Viertes Kapitel: Der größte Fehler den ein Virt machen kann
Lara öffnete die Augen. Im ersten Moment konnte sie nur einen
Schatten neben ihr erkennen, doch als sie ihre Lider erneut senkte
und wieder öffnete sah sie das ein Mann sie an ihrem Arm zu
schaffen machte. Sie lag in einem weichen Bett in einem hell
erleuteten Zimmer. Ofensichtlich versuchte der Mann einen dick
gewickelten Verband zu entfernen. Lara schoss in die Höhe.
"Finger weg!" schnauzte sie ihn an. "Ah Sie sind wach,
Miss Lara", sagte er und wollte sich wieder ihrem Arm zu wenden.
"Ich sagte, Finger weg! Und außerdem wer sind Sie und was
wollen Sie von mir? " fragte Lara aufgebracht das jemand so viel
Frechheit besaß sie einfach zu berühren. "Nun ich bin
Doktor Hennings, der Leibarzt von Lady Integral Wingates Hellsing.
Und ich wurde von ihr beauftragt sie zu behandeln. Sie wurden von
einem ihrer Angestellten angeschossen und haben sich anscheinend
zuvor schon eine Grippalerkrankung zugezogen. Aber bitte lassen Sie
mich nun Ihren Verbandwechseln, dass ist nach der Operation nun mehr
als nötig!" forderte Doktor Hennings. In Laras Kopf
explodierten förmlich Erinnerungen. "Natürlich! Ich
habe mit diesem Virt, diesem Alucard gekämpft und somit
verhindert, dass er die letzte Spur zu Alastard vernichten konnte",
fiel es ihr ein. "Nun Mr. Hennings, zwei Fragen hätte ich
da doch noch", sagte sie und drehte den halb ausgewickelten Arm
aus Hennings Griffweite. Dieser blickte sie nur verständnislos
an sagte aber nichts." Erstens wann haben Sie den Verband das
letzte mal gewechselt und zweitens, wo sind meine Sachen?"
fragte Lara besorgt da sie unangenehme Überraschungen vermeiden
wollte. Hennings seufzte nun tief und begann ihre Fragen zu
beantworten. "Ich denke, ich fange am besten damit an, dass ich
Ihnen vor drei Tagen eine Kugel aus Ihrem Arm gezogen habe und das
restliche Gewebe soweit es ging vernäht habe. Anschließend
habe ich Sie zur Unterstützung des Heilungsprozesses in ein
künstliches Komma versetzt. Es ist nach einer Operation üblich
den Verband erst einige Tage nach dieser erneut zu wechseln, dass
heißt das ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Blick auf
die Wunde geworfen haben. Ich bin mir nicht sicher wo sich Ihre
Sachen die Sie mit sich getragen haben im Moment befinden, aber aller
Wahrscheinlichkeit nach sind sie Lady Hellsing zur Aufbewahrung
übergeben worden", als er geendet hatte fiel Lara ein
kleiner Stein vom Herzen. "Also hatte er noch keine Gelegenheit
bekommen meine Wunde zu untersuchen. Aber das ist mir noch recht,
dass letzte was ich nun gebrachen kann ist ein zutiefst erschütterter
Arzt der mit großen meine Nicht mehr vorhandene Schusswunde
anstarrt!" dachte Lara und stieg aus dem Bett.
"Halt!
Ich muss Ihren Verband noch wechseln!" rief ihr Hennings nach.
"Sorry Doc, aber ich denke ich muss erst mal mit Lady Integra
über die Herausgabe meiner Sachen reden", versuchte
sie den aufgebrachten Doktor abzuschütteln. Hennings sah ein das
er diese Frau nicht aufhalten konnte und packte seine Sachen
zusammen.
"Nun, wenn das so ist, dann soll ich Sie zu Lady
Hellsing bringen", meinte er etwas zerknirscht und öffnete
eine Tür.
Lara folgte Mr. Hennings eine Treppe hoch und
sah sich aufmerksam um. Am Fuße der Treppe befand sich eine
recht geräumige Eingangshalle und eine weitere Treppe die wohl
ins Kellergeschoss führte. Durch die großen Fenster die in
den Wänden eingelassen waren sah sie das draußen bereits
die Mittagssonne stand und sich auf dem ganzen Gelände
bewaffnete Truppen befanden. Als sie vor einer großen Türe
stehen blieben und Hennings klopfte, sah sich Lara Nocheinmahl genau
um. "Im ersten Stock befinden sie 8 Kameras die sich um 190°
Grad drehen lassen, in der Eingangshalle sind es 10 und hier im
zweiten Stock sind es...", Lara drehte sich um und sah ein
kleines schwarzes Loch in der Decke. "Es sind 12 Stück,
zwar haben sie sich reichlich bemüht sie zu verstecken, aber ich
habe alle Entdeckt. Alle bis auf drei sind Drahtlos vernetzt",
stellte Lara abschließend fest und musste lächeln. Sollte
Integra sie nicht gehen lassen würde sie leichtes Spiel haben zu
entkommen.
"Kommen Sie herein!" forderte sie eine
weibliche Stimme in herrischen Ton auf. Sie traten ein und Lara sah
das die Frau die sie herein gebeten hatte an einem großen
Schreibtisch saß und sie nun misstrauisch anschaute. "Hier
ist Miss Lara, Lady Integra. Aber ich muss Ihnen mitteilen das es mir
nicht möglich war Ihren Verband zu wechseln", sagte der
Arzt und verließ das Zimmer. Lara tratt nun zum Schreibtisch
vor und Integra gebot ihr mit einer Handbewegung sich zu setzten.
"Sie sind also Lara", stellte Lady Hellsing mit strenger
Stimme und prüfendem Blick fest. "Ja und Sie sind Lady
Integral Wingates Hellsing, Oberhaupt des Königlich-
Protestantischen Ritterordens", antwortete diese mit ruhiger
Stimme und musterte ihr gegenüber genauso misstrauisch. Integra
war einen Augenblick erstaunt, ließ sich aber nichts anmerken.
Doch bevor sie dazu kam weitere Fragen zu stellen, kam Lara ihr
zuvor. "Doktor Hennings meinte das Sie meine Sachen verwahren?
Ich fordere Sie hiermit auf mir mein Eigentum zurück zugeben,
damit ich mich verabschieden kann. Selbstverständlich werde ich
Sie für meinen Aufenthalt in Ihrem Anwesen entschädigen,
schicken Sie mir einfach eine Rechnung", mit diesen Worten
überkreuzte sie ihre Beine und sah Integra auffordernd an.
"Nein, dass werden Sie nicht! Nicht bevor Sie mir nicht meine
Fragen beantwortet haben!" raunzte Integra ihr gegenüber
an. Diese grinste nur sarkastisch und wartete. "Da Sie keinerlei
Dinge zu Ihrer Identifizierung bei sich hatten fangen wir doch bei
Ihrem Namen und was Ihre Absichten sind an", verkündete
Lady Integra. "Wie Lady Hellsing es wünschen",
antworte Lara in gehässigem Tom. "Mein Namen ist Lady Lara
...", einen Moment war sie versucht ihren vollen Namen zu sagen
riss sich aber gerade noch im letzten Moment am Riemen. "Lady
Lara von Crosswell. Ich bin geborene Engländerin und am
6.Oktober 1985 in London zur Welt gekommen", antworte Lady
Crosswell in gelangweiltem Ton. "So, so! Und warum waren Sie in
dieser Villa?" bohrte Integra weiter, der Name von Crosswell kam
ihr merkwürdig bekannt vor. "Das geht einen kleinen
dreckigen Virt wie dich gar nichts an, warum ich dort war, hast du
das Verstanden! Und nun gibst du mir auf der Stelle mein Eigentum
zurück sonst werde ich ungehalten!" wies sie Integra mit
wütender Stimme zurecht. "Was fällt Ihnen ein! Sie
werden dieses Anwesen erst verlassen, wenn ich die Antworten auf
meine Frage bekommen habe!" schrie Integra und stand halb auf.
"Also ich frage Sie noch einmal was haben Sie in diesem Haus zu
suchen gehabt? Und wie sind Sie überhaupt an meinen Truppen
vorbei gekommen?" Lara war wütend, wie konnte es dieser
dämliche Virt wagen so mit ihr zu sprechen? "Ich beantworte
keine bescheuerten Fragen von Virts! Und schon erst zweimal nicht,
bevor ich nicht meine Sachen zurückbekommen habe!" giftete
Lara zurück. Integra stand nun ganz auf und sah Lara von
Crosswell durchlöchernd an. Sie würde nicht freiwillig
antworten, dass sah sie in Ihren Augen bevor sie ihr, ihr Eigentum
zurück gegeben hatte. Aber kampflos würde sie nicht
aufgeben! "Schön wie Sie wollen Lara", mit diesen
Worten zog Integra eine Kiste unter ihrem Schreibtisch hervor. "Da
haben Sie ihren Laptop! Die anderen Gegenstände werde ich
solange behalten bis Sie meine Fragen zu meiner Zufriedenheit
vollständig beantwortet haben. Sollten Sie sich weigern werde
ich zu andere Mittel greifen müssen!" mit diesen Worten
überreichte Integra Lara ihren Laptop und griff zum Telefon das
auf ihrem Schreibtisch stand. "Kommandant Fargason. Hier spricht
Lady Hellsing, bitte seien Sie so gut und bringen Lady Crosswell in
ihr Zimmer zurück. Und sorgen Sie dafür das Sie dort auch
bleibt!" befahl Lady Integra ihrem Kommandanten und legte auf.
"Was soll's!" dachte Lara nur schmunzelnd. Dieser Virt
hatte sowieso gerade den schlimmsten Fehler begangen den man bei ihr
machen konnte.
