They betrayed me

Kapitel 25 – Ein Flüstern in der Nacht

" Sie flüstern dir ins Ohr... es ist der kleine Impuls, der in dir den Funken der Hoffnung und des Mutes entzündet, oder auch den Kern des Bösen knospen lässt. Wir sind Fingerpuppen für sie, doch keine Pforten "

- aus Constantine, über Engel und Dämonen


Bellatrix starrte auf den schmutzigen, silbrigen Ring, der in ihrer aufgerissenen Handfläche ruhte. Regulus hatte ihr den Ring gegeben, ihr die wichtigen Worte zuflüsternd, die ihr Freiheit verschaffen könnten.

Winzige Runen waren in das Metall eingekarvt, und Bellatrix strengte ihre müden Augen an, um im dämmrigen Licht Azkabans wenigstens einige der unzähligen Runen und Verzierungen erkennen zu können. Bellatrix drehte den Ring hin und her, und kniff ihre Augen zusammen... schummerig glaubte sie ein winziges Schwert, und ein Tor zu erkennen, doch bevor sie sich die Figuren näher ansehen konnte, begann erneut ein fürchterliches Geschrei in den Zellen des letzten Traktes.

Bellatrix umklammerte krampfhaft den Ring – die Zellentüren sprangen auf, und wie von Geisterhand wurden ihr ihre Lumpen, die sie trug, vom Körper gerissen. Eine eisige Kraft trieb die Gefangenen aus den Zellen und die Gänge entlang, und als Bellatrix das Geländer hinabstarrte, sah sie, wie erneut Menschengruppen zusammengedrängt auf die Selektion warteten, nacktes Fleisch entblößt auf ihr Urteil wartend.

Bellatrix spürte keine Angst, nur Entschloßenheit... sie hatte nichts mehr zu verlieren, und sollte sie bei einem Fluchtversuch sterben, so sollte es nicht sein...

Mit einem letzten Blick in den verhassten, letzten Trakt, führte sie ihren rechten Ringfinger durch das Metall des schimmernden Ringes.


994 nach Chr.

Das harte Getrampel von fünzig Pferden, die in einem atemberaubendem Tempo durch die nächtliche Landschaft sprinteten, donnerte wie eine gepeinigte Trommel, als Dorian und seine Männer ihre Pferde bis an ihre Grenzen trieben.

„Wie könnt ihr wissen, welchen Weg wir einschlagen müssen?", fragte Harry, während er mit einem wachsamen Auge nach niedrigen Ästen ausschau hielt.

„Ein Dunedain kann Spuren aus der Luft lesen wie ihr Gedichte aus einem Buch. Wir benötigen soetwas wie Karten nicht – wir haben die Natur, um uns den Weg zu weisen, Vögel und andere Tiere, um uns als Führer zu dienen. Außerdem sind diese Walpurgisritter nicht wirklich gut darin, ihre Spuren zu verwischen."

Harry, nicht wirklich verstehend, nickte nur. Dann kam ihm ein Gedanke.

„Hat Dorian euch bescheid gegeben, als das Dorf nahe seinem Anwesen überfallen wurde? Könnt ihr auch mit Käfern sprechen?"

Earendil lächelte, und im fahlen Mondlicht sah sein Gesicht mystisch aus.

„Du bist nicht dumm, Junge. Lord Grey hat uns durchaus an diesem Tage um Hilfe gebeten, doch wir waren weit verstreut, und die Ritter zu weit entfernt... dies war der Grund, warum wir so spät kamen."

Harry nickte, und erinnerte sich daran, wie er gegen die Banditen und drei eindrucksvollen Walpurgisritter gekämpft hatte... ihm war unbegreiflich, wie ein solch böswilliger und hinterhältiger Mensch wie Salazar Slytherin jemals Hogwarts bauen konnte – ein Ort der Ruhe, der Sicherheit und des Wissens. Dies passte nun so garnicht zu dem Bild, dass ihm Salazar bisher geboten hatte. Earendil riss ihn aus seinen Gedanken, als er Harry eine plötzliche Frage stellte.

„Was ist in der Festung passiert, Harry? Alles war verbrannt, dieses Monstrum in Teile zerlegt und du lagst dampfend auf dem Boden... warst du das?"

Harry blickte Earendil kurz ins Gesicht, und erblickte in seinen Augen keine Furcht, keine Abscheu, sondern nur eine ehrlich gemeinte Neugierde. Harry zuckte mit den Achseln.

„Ich weiß es nicht... Ich weiß garnichts mehr... das letzte woran ich mich erinnere ist, dass Salazar und sein Untergebener, Beliar, mit mir in der Zelle waren... danach? Danach ist Dunkelheit in meinem Gedächtnis – wie ein Loch... ich verstehe es selbst nicht."

Earendil nickte und wandte seinen Blick wieder dem Weg zu – sie waren langsamer geworden, denn das Blätterdach über ihnen wurde dicht, und das sowieso schon fahle Mondlicht beinahe schon nicht mehr vorhanden.

Harry schluckte – auch wenn er tatsächlich ein Loch in seinem Gedächtnis hatte, so hatte er ein Stück weit Earendil angelogen. Er wusste nicht genau, was passiert war, aber in ihm war etwas verblieben, was vorher noch nicht dagewesen war. Zu Beginn hatte Harry gedacht, Slytherin hätte es ihm eingepflanzt, doch nach etwas tieferer Konzentration verstand Harry, das dies zu ihm gehörte. Irgendetwas hatte sich seinen Weg aus seinem verschloßenen Magischen Kern gebahnt und sich manisfestiert, und langsam realisierte Harry, dass dieses etwas nicht Harry, sondern etwas anderes war... es war rein und pur – doch ob es rein gut oder rein böse war, dies vermochte, oder eher, wollte er nicht sagen.

„Es hat keinen Sinn mehr, Milord! Der Weg ist zu dunkel, und in wenigen Minuten wird man nichteinmal mehr die Hand vor Augen erkennen können! Wir sollten hier bleiben und die Pferde ruhen lassen, und morgen die Verfolgung wieder aufnehmen!"

Harrys Kopf wirbelte herum. Stehen bleiben? Sophies Entführern noch mehr Vorsprung geben?

„Nein! Wenn sie bis über die Grenze nach Schottland kommen, und das wird nicht länger als zwei Tage dauern, dann sind wir machtlos!", sagte Harry, Panik in seinen Augen.

„Wovon sprichst du, Harry?", fragte Dorian verwirrt. Schottland hin oder her, er würde Slytherin bis ans Ende der Welt verfolgen wenn nötig.

„Hogwarts! Er wird nach Hogwarts fliehen, und wir werden dort nicht eindringen können!"

Dorian blickte ihn verwirrt an, der Rest der Männer sah sogar nach konfuser aus.

„Hogwarts? Wovon zum Henker sprichst du?"

Dann traf es Harry wie einen Blitz – Hogwarts war noch nicht erbaut, die vier Häuser noch nicht gegründet! Er war bisher davon ausgegangen, dass Hogwarts bereits erbaut war, und hatte deswegen keine Bedenken dabei gehabt, sich vorzustellen, Slytherin zu töten... doch was nun?

Harry schritt ohne zu antworten einige Meter von den Männern weg und setzte sich ein wenig abseits auf einen Stein. Nach und nach ging er alles durch, was er über Zeitreisen und Eingriffen in die Zeit gelesen und gelernt hatte.

Es war nicht wirklich viel.

Was wäre wenn sie Sophie und die Walpurgisritter einholen würden?

Harry stellte sich vor, wie die Reiterschar den Wagenzug einkreisen würde... die Walpurgisritter würden nicht aufgeben, das passte nicht zu ihnen... also würden sie entweder kämpfen, oder einen Kompromiss aushandeln.

Harry schüttelte den Kopf – er hatte eine ganze Festung in Schutt und Asche gelegt, die Walpurgisritter würden bei einem Zusammentreffen nicht kampflos von dannen ziehen. Er machte sich keine Illusionen – in dieser Zeit wurde man nicht mit einem Stupor geschockt und liegen gelassen, sie kämpften hier mit Schwertern und Bögen... Auge um Auge, Zahn um Zahn, wie Bartholomew es so gerne ausdrückte.

Eine Landschaft, der Boden rot vom Blut der Gefallenen getränkt, erschien vor Harrys Augen... die Walpurgisritter waren ausdauernde Krieger, langerprobte Schwertkämpfer... es würde ein wahres Gemetzel werden – und wie sollte Sophie dort heil herauskommen?

Außerdem, würde er in dem unausweichlichen Zweikampf gegen ihn antreten, was wäre wenn er Slytherin töten würde, und Hogwarts wäre noch nicht erbaut?

Zahllose Generation, Dekaden von Zauberern und Hexen waren aus dem Schoße Hogwarts entsprungen... und so suspekt das Haus Slytherin Vielen war, so war ein Hogwarts ohne ein Haus der Schlangen undenkbar. Wer sollte all die Menschen Magie und Zauberei lehren in England, wenn nicht Hogwarts?

Andererseits... würde er Slytherin auslöschen, und dabei sicher gehen, dass die Linie der Familie Slytherin endete, so würde er auch ein Aufkommen Voldemorts verhindern.
Szenarien, eine verwirrender als die andere, flogen in Harrys Kopf rum, und bereiteten ihm Schwindel.

Slytherin töten und Sophie retten, damit Voldemort verhindern, dafür aber Hogwarts und die Magie Englands auf Spiel setzen?

Oder nichts tun und warten dass Slytherin mit seinem Pack und Sophie entkommen könnte, dafür aber sicher sein, dass Hogwarts und damit auch Voldemort existieren würden?

Harry stöhnte frustriert auf und vergrub sein Geischt in seinen Händen... er konnte weder das eine, noch das andere tun. Schlußendlich blieb nur noch die Möglichkeit, Sophie zu befreien, und Slytherin als einzigen ziehen zu lassen. Harry stieß ein hoffnungsloses Lachen aus... dies würde niemals so passieren, das wusste Harry.

Näher kommende Fußschritte erweckten erneut seine Aufmerksamkeit – Dorian und Earendil waren zu ihm gekommen und hatten sich zu ihm gesetzt.

„Nun?", fragte Dorian, neugierig und auch verwirrt. „Wovon hast du gesprochen, Harry? Hogwarts, Schottland? Ich verstehe sonst vieles, meine Junge, doch das ergab für mich kein bisschen Sinn." Earendil nickte, sagte jedoch nichts weiter.

Harry schüttelte frustriert den Kopf.

„Es gibt Dinge, Dorian-" Die Vergangenheit und die Zukunft kann nicht verändert werden!

„Was? Was hast du gesagt?" Harry starrte Dorian an, doch als dieser nur die Augenbrauen hob und noch verwirrter dreinschaute, wandte Harry seinen Blick Earendil zu, blickte doch sogleich weiter um sich, als der selbe Ausdruck auf seinem Gesicht zu finden war.

„Äh... nichts, nichts... was ich sagen wollte, ist-" Harry brach erneut ab, als ein lautes Wolfsgeheul und ein wildes Bellen durch die Nacht klang. Mit einem Satz sprang Harry auf, wandte seinen Blick gen Himmel und riss die Augen auf.

Sirius, der Hundestern brannte hell wie sonst noch nie am Firmament.

Die Vergangenheit und die Zukunft kann nicht verändert werden!

„Ich werde verrückt...", flüsterte Harry ungläubig.

Dorian ließ ein ungeduldiges Seufzen von sich, und erhob sich ebenfalls.

„Harry, du scheinst noch sehr verwirrt zu sein, und die Sorge um Sophie hilft dir da wohl auch nicht weiter... schlaf jetzt, sobald es heller wird nehmen wir die Verfolgung auf und du wirst klarer denken.

Harry nickte und ließ sich wieder auf den Stein sinken. Als Dorian Earendil bedeutete, mit ihm zu den anderen Männern zu kommen, schüttelte dieser den Kopf und sagte:

„Ich komme sofort. Ich muss kurz mit eurem Schützling sprechen."

Auch wenn Harry nicht hinblickte, wusste er, dass Dorian eine Augenbraue hob, die Schultern zuckte und sich zu den Männern begab, die sich um ein Lagerfeuer geschart hatten und sich auf einen kurzen Schlaf vorbereiteten.

„Du bist nicht von hier, habe ich recht?", fragte Earendil plötzlich.

„W- was?"

„Nicht aus dieser... Zeit... oder wie man es auch ausdrückt... du weißt mehr als wir, gleichzeitig aber auch nichts. Auf deinen Schultern lastet eine Bürde, die noch nicht geboren ist, aber schon dein ganzes Leben geplagt hat. Aus irgendeinem Grund weiß ich es, du bist nicht von hier."

Earendil sprach langsam und deutlich, doch leise, sodass Harry der einzige war, der seine Worte verstand. Harry war sprachlos und geschockt, um das Mindeste zu sagen – er hatte niemandem anvertraut, dass er aus der „Zukunft" kam, oder überhaupt... wo er herkam.

„Wer sind sie?", fragte er Earendil schließlich, und starrte ihm fest in die Augen... seine Augen waren blau und schimmerten leicht. Sie kamen ihm entfernt bekannt vor...

„Ich bin Earendil von den Dunedain, doch das weißt du. Wieso fragst du dies?"

Harry schüttelte seinen Kopf.

„Sie wissen zuviel... zuviel, um mich nicht zu kennen... Ich kenne dieses Funkeln in ihren Augen... ich kenne es irgendwo her..."

Zum zweiten Mal in dieser Nacht schlug es wie ein Blitz in ihm ein – dieses Glitzern, dieses mystische etwas... konnte es wahr sein? Harry blickte erneut zum Himmel hinauf. Sirius der Hundestern strahlte noch immer unverändert stark am Firmament.

Mit unvergossenen Tränen in den Augen schimmernd, erinnerte sich Harry daran, was Sirius letzte Worte waren, als sie sich im Torbogen voneinander verabschiedet hatten.

Keine Angst, Prongs Jr. Mein neuer Job wird schon dafür sorgen, dass wir uns in Zukunft öfters widersehen."

„Du... du... du bist ein Seraph! Ein Schutzengel! Ein Bote Gottes!", flüsterte er, geschockt und zugleich hoffnungsvoll. Earendil runzelte die Stirn, doch das Glitzern in seinen Augen und das Leuchten am Firmament wurden stärker und heller, als ob sie in einer bestimmten Art „Ja!" sagten.

„Wovon sprichst du? Ich bin ein Dunedain, das habe ich dir doch bereits gesagt."

Harry kniff die Augen zusammen... alles war so... konfus und kontrovers... unverständlich und nebulös...

„Richtig, richtig... verzeiht... ich bin müde und... und verwirrt..."

Earendil ließ ein nachsichtiges Glucksen von sich.

„Earnil spricht viel von dir. Er scheint dich zu mögen – was bei ihm nicht oft vorkommt."

„Earnil? Ich habe diesen Namen noch nie gehört."

„Wirklich? Nun, dies ist verwunderlich, er scheint dich gut zu kennen – und er hat einen Dolch, von dem er meint er sei ein Geschenk von dir."

„Ein Dolch? Wovon- oooooohhh... ihr sprecht von Christopher. Ja in der Tat, ein netter Junge. Er hat mir oft Gesellschaft geleistet, doch er scheint mir ein eher schweigsames Kind zu sein. Earnil, sagt ihr? Nun, ich nannte ihn immer Christopher, so wie er sich mir vorstellte."

Earendil runzelte die Stirn. „Ich wusste nicht, dass Earnil sich mit einem herkömmlichen Namen rufen lässt... Ah, was soll's - er wird schon noch lernen, seinen Dunadan Namen mit Stolz zu tragen."

Vage erinnerte sich Harry an Malfoy und die anderen Reinblüter, die stolz auf ihre Namen waren, und ihren Kindern eintrichterten, ihre Namen mit Stolz zu tragen. Der Gedanke stieß Harry ab... Rassisten und Fanatiker, jene genau wie die Walpurgisritter, die Männer die sie jagten. Ein wenig zorniger als nötig antwortete er Earendil:

„Namen sind nichts, Earendil. Stolz ist nichts... glaubt mir, ich habe schon viele Namen gehört, und ihre Träger waren stolz auf sie. Und auch wenn ihr weit erfahrener als ich seid, älter und wahrscheinlich auch weiser, so lasst euch gesagt sein, dass ich Männer habe fallen sehen, die ihren Namen wie Schätze getragen haben. Doch im Tod und vor Gott sind wir alle gleich. Namen sind nichts."

Earendil starrte Harry an, überrascht und auch ein wenig zweifelnd.

„Ich spreche nicht von Reinblütern, die ihre Namen wie eine Krone tragen. Nein, ich meinte lediglich, dass Earnil, oder Christopher, wie du ihn nennst, noch lernen wird, was es bedeutet einer der Dunedain zu sein und einen ihrer Namen zu tragen."

Eine schwarze Wut, ein Zorn den Harry nicht kannte, kam in ihm hoch, als er den Waldkrieger anstarrte, der nicht verstand, das aus solchen Kleinigkeiten Arroganz und das Gefühl von Überlegenheit entstand.

Bevor er wusste, was er tat, hatte Harry einen Dolch aus seine Gürtel gezogen und ihn blitzschnell an die Kehle von Earendil gelegt.

„Sagt mir, Earendil, Hauptmann der Dunedain, was bringt euch euer Name in solch einem Moment? Schutz? Mitnichten. Wenn wir ein haarbreit vor dem Abgrund zum Tode stehen, sind wir nackt vor Gott, und jeder ist dem anderen gleich! Dann zählt es nicht, ob ihr einen Dunadan Namen tragt, oder einen herkömmlichen! Arroganz und Illusionen werden aus solch Glaubem geboren! Ihr mögt ein Freund meines Lehrmeisters sein, Befehlshaber über die Dunedain, einen Dunadan Namen mit Stolz tragen, doch was, frage ich euch, was nützt euch ein Name?"

Damit nahm er die Klinge wieder von Earendils Kehle und schritt davon. In Earendils Gesicht war keine Angst zu lesen, nur Unverständnis über diesen unnötigen Ausbruch. Er blickte Dorian an, und sah Trauer in seinem Antlitz. Harry hatte sich noch weiter abseits in eine Decke gerollt und wandte keinen Blick mehr zu Earendil, Dorian und den Männern, die sich verwundert anblickten.

Als Dorian nach oben durch das dichte Blätterdach in den schwarzen Nachthimmel blickte, war Sirius, der Hundestern, erloschen, und Mars brannte feurig am Himmel.


Traumsequenz

Verführerin! Schatten des Garten Eden! Ich erkenne dich, Eve! Das Auge eines Avatars blickt durch die falsche Gestalt deiner Schlange hindurch!"

Der gewaltige Basilisk streckte seinen langen Körper den Korridor entlang. Einer nach dem Andern stürzten die Männer tot zu Boden, als ihr giftiger Blick sie traf. Ihr gegenüber stand der Avatar, gehüllt in einer schwarzen und giftgrünen Aura, seine Augen, das schwarze Glitzern des Obsidian sogar durch seine geschloßenen Lider hindurch sichtbar, der Boden um ihn herum rot vom Blut getränkt.

Du sprichst die Zunge, mächtiger Avatar. Du bist der Schatten, der seit Äonen auf diesen Ebenen wandelt. Doch dies soll mich nicht davon abhalten, dein Blut zu trinken und deinen Leib zu speisen."

Der Korridor war lang, doch als Eve die Hälfte überquert hatte, steckte ein Teil von ihr noch immer in der Wendeltreppe.

Du bist alt, dein Geist noch älter und du hast viele vor mir vernichtet. Doch dies soll mich nicht davon abhalten, deinen Leib zu spalten und dein Fleisch zu äschern! Ich bin ein Avatar der Schatten, ich existiere seit Anbeginn der Zeit, und ein Wurm, dessen Augen giftiger sind als seine Zähne, wird mich nicht auf meiner Reise aufhalten!"

Eve ließ ihre lange, gespaltene Zunge hervorschnellen und schmeckte den Geruch von Blut und Tod in der Luft. Ihre Giftdrüsen sehnten sich bereits danach, dieses Wesen zu lähmen, zu vernichten.

Genug der Worte!", zischte sie schließlich und schnellte nach vorne. Der Avatar duckte sich zu Boden, ließ ihren Kopf über sich hinüberschnellen und griff sich ein Schwert. Mit einem mächtigen, dunklen Schrei stieß er die Klinge nach Oben.

Mit einem scharfen Klirren splitterte das Metall, und die Klinge fiel in zwei Teilen zu Boden.

Narr!", schrie die Schlange und schnappte erneut nach dem Avatar.

Dieser Platz ist zu eng! Wir gehen hinauf, schändlicher Wurm!"

Ein mächtiges, schwarzes Feuer loderte um den Avatar herum, und die Gewölbe von Hell's Pit gingen in einem Inferno aus grünen und schwarzen Flammen zu Grunde.

Harry fand sich in der Versammlungshalle der Festung wieder, und nur einen kurzen Augenblick später brach der Boden vor ihm auf, und der Kopf der hässlichen Schlange brach hervor, das Fleisch ihres Körpers versengt und schwarz rauchend.

Nicht mehr als ein Wurm!", schrie die schwarze Gestalt, und ließ beide Hände nach vorne schnellen. Schwarze, aus Flammen geformte Fäuste schoßen hervor und griffen nach dem Körper des gewaltigen Reptils.

Eve erhob sich wie eine Kobra und spie aus ihren übergroßen Drüsen schwefliges Gift auf die herankommenden Flammenfäuste, und die Versammlungshalle ging in einer gewaltigen Explosion zunichte, als Feuer und Gift aufeinandertrafen.

Eine Feuersäule stieg in den Himmel auf und fiel wieder zu Boden, und als sich Feuer, Rauch und Staub gelegt hatten, standen sich noch immer der Avatar und die Schlange gegenüber.

Der Avatar starrte hasserfüllt auf den aufgerichteten Basilisken und hob beide Hände in die Luft. Mit einem tiefen und finsteren Grollen riss er die Hände auseinander, und aus seinen Händen sproßen zwei Klingen, schwarz wie die Nacht, scheinend wie Obsidian und spiegelnd wie der Todesfluch.

Die beiden unheiligen Klingen wurden von kleinen, grünen Flammen umtänzelt, und in ihnen spiegelte sich ein groteskes Spiel aus Feuer, das um sie wie ein höllisches Inferno tobte.

Es war ein Anblick wie aus der Hölle geboren, eine gewaltige Schlange und ihr Feind, ein Wesen aus schierer Dunkelheit und Feuer mit zwei riesigen, unheiligen Klingen, kämpfend in einem Sturm aus Feuer und Tod.

Der Avatar schrie auf, als ein Spritzer des Giftes auf seiner Klinge landete und ein Loch hindurchätzte, doch er nutzte dieselbe Klinge noch, um die Schlange dort zu durchtrennen, wo sich ihr vorderer Körper vom Boden abhob.

Eve stieß ein gepeinigtes Zischen aus, das, gemischt mit dem Fauchen des Feuersturms, wie ein lautes Schreien in den Ohren des Avatars klingte. Mit einem Krachen stürzte die vordere Hälfte von ihr auf den Boden, Blut über den Avatar verspritzend.

Der schwarze Avatar ließ beide Klingen fallen und stieß ein gewaltiges Gröhlen aus, als er den Leichnam des Reptils mit einem letzten Kraftakt verbrannte.

Ein letztes Stürmen des Feuers, des Windes und der Erde, und dann stürzte auch der Avatar zu Boden.


„Harry... Dorian... wo seid ihr?", fragte Sophie verzweifelt und blickte suchend in den Nachthimmel.

Sirius erlosch, und der Mars brannte lichterloh.

Ihre Bitte war nicht mehr, als ein gebrochenes Flüstern in der Nacht.


Author's Note:

Phew... das war anstrengend zu schreiben, aber ich muss sagen, dieses Chapter hier gefällt mir bisher am meisten, und es hat mir gut Spaß bereitet es zu schreiben. Ich kann euch nur empfehlen, auch was zu schreiben! Fangt gleich an! (Falls ihr's nicht checkt, ihr sollt reviewen! xD)

Das Zitat stimmt vielleicht nicht so ganz, ich hab den Film vor längerer Zeit gesehen, und irgendwie so wars. Lohnenswert anzusehen, unglaublich inspirierender Streifen. Ich steh auf solch Zeugs, was ein ganzer Haufen meiner Freunde als Scheiß bezeichnen... Sin City, Constantine und solch Kram.

So aber einem Reviewer muss ich doch mal erwähnen: Merowinger - jemand der mich auf seine Überraschung aufmerksam machte, wie stark Voldemort ja sei.

Meine Antwort: Sei dir gewiss, mein junger Freund, dein erstes Mal wird auch noch kommen. LOL, sorry, falsch ausgedrückt hehe. Bin echt dankbar dass das jemand erwähnt, ich war auch schon in Versuchung das in der letzetn AN zu schreiben (zu erklären), wieso Voldemort so ein Macker ist.

Einfach - Harry wird ja eindeutig stärker, und Scipio hat ja schon deutlich Potential an den Tage gelegt, von daher MUSS Voldemort ein ganzes Stück drauf haben, um nicht wie ein armes Stückchen Wurst unterzugehen...

JKR stellt mir in ihren Büchern Magie als zu harmlos, zu machtlos dar - Zauberer sind nicht wirklich viel mehr als Muggel mit anderen Fähigkeiten. Der Kampf zwischen Dumbledore und Riddle im Atrium sollte ein Duell der mächtigsten Zauberer jener Zeit sein? Snape tötete Dumbledore mit einem simplen Avada Kedavra? Wo bleibt denn da die Originalität? Nicht falsch verstehen, die Welt um HP an sich ist genial kreiert, doch die Magie an sich für meinen Geschmack zu harmlos.

Das war mir zu lahm, und ohne Super!Harry schreiben zu wollen, hab ich mir gedacht, wir machen einfach alle magischen Wesen ein Stück mächtiger.

Man siehts an den Vampiren (Scipio und sein Fluch), an den Werwölfen (ihrer willentlichen Verwandlung), an Harry (nennen wir den Avatar mal auch Fluch), etc.etc. Dumbledore wird seine Macht auch noch zeigen, keine Angst...

Und dass ich Azkaban stets so ausführlich schrecklich beschrieben habe lag daran, dass ich die Macht der Dementoren auch ein wenig hervorheben wollte.

Übrigens, falls ichs nicht ganz so rübergebracht habe wie beabsichtig - der Avatar ist keine simple "Verwandlung", die Harry dann und wann benutzen kann - eher eine Art Fluch, unkontrollierbar und ziemlich crazy hehe.

Achja... wegen der vielen Meinungen, ich würde mich mit sovielen Handlungssträngen übernehmen - ihr habt recht! Aber bedenkt... die verschiedenen Handlungstränge vereinen sich ja nach und nach, und am Ende bleiben von den 7 (die zwischenzeitlich mal 3, mal 9, mal 4 werden) nur noch 2.

Das wärs dann auch von mir, ich hoffe euch hats gefallen (wenn nicht, sagts mir!)... kann sein, dass ich bei einigen feministischen Bewegungen mit meiner Referenz zu Eve ein bissl angeeckt habe (hrhr), aber hey, das ist FanFiction... alles nicht ernst gemeint mwahah!

Übrigens schätze ich, dass wir jetzt so Anfang 2ter Hälfte der FF angekommen sind. Nächstes Jahr sind wir also fertig LOL

Salut,

moppl

ps: Jetzt zeigt mal Motivation und revietw! Ohne witz, ich will jetzt echt mal wissen, ob immer nur 20 Leute mitlesen... denn die Hitkurve und Reviewkurve spreizen sich ungemein... und das kann ja nicht sein, oder? Dafür dass es so schnell ging mag ich jetzt auch mal dick reviews kriegen hehe.