Wie immer gehört mir gar nichts, alles gehört entweder Bethesda Softworks oder JKR...
Geld mach ich mit dieser Fanfic auch nicht...
Und wer Fehler findet, immer her damit...
Und wieder ein neues Kap... Danke an die lieben Reviewer „strahl" Ihr seid echt die besten „knuddel"
Und das Kap ist jetzt einfach mal timespanned soul für ihre lieben Reviews und Mails (hab dir endlich geantwortet „g") und Taipan für das Lob gewidmet...
Ich wünsch euch viel Spaß...
3. Kapitel
Mitternacht
Kalter Wind pfiff über die Lichtung, jagte den knienden Todessern einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Nicht einmal die dicken Todesserroben konnten gegen die Böen etwas ausrichten.
Severus spürte langsam seine Hände und Knie steif werden. Er wusste nicht, wie lange er schon mit den anderen hier kniete und eigentlich war er so was schon gewohnt, doch allmählich wurde ihm eiskalt.
Der Mond schien hell und kalt am wolkenlosen Himmel.
Nur mit Mühe konnte er die Müdigkeit unterdrücken, er sehnte sich nach seinem Bett, nach Ruhe und Wärme. Aber so wie es im Moment aussah, würde es damit mal wieder nichts werden.
Der Dunkle Lord ließ sich Zeit.
Auch der geheimnisvolle Fremde, den Potter –angeblich- gesehen hatte, tauchte nicht auf.
Potter.
Für die gesamte Zaubererwelt der-Junge-der-lebte, ein gottähnliches Kind, hatte es doch im zarten Alter von einem Jahr den gefährlichsten Schwarzmagier aller Zeiten besiegt und war damit über jegliche Kritik erhaben.
Für ihn war Potter nur ein kleiner verzogener Bengel, der keine Regeln akzeptierte und sich darauf verließ, dass ihn jemand aus jedem Schlamassel herausholte.
Nicht zu vergessen, dass der Junge genauso arrogant wie sein Vater war, noch nie was von Dankbarkeit gehört hatte und voller Vorurteile steckte.
Außerdem hatte er keinerlei Talent für die Kunst der Zaubertränke.
Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen. Oh ja, wenn es nach ihm gehen würde, würde Potter mit schöner Regelmäßigkeit bei ihm durch die Prüfungen rasseln.
Schon allein für seinen arroganten Charakter hätte er dies verdient.
Leider interessierte sich niemand für seine Meinung, daher musste er Potter noch immer in seinem Kurs ertragen. Dummerweise wollte der Junge Auror werden und dafür benötigte er nun mal Zaubertränke. Zu Severus´ größtem Bedauern waren Potters Noten in den anderen Fächern gut genug um seine miserablen in Zaubertränke auszugleichen.
Unwillkürlich musste Severus an ein Muggellied denken, welches er vor kurzem während der Ferien in einem Kaufhaus (ja, er besuchte regelmäßig die Muggelwelt und kam auch gut in ihr klar, auch wenn ihm das niemand abgekauft hätte) gehört hatte: „Die Welt könnte so schön sein, ohne DICH..." 1
Die Muggel wussten ja gar nicht, wie recht sie hatten...
Severus war so in Gedanken versunken, dass er das leise PLOPP´ beinahe überhört hätte.
Der Dunkle Lord war eingetroffen.
Severus wagte es nicht, den Kopf zu heben, dies könnte unerwünschte Aufmerksamkeit nach sich ziehen, daher wusste er auch nicht, ob der Fremde –sofern es ihn überhaupt gab- auch erschienen war.
„Erhebt euch. Wir werden heute einen neuen Todesser in unsere Reihen aufnehmen. Sein Name ist Lamal. Er dient unserer Sache treu und ergeben, er wird sofort in den Innersten Kreis aufgenommen. Sein Wunsch wird euch Befehl sein, ihr werdet ihm mit der gleichen Ehrfurcht dienen, die ihr mir entgegenbringt."
Severus fragte sich, wer dieser neue Todesser sein könnte. Er hatte den Namen Lamal noch nie gehört, doch musste er ungeheuer mächtig sein, um sofort in den Innersten Kreis aufgenommen zu werden. Und woher wusste der Dunkle Lord so genau, dass der Neue so ergeben war?
Für Severus stank da irgendwas ganz gewaltig zum Himmel.
Und was sollte der Schwachsinn mit der Ehrfurcht?
Der Dunkle Lord hatte jedem Todesser sehr eindeutig eingebläut, dass er selber über allen Dingen stand und dass ein Todesser nur ihm zu Treue und Loyalität verpflichtet war.
Manche hatten diese Lektionen nicht überlebt.
Die Überlebenden vergaßen sie nie wieder.
Beunruhigt sah Severus, wie Lamal aus dem Schatten der Bäume in das Mondlicht trat.
Ein leiser Schreckenslaut entfuhr ihm, als er die spitzen Ohren und die leicht grünliche Haut erkannte.
Lamal war kein Mensch.
Aber das konnte nicht sein, der Dunkle Lord verachtete alle Nichtmenschen, ob Magier oder nicht. Die Jagd auf nichtmenschliche Wesen war sogar ein beliebter Zeitvertreib der Todesser und des Dunklen Lords.
Nur mit Mühe konnte sich Severus auf die Worte dieses... Etwas konzentrieren.
„Mein Name ist Lamal. Ich bin der Erwählte Magier und Alchemist Lord Vivecs. Ich wähle den Todesser Severus Snape als meinen Schüler. Ich erwarte ihn nach dem Treffen am Waldrand."
Lamal drehte sich um, trat in den Schatten zurück, aus dem er gekommen war.
Er ließ die Todesser in fassungslosem Schweigen zurück. Nach und nach richteten sich alle Augen auf Severus. Dieser konnte noch gar nicht fassen, was da eben geschehen war.
„Nun, Severus, möchtest du nicht jetzt etwas sagen?"
Noch immer unfähig auch nur den geringsten Sinn in diese Angelegenheit zu bringen, öffnete und schloss Severus seinen Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er wusste, was der Lord von ihm erwartete und er wusste auch, wie die Strafe für Befehlsverweigerung aussah, doch er war einfach zu überrascht.
„Möchtest du mir nicht für diese großartige Ehre danken, Severus?"
Die Stimme des Dunklen Lords hatte einen trügerisch sanften Unterton angenommen.
„Noch immer starrköpfig? Hydrae exploseum! 2"
Ein Schwall kalten Wassers durchnässte Severus bis auf die Haut, bot dem eisigen Wind die Möglichkeit, noch fester zuzubeißen.
WASSER! Es gab nichts auf der Welt, was Severus mehr zuwider war –vom Dunklen Lord und Potter mal abgesehen.
Warum ausgerechnet eisiges Wasser?
Wenigstens war er nun in der Lage zu antworten.
„Ich danke Euch für die Lektion und die Ehre, als Schüler auserwählt worden zu sein. Mein Leben liegt in Eurer Hand."
Nun, zumindest der letzte Teil entsprach der Wahrheit.
„Warum denn nicht gleich so, Severus? Manchmal glaube ich, du liebst Bestrafungen."
Die rotglühenden Augen bohrten sich in Severus´ schwarze, schienen bis auf den Grund seiner Seele zu schauen...
Endlich, nach einer halben Ewigkeit zog der Dunkle Lord seine Aufmerksamkeit von Severus ab und begann mit dieser noch immer trügerisch sanften Stimme, die allen Todessern Angst einjagte, vergangene Aufträge auszuwerten, Versager zu bestrafen und neue Aufträge zu verteilen.
Erleichtert vernahm Severus nach einer halben Ewigkeit die abschließenden Worte des Dunklen Lords. Das Treffen war vorüber. Er war inzwischen vollkommen durchgefroren, die nassen Roben klebten kalt auf seiner Haut.
Nun musste er nur noch die Zeit mit diesem... Lamal über die Runden bringen, dann konnte er endlich nach Hogwarts zurückkehren, seine klatschnassen Roben ablegen und ins Bett fallen.
Und schlafen.
Steifbeinig erhob er sich und zwang sich, festen Schrittes zum Waldrand zu gehen. Der Dunkle Lord würde jedes auch noch so geringe Anzeichen von Schwäche sofort ausnutzen.
Lamal erwartete ihn in einem von der Zeit und unzähligen Holzwürmern ausgehöhlten Baum. Er hatte sich im Baum wohnlich eingerichtet, ein großer Tisch (mit seltsamen Geräten, Kräutern, Tieren und einigen... schleimartigen Dingen, die Severus nicht näher untersuchen wollte, obwohl er als Zaubertrankmeister eklige Zutaten gewohnt war) nahm den größten Teil des Hohlraumes ein.
Flackerndes Licht einer Fackel schuf wandernde Schatten und Lichtflecken.
„Ihr wünscht, Lamal?"
Irgendwie schaffte Severus es, seinen Abscheu und sein Entsetzen vor diesem... Ding zu verbergen, er schaffte es sogar, seiner Stimme einen halbwegs unterwürfigen Klang zu verleihen.
Severus hielt sich selbst für relativ tolerant, aber dieses Wesen schien so... böse zu sein. Er wusste nicht, wie er es in Worte fassen sollte. Die grünliche Haut, die spitzen Ohren, aber das Schlimmste waren die roten Pupillen. Sie schienen direkt durch ihn hindurchzugehen, seine Seele verdrehend, ihm absoluten Hass entgegenschleudernd. Hass auf alle Menschen.
Schaudernd wandte er den Blick ab. Und mit diesem Wesen sollte er die nächste Zeit verbringen? Er hatte jetzt schon genug...
„Du wirst deinem Lord einen großen Dienst erweisen. Ich werde dich mein umfangreiches Wissen über die Alchemie Morrowinds lehren, auf dass die Feinde deines Lords vernichtet werden. Ich werde in einer Woche nach Morrowind zurückkehren, bis dahin hast du alles aufgenommen zu haben.
Im Gegenzug wirst du mir eine Liste eurer stärksten Gifte schreiben, auf dass Lord Vivec entscheide, was du ihm zu brauen hast als Bezahlung.
Wir werden heute nacht mit einem Lähmungstrank beginnen. Er lähmt das Opfer geistig, er hat keine der Nebenwirkungen eines Fluches oder Giftes. Auf Dunmer wie mich hat der Trank jedoch keine Wirkung, komm also nicht auf dumme Gedanken. Das Opfer wird nicht körperlich gelähmt, der Trank zwingt den Geist zur vollkommenen Ruhe. Und wenn der Geist sich nicht bewegt, ist auch der Körper bewegungsunfähig. Zur Herstellung benötigt man eine Perle einer Flussmuschel, diverse Kräuter und einen Recipe. Dies ist dieses Gerät. Ich werde dir nun die Nutzung erklären..."
Resigniert schloss Severus die Augen. Es sah so aus, als würde er heute nacht wieder nicht schlafen können. Das Wesen –der Dunmer- schien keine Rücksicht auf die Tatsache nehmen zu wollen, dass er todmüde und durchnässt war.
Welchen Plan hatte der Dunkle Lord? Und was zum Merlin war ein Morrowind, ganz zu schweigen von Dunmer und Recipe?
Offensichtlich sollte er Rezepte für Zaubertränke aus Morrowind lernen...
Severus hatte nicht die geringste Ahnung, wo dieses Morrowind´ lag und es interessierte ihn auch nicht.
Es interessierte ihn genauso wenig wie die Rezepte oder dieses seltsame Recipe-Gerät.
Und das Fackellicht flackerte so einschläfernd... wirkte hypnotisierend... er driftete ab...
Eine schallende Ohrfeige holte ihn in die Realität zurück. Lamal stand vor ihm mit hasserfüllten Augen, die Hand mit den langen, krallenähnlichen Fingernägeln noch immer erhoben.
Langsam hob Severus seine Hand zur brennenden Wange, fühlte Feuchtigkeit.
Verwirrt betrachtete er das Blut an seinen Fingerspitzen.
„Du scheinst der Meinung zu sein, nichts mehr lernen zu müssen, MENSCH, aber glaube mir, ich werde keinen Ungehorsam dulden. Ich werde dich erst gehen lassen, wenn du den Trank korrekt gebraut hast. Wage es nie wieder unaufmerksam zu sein oder du wirst die Folgen tragen müssen!"
Harte Worte, ausgesprochen mit eisiger, hasserfüllter Stimme.
„Zur Strafe wirst du den Trank draußen im Wind zubereiten, auf dass die Kälte dich an deinen Status erinnern möge. Ich werde dem Lord von deinem Ungehorsam berichten. HINAUS!"
Severus´ Müdigkeit war wie weggeblasen. Als er in den Wind hinaustrat –er wusste, die Strafe des Dunklen Lords würde SEHR viel härter ausfallen, sollte er sich noch etwas zuschulden kommen lassen-, fiel ihm erst auf, wie warm es in dem Baum gewesen war.
Nun vielleicht nicht warm, aber immerhin windstill.
Leider hatte die Zeit nicht gereicht, seine Kleidung trocknen zu lassen, sodass die Kälte erneut mit eisigen Zähnen zubiss.
Mit vor Müdigkeit brennenden Augen zwang sich Severus, der leisen, noch immer hasserfüllten, aber nun auch eigenartig zufriedenen Stimme Lamals zu lauschen.
Es würde eine lange Nacht werden...
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Armer Severus...
1 Die Ärzte „Ohne DICH" , keine Ahnung, von welchem Album...
2 Ich kann übrigens keinerlei Latein, deshalb nicht wundern, wenn der Zauber keinen Sinn ergibt. Er entstammt einfach nur meiner Fantasie...
