They betrayed me
Kapitel 22 – Angst, Schmerz, Blut
Scipio betrachtete missmutig den kleinen, vor Angstschweiß triefenden Mann. Menschen waren doch erbärmliche Kreaturen... Seine spitzen Eckzähne blitzten im Mondschein des hellerleuchteten Himmelstrabanten, der voll und rein ueber ihren Köpfen schien, als er seine Zähne bleckte.
Armseliger Mensch hin oder her, Scipio verspürte einen ungesunden Blutdurst, und der Angstschweiss versprach einen guten Beigeschmack abzugeben... Unvermindert blieb Scipio abrupt stehen, warf seinen beiden Weggefähren einen kurzen Blick zu und schloss die Augen.
Fürst Nosferatu wuerde es nicht gutheissen, wenn der kleine, eingeschüchterte Sterbliche blutentleert auf den Strassen von London entdeckt würde... Dennoch, der Blutdurst war überwältigend, und Scipio spürte bereits leicht den Kontrollverlust, der einen Vampir überkam, sollte er unter zu hohem Blutmangel leiden...
"Tristan!", rief er, seine Stimme bereits rau und trocken. Tristan drehte sich um - er und Pettigrew waren einfach weitergegangen, keiner der beiden so sehr vom Blutdurst erschüttert wie Scipio. Kein Wunder, denn Tristan hatte die bildhübsche Taenzerin, die sie auf der Fähre von Frankreich nach England getroffen hatten, bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt, nachdem sie seine körperliche Lust gesaettigt hatte.
„Was?", zischte sein Gefährte.
„Ich habe Durst. Ich habe seit Paris keinen Tropfen Blut mehr gesehen, weil dieser... Mensch... uns nur über menschenleere Strassen geführt hat. Und ich hatte keine Frau zum Abendessen."
Tristan lachte harsch, seine Stimme seidig und melodisch. Das Mondlicht fiel seitlich auf sein Gesicht, so dass sein blasses Profil weiss erschien, leichenblass...
„Ist es noch weit?", fragte Tristan ihren menschlichen Wegführer.
Pettigrew zuckte zusammen, überrascht, angesprochen zu werden... und entsetzt, denn er hatte durch das Türloch in der Kajüte gelinst, von einem perversen Voyeurismus besessen. Er hatte es eindeutig bereut, doch als Tristan begonnen hat, die wunderschöne Frau sinnlich zu verführen, schien sein Gesicht an der Tür festzukleben, sein Blick auf das Paar fixiert.
Eine Stunde lang hatte der Vampir die Frau verwüstet, dann, als sie lächelnd, noch von einem erderschütternden Hoehepunkt euphorisch, von Tristan auf das Bett gesunken war, hatte er sie scheinbar geliebkost, geküsst, ihren Nacken mit seinen Lippen abgekühlt.
Die Frau... war es Maureen? Oder Marie?... die Frau hatte anfangs genüsslich geseufzt, doch nach wenigen Sekunden hatte sie angefangen zu zucken... im Bett herumzurollen, ihr Nacken fest im Biss des Vampirs.
Pettigrew hatte Alpträume von jener Nacht... einen Mensch zu sehen, der gerade ausgesaugt wird, stellte sich fuer Peter als ein als ein allzu traumatisierends Erlebnis heraus.
„Ich- ich denke nicht. Ein, oder zwei Stunden Fussmarsch von London nordwärts, dort erwarten uns die Männer die der Dunkle Lord geschickt hat."
Tristan wandte sich zu Scipio.
„Zwei Stunden. Hälst du noch so lange aus? Oder spürst du schon den roten Durst?"
Scipio starrte Tristan kurz an, und wandte sich dann zu Pettigrew.
„Zwei Stunden? Das... das... ist... zu... lang..."
Scipios Blickfeld wurde erst dunkel, dann rot... seine Fangzähne wuchsen und sein Gesichtsausdruck wandelte sich von hungrig zu lustvoll und blutrünstig.
Pettigrew hatte noch nie mehr Angst in seinem Leben...
994 nach Chr.
Harry spürte eine brutale Wut in sich hochkochen, als die Tür zu seiner Zelle zufiel und Slytherin, gefolgt von Beliar, die dunkle, vermoderte Kammer verließ. Blinde Wut quoll in ihm hoch, als er sich vorstellte, was Beliar Sophie antun könnte. Hass, Zorn und Blutlust kämpften ihn ihm um die Oberhand, und nur eine kleine Flamme Vernunft und Logik ging halbherzig gegen die anderen Emotionen unter.
Unbewusst für Harry glühten seine Augen, wandelten sich in ein dunkleres Grün. Der ganze Raum begann, erleuchtet durch seine unnatürlich glühenden Augen, in einem giftigen Grün zu schimmern. Doch Harry nahm nichts davon war, seine Verstand von Gedanken von Angst, Schmerz und Blut besessen.
Es klirrte einige Male metallisch, und Metallsplitter flogen überall in Raum herum, Fetzen der Eisenketten, die Harry ahnungslos gesprengt hatte. Funken sprühten, als die Eisenteile scharf an den Steinwänden entlangschabten, und die gesamte Zelle schien für einige Augenblicke wie ein höllisches, dämonisches Inferno.
Mit einem Zornentbrannten Grollen erhob sich Harry, schüttelte die verbliebenen Ketten wie Schmutz von sich ab und starrte auf die Tür. Sein Blick, hasserfüllt, fixierte sich auf die Wache die, alarmiert von dem Getöse und der Hitze, die aus der Zelle drangen, an das Türfenster getreten war und durch die Gitterstäbe linste.
Er wusste nicht, was mit ihm geschah, als die Tür aus ihren Angeln flog, ihn die fünf Meter über den Korridor schleuderte und ihn schliesslich an der gegenüberliegenden Tür zu Muss zerquetschte.
Das Wesen, das ruhig aus qualmenden Zelle in den dunklen Korridor trat, war nicht mehr Harry. Seine Augen waren schwarz, schimmerten jedoch, wie Perlen aus Obsidian... doch der Anblick brachte keine Freude, er versprach nur Angst, Schmerz und Blut.
Salazar und Beliar wirbelten herum, als sie das Getöse vernahmen, das aus den Gewölben unter ihnen, die sie gerade erst verlassen hatten, zu ihnen durch die Wendeltreppen hinauf drangen.
„Lass das Mädchen verschwinden und hole Illadan. Ich kümmere mich um Dorians Schützling, und komme dann nach. Wir geben Hells Pit auf. Dorians Ritter werden bald hier sein, und wir sind noch nicht bereit, eine Schlacht gegen meinen alten Herrn siegreich zu beenden."
Beliar verbeugte sich, seine schmutzige Glatze im Schein der Fackeln nur kurz offenbarend, und verschwand dann in einen seitlichen Korridor. Salazar wandte sich der Treppe um, stieg jedoch nicht hinab.
„Nein... das ist noch nicht unserer Kampf, Harry Potter. Doch du sollst deine kleine Freundin für eine Weile nichtmehr wiedersehen. Eve, dein Herr ruft dich!" Er sprach den letzten Satz in Parsel, und aus einem Loch über ihm in der Decke, kam eine finstere Antwort.
Salazar lachte, sagte „Iss. Iss meine Schöne, solltest du es schaffen. Es schwarzer Avatar, ein relativ zorniger Avatar erwartet dich in den Gewölben... halte ihn auf, oder töte ihn, wenn du kannst. Du hast mir lange deinen Dienst erwiesen, das soll dein letzter Kampf sein!"
Harry, nunmehr aus einem Wechsellicht aus Grün und Schwarz umgeben, hieb links und rechts Flüche mit der bloßen Hand von sich fort, versengte Mann und Mauer mit Wellen von schwarzer Magie. Ein Teil in ihm hatte bereits viel von seiner Menschlichkeit verloren, als er gesehen hatte wie die Bauern und Händler bei dem Überfall abgeschlachtet wurden, doch dies hier war nichts dagegen.
Söldner und Walpurgisritter kamen die Wendeltreppe hinuntergestürmt, Zauberstäbe und Schwerter in den Händen, gewillt, den zornentbrannten Avatar in Stücke zu schlagen. Flüche prasselten aus ihren Zauberstäben auf Harry hinab, doch keiner schien sein Ziel auch nur annähernd zu erreichen.
Es war kein Mensch mehr, der ihnen gegenüber stand, nein, sie kämpften einen sinnlosen Kampf gegen ein Monster.
„Narren!", schrie er in einer Mischung aus Parsel, und einer Sprache, die einem Grollen und schmerzverzerrtem Stöhnen eher ähnelte als Alt- Englisch. „Ich bin ein Avatar der Schatten! Nichts und Niemand widersteht meinem Willen! Nichts und Niemand entgeht meiner Rache, wenn mein Zorn geweckt ist!"
Die Söldner, nur einfache Zauberer und keine Ritter, liessen ihre Waffen fallen und rannten wieder die Wendeltreppe hoch, entsetzt, sich einem Monster gegenüber wiederzufinden. Doch die Walpurgisritter blieben, standen ihrem Mann. Man konnte sie beschimpfen, anschuldigen wie man wollte, doch sie waren Ritter. Diese Männer kannten keine Angst, und sie wussten, dass sie sterben würden, doch sie waren ihrem Hauptmann ergeben, und Salazar hatte ihnen befohlen zu kämpfen.
Arod, einer der Ritter, hob sein Schwert über seinen Kopf und stürzte mit einem lauten Kriegsschrei auf ihr Gegenüber zu, seine langjährigen Kriegsgefährten hinter ihm.
Er landete keinen einzelnen Treffer mit seiner Klinge, bevor er von einer unsichtbaren Faust gepackt und brutal gegen eine Zellentür geschleudert wurde.
Andere Männer, Muggel wie Zauberer, strömten aus den Zellen, hoben die gefallenen Waffen auf und schlugen auf die Männer ein, doch als sie das Massacker erblickten, dass der Avatar unter den Walpurgisrittern anrichteten, wichen sie von ihm zurück oder übergaben sich.
Harry war von Sinnen, schleuderte Männer wie Puppen durch die Gewölbe, trennte Gliedmassen von ihren Gelenken, zermalmte Eisen und Fleisch, versengte Haar und Stoff, vernichtete Leben... wären mehr Männer dagewesen, Harry hätte es nicht bemerkt.
Als er dem letzten Ritter den Kopf vom Rumpf mit seinem eigenen Schwert abgetrennt hatte, liess er das Schwert sinken und schloss die Augen.
Umgeben von Blut, Gliedmassen, Körperteilen und Organen atmete er den süßen Geruch des Todes und der Vernichtung ein, bevor er ein wahnsinniges, bestialisches Lachen von sich gab. Dieses Wesen hatte, wenigstens für diesen Moment, kein Teilchen Menschliches mehr in sich.
Ein Schrei eines anderen Gefangenen liess ihn die Augen wieder öffnen.
Er schloss sie schnell wieder, als er den Kopf eines gewaltigen Basilisken die Wendeltreppe herunterkriechen sah...
1996 nach Chr.
Dunkelheit drohte ihn zu verschlucken, ihn aufzufüllen und zu vernichten. Schmerz und Kälte tanzten in seinen beinahe schon leblosen Augen, schwarz und emotionslos wie die Nacht.
Seine Finger fuhren langsam und ängstlich sein Brust entlangen, ertasteten das groteske Abbild einer ewigen Perversion, eingebrannt in sein Fleisch, auf ewig und immer. Geschwülste und Infektionen überzogen seine Brust, die Rippen stachen noch deutlicher heraus, und seine wachsbleiche Haut schimmerte nichteinmal mehr in dem perversen, grünlichen Licht, das Azkaban erhellte.
Regulus öffnete stöhnend die Augen. Ein weiterer, erfolgloser und vor allem, qualvoller Tag war vergangen, und er spürte, wie die Verwandlung einsetzte... ihn bald zu etwas machen würde, was er mehr als alles andere verabscheute, bekämpft hatte. Andere Gefangene vor ihm hatten schon das gleiche Schicksal erfahren, waren fortgeschickt worden, zu dem einen Ort, wo er bereits schon einmal war...
Es war für ihn die Hölle auf Erden gewesen, kein Ort an dem er länger bleiben wollte, als unbedingt möglich... und bald würde er in alle Ewigkeiten dorthin verbannt werden, als ein hirnloses, gesteuertes Monster. Regulus übergab sich einmal mehr bei diesem Gedanken...
Bellatrix.
Er musste sie hier herausschaffen, bevor sie die nächste Selektion beginnen würden... noch einmal würde er sie nicht retten können... er würde sie nie wieder retten können. Und die Zeit spielte gegen ihn.
„Bella...", flüsterte er von seiner Ecke, direkt am Gitter. Er sah einige, langsame und müde Bewegungen, dann erschien Bellatrix ausgemergeltes und verängstigtes Gesicht an ihrem Zellengitter.
„Mein Gott... Regulus...", flüsterte sie. Erneut, wie schon so oft in den vergangenen Stunden, huschte ihr Blick kurz zu seiner entblößten Brust, und dann, beschämt, wieder zurück zu seinem dünnen, einst so gutaussehendem Gesicht.
„Du musst hier raus...", würgte er mühsam hervor. Seine Stimme begann zu verschwinden, sein Körper zu zerfallen.
Bellatrix ließ ein niedergeschlagenes Glucksen von sich, das Glitzern in ihren Augen gefährlich nahe am Abgrund zum Wahnsinn.
„Wie?", fragte sie verzweifelt. „Sag mir Regulus, wie? Ich hasse diesen Ort, ich fürchte mich vor ihm... ich werde hier zugrunde gehen, bald, wenn ich hier noch länger bleiben muss."
Regulus zuckte zusammen, von einem plötzlichen Krampf erschüttert. Er holte tief Luft, und erläuterte ihr dann seinen Plan. Er war riskant, doch Bellatrix hatte eine Chance.
Albus Dumbledore sog ruhig den Atem ein, als er beobachtete, wie Peter Pettigrew, begleitet von zwei jungen, ungewöhnlich schönen Männern, durch die verlassenen Straßen Londons schritt. Seine Augen, scharf nur in der Nacht, verfolgten aufmerksam, wie mit einem Mal einer der beiden Männer stehen blieb und kurz verharrte, bevor er kurz mit seinen beiden Weggefährten sprach.
Seine Klauen krallten sich um den Rand des Dachsims, als er sah, wie einer der jungen Männer auf Pettigrew zutrat, seine Fangzähne eindeutig glänzend im Schein des Vollmondes.
Vampire
Nicht wissend, was er tun sollte, außer zusehen, wie der Verräter der Potters ausgesaugt würde, fixierte Dumbledore nur seinen Blick noch fester auf die kleine Gruppe. Er war sosehr auf Pettigrew und die beiden Vampire konzentriert, dass er nicht bemerkte, wie aus einer Seitengasse mehrere, wolfsartige Gestalten stürzten.
Der Vampir, der Pettigrew bereits am Kragen gefasst hatte, wirbelte herum, stieß bei dem Anblick eines Erzfeindes ein schrilles Fauchen aus und schleuderte Pettigrew beiseite. Im Schein des Vollmondes zog er zwei lange Silberdolche aus seinem Gürtel und ließ sein Genick knacken.
„Schau an... nun zerfleischen sich die Geschöpfe der Nacht schon auf offener Straße gegenseitig."
Albus Dumbledore unternahm keinen Versuch, den Werwölfen zu helfen, sondern beobachtete den Straßenkampf, der gleich auszubrechen drohte, kalkulierend und neutral vom Dachsims aus.
Wer würde schon eine kleine, ausserordentlich mickrige Eule, von der selben Größe Pidgeons als den größten Magier dieses Zeitalters, Albus Dumbledore vermuten?
Scipio starrte mit Abscheu auf die Werwölfe, die aus den beiden Seitengassen, die sie umgaben, kamen und sie knurrend umkreisten. Mit tödlicher Erfahrung ließ er seine beiden Silberdolche in seinen Händen tanzen, reflektierte das reine Mondlich in den edlen Metallen.
„Ich schätze du bekommst dein Blut, alter Freund.", sagte Tristan, Humor und Vorsicht gleichzeitig in seiner Stimme. Lycanthropen und Vampire waren seit je her Erzfeinde... sie bekriegten sich schon so lange, dass keiner der beiden Seiten nunmehr wusste, woher dieser uralte Hass stammte.
„Bring den Menschen fort, ich verschaffe euch Zeit... und mir mein Abendessen.", antwortete Scipio grinsend, die Mord- und Blutlust deutlicher in seinen dunklen Augen denn je. Sein schwarzes Haar wehte, und verdeckte einen Teil seines Gesicht, sodass die Werwölfe das wahnsinnige Grinsen und die ungewöhnlich langen Fangzähne nicht sahen.
Tristan betrachtete die Werwölfe. Sie waren vollständig grau, und zwei silberne Streifen zogen sich ihre Rücken entlang, und in ihren gelben Augen flackerte Kampfeslust. Sturmwölfe.
Tyr, ihr Anführer, hatte die Sturmwölfe in der letzten Zeit aus den nördlichen Ländern Europas nach England geführt, und die Vampire in Schweden, Norwegen und Finnland hatten seit einiger Zeit keine nächtlichen Gefächte mehr gehabt.
Doch ihr Anführer, Tyr, war nicht anwesend, und so nickte Tristan nur, wohlwissend, dass Scipio sehr wohl mit einem halben Dutzend Werwölfen fertig werden würde. Wäre Tyr jedoch anwesend, ein gewaltiger, dunkelgrauerwolf, dessen Gesicht eine lange, einzelne Narbe zierte, so hätte Tristan niemals seinen alten Freund zurückgelassen, roter Durst hin oder her.
„Richtung Norden!", sagte er zu seinen beiden Weggefährten. Pettigrew war zu entsetzt, um auch nur irgendetwas verarbeiten zu können, und nickte nur. Tristan rollte mit den Augen, packte den armseligen Sterblichen am Oberarm und rannte auf die Wölfe rechts von ihnen zu. Scipio stieß einen Schlachtruf aus, riss sich das Hemd vom Körper und stürmte vor ihnen auf die Wölfe zu.
Mit zwei blitzschnellen Hieben hatte er den Wolf der ihnen den Weg versperrte die Schnauze abgetrennt und zur Seite geworfen.
„Ich komme nach! Geht!", rief er, seine Stimme erregt und kampfeslustig. Tristan nickte, packte Pettigrew fester und rannte die Straße hinab. Die Wölfe ließen ihn gehen, sie hatten ihren Feind in ihrer Mitte.
996 nach Chr.
Zum selben Zeitpunkt, zu dem Harry sich dem Basilisken gegenüber wiederfand, kam Dorian in LaNoir an, erschöpft, doch in keinster Weise gewillt, sich jetzt auszuruhen. Die Flanken seines Pferdes zitterten, ausgelaugt, von dem langen Sprint über die Felder über die Dorian sie gehetzt hatte.
„Bartholomew! Luke!", rief er, während er auf seinem Pferd vor den Toren der Burg hin und herschritt. Ein Kopf erschien über den Zinnen der Mauer.
„Lord Grey! Was ist-"
Dorian unterbrach ihn harsch, und rief „Keine Zeit, öffnet das Tor und sammelt alle Ritter! Und verschafft mir ein frisches Pferd, wir brechen in einer halben Stunde auf!"
Der Kopf über den Zinnen verschwand, und die Torflügel schwangen auf. Luke, ein Knappe, nahm die Zügel des ausgelaugten Pferdes, während Dorian abstieg. Bartholomew, Dorians Hauptmann, kam eine Leiter vom Wehrgang hinuntergeklettert und lief nun auf Dorian zu. Überall im Hof wurden die Befehle, die Dorian vom Tor aus geschrien hatte, ausgeführt, und die Ritter von LaNoir machten sich zum Aufbruch bereit.
Dorian wandte sich zu Luke und sprach ihn an: „Geh ins Dorf, hole die Dunedain und bring sie her. Vergiss nicht, dass Earendil nicht fehlen darf!"
Luke nickte, nahm sich ein frisches Pferd und galoppierte durch das Tor die Straße hinab ins Dorf.
„Was ist passiert? Wo sind Sir Harry and Miss Sophie?", fragte Bartholomew verwirrt.
Dorian schien sichtlich zu altern, als er seinen Dienstältesten anstarrte.
„Salazar und Illadan haben sie. Wir reiten nach Hells Pit."
Eine halbe Stunde später machte sich eine Reiterschar von zweihunderfünfzig Männern auf, um die beiden jungen Schützlinge Dorians aus der gefürchtetesten Raubritterfestung von England zu befreien.
1996 nach Chr.
Scipio bleckte seine Zähne während er einen Werwolf nach dem Anderen anblickte. Hass, Hunger und Blutdurst rauschten durch seine Adern, setzten seinen sonst so kalten Körper in Brand und gaben ihm neben dem Roten Durst Kraft und vor allem Mordlust.
Er fauchte und riss sein Mund unmenschlich weit auf, und diesmal waren nicht nur seine Eckzähne spitz, sondern sein gesamtes Gebiss bestand aus messerscharfen Reißzähnen. Sein Körper zitterte und seine dunklen, fast schon schwarzen Augen glänzten.
„Ich bin ein Aspirant Kharns! Ein Berserker des Blutes, ein Vampir, bereits bevor eure Familienlinien überhaupt geboren wurden! Ich bin Scipio Africanus, Diener des Blutgottes Kharn, Kriegsherr Roms, Bezwinger Byzans und Schlächter aller Lycanthropen! Mich durch Wolfsaugen zu erblicken bedeutet TOD!"
Scipio stieß einen bestialischen Schrei aus, und mit einem gewaltigen schwarzen Blutspritzen schälten sich ein Paar schwarzer, ledriger Flügel aus seinem Rücken. Sein Schwarzes Haar im Nachwind wehend und die Flügel noch vor schwarzem Blut tropfend machte Scipio Africanus mit seinen beiden Ellenlangen Silberdolchen wahrlich eine schreckliche und imposante Figur.
Die Sturmwölfe knurrten nur, die selbe Kampfeslust in ihren Augen schimmernd wie in Scipios. Werwölfe gaben nicht nach, und vor allem flohen sie nicht. Schon garnicht vor einem Vampir... und dass der Vampir über zweitausend Jahre alt war spielte da keine Rolle.
Scipios fauchte noch einmal, und dann stürzten sich alle sechs Werwölfe auf ihn.
Authors Note
Jo, des wär es dann. Danke für die Stimmen und Reviews, ich hoffe auch in Zukunft krieg ich soviele, denn Reviews sind des Schreibers Brot ;). Sooo... als ich meine letzte AN geschrieben habe, und euch paar Lösungen vorgeschlagen hab, hab ich natürlich nicht an den unglaublich überlegenen Intellekt meiner famosen Leser gedacht, und ich wurde vor anderen Lösungen und Alternativen schier überschwemmt.
Naja ok, soviele warens nun auch wieder nicht, aaaaber, ich habe dank Katzura (nochmals DANKE) herausgefunden, wie man das ganze Firlefanz umstellt, und schließlich geschafft... Ich habe wieder Umlaute... ole ole ole.
Ähem jo. Wer Logik und Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten (hehe), ist nämlich ungebetat, und irgendwie klappt des nie so ganz mit mir und nem Beta. Kein Plan warum.
Übrigens ist das Kapitel beinahe in einem Rutsch entstanden, ihr seht also was Reviews bewirken ;)
Und ja, Canada ist schön. Ne menge Wald, aber es ist schön.
Ahja und nochwas (wird ja immer länger...). Obwohl... nee, des spar ich mir für die nächste Authors Note auf ;)
Cheers, moppl
ps: Reviews! (bitte)
