Hallo zusammen!
Hier nun also das vorletzte Kapitel auch in dieser Story! Bzw. das letzte...es folgt dann noch ein Epilog!
Dieses Kapitel ist nicht so lange, wie die anderen...zusammen mit dem Epilog hat es dieselbe Länge...aber ich wollte die beiden einfach nicht zusammen stopfen!
Zauberfee
P.S.: Eigentlich sollte dieses Kapitel heute schon mit dem vom Seelenspiegel kommen...aber irgendwie gabs hier bei ffnet wohl ein Problem mit dem Hochladen+grummel+
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Kapitel 9 – Ungeahnte Gefahren
Nach einem schier endlosen Fußmarsch in völliger Dunkelheit, die nur von Dracos Zauberstab etwas erleuchtet wurde, der inzwischen an der Spitze der kleinen Gruppe ging, mündete der enge Gang in einem weiteren großen und wesentlich hellerem Raum.
‚Glücklicherweise hatte der Gang keine Abzweigungen' dachte Hermine gerade, als Draco abrupt stehen blieb und sie sowie auch Harry, der hinter ihr ging, in ihn hineinliefen.
Der Slytherin stand stocksteif da und starrte mit weit aufgerissenen Augen und bleichem Gesicht auf eine Stelle mitten im Raum, die Hermine hinter dem viel größeren jungen Mann nicht überblicken konnte.
„Draco? Alles in Ordnung?" wollte sie vorsichtig von ihm wissen. Doch noch ehe er ihr eine Antwort geben konnte, erklang eine kalte und grausame Stimme aus dem Inneren der Höhle:
„So sieht man sich wieder mein Sohn!"
„D..das...das...ist doch...nicht möglich" stotterte Draco mit bebenden Lippen. Er hatte am ganzen Körper begonnen zu zittern.
Harry hatte hinter ihr scharf die Luft eingezogen, als er erkannte, WEM diese Stimme gehörte.
„Willst du deinem Vater nicht hallo sagen, Draco?"
Hermine ging nun ebenfalls ein Licht auf, wem diese Stimme gehörte, sie wusste, sie hatte sie schon einmal gehört, aber sie konnte sie bisher nicht einordnen. Inzwischen war Lucius Malfoy schon ein ganzes Stück näher gekommen, so dass jetzt selbst Hermine einen Blick auf ihn erhaschen konnte. Er hatte seinen Zauberstab drohend auf Draco gerichtet, der immer noch stocksteif dastand und keinen weiteren Laut aus seinem Hals würgen konnte.
„Nun, dann wirst du eben ohne ein letztes Wort an mich sterben!"
Lucius Malfoys Augen waren kalt und grausam auf seinen Sohn gerichtet, als er begann den Unverzeihlichen Todesfluch zu sprechen.
„Avada Ke..." weiter kam er nicht, denn noch ehe sie wussten was geschah, war Hermine an Draco mit ebenfalls erhobenem Zauberstab vorbei gehechtet und drohte seinem Vater.
Dieser verschwand urplötzlich im Nichts und ein wild gewordenes, riesiges Buch mit großen scharfen Zähnen ging grollend auf Hermine los. Diese konnte nur noch panisch kreischen.
Der Schrei des Mädchens riss Harry aus seiner Trance und er begriff, was da vorne in der Höhle lauerte. Er wusste nicht, ob er nun ebenfalls panisch oder eher amüsiert sein sollte. Schnell schob er sich erst an Draco und dann an der um sich schlagenden Hermine vorbei und wieder änderte sich der Angreifer.
An der Stelle, an der eben noch das Buch zähnefletschend nach Hermine geschnappt hatte, war nun ein Dementor, der allen dreien eisige Schauer über den Rücken schickte. Hermine, von dem vorherigen Schrecken noch nicht wieder erholt, sank ohnmächtig auf den Boden der Höhle, ehe Harry „Expecto Patronum" rufen konnte.
Draco riss ungläubig die Augen auf, als ein riesiger leuchtender Hirsch aus der Spitze von Harrys Zauberstab hervorbrach. Dieser scheuchte nun den Dementor an das andere Ende des steinernen Raumes. Draco wollte eben zu einer Erwiderung ansetzen, als Harry ihn mit einem weiteren Zauberspruch unterbrach: „Riddikulus" rief er laut und deutlich, und der Dementor verwandelte sich in ein paar Tücher, die auf der Leine zum Trocknen aufgehängt worden waren.
Bei diesem Anblick war Draco so erleichtert, dass er es tatsächlich schaffte, laut loszulachen. Dieses Geräusch war so wohlklingend und ansteckend, dass Harry umgehend mit einstimmte. Nur kurze Zeit darauf hörten sie auch Hermine zaghaft lachen. Sie schien sich von ihrer Ohnmacht noch nicht so richtig erholt zu haben. Mit einem leisen Plopp verschwand der Irrwicht, und aus dem Boden erhob sich ein Altar aus weißem Marmor, in dessen Mitte ein kleiner silberner und unscheinbarer Ring lag.
Misstrauisch blickte Harry von Draco zu Hermine. „War das etwa schon alles? Mehr wie einen Irrwicht gibt es nicht als Schutz für den Ring?" Harry kam die ganze Sache irgendwie spanisch vor.
D
och weder der Slytherin noch die Gryffindor brachten mehr wie ein ungläubiges Schulterzucken zustande.
„Du vergisst die Grindelohs und die ungeheure Tiefe, die den Ring ebenfalls schützen" erwiderte Hermine nun zaghaft.
„Da hast Du auch wieder Recht. Und man musste ja erst einmal die Stelle finden, die ja auch sehr gut versteckt war, wie wir wissen" pflichtete Harry ihr bei. Draco nickte nun ebenfalls.
„Nun gut...wer möchte?" fragte Harry nun breit grinsend. Aber keiner der beiden anderen machte irgendwelche Anstalten, zu dem Ring zu gehen. „Nur keine Begeisterungsstürme. Ich geh ja schon" schmunzelte Harry und lief zielstrebig auf den Altar zu.
‚Das geht ja leichter als gedacht' überlegte Harry als er nach dem Ring griff und spürte nur noch, wie er unsanft einige Meter entfernt auf seinem Hinterteil landete. Erstaunt blickte er wieder zu dem Altar, über dem man nun deutlich eine bunt schimmernde Blase erkennen konnte, die der Schutzbann auf dem Ring hervorrief. Außerdem veränderte der steinerne Altar vor den erstaunten Augen der drei sein Aussehen.
Da, wo eben noch blanker Stein zu sehen war, war nun eine leuchtende Schrift zu sehen, die Harry allerdings beim besten Willen nicht lesen konnte. Hermine ging ehrfürchtig darauf zu und ließ sich vor dem Altar auf die Knie nieder, um einen besseren Blick auf die leuchtende Schrift erhaschen zu können. Ungläubig wurden ihre Augen immer größer.
„Das sind Runen! Und wenn ich mich nicht täusche, ist diese Art von Runen schon unglaublich alt."
„Kannst Du lesen was da geschrieben steht?" wollte Draco nun vorsichtig wissen.
„Ich kann es ja mal versuchen."
Eine ganze Weile starrte sie stumm und mit konzentriert zusammen gekniffenen Augenbrauen auf die alte Schrift, ehe sich ihr Gesicht erhellte. „Ich glaube, ich hab's" rief sie fröhlich aus.
„Nun spann uns doch nicht so auf die Folter" drängelte Harry, der nun wieder stand und ihr gespannt über die Schulter blickte.
„ Also, wenn ich mich nicht täusche steht da folgendes:
Die Schlange, die sich an den Löwen verlor
Und sich im weißen Licht wieder fand
Wird es sein, die der Ring erwählt
Zu siegen an der Seite des Einen
Über die Dämonen und die Dunkelheit
Wenn der neue Tag über die Nacht triumphiert
Was das allerdings bedeuten soll, weiß ich auch nicht"
„Hihi, die Schlange die sich an den Löwen verlor...das klingt wie ein Slytherin, der einen Gryffindor liebt" lachte Harry.
„Was hast du da gesagt?" Hermine war blass geworden.
„Hey...das war nur ein Spaß" verteidigte sich Harry sofort, als er ihren Gesichtsausdruck sah.
„Nein, nein, ich wollte dir keinen Vorwurf machen, aber das war echt gut."
Nun war es an Harry, dumm aus der Wäsche zu kucken.
„Du denkst also wirklich, dass es um eine Liebe zwischen den zwei verfeindeten Häusern geht?" mischte sich nun auch Draco in die Diskussion ein.
„Na, möglich wäre es schon. Immerhin ist die Schlange das Wappentier Slytherins und der Löwe das Zeichen Gryffindors" erwiderte Hermine ernst.
Sie konnte nicht verstehen, was plötzlich so komisch war, dass Harry sich nur mühsam ein Lachen verkneifen konnte.
„Harry Potter! Könntest du die Freundlichkeit besitzen und mir sagen, was nun wieder so komisch ist?" wollte sie zornig von ihm wissen.
„Na...das könnte doch glatt EURE Geschichte sein. Draco ist die Schlange, die sich an den Löwen verlor...und der Löwe bist du" gluckste er.
Hermine riss die Augen auf „Das ist es!"
„WAS? Ich soll das sein? Ihr habt sie ja nicht mehr alle." Draco klang richtig schockiert.
„Und was soll das dann mit dem weißen Licht sein? Ich sehe jedenfalls kein weißes Licht hier."
Einen Augenblick herrschte nachdenkliche Stille, ehe Hermine laut überlegte: „Damit könnte gemeint sein, dass du sozusagen die Seiten gewechselt hast. Vorher warst du ja eher auf der ‚dunklen' Seite zu finden."
Auf dem Gesicht des Slytherins war nun das blanke Entsetzen zu sehen. „Das ist doch nicht euer Ernst."
„Nun, ich würde mal sagen, das lässt sich ganz leicht feststellen" grinste Harry breit.
„Ach...und wie?" Draco klang alles andere als darauf erpicht, zum Versuchskaninchen erklärt zu werden.
„Na, du versuchst einfach den Ring zu nehmen. Mehr wie ein paar Meter weiter auf dem Hintern zu landen, kann dir ja nicht passieren."
Der Gryffindor schien sich ehrlich zu amüsieren. Wahrscheinlich freute er sich schon darauf, Draco gleich einige Meter durch die Luft fliegen zu sehen. Auch wenn sich die beiden nun relativ gut verstanden, war manchmal doch noch eine gewisse Rivalität zu spüren. Erst wollte der Slytherin ihm widersprechen, doch dann überlegte er es sich anders und griff nach dem Ring.
Mit einem lauten Zischen brach der Schutzbann in sich zusammen, und Draco konnte mühelos den Ring in seine Hand nehmen.
Nicht nur Hermine und Harry staunten über diese Wandlung der Situation. Draco war mindestens genauso verblüfft wie die beiden anderen. Bis zu diesem Moment hatte er nicht einmal ansatzweise in Betracht gezogen, dass wirklich er mit diesem Satz gemeint sein könnte.
Wie hypnotisiert starrte er auf das kleine silberne Etwas in seiner Hand. Der Ring war so unscheinbar, dass man beim Pfandleiher wohl höchstens ein paar wenige Knuts dafür bekommen hätte. Nur bei ganz genauer Betrachtung konnte man auf dem Kopf des Ringes den Davidstern und den Schriftzug, welcher in dem Buch erwähnt wurde, in denselben alten Runen, wie sie schon auf dem Altar zu finden waren, erkennen.
Ehe er noch begriff, was er da eigentlich tat, hatte er den Ring schon an seinem Finger stecken. Im Nachhinein konnte er nicht mehr mit Sicherheit sagen, was ihn dazu getrieben hatte, doch sobald der Ring an seinem Platz war, begann er zu glühen ohne heiß zu werden. Nun war die Schrift ebenso deutlich zu erkennen, wie noch Minuten zuvor auf dem Stein. Ehrfürchtig und auch ein klein wenig beunruhigt, wollte er den Ring wieder abnehmen, doch so sehr er es auch versuchte, er bekam ihn nicht mehr von seinem Finger.
„Verdammt, er ging doch ganz leicht drauf" zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er mit Gewalt an dem Ring zerrte, so dass sein Finger schon ganz rot wurde.
„Schatz, ich glaube, du kannst ihn erst wieder abnehmen, wenn seine und auch deine Aufgabe erfüllt wurden" brachte Hermine leise hervor.
„Na ganz toll. Dabei ist Silber noch nicht einmal meine Farbe" erwiderte Draco mit Galgenhumor. Daraufhin mussten erst Harry und dann auch Hermine laut lachen. Schließlich stimmte auch Draco mit ein.
Nachdem sie sich endlich wieder ein wenig beruhigt hatten, schlug Hermine vor, dass sie sich auf den Rückweg machen sollten, ehe sie noch jemand als vermisst melden würde. Die beiden Jungs antworteten mit einem stillen Nicken. Zu unwirklich kam ihnen die ganze Situation vor.
Diesmal führte Harry die kleine Gruppe durch den schmalen Gang zurück in die Grotte. Wie zuvor schon Draco, hatte er mit einem Lumos-Zauber seinen Zauberstab zum Leuchten gebracht, damit sie wenigstens ein, zwei Schritte den Boden sahen, auf den sie traten. Wer konnte schon schließlich sagen, ob hier nicht noch mehr Überraschungen auf sie warten würden?
Als sie am Rand des Wassers standen, nahm Hermine den Horn-Zauber von ihren Füßen und die drei glitten langsam ins Wasser, ehe sie sich selbst eine Kopfblase hexten. Mit neuer Kraft schwammen sie zügig auf das Ende der Höhle zu. ‚Hoffentlich schaffen wir das ohne Cabana' seufzte Hermine in Gedanken. Noch ehe sie diesen Gedanken richtig zu Ende gedacht hatte, wurde sie von etwas am Bein gepackt und mit roher Gewalt in die Tiefe gezogen. Panisch blickte sie sich um und erkannte gerade noch, dass es Harry und Draco nicht besser erging. Alle drei hatten die Grindelohs völlig vergessen.
Wild ruderte Hermine mit den Armen und versuchte ihren Zauberstab zu ergreifen, um sich gegen die Viecher wehren zu können; doch immer, wenn sie gerade mit den Fingerspitzen ihren Zauberstab berühren konnte, machte der Grindeloh wieder eine ruckartige Bewegung und sie musste es erneut versuchen. Mit rasender Geschwindigkeit spürte sie ihre Kräfte schwinden. Ein letzter Blick auf Draco und sie sank in dankbares Schwarz.
Doch dieser Zustand währte nur kurz. Ebenso plötzlich, wie sie sich vorhin gepackt fühlte, war der Zug an ihrem Bein verschwunden. Mit letzter Kraft kämpfte sie die Bewusstlosigkeit zurück und sah, dass Harry ‚ihren' Grindeloh mit einem Relashio-Fluch abgewehrt hatte. Dies kostete ihn zwar seine mühsam errungene Freiheit, da es nun vor Grindelohs nur so wimmelte, aber für Hermine bedeutete es, dass sie nun endlich ihren Zauberstab erreichen und herausziehen konnte, ehe sie schon von dem nächsten Grindeloh gepackt wurde.
Wie wild begann sie nun ebenfalls die Grindelohs mit kochendem Wasser aus ihrem Zauberstab zu übergießen. Doch lange hielt sie diesen kräftezehrenden Kampf nicht durch. Von Minute zu Minute konnte sie spüren, wie ihre Kräfte schwanden und ihre Reaktion nachließ. Gerade als sie aufgeben und sich den Grindelohs überlassen wollte, zischte ein schwarzer Blitz an ihr vorbei und die Grindelohs stoben panisch auseinander. Harry und Draco schafften es, die letzten verbliebenen abzuschütteln.
Sie kam allerdings nicht mehr dazu die beiden zu fragen, was das plötzlich war, denn sie wurde stürmisch von hinten von einem großen Kopf angestupst. Erstaunt drehte sie sich um und sah sich Auge in Auge mit... „Cabana!" Noch nie war sie so erleichtert darüber gewesen, einem Kelpie unter Wasser gegenüber zu stehen.
Dankbar fiel sie dem Tier um den Hals, welches ein zufriedenes Brummen hören ließ. Draco und Harry hatten nun zu den beiden aufgeschlossen und bedankten sich ebenfalls streichelnd bei dem Kelpie. Als das Tier ausgiebig für seine Heldentat gelobt worden war, hielten sich die drei wieder an der Mähne fest und ließen sich von Cabana zur Wasseroberfläche und danach ans Ufer ziehen.
Prustend und keuchend klettere die kleine Gruppe an Land.
„Cabana, dafür hast du dir eine riesige Belohnung verdient" schnaufte Hermine angestrengt, doch das Tier wollte davon offensichtlich nichts wissen, denn mit einem letzten zärtlichen Stupsen an Hermines Bauch verschwand der Kelpie wieder im Wasser.
„Wahrscheinlich hat sie so viele Grindelohs wie schon lange nicht mehr auf einen Hops verschlingen können. Das war ihr wohl Dank genug" lächelte Draco.
Hermine konnte nur nicken und starrte noch immer auf die Stelle, an der Cabana eben verschwunden war.
Nach weiteren endlosen Minuten des Kräftesammelns ließen sie die letzten verräterischen Spuren des Wassers mit einem Trocknungszauber verschwinden, legten ihre Klamotten wieder an und machten sich auf den Weg ins Schloss.
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Ich hoffe, der Abschluss hat Euch so gefallen...ich hätte ihn vielleicht noch an der ein oder anderen Stelle künstlich in die Länge ziehen können, fand das aber unpassend!
Würde mich darüber freuen, wenn ihr mir wieder Eure Meinung zukommen lasst!
