Schlangentanz
Autor: Wölfchen
Beta: Scooter-XP
Bemerkung: Sorry, irgendwie war mal wieder der alljährliche Weihnachtsstress.
Ich hatte echt keine Chance weiter zu machen…
Aber der nächste Teil braucht nicht so lang – versprochen!
Schnell noch zu den Kommis... Erst mal DANKE!
tini-chan: Die Story wird Slash, aber ich verzichte wohl auf mehr als nur kuscheln... mal schauen...
Minnilein: Momentan hat Harry den Körper einer Schlange und ist nicht in der Lage diesen Zustand zu ändern... SPäter gibts ne Möglichkeit, aber wie, warum und ob mit Hilfe musst du lesen
Black Rose Aurora: Deine Frage ob Voldi was bemerkt oder nicht, beantworte ich dir (noch) nicht. Lies einfach weiter und lass dich überraschen
Danke für die Kommis ihr drei und viel Spaß beim Weiterlesen!
Kapitel 3
Der Verlust des Bodenkontaktes und bald darauf ein schwacher Hauch frischer Luft zeigten Harry, dass er sich nicht mehr in seinem Gefängnis befand, das ihm jetzt im Nachhinein doch ziemlich einladend vorkam. Schließlich befand sich Voldemort dort in durchaus beruhigendem Abstand…
Doch noch etwas bemerkte Harry schnell: Der Kampf tobte noch immer.
Immer wieder wurde ihre kleine Gruppe angegriffen und das, wie er fühlte, verstärkt.
Wenigstens ein paar Ministeriumsangestellte schienen zu wissen, dass er sich im Keller befunden hatte und als Schlange war er zusammengerollt etwa ebenso groß wie sonst. Scheinbar nahmen sie nun an, dass er entführt wurde, was ja auch stimmte. Nur das sie ihn als Schlange erkennen würden, bezweifelte er stark.
Immer mehr Flüche schossen auf sie zu und es war ihm, als höre er ein Schild brechen. Ein Aufschrei ganz in der Nähe zeigte ihm, dass ein folgender Fluch getroffen hatte. Jedoch hatte er mit dem folgenden nicht gerechnet – plötzlich schwebte er nicht mehr, sondern war wieder der Gravitation ausgesetzt und knallte Momente später auf den Boden.
Wütend zischte er auf. War es nicht schlimm genug, dass man ihn entführte? Da konnten sie ihn doch wenigstens beschützen!
Eilige Schritte entfernten sich und auch der Lärm in der Nähe ließ nach…
Und nun vergaß man ihn auch noch?
Gereizte smaragdgrüne Schlangenaugen funkelten auf, ehe die gespaltene Zunge Umgebungsdaten aufnahm, die kurz darauf das Wissen um den Weg in die Freiheit weitergaben.
Blindlings folgte Harry seinen Instinkten, die ihn nicht enttäuschten.
Von den Stoffbahnen befreit, bewegte er sich auf den Ausgang des Gebäudes zu.
Lieber als Schlange mitten auf unbekanntem Gelände in Gefahr, dafür frei, als sicher eingesperrt!
Zumindest war das der Plan, aber sich als Schlange fortzubewegen war gar nicht so einfach. Vor allem dann nicht, wenn rundherum dutzende Menschen rumtrampelten, die natürlich NICHT auf hilflose Reptilien achteten!
Endlich! Die ersten Abgase lagen in der Luft.
Moment – Abgase? – Befand sich dieses Gebäude etwas in einer Muggelumgebung?
Er erreichte endlich den Eingang, welcher, wie könnte es anders sein, natürlich Stufen aufwies.
Doch nicht nur die, denn ein erleichterter Ausruf zeigte ihm, dass seine „Entführer" endlich bemerkt hatten, dass er nicht bei ihnen war, und nun die Gelegenheit wahrnahmen ihn doch noch mitzunehmen.
Unfair, er war SO knapp davor gewesen…
Doch leicht würde er es ihnen nicht machen!
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Harry schmollte. Als Schlange war man viel temperaturempfindlicher, denn im Gegensatz zum Gebäude wo er noch etwas beweglich gewesen war, erstarrte sein Körper in der Nachtluft schnell.
So war er nun wieder eingewickelt in mehrere Lagen Stoff, die man dieses Mal sorgfältiger verschlossen hatte.
Aber wenigstens hatte es etwas Gutes! Nach drei vergeblichen Apparierversuchen, bei denen er sich jedes mal auf dem Boden wieder gefunden hatte, und einem nicht funktionierenden Portschlüssel, mussten nun auch die Todesser frieren, während sie nach einer Möglichkeit suchten ihn zu ihrem Herrn zu bringen.
Leider wurde seine Belustigung immer weiter von seiner Schläfrigkeit überdeckt.
Warum war er nur zu einem Kaltblüter geworden?
Wenn schon ein Tier, dann wäre doch ein Säugetier nicht zu viel verlangt gewesen, oder?
Und wie hatte er sich überhaupt verwandelt?
Harrys Gedanken drifteten in Träume ab und selbst die Verwunderung das Schlangen träumen konnten, war vergessen, als eine halb durchsichtige Schlange begann zu ihm zu sprechen…
Doch als er erwachte wusste er nichts mehr. Erst nach und nach sollten die Informationen wieder an sein Bewusstsein dringen…
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„Na endlich Kleiner…"
Harrys Schlangenkörper fuhr herum und spürte die Nähe einer anderen Schlange.
Wo war er hier und warum lag diese riesige Schlange so nah bei ihm?
„Geh weg!", zischte er und richtete sich auf. Vermutlich hätte die Geste drohender gewirkt, wenn er seinen noch immer unterkühlten Körper besser im Griff gehabt hätte. Oder wenn er wenigstens was gesehen hätte! Aber die noch immer anhaltende magische Dunkelheit vor seinen Augen machte ihm zunehmend zu schaffen. Was wenn sie nie wieder weg ging?
Nervös züngelte und merkte dabei, dass sich das andere Tier genähert hatte. Ungelenk versuchte er wieder etwas Abstand zu bekommen, doch schon schlang sich ein anderer Körper um seinen.
Umschlungen von starken Windungen geriet er ihn Panik und auch das beruhigende Zischeln der größeren Schlange half da nicht. Schließlich wusste sich diese nicht mehr zu helfen und biss zu.
Bald darauf erschlaffte der Körper und das größere Tier ließ die Umklammerung fallen.
Momente später kniete ein Schlangenanimagus neben dem bewusstlosen Harry.
„Was ist nur mit dir passiert kleine Schönheit, dass du selbst in der Gegenwart von anderen Schlangen in Panik gerätst? Oder hast du gar gemerkt, dass ich keine richtige Schlange bin? Aber egal, ich werde dich auf jeden Fall behalten und dein Vertrauen gewinnen!"
Kurz überlegte der Mann, bevor er das Reptil aufhob und vorsichtig mit einem Schwebezauber in einem beheizten Terrarium wieder herunter ließ. Trotz der beachtlichen Länge der Schlange wirkte sie irgendwie verloren auf dem weichen Sand.
Das und auch die Zierlichkeit ihrer Schuppen verriet ihm, dass sie noch lange nicht ausgewachsen war. Jede Schlange wurde nämlich mit einer gewissen Anzahl an Schuppen geboren, die im Laufe der Zeit nur größer wurden und nicht mehr.
Doch was für eine Art es war, galt es nun herauszufinden. So lange würde er sie auf jeden Fall in seinem Büro behalten. Vielleicht auch länger, schließlich schien sie interessant zu sein…
Erst danach könnte er sie vielleicht zu den anderen Tieren im Nebenraum bringen. Dort befanden sich noch einige andere Tiere, mit denen er sich gerne mal unterhielt.
Doch solange sein ‚Geschenk' so unsicher war, war daran nicht zu denken.
Ein gezischeltes „Warum?" lenkte die Aufmerksamkeit des Mannes auf den lichtdurchfluteten Glasbehälter in der Hoffnung, dass sein Sorgenkind endlich erwacht wäre, doch er wurde enttäuscht, denn noch immer lag der lange Körper ohne Regung in der Wärme.
Dabei hätte das injizierte Gift nur für wenige Stunden anhalten dürfen. Mit dem verabreichtem Gegengift sogar nur etwa 40 Minuten. Doch das hatte wohl niemand dem tierischen Patient gesagt, denn dieser dachte nicht daran Morpheus Arme zu verlassen.
Seufzend wandte sich der Schwarzhaarige ab und setzte sich wieder hinter den Schreibtisch. Trotzdem waren seine Augen und Gedanken nicht auf diesen gerichtet, sondern auf das silbergrüne Reptil.
Noch keine der anderen magischen Schlangen hatte ihm so viele Rätsel aufgegeben.
Weder konnte er bisher ihre Art, noch ihre besondere Fähigkeit bestimmen, doch eines war sie keineswegs, und das war normal. Denn keines der anderen Tiere träumte – selbst Nagini verfügte nicht über diese Fähigkeit und schließlich war diese Schlange menschlicher als viele andere. Zumindest, wenn man bei so einem Bruch der Naturgesetze noch irgendwas sagen durfte.
Erneut ging er in Gedanken den Bericht durch, den er über die Befreiung der Schlange hatte.
Durch die freiwillige Meldung eines Todessers, der sich von den Auroren fangen ließ, war es gelungen einen der geheimen Stützpunkte zu finden.
Doch sein treuer Anhänger hatte schwer dafür bezahlt, denn auch, wenn er mit vielen Aufspür- und Verfolgungszaubern sowie Schutzzaubern belegt und dadurch geschützt war, hatte er erhebliche Verletzungen davon getragen. Trotzdem war das Gesamtergebnis aus seiner Sicht erfreulich.
Drei der niederen Todesser waren gefallen, vier verletzt. Die geschätzten Ziffern auf der Seite des Feindes waren ungleich höher. Die Taktik, seine Männer immer in Paaren auszubilden und auszuschicken, war von Erfolg gekrönt. In einem gut eingespielten Team nahm immer einer die Rolle des Angreifers ein, der andere konzentrierte sich auf die Schilde und somit die Verteidigung.
So war es einfacher die einzelnen Leute für ihre Aufgaben zu schulen…
Wo war er stehen geblieben? Ach ja – sie wussten nun also den Ort des geheimen Stützpunktes und machten sich auf den Weg dorthin.
Diese Stützpunkte waren ihm schon lange ein Dorn im Auge, denn dort wurden die ‚richtigen' Todesser festgehalten und befragt – also gefoltert – während im Ministerium und auch auf Askaban diejenigen festgehalten wurden, bei denen man sicher war, dass sie keine Todesser waren.
Diverse Magierückstände und auch Verletzungen könnten nämlich bei der viel zu neugierigen Presse zu einem gefundenen Fressen werden und noch war das Vertrauen in die Regierung noch nicht groß genug bzw. die Verzweiflung noch nicht so allumfassend, dass die Leute alles tolerieren würden.
Doch diese Institutionen hatten noch einen anderen Nutzen.
Dort irrtümlich festgehaltene und verhörte Personen konnten mit einem simplen Gedächtnisveränderungszauber verletzt in die Freiheit entlassen werden.
All die Gräueltaten der Folterung wurden dann natürlich den Schwarzmagiern in die Schuhe geschoben.
Natürlich, keiner der Männer und Frauen unter seinem Kommando war unschuldig, aber in letzter Zeit bemühte er sich allerdings verstärkt Gräueltaten zu vermeiden, denn bei zu viel Terror käme es irgendwann zu massiven Widerständen der normalerweise nicht kämpfenden Mehrheit.
Solange allerdings die Chance bestand sich durch Ruhighalten am Leben zu bleiben, wäre der Widerstand überschaubar. Leider wussten das auch seine Gegner, weshalb immer wieder Dinge geschahen, die in den Medien für Aufruhr sorgten.
Ein Teil davon ging mit Sicherheit auf sein Konto, aber einige Angriffe mit Sicherheit nicht.
So war es erst vor wenigen Tagen zu einer fast kompletten Auslöschung eines Dorfes gekommen, in dem fast ausschließlich Schwarzmagier lebten.
Bald blieb kein Platz mehr für Neutralität. Und so unwohl er sich auch fühlte, alles schien auf einen offenen Krieg hinzulaufen. Es galt also die kampferfahrenen und ausgebildeten Gegner nun schon zu dezimieren.
Zum Glück war diesmal alles nach Plan gelaufen. Ein Großteil der anwesenden Auroren war der Überraschungstaktik zum Opfer gefallen. Die anderen hatten zwar noch verbissenen Widerstand geleistet, waren dann aber doch unterlegen.
Gewonnen hatte er eigentlich nicht viel bei dieser Aktion, nur seinen geschuppten, noch immer schlafenden, Zimmergenossen…
War das Tier vielleicht eine neue Waffe des Ministeriums? Oder weshalb sonst war es eingesperrt gewesen? Außer einem leichten Schutz gegen Magie war ihm nichts aufgefallen, als er sie näher untersucht hatte. Und doch hatten mehrere Auroren wegen ihr den offenen Kampf gesucht.
Den Kopf nachdenklich auf den Arm gestützt, betrachtete er die geheimnisvoll leuchtende Schlange und erneut kam ihm die Nachricht des befreiten Todessers in den Sinn: „Mylord, Harry Potter befand sich ebenfalls im Kellergeschoss. Wir müssen ihn holen, My…"
Noch während des Redens war er immer schwächer geworden und schließlich ganz zusammengebrochen. Während des Angriffs hatten ihn noch Adrenalin und Entschlossenheit aufrecht gehalten, doch hier, in Sicherheit, hatte der Körper sein Recht gefordert.
Natürlich hatte er den Stoßtrupp nach dem Jungen gefragt, doch jeder von ihnen antwortete nur, dass alle Zellen durchsucht worden waren und keine anderen Lebewesen außer der Schlange und ihrem Kameraden dort gewesen wären.
Die Schlussfolgerung, dass Potter nun dieses schöne Tier war, kam unweigerlich, doch hatte er keine Verbindung zu diesem und außerdem hatte ein angewandter Test gezeigt, dass kein Animaguszauber am Werk war…
Außerdem war es doch höchst unwahrscheinlich, dass der Goldjunge sich in ein Symbol Slytherins verwandeln würde, oder?
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Während die Gedanken des Mannes sich in Grübeleien verloren und seine eigentliche Arbeit liegen blieb, war das Bild im Fuchsbau ganz anders.
Schon seit Tagen herrschte hier Anspannung, denn Harry war nicht wie ausgemacht und erwartet eingetroffen. Dabei schworen die beiden Mitglieder des Phönix-Ordens, die ihn unauffällig gefolgt waren, dass er das Zaubereiministerium auf dem üblichen Wege – also mit Telefonanruf und Plakette betreten hatte.
Dort stritt man allerdings ab, dass der junge Held jemals angekommen war.
Die Stimmung bei der Hochzeit war seltsam gewesen. Zu dem Zeitpunkt hatten sie alle noch gedacht, dass Harry sich einfach noch einen Tag länger bei seinen Verwandten aufhielt, damit der Schutz seine volle Wirkung entfalten konnte und die Ordensglieder schwiegen auch bis nach der Trauung und dem anschließenden Fest. Denn jeder freute sich für das glückliche, jungverliebte Paar.
Die Hochzeit hatten sie nicht verderben wollen, dafür war das Erwachen der Feiernden danach umso schlimmer…
Ob die Entscheidung der Beiden nun gut oder falsch war, stand nicht zur Diskussion, sie war eben menschlich gewesen.
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Doch auch im Ministerium brodelte es, mussten sie doch davon ausgehen, dass der Goldjunge Gryffindors sich nun in den Händen Voldemorts befand.
Auf allen drei Seiten wurden Pläne geschmiedet und wieder verworfen und mitten in dem Chaos ein junger Mann, der durch einen Zauber im Körper einer Schlange steckte und in seinen Träumen die Gründe dafür erfuhr…
So weit dazu…
Hinterlasst doch ein Kommi, das spornt immer wahnsinnig an – danke schon mal im Voraus!
Cu Wölfchen
