They betrayed me

Kapitel 5 – Wo bleibt das Vertrauen?

Weißt du Dorian, manchmal denke ich du bist doch nicht mehr als ein alter Sack…", sagte Harry schmunzelnd, als sich sein ehrwürdiger Lehrer vom Boden aufrappelte und sich mit schmerzverzerrter Miene den Hintern rieb.

Ein Fieser Trick, Junge… aber wirksam. Aber halt gefälligst deinen vorlauten Schnabel, wenn wir in der Gegenwart von schönen Frauen sind.", antwortete Dorian gespielt streng, grinste jedoch. Rowena kicherte und ein leichter Rot- Ton auf ihren Wangen verriet ihre Verlegenheit.

Du wirst ein würdiger Führer und Lord des Schattenclans, Harry. The House of Shadows wird seine Erneuerung dir verdanken, Harry…denkst du nicht Harry? Harry?"

„Harry! Bitte… bitte, wach auf… oh Harry bitte nicht…"

Harrys Augen flogen auf und schlossen sich sofort wieder, als ihm das gleißende Licht brennend in die Augen stach. Er wandte schwerfällig seinen Kopf nach rechts und sah, wie Nym ihren Kopf in seine Hand gelegt hatte und er spürte deutlich, wie Tränen seine Haut berührten. Nach kurzem Umsehen erkannte er, dass er in einem Hospital liegen musste, den Betten und der sterilen Umgebung nach zu urteilen.

Sein erster Satz war, standardmäßig „Wo bin ich?"

Nyms leisen Schluchzer endeten und sie sah überrascht auf.Mit einem Geräusch, das irgendwo zwischen einem wütenden Schrei, einem verzweifelten Schluchzen und einem glücklichen Seufzen lag stürzte sie sich auf ihn und gab ihm einen feurigen Kuss.

Harry hatte nicht die Gelegenheit, den Kuss lange zu genießen, da Nym ihn bereits nach einigen Momenten brach und ihn kräftig gegen die Brust boxte.

„Du Idiot! Tu mir das nie wieder an! So ein Schrecken hatte ich noch nie gehabt… wir alle dachten du würdest gar nicht mehr aufwachen!" Tränen kullerten ihr das Gesicht hinab und sie erhob sich von ihrem Stuhl, um sich neben Harry ins Bett zu legen und sich an ihn zu kuscheln.

„Moment… wie lange war ich im denn nicht anwesend?", fragte Harry und ein erdrückendes Gefühl machte sich in ihm breit.

„Vier Tage seit dem ersten Angriff… Gestern wurde eine Einkaufspassage in Central – London angegriffen… aber keine Angst, wir haben aber einen anonymen Tipp bekommen und konnten wieder den Angriff abwehren."

Harry ließ den Atem, den er unbemerkt angehalten hatte, erleichtert aus seinen Lungen entweichen und erlaubte es sich, sich wieder zurückzulehnen.

„Wie hoch sind die Zahlen? Bei beiden Angriffen?", fragte er. Nym seufzte gegen seine Schulter und antwortete gedämpft, „Dreißig tote Todesser, achtzehn verletzte, die gefangen wurden und vier, die sich kampflos ergaben beim ersten Angriff. Wir haben dank des Überraschungseffekts und der größeren Erfahrung nur acht Auroren verloren und neun weitere wurden verletzt. Aber scheinbar war Leicester Square nur ein Trainingsangriff, da aus den Befragungen hervorging, dass die meisten der Todesser Rekruten waren. Central- London sah da schon anders aus… Zum Glück konnten wieder alle Muggel evakuiert werden, aber der Angriff war diesmal weit besser organisiert… waren wir zu Anfang zwar wieder im Vorteil, mussten wir schmerzlich herausfinden, dass diesmal ein Haufen erfahrender Todesser dabei war. Sie haben keine Gefangenen gemacht… und wir auch nicht…"

Harry schluckte schwer… das hörte sich nach einem wahren Gemetzel an.

„Wieviele?", fragte er, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte oder nicht.

„Über hundertfünfzig Tote… beinahe gleich viele auf beiden Seiten, wobei wir besser wegkamen als die Todesser. Unter den Toten leider keiner von den Senior- Todessern."

Als Nym die Senior- Todesser erwähnte, kamen alle Gedanken an den Kampf zu Harry zurück. Bellatrix, Rodolphus, der Imperius…

„Habt ihr Bella-… ich meine Lestrange erwischt?", fragte er.

„Nein… beziehungsweise Rodolphus schon, aber das warst ja du. Bellatrix ist entwischt, tut mir Leid. Ich weiß, dass du sie gerne wieder hinter Gitter haben würdest, aber sie ist nach dem ersten Angriff verschwunden, als sie mich gesehen hatte… Sie war gerade dabei, dich zu töten, denke ich… beim zweiten Angriff habe ich sie gar nicht gesehen…"
Harry hörte ihr nicht mehr zu. Zu viele Gedanken, einer verwirrender als der Andere schwirrten ihm im Kopf herum. Was genau hatte das zu bedeuten? Wieso zum Henker dachte er, dass Bellatrix nicht schuldig war und wieso hatte er Rodolphus Verstand ohne einen zweiten Gedanken in die ewigen Jagdgründe geschickt? Das war etwas, was Voldemort machen würde, aber er selber? Jegliche weitere Gedanken wurden unterbunden, als Andy und Ted Tonks durch die Tür gestürmt kamen und mit Erleichterung bemerkten, dass Harry wieder bei Bewusstsein war.


Ein Tag vorher

Grimmauld Place 12

„Hestia, du weißt, was zu tun ist und was auf dem Spiel steht. Von Kingsley wissen wir, dass Harry sich bei Nymphadora Tonks aufhält, da sie gemeinsam in der Aurorenabteilung nach fünf Wochen spurlosen Verschwindens urplötzlich aufgetaucht sind.

Ich weiß, dass Andromeda Tonks zurzeit in einer Apotheke in der Nähe ihres Hauses aushilft. Wir können sie auf den Weg dorthin erwischen und dich umwandeln. Nach dem Ende der Operation verändern wir ihr Gedächtnis und nichts wird aufgefallen sein. Du, als Squib, bist die einzige aus der Zaubererwelt, die in dieses Haus unbemerkt eindringen kann, also achte darauf, dass es nicht auffällt, dass du nicht zaubern kannst. Arthur wird jeden Morgen deinen Bericht entgegen nehmen und ihn uns übergeben. Hast du Andromeda gut studiert?"

„Natürlich Albus, ich bin nicht umsonst Schauspielerin, okay? Sie werden nichts merken."

„Gut. Die Operation muss gelingen, ansonsten verlieren wir die Kontrolle über Harry."


Im Hospital

„Alles klar, junger Mann?", fragte Ted deutlich erleichtert Harry wohlauf zu sehen.

„Geht schon. Nur ein bisschen Kopfschmerzen, sonst nichts. Ich glaube meine Attacken haben gewisse Nebeneffekte." Harry kniff die Augen zusammen, als er beinahe hörte, wie es in seinem Hinterkopf brummte.

„Kopfschmerzen? Mum, kannst du nicht irgendwelche Medikamente für Harry besorgen?", fragte Nym und blickte zu ihrer Mutter auf.

Andy reagierte nicht, sondern starrte auf Harrys Stirn, als ob es das erste Mal wäre, dass sie Harry sehen würde.

„Mum? Alles klar?", fragte Nym noch einmal.

„Hm? Oh, ja… ähm, natürlich kann ich dir Medikamente besorgen Harry. Das ist gar kein Problem." Ted runzelte die Stirn, zuckte dann jedoch mit den Achseln und wandte sich wieder Harry zu.

„Ich habe gehört, dass du unter den Todessern ordentlich aufgeräumt haben sollst, Harry. Dumbledore ist am Tag nach dem Angriff in unserer Redaktion aufgekreuzt und wollte, dass ich dich „aushändige"… soweit kommt's noch! Hab ihm natürlich gesagt, dass er sich seinen Stab den A… hochschieben soll und dass wir das mit Sicherheit nicht machen würden, stimmt's Schatz?"

„Mhm…"

Andy beobachte misstrauisch, wie Nym und Harry eng aneinandergekuschelt auf dem Bett lagen und Harry glaubte tatsächlich so was wie… Eifersucht in ihren Augen sehen zu können. Harry runzelte die Stirn. Irgendwie verhielt sich Andy merkwürdig, denn sie schien jedes Mal zusammen zu zucken, wenn Ted sie berührte.

„Mum, Dad, wir sollten wieder nach Hause. Harry, fühlst du dich fit genug, um zu apparieren?", fragte Nym. Harry hasste es sowieso, in einem Krankenbett zu liegen und so stimmte er ihr eifrig zu.

Harry nickte und bevor die Krankenschwester auch nur protestieren konnte, waren er und Nym disappariert. Ted lachte und blickte Andy an. Sie lächelte zurück, ein wenig anders als sonst, nahm aber seine Hand und bedeutete ihm, sie beide zu apparieren. Ted runzelte erst die Stirn, zuckte dann jedoch mit Schultern und sie beide verschwanden mit einem Plopp.


Harry kramte hastig durch die Anziehsachen, die Nym in sein Zimmer gebracht hatte, nachdem er ins Koma gefallen war. Endlich, mit einem erleichterten Seufzer, zog er den Brief aus der Innentasche seiner Jacke und flog nochmals über die geschriebenen Zeilen. Alles war, wie er es in Erinnerung hatte, nur die letzte Zeile lautete diesmal nicht „Leicester Square", sondern „Central – London, Aberdeen Street Einkaufspassage".

Tock Tock

Harry wandte seinen Blick zur Seite und riss erschrocken die Augen auf.

Auf einem Bettpfosten seines Bettes hockte Noraya, die nachtschwarze Eule. Sie schien neckisch zu grinsen, als sie erneut gegen das Fenster tockte, das neben ihr in die Wand eingelassen war.

An ihrem Fuß hing wieder ein winzig eingerolltes Pergament und vorsichtig nahm Harry es ihr ab. Wieder wuchs es zur vollen Größe, als es aufgerollt vor ihm lag.

Harry,

wie du weißt, ist der Fluch von mir genommen. Als ich dir den Brief das letzte Mal geschickt habe, hatte sich Rodolphus sich mir aufgedrungen und ich war danach kurzzeitig bei klarem Verstand und hatte Kontrolle über mich selbst.

Rabastan ist derzeit in den Bergen bei den Riesen und außer ihm weiß keiner mehr von dem Imperius, mit dem Rodolphus mich belegt hatte. Ich werde bis Rabastan zurückkehrt, als Spion unter den Todessern bleiben und darauf hoffen, dass ich so einen kleinen Teil an dem Schaden wieder gutmachen kann, den ich im Laufe der Jahre verursacht habe.

Ich bete zu Gott (falls er mich erhören wollen würde), dass unser nächstes Treffen unter einem besseren Stern und schöneren Umständen stattfinden wird. Ich danke dir von meinem ganzen Herzen, dass du mir das Leben gerettet und mich von Rodolphus befreit hast. Eines Tages werde ich dir zeigen, wie dankbar ich dir bin.

B.B.

Harry stieß einen tiefen Seufzer aus. Alles, sein gesamtes Leben schien komplizierter zu werden und langsam fragte er sich, ob er jemals ein normales, sorgenfreies Leben würde führen können. Wie es schien, hatte er sich den Schmerz in Bellatrix Augen, der sichtbar war, als Sirius durch den Schattenbogen fiel, nicht eingebildet.

Harry wusste nicht, was er davon denken sollte, noch wusste er, was er mit diesen Informationen tun sollte.

Zu Dumbledore gehen und ihn von Bellatrix Unschuld erzählen? Fudge überzeugen, dass die Auroren nicht mehr nach ihr fanden sollten? Harry schüttelte den Kopf. Beide dieser Optionen waren ausgeschlossen, da er weder in Dumbledore noch in Fudge jegliches Vertrauen hatte.

Er würde dies wohl in die eigene Hand nehmen müssen, sobald er Bellatrix noch einmal treffen sollte. ,Mit Sicherheit treffe ich sie demnächst wieder.', dachte er. ,Bei dem Verlaufmeines Lebens...' Er konnte nicht ahnen, wie falsch er damit lag.


Am nächsten Tag

Harry saß an dem Schreibtisch in der Bibliothek und fraß weitere Flüche, Zauber und Taktiken in sich hinein, als Nym, die Tür aufknallend, ins Zimmer stürmte. Überrascht wandte sich Harry um und sah, dass Nyms Gesicht wutverzerrt war. In ihrer Hand hielt sie die beiden Briefe von Bellatrix, die Harry unvorsichtigerweise auf dem Bett in seinem Zimmer liegen gelassen hatte.

Nym knallte ihre Hand mit den Briefen auf die Tischplatte vor Harry und schrie „WAS IST DAS?"

Harry hob die Augenbrauen, überrascht und dennoch verärgert davon, wie Nym auf die Briefe reagierte. Er hatte ohnehin vorgehabt, ihr später davon zu erzählen.

„Briefe, würde ich sagen. Wieso schreist du so rum?", fragte er. sichtlich verärgert.

„Wie kannst du nur! Das sind Briefe von Lestrange! Sie hat Sirius ermordet und die Longbottoms gefoltert und-" „Das weiß ich alles selber, okay Tonks? Und sie hat nichts davon aus freiem Willen getan! Rodolphus hat Bellatrix unter dem Imperius gelegt und Bellatrix hat sich, falls du nicht lesen kannst, in den Briefen dafür entschuldigt und setzt jetzt ihr-"

„Oho! Und jetzt sind wir auf einmal mit dem Erzfeind auf Vornamensbasis und mit der eigenen Freundin beim Nachnamen! Ich wette du triffst sie heimlich und ihr treibt's miteinander oder was weiß ich! Was soll das? Hintergehst du mich etwa?" Nym fuchtelte wütend mit ihren Händen herum und ihre Augen, als auch ihr Haar wurde rabenschwarz.

,Willst du deswegen nichtmit mir schlafen! Weil so eine Todesserschlampe besser ist als ich! Oh nein... Ich weiß, du denkst wohl, nur weil du diese besonderen Kräfte hast kannst du dir alles erlauben, hm! Wenn du glaubst, ich lasse mir gefallen, dass du hinter meinen Rücken rücken mit anderen Frauen rummachst, dann irrst du dich gewaltig! Ich hab genug Auswahl!"

Harrys Kinnlade klappte herunter. Das war Nym? Er konnte, nein, er wollte eher nicht verstehen, warum Nym einen derartigen Aufstand wegen Briefen machen und ihn dann auch noch beschuldigen würde. In seiner Brust breitete sich ein unangenehmes Gefühl aus und er kämpfte die Bitterkeit zurück, die bei ihren Worten aufgekommen war. Er schüttelte seinen Kopf, teils enttäuscht, teils traurig.

„Was zum Henker ist dein Problem Tonks? Vertraust du mir etwa nicht?" Er versuchte, seine Worte so wenig bitter klingen zu lassen wie möglich, doch ihm gelang es nicht zu verbergen, wie sehr ihre Worte ihn verletzt hatten.

„Glaubst du etwa, ich betrüge die Frau, die mir als erste das Gefühl gegeben hat, geliebt zu werden? Die erste, die jemals etwas für mich empfand? Glaubst du etwa, ich sei ein arroganter, überheblicher Idiot, der seine FREUNDIN BETRÜGT! NUR WEGEN BRIEFEN, DIE UNSCHULDIGE LEBEN RETTEN! GLAUBST DU DAS!"

Harry spürte, wie die Magie um ihn herum knisterte und er am ganzen Körper vor Wut und Enttäuschen zitterte. Er ballte seine Hände so fest zu Fäusten, dass sich seine Fingernägel in das Fleisch seiner Handflächen schnitten. Er war mehr als nur enttäuscht. Innerhalb von wenigen Tagen, ja von wenigen Stunden, war Nym von einer lieben, sorgenvollen Freundin zu einer eifersüchtigen und vorurteilsbefallenen Hysterie geworden.

Die Erkenntnis traf Nym wie eine Ohrfeige. Entsetzt taumelte sie einige Schritte zurück, als sie erkannte, wie falsch sie gelegen hatte. Wie konnte sie nur etwas Derartiges denken? War sie so sehr von ihrer Eifersucht voreingenommen, dass sie das Offensichtliche übersah?

„Ich… Ich…oh Gott…" Tränen kullerten ihr aus den Augen und sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, vor Scham vor ihr selbst. Die letzten Tage waren hart für sie gewesen und sie hatte nicht nachgedacht, als sie in die Bibliothek gestürmt war. Sie wusste nicht warum, aber sie hatte das Gefühl, dass Harry etwas vor ihr verberge. Ihre Eifersucht und ihr Misstrauen hatten einfach Überhand genommen und als sie die Signatur der Briefe gesehen hatte, hatte es einfach Klick in ihrem Kopf gemacht.

„Oh Gott… Harry… Ich…Es tut mir Leid, ich habe nicht nachgedacht und-" Nym versuchte, Harry zu umarmen, doch er schüttelte sich freu und trat einige Schritte von ihr weg. Er schüttelte noch immer den Kopf, verletzt von ihren Worten.

„Hör auf damit. Ich will jetzt davon nichts mehr hören!" Wütend und verletzt nahm er die Briefe vom Tisch, stürmte ohne ein weiteres Wort an Nym vorbei und ließ die Tür hinter sich zuknallen. Nym hörte, wie die Tür zu seinem Zimmer ebenfalls zuknallte und dann das Klicken des Schlosses.

Verzweifelt rannte sie ebenfalls die Treppe hoch und hämmerte mit ihren Fäusten gegen die Tür. Hatte sie innerhalb weniger Momente alles zerstört, was sich zwischen ihnen aufgebaut hatte?

„HARRY! BITTE! ES TUT MIR LEID!", schrie sie durch die Tür. „HÖR MICH AN! BITTE!" Sie rüttelte verzweifelt an dem Türknauf, doch Harry hatte die Tür auch noch magisch verriegelt. Nym rüttelte und hämmerte noch einige Minuten lang an der Tür, bevor Harrys Stimme aus dem Innern des Raumes klang. Sie klang gebrochen und verletzt.

„Verschwinde! Ich will alleine sein!"

Nym hämmerte noch einige Male gegen die Tür, bevor sie schluchzend an Harrys Tür zusammensank und sich zusammenkauerte.

„Oh Gott, was habe ich getan? Ich habe alles kaputt gemacht! Ich bin so dumm…so dumm!", murmelte sie. „Und alles ist die Schuld von ihr! Lestrange diese Schlampe! Alles ist ihre Schuld!" Mit verquollenen Augen rappelte sie sich auf, blickte die Tür an und ging dann in ihr Zimmer. Sie musste Harry Zeit lassen, sich entschuldigen und vor allem musste sie an sich arbeiten. Sie betete, dass sie nicht alles in einem Moment der Dummheit zerstört hatte und dass sie ihre Beziehung noch retten könnte.

Nym bemerkte nicht, wie Andy am anderen Ende des Flurs stand und zufrieden auf sie hinabgrinste. Noch immer grinsend wandte sie sich um, um diese kleine Information von Harrys und Nyms Streit weiterzugeben.


CRUCIO! "

Voldemort stand mit erhobenen Zauberstab vor einer am Boden liegenden Gestalt, die sichin Qualen hin und her wälzte und verbissen versuchte, nicht zu schreien.

,Seht wie der dunkle Lord mit Verrätern umgeht, ihr Würmer! CRUCIO!" Von Schmerzen gepeinigte Schreie hallten durch die Gewölbe der unterirdischen Festung, die sich Voldemort, der dunkelste Zauber seit Jahrhunderten, im Norden von England geschaffen hatte. „Du hattest alles, Bella! Absolut alles! Mein Vertrauen, mein Wissen, ja sogar beinahe meine Macht! Wie konntest du mich nur hintergehen? Nach Jahren der Treue?"

Die vor Schmerzen verkrümmte Figur am Boden vor dem dunklen Thron hob langsam den Kopf. Bellatrix schwarzen Haare hingen ihr wild über die Schultern und Schweißtropfen standen ihr auf der Stirn. „Ich hasse dich, du Scheusal!", spie sie und schrie erneut auf, als sie der Cruciatus erneut traf. Hilflos krümmte sie sich, als sie die Qualen durchstand, die ihr Voldemort auferlegte.

Die Todesser, die an den Wänden der Kammer entlang standen, lachten höhnisch, als sich Bellatrix unter Qualen, die alles Erdenkliche übertrafen auf dem Boden hin und her wand. „Du Schlampe! Niemand spricht so mit mir! NIEMAND! EX CRUCIO MAXIMA!", schrie der dunkle Lord außer sich vor Zorn. Wer hätte gedacht, dass die von allen gefürchtete und dem dunklen Lord treueste Bellatrix Lestrange, jetzt Black, ihn hintergehen würde? Ihn verraten würde? Ihn ausspionieren würde?

Der Verrat traf den dunklen Lord mehr, als er zugeben wollte. Erneut schrie er den erweiterten Cruciatus und richtete den Zauberstab auf Bellatrix, der bereits das Blut aus den Mundwinkeln herunter lief.

Die Welt wurde vor Bellatrix Augen erst weiß, dann schwarz, dann weiß und schwarz gemischt, und dann wieder normal. Schmerzen, die sogar den Cruiatus übertrafen, peinigten jede einzelne ihrer Zellen dermaßen, als würde sie ertränkt, verbrannt und gleichzeitig gesteinigt werden, während man ihr am lebendigen Leibe die Haut vom Körper zog und ihr das Fleisch schichtweise von den Knochen riss.

Als Voldemort nach einigen Minuten den Fluch von ihr nahm, sackte sie völlig erschöpft zusammen. Die Todesser lachten. Sie bot einen erbärmlichen Anblick, schmutzig, in zerfetzten Kleidern, vergewaltigt und misshandelt. Doch sie war Bellatrix Black und sie würde Voldemort nicht die Genugtuung bieten und um Gnade winseln. Sie sammelte ihre gesamte verblieben Kraft und formulierte deutlich ihre Wörter.

„Töte mich.", murmelte sie, die Verachtung trotz der geringen Lautstärke noch immer deutlich hörbar.

„Töte mich, wenn es dir Freude bereitet. Du Bastard…Du weißt nicht, wozu Harry Potter instande ist! Er wird dich einäschern!"

Voldemort lachte humorlos auf. Ein kaltes, angsteinflößendes Lachen. „Oh nein.", sagte er „ich werde dich nach Azkaban schicken, meine Teuerste. Die verbliebenen Dementoren werden sich sicher an dir erfreuen. Achja… und du freust dich sicherlich zu hören, dass wir Potter eine Falle stellen werden… Vielleicht springt am Ende doch noch etwas Nützliches aus deinem Verrat heraus. Potter und mich einäschern! Muahauhaha!"

Das gesamte Gewölbe wurde von Voldemorts psychopatischem Gelächter erfüllt und bald darauf stimmten seine angsterfüllten Todesser mit ein. Bellatrix betete, dass Harry nicht in die Falle tappen würde. Er war der einzige, der ihr helfen konnte.


Author's Note

Sooo… das wars für heute. Weide: ich glaub ich kanns nicht lassen;) Mir habens diese „ominösen Sätze" einfach angetan. Ich hoffe der Verlauf der Geschichte erscheint nicht zu eilig, aber ich will so früh wie möglich zum wesentlichen, wichtigeren und auch spannenderen Teil der Geschichte gelangen –wibbel- Naja, wie ihr seht ist auch Harry emotional noch nicht so fit, und von Tonks wolln wir erstmal gar nicht reden ;) Bella wird KEINE verschmuste Schmuskatze (oder wies auch immer war xD), der letzte Teil hat das wohl bewiesen. Ich denk mal, so was härtet schmerzlich ab. Ahja, und falls einer meinen sollte, dass Tonks überreagiert habe… genau so kanns laufen, ich weiß es aus eigener erfahrung!Weide, wegen Kap4. eigentlich sollte bella auch erst in diesem Kap erscheinen, aber ich habs dann doch umgeändert, weil es so zeitlich besser hinhaut. (man wirds später erkennen)

greetz- moppl

danke an: Jean (nix schmusekatze ;)), Elektra v. Helsing (oha, 4 reviews- fettes thx) Weide und teddy

lasst mir ne review da!