heute keine besonders gute Laune zu haben schien. Er zuckte mit den Schultern und blickte sich langsam in der großen Halle um. Als er gerade zum Slytherin-Tisch sah, bemerkte er, dass Draco genauso müde aussah wie seine beiden Freunde. „Habt ihr mit Malfoy ne Party gefeiert und mich nicht mit eingeladen?" fragte er lachend, woraufhin Hermine ärgerlich schnaubte und einfach aufstand. „Was ist denn mit der schon wieder?" wand er sich verwundert an Harry, doch dieser schüttelte nur den Kopf und stand ebenfalls auf. Harry wusste, warum Hermine so schlecht drauf war, nur konnte er dies Ron schlecht sagen. Sie hatte nicht verkraftet, dass Draco fast vor ihren Augen zu Tode gekommen wäre, wenn sie nicht so ein gutes Gedächtnis besessen hätte. Ron schien sich zwar zu wundern, was das Verhalten seiner beiden Freunde anging, doch er aß in aller Ruhe weiter.

ooo

Harry und Hermine hatten sich vor dem großen Eingangsportal auf die Stufen gesetzt und starrten still auf die Ländereien Hogwarts. Nach einiger Zeit setzte auch Draco sich zu ihnen und legte Hermine den Arm um die Schultern. In diesem Moment war es ihm egal, ob jemand sie so sehen würde. Außerdem würde Pansy früher oder später sowieso dafür sorgen, dass es die ganze Schule wusste, dessen war er sich sicher. Doch zu ihrem Glück kam nicht einer heraus, der sie hätte sehen können. Scheinbar hatte heute niemand gleich in der ersten Stunde Kräuterkunde oder Pflege magischer Geschöpfe, so dass keiner aus dem Schloss musste. Sie saßen eine Zeit lang so da, ehe Hermine plötzlich zu schluchzen begann und den Kopf an Dracos Schulter vergrub.

Dieser zog sie nur noch enger zu sich hin und streichelte ihr beruhigend den Rücken. Noch immer sprach keiner ein Wort. Sie wussten auch so wie es den jeweils beiden anderen ging. Als Hermine sich wieder beruhigt hatte und Draco ihr zärtlich die Tränen von den Wangen wischte, sagte Harry: „Wir müssen langsam los, sonst kommen wir zu spät zu Verwandlung." Die beiden anderen nickten. In diesem Jahr hatten sie bis auf Pflege magischer Geschöpfe alle Kurse zusammen. So machten sie sich zusammen auf den Weg in McGonagalls Klassenzimmer. Unterwegs trafen sie nur Pansy und Goyle. Pansy bebte vor Zorn, als sie die drei so einträchtig nebeneinander laufen sah und Goyle blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. Doch die drei beachteten sie gar nicht. Goyle nahm sich allerdings fest vor, Draco zu fragen, was das eben sollte.

ooo

Beim Klassenzimmer angekommen sahen sie, dass die Tür bereits offen stand und so gingen sie zu ihren Plätzen. Kurze Zeit später trudelten auch die anderen Schüler ein und nahmen eilig auf ihren Stühlen Platz. Ron setzte sich atemlos neben Harry, während ein fröhlicher Neville neben Hermine Platz nahm. Pansy wollte sich gerade auf ihren eigentlichen Platz neben Draco setzen, als dieser sie böse anfunkelte. Unsicher blieb sie stehen und wusste nicht, was sie jetzt machen sollte. Er wusste also, dass sie ihn verraten hatte. In diesem Moment kam auch schon McGonagall und ging geradewegs auf Pansy zu.

„Miss Parkinson, der Direktor erwartet sie in seinem Büro" sagte sie streng und setzte dann ihren Weg zum Lehrerpult fort. Pansy war kreidebleich geworden, nickte aber und machte sich auf den Weg zum Büro des Direktors. McGonagall blieb hinter ihrem Tisch stehen und blickte nachdenklich von einem Schüler zum anderen, ehe ihr Blick auf Neville hängen blieb. „Mister Longbottom, wären Sie so freundlich mit Mister Malfoy den Platz zu tauschen?" fragte sie, ließ dabei allerdings deutlich heraus hören, dass sie keinerlei Widerspruch duldete. Nun war es an Neville zu erblassen, doch er nickte wortlos und nahm seinen neuen Platz ein. Draco setzte sich neben Hermine und nun ging eine deutliche Unruhe durch den Reihen der Schüler.

Nicht nur die Slytherins fingen aufgeregt an zu murmeln, sondern auch die Gryffindors. „Was soll denn das jetzt? Die kann doch diesen Affen nicht einfach neben Hermine setzen" flüsterte Ron aufgebracht zu Harry. Und auch Seamus konnte er deutlich hören: „Das kann sich Hermine doch nicht einfach gefallen lassen!" Doch Harry zuckte nur mit den Schultern. „Sie wird schon ihre Gründe haben" Bei einem Blick in Harrys Gesicht wusste Ron, dass ein weiteres Nachhaken zumindest in Moment nichts brachte, also verschob er es auf später.
McGonagall brachte die Klasse durch ein Klopfen mit dem Zauberstab an der Tischkante zur Ruhe. „Wir wollen uns heute damit beschäftigen, einen Becher in einen Vogel zu verwandeln" und führte diesen Zauber auch sogleich vor.

„Wie sie wissen, ist es schon schwer genug, ein Tier in etwas Lebloses zu verwandeln, umgekehrt wird das ganze aber noch viel anspruchsvoller, deshalb erwarte ich, dass sie mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit an dieser Aufgabe teilnehmen" sprach sie weiter und blickte dabei vor allem Hermine und Draco an. Harry war klar, worauf sie anspielte und die beiden anderen schienen es ebenfalls zu verstehen. Während Harry noch einen kurzen Moment nachdachte, versuchte Ron schon die gestellte Aufgabe zu lösen und nuschelte gerade den angegebenen Zauberspruch. Doch statt sich in einen Vogel zu verwandeln, bekam sein Becher nur Flügel und flatterte jetzt aufgeregt durch das Klassenzimmer. Die hinteren Reihen brachen in schallendes Gelächter aus und kurz darauf lachten alle, sogar McGonagall. Endlich besserte sich die Stimmung im Klassenzimmer wieder, wie Harry mit Genugtuung feststellte.
„Mister Weasley, sie sollten den Zauberspruch das nächste mal etwas deutlicher sprechen, dann klappt es auch" sagte McGonagall nun in gespielt strengem Ton, doch Harry sah, dass ihre Mundwinkel noch immer amüsiert zuckten.


Vergesst mir nicht, das Review-Knöpfchen zu streicheln! ;)