Hallo ihr Lieben!
Auch hier geht es wieder weiter! ;)
Einen Dank wie immer an meine liebste Beta Claudia und natürlich an alle, die mir so fleißig Reviewt haben!
Nun aber genug des Geredes, ihr wollt ja schließlich wissen, wie es weiter geht, oder+scheinheiligschau+
LG Zauberfee
Kapitel 6 – Pansys Gewissen
Pansy war mit einem sehr schlechten Gefühl in der Magengegend vor dem Büro des Direktors angekommen. ‚Sicher ist es wegen Malfoy' dachte sie grimmig. ‚Doch er hat es nicht besser verdient. Hoffentlich hat sein Vater ihn enterbt' grollte sie weiter. Der Wasserspeier, der mit einem Mal die Treppen freigab, riss sie aus ihrer Grübelei. Mit fest aufeinander gepressten Lippen und zu Fäusten geballten Händen stieg sie auf die oberste Stufe, die sie nach oben brachte. Vor der Bürotür hatte sie gerade die Hand zum Klopfen erhoben, als diese sich auch schon öffnete.
Pansy war bisher noch nie in diesen Räumlichkeiten gewesen. Sie hatte es trotz der vielen Streiche, die sie den Gryffindors in den letzten sechs Jahren gespielt hatten, immer geschafft, nicht vom Direktor erwischt zu werden. Umso erstaunter wanderte nun ihr Blick durch den Raum, als sie vorsichtig eintrat. Die vielen seltsamen Instrumente und die großen Regale, welche voll gestopft mit Büchern waren, erstaunten sie doch sehr. Ihre Augen wurden noch größer als ihr Blick auf Fawkes fiel. Noch nie hatte sie einen echten Phönix gesehen. Gerade als sie sich den wunderschönen Vogel näher ansehen wollte, räusperte sich jemand hinter ihr. Pansy zuckte regelrecht zusammen, so sehr hatte sie Fawkes' Anblick gefesselt.
„Guten Morgen Miss Parkinson. Setzen Sie sich" sagte der Direktor freundlich aber bestimmt und deutete auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch. Pansy tat wie ihr geheißen, doch sie traute sich nicht, Dumbledore ins Gesicht zu sehen. Wie gerne säße sie jetzt in ihrem Unterricht. „Guten Morgen Professor" nuschelte sie unsicher vor sich hin.
„Nun, ich nehme an, Sie wissen, warum ich Sie hierher gebeten habe?" wurde sie streng gefragt. Pansy sah auf und erst jetzt konnte sie sehen, dass der Direktor nicht böse, sondern eher betrübt aussah. Sie war nach diesem Anblick nicht mehr fähig etwas zu sagen, also nickte sie nur.
„Mister Malfoy hat Ihretwegen ganz schönen Ärger bekommen" setzte Dumbledore seine Ansprache fort. In Pansy kochte die Wut auf Draco wieder hoch. „Er hat es nicht anders verdient" gab sie sehr leise, aber dafür umso bösartiger zurück.
„Ich weiß, dass Sie das so sehen. Dennoch glaube ich, dass Ihnen die Reichweite Ihres Handelns nicht bewusst ist."
„Ach nein? Ich bin mir sicher, er hat alles verdient, was sein Vater nun tut." Ihre bisherige gespielte Ruhe war verflogen.
„Dann hat Mister Malfoy Ihrer Meinung nach also auch den Tod verdient?" fragte der Direktor zweifelnd mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Den Tod?" nun war Pansy ganz weiß im Gesicht geworden. „Er wollte ihn töten?"
„Ja, das wollte er. Wäre seine von Ihnen so verachtete Freundin nicht mit einer so wahnsinnig schnellen Auffassungsgabe gesegnet, würde Mister Malfoy heute Morgen nicht mehr unter uns weilen."
Jegliche Farbe war aus Pansys Gesicht verschwunden. Sie war zu keiner Antwort mehr fähig. ‚Das habe ich doch nicht gewollt. Ich wollte ihn doch nur bestrafen, dafür dass er mich einfach so abserviert hat...aber ich wollte ihn nicht töten...er sollte doch nur vernünftig werden' arbeitete es hinter Pansys Stirn. Dumbledore schien ihre Gedankengänge zu erraten, deshalb fuhr er leise fort: „Der alte Lucius hat seinem Sohn eine ziemlich alte Statue geschickt. Sie gehörte einst Salazar Slytherin persönlich und nachdem sie aktiviert wird, tötet der Biss der darauf befindlichen Schlange innerhalb weniger Minuten" erklärte er.
„Das...das...wusste ich nicht...ich wollte...ihn...doch...nur bestrafen" stotterte Pansy mühsam.
„Das ist mir durchaus bewusst, Miss Parkinson. Aber vielleicht hätten Sie einfach einmal das Gespräch mit Mister Malfoy suchen sollen?"
„Er hätte mir doch nicht zugehört" nun klang sie richtig verbittert.
„Haben Sie es denn mal versucht?" lächelte Dumbledore verständnisvoll.
„Nein...ich...dann...hätte...ich...ihm ja sagen müssen...was ich...für ihn...empfinde." Den Schluss des Satzes hätte Dumbledore beinahe nicht verstanden, so leise hatte sie gesprochen. Dumbledore nickte verstehend und verzichtete auf weitere Ausführungen. Er wusste auch so, dass es ihr Leid tat. Eine Kleinigkeit musste er allerdings noch mit ihr klären:
„Sicher verstehen Sie, dass es für Sie beide besser ist, wenn Sie im Unterricht nicht mehr an einem Tisch sitzen." Sie nickte nur.
„In den Stunden, in denen Sie mit den Gryffindors Unterricht haben, möchte ich Sie bitten, in Zukunft neben Mister Longbottom Platz zu nehmen. Ich denke, dass ist für Sie auch gleichzeitig Strafe genug." Als sie erstaunt aufsah, entdeckte sie, dass Dumbledore nun ein fröhliches Glitzern in den Augen hatte. Dieser alte Mann wurde für sie immer wunderlicher. Allerdings atmete sie doch erleichtert auf, dass er sich keine anderen Strafen für sie ausgedacht hatte, oder sie gar der Schule verwies.
„Das wäre dann alles, Miss Parkinson" sagte er nun sehr freundlich und entließ sie wieder in ihren Unterricht. Verwandlungen war fast vorbei, so machte sie sich gleich auf den Weg zum Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei.
ooo
Nach der Stunde bei McGonagall liefen Hermine, Harry und Ron in die Richtung des Klassenzimmers für Geschichte. Tief in Gedanken versunken lief Draco kurz hinter ihnen, mit großem Abstand zu den anderen Slytherins. ‚Pansy kann bestimmt ihr Maul nicht halten' ‚spätestens heute Abend weiß ganz Hogwarts Bescheid' grollte er. ‚Ich könnte dieser blöden Schlange alle mir bekannten Flüche auf den Hals hetzten, so sauer bin ich' ‚Aber du tust doch nichts Unrechtes' meldete sich eine andere Stimme. ‚Nein, natürlich nicht...aber erklär DAS mal den anderen. Für Hermine wird es sicherlich auch nicht einfach, wenn es rauskommt...dessen bin ich mir sicher.'
Hermine beobachtete Draco immer wieder aus den Augenwinkeln, am liebsten hätte sie einfach seine Hand genommen und darauf gepfiffen, was die anderen davon halten mochten. Doch auch ihr war klar, dass dies die ganze Situation nur noch mehr eskalieren lassen würde.
‚Ob wohl die Lehrer was dagegen haben, wenn Draco statt neben Pansy immer neben mir sitzen würde?' grübelte sie. Jedoch wurden ihre weiteren Überlegungen jäh davon unterbrochen, dass Pansy schon vor dem Klassenzimmer stand. In diesem Moment fühlte auch Hermine nur noch Wut auf diese Person. Mit einem Seitenblick auf Harry stellte sie fest, dass es auch ihm nicht anders zu ergehen schien.
Umso mehr überraschte sie es, als Pansy zielstrebig auf Neville zuging und ihn ansprach. „Wäre es ok für dich, wenn du mit Malfoy die nächste Zeit den Platz tauschen könntest? Wir...haben derzeit einen ziemlichen Streit." Alle Blicke waren erstaunt teils aber auch entsetzt auf sie gerichtet.
Neville war blass geworden, er schluckte schwer, ehe er ihr antwortete: „begeistert bin ich nicht, aber wenn sich sogar eine Slytherin dazu herunterlässt, jemanden wie mich um etwas zu bitten, muss es ziemlich schlimm sein." Pansy schien diese Antwort zu genügen, denn sie nickte nur und stellte sich stumm an den Platz zurück, auf dem sie vorher gestanden hatte. Aufgeregtes Gemurmel und Getuschel setzte augenblicklich ein, so fiel niemandem auf, wie erleichtert, ja schon fast dankbar, Draco aussah.
Endlich kam der Lehrer und damit verstummten die Gespräche. Die Schüler strömten in den Klassenraum und nahmen ihre Plätze ein. Als der Lehrer sah, dass Neville mit Draco Plätze getauscht hatte, zog er zwar erstaunt die Augenbrauen hoch, nickte dann aber und begann seinen Unterricht.
„Herrschaften, heute wollen wir uns mit berühmten magischen Gegenständen unserer Schulgründer beschäftigen. Wir beginnen mit Salazar Slytherin" sprach er und schwenkte seinen Zauberstab, wodurch sofort einige Bilder auf der Tafel erschienen.
Hermine zuckte zusammen, als sie an die Tafel blickte und konnte nicht verhindern, sich an die Stirn zu schlagen. „Ich wusste doch, ich kenn das Ding" sagte sie zwar leise, aber laut genug, dass Draco und auch Harry es hören konnten. Der Lehrer bekam glücklicherweise nichts davon mit. „Was meinst du denn?" flüsterte Draco so leise und unauffällig wie möglich zurück. Doch statt einer Antwort deutete Hermine nur nach vorne an die Tafel. Draco folgte ihrem Blick und erstarrte. Eines der Bilder da vorne zeigte die Statue, die sein Vater ihm geschickt hatte.
„Professor? Was hat es mit dieser seltsamen Schlangenstatue auf sich?" wollte nun auch Harry wissen.
„Wie? Oh...ach ja...nun...diese Statue ist wirklich ein besonderes Stück. Sie diente Salazar Slytherin als Wächter einiger Geheimnisse und ihr Biss soll tödlich sein. Sie befand sich eine lange Zeit im Besitz von Du-weißt-schon-wem doch nach seinem Sturz verschwand sie spurlos. Niemand hat sie seither zu Gesicht bekommen."
‚Doch, ich hab sie gestern Abend gesehen' antwortete Harry in Gedanken, und an ihrer Reaktion konnte er sehen, dass Hermine und Draco wohl dasselbe dachten.
‚Lucius Malfoy hat sie sicherlich vor seinem Sturz von Voldemort bekommen, um auf sie zu achten' grübelte Harry weiter. ‚Der Dunkle Lord wird sicherlich nicht sehr begeistert sein, wenn er erfährt, dass Lucius sie so einfach aus den Händen gegeben hat.'
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Snape fühlte sich merkwürdig aufgewühlt...zum Glück hatte er heute in den ersten drei Stunden nur eine 2. Klasse, so dass er nicht so konzentriert sein musste wie bei den höheren Stufen. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Draco, dem seltsamerweise verschwundenen Koffer und dem ebenfalls verschwundenen Brief. Niemand konnte so einfach in sein Büro gelangen, außer den Hauselfen und Dumbledore.
Und dass Letzterer etwas damit zu tun hatte bezweifelte er stark. Doch welchen Grund sollte ein Hauself haben, den Koffer verschwinden zu lassen? ‚Wenn Gobby noch mal hier war und die Sachen wieder geholt hat?' ‚Nein, er hätte sich kaum die Mühe gemacht, mir die Sachen erst zu bringen, wenn er sie dann mitten in der Nacht wieder abholt...da muss es eine andere Erklärung dafür geben.' ‚Warum hat Lucius überhaupt Dracos Sachen nicht mehr im Haus haben wollen? Was ist da nur passiert?' Doch egal wie lange er überlegte, er fand keine befriedigende Erklärung. Es würde ihm also nichts anderes übrig bleiben, als Draco nach dem Unterricht zu fragen.
Zum Glück ertönte in diesem Augenblick die Glocke zum Ende der dritten Stunde.
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„Du kennst diese Statue?" fragte Harry Hermine nun schon mindestens das vierte Mal. Auf dem Weg in die Kerker wollte er unbedingt genau wissen woher.
„Ja Harry, das hab ich dir doch jetzt schon mindestens drei Mal gesagt." Hermine klag schon leicht genervt.
„Aber woher denn?"
„Ich hab sie mal in einem Buch gesehen. Welches das genau war, kann ich dir auch nicht mehr sagen, aber da stand etwas über alle diese Gegenstände drin, die wir heute im Unterricht durchgenommen haben."
Harry schüttelte nur ungläubig den Kopf. Andererseits war er natürlich froh, dass sie so viel wusste, wenn ihm auch schleierhaft war, wie man nur so versessen aufs Lesen sein konnte.
Ron hatte nur staunend zugehört, ehe er sich nun zu Wort meldete: „Warum macht ihr um dieses komische Ding eigentlich so ein Theater? Der Professor sagte doch, sie wäre schon ewig nicht mehr gesehen worden."
Hermine und Harry rollten gleichzeitig die Augen, aber Harry beschloss, seinem Freund zumindest eine Andeutung zu machen, sonst würde er nie Ruhe geben. „Hermine und ich haben genau diese Statue erst gesehen."
Rons Augen wurden groß „Wo denn?"
„Das kann ich dir nicht so genau sagen" wich Harry ihm aus. „Aber deshalb ist es uns so wichtig, verstehst du?"
Ron zuckte beleidigt mit den Schultern. Wenn seine Freunde mal wieder Geheimnisse vor ihm haben wollten, dann sollten sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Entschlossen ging er einen Schritt schneller um sich am Gespräch von Dean und Seamus zu beteiligen.
Hermine und Harry sahen sich schuldbewusst an, aber sie konnten Ron einfach nicht die Wahrheit sagen, zumindest noch nicht. Die beiden hatten gar nicht bemerkt, dass sie fast das Schlusslicht der Gruppe bildeten. Hinter ihnen lief nur noch Draco, der nun eilig aufschloss, um sich mit ihnen zu unterhalten.
„Warum war Pansy denn auf einmal so freundlich vorhin?" platzte es aus Harry heraus.
„Genau das hab ich mich auch schon gefragt" gestand Draco.
„Ihr seit vielleicht schwer von Begriff" schüttelte Hermine den Kopf über die beiden. „Weil Dumbledore ihr ins Gewissen geredet hat natürlich."
„Meinst du wirklich?" fragten Draco und Harry fast aus einem Mund. Daraufhin mussten die drei lachen.
„Warum verstehen die sich auf einmal nur so gut mit diesem Vollidioten?" wollte Seamus von Ron wissen.
„Wenn ich das nur wüsste. Aber mit mir reden sie ja nicht." Ron war zutiefst gekränkt. Ohne dass Draco, Hermine oder Harry es beabsichtigt hatten, war ihr fröhliches Lachen bis zu Ron, Dean und Seamus zu hören gewesen, welche sich natürlich sehr darüber wunderten.
„Wahrscheinlich machen die jetzt einen auf Freunde, da brauchen sie mich ja nicht mehr" murmelte Ron zornig vor sich hin, während Seamus und Dean sich besorgte Blicke zuwarfen.
Am Kerker angekommen, war die Tür bereits offen und so gingen alle augenblicklich ins Klassenzimmer. Noch ehe sich jeder an seinen Platz setzen konnte, drang Snapes ölige Stimme vom Lehrerpult zu ihnen: „Setzen Sie sich einzeln, ich prüfe heute Ihr Wissen über den letzten Trank und die Hausaufgabe."
Ein Raunen ging durch die Klasse. Niemand schien mit einem Test gerechnet zu haben und dementsprechend besorgt sahen die Gesichter der Schüler nun aus.
Als jeder an einem Kessel, die eben auf den Tischen erschienen waren, angekommen war, schwenkte Snape seinen Zauberstab und die Aufgabe erschien an der Tafel:
Brauen Sie den Vielsafttrank bis zum Ende des Unterrichts. Die Zutaten dafür sind im Vorratsschrank
(A/N: ehe ihr mich hier jetzt schlagt...klar weiß ich, daß der Vielsafttrank nicht in einer Stunde fertig wird...sondern einen Monat braucht...aber ich hab ja nicht geschrieben, daß er fertig sein soll am Ende der Stunde! ;) SIe sollen ihn praktisch nur bis zu einem "Zwischenschritt" brauen, der am Ende der Stunde erreicht werden soll! Hoffe, so ist es dann verständlicher?)
Viele Gesichter zeigten nun blankes Entsetzen. Die einzigen, die halbwegs erleichtert aussahen, waren Harry und Hermine. Zwar hatte Ron sich an diesem Zaubertrank im zweiten Schuljahr auch beteiligt, jedoch wie immer nicht wirklich aufgepasst, so dass er keine Ahnung mehr hatte, welche Zutaten er dafür verwenden sollte. Harry und Hermine wechselten einen viel sagenden Blick. Sie mussten Ron helfen, auch wenn es vorhin Streit gegeben hatte.
Als Ron sich grübelnd auf den Weg zum Vorratsschrank machte, ging Hermine ebenfalls los. Ron stand zweifelnd davor und wusste nicht, was er nehmen sollte, als Hermine absichtlich ganz langsam jede einzelne Zutat vor seiner Nase aus dem Schrank nahm. Er brauchte also nur noch dieselben Dinge zu nehmen wie Hermine. Hermine hörte ihn erleichtert aufatmen und er warf ihr einen dankbaren Blick zu, ehe er sich wieder zurück zu seinem Platz begab, wo er die Sachen auf den Tisch stellte. Nun ging Harry nach vorne, nahm sich ebenfalls die benötigten Bestandteile und schlenderte gemächlich zu seinem Tisch, der genau vor Ron stand.
Dort sortierte er sie sorgfältig in der richtigen Reihenfolge, so dass Ron es ihm nur noch gleich zu tun brauchte. Er zerkleinerte sie sorgfältig, jedoch ganz langsam und gemächlich, damit Ron auch ja mitbekam, was er mit welcher Zutat zu machen hatte und braute dann seinen Trank. Die Zeit bis zum Ende der Stunde verging so wie im Flug. Als Harry einen vorsichtigen Blick über die anderen Schüler gleiten ließ, sah er, dass auch Draco, Dean und Seamus gut mit ihrem Trank zurecht gekommen waren.
Selbst das Gebräu von Neville sah halbwegs brauchbar aus. Nur die restlichen Slytherins schienen diesmal große Probleme zu haben, worüber Harry schmunzeln musste. Bei Goyle hatte sich der Trank, der nun eigentlich eine hellgrüne Farbe haben sollte ,in ein stark blubberndes, violettes Etwas verwandelt und aus Pansys Kessel drangen immer wieder laut zischende Geräusche, bei denen man meinen konnte, sie kochte einen Topf mit Schlangen.
„Füllen Sie eine Probe in das kleine Fläschchen vor Ihnen und bringen Sie es nach vorne" meldete sich nun Snape zu Wort und ließ mit einem Schlenker seines Zauberstabes auf jedem Tisch ein Fläschchen mit dem Namen des jeweiligen Schülers erscheinen.
Alle taten wie ihnen geheißen, einer nach dem anderen stellte sein Fläschchen vor Snape auf das Lehrerpult. Als Draco vor Harry am Tisch war, konnte dieser deutlich hören, wie Snape den Slytherin bat, nach dem Unterricht noch kurz hier zu bleiben. Als Draco sich umdrehte, konnte Harry sein verwundertes Gesicht sehen. Kaum merklich zuckte Draco mit den Schultern, um ihm anzudeuten, dass er auch nicht wisse, was das sollte.
„Na Potter, das sieht ja leider ziemlich richtig aus, was Sie da abliefern" riss Snape Harry aus seinen Gedanken. Er wusste gar nicht, was er darauf antworten sollte. Also nickte er nur und war auch schon wieder auf dem Rückweg zur Tür. Draußen wartete schon Hermine auf ihn.
„Was will Snape denn von Draco?" fragte sie ihn im Flüsterton. Harry zuckte nur mit den Schultern. „Wir können ja auf ihn warten. Allerdings nicht direkt hier vor der Tür, das ist zu auffällig" zwinkerte er. Also gingen sie ein kleines Stück bis zu nächsten Ecke, dort wollten sie warten, bis Draco nachkam.
Ron war mit Seamus und Dean schon voraus zum Essen gegangen. Er hatte sich zwar schon wieder halbwegs beruhigt, wollte aber wohl noch ein bisschen schmollen und die Zeit ließen ihm Harry und Hermine in diesem Moment nur zu gern.
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Am Tisch der Gryffindors setzte sich Ron neben seine Schwester. „Wo sind denn Harry und Hermine?" wollte Ginny auch sogleich wissen.
„Keine Ahnung" erwiderte Ron mit vollem Mund.
„Habt ihr euch mal wieder gestritten?"
„Na ja...nicht direkt." Ginny merkte, dass ihr Bruder nicht darüber reden wollte, also beließ sie es dabei und lud sich selbst ihren Teller voll.
„Sag mal, findest du nicht auch, dass Hermine seit ein paar Tagen ziemlich seltsam ist?" fragte sie plötzlich ihren Bruder.
„Häh?" war alles was er antworten konnte, da er gerade in einen Kürbiskuchen biss.
„Na, mir kommt es so vor...als...würde sie ständig...mit Malfoy zusammenhängen" stotterte sie. Ron verschluckte sich kräftig an seinem Stück Kuchen und hustete bis er ganz rot im Gesicht wurde. „Sag mal spinnst du?" fuhr er sie an, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.
Ginny wurde ganz rot im Gesicht.
„War ja nur so ein Gedanke" erwiderte sie kleinlaut und wand sich demonstrativ wieder ihrem Essen zu. Ron war klar, dass sie auf das Thema nicht mehr weiter eingehen wollte.
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„Was gibt es denn Professor?" fragte Draco zaghaft, als alle Schüler gegangen waren, und Snape die Tür geschlossen hatte.
„Warum hat dein Vater dir deine Sachen geschickt?" wollte er ohne Umschweife wissen.
„Das kann ich Ihnen nicht sagen Professor." Draco fühlte sich sichtlich unwohl bei der Sache.
Snape atmete tief durch und sprach Draco erneut bedrückt an: „Ich dachte, du würdest mir vertrauen, Draco."
„Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen, Professor. Es ist eine Sache zwischen meiner Familie und mir" erwiderte er nur und sah Snape dabei fest ins Gesicht.
Snape konnte die ganze Trauer in Dracos Gesicht lesen, aber er wollte sich ihm partout nicht anvertrauen. Irgendetwas Schlimmes musste passiert sein, dessen war sich Snape sicher, wenn er doch nur wüsste was. Zu gerne hätte er seinem Patensohn geholfen.
Resignierend zuckte er mit den Schultern. „Nun gut, dann geh jetzt zum Essen."
„Danke Professor" sprudelte es erleichtert aus Draco heraus und noch ehe Snape ein weiteres Wort dazu hätte sagen können, war er auch schon zur Tür hinaus.
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Während Hermine und Harry auf Draco warteten, unterhielten sie sich über dies und jenes. „Ginny hat glaub ich irgendwas gemerkt" platzte es plötzlich aus Harry heraus.
„Was meinst du denn?"
„Na, sie hat mich vor kurzem darauf angesprochen, dass du so komisch wärst und ständig mit Draco Blicke tauschst." Hermine wurde ganz blass.
„Wirklich? Und was...hast...du ihr geantwortet?"
„Ich habe gesagt, dass es dafür eine andere Erklärung geben müsse und sie sich da was zusammen spinnt" grinste Harry. Hermine atmete hörbar aus.
„Na zum Glück! Und was hat sie sonst noch gesagt?"
„Jetzt wo du fragst...sie hat sich ziemlich komisch während des Gesprächs verhalten..."
„So? Wie denn?"
„Na, sie erzählte mir, dass sie erst der Meinung wäre, du hättest dich in Ron oder mich verliebt, aber mit Ron hättest du das ganze Wochenende kaum ein Wort gewechselt...und ich käme sowieso nicht in Frage..." Beim letzten Teil des Satzes hatte Harry ganz rote Ohren bekommen. „Allerdings verstehe ich nicht so ganz, warum sie mich aus dieser Überlegung sofort heraus gestrichen hat?" Harrys Stimme war immer leiser geworden und Hermines Grinsen immer breiter. Als er zu Ende gesprochen hatte lachte sie laut los.
„Oh Harry...du begreifst aber auch gar nichts, was?"
„Ähm...was soll ich denn daran auch verstehen?" wollte er ärgerlich wissen.
„Ginny hat dich deshalb gleich ausgeklammert, weil sie genau weiß, dass du für mich Tabu bist." Harry bekam ganz große Augen.
„Ach ja...und warum?"
„Na, weil Ginny in dich verliebt ist und ich ihr niemals den Kerl ausspannen würde!" Hermine schien sich köstlich zu amüsieren.
„WAS? Du meinst, sie ist wirklich in mich verliebt?"
„Na, das hab ich doch gerade gesagt, oder?"
Harry war nun tief in Gedanken versunken. ‚Was würde Ron wohl dazu sagen, wenn ich mit Ginny zusammen wäre?' ‚Will ich denn überhaupt mit ihr zusammen sein?' ‚Klar will ich!' ‚Aber sie ist doch die kleine Schwester von meinem besten Freund!' ‚Na, ich denke, das findet er besser, als wenn sie mit Seamus oder Neville zusammen wäre.' Harry wusste nicht genau, warum sein Herz bei diesen Gedanken schneller schlug und er ganz weiche Knie bekam. Als er damals noch in Cho verliebt war, hatte er auch schon immer Schwierigkeiten gehabt, sich über seine Gefühle klar zu werden. Aber gegen dieses Chaos in seinem Inneren, das er nun empfand, war das nichts gewesen.
Endlich kam Draco aus Snapes Klassenzimmer und brachte Harry auf andere Gedanken.
Schnell ging er zu Hermine und küsste sie stürmisch auf den Mund, was Harry dazu veranlasste, breit zu grinsen.
„Was wollte denn Snape von dir?" fragte Hermine um Harry von ihren roten Ohren abzulenken.
„Er wollte wissen, was ich für Probleme mit meinen Eltern habe" erzählte Draco bedrückt.
„Und, hast du ihm was gesagt?"
„Nein Schatz, das hab ich nicht...ich fürchte...das würde die Situation nur verschlimmern. So gerne ich mit dir auch zusammen bin...ich hab lange darüber nachgedacht...doch es ist besser, wenn nicht noch mehr Leute davon erfahren" sprach er weiter und wartete gespannt auf Hermines Reaktion.
„Dasselbe habe ich mir auch gedacht...da gibt es nur ein Problem...wie willst du Pansy dazu bringen, es niemandem zu erzählen?"
„Ich sag es keinem...das ist das Einzige was ich tun kann." Hermine, Harry und Draco drehten sich erstaunt um, als sie diese Stimme hinter sich hörten. ‚Wo um alles in der Welt kommt die auf einmal her?' fragte sich Draco im Stillen.
„Wie lange stehst du denn schon da? Und warum willst du uns auf einmal helfen?" platzte es aus Hermine heraus.
„Ich habe ebenfalls auf Draco gewartet...ich...ich...ich wollte...mich entschuldigen...ich hab mich ziemlich blöd benommen. Eigentlich wollte ich Draco nur einen kleinen Denkzettel verpassen und dafür sorgen, dass er Ärger mit seinen Eltern bekommt..."
„Was dir ja auch hervorragend gelungen ist" warf Draco erbost dazwischen. Doch Pansy sprach ungerührt weiter, nun da sie schon einmal den Mut gefunden hatte, ihm alles zu sagen.
„...aber ich habe niemals gewollt, dass dir dein Vater ernsthaft schadet oder dich gar tötet. Ich...dachte einfach...dass...dich...das er dich vielleicht zur Vernunft bringt...und...und...unserer Beziehung dann nichts mehr im Weg steht." Ihre Stimme war zum Schluss ihrer kleinen Ansprache immer zittriger geworden und mehrmals hatte sie schwer geschluckt, ehe sie weiter sprechen konnte, doch jetzt, da sie es endlich gesagt hatte, schien es ihr tatsächlich besser zu gehen. Die drei anderen waren allerdings sprachlos.
„Jedenfalls wollte ich das nur loswerden und sagen, dass von mir keiner ein Sterbenswörtchen erfährt...doch mehr kann ich nicht für euch tun" mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und ging schnell davon. Hermine war sich sicher, beim Umdrehen eine kleine Träne in ihren Augen glitzern gesehen zu haben. Stumm ihren eigenen Gedanken nachhängend gingen die drei in die große Halle zum Mittagessen. Da alle anderen schon längst dort waren, konnte Draco Hermine schnell noch einen Kuss geben und ein „Bis später" murmeln, ehe er schell vor den beiden anderen in die Halle ging, um kein Aufsehen zu erregen.
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Nach dem Mittagessen, bei dem Harry Ginny immer wieder komische Blicke zuwarf, worauf beide rot wurden und schnell wieder auf ihren Teller starrten, gingen Ron, Hermine und Harry zu Hagrids Unterricht. Ginny begleitete sie ein kurzes Stück, da sie in die Gewächshäuser für Kräuterkunde musste.
Bei Hagrids Hütte wurden sie von dem Halbriesen wie immer fröhlich empfangen, ehe er seinen üblichen Spruch mit dem ebenso üblichen Leuchten in den Augen von sich gab: „Ich hab heute wieder etwas ganz besonderes für euch."
Fast alle Anwesenden rollten mit den Augen, da es sich nach dieser Bemerkung immer um ein entweder sehr großes oder ein sehr gefährliches Tier handelte. Meistens jedoch beides.
Hagrid scheuchte seine Schüler in Richtung des Schwarzen Sees und pfiff dabei fröhlich vor sich hin. Als die Schüler einen Blick auf das Ufer des Sees und damit auch auf das dort angebundene Tier erhaschen konnten, ging ein Raunen durch die Menge, ehe es Padma Patil auf den Punkt brachte: „Das ist ein Pferd?"
„Das ist doch kein Pferd" donnerte Hagrid erbost, so als ob jeder gleich erkennen musste, was das für eine Kreatur war. „Das, meine Lieben, ist ein Kelpie!" Augenblicklich waren alle Schüler verstummt. Sie starrten das schwarze Pferd gebannt an, dem man absolut keine Besonderheiten abringen konnte, außer vielleicht, dass es ziemlich ungepflegt aussah.
„Das ist nicht dein Ernst Hagrid", stöhnte Hermine, „diese Tiere sind unberechenbar."
„Ach Hermine, sie sind nur völlig missverstandene Geschöpfe. Außerdem hat dieses hier doch ein Geschirr um, ich hab es doch gezähmt."
Außer von Hermine bekam er von allen verängstigte und verständnislose Blicke.
„Wer von euch kann mir denn etwas über Kelpies erzählen?" wollte Hagrid von den Schülern nun wissen. Alle erstaunte es sehr, dass heute nicht nur Hermines Hand in die Luft schoss, sondern auch Neville sich schüchtern meldete. Hagrid hatte Tränen der Rührung in den Augen, als er Neville aufforderte zu sprechen.
„Kelpies werden auch Wasserpferde genannt. Sie sind Fleischfresser...vor allem Menschenfleisch" erzählte Neville zögernd. Bei dem Wort Fleischfresser war ein Raunen durch die Menge gegangen. Alle wussten ja, dass Hagrid eine Vorliebe für solche Tiere hatte, aber ob er diesmal nicht doch etwas zu weit gegangen war? Hermines Hand war immer noch in der Luft, Hagrid rief sie nur zu gerne auf.
„Kelpies oder auch Hippopotamus uisge genannt, kommen nur in Irland und Schottland vor. Sie leben in Teichen und Seen und auch in ihrer jeweiligen Landform brauchen sie die Nähe zum Wasser. Außerdem zählen Kelpies zu den Gestaltwandlern. Ihre bevorzugte Gestalt ist die eines schwarzen Pferdes, welches bei genauem Hinsehen ein schuppenähnliches Fell hat und Binsen als Mähne. Sie können sich jedoch auch in Stiere oder Menschen verwandeln, um so ihre Beute anzulocken und ins Wasser zu zerren, wo sie sie dann verspeisen."
Wie auf Kommando saß auf einmal eine wunderschöne junge Frau an derselben Stelle, an der vorher das Pferd gestanden hat. Hagrid hatte, wie immer bei Hermines Ausführungen, Tränen der Begeisterung in den Augen. „20 Punkte für Gryffindor...für alle beide." Die Gryffindors applaudierten laut, während die Slytherins erboste Gesichter schnitten. Nur Draco staunte über seine Freundin, die wirklich immer alles zu wissen schien. Das Kelpie verwandelte sich zurück in die Pferdegestalt und schaute aufmerksam von einem Schüler zum anderen. Bis zum Ende der Stunde schwärmte Hagrid noch allerhand von diesen Geschöpfen, was ihm jedes Mal ein erneutes Augenrollen der Klasse einbrachte. Nur Hermine sah immer wieder sprachlos und zögernd in Richtung des Kelpies.
„Möchtest du es einmal streicheln?" fragte Hagrid sie auf einmal. Alle hielten gespannt die Luft an und rechneten damit, dass Hermine entsetzt davon laufen würde. Stattdessen straffe sie ihre Schultern, nickte und schritt langsam auf das Kelpie zu, das interessiert den Kopf hob und ihr entgegen blickte. Draco war nahe dran, seine Freundin einfach festzuhalten und ihr zu sagen, dass dies Wahnsinn war, doch er konnte nicht. Er stand einfach nur da und starrte gespannt auf das nun Folgende.
Einen Schritt vor dem Kelpie blieb Hermine stehen und hob ganz langsam die Hand bis auf Augenhöhe des Tieres. Das Kelpie legte fragend den Kopf schief, überbrückte dann aber den letzten Abstand und berührte mit seiner Nase Hermines Hand. Wider Erwarten fühlte es sich ganz warm und glatt an, nicht so glitschig, wie Hermine es sich vorgestellt hatte. Vorsichtig streichelte Hermine dem Kelpie über die Nase, was diesem überraschend gut zu gefallen schien. Hermine wurde noch etwas mutiger und streichelte nun den Hals des Kelpie, wobei sie ihm den Rücken zudrehen musste, doch das Tier schien ihr wirklich nichts tun zu wollen.
Im Gegenteil, als Hermine sich langsam wieder von ihm entfernte, sah es richtiggehend enttäuscht aus. Zurück bei den Schülern begannen diese zu applaudieren, sogar einige Slytherins schlossen sich an, unter ihnen auch Draco, was ihm seltsame Blicke von Crabbe und Goyle einbrachte.
„Das war wirklich astrein Hermine" flötete Hagrid. „Weitere zehn Punkte für euch."
Erst jetzt schien den anderen bewusst zu werden, dass sie schon seit mehr als zehn Minuten Feierabend hatten und schnell suchten sie deshalb ihre Sachen zusammen und gingen zum Schloss. Nur Hermine, Harry und Draco blieben noch zurück.
„Hagrid?" durchbrach Hermine nun die Stille. „Was leben im Schwarzen See eigentlich noch für Kreaturen?"
„Na, an ein paar wird Harry sich noch gut erinnern können, nehme ich an, oder?"
Harry nickte „Grindelohs und Wassermenschen."
„Genau. Außerdem ein Riesenkraken und noch ein paar andere kleinere Tierchen. Aber die gefährlichsten sind mit Sicherheit die Grindelohs."
„Und was kann man gegen die machen?" wollte sie weiter wissen.
„Na ja...auf Zauber reagieren sie nicht so sehr empfindlich. Aber was sie gar nicht leiden können, ist unser Kelpie hier. Es hat nämlich als neue Leibspeise Grindelohs entdeckt, deshalb ist es auch nicht so gefährlich für Menschen wie andere. Vor ihm haben die Grindelohs einen großen Respekt" erzählte der Wildhüter mit leuchtenden Augen.
„Aber wozu willst denn das wissen?"
„Nur so" antwortete Hermine leichthin.
„Das Kelpie scheint dich übrigens richtig gerne zu mögen" sprach Hagrid weiter. „Wenn du magst, dann darfst du ihm einen Namen geben." Nun strahlte Hermines Gesicht vor Freude. „Ist das dein Ernst?"
„Na klar, ich wüsste niemand besseren." Hermine blickte nun unschlüssig auf das Kelpie, welches neugierig die Ohren in ihre Richtung drehte, so als ob es schon ganz gespannt auf seinen Namen wartete.
„Ist es denn ein Männchen oder ein Weibchen?" fragte sie unsicher.
„Es ist ein Weibchen." Hermine schien Ewigkeiten über den Namen nachzudenken. ‚Wahrscheinlich denkt sie an jedes für und wieder eines Namens' schmunzelte Harry in sich hinein. Ganz leise flüsterte sie mit einem mal: „Cabana" und das Kelpie schnaubte freudig.
Hermine lächelte und sagte dann für alle klar und deutlich: „Cabana."
„Das ist ein wirklich schöner Name, Hermine" freute sich Hagrid und zog die drei mit sich in seine Hütte. Erst als Draco sich verwundert in dem kleinen Raum umsah, schien Hagrid bewusst zu werden, dass da Draco statt Ron bei den beiden anderen war.
„Was machst denn du hier?" fragte er ziemlich erstaunt und schien ernsthaft zwischen Kopfschütteln und Rausschmeißen hin und her zu pendeln.
„Das ist schon in Ordnung Hagrid" sagten Hermine und Harry wie aus einem Mund. Hagrid, der nun ehrlich verwundert war, bekam noch größere Augen, als Hermine Dracos Hand nahm und den alten Wildhüter anstrahlte.
„Damit hätte ich ja im Leben nicht gerechnet" sagte dieser nun, zuckte mit den Schultern und schenkte den dreien jeweils eine seiner eimergroßen Tassen voll mit Tee.
Stumm tranken sie ihren Tee, während Hagrid immer wieder von Hermine zu Draco und zurück starrte und dabei den Kopf schüttelte. Hermine schien die ganze Sache langsam peinlich zu sein, doch Draco grinste von mal zu mal mehr. Auch Harry schien sich köstlich über die ganze Sache zu amüsieren. Schließlich zog Draco Hermine einfach zu sich und gab ihr einen Kuss. Daraufhin bekam nicht nur Hermine rote Ohren, sondern auch Hagrid lief rot an und verschluckte sich an seinem Tee.
„Hagrid...du...du...darfst es aber...niemandem sonst sagen" flüsterte Hermine verlegen.
Dieser nickte nur, mit einem Ausdruck im Gesicht, als ob ihm das sowieso keiner glauben würde.
So, das war's mal wieder für heute...und wie hat es Euch gefallen? Schreibt mir doch Eure Meinung...würde mich auch sehr darüber freuen, wenn der eine oder andere Schwarzleser sich ebenfalls zu einem Kommentar verführen lässt! ;)
