5.

Mittlerweile war es halb sieben. Carina stand in einem süßen, gepunkteten Kleid ihrer Mama mit Ballerinas und lockiger Hochsteckfrisur in der Küche und naschte ein paar Trauben. Sie wartete auf ihren Bruder mit dem sie zusammen mit Hilfe der S-Bahn zur Schulaula fahren würde. Auch wenn Carina sich eine bessere männliche Begleitung vorstellen konnte, als ihren Bruder war sie froh nicht alleine gehen zu müssen. So stand sie etwas in Gedanken in der Küche und schälte mit ihren Zähnen eine Traube. Dann entdeckte sie de Kirschen und beschloss ihre Lippen etwas nachzuröten. Also biss sie vorsichtig in die Kirsche, da sie sich einmal fast einen zahn an den Dingern ausgebissen hatte. Doch sie hatte die Rechnung ohne ihren Bruder gemacht. Der schlich sich von hinten an sie an piekste ihr in die Rippen. Carina erschreckte sich so sehr, dass sie die Kirsche voller schreck hochwarf und die dann prompt auf Stefans einziges gewaschenes Hemd fiel. „Oh shit! Was machen wir jetzt? Das muss in die Reinigung, wenn der Fleck überhaupt mal rausgeht. Aber was musst du mich denn auch so erschrecken. Nagut dann müssen wir eben ein dezentes Hemd aus Papas Schrank entwenden." Carina schleifte ihren Bruder zum Schrank von Rokko und kramte nach eine geeignetem Hemd. Dies zog Stefan schnell an und dann machten sie sich auf dem Weg zur S-Bahn Station. Doch am liebsten wäre Carina direkt wieder ausgestiegen und gegangen, denn Luisa saß in einem Vierer. Sie winkte Carina. „Mist sie hat mich gesehen. Stefan komm mit wir müssen uns jetzt zu Luisa setzen.", murmelte sie nach rechts. „Hmm..", erwiderte Stefan leise und in Gedanken verloren. „ist was? Ist doch nur Luisa, die Laberbacke, von der ich dir erzählt habe." Sie setzte sich mit ihrem Bruder zu Luisa. „Hallo.", sagte Carina nüchtern und Stefan lächelte nur. „Hallo Carina, ist das dein Bruder? Stefan richtig?" „Jo, das issa. Wo fährst du denn jetzt hin?" Carina wollte sich ausrechnen, wie viel Zeit von ihrem Luisa-freiem-Wochenende nun genau verloren ging. „Fährst du ins Kino, oder gehst mit Freunden in eine Bar?" „Nein, ich folge der Einladung der Tochter des besten Freundes von meinem Vater. Sie hat nun Ehemaligentreffen. Zehn Jahre Abitur." Oh nein, sie geht da auch hin? Wieso denn das, ich denke sie ist mit ihrem Vater erst vor ein paar Wochen nach Berlin gezogen... „Ihr geht auch dahin? Ist ja cool. Vielleicht kennt ihr ja dann Bärbel? Ich meine Barbara Petersen, sie ist die Tochter von Max, dem besten Freund meines Vaters.", fragte Luisa, die sich gerade mit Stefan unterhielt. Reicht es nicht, dass sie da auch hin geht, jetzt hat sie Bärbel auch noch eingeladen. Na toll aber Moment mal, bester Freund von Max. Oh mein Gott David Seidel!