Disclaimer: Okay, dieser Disclaimer wird für alle folgenden Kapitel gelten. Nichts gehört-….moment…das wäre ja der Standartsatz. Naja, bei jeder FF steht oben drüber „mir gehört nichts, alles JKR, Bla. Bla. Bla." Ich sags mal so, wer noch immer nicht gecheckt hat, dass die copyrights nicht bei mir liegen….nunja, der soll sich seinen Teil denken. ;-)

Author's Note: Okay, here we go! Diese Idee ist mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen, aber keine Angst (sollte iiiirgendjemand dort draußen Angst davor haben- ich hoffe doch;) ) meine andere FF wird nicht abgebrochen. Die hier werde ich parallel schreiben…hoff ich doch ;) Ach ja, noch nebenbei… Ron und Dumbledore werden hier absolute Arschlöcher sein…wenns euch nicht passt, hört lieber auf zu lesen. An alle anderen, habt Spaß und hinterlasst mir ne nette oder fiese review. Hauptsache konstruktiv!


They betrayed me

Kapitel 1 – Die Einsamkeit in ihm

„Freak! Komm hierher und mach uns Frühstück! SOFORT!" Die wütende Stimme von Vernon Dursley peitschte wie ein Donnern durch das perfekt spießige Einfamillienhaus in der ebenso perfekt spießigen Privet Drive und hätte mit Sicherheit die gesamte Nachbarschaft geweckt, wären die spießigen und pikierten Nachbarn nicht längst an das Gebrüll ihres übergewichtigen Nachbars namens Dursley, Muggel der Muggel, gewöhnt.

„Machs dir selber.", murmelte der „Freak", ein sechzehnjähriger Junge mit rabenschwarzen Haaren und smaragdgrünen Augen, der auf der Türstufe zum Hauseingang saß und mit traurigen, beinahe leblosen Blicken den Sonnenaufgang beobachtete. Unter normalen Umständen hätte ihn der wunderschöne Anblick fasziniert, ihn ein wenig mit Ruhe und Glück erfüllt. Doch die Umstände, unter denen Harry Potter, der junge Mann mit dem traurigen Blick, lebte, ließen es nicht zu, dass er wirklich das saftige rote, gelbe, orangene Farbenspiel am Horizont genießen konnte.

Sein Blick lag weit in der Ferne, seine Gedanken tauchten durch die traurige Welt seines bisherigen Lebens. Einsamkeit war von je her das einzige Gefühl, dass ihm immer, ja wirklich immer geblieben war. Dann und wann war es nicht offensichtlich gewesen, es ließ zu, dass Harry Potter, der Junge der lebte, hin und wieder ein wenig oberflächliche Geborgenheit fand. Die einzige Person, die Harry jemals als eine Person bezeichnet hätte, die sich wirklich, wirklich um ihn sorgte, wurde ihm genommen. Wegen seiner eigenen Dummheit. Wegen Harry Potters stursinnigen Heldenkomplex, wie es seine „beste Freundin" Hermine ausdrücken würde.

So dachte jedenfalls Harry Potter. Gefühle von Schuld und Einsamkeit überkamen ihn in jedem Moment, in der er sich nicht völlig auf eine andere Sache konzentrierte. Auf Harrys kräftigen, von seinem täglichen Training gestählten Schultern lastete die Verantwortung der Welt. Einst war Harry Potter jung gewesen, naiv, vielleicht sogar unschuldig.

Doch durch die erdrückende Umgebung in der Privet Drive, die Misshandlungen seines Onkels und die eisige Kälte seiner „Familie" hatte Harry niemals, wirklich niemals eine sogenannte Kindheit. Harrys Gedanken schweiften zu dem einen Tag, an dem er aus versehen seine Tante, Petunia Dursley, „Mum" genannt hatte. Jeder andere Mensch wäre bei dieser Erinnerung erschaudert, geschockt, oder verschreckt gewesen. Petunia war völlig ausgetickt, hatte ihn für Tage in den Schrank unter der Treppe gesperrt und ihn nur fürs Klo und zum Trinken hinaus gelassen. Doch nicht einmal ein Wimperzucken von Harry zeugte von der Erinnerung an diese schrecklichen Erziehung. Das einzige, was einem sehr sehr aufmerksamen Beobachter aufgefallen wäre, waren seine Augen. Wie sich eine Wolke über die Sonne schob und einen Schatten hinterließ, so verloren auch Harry Potters Augen Tag für Tag an Leben. An Freude. An Willen.

Nach einigen weiteren, reglosen Minuten, erhob sich Harry und trat ohne einen Blick zurück auf den Sonnenaufgang wieder in das Haus. In das „großzügig gegebenen Heim", wie es Vernon Dursley gerne auszudrücken pflegte.


Am nächsten Tag, um die Mittagszeit herum

Nymphadora (Au! Nicht hauen, Tonks!) Tonks, Aurorin und einundzwanzig jährige Hexe schluckte schwer. Sie hatte „Dienst" beim Orden des Phönix. Wie im letzten Jahr, im Sommer vor Harrys fünftem Schuljahr, musste sie unter einem Tarnumhang „Wache" halten und gegen Harrys Willen auf ihn „aufpassen". Doch Harry hatte sich verändert. In beinahe allen Hinsichten. War er vorher, vor dem Ereignis immer ein wenig, oder eher sehr schlank gewesen, fast dünn, so war er in physischer Hinsicht nicht mehr wieder zuerkennen. Die jungen, unbescholtenen Gesichtszüge waren verschwunden. Sie hatten einem traurigen, doch auch weisen und reifen Gesicht Platz gemacht. Ein durch ein tragisches Schicksal charismatisch und attraktiv gewordener junger Mann musterte vor ihn nun die Welt durch die selben smaragdgrünen Augen, die Tonks so bewunderte. So sehr liebte.

Tonks beobachtete mit Frust, wie Harry seinen Blick über den fernen Horizont schweifen ließ. Sie saß im Schneidersitz in dem übernatürlich akkurat gemähten Gras und beobachtete mit tiefem und durchdringendem Blick Harry, der einige Meter von ihr entfernt neben dem Hauseingang ebenfalls auf der Wiese saß und gegen die Hauswand gelehnt war.

,In seinem Alter sollte man die Welt nicht mit einem derartigen Ausdruck von Einsamkeit und Leblosigkeit betrachten.', dachte sie.

„Macht's Spaß?", fragte Harry plötzlich. Tonks hielt geschockt in ihrer Bewegung inne und hielt den Atem an. ,Was war das? Er kann doch unmöglich mich gemeint haben!' Vorsichtig sah sie an sich hinab und überprüfte, ob ihr Gewichtlosigkeitszauber nicht gewirkt hatte und sie einen Abdruck in dem Gras hinterließ. Dem war nicht so, Harry konnte sie unmöglich entdeckt haben. Vorsichtig blickte sie in seine Augen, aus denen die Einsamkeit und Traurigkeit gewichen waren. Ein Ausdruck völliger Gleichgültigkeit starrte ihr direkt ins Gesicht.

,Unmöglich! Nur Mad-Eye kann durch Tarnumhänge blicken!' „Shacklebolt, Moody oder wer auch immer da sitzt…könnt ihr mir nicht einfach mal meinen verfickten Frieden lassen?" Harrys Gesichtsausdruck änderte sich abermals- von Gleichgültigkeit zu funkensprotzender Wut.

Tonks spürte, wie sich unkontrollierbare magische Energie in ihm zusammenstaute und auszubrechen drohte. Eine Aura von roten funken und kleinen Blitzen ging von dem wütenden jungen Mann aus, der sich erhoben hatte und nun mit einem Ausdruck von blanker Wut auf Tonks hinabstarrte, mitten durch den Tarnumhang, wie es ihr schien.

„Habt ihr nicht schon genug angerichtet? Ihr mit euren beschissenen „Schutzmethoden"! Ich kann auf mich selbst aufpassen, ihr emotionslosen Wichser! Könnt ihr nicht sehen, dass ich ALLEINE SEIN WILL? KÖNNT IHR EUCH NICHT EINMAL AUS MEINEM LEBEN RAUSHALTEN?"

Tonks Gedanken rasten, auf der Suche nach einer konfliktlosen Lösung. Mit einem Schritt nach vorne löste Harry eine Welle von Energie aus, die von ihm ausging und die Erde unter ihnen erbeben ließ.

„EIN EINZIGES MAL BITTE ICH EUCH MANIPULATIVEN ARSCHLÖCHER UM MEIN ALLEIN SEIN, UND SO ERFÜLLT IHR MIR DIE ALLERERSTE UND LETZTE BITTE MEINES LEBENS!"

Tonks hatte als Auror und abgestammte Black selten Angst, doch als sie zitternd auf Händen und Knien von Harry wegrobbte, standen ihr Perlen von Angstschweiß auf der Stirn. Fieberhaft überlegte sie, ob es schlauer wäre, zu disapparieren oder den Tarnumhang herunter zu nehmen und zu versuchen Harry zu beruhigen… zu trösten.

Mit einem Mal erlosch die Aura der puren Kraft um Harry herum und die Wut auf seinem Gesicht war verschwunden. Einmal mehr war völlige Gleichgültigkeit auf seinem Antlitz erschienen. „Moody, Shacklebolt, McGonnagal…es ist mir scheißegal, wer da unter dem Tarnumhang steckt…aber eins solltet ihr wissen. Die Zeit, in der dieser alte Bastard Dumbledore mein Leben von einer Misere in die Nächste gelenkt hat, ist vorbei. Niemand, niemand wird mir jemals wieder sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe. Hier" Harry zog eine Pergamentrolle aus seiner Hosentasche und warf sie Tonks vor die Füße. Ungläubig las Tonks den Brief.

Harry,

tu nichts, bleib immer, wirklich immer (!), in der Nähe deiner Familie! Verlasse nicht das Haus und meide jeglichen Kontakt zu anderen Leuten. Die Briefe, die dir Ms. Tonks, Remus, Mr. Bill Weasley und Ms. Chang geschrieben haben, wurden von Alastor abgefangen und werden von mir sicher verwahrt. Du wirst sie erhalten, sobald ich denke, dass die Zeit dafür geeignet ist. Hör auf mich Harry, lass dich nicht von der Trauer und den Hass zerfressen, Sirius hätte das nicht gewollt. Ich will nur das Beste für dich, und um dich vor zukünftigen Visionen zu schützen, habe ich entschieden, Professor Snape für Extra- Okklumentik und Zaubertrankstunden zu dir zu schicken. Ich bin mir sicher, wir können über deine Quidditchsperre reden, solltest du angemessene Erfolge in der Okklumentik und in Zaubertränke erreichen.

Harry, bleib in der Nähe deiner Verwandten! Sie werden dich schützen!

Albus Dumbledore

„Grandioser Scheiß, nicht wahr, du Ordensfuzzi? Ich bin sicher, du denkst ich habe hier ein gemütliches Leben, hm? Du denkst bestimmt, nachdem ihr die Dursleys „eingeschüchtert" habt, behandeln sie mich wie einen Menschen! Das glaubt ihr doch alle, oder! HA! Eure beschissene Aktion hat alles nur noch schlimmer gemacht, Onkel Vernon lässt mich jetzt JEDE VERDAMMTE SCHEIßE in diesem Dreckshaus erledigen. UND ICH WOHNE WIEDER IN DEM SCHRANK UNTER DER TREPPE! Ihr Arschlöcher. Ihr könnt euch einfach nicht aus meinem Leben raushalten. Ihr müsst es mir einfach zerstören. Hier, genau das halte ich von euch!" Und mit diesen Worten spuckte er verächtlich auf das Pergament, direkt vor Tonks Füße und schlug mit einem Knallen die Haustür zu.

Tonks konnte trotz der Tränen, die ihr das schöne Gesicht hinabliefen, das wütende Brüllen von dem Muggle Dursley hören. Mit zitternden Händen rollte sie das Pergament zusammen, ließ all ihren Tränen freien lauf und disapparierte.

Noch während sie sich konzentrierte, wurde ihr bewusst, dass sie sich selbst für ihre Blindheit beinahe so sehr hasste, wie sie nun Dumbledore hasste. Sie konnte nicht begreifen, wie sehr Dumbledore Harrys Leben zu lenken versuchte. Wie sehr er ihn als für den Krieg nützliche Waffe sah. Wie sehr er ihn ausnutzte.

Einmal mehr war das einzige, was Harry James Potter geblieben war, Einsamkeit. Die Einsamkeit in ihm.


Am Abend

Harry stürmte wütend durch das Haus. Die Maske an Gleichgültigkeit hatte er abgelegt. Nun war sein wahres Gesicht frei, in dem sich nichts als Verwirrung und Einsamkeit abzeichnete. Tränen aus Wut, Verzweiflung, Trauer und Einsamkeit rannen ihm übers Gesicht. Auf dem Weg die Treppe hinauf kam ihm Dursley entgegen, der ihn blöde und provokant anfeixte.

„Wat heulst'n wieder, Freak? Und außerdem, dein „Zimmer" ist unten.", sagte er auf halber Höhe der Treppe, als er sich Harry in den Weg stellte und dumm lachte.

„Aus dem Weg, Walkind. Und dann verpiss dich, ansonsten spielt meine Faust auf deinem schiefen Gebiß eine Runde Klavier und dein nächster Abendausgang ist ins Krankenhaus." Dudley, der solch lange Sätze nicht gewöhnt war, legte die Stirn in Falten und schien scharf nachzudenken. Nachdem er realisierte, dass Harry „du" und „Krankenhaus" gemeinsam in einem Satz verwendet hatte (und das noch, während er mit ihm sprach) knackte er mit seinen Knöcheln und holte dann mit den Worten, „Du Freak! Du kannst keine Magie machen, das weiß ich. Und ich hab schon ‚'ne ganze Weile darauf gewartet, dir die Fresse zu polieren." mit seiner fleischigen Faust aus und setzte einen Schwinger von links nach Harry Schläfe an.

Mit einer nicht sichtbaren Bewegung duckte sich Harry unter den Schlag weg, packte den nun offenbarten Ellbogen, da Dudley ihn verfehlt hatte, mit seiner rechten Hand und wirbelte einmal herum, um Dudley mit einem Ellbogentreffer in die Schläfe über das Geländer auf den Fußboden zu schicken. Harry schwang sich elegant über das Geländer und landete sauber und graziös wie ein Raubtier auf beiden Beinen. Der Bauch von dem ausgeknockten Dudley klemmte zwischen seinen trainierten Beinen und mit einem bösen Grinsen beugte er sich zu ihm hinunter. Dudley bemerkte in seiner Überraschung und Angst nicht, dass sich in Harrys Augen keine Bosheit, sonder noch immer Gleichgültigkeit widerspiegelte.

„Jetzt hör mir mal gut zu, „Big D". Erstens, um deine hässliche, fettschwabbelnde Fresse zu polieren, benötige ich nicht einmal Magie. Und zweitens, es ist mir so was von scheißegal ob es mir erlaubt ist, zu zaubern oder nicht. Und drittens, du wirst über diesen Vorfall hier schön schweigen, ansonsten wachst du das nächste Mal im Schoß einer hässlichen, alten Krankenschwester, die dir die Nase putzen musst, damit du nicht an deinem eigenen Blut krepierst…hab ich mich klar genug ausgedrückt, Waljunge?" Dudley nickte nur ängstlich und wimmerte. Harry tätschelte ihm die Wange und sagte im selben Ton wie seine Tante „Guter Duddydiddyschatzlilein. Ach ja, noch was. Ich nehm dein Zimmer, Waljunge. Ab heute schläfst du im Schrank unter der Treppe."


Grimmauld Place, 12

„Das können sie nicht ernst meinen, Dumbledore! Er wird wie ein Hauself behandelt!" „Nymphadora-", setzte Dumbledore auffallend freundlich an, wurde jedoch von der wütenden, mit Tränen in den Augen habenden Tonks unterbrochen.

„Tonks, heißt das Dumbledore!" „Ms. Tonks, beruhigen sie sich. Nichts ist, wie es nicht sein sollte…", sagte Dumbledore mysteriös, ein berechnendes und hinterlistiges Glitzern in den Augen.

„Nichts? Sie sagen, wenn Harry von seinen Verwandten am laufenden Bande misshandelt und missbraucht wird, sei nichts? Sind sie WAHNSINNIG?"

„Ich bin mir darüber durchaus im Klaren, und dies ist nötig, sollte Harry schlussendlich Lord Voldemort besiegen!" „NÖTIG? NÖTIG? Er wird missbraucht! Kapieren sie es nicht? Seine Augen sind völlig emotionslos! Das lebendige Funkeln ist fort! FORT! ER WIRD KALT UND-"

„UND DAS IST NÖTIG!" Albus Dumbledore, der mächtigste Streiter des „Lichts" sprang auf, das sonst allzeit präsente Lächeln seiner blauen Augen nicht mehr anwesend. „ER MUSS KALT WERDEN! SIRIUS TOD HAT, BEI ALLER TRAUER, WENIGSTENS EINEN SINN GEHABT! HARRY MUSS EINE MASCHINE WERDEN! ER DARF KEINE EMOTIONEN HABEN! KEINE GEFÜHLE! ER IST FÜR DEN KAMPF BESTIMMT! ENTWEDER ER BEENDET SEIN SCHICKSAL DURCH EINEN KAMPF, ODER ER GEHT UNTER! EIN KRIEGER DARF KEINE EMOTIONEN BESITZEN, NYMPHADORA TONKS! UND EINE WAFFE WIE HARRY ERST RECHT NICHT! ER. IST. EINE. WAFFE!"

Tonks war entsetzt. Geschockt. Angewidert. „Sie entsetzlicher, alter Mann. Sie sind verabscheuungswürdig. Ich verlasse den Orden hiermit. Niemand, niemand verdient es, so misshandelt zu werden. Und Harry wäre der allerletzte Mensch auf Erden, der dies durchgehen sollte." Mit diesen Worten warf sie das Pergament von Harry vor Dumbledores Füße, der aufgesprungen war, und spuckte voller Verachtung und Hass ebenfalls rauf.

„Fahr zur Hölle, alter Mann. Ich lasse nicht zu, dass du aus Harry das selbe machst, wie aus Tom Riddle!" Mit einem letzten verachtenden Blick ließ sie den Apparationsschild in dem Zimmer unter ihrer Wut zerbersten und disapparierte.

Was Dumbeldore nun tat, entsprach keinem logischen Denken. So dachte man zumindest.

Er grinste.

„Nymphadora, Nymphadora… du bist nun der größte Part in diesem Plan. Ohne es zu wissen…"


In der Nacht, gegen 3 Uhr

Harry lag in nichts außer seinen Boxershorts in Dudleys großem Bett und starrte an die Decke. Ein Monat war nun vergangen und keiner seiner „Freunde" hatte ihm geschrieben. Doch, Tonks, Moony, Cho und Bill wollten ihm Briefe zukommen lassen, doch der alte verdammte Bastard hatte alle Eulen abgefangen.

Harry fluchte leise. Ron und Hermine dachten nicht einmal daran, wie es ihm ging. Seine „besten Freunde"…

Doch wenn Harry ehrlich war, dann vermisste er eher Tonks oder Moody als Ron und Hermine, da er nun wusste, „wie viel" er ihnen bedeutete. Nichteinmal genug für einen kleinen, lächerlichen Brief.

Tock Tock Tock

Ein leises Pochen an seiner Fensterscheibe erweckte seine Aufmerksamkeit und binnen Sekunden war er auf den Beinen, den Zauberstab in der Hand und im toten Winkel zum Fenster. Undeutlich konnte er durch das Mondlicht einen leichten Schatten erkennen, der sich auf dem Boden entlangstreckte. Der Eindringling schien die Nase gegen die Glasscheibe zu drücken.

Amateur…", dachte Harry verächtlich. Mit einem blitzschnellen Griff riss er das Fenster auf, zerrte die Person auf dem Besen in das Zimmer und drückte sie auf den Boden. Sein Zauberstabende lag direkt zwischen den Augen des Eindringlings. Zarte, violette Augen, die mit Tränen von Traurigkeitt und Schuld gefüllt waren.

„Lestrange? Du- DU!" „Nein! Harry! Ich bin's !" „T- Tonks?"

Harrys Augen weiteten sich und er rollte von ihr herunter. „Tut mir Leid.", murmelte er und schritt dann zu seinem Bett. Jetzt, wo sie hier war, das, was er sich in seinen seltenen guten Träumen erhofft hatte, wollte er wieder alleine sein. Er setzte sich auf das Bett, lehnte sich zurück gegen die weißte Tapete und schlang seine Arme um seine angezogenen Beine. „Warum bist-"

Weiter kam er nicht, denn dann sah er, das Tonks mitten im Raum stand und hemmungslos weinte und schluchzte. Tränen glitzerten im Mondlicht, während sie ihr über ihre schönen Gesichtszüge rollten.

„V-Ve-Vergib mir Harry! Vergib mir! Es tut mir so leid! So leid!" Mit diesen Worten sackte sie zusammen und weinte sich vor seinen geschockten Augen auf Knie und Hände gestützt die Seele aus dem Leib.

„Tonks! Tonks! Beruhig dich! Bitte!", bettelte Harry schon fast und zog sie hinauf in seine starken Arme. „Vergib mir, Harry! Vergib mir, vergib mir, vergib mir…", murmelte sie immer weiter, während er sie in den Armen hielt und sie in seine Brust weinte. Sie zitterte vor Hysterie und Harry zog sie enger an sich und legte sich gemeinsam mit ihr ins Bett, während er ihr immer weiter beruhigende und liebevolle Nichtigkeiten ins Ohr flüsterte.

„Sssh… alles wird gut, Tonks…beruhige dich…" Er hatte keine Ahnung, warum sie hier war, warum sie weinte, noch wusste er nicht, warum das Gefühl, sie in den Armen zu halten sich so verdammt gut anfühlte.

Tonks weinte. Sie weinte noch bis spät in die Nacht, immer weiter um Vergebung bittend, ohne den Grund zu verraten…sie weinte aus Hass, aus Hass auf Dumbledore, aus Hass auf sich selbst und aus Hass auf das Schicksal, das Harry solch ein schreckliches Leben beschert hatte.

Unbemerkt für sie bewirkte sie dennoch etwas gutes, auch wenn später daraus Fatales resultieren sollte.

Sie vertrieb die Einsamkeit,

die Einsamkeit in ihm.


Author's Note: Okay, das war das erste Chap... hoffe es gefiel euch. Alle meine zukünftigen Chaps sollen länger werden, ich arbeite daran, aber es ist hart...-snief-. Okay, das nächste Chap wird innerhalb der nächsten Woche geuploadet werden!

cheers - moppl