They betrayed me

Kapitel 8 – Grünes Licht

Teil 3

Bellatrix spürte die vertraute Kälte, die in ihr hochkroch, als sie sich der Festung näherte. Der Boden war hart, glitschig und kalt. Die Dementoren, die sie flankierten, bemühten sich nicht einmal mehr, ihre Ketten zu packen. Bellatrix zitterte am gesamten Leib, als die verhassten Bilder in ihr hochkamen… die Schreie ihrer Eltern, die Erinnerungen, wie sie vergewaltigt wurde, Sirius, wie er durch den Torbogen stürzte… Sirius…

Schreie von gequälten, dem Wahnsinn verfallenen Gefangenen, hallten von den Zinnen und Türmen hinab und noch immer, wie schon damals, stürmten die grünlich erhellten Wolken über den Gipfeln der schwarzen Festung in einem Angsteinflößendem Chaos.

Die eisernen Torflügel krachten auf und Bellatrix Loranna Black trat zum zweiten Mal in ihrem Leben in ihre eigene, persönliche Hölle ein.

Pervers. Böse. Verdammt.

Azkaban.


Blamm

Die schweren Türen zum Verhörsaal des Zaubergamot schlugen krachend zusammen. Auf der linken Seite saßen sie, die Mitglieder des Zaubergamot, zu zwei Vierteln bestehend aus Todessern, zu einem Viertel aus korrupten Reichen und zu einem Viertel aus verblendeten Fudge- Lakaien. Sitzreihen an allen Wänden des Saals reihten steigertensich bis nach oben an die Decke und auf jedem der Plätze saß ein Ministeriumsbeamter.

Sie alle hatten einen Ausdruck von reiner Abneigung auf ihren Gesichtern, als Harry von den Dementoren zitternd in den Stuhl gestoßen wurde. Noch immer hallten die Schreie seiner Mutter durch den Kopf, und Harry glaubte, dass der Saal von einem alptraumhaften, grünlichen Licht erhellt wurde. Das Gemurmel der Menschen kam ihn wie ein hasserfülltes Zischen vor und in Harrys Magen drehte es sich.

„Gott, das kann nicht sein…", murmelte er. Er konnte nicht glauben, was ihm vorgeworfen wurde. Er konnte einfach nicht glauben, dass er, in dem Moment, in dem er am meisten Hilfe brauchte, verraten wurde. Erst von Nym, jetzt wieder einmal von der Zaubererwelt. Er lachte innerlich, weil er bereits wusste, dass am nächsten Tag ganz groß im Tagespropheten stehen würde, er wäre ein Verbrecher. Einmal mehr wurde er verraten, hintergangen und schließlich fallen gelassen.

Mit absoluter Verachtung betrachtete er jeden einzelnen der anwesenden Personen und jedem einzelnen von ihnen lief ein kalter Schauer über den Rücken. Die Furcht einflößende Macht, die Harry ausstrahlte, ließ die weniger mutigen Gamot- Mitglieder bibbern. Spätestens jetzt war bei den letzten völlig klar, dass diese Person nicht unschuldig sein konnte.

Die Tür über den obersten Rängen schwang auf und es traten Dumbledore, gefolgt von den Weasleys und Hermione hinein. Sie alle trugen, wie es aussah, Kartons, die mit schwarzen Tüchern abgedeckt waren. Nym und Remus waren nirgendwo in Sichtweite.

„Nun denn, meine Damen und Herren, da nun alle Personen anwesend sind, beginnt die Verhandlung."

Fudge selbstzufriedenes Grinsen trieb Harry die Übelkeit in den Magen. Amelia Bones, die Hexe, die ihn beim letzten Mal verhört hatte, war ebenfalls nicht zu sehen. Stattdessen war Percy Weasley an ihre Stelle getreten. Pompös und arrogant schob er seine Brille zu Recht und erhob sich.

„Angeklagter, nennen sie ihren Namen!", rief er. Harry schnaubte verächtlich, sagte jedoch nichts. Percy räusperte sich, und sagte dann nochmals „Angeklagter, ihren Namen!"

Als Harry noch immer nichts sagte, nickte Fudge einem seiner größeren Lakaien zu und deutete ihm mit einer Handbewegung, Harry zum Sprechen zu bringen. Vor den Augen des gesamten Zaubergamot schritt der Bulle nach vorne zu Harry und schlug ihm kräftig in den Magen. Harry spürte, wie eine der sowieso stark angeknacksten Rippen unter dem Aufprall der Faust brach und keuchend übergab er sich.

Spätestens jetzt hätte Harry erwartet, dass Dumbledore oder einer seiner „Freunde" eingeschritten wäre, doch als er sich von dem Schlag erholt hatte und aufblickte, saßen sie noch immer in den oberen Rängen, noch immer auf ihn herabblickend. Ron hatte sogar ein Grinsen auf dem Gesicht, das Harry ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte.

„Nun gut, dies wird ihnen mit Sicherheit nicht positiv angerechnet. Ist einer der anwesenden mit den Personaldaten des Angeklagten vertraut?"

Harrys Augen schweiften durch den Raum und blieben bei Hermione hängen, die ihre Hand erst zögerlich, aber nach einem Blick von Dumbledore dann fest entschlossen hob.

„Ihr Name, Miss?", fragte Fudge, wohlwissend, wie Hermiones Name lautete.

„Hermione Jane Granger. Ich bin mit seinen Personaldaten vertraut."

„In Ordnung, bitte nehmen sie im Zeugenstand Platz, Miss Granger."

Hermione nickte mit einer emotionslosen Maske und setzte sich auf den Stuhl, der einige Meter zu Harrys Rechten erschien. Hätten Blicke töten können, wäre Hermione bereits tot. Dennoch, Harry wäre wohl genauso tot, denn beinahe der gesamte Zaubergamot starrte ihn mit bitterbösen Blicken an.

„Wie lautet der Name des Angeklagten, Miss Granger?", fragte Percy.

„Harry James Potter."

Percy nickte, und ein Schreiberling, der Harry von der Eifrigkeit stark an Percy erinnerte, schrieb hasitg seinen Namen auf ein Pergament.

„Wann ist der Angeklagte geboren, Miss Granger?"

„Am 31. Juli 1980."

„Woher kennen sie den Angeklagten, Miss Granger?"

„Wir besuchten in den letzten fünf Jahren gemeinsam Hogwarts, Sir."

„Bitte geben sie uns eine objektive Beschreibung von Mister Potters Charakter."

„Nun… er neigt dazu, überaus impulsiv und unüberlegt zu reagieren, wobei er sich nicht groß darum kümmert, ob andere Leute dabei zu Schaden kommen oder nicht. Es ist schwer, ihn in irgendetwas reinreden zu wollen, ohne dass er dabei explodiert. Dies hat auch zu dem Tode mehrer Menschen geführt. Sein Geisteszustand ist äußerst instabil und ich fürchte, Harry Potter ist nicht mehr der selbe Mensch wie früher…"

Percy nickte abermals und blickte Fudge fragend an.

„Vielen Dank, das wäre dann alles, Miss Granger. Sie dürfen sich auf ihren Platz zurückbegeben."

Hermione nickte und stieg die Reihen wieder zurück zu ihrem Platz hoch. Fudge räusperte sich und stand auf.

„Harry James Potter. Sie werden heute, am 28. August, des Mordes an 42 unschuldigen Menschen, sowie der Benutzung und Ausführung von dunklen Künsten angeklagt. Was haben sie dazu zu sagen?"

Harry hob seinen Kopf und starrte Fudge direkt ins Gesicht. Er wusste, das, was er nun sagen würde, würde ihn einen Aufenthalt in Azkaban einbringen, doch es kümmerte ihn einen Scheißdreck. Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und dennoch hallte es an den Wänden des Saals wieder.

„Hör gut zu, Fudge. Sollte ich jemals wieder einen Zauberstab in die Hand bekommen, ich schwöre es dir, du wirst um Gnade winselnd auf den Knien vor mir Kriechen und nur allzu glücklich den Dreck von meinen Sohlen lecken. Ich schwöre es dir, wenn du heute diesen Fehler begehst und einen Unschuldigen verurteilst, sollst du bis in alle Ewigkeiten verdammt sein. Ich schwöre es dir."

Der gesamte Saal war verstummt, als Harry endete. Niemand wagte es, auch nur den Atem laut herauszulassen, so sehr waren die Hexen und Zauberer des Gamot geschockt.

Fudge schluckte sichtlich schwer, fasste sich jedoch wieder schnell und verengte die Augen zu Schlitzen, ein diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht.

„Harry James Potter, so eben ist eine weitere Anklage gegen sie aufgekommen. Hiermit werden sie des Mordes an 42 unschuldigen Menschen, der Benutzung und Ausführung von dunklen Künsten sowie der leiblichen Bedrohung am Zaubereiminister angeklagt. Da der Angeklagte nichts mehr dazu zu sagen hat, bitte ich nun den Zaubergamot, ihre Stimme abzugeben. Jeder, der für einen lebenslänglichen Aufenthalt in Azkaban ist, der hebe nun seine Hand."

Harry beobachtete mit absolutem Unglauben, wie beinahe ausnahmslos (vier Hexen und zwei Zauberer hoben nicht ihre Hand) jede der anwesenden Person, sogar Dumbledore und seine „Freunde" die Hand hoben.

„Jeder, der gegen einen lebenslänglichen Aufenthalt in Azkaban ist, der hebe nun seine Hand."

Nur die vier Hexen und zwei Zauberer, die auf der rechten Seite des Saals saßen, hoben die Hand.

Mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck wandte sich Fudge nun um, Harry diabolisch anstarrend. Er entrollte einen Pergamentbrief und las daraus vor.

„Der Angeklagte ist hiermit zu einem lebenslänglichen Aufenthalt in Azkaban verurteilt. Des Weiteren werden alle seine Güter und Habe mit augenblicklicher Wirkung vernichtet." Auf diese Worte hin erhoben sich Hermione, Ron und Ginny und traten, die Kisten tragend, nach vorne, direkt vor Harry.

Dumbledore trat ebenfalls nach vorne und blieb vor Harry stehen. Abscheu, doch auch ein berechnendes Funkeln war in seinen Augen, als er mit strenger Stimme sagte, „Harry… ich bin zutiefst von dir enttäuscht. Es macht mich traurig, einen weiteren Zauberer zu sehen, der dem Bösen verfallen ist. Ich hoffe man ist dir im Leben nach dem Todgnädig."

„Leck mich, du alter, verranzter und berechnender Wichser. Ich werde persönlich kommen, um dir eine Lektion zu erteilen, verlass dich drauf!" Harrys Fokus wurde rot getrübt, als er Dumbledore hasserfüllt anfuhr. Hass und Wut pulsierten durch seine Adern wie brodelnde Lava, sein zerbrochenes Herz betäubend. Er ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn dieser Verrat traf.

Als Dumbledore mit einem Kopfschütteln nach hinten trat, schritt Ron nach vorne und zog das Tuch von der Kiste. Mit einem Grinsen zog er etwas heraus… es war ein seidiger, schimmernder Stoff und Harrys Augen weiteten sich, als er erkannte, dass Ron den Tarnumhang seines Vaters in der Hand hielt.

„Potter… du bist ein kleiner, verdammter Bastard! Du hast immer alles bekommen, was du wolltest! Aufmerksamkeit! Ruhm! Geld! Doch damit ist jetzt Schluss! Hier, das ist, was ich von dir halte, du Abschaum! Incendio!"

Ron warf den brennenden Tarnumhang Harry vor die Füße und lachte, als Harry ein schmerzerfülltes „NEEEEIIIIIN!" ausstieß. Heiße Tränen rollten seine Wangen hinab und er rüttelte, von Schüttelkrämpfen gepeinigt, an den Eisenketten, die ihn an den Stuhl fesselten.

„Du gottverdammtes Arschloch, Weasley…". Flüsterte er, als die letzten Reste seines Umhangs zu Asche verbrannten. Doch wenn Harry dachte, dass das Schlimmste, oder eher das Grausamste überstanden hatte, so täuschte er sich.

Hermione, einen Blick, der voll von Enttäuschung und Vorwurf war, trat nun hervor und zog ein Buch aus ihrem Karton. Als sie es aufklappte, sackte Harry, voll von Entsetzen, in seinem Stuhl zusammen.

Hermione hielt das Fotoalbum seiner Eltern in der Hand, das Hagrid ihm im ersten Schuljahr geschenkt hatte.

„Du bist eine Enttäuschung, Harry", sagte sie. „Du hättest so groß werden können, so viel erreichen können… doch was tust du? Du hintergehst uns, uns alle! Du bist abstoßend, Harry… abstoßend, hörst du? Deine Eltern würden sich für dich schämen, wüssten sie von diesem Akt des Bösen! Hier, das brauchst du nicht mehr!"

Hermione warf ihm das Album vor die Füße, so dass es mit dem Kopf zu ihr lag und er die Fotos richtig herum sehen konnte. Harrys Augen wurden erneut feucht, als er sah, wie sein Vater, seine Mutter und Sirius ihm glücklich zuwinkten. Es war das Hochzeitsfoto.

„NEIN! Das wagst du nicht, du Miststück! DAS WAGST DU NICHT!" Harry schrie aus Leibeskräften, verstummte jedoch, als Ron mit seiner Faust weit ausholte und ihm so stark in den Magen schlug, dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde. Er hörte nur noch verworren, wie Hermione mit kalter, hasserfüllter Stimme sagte, „Acide!"

Vor Harrys von Tränen erfüllten Augen verätzte das Fotoalbum. Harry konnte noch immer das lächelnde Gesicht seiner Mutter sehen, bis sich das Album in eine dämpfende und blubbernde Pfütze aufgelöst hatte.

Schluchzer, begleitet von weiteren, brennenden Tränen, stiegen in ihm auf.

„Gott, nein…", murmelte er, nicht fassend, was dort vor sich ging. Doch ein Ende seiner Qual wurde ihm noch immer nicht gewährt, als Ginny in den Karton griff und einen Käfig herauszog. Weiße Federn und bersteinfarbene Augen blickten Harry in die Augen.

Hedwig.

Ginny nahm Hedwig brutal aus dem Käfig und stellte sich vor Harry auf. Tränen standen ihr im Gesicht und Harry hatte den Drang, ihr die Tränen mit absoluter Brutalität aus dem Gesicht zu schlagen.

„Ich habe dich geliebt, Harry… geliebt! Und jetzt tust du mir so etwas an! Du bist… du bist einfach nur anwidernd! Hedwig brauchst du nicht mehr, und dass sie jetzt stirbt ist deine Schuld!"

„Nein…nein…nein…nein!"

Ohne ein weiteres Wort nahm sie Hedwigs Genick in beide Hände und zerbrach es.

Krack

Nicht nur Hedwigs Genick brach, nein, auch Harry spürte, wie sein Herz zerbrach, als er

einen markerschütternden Schrei ausstieß und immer wieder und wieder „NEIN!" schrie.

„ICH HASSE EUCH! IHR VERDAMMTEN HUNDE! ICH BIN UNSCHULDIG! UNSCHULDIG! IHR HUNDE!"

Harry rüttelte hysterisch an den Ketten und er schrie solange, bis er weinend und zitternd wieder im Stuhl zusammensank, die Stimme heiser vom Schreien.

„Führt ihn weg… das ist ja erbärmlich.", sagte Fudge hasserfüllt, als er verächtlich auf Harry hinabblickte, dessen Gesicht Tränenverschmiert war.

Als die Türflügel aufschlugen, spürte Harry wieder, wie die eisige Klaue von ihm Besitz ergriff und ihm die Eingeweide einfror. Die Dementoren waren gekommen.

Gekommen, um ihn nach Azkaban zu bringen.

Das letzte, was Harry sah, war das kränklich grüne Licht, das ihn nun, wo er von Dementoren flankiert wurde, den Weg leuchtete.

Seine Schreie waren noch Minuten später hörbar, immer und immer von den kalten und leblosen Steinwänden wiederhallend.

Ende Teil 3


Author's Note :

Hoihoihoi! So, hier bin ich wieder, hoffe ihr habt mich vermisst. ;) Ich muss echt sagen, dass Chap zu schreiben war emotional echt derbe auslaugend und Harry tut mir echt Leid… na ja, und dass ich die Wiesel+ Besserwisserin nicht leiden kann, kommt hier wohl ganz gut raus. Ab dem nächsten Chap (Chap10) geht das Rating auf M, ihr werdet also einiges lesen können, was um Grade grafischer und düsterer ist. Hui, das waren echt viele reviews… daran will ich mich doch glatt gewöhnen ;) So, noch was zu sagen? Achja, Rudi, rate mal, wer moppl ist… kennst noch den Dang, bzw „Mein ist die Rache?" :P (meine aoladresse war im arsch…)

Bellatrix wird übrigens definitiv in Azkaban landen… aber Harry? Na wer weiß… xD Was aus Harry wird, klärt sich in den nächsten Chaps. Dass Harry überlebt hat verdankt er der „Power of love" :P Bella und Harry werden sich noch nicht begegnen… NOCH nicht! seid gespannt und reviewt, ich versprechs, es wird sich lohnen! (fragt Jean ;))

Danke an – Elektra, Rudi (danke für die vielen reviews), Jean (pink 4eva :P), katzura (es wird noch verwirrender :P), blab, c0m3r, master, teddy172 und weide (oha… sorry, weide assoziier ich gleich mit nem mann. Wegen „alter weidemann", jemand, den ich kenne ;P, na dann „Yeah! DIE hab ich schon vermisst!":P)

Reviewt!

WICHTIG! RATING STEIGT AUF M !

Cheers - moppl