Schlangentanz
Autor: Wölfchen
Beta: Scooter-XP
Bemerkung:
blut: Dankeschön! In den Büchern war Draco auch nie der Mutigste - warum sollte er es jetzt plötzlich sein... Außerdem ärgere ich ihn gerne.
Minnilein: Freut mich das es dir gefällt. Voldi mag eben das besondere und das ist Sal.
mandarine: Schön das es dir gefällt. Harry ist nich sadistisch - nur verspielt.
Salarial: Du denkst mit - freut mich. Nur auf die Lösung des Problems musst du noch etwas warten...
Purzel: Ja tun sie - dankeschön!
Senania: Ist die Mail angekommen? Sonst gibt es auch die Möglichkeit automatisch über informiert zu werden. (Falls du nciht weißt wie mail mir einfach das sage ich dir wie das geht).
satoshi: Sorry - diesmal war es wirklich lange. Zuerst war ich nicht da - dann meine Beta. Ab jetzt geht es wahrscheinlich schneller, der Winter ist ja vorbei das heißt ich kann auch am Wochenende was tun.
Kapitel 6
Rote Augen weiteten sich erstaunt. Dies hatte der dunkle Lord wirklich nicht erwartet…
Zwei hell leuchtende Körper lagen nun vor ihm und auch wenn das Licht schon wieder am Verblassen war, so hatte er doch noch immer die Farben vor Augen.
Der Malfoyspross hatte eine graue, von blauen Strichen durchzogene Aura. Grau bedeutete, dass er sowohl weiße als auch schwarze Magie angewendet hatte und Blau stand für relativ großes, noch nicht genutztes Potenzial. Er nickte dazu – etwas anderes hatte er bei einem Abkömmling der Familie Malfoy/Black nicht erwartet.
Doch weitaus interessanter war die Aura der Schlange gewesen. Von ihr ging hauptsächlich eine weiße Aura aus, nur durchzogen von minimalen Schatten, was darauf hindeutete, dass sie noch kaum schwarze Magie angewendet hatte.
Dies überraschte ihn kaum – wenn man mal außer Acht ließ, dass Schlangen normalerweise keine Magie einsetzen konnten. Kinder verfügten über eine ähnliche Aura, denn die meiste instinktiv freigesetzte Magie war beschützender oder spielerischer Natur.
Was ihn allerdings mehr überrascht hatte, war die grün-gelbe Aura, die den hellen Bereich umgab. Sein schönes Haustier war also mächtig und sicher in der Lage Magie anzuwenden, auch wenn die Frage blieb, was für welche.
Kein Wunder, dass dieses Tier mit einem Bann belegt worden war. Als einziger bekannter Parselmund wollte man ihm solch eine mächtige Waffe wohl nicht in die Hände fallen lassen. Warum sie die Gefahr durch die Tötung des Tieres nicht gänzlich ausgeschlossen hatten, war ihm noch unverständlich, aber vielleicht hatten sie ja erst noch irgendwelche Versuche mit Sal machen wollen bevor sie ihn darauf abrichteten ihn anzugreifen…
„Mylord, was war das?" Eine leise Stimme riss ihn aus den Gedanken.
Fast hätte er den noch erhobenen Zauberstab dazu verwendet um diese Unverschämtheit mit einem Crucio zu bestrafen, als er Sal entdeckte, der in der Schusslinie lag. Natürlich hatte dieser nichts mitbekommen und lag darum immer noch friedlich auf seinem fast anvisierten Opfer. Die Schlange anzugreifen wäre sicher nicht die Möglichkeit nach der er suchte, um diese Macht für sich nutzbar zu machen.
Stattdessen antwortete er mit einem kalten Zischen: „Das war der Beweis, dass es dir ein Leichtes hätte sein müssen diesen Duftfluch abzuschütteln. Nur das Wissen fehlt noch, aber das ist kein Problem. Ich denke mit dem nötigen Ansporn, lernst du schnell."
Die Drohung, die sich hinter seinen Worten verbarg, wurde von Draco Malfoy wahrgenommen und ein Zittern ergriff den blassen Körper. Die Erwähnung des Duftfluches hatte den Jugendlichen an die noch ausstehende Bestrafung erinnert…
Voldemort genoss die Reaktion des Malfoyerben und weidete sich an seiner Angst, bis dieser seine Gefühle wieder hinter einer Maske versteckte.
„Verzeiht, es stand mir nicht zu zu fragen."
„In der Tat…"
Voldemort hatte gute Laune, denn Sal konnte ein wahrhaft mächtiger Verbündeter sein, allerdings musste er zuerst dafür sorgen, dass sich die Schlange niemals gegen ihn wenden würde.
Er musste also erst nach einer Möglichkeit suchen sich die Treue des Tieres auch magisch zu sichern.
Er dachte dabei an so etwas ähnliches, wie es sein Vorfahr beim Basilisken gemacht hatte. Er hoffte in den auf Parsel geschriebenen Büchern etwas zu entdecken. Dort musste doch etwas über mögliche magische Fähigkeiten und Bannungsmethoden zu finden sein. Wichtig war ihm erst mal nur, dass Sal nichts gegen ihn unternehmen und sich auch nicht weiter als bis zu einem gewissen Grad entfernen konnte.
Alles andere, wie Gehorsam und Treue würde sich nach und nach sicher ergeben.
Die Suche nach einem geeigneten Ritual oder Zauber würde Zeit brauchen, in der er jemanden brauchte, der Sal Tag und Nacht bewachte. Gut, das sich eben ein ‚Freiwilliger' anbot.
„Du hast die Auren gesehen." Dies war eine Feststellung, keine Frage, „also wirst du es auch sein, der Sal versorgt und ihm das Zaubern beibringt."
Voldemort konnte regelrecht die Gedanken hinter den blaugrauen Augen rattern hören.
-
Draco schwitzte vor Angst und hasste sich selbst dafür.
Natürlich waren ihm die Auren aufgefallen, aber man konnte doch unmöglich von ihm verlangen einem TIER das Zaubern beizubringen! Wie sollte er sich überhaupt verständigen?
Einen Teil seiner Bedenken sah der Lord ihm wohl an, denn in seiner zischenden Art machte er ihm klar, dass er Ergebnisse erwartete. Außerdem bekam er auch gleich noch den Auftrag die Schlange mitzunehmen und zu füttern.
Ein überraschtes Zischeln der Schlange auf seinem Bauch, begleitete den Abgang des dunklen Lords. Dessen Schritte verklangen in den Tiefen der Bibliothek.
Nun stand er also vor einem ganz anderen Problem – oder anders ausgedrückt – sein Problem lag auf ihm und hatte, nur um das mal nebenbei zu erwähnen, doch beträchtliches Gewicht.
Zaghaft griff er nach einer der Windungen, die sich erstaunlich angenehm anfühlte, und schob sie vorsichtig nach unten. Fast erwartete er die großen Giftzähne in seinem Arm zu fühlen, die er während der Versammlung gesehen hatte, doch nichts geschah.
Im Gegenteil, die Schlange machte ihm sogar genügend Platz damit er sich aufsetzen konnte und schlängelte sich dann geschickt über seinen Arm auf die Schultern und legte sich selbst um seinen Hals.
Draco keuchte unter dem Gewicht auf. Wie konnte der dunkle Lord dieses Monstrum nur so mühelos mit sich herumtragen? Das Tier wog mindestens 40 Kilo – eher mehr. Und überhaupt, was aß so eine Schlange?
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Harry plagten andere Probleme.
Natürlich hatte er alles verstanden, was gesprochen worden war und dankte im Stillen allen Göttern, das Voldemort nicht misstrauisch geworden war, weil er Magie besaß. Aber das nun ausgerechnet Draco Malfoy – dieses Frettchen – für ihn sorgen sollte, war doch echt eine Schweinerei!
Der konnte sich ja noch nicht einmal mit ihm verständigen! Am Schluss würde er ihm noch irgendwelche Mäuse oder so was zum Essen vorsetzen… Aber das konnte er ihm ja austreiben, schließlich hatte der Blonde in seiner Gegenwart Todesangst.
Welche Möglichkeiten hatte er denn überhaupt?
Er könnte den Ex-Slytherin beißen und damit seinen Schwur brechen und jemand anderen als den dunklen Lord töten.
Die zweite Möglichkeit gefiel ihm noch viel weniger: Er könnte ‚brave Schlange' spielen…
Ein Schaudern durchfuhr den Schlangenkörper und um diesen zu verstecken gab er der zaghaften Hand nach und erlaubte somit, das sein Pfleger sich aufsetzte.
Da wählte er doch lieber Möglichkeit drei: Er begleitete Malfoy, gab aber vor was gemacht wurde. So viel Angst wie dieser hatte, würde ihm das sicher gelingen! Aber zuerst musste er selbst bestimmen, wie er transportiert werden würde, bevor er diesem Frettchen sonst wohin durch die Gänge nachkriechen musste.
Das unsichere Schwanken, dass Momente später anzeigte, dass der dunkle Lord bei weitem mehr Kraft besaß, störte ihn aber nicht besonders. Kein Todesser tat etwas, dass einer Schlange schaden konnte ohne mit einer harten Strafe rechnen zu müssen – so viel hatte er schon gelernt. Also würde auch Malfoy sich hüten ihn fallen zu lassen…
Doch gleichzeitig hörte er etwas, dass ihm gar nicht gefiel, denn gerade murmelte Draco, was er ihm ‚füttern' wollte. HILFE! Schlangen waren dafür bekannt irgendwelche Nagetiere am Stück zu verschlingen und er wollte NICHT! In seinem Traum hatte er es umgehen können, indem er sich immer wieder selbst einredete, dass ein Astralkörper keine Nahrung brauchte. Aber nun machte sich langsam ein leichtes Grummeln in seinem Körper bemerkbar, der unverkennbar von Hunger sprach.
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Von der auftretenden Panik der Schlange bekam der blonde Todesser nichts mit. Er hatte beschlossen erst einmal zu seinem Quartier zu gehen und dort dann einen Hauselfen damit zu beauftragen, etwas Schlangennahrung zu bringen.
Als reinblütiger Zauberer konnte man doch nicht von ihm erwarten, dass er selbst auf die Jagd nach Kleingetier ging, oder?
Futter besorgen stellte sich als leicht heraus. Die Schlange dazu zu bringen etwas von den Elfen gebrachten Dingen zu essen als schier unmöglich. Nicht, das er es nicht verstand. Die Dinge, die die Hauselfen anschleppten, würde er selbst ebenfalls nicht anrühren. Aber er war ja auch ein Mensch!
Und außerdem störte ihn das Tier gewaltig. Seit zwei Tagen konnte er nun schon nicht mehr auf dem großen Himmelbett schlafen, sondern musste mit der Couch vorlieb nehmen. Denn auf eben diesem lag dieses sture Vieh, zischelte, wenn ihm was nicht passte und tat ansonsten nichts. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass es dem Haustier Voldemorts Spaß machte! Es war schlicht und einfach zum Verrücktwerden.
Mit seinen Versuchen der Schlange Magie beizubringen, war er auch noch nicht weit gekommen. Genau genommen hatte er es bisher noch nicht probiert, sondern sich nur Gedanken darüber gemacht. Fest stand jedenfalls, dass es mit dem Zauberstab auf jeden Fall nicht klappte: Schließlich hatte das Tier keine Hände. Ebenso wenig konnte es sprechen, weshalb es schon mal hieß lautlose Magie zu verwenden…
Beide Teilbereiche an sich gehörten schon zu der höheren Magie und beide zusammen erforderten viel Können. Können, das er einem Tier einfach nicht zutraute.
Ein erschrockenes Quieken und ein Geräusch, das er in der letzten Zeit nur zu oft gehört hatte, zeigte ihm, dass ein weiterer Hauself die Flucht ergriffen hatte.
Schon wieder war eine Fütterungsaktion fehlgeschlagen. Hoffentlich hatte dieser unfähige Knirps das Ungeziefer, dass als Nahrung dienen sollte, mitgenommen…
Mit einem gereizten Schnauben erhob er sich.
Zeit Snape aufzusuchen – vielleicht wusste dieser, wie man dieses Tier zum Essen bewegen konnte. Außerdem wüsste er vielleicht eine Möglichkeit für den Unterricht – als ehemaliger Lehrer…
Mit schnellen Schritten verließ er den Raum. Hinter ihm schloss sich die Tür mit einem dumpfen Laut, schnappte aber nicht ein…
So – hier ist wieder Schluss für heute.
Cu Wölfchen
