4.

Der erste Schultag verlief für Carina ganz normal ohne weitere besondere Vorkommnisse, dennoch überlegte sie die ganze Zeit, wo sie den Namen Seidel schon einmal gehört hatte. Doch sie hoffte, dass es etwas Positives war, denn sie hatte mit Luisa bis auf vier Kurse alles zusammen. Doch sie verdrängte das Ganze erst einmal, denn sie wurde gerade von Barbara zur Ehemaligenparty eingeladen, sie war eine gute Freundin von Carina, den immerhin war sie ja die Tochter von Max und Yvonne, also von ihrer Patentante. „J, klar komm ich wen du deine 10 Jahre Abitur feierst du Wunderkind. Ich sag Stefan dann heute Abend bescheid. Ich freu mich. Wir sehen uns dann nächsten Freitag um acht in der Aula." Carina schrieb sich den Termin noch in den Terminkalender und machte sich dann auf den Weg zur S-Bahn. Ganz in Gedanken an die Kollektion saß Carina dort und schrie sich einige Ideen auf, die sie unbedingt Jürgen vortragen musste. „So sieht man sich wieder. Wo musst du den aussteigen?", holte sie eine Stimme aus den Gedanken. Carina guckte verwirrt nach rechts. Nicht schon wieder diese Lucie. Ach nein die heißt so ähnlich wie Mama... ach ja richtig Luisa. „Ähm was?", murmelte Carina immer noch etwas verplant. „Wo du aussteigst? Also an welcher Haltestelle du aussteigst?", fragte Luisa nochmals nach. „In der Warschauer Straße. Wieso?" Carina fragte dies, obwohl sie das gar nicht so genau wissen wollte. „Nur so. Dann kann ich dir morgens ja jetzt immer einen Platz frei halten. Ich muss beim Baumschulenweg aussteigen." Carina versuchte freundlich zu sein und bewegte die Mundwinkel nach oben. Na toll, jetzt muss ich die nicht nur in der Schule ertragen, sondern auch in der S-Bahn. Zu dumm nur, dass die anderen Linien zu spät fahren oder zu voll sind. Danke Gott, womit habe ich diese Laberbacke verdient? „Nächste Haltestelle: Warschauer Straße." Endlich muss sich aussteigen! Carina nahm ihre Tasche, packte ihren Notizblock weg. Sie stand auf und stieg mit einem gemurmelten „Tschüs" aus der Bahn. Diese Aufdringlichkeit und Anhänglichkeit ging Carina auf den Keks. Bis zu einem bestimmten Punkt war dies ja auch ok, aber Luisa schien sich keine anderen Freunde suchen zu wollen. Nun war es Freitag, Carina stieg gerade dankend aus der S-Bahn. Danke Gott, ein Wochenende ohne sie und dazu noch auf eine Party, wo sie ohne Einladung nicht hinkommt. Carina machte ihre Hausaufgeben und duschte sich dann. Sie hatte nun drei Stunden zum Stylen und in einer würde ihre Mutter kommen, um ihr mit den Lockenwicklern zu helfen. So drehte sich das Radio laut auf und stellte sich dann nur mit Handtuch bekleidet vor ihren Schrank.