Disclaimer:
Eritis sicut deus scientes bonum et malum.
Was?
Nun, du wolltest, das ich etwas für dich schreibe.
Denk dir mal was Neues aus.
Wie wäre es damit: Harry Potter gehört JKR.
Das ist nicht neu. Das ist URALT. Fast so alt wie du. Antik.
Nun ja, ich bin ein Teil des Teils der Anfangs alles war.
Du bist langweilig. Geh! Husch! Rede mit jemand anderem.
Hmpf. Wie du willst. Banause.
Schatten der Wahl
7. Wölfe mitten unter den Schafen
Draco hatte den Schulleiter von Hogwarts noch nie in seinem Leben so wütend erlebt. Dumbledore stürmte den Korridor zu den Kerkern hinunter, dicht gefolgt von Dracos Patenonkel und McGonagall. Alle drei Erwachsenen hatten ihre Verkleidungen aufgegeben. Dumbledores Robe war nun scharlachrot, was nur zu seinem einschüchternden Anblick beitrug.
Der Schulleiter hatte Draco befohlen, ihm zu folgen. Draco kam nicht eine Sekunde lang auf die Idee, Dumbledore zu widersprechen. Es war offensichtlich, wohin ihr Weg sie führte – nach Slytherin.
Draco musste rennen, um mit den ausgreifenden Schritten des Schulleiters mitzuhalten, und war bereits außer Atem. Er würde Dumbledore niemals wieder für einen senilen alten Tattergreis halten.
Während ihnen in der Nähe der Großen Halle noch Schüler begegnet waren, die beim Anblick der drei erwachsenen Zauberer hastig zur Seite wichen, wurden die Korridore näher an Slytherin zunehmend leerer. Offensichtlich waren die meisten nur weit genug geflohen, um sich selbst in Sicherheit zu wiegen, bis die Neugier sie aufhielt. Der Gemeinschaftsraum war leer.
Während sie rannten, warf Draco den beiden Hausvorständen verhaltene Blicke zu. McGonagall hatte die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. Sie schien schockiert und verunsichert, und ihr Blick wanderte immer wieder zu Dumbledore, als gäbe der Anblick des alten Magiers ihr Halt. Die Miene seines Patenonkels war undurchsichtig wie immer. Man hätte glauben können, die Geschehnisse hätten ihn nicht im Geringsten berührt, wäre er nicht so bleich gewesen. Er fragte sich, ob Severus gewusst hatte, was vor sich ging.
Die Türen des Gemeinschaftsraums und der Schlafräume flogen von selbst vor ihnen auf. Draco war ein wenig überrascht, als Dumbledore seine Schritte in Richtung der Mädchenschlafräume lenkte. Schließlich betraten sie einen Schlafraum der Siebtklässlerinnen, und Dumbledore zog mit einer zornigen Bewegung die halboffenen Vorhänge von einem der Betten zurück.
In dem Bett lagen sein Bruder und Blaise, noch immer in der Gestalt von Cassiopeia Black und Tom Riddle, und schliefen.
Draco starrte die beiden im Bett ungläubig an. Wie konnten sie schlafen? Es erschien grotesk, nach allem was passiert war.
Dumbledore hatte offensichtlich nicht die geringste Geduld. Der Schulleiter deutete mit seinem Stab auf die Schlafenden. „Ennervate!"
Die Beiden fuhren ruckartig hoch, und verhedderten sich in einem Knäuel von Bettzeug und Gliedmaßen, bis sie sich ihrer Umgebung bewusst wurden. Als sie erkannten, wer sich alles im Raum befand, zogen sie hastig die Decke über sich. Es war nun offensichtlich, dass die beiden nackt waren.
„Was zur Hölle…?", begann Tigris, Blaise an sich ziehend. Blaise starrte sie nur alle schockiert an.
„Beenden Sie die Illusionszauber, Mister Malfoy, Miss Zabini.", sagte Dumbledore, noch immer seinen Stab auf die Beiden gerichtet. McGonagall war seinem Beispiel gefolgt.
„Ich würde gerne wissen, mit welchem Recht…", begann sein Bruder.
„Sofort!", unterbrach ihn Dumbledore ärgerlich.
Tigris schien zum Glück zu begreifen, dass die Situation ernst war, denn er griff nach kurzem Zögern zu seinem Hals, um die Kette abzunehmen. Blaise tat desgleichen. Tom Riddle und Cassiopeia Black machten vertrauten Gesichtern Platz, den richtigen diesmal.
Dumbledore streckte fordernd die Hand aus und sie reichten ihm die Artefakte. Der alte Magier murmelte ein paar Zauber vor sich hin, die keinen Sinn für ihn ergaben. Die Artefakte schimmerten in einem mysteriösen Licht, das offensichtlich nur Dumbledore zu deuten wusste. Der Schulleiter runzelte die Stirn.
„Wo sind Ihre Zauberstäbe?"
Blaise, deren Augen nun furchtsam geweitet waren, deutete mit zitternder Hand zu dem Schränkchen neben dem Bett. Tigris streckte lediglich seinen Arm aus, an dem sich sein Stabholster befand. Er schien zu ahnen, dass es in diesem Moment eine schlechte Idee wäre, seinen Stab zu ziehen. McGonagall trat einen Schritt näher und zog den Sequoia-Stab aus dem Holster, ihn Dumbledore reichend.
Der Schulleiter deutete mit seinem Stab auf die Stäbe. „Prior Incantato!"
Undefinierbarer bunter Nebel stieg von den Spitzen der Stäbe auf, doch Dumbledore schien zu wissen, was der Sinn des Ganzen war. Ein Teil seiner Anspannung wich von dem alten Zauberer, doch es war schwierig zu sagen, ob er erleichtert war, oder nur plötzlich ermüdet.
„Ziehen Sie sich an.", sagte Dumbledore zu Tigris und Blaise gewandt. „Anschließend unterhalten wir uns weiter." Der Schulleiter bedeutete allen anderen, den Raum zu verlassen. Die Stäbe nahm er mit sich.
Fünf Minuten später saßen Blaise und Tigris verwirrt, aber angekleidet, auf dem Bett und betrachteten Dumbledore eingeschüchtert.
Er konnte verstehen, wie sie sich fühlten. Dumbledore hatte sich ein wenig beruhigt, aber ein Abglanz seines vorherigen Zornausbruchs war noch immer präsent.
„Sie haben die Feier frühzeitig verlassen.", sagte Dumbledore. „Warum?"
„Wir wollten nur ein wenig Zeit miteinander verbringen.", antwortete Blaise stockend.
„Warum?", hakte Dumbledore nach. „Warum mitten während der Feier?"
Blaise senkte den Blick. Das Blut war ihr ins Gesicht geschossen. Tigris zog sie an sich. „Das Tanzen hat uns inspiriert.", gab er etwas patzig zurück, aber auch seine Wangen waren leicht gerötet. „Was denken Sie denn?" Er deutete ungehalten zu dem Bett. „Es ist recht offensichtlich, oder nicht?"
„Dies ist nicht die Zeit für Unverschämtheit, Mister Malfoy.", zischte Severus. Er war noch immer sehr blass.
„Ach ja?", entgegnete sein Bruder sarkastisch. „Verzeihen Sie, wenn mir der höfliche Charakter dieser Unterhaltung entgangen ist."
„Das reicht.", unterbrach Dumbledore. „Angesichts Ihrer Verwicklung in die heutigen Geschehnisse müssen Sie mit ein wenig Unbequemlichkeit vorlieb nehmen."
„Ich weiß nicht einmal, wovon Sie reden!", rief sein Bruder. Seine blauen Augen glitzerten ärgerlich. Blaise war den Tränen nahe, was Tigris nur noch weiter aufzubringen schien. Er richtete seinen Blick auf Severus. „Wir haben den Tanz verpasst, nehme ich an?"
Dumbledore und McGonagall wechselten einen Blick.
„Was ist passiert, nachdem Sie den Saal verlassen haben?", fragte der Hausvorstand von Gryffindor.
Tigris atmete tief durch. „Wir sind direkt hierher gegangen."
„Sind Sie unterwegs jemandem begegnet?"
„Nein, alle waren in der Großen Halle."
„Und als Sie hier waren?"
„Nun…", Tigris schluckte. „Wir haben uns ausgezogen und sind zu Bett gegangen."
„Und?", beharrte McGonagall.
„Nun wir…" Tigris hielt inne und runzelte die Stirn, dann sah er zu Blaise. „Das war alles."
„Wir müssen eingeschlafen sein.", sagte Blaise unsicher, Tigris' Blick erwidernd. „Wie… seltsam." Sie warf McGonagall und Dumbledore einen leicht alarmierten Blick zu. „Es ist etwas passiert, nicht wahr?", fragte sie, in einem Tonfall, als hätte sie Furcht davor, zu fragen. „Etwas an dem wir beteiligt waren."
„Nein.", erwiderte Dumbledore nachdenklich. „Ich denke nicht, dass Sie tatsächlich daran beteiligt waren… nicht direkt zumindest." Er zwirbelte seinen Bart nachdenklich zwischen den Fingern.
Severus warf dem Schulleiter einen verwirrten Blick zu.
Plötzlich schien Dumbledore zu einer Entscheidung zu gelangen, und richtete seinen Stab auf die künstlichen Fenster. Der Ausblick auf das Hogwartsgelände erzitterte, dann wurden die Fenster dunkel. Für einen Augenblick war der Raum in Dämmerlicht getaucht.
Als das Dunkel wich, war es, als würden sie in einen Spiegel blicken. Die Fenster zeigten den Raum und alle Menschen in ihm. Doch dann begannen die Gestalten sich rückwärts zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller, bis sie zu bunten Schemen verschwammen. Als das Farbengewirr zu einem Halt kam, blickten sie erneut auf den Raum, doch er war leer.
„Was…?", begann McGonagall, aber Dumbledore unterbrach sie mit einer Handbewegung.
Sie sahen, wie die Tür des Raumes sich öffnete, und Tigris und Blaise in ihrer Verkleidung herein kamen. Sie wirkten zerzaust und vom Tanzen erhitzt.
Eine Bewegung von Dumbledores Hand, und sie konnten auch ihre Stimmen hören.
„Wir können nicht zu lange bleiben.", sagte Tigris atemlos, eine Hand in Blaises Haaren vergraben. „Der Tanz fängt bald an."
Die Beiden küssten sich hungrig.
„Sie werden nicht ohne uns beginnen.", erwiderte Blaise. Sie zerrte an Tigris Galarobe. „Zu viel Kleidung."
Tigris grinste und zog seinen Stab. Seine Kleidung verschwand. „Besser?"
„Fast.", erwiderte Blaise heiser.
Die Beiden taumelten zum Bett. Er warf einen hastigen Blick zu den realen Personen, welche beide rot angelaufen waren. Er konnte nicht glauben, dass Dumbledore sie das alle mit ansehen ließ!
Inzwischen lagen die Beiden auf dem Bett, und Blaises Kleidung hatte das gleiche Schicksal wie Tigris' erlitten. Blaise legte ihren Stab auf das Nachtschränkchen.
„Das ist sehr viel besser." Sie küssten sich erneut. Blaise sah auf Tigris/Tom Riddle hinunter.
„Weißt du, ich habe mich immer gefragt, wie es wäre, mit dem mächtigsten Zauberer der Erde ins Bett zu steigen."
Die reale Blaise schloss gedemütigt die Augen.
Der Tigris im Fenster starrte das Mädchen über sich schockiert an.
„Wenn er so aussieht wie jetzt natürlich.", fügte Blaise hastig hinzu.
Tigris grinste sichtlich erleichtert. „Bin ich nicht genug für dich?"
„Du bist mehr als genug für mich.", erwiderte Blaise. „Aber ein Mädchen kann träumen, oder nicht?"
„Wie ich schon sagte…", antwortete Tigris. „Wir haben noch etwas Zeit, bevor der Tanz beginnt, nutzen wir sie." Er zog die Vorhänge um das Bett zu.
Einige Momente verstrichen, in denen nichts geschah. Dann schimmerte die Luft neben dem Bett wie über Wasser an einem heißen Sommertag, und Tom Riddle und Cassiopeia erschienen. Sie sahen genauso aus, wie sein Bruder und Blaise noch einige Minuten zuvor.
Cassiopeia zog die Vorhänge des Bettes ein Stück zurück. „Sie schlafen, mein Lord."
„Gut.", erwiderte Riddle… der Dunkle Lord. „Die Burg ist still, also wirken die Zauber. Samhain ist ein wundervoller Tag im Jahr, findest du nicht auch?"
Cassiopeia… oder eher Bella… grinste ihm zu. „Dumbledore hat den alten Festen niemals genug Respekt entgegen gebracht."
„Ja.", sagte der Dunkle Lord mit einem Glitzern in den Augen „Ja, so ist es. Wollen wir uns zum Ball begeben, meine liebe Cassiopeia?"
Bella hielt ihm die Tür auf. „Willkommen zurück in Slytherin, mein Lord."
Dumbledore machte eine ärgerliche Bewegung mit seiner Hand, und die Fenster kehrten zu ihrem vorherigen, unscheinbaren Erscheinungsbild zurück.
Dumbledore verharrte einen Moment in Gedanken versunken. Dann fuhr er zu Draco herum. Draco fühlte sich versteinert, als würde er in die Augen eines Basilisken blicken.
„Ist Ihnen etwas aufgefallen, Mister Malfoy? Irgendetwas?"
„Also… die Beiden haben sich ein wenig merkwürdig verhalten, als sie wiederkamen…", stammelte Draco. „Aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht… Ich dachte sie hätten vielleicht gestritten, oder… keine Ahnung… wirklich… wie hätte ich wissen sollen… ich…"
„Ach!", rief Dumbledore mit einer zornigen Handbewegung. „Sie konnten es nicht wissen, natürlich nicht." Er atmete tief durch und nahm seine Brille ab. Als er sie wieder aufsetzte, hatte er ein Stück seiner gewöhnlichen Gelassenheit zurückgewonnen. „Severus, Minerva, ich muss allein mit euch reden. Mister Malfoy, ich verlasse mich darauf, dass Sie ihren Bruder und Miss Zabini über die Geschehnisse aufklären."
„Ja, Sir.", antwortete Draco. Sein Herz schlug noch immer bis zum Hals. Er fühlte sich, als sei er nur knapp einem blutrünstigen Monster entkommen.
„Natürlich, Schulleiter.", sagte sein Pate. Er wirkte noch steifer als sonst.
Sie gingen und Draco blieb allein mit Tigris und Blaise zurück. Er hatte keine Ahnung, was er ihnen sagen sollte.
o
Albus tigerte in seinem Büro auf und ab. Minerva hatte ihn selten so beunruhigt erlebt, und das wiederum beunruhigte sie. Albus war ihrer aller Fels in der Brandung. Wenn er wankte…
Ihr Blick ging zu Severus hinüber. Der junge Mann war kreidebleich. Es geschah ihm recht. Wie hatte er sie so hintergehen können? Dieses schreckliche Lied zu singen, er musste doch wissen, dass Albus das nicht gutheißen würde. Warum hatte er das getan? Es verwirrte sie grenzenlos.
„Was mich an dieser Sache so beunruhigt, ist, dass ich die Lücken nicht greifen kann.", sagte Albus. „Ich kann sie fast fühlen, sie sind hier, direkt vor meiner Nase, aber sie sind ohne Substanz. Das Wie, Minerva, das ist die Frage, und noch wichtiger: das Wer."
„Das Wer?", wiederholte sie verständnislos. „Aber wir wissen doch wer. Du sagtest es bereits, das Zabini-Mädchen…"
„Ja, aber das ist nicht alles. Es fehlt mir das Stück, das entscheidende Stück." Albus blieb vor Severus stehen.
„Mit wem hast du diese Wette abgeschlossen, Severus?"
Severus wich etwas vor dem älteren Magier zurück. „Ich kann es nicht sagen."
„Dies ist nicht die Zeit für Spiele!", rief Albus zornig.
„Ich kann nicht!", rief Severus gequält. „Ich habe einen Eid geschworen!"
„Und was, frage ich mich, hat dich geritten, etwas so unfassbar Idiotisches zu tun?" Da war mehr in Albus' Stimme als Zorn, da war Enttäuschung, sie war geradezu fassbar.
„Ich hatte keine Wahl.", sagte Severus kaum hörbar.
Albus starrte ihn mit seinem durchdringendsten Blick an, und Severus schauderte und schlang die Arme um sich.
„Bitte, Schulleiter, ich…" Der jüngere Mann schwankte und griff sich an den Kopf. „Ich kann nicht!"
Albus wandte sich ruckartig ab, er erschien selbst aus der Fassung gebracht. Severus stützte sich am Schreibtisch ab.
„Was ist mit Tigris Malfoy?", fragte sie hastig. „Wie kannst du sicher sein, dass er unbeteiligt ist?"
Albus verharrte, sein Gesichtsausdruck unlesbar. „Nein.", sagte er nach einem Moment des Nachdenkens. „Der Junge hat nichts damit zu tun, dessen bin ich mir sicher."
„Aber wie kannst du…?", beharrte sie.
Albus unterbrach sie. „Das, Minerva, ist eine Sache zwischen Tigris Malfoy und mir."
Wie oft hatte sie ihn in derselben Art antworten gehört, wenn er über Severus gefragt wurde? Es machte sie nachdenklich. Konnte es sein, dass Tigris Malfoy einer der vielen Spione des Ordens war? Der Junge war immerhin ein Halbblut. Es konnte nicht leicht für ihn sein, in einer Familie wie den Malfoys aufzuwachsen.
„Ich verstehe nicht, warum ich ihn nicht früher gespürt habe!", sagte Albus. Er trat zu seinem Denkarium und fügte ein paar Gedankenstränge zu der silbernen Mixtur hinzu. Miss Zabini, Tigris Malfoy, Tom Riddle und sein älteres Selbst wechselten sich in schneller Reihenfolge als schemenhafte Bilder darüber ab.
„Er sagte etwas über Samhain…", warf sie zögerlich ein.
Albus schnaubte. „Das war Hohn, nicht mehr. Tom hat immer gewusst, wofür ich die Fenster in den Schlafräumen benutze. Es hat ihn amüsiert, dessen bin ich sicher."
„Aber wie kannst du dann sicher sein, dass was wir gesehen haben den Tatsachen entspricht?", fragte sie. Sie war noch immer schockiert darüber, dass Albus die Kinder überwachte. Sie hatte es nicht gewusst, und sie hätte es sicher nicht gutgeheißen, wenn er sie gefragt hätte. Es waren Kinder, in Merlins Namen! Und selbst wenn nicht, es war einfach nicht richtig! Es war ein Bruch der Privatsphäre, es war unehrenhaft, es ging ihr einfach durch und durch gegen den Strich.
„Man kann die Überwachung nicht täuschen.", erwiderte Albus. „Es gibt Wege, sie zu blockieren, ja, aber wenn sie aktiviert ist, lässt sie sich nicht umgehen. Tom konnte es nicht, als er noch diese Schule besucht hat, und er kann es auch jetzt nicht."
„Wie können Sie sicher sein, dass nicht doch Samhain etwas damit zu tun hat?" Severus klang zurückhaltend, als sei er nicht sicher, dass seine Meinung willkommen war. „Samhain hat schließlich einen gewissen Effekt, was die bevorzugten Zauber des Dunklen Lords betrifft."
Albus schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht daran. Solcher Hokuspokus ist nicht in der Lage, alte Zauber wie die von Hogwarts zu beeinflussen. Es muss etwas anders sein." Er starrte in das Denkarium.
Sie seufzte innerlich. Albus Dumbledore war der weiseste, intelligenteste Zauberer, den sie kannte, aber sie hatte niemals seine Weigerung verstanden, die alten Traditionen anzuerkennen. Sie wusste, dass er Unrecht hatte! Jeder, der an Yule zur Versammlung kam, wusste, dass er Unrecht hatte. Selbst sein eigener Bruder konnte ihm das sagen! Aber Albus bestand darauf, dass sie alle sich irrten.
Dabei war das nicht einmal der einzige Beweis. Die Weasleys beispielsweise. Eine wunderbare Familie, sie hatte jeden von ihnen ins Herz geschlossen, aber es war offensichtlich, was die Vernachlässigung der alten Traditionen mit ihnen angerichtet hatte. Die arme Molly hatte sich jetzt schon bestimmt ein duzend Mal im Potter Herrenhaus verirrt.
Selbst sie, die sie nicht annähernd das magische Gespür von Albus besaß, konnte fühlen, dass dieses Haus ein Biest war. Arthur hätte es an sich binden müssen, sobald er seinen Fuß hinein setzte. Aber wenn sie etwas sagte, taten sie es als Aberglaube ab!
Es war nicht Zufall, dass die Potters niemals dort gewohnt hatten. James, der jedes Wort von Albus Lippen wie ein Schwamm aufgesogen hatte, hatte natürlich ebenso wenig wie Arthur etwas davon wissen wollen. Aber Lily war schon immer intelligenter gewesen. Sie hatte das Haus nur einmal betreten und hatte gewusst, dass es sie nicht leiden konnte. Es war magischer Instinkt gewesen, wie ihn nur eine wirklich herausragende Hexe besitzen konnte. Lily hatte sich geweigert, in das Haus zu ziehen, und James hatte schließlich nachgegeben und hatte sich mit ihr in Godrics Hollow niedergelassen.
All dies hätte vermieden werden können, wenn nur einer dieser blinden Narren dem Haus gezeigt hätte, wer sein Herr war. Es war kein schlechtes Haus, ebenso wie der Fuchsbau kein schlechtes Haus war. Sie waren nur vernachlässigt, und hatten aufgrund dieser Vernachlässigung das Interesse am Wohl ihrer Bewohner verloren.
Aber was nützte ihre ganze gedankliche Tirade? Albus würde niemals auf sie hören. Er war ein sturer alter Bock was dieses Thema anging.
„Sieh mal, Albus…", begann sie gegen besseres Wissen. „Severus hat Recht. Wir können nicht einfach ausschließen, dass es etwas mit Samhain zutun hat. Selbst wenn du nicht glaubst, dass Samhain Einfluss auf gewisse Zauber hat, Du-weißt-schon-wer tut es. Du hast selbst einmal gesagt, dass Glaube wundersame Dinge bewirken kann."
Es schmerzte sie, um das herum zu schleichen, was sie wirklich dachte. Aber sie war Albus' Ratgeberin, und sie konnte nicht einfach zulassen, dass er etwas als lächerlich abtat, was sich womöglich als entscheidend erwies, nur weil er stur war.
„Hmm.", brummte er. „Am Ende ist da immer noch die wichtigste Frage: War Tom wirklich hier?"
„Was?", fragte sie fassungslos. Manchmal waren ihr Albus Gedankensprünge um mehr als nur eine Länge zu hoch. „Was meinst du damit: War er hier? Wir alle haben ihn gesehen."
„Vielleicht.", meinte Albus. „Aber vielleicht auch nicht. Das was das Auge sieht, ist nicht immer auch das, was wirklich ist."
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„Ich könnte die ganze Nacht tanzen.", sagte Blaise.
Er lachte und küsste sie. „Nur tanzen, Liebling? Ich könnte die ganze Nacht mit etwas anderem verbringen."
Sie schlang die Arme um ihn. „Das ist so phantasielos. So typisch… Mann." Sie küsste ihn hungrig. „Aber ich stimme zu."
Er zog ihren warmen, einladenden Körper an sich. „Soll ich dir zeigen, wie phantasievoll ich sein kann?"
„Oh ja, bitte.", sagte sie heiser. „Aber musst du nicht Bericht erstatten?"
Er schüttelte den Kopf. „Er erwartet mich nicht vor dem nächsten Hogsmeade-Wochenende. Er weiß, dass der alte Narr seine Augen auf uns haben wird."
„Er wird sehr zufrieden mit uns sein, denkst du nicht auch?"
Er presste sie an sich. „Ja." Er musste nicht raten, um zu wissen, dass der Dunkle Lord zufrieden war. Er musste nur die Augen schließen, und er konnte seinen Triumph fühlen. Ihr Lord war in der Tat sehr, sehr zufrieden mit ihnen. Er verbarg sein haifischgleiches Grinsen in einem weiteren Kuss. Voldemort war zufrieden, und ER würde davon profitieren.
„Ja, er wird zufrieden mit uns sein."
Und alles was zählte, für die nächsten Stunden, war die Hitze ihres Körpers und die Magie, die noch immer in seinen Adern sang. Eine Musik, die er als die schönste des ganzen Universums zu schätzen gelernt hatte.
Vielen Dank für eure Reviews an: lain, Feles Argentea, SoleilNoir, Antarial, Dax, Hexe-Chan, vege, Lobarie, Delta102, Esta, Imortalis, alge28, tropiclady, Avallyn Black, Katharina
Eine Frau wanderte einen grünen Hügel hinauf und streichelte eine silberne Katze, die gerade mit ein paar großen Sprüngen zu ihr aufgeholt hatte. Schließlich winkte sie den wartenden Leuten zu. „Ich hoffe, ihr erinnert euch an mich, ich bin Thalia, die Muse.", sagte sie.
„Ich soll euch von pilarius ausrichten, das die Gedichte und Lieder in der Tat selbst erdichtet sind, wenn nicht, dann steht es im Disclaimer. Ich verrate nichts über den Basilisk, aber ich verrate, dass Snapes Patentochter Tigris' und Dracos ältere Schwester war.
Die Black-Zauber sind die Zauber, die Tigris aus Narcissas Buch über Legilimentik hat, ja.
Die beiden, die sich gegen Snape verbündet haben sind Tigris und Voldi. Draco hat Trelawney als Lehrerin gekannt."
Sie winkte noch einmal, und wanderte davon.
