They betrayed me
Kapitel 4 –Schreie der Gezeichneten
2 Wochen später
„Christo, ich sagte doch, du solltest ihn nicht angreifen…" Harry zog entnervt sein Schwert aus dem Körper des noch lebenden Vampirs.
„Harry, du weißt genau, was er ist… dieses Monster verdient es nicht zu leben." Christo spuckte dem am Boden liegenden Vampir ins Gesicht und stellte dann seinen Stiefel darauf.
„Du weißt genau, wovon ich rede… deswegen," Harry wies mit seiner Hand auf die verwundeten Vampire, die zu Dutzenden um die Gruppe von Männern, die in dunklen Roben verhüllt waren, lagen. Stöhnen und Ächzen, manchmal auch ein Rauschen, welches das Sterben eines der Vampire signalisierte, erfüllte die Nachtluft. „wird Isolde wissen, dass wir ihr auf den Versen sind, verdammt! Das war dumm und unüberlegt, Christopher… hast du vergessen, was ich dich gelehrt habe?"
„Nein… natürlich nicht… Es war nur- ANTON! DUCK DICH!"
In einer sternenklaren Nacht fuhr Harry in dem Haus der Tonks schweißüberströmt aus seinem Schlaf. „Was zum Henker war das denn?", murmelte er, während er sich den Schweiß von der Stirn mit seinem Handrücken wischte. Es war nun schon der fünfte Traum gewesen, und keiner war wie der andere… Nur dass die Träume stets in einer altertümlichen Umgebung spielten und er jedes Mal älter war hatten sie gemeinsam.
Harry atmete tief durch und versuchte, seinen Herzschlag zu beruhigen. Es war alles so… real gewesen. Der Geruch von Blut, die Schreie der Sterbenden, der Griff des Schwertes… Harry war durch und durch verwirrt. Abwesend fuhr er mit seiner Hand über den schwarzen Stein auf dem Ring, den er nun trug. Er wandte seinen Kopf nach rechts, als er ein leises Klacken vom Fenster aus vernahm.
Eine nachtschwarze Eule mit dunkelgrünen Augen tickte ungeduldig mit ihrem Schnabel gegen die Fensterscheibe. Verwundert schlug Harry die Decke zurück, stieg aus dem Bett und ging zum Fenster, um es zu öffnen.
„Merkwürdig… wie hast du mich denn gefunden?", murmelte er fragend, während die Eule in den Raum flatterte. „Ist das Haus denn nicht von einem Fideliuszauber geschützt?", fragte er mehr oder wenige den schwarzen Vogel. Die Eule schien nur leicht überheblich zu grinsen und klackerte mit ihrem Schnabel. Erst als sie Harry in die Hand gekniffen hatte, bemerkte er den winzigen Brief, der an das Bein des Vogels gebunden war.
Neugierig und völlig unvorsichtig (es könnte ja auch eine Briefbombe sein) zog Harry den Brief von dem Bein herunter und entrollte ihn. Sobald das kleine Pergament entrollt vor ihm auf dem Tisch lag, glimmte es kurz auf und wuchs dann zu einem durchschnittlich großen Brief heran.
Harry,
Ich weiß, dass du diesem Brief mit Sicherheit wenig Glauben schenken wirst, jedoch bitte ich dich, ihn wenigstens zu lesen… Falls du dich wunderst, wie Noraya (das ist die Eule) das Haus gefunden hatte, Andy hat mir diese Eule vor vielen Jahren geschenkt. Noraya ist sowohl an mich, als auch an Andy gebunden, deswegen wird sie sowohl mich als auch Andy an jedem Ort der Welt finden.
Warum ich dir schreibe ist, simpel gesagt, weil ich mich entschuldigen wollte. Ich weiß, dass ich es nicht wert bin, deine Vergebung zu erlangen, doch ich will, dass du weißt, dass ich Sirius nicht töten wollte… Du kannst dir nicht vorstellen, wie schmerzhaft es für mich war, ihn durch den Torbogen fallen zu sehen. Ich weiß, dass nichts auf der Welt diese Schandtat wieder gutmachen kann, aber würde ich die Möglichkeit haben, anstatt mein Leben zu leben nur einen Tag lang deine Vergebung zu erlangen und dann zu sterben, so würde ich mit größter Freude auf Knien vor dir kriechen.
Ich hoffe eines Tages wirst du verstehen, warum ich bisher so gehandelt habe, wie es allen Menschen schien.
Ich weiß von drei Angriffen auf Muggelorte in London und ich gebe diese Informationen mit Freuden an dich weiter, solange ich dazu noch in der Lage bin. Der Ort, an dem der Angriff geschehen wird, erscheint am Ende des Briefes am Tag des Angriffes, da wir den genauen Ort erst dann erfahren (der Brief ist an meine Gedanken gebunden)… Die Todesser haben nur den Befehl, Muggel zu töten und dann zu verschwinden.
Bitte vergiss nicht, was ich dir geschrieben habe; und vielleicht wirst du irgendwann einmal mein wirkliches Ich erkennen und mir vergeben können.
B. B.
Leicester Square
„Bellatrix Black? Verdammt."
Harry rannte durch das Zimmer in den Flur und klopfte gegen Nyms Schlafzimmertür.
„Nym… Nym! Wach auf!", rief er unterdrückt durch die Tür. Ohne auf eine Antwort zu warten, drückte er die Klinke hinunter und trat hinein.
„Was is'n los?", murmelte Nym verschlafen und drehte sich im Bett herum, um Harry anzustarren. „Aufstehen! Wir müssen ins Ministerium, heute Abend wird ein Muggelort in London angegriffen!"
Nym war schlagartig wach. „Was? Wovon redest du?"
„Ein Todesserangriff... sie werden so viele Muggel töten, wie sie können und dann verschwinden! Nym, wir müssen den Auroren bescheid geben!"
„Aber... aber wovon weißt du davon?"
Harry biss sich auf die Unterlippe. Das hatte er nicht bedacht... wie sollte er seine Informationen rechtfertigen? Überhaupt, woher sollte er wissen, dass dieser Brief nicht einfach eine Falle war, um ihn gefangen zu nehmen? Dennoch, als Harry an den Gesichtsausdruck, oder eher an die Emotionswelle, die in den Augen von Bellatrix sichtbar gewesen war, dachte, verschwanden seine Zweifel wieder.
„Ich... ich hatte eine Vision... Ich schwöre es Nym, wir müssen dorthin!"
Nym nickte knappe und schlug die Decke zurück. Da es Sommer war, trug sie nur Unterwäsche und Harry errötete leicht, als er mehr als nur einen Blick von ihrer natürlichen, kurvigen Form abbekam. Nym bemerkte es, grinste verführerisch und schlenderte auf ihn zu. „Mhmm… du weißt gar nicht, was du verpasst, wenn du mich von deiner Hose fernhältst. Sag bescheid, sobald du „bereit" bist, okay? Ich werde auf dich warten.", schnurrte sie mit einem viel versprechenden Zwinkern.
Harry schluckte schwer und trat sich mental kräftig in den Hintern.
,Jetzt bloß nicht ablenken lassen Harry, das ist Nym, Nym, deine Freundin! Reiß dich zusammen, morgen werden dutzende Menschen sterben, wenn du trödelst und du denkst daran, was für einen geilen A-'
„Harry? Alles klar?", fragte Nym amüsiert, als sie ihn dabei ertappte, wie er auf eine gewisse Stelle starrte.
„Was? Äh..ja klar, alles klar. Ich denke… äh, wir sollten jetzt los, nicht?"
BLAMM
„Verdammt Scrimegeour, wollen sie uns sagen, dass sie uns vier verdammte Stunden haben warten lassen, nur damit wir jetzt eine Unterstützungsabsage von ihnen bekommen?"
Tonks knallte zornig ihre Fäuste auf den Schreibtisch des Leiters der Aurorenabteilung, Rufus Scrimegeour. Harry und Nym konnten nicht mitten in der Nacht im Ministerium aufkreuzen, da Sonntagmorgen und damit selbst das Ministerium geschlossen war. Erst um 11 Uhr hatten sich die Pforten des Ministeriums geöffnet und Harry und Nym waren entnervt zur Aurorenabteilung geeilt, nur um dort noch mal vier Stunden mit Papierkram und Warten zu verbringen. Da Tonks als „gekündigt" in den Akten stand, war es schwer für sie, überhaupt eine Meldung zu erstatten, geschweige denn eine Ankündigung eines Todesserangriffs, von dem sie eigentlich keine Ahnung haben konnte.
„Tonks, unterlassen sie das. Sie haben nicht die Befugnis, einen derartigen Aufstand wegen eines Traumes von einem halluzinierenden Jungen zu veranstalten. Bitte entfernen sie sich nun von dieser Abteilung… Deserteure sind hier nicht erwünscht."
Scrimegeour lehnte sich mit einem bösartigen Lächeln in den Sessel zurück und starrte Tonks durch zu Schlitzen verengen Augen an.
Harry, der hinter Nym stand konnte es nicht glauben. Nicht nur, dass dieser Narr von Scrimegeour ihn dank des Tagespropheten und Fudge für einen Aufmerksamkeitssuchenden Möchtegern hielt, er verweigerte den Muggeln am Leicester Square auch noch die Hilfe und verdammte sie damit zum Tode.
Harry warf einen kurzen Blick über seine Schulter und sah, wie sich einige Auroren, darunter auch Shacklebolt, an der Tür zum Chefbüro trieben und gespannt die Diskussion belauschten. Es passierte nicht oft, dass ein Auror, der die Abteilung unehrenhaft verlassen hatte, nach drei Wochen wieder zurückkehrte und dazu noch etwas von dem Leiter der Abteilung wollte. Und das Harry Potter persönlich in der Aurorenabteilung war, sorgte bei einigen Auroren für Getuschel, hatten sie doch bereits Gerüchte von ihren Kindern über die Abenteuer dieser merkwürdigen Person gehört.
Nym schnaubte wütend durch die Nase, wirbelte auf ihren Hacken herum und stürmte aus dem Büro, Harry an der Hand wie ein Kind mit sich ziehend.
Sobald die Chefbürotür geschlossen war, bombardierten Nyms Ex- Teamkollegen sie beide mit Fragen. Nach einer kurzen Erklärung, dass seine Behauptungen keine Lügen waren und er keine aufmerksamkeitssuchender Möchtegern war, erzählte er den anwesenden Auroren, inzwischen sicherlich 30 an der Zahl, dass in weniger als 4 Stunden ein Angriff auf dem dichtbesuchten Leicester Square stattfinden würde. Einige der Auroren schüttelten ungläubig den Kopf und verabschiedeten sich, um wieder ihrer Schreibtischarbeit nachzugehen, doch einige, ungefähr sechzehn, blieben... unter ihnen auch Kingsley Shacklebolt.
„Harry... das alles erinnert mich sehr an die Mysteriumsabteilung und wir wollen doch alle nicht, dass-" ,setzte er an, doch Tonks fuhr ihm schneidend dazwischen.
„Shack du Trottel! Er ist ein Okklumentiker und Legilimentiker... er würde dir deinen ganzen Kopf umschreiben können, ohne dass du es merkst, verdammt! Niemand kann gegen seinen Willen in seinen Kopf rein, kapier das doch!"
‚Außer merkwürdige Träume von Kriegern in dunklen Roben mit Schwertern...', fügte Harry für sich hinzu.
Kingsley blinzelte verwirrt. Das war Nymphadora Tonks? Er hatte es noch nie erlebt, dass sie jemanden derart angefahren hatte... und dann war sie auch noch für Harry eingesprungen…
„Wir werden ja sehen.", schnarrte einer der weniger überzeugten Auroren. Er hob seinen Zauberstab und schickte den Zauber ohne Vorwarnung auf Harry.
„Legilimens!", bellte Dawlish, ein Auror mit kurzen, stoppeligen braunen Haaren und mürrischem Blick.
Harry lachte innerlich und blockte den mentalen Angriff mit Leichtigkeit ab. Mehr noch, mit einem kurzen Gedankenimpuls drängte er Dawlish zurück und drang stattdessen in seinen Kopf ein.
Er riss geschockt, jedoch auch ein wenig angewidert die Augen auf, als er sah, was sich Dawlish unter seiner „kollegialen" Beziehung mit seinen weiblichen Kollegen verstand... oder wenigstens, was er sich wünschte.
Harry schnaubte verächtlich und feuerte einen kräftigen Gedankenimpuls, er nannte es eine psionische Attacke, auf Dawlishs schwächliche mentalen Schilde ab.
Dawlish, der nichtsahnend noch immer auf die Bilder aus Harrys Kopf wartete, riss es von den Füßen und er krachte mit einem Scheppern gegen einen der Schreibtische und warf ihn um.
„Oha... das war kräftiger als beabsichtigt.", murmelte Harry. Sich umblickend bemerkte er, wie ihn jeder einzelne der Anwesenden, mit Ausnahme von Nym, ungläubig anstarrte.
„Ich würde sagen, Leicester Square erwartet uns.", sagte sie triumphal und jeder einzelne der Auroren, der Harrys Fähigkeiten in Bezug auf Legilimentik und Okklumentik beobachtet hatte, nickte.
Harry konnte nicht ahnen, dass man ihn, auch aufgrund dieser kleinen, schwächlichen Vorführung, in weniger als einer Woche für einen der gefährlichsten Verbrecher der magischen Welt halten würde. (der Satz ist für Weide :P)
19.59 Uhr, Leicester Square
Harry kauerte im Schatten eines parkenden Autos und blickte gespannt über die Straße hinüber zum großen Brunnen, der inmitten des Leicester Square, einer der wichtigsten Straßenkreuzungen Londons, stand.
Sie hatten alle Muggel unter dem Vorwand, eine Filmszene drehen zu wollen, aus dem Gebiet im und um den Leicester Square evakuiert und nun lauerten über fünf Dutzend Auroren in allen Ecken und Winkeln des Leicester Square und seiner Nebenstraßen.
Neben ihm knackte Dawlish geräuschvoll mit seinen Finger- und Halsknochen um die Todesser, völlig überflüssiger weise, bereits im Voraus einzuschüchtern. Neben ihm und Harry spähte nur noch Nym aus ihrem Versteck und Harry konnte nicht mit wenig unterdrückter Wut sehen, wie Dawlish den einen oder anderen Blick auf Nyms Hintern warf.
„Ich hoffe sie bringen keine Dementoren mit, die meisten der Auroren können keinen vernünftigen Patroni beschwören...", murmelte Tonks besorgt, während sie sich eine Strähne ihres nun schwarzen Haares hinter ihr Ohr klemmte und noch einmal zur Sicherheit Harrys Hand in die ihre nahm und sie liebevoll drückte.
„Denk dran, Harry... Flüche leise beschwören, immer in Bewegung bleiben und in der Unterzahl entweder zurückziehen oder Verstärkung rufen, klar?"
Harry hob nur eine seiner Augenbrauen, nickte dann aber. Er gab Tonks einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss, bei dem er mit Genugtuung vernahm, wie Dawlish vor Neid rot wie eine Rübe anlief. (A/N „rot wie eine Rübe" hab ich von laser-jet... fands einfach nur geil xD)
Kingsley Shacklebolt verengte seine Augen tief konzentriert zu Schlitzen und spähte hinüber zum Brunnen. Er war sich sicher, dass er einen kurzen Wirbel in der Luft gesehen hatte, der normalerweise die Ankuft eines Portschlüssels signalisierte.
„Bereitmachen, sie kommen. Feuer auf-" Er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden, denn urplötzlich befiel ihn eine paralysierende Kälte und er hatte Mühe, aufrecht stehen zu bleiben. Ein beklemmender Gedanke befiel ihn und ein Rauschen, fünfzehn Meter von ihm entfernt, bestätigte seine alptraumgleiche Vermutung. Der junge Auror neben ihm riss entsetzt die Augen auf und öffnete den Mund, um aus Leibeskräften eine Warnung herauszubrüllen.
„DEMENTOREN!"
Der angstgepeinigte Schrei hallte wie ein Peitschenhieb durch die stille Abendluft und Shacklebolt musste mit ansehen, wie der aus heiterem Himmel gekommene Dementor auf einen einzelnen Auror hinabstürzte. Seine beiden jungen Kameraden, sie waren gerade erst aus der Rekrutenzeit heraus, übergaben sich, als sie das ächzende Geräusch vernahmen, das klarmachte, dass jegliche Hilfe für den nun seelenlosen Auroren zu spät war.
„Expecto Patronum!" Dutzende silberne Gestalten stürmten aus allen Ecken des Leicester Square auf das Rudel Dementoren zu, das direkt beim Brunnen gelandet war. Die erste Welle der Dementoren wurde von den silbernen Krallen, Hörnern und sonstigen Patroniwaffen in Fetzen gerissen, doch nur Augenblicke vergingen, als die nächsten Dementoren vom Himmel herabstürzten und sich Gruppen von Todessern zum Platz porteten.
Die ersten Todesser, die Fuß auf den gepflasterten Boden setzten, wurden von plötzlichen Knochenbrüchen und Schockzaubern zu Boden gefegt.
„HALTET DAS FEUER!" Harry war sich nicht sicher, doch er glaubte, die Stimme von Rufus Scrimegeour über das Rauschen der Flüche zu hören.
Todesser kamen nun zu Dutzenden zum Platz geportet und begannen, zurückzufeuern.
Der Überraschungseffekt war vergangen.
Plötzlich vernahm Harry ein Rauschen, direkt hinter ihnen und er konnte nur noch „ACHTUNG!" schreien, bevor sich die Gruppe aus gut zwei Dutzend Todessern vor ihnen materialisierte und sofort damit begann, Flüche auf ihn abzufeuern.
„AVADA KEDAVRA!" Harry ließ sich zu Boden fallen, rollte sich zur Seite ab und hechtete hinter ein anderes Auto. „Triplexio Reducto!", murmelte er. Drei blaue Strahlen schlugen in die Brustkörbe von drei der Todesser ein und töteten sie auf der Stelle. Nym hatte Dawlish, der gleich zu Beginn einen Stoßzauber abgekriegt hatte, in eine abgelegene Ecke geschleppt und sprintete nun von einem Auto zum nächsten.
„NYM! BLEIB UNTEN!", rief er und sprang, ohne eine Antwort abzuwarten, hinter dem Auto hervor.
Die Todesser, die in der Dunkelheit blind Flüche um sich geschossen hatten, wussten nicht, was ihnen geschieht, als Harry „Metallum!" murmelte er und einer unter ihnen zu einer Metallsäule erstarrte. Geschockt wandten sie sich zu him herum und das letzte, was die am nächsten Stehenden sahen, war der entsetzte Ausdruck auf dem Gesicht ihres Kameraden.
„Implodies!" Der zur Säule erstarrte Todesser zerbarst mit einem Knall von innen heraus und mähte die Umstehenden in einem Regen aus Blut und Splittern nieder. Scharfe Schrappnellstücke rasten durch die Luft und bohrten sich mit ekelerregenden Geräuschen in die Körper der Todesser und fällten so viele von ihnen, dass von der Gruppe nun nur noch zwei unversehrt standen, der Rest war unter dem Metallsplittern zu Boden gegangen.
Nym schockte beide und trat dann hinter dem Auto hervor, dass von Schrappnellstücken beinahe völlig zerfetzt war. Sie unterdrückte ein Schaudern, als sie das Schlachtfeld, das nur von Harry verursacht worden war, erblickte. Die Todesser lagen stöhnend und ächzend vor ihnen auf dem Boden, einige von ihnen lagen bereits im Sterben. Die wenigen, die nicht auf der Stelle durch die Splitter getötet wurden wanden sich nun in Qualen auf dem Boden.
„Ruf die Medimagier, Nym. Wir sehen uns später.", sagte Harry in einer emotionslosen Stimme. Als Nym ihm in die Augen blickte, entdeckte sie dasselbe Feuer in ihnen, das auch in ihnen gebrannt hatte, als er vor drei Wochen sie unter ihrem Tarnumhang angebrüllt hatte. Seine Augen leuchteten mit einer wärmenden, aber auch furchteinflößenden Macht in der Dunkelheit der Nacht und ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und rannte aus der Deckung, direkt in das Kampfgetümmel, das während seines eigenen Kampfes auf dem Platz entstanden war.
Die Rekrutengruppe, die dem Tode nahe auf dem Boden lag, hatte sich den ersten Angriff unter den ehrenhaften Reihen der Todesser anders vorgestellt.
„Duplexia Deleo!", murmelte Harry und zielte mit seinem Zauberstab auf den Rücken des Dementoren, der über einem der Auroren stand und kurz davor stand, ihm die Seele zu entreißen. Die beiden Flüche trafen ihn direkt in den Rücken und fetzte ihm die Roben vom Körper... was nun entblößt vor ihm stand war mit Leichtigkeit das Hässlichste, was Harry jemals vor die Augen getreten worden war.
Die nackte, fleischige „Haut" hing in Schichten von dem Rücken herab und die Konsistenz eben jener Haut sah äußerst zweifelhaft aus.
„EXPECTO PATRONUM!", schrie der am Boden liegende Auror, der aus einer Wunde am Bauch blutete und ein silberner Strahl schoss aus seinem Zauberstab. Es war ein schwächlicher Patronus, aber da der Dementor so nahe stand, abgelenkt und auch noch entblößt war, drang der heilige Fluch direkt durch das schwarze Herz des Dämonen.
Harry rannte auf den Auroren zu und kniete sich an seine Seite. Bevor Harry auch nur den Mund auftun konnte, ließ der Auror seinen letzten Atemzug und verstarb vor seinen Augen. Harry biss die Zähne zusammen und festigte seinen Griff um den Zauberstab.
Das Hauptkampfgeschehen hatte sich von ihm entfernt und tobte nun zweihundert Meter von ihm weit weg am anderen Ende des Platzes. Als er lossprinten wollte, sah er ein kleines Mädchen, das panisch schreiend in eine kleine Nebenstraße hineinrannte. Was ihr mit Abstand gemächlich folgte, war der gewaltigste Dementor, den Harry jemals erblickt hatte.
Fest entschlossen warf er einen kurzen Blick auf das Kampfgetümmel und rannte dann in die andere Richtung dem Dementor hinterher.
Als Harry um die Ecke bog, stellte sich heraus, dass die Seitenstraße eine Sackgasse war und mit Terror sah er, wie das Mädchen im Schein einer flackernden Straßenlampe auf dem Boden vor dem Ende der Sackgasse zitternd kauerte. Der Dementor glitt langsam, ihm den Rücken zugewandt, auf das Mädchen zu. Harry stärkte seine Mentalen Schilde und richtete seinen Zauberstab auf den Dämon, um einen Patronus zu beschwören.
„Expecto-", setzte er an, doch ein Ruf der durch die warme Nachtluft schallte, schnitt ihn ab.
„STOP!" Die männliche Stimme schallte durch die Luft und übertönte die entfernten Kampfgeräusche, die vom Platz her zu ihnen drangen. Harry drückte sich an die Wand und wurde noch unsichtbarer in der Dunkelheit und er wartete, entgegen jeglicher Vernunft, um zu sehen, wer der Neuankömmling war, denn der Dementor war stehen geblieben, anscheinend gehorchend.
Der Dementor wich ein wenig zurück, als zwei Gestalten in schwarzen Roben zu dem Mädchen traten.
„Bella Liebes, willst du dir nicht einen Spaß gönnen? Ich bin mir sicher, dass du mit Freuden dieses kleine Ding quälen würdest, oder nicht?" Der Mann lachte kalt und warf sein schwarzes Haar zurück. "Du kannst verschwinden.", rief er zum Dementoren, der gehorchte und sich in die Luft erhob. Die zweite Gestalt, Bellatrix, wie es schien, rührte sich nicht. Harry schlich ein wenig näher an das Geschehen heran, um die Szene vorerst zu beobachten.
Aus dem Schatten heraus konnte Harry gut sehen, dass sich Bellatrix keinen Millimeter bewegte. Ihre Augen, violett, wie die von Tonks und Andy, schienen ein verzweifeltes Feuer auszustrahlen… es schien Harry wie ein… Hilferuf.
„Bella… hast du mich nicht verstanden?" Der Mann schien wütend und ungeduldig zu werden, da er seinen Zauberstab aus dem Innern des Umhangs holte und er seine Augen zu Schlitzen verengte.
Harry erkannte nun das Gesicht von Rodolphus Lestrange, das er einmal in der Winkelgasse auf einem Plakat gesehen hatte. Als sich Bellatrix noch immer nicht bewegte, im Gegenteil, es schien als würde sie fortrennen wollen, holte Rodolphus mit seiner Hand weit aus und ohrfeigte Bellatrix so stark, dass sie einige Schritte zurücktaumelte.
„Du warst schon immer viel zu widerstandsfähig, Bella… jetzt tu was ich sage!" Er hob seinen Zauberstab, richtete ihn auf Bellatrix und schnarrte „Imperio!"
Bellatrix, die einige Schritte zurückgetaumelt war, sprang plötzlich zur Seite und rollte sich ab.
„Nein!", schrie sie, Wut und Hass deutlich aus ihrer Stimme herauszuhören. Sie rappelte sich auf, sprang nach vorne und schlug Rodolphus hart mit der Faust ins Gesicht, ihren Zauberstab vor Wut vorerst vergessend.
„Was zum… du hast den Imperius abgeschüttelt! Unmöglich!" Harry riss die Augen auf. Imperius?
„Du Bastard… glaubst du das ist das erste Mal, dass ich es geschafft habe? Dummer Narr, jedes Mal wenn du mich vergewaltigt hast war ich danach für kurze Zeit bei klarem Verstand! Glaubst du es ist Zufall, dass die Auroren heute hier sind? Oh nein... ich war klar genug, um einen Brief abzuschicken und ich schwöre es dir, jetzt werde ich mich für 16 Jahre Qual rächen! Reducto!"
Rodolphus rollte mit einer schnellen Bewegung aus der Bahn des Fluches und Bella nutzte die Chance;das Mädchen amÄrmel packend rief sie„Verschwinde hier!".
Harry, nun völlig verwirrt, schien aus seiner Paralyse zu erwachen. Was ging hier vor? Bevor er etwas tun konnte, hatte sich Rodolphus wieder aufgerappelt und begann nun, sich mit Bellatrix zu duellieren. „Impedimenta! Crucio! Stupor!" Rodolphus schoss einen ganzen Strom von Flüchen ab, denen Bellatrix mit flinken Bewegung auswich oder die sie blockte. Harry bemerkte, dass ihre Bewegungen um einiges geschmeidiger waren als die, die sie in der Mysteriumsabteilung gemacht hatte, als sie ihn duellierte.
„Triplexio Aero!", rief sie und drei Bälle aus kompressierter Luft schlugen Rodolphus in die Bauchgrube. Ohne zu warten, machte Bellatrix eine stoßende Bewegung und rief„Impedimenta!"
„Protego!" Rodolphus beschwor mit außergewöhnlicher Schnelligkeit einen Schutzzauber, der den Stoßzauber von Bellatrix reflektierte und ihn auf sie zurückwarf. Bellatrix, die damit nicht gerechnet hatte, wurde in die Brust getroffen und krachte gegen eine Wand und verlor ihren Zauberstab.
Rodolphus rappelte sich auf, schrie außer sich vor Zorn „Du Schlampe! Stirb! SECTUMSEMPRA!" und machte dazu die schneidenden Bewegungen, die auch Dolohov gegen Hermione im fünften Schuljahr gemacht hatte. Der Fluch sirrte direkt auf Bellatrix zu und sie riss geschockt die Augen auf, den Tod mit Sicherheit erwartend. Doch er kam nicht, als die Luft vor ihr plötzlich aufschimmerte und sie eine Welle von purer Energie um sich spürte.
Harry wusste nicht, was ihn dazu bewegt hatte, als er aus dem Schatten stürmte und einen psionischen Schild vor Bellatrix errichtete. Der Fluch prallte nur mit einem dumpfen Klong ab und schnitt einen Riss in die Mauer links von Bellatrix.
„Legilimens!"
Harry drang brutal in den Kopf von Rodolphus ein, doch er verschwendete keine Zeit, um sich seine Gedanken anzusehen. Um eine psionische Attacke gegen jemanden zu verwenden, musste er erst eine mentale Verbindung zu seinem Gegner herstellen, damit er den psionischen Stoß versenden konnte.
Harry dankte innerlich dem nützlichen Buch, das Nym ihm geschenkt hatte, damit er seine mentalen Fähigkeiten trainieren konnte. Nun hatte er die perfekte Möglichkeit, seine Fähigkeiten uneingeschränkt auszutesten.
Mit einem Ruck seines Kopfes und einem scharfen Gedanken zermalmte er den schwach geschützten Verstand von Rodolphus mit einer schmetternden Attacke. Harry konnte geistlich hören, wie der Rodolphus Schild zerbarst und sein metaler Speer seinen Verstand zerstörte. Er hatte dem Todesser genau das angetan, das er den Longbottoms angetan hatte.
Rodolphus wurde von der Kraft der Attacke so hart getroffen, dass er in eines der Autos krachte und die Frontscheibe zersplitterte. Das, was von Rodolphus übrig geblieben war, ähnelte in keinster Weise mehr an den zuvor stolzen und aristokratischen dunklen Zauberer. Stattdessen blieb ein schielender, Verstandsloser Ex- Todesser zurück.
„Oha…", murmelte Harry, überrascht von der Stärke seiner Attacke. Langsam drehte er sich um, fast in der Erwartung, jeden Moment von Bellatrix angegriffen zu werden. Er schwankte und sein Körper machte sich bemerkbar… die psionische Attacke hatte ihn viel Kraft gekostet und der vorhergehende Kampf hatte ihn auch zum Teil ausgelaugt. Mit Müh und Not hielt er sich er sich auf dem Beinen und nur noch vage vernahm er das siegreiche Jubeln der Auroren, die Unterstützung erhalten hatten und den besorgten Gesichtsausdruck, der auf Bellatrix Gesicht lag.
„Ugh…", war sein letztes Wort, bevor er in Ohnmacht fiel.
Author's Note:
Ok…hmmm… das Kapitel hat irgendwie ein wenig einen anderen Lauf genommen, als geplant…egal! Wird trotzdem noch passen. Kann echt schon sein, dass das alles ein bissl verwirrend ist –sigh- aber naja, was solls ;) die ersten Kapitel sind allesamt sowieso nur das Grundgerüst und werden erst im späteren Verlauf klar verständlich. Ahja und kein Schiss, Harry wird nicht ruck zuck von Nym auf Bella überspringen;) Will noch bemerken, dass das hier die ersten deutsche Harry/Bella Fic wird –halleluja- -michselbstfeier- xD. Sachen und Personen, die bei Rowling nur wenig Beachtung gefunden haben (Dawlish, Jones, der Torbogen, Legilimentik und Okklumentik etc…) werden in meiner Fic eine weit größere Rolle spielen. Ahja, Ron wird nen Spack sein, also seid gewarnt:P
Werde vermutlich mit dem Rating in der nächsten Zeit auf M raufgehen, da die Fic doch blutiger und dunkler wird, als am Anfang gedacht… hoffe ihr bleibt trotzdem dran. Im übrigen wird's in den folgenden 2, 3 Kapiteln ne Menge action geben, also denne
greetz- moppl
danke an – laser-jet (-rofl-, deine reviews sind der hammer:P), master, Jean (wie immer ;)), Weide (die coolsten reviews :P) und teddy172!
Ps: 4000 wörter – yeah!
