Hallo! Ich meld mich mal wieder mit einem Kapitel zu dieser Geschichte, solange die Andere noch in der Entstehungsphase verweilt. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und würde mich sehr über Reviews freuen ;)

LG-Morgaine

5. Kapitel

Die Anhörung

„Nein!"

Meredith schrak auf. Die Stimme, die bisher nur in ihrem Kopf existiert hatte, seine Stimme, hallte laut in dem riesigen Verhörsaal wieder.

Fudge sah erregt aus. Mit angestrengter Stimme fragte er: „ Sie bestreiten also, in angegebener Nacht den Muggle Marcus Jenssen getötet zu haben? Trotz der Beweise, die gegen sie vorliegen?"

Aha, darum brauchte Severus sie also! Sein alter Freund hat sich mal wieder in sein Todesseroutfit geschmissen!

Lucius lächelte. Mit einem selbstgefälligen Grinsen umspielte seine Züge.

„Beweise? Pff, welche Beweise? Wissen Sie was ich denke, Fudge? Ich denke, sie haben jahrelang nach einem Grund gesucht mich ins Gefängnis zu schicken und kaum fällt ein dämlicher Muggle tot um, meinen Sie es mir in die Schuhe schieben zu müssen."

Der Klang seiner Stimme löste in Meredith lang vergessene Erinnerungen aus.

Lucius, wie er ihren Namen stöhnte, als sie das erste Mal miteinander schliefen. Lucius, wie er ihr seine Liebe gestand, ihr den Anhänger gab...

Aber auch die andere Seite. Er, wenn er von dem dunklem Lord sprach, die Begeisterung in seiner Stimme würde sie nie vergessen. Diese Begeisterung war schlussendlich Schuld an ihrer Trennung und an der Situation in der er jetzt war.

Der Minister sah leicht echauffiert aus. „Nun, Mr. Malfoy. Sie wollen Beweise? Fakt ist, dass sie, unbestritten, zu der terroristischen Partei, der sogenannten Todesser, gehören. Fakt ist auch, dass sie an diesem Abend nicht zu Hause gewesen sind-„

„Gehörten, Fudge. Ich gehörte den Todessern an, das ist wahr. Aber, mein lieber Herr Minister, wie sie wissen bin ich rehabilitiert und..."

„Pah. Einmal ein Todesser, immer ein Todesser!" Fuhr Fudge ihn an. Die Röte stieg ihm in die Wangen und er plusterte sich auf wie ein Gockel bei der Balz.

Lucius lies sich dadurch jedoch nicht einschüchtern. Ganz im Gegenteil, er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte Fudge kalt an.

„Ahja? Das sind ja ganz neue Töne, Fudge. Muss man erst den Anforderungen eines gewissen Albus Dumbledore entsprechen um wieder als vollwertiges Mitglied der Gemeinde aufgenommen zu werden, oder habe ich damals in Snapes Prozess etwas missverstanden?"

„Papperlapp! Der damalige Prozess spielt hier keine Rolle!" dröhnte Fudge mit hochrotem Kopf zurück. Mittlerweile hatte auch er sich aufgerichtet und funkelte Lucius böse an.

„Wenn Sie es nicht gewesen sind...wo waren Sie dann in besagter Nacht, mhm? Zuhause waren Sie auf jeden Fall nicht, DAS haben wir nachgeprüft!"

Lucius schien zu kalkulieren. Unter den strengen Augen des Ministers setzte er sich wieder und blickte aus seine beringten Hände.

Meredith kannte diesen Blick. Sie wusste auch, dass Severus sie durchdringend anstarrte.

Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum.

Er hat es höchstwahrscheinlich sowieso getan, dachte sie. Die Strafe wäre verdient.

Meredith wollte es vermeiden, Severus anzusehen, doch es gelang ihr einfach nicht.

Verdammt, warum antwortet er Fudge nicht?

Ich will mein Leben behalten so wie es ist! Ich will nicht mehr in diese Welt zurück...

Dann sah sie Narcissa. Die Frau, die ihn hatte und ihm nicht einmal helfen konnte. Narcissa war zu gar nichts fähig, sie...

Wie in Trance, als ob Merediths Geist gar nichts daran ändern konnte, richtete sich ihr Körper langsam auf.

Fas mechanisch bewegten ihre Hände sich auf ihr verdecktes Haar zu und ließen die Kapuze auf ihre Schultern gleiten.

„Er war bei mir!" hörte sie sich mit heiserer Stimme sagen.

Der ganze Saal wand sich ihr zu. Sie sah wie Narcissa aufschrak, sah, wie Severus sie auf ihren Platz zurück zwang und ihr seine Hand auf den Mund drückte. Er flüsterte mit ihr und Draco. Der Kleine hörte zu, sah aber Meredith die ganze Zeit an.

Er schien zu verstehen, was da gerade passierte, irgendetwas in seinem Blick war es, was Meredith kannte.

Zufriedenheit?

Nein, Genugtuung! Nur, warum?

Jetzt erst sah sie Lucius an.

Ihre Blicke trafen sich und es war, als lägen nicht fast zehn Jahre zwischen ihrer letzten Begegnung.

Sie sah, wie er ihren Namen mit seinen Lippen formte und er lächelte.

Ein Räuspern.

Fudge's Stimme durchbrach das andächtige Schweigen.

„So...und Sie sind?" fragte er leicht genervt.

Meredith wandte sich zu ihm und lächelte ihn an.

„Aber Mr Fudge, erkennen Sie mich den nicht?", schmollte sie. „Meredith Temper. Wir hatten vor Jahren schon einmal das Vergnügen." Sagte sie zuckersüß.

Fudge schluckte. Natürlich hatte er sie nicht vergessen.

Sie war schließlich der Grund gewesen, warum Lucius Malfoy ihm schon einmal durch die Lappen gegangen war.

Er grinste unsicher.

„Ms Temper, natürlich! Nun, können Sie denn beweisen, dass Mr Malfoy bei Ihnen war?"

Du Dreckskerl, dachte Meredith, aber wenn du es nicht anders willst...

„Nein, das nicht. Aber wenn Sie wollen, können Sie mich und Mr Malfoy ja gerne getrennt voneinander befragen. Obwohl, wie ich denke, das nicht nötig sein wird."

„So... und wieso?"

„Weil Sie sich sicherlich denken können, was wir in der besagten Nacht getan haben, nicht wahr?" raunte sie.

Frech grinste sie Fudge an.

Sie hasste ihn, hasste ihn noch mehr als Lucius. Vielleicht log sie deshalb...

Nein, auch um Narcissa weh zu tun...und sie genoss es.

Fudge ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder. „Nein, kann ich nicht. Erläutern Sie es uns doch bitte."

Na gut, du willst deine Karten ausspielen...Bitte, dachte Meredith

„Och, ich denke, dafür ist es noch ein bisschen zu früh...oder sie schicken die Kinder raus."

Der ganze Saal sog scharf die Luft ein und murmelte.

Lucius dagegen sah sie immer noch an. Sie erwiderte seinen Blick.

Er grinste. Ihm schien es völlig egal zu sein, dass gerade dreihundert Leute gehört hatten, dass er seinen Frau betrog.

Er schien wie fasziniert von Meredith.

Er wusste es, sie wusste es. Fudge musste ihn freisprechen.

Die beiden waren damals als Paar viel zu bekannt gewesen, als dass nicht jeder einzelne ihr glauben würde.

Berüchtigt waren sie gewesen.

Eine Liebe bis zum Tod, hatten Einige einmal gesagt.

Und zum ersten Mal, als Meredith dort stand, in ihrer Welt, und Lucius in die Augen blickte...als diejenige von den Beiden die Macht hatte, hatte sie auf einmal das unbändige Gefühl, dass sie hier hin gehörte...Dass das hier ihre Welt war.