Rokko verließ zur selben Zeit gerade den Berliner Hauptbahnhof und lief zum Taxistand.
In der einen Hand hatte er sein Handy, das er gerade wieder einschaltete und in der anderen eine blutrote Rose, die er gerade noch, bei einem Blumenladen im Bahnhof, gekauft hatte.
Zielstrebig ging er zum vordersten Taxi und stieg, nachdem der Fahrer seine Reisetasche in den Kofferraum gestellt hatte, auf der Beifahrerseite ein.
Er nannte dem Fahrer gerade die Adresse der neuen Wohnung, als sein Handy piepste.
Oh, von Lisa! Sie fragt sich sicher, warum ich noch nicht angerufen habe.
Hallo, mein Schatz! Du brauchst Dich nicht mehr zu melden, ich gehe jetzt schlafen.
Du fehlst mir:o( Ich liebe Dich! Bis morgen! Deine Lisa
Lächelnd steckte Rokko das Handy wieder in seine Jackentasche. Dann werde ich dich wohl wecken müssen, mein Engel!
10 Minuten später hielt das Taxi vor der Wohnung. Rokko wünschte dem Fahrer noch einen schönen Abend. „Na, den werden sie ja wohl auch haben!" antwortete der Fahrer, stieg in seinen Wagen und fuhr davon. Rokko grinste und schloss die Haustür auf.
Der Fahrstuhl kam und Rokko drückte den Knopf zur 4. Etage. Oben angekommen, steckte er den Wohnungsschlüssel ins Schloss und hoffte dass Lisa die Sicherheitskette nicht vorgelegt hatte. Ich habe keine Lust Dich jetzt aus dem Schlaf zu klingeln. Aber zu seiner Überraschung war die Tür noch nicht mal abgeschlossen. Leise betrat er den Flur und stellte seine Reisetasche ab. Die Wohnung war dunkel. Also schläft sie wohl wirklich schon. Rokko ging den Flur entlang Richtung Wohnzimmer, denn von dort kam ein Lichtschein. Als er im Türrahmen stand, sah er, dass die Stereoanlage noch an war. Er ließ den Blick durch den Raum wandern. Wow, hier ist ja schon fast alles eingerichtet. Er lief auf den Schrank zu, um die Anlage auszuschalten, als er aus den Augenwinkeln sah, dass Lisa, schlafend, auf der Couch lag. Langsam und leise ging Rokko auf die Couch zu und legte Lisa die Rose auf den Bauch. Dann setzte er sich oberhalb ihres Kopfes und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Langsam schlug Lisa die Augen auf und schaute etwas verwirrt, als sie die Rose sah.
Nanu, wo kommt die denn her? Rokko hatte sich zurückgelehnt und beobachtet Lisa grinsend. Als Lisa sich aufsetzte, schlang er von hinten beide Arme um sie.
Lisa gab einen leisen Überraschungsschrei von sich. Als sie sich umdrehte und Rokko erkannte, ließ sie sich erleichtert gegen seinen Oberkörper sinken. „Musst Du mich so erschrecken?" Lisa knuffte ihn leicht in die Seite. „He, was soll das? Da kommt man extra früher nach Hause, um in der ersten Nacht in der neuen Wohnung bei Dir zu sein und dann wird man geschlagen!" Rokko zog sich schmollend in die Ecke des Sofas zurück. „ Du bist extra wegen mir früher zurückgekommen?" Lisa zog ihn zu sich und gab ihm einen langen, zärtlichen Kuss. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, zog Rokko sie auf seinen Schoß, schlang seine Arme um ihren Bauch und legte sein Kinn auf ihre Schulter.
„Ist der in den zwei Tagen, an denen ich weg war, größer geworden?" Er strich sanft über Lisas Bauch, der jetzt im 5. Monat wirklich nicht mehr zu übersehen war.
„Vielleicht! Wir beide haben dich vermisst." Lisa gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Siehst Du, das hab ich gespürt und bin deshalb früher von dem Meeting verschwunden, um noch den letzten Zug nach Berlin zu bekommen. Ich wollte einfach bei Dir…bei euch, sein!"
Lisa kuschelte sich an ihn und gemeinsam sahen sie durch die Terrassentür in den Sternenhimmel.
Nach einer Weile merkte Rokko, dass Lisa wieder eingeschlafen war. Ganz behutsam nahm er sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Als er sie vorsichtig auf das Bett legte, wurde sie noch mal kurz wach. „Ich liebe Dich!" murmelte sie und war auch schon wieder eingeschlafen. Rokko setzte sich neben sie und betrachtete seinen schlafenden Engel.
„Ich liebe dich auch…für immer und ewig."
