Wie immer gehört mir gar nichts, alles gehört entweder Bethesda Softworks oder JKR...

Geld mach ich mit dieser Fanfic auch nicht...

Und wer Fehler findet, immer her damit...

Und dieses Kap ist Taipan gewidmet. Danke schön für dein Review, es dauert allerdings noch eine Weile, bis er endgültig in Morrowind ist. Dann bleibt er allerdings auch eine ganze Weile da "g"

4. Kapitel

Zaubertränke und ein Bericht

Der Wind hatte kurz vor Sonnenaufgang nachgelassen, doch Severus war inzwischen alles egal. Er wollte nur noch fort von Lamal, fort von dieser Lichtung und vor allem fort von dieser seltsamen Zaubertrankbrauerei.

Was Lamal von ihm verlangte, widersprach allem, was er über Zaubertränke wusste.

Und doch schienen die Zutaten miteinander zu reagieren, schienen eine magische Flüssigkeit entstehen zu lassen.

Doch das war unmöglich.

Und dennoch passierte immer genau das, was laut Lamal geschehen sollte. Severus hoffte von ganzem Herzen, dass er wirklich nur einen Lähmtrank zubereitete.

Er sollte nämlich das Testobjekt werden.

Wenigstens war ihm jetzt so kalt, dass er sonst nichts mehr spürte. Der Schmerz in seiner Wange war verschwunden, genau wie das eklige Gefühl nasser Kleidung auf kalter Haut.

Er wusste nicht, ob seine Roben getrocknet oder seine Sinne einfach erstarrt waren.

Mit kalter, aber sicherer Hand gab er die letzte Zutat in den Recipe (was, wie er jetzt wusste, nichts anderes als ein magischer Miniaturhochofen war) und rührte mit seinem Zauberstab dreimal gegen den Uhrzeigersinn, bevor er den Recipe schloss und das Gerät seine Arbeit tun ließ.

Der Trank änderte seine Farbe von dunkelblau zu farblos und gab einen leichten Geruch nach reifen Äpfeln ab.

Mit einem Nicken akzeptierte Lamal den Trank.

„Du bist für heute entlassen. Ich hoffe, du hast dir die Zubereitung gemerkt. Der Trank muss nun acht Stunden ziehen, bevor er getestet werden kann. Der Dunkle Lord lässt dir ausrichten, dass du morgen zum Sonnenuntergang wieder hier erscheinen sollst, damit der Unterricht fortgesetzt werden kann. Um Mitternacht wird dann der Lähmtrank an dir getestet und du erhältst deine Strafe für deinen heutigen Ungehorsam. Danach –natürlich nur, wenn du dich bei der Zubereitung nicht zu dämlich angestellt hast und du noch am Leben bist- wirst du noch einen dritten Trank erlernen. Ich erwarte dich pünktlich zum Sonnenuntergang. Vergiss das nicht!"

Damit war Severus entlassen.

Sofort apparierte er zurück nach Hogwarts.

OoO

„Hey, Harry, weißt du, was mit Snape los ist? George meinte, er wäre heute nicht zum Unterricht erschienen. Ich hoffe, er bleibt länger weg, mir hat Zaubertränke von gestern schon gereicht. Vielleicht ist er ja ernsthaft KRANK."

Rons Stimme klang hoffnungsvoll.

Kein Snape und somit auch kein Zaubertrankunterricht! Und dann war auch noch bald Wochenende.

Für Ron hörte sich das sehr nach dem Paradies an.

Harry blickte von seinen Zaubertrankhausaufgaben auf. Er hatte sie gestern ganz vergessen und wollte sie nun in der Freistunde schnell nachholen. Snape war in letzter Zeit sehr missgelaunt gewesen, Gryffindor konnte sich dank ihm mal wieder keinen weiteren Punktverlust leisten.

„Nein, ich habe auch keine Ahnung. Ich weiß nur, dass gestern Nacht um Mitternacht wieder ein Todessertreffen war. Eigentlich wollte er pünktlich zum Morgen wieder zurück sein."

„Aber ich habe ihn nicht beim Frühstück in der großen Halle gesehen. Und Professor Dumbledore schien den ganzen Morgen über sehr sorgenvoll und betrübt. Vielleicht sollten wir ihn fragen, wo Snape ist? Nicht, dass ich ihn vermissen würde, aber seltsam ist das schon. Er hat noch nie den Unterricht ausfallen lassen."

Nicht einmal Hermine schien Snape sehr zu vermissen. Sie mochte zwar Zaubertränke als Fach, aber das lag bestimmt nicht am Lehrer.

Harry nickte, packte seine Sachen fort und gemeinsam machten sich die drei Freunde zum Büro des Direktors auf.

OoO

Sie fanden Professor Snape eher, als sie dachten. Er erreichte zeitgleich mit ihnen den Wasserspeier vor Dumbledores Büro.

Hermine konnte einen leisen Schreckenslaut nicht unterdrücken. Snape sah einfach schrecklich aus!

Ganz abgesehen von seinen wie üblich fettigen Haaren und der unreinen Haut, welche so schon ekelerregend war, hatte er tiefdunkle, fast schwarze Ringe unter seinen Augen. Seine ganze Haltung und sein Gesichtsausdruck drückten tiefe Erschöpfung aus.

Doch das Schlimmste waren die tiefen Kratzer in seinem Gesicht, er sah aus, als wäre er von einer riesigen Katze angegriffen worden. Blut war ihm das Kinn bis in den Kragen hinein gelaufen, er schien sich nicht die Mühe gemacht zu haben, es zu entfernen. Er sah einfach nur zum Fürchten aus.

Sogar Harry und Ron schienen geschockt zu sein.

Was war in der Nacht nur geschehen?

„Verschwindet sofort in eure Klassenräume und kein Wort!"

Snapes Stimme schien unter den Ereignissen der Nacht ebenfalls gelitten zu haben, er krächzte die Worte mehr heraus als das er sie sprach.

Er machte sich jedoch nicht die Mühe nachzuprüfen, ob Harry, Ron und Hermine seinen Befehl befolgten, er wankte so schnell er konnte die Treppe zu Dumbledores Büro hoch.

„Was war das denn?"

Ron fand als erster seine Sprache wieder.

„Habt ihr die Kratzer gesehen? Und sein Umhang schien ganz nass zu sein... Und das im November. Harry, weißt du wirklich nichts?"

Auch Hermine entdeckte die Fähigkeit zu sprechen erneut.

„Wir holen jetzt schnell meinen Tarnumhang und dann schleichen wir uns in Dumbledores Büro und hören zu. Dumbledore wird zwar wissen, dass wir da sind, aber ich denke nicht, dass er etwas dagegen haben wird. Hauptsache, Snape sieht uns nicht. Unterwegs werde ich euch alles über meine Vision letzte Nacht erzählen."

OoO

„Severus! Endlich sind Sie wieder da, ich hab mir solche Sorgen gemacht. Was ist in der Nacht nur geschehen?"

Müde wehrte Severus Dumbledores helfend ausgestreckte Hand ab und ließ sich in einen der großen Ohrensessel am Kamin fallen. Dumbledores sorgenvollen Blick ignorierte er.

„Sie sehen schrecklich aus, Severus. Warten Sie, ich rufe Madam Pomfrey."

Nur mit Mühe konnte Severus ein ironisches Lächeln unterdrücken. Als ob er nicht selbst am besten wusste, wie er aussah. Am liebsten hätte er dem Direktor eine gepfefferte Antwort Marke „Ich wüsste zu gern, wie Sie nach solch einer Horrornacht aussehen würden und wenn Sie-" gegeben, nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten, diese Worte auch auszusprechen.

Ein weiteres Indiz dafür, dass er einfach nur am Ende war.

„Beruhigen Sie sich, Direktor, es geht mir gut. Es tut mir leid, dass ich nicht pünktlich zu Unterrichtsbeginn erscheinen konnte, ich werde den Stoff natürlich mit den Schülern nachholen."

Seine Stimme sollte überzeugend und beruhigend wirken, doch selbst er konnte das Zittern und Kratzen in ihr hören.

Entschlossen erhob er sich aus dem viel zu bequemen Sessel und wandte sich zum Gehen.

„Ich werde Ihnen einen vollständigen Bericht über letzte Nacht nach Schulschluss zukommen lassen, ich kann nicht noch mehr Unterrichtsstunden ausfallen las..."

Ein Hustenanfall ließ ihn sich zusammenkrümmen, zwang ihn zum Schweigen.

„Nein, Severus, Sie werden heute nicht mehr unterrichten. Sie werden sich jetzt von Madam Pomfrey behandeln lassen, danach werden Sie mir einen kurzen Überblick geben und dann schlafen Sie sich bis morgen früh aus. Sie sehen aus, als hätten Sie seit Wochen nicht mehr genug geschlafen."

Jetzt wusste Severus wieder, weshalb Albus Dumbledore als der mächtigste Magier der Welt galt. Dieser Mann bemerkte einfach alles.

Insgeheim war Severus viel zu erleichtert als das er groß protestieren wollte, deshalb beließ er es bei einem mürrischen Blick in Richtung des Direktors.

Dieser lächelte nur sein geheimnisvolles Lächeln und rief über das Kaminfeuer Madam Pomfrey.

Severus startete einen neuen Versuch seinen Bericht abzugeben, doch der Direktor unterbrach ihn, noch bevor er richtig begonnen hatte.

„Nana, Severus, ich sagte doch, Sie sollen sich erst von Madam Pomfrey behandeln lassen. Sogar ich kann sehen, dass Sie sich zumindest eine heftige Erkältung zugezogen haben. Aber das ist bei diesen nassen Klamotten ja auch kein Wunder. Warten Sie, ich zaubere Ihnen was Trockenes zum Umziehen. Und keine Angst, ich drehe mich um und gucke auch nicht."1

Manchmal hasste Severus den Direktor beinahe. Ironie und Sarkasmus waren SEINE Aufgabe. Wenigstens hielt Dumbledore sein Versprechen und sah höchst interessiert Fawkes beim Schlafen zu.

Dankbar griff er nach der trockenen Kleidung und begann sich umzuziehen.

Zwar gehörten weiße Jogginghosen, hellblaue Seidenhemden und knallgelbe Umhänge nicht unbedingt zu seinen Favoriten -um der Wahrheit treu zu bleiben, er hasste diese Farben- aber wenigstens waren die Sachen trocken.

Kaum hatte er den Umhang zugeknöpft –das Seidenhemd sah dann doch zu schrecklich aus- spürte er in seinem Rücken die Tür zum Büro aufgehen.

OoO

Hermines und Rons Augen wurden während Harrys Bericht immer größer.

Ein fremdes Wesen von einer anderen Welt?

Das klang ziemlich fantastisch, doch beide wussten, dass Harry in Bezug auf

Du-Weißt-Schon-Wem nie lügen würde. Nun wollten sie erst recht im Büro des Direktors lauschen.

Schließlich betraf das Ganze auch sie indirekt, denn wenn Der-Über-Den-Man-Nicht-Spricht neue Gifte hatte, würde er sie bestimmt auch ausprobieren wollen. Und Harry würde mit ziemlicher Sicherheit eines der ersten Opfer sein.

Schließlich hatte er den Du-Weißt-Schon-Wen schon einmal besiegt, also konnte er es bestimmt noch ein zweites Mal schaffen.

Sie waren inzwischen schon wieder auf dem Rückweg, niemand hatte bemerkt, wie Harry schnell in den Jungenschlafsaal rannte, sich den Tarnumhang schnappte und die drei sich sofort wieder aus dem Staub machten.

Sie hatten den Weg zum Wasserspeier in einer neuen Rekordzeit bewältigt und gemeinsam zogen sie nun den Tarnumhang über.

Es dauerte eine Weile bis sie herausgefunden hatten, wie sie den Mantel tragen mussten, damit von jedem der drei alles verdeckt war –ein einsames Bein oder ein alleingelassener Fuß hätten mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit Aufmerksamkeit erregt.

Dann mussten sie nur noch das Problem lösen, wie sie unbemerkt in Dumbledores Büro schleichen konnten.

Sogar Ron stand seinem verhassten Zaubertränkelehrer genug Intelligenz zu, aus einer sich selbstständig öffnenden und schließenden Tür die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Schließlich wusste dieser ewig schlechtgelaunte Schleimbeutel von Harrys Tarnumhang.

Das Problem löste sich von selbst, als Madam Pomfrey schnellen Schrittes um die Ecke bog und die Treppe zu Dumbledores Büro hochstürmte.

Die drei warfen sich einen Blick zu und stürmten hinterher, bevor der Wasserspeier den Durchgang wieder verschließen konnte.

Gerade noch rechtzeitig schlüpften sie hinter der Heilerin durch die Tür, niemand schien sie bemerkt zu haben.

Leisen Schrittes schlichen die drei Gryffindors in eine Ecke des Raumes und beobachteten, wie Madam Pomfrey zu dem im Sessel zusammengesunkenen Snape eilte.

Harry hätte Snape in seinem knallgelben Umhang fast nicht erkannt und überhaupt, war die Hose wirklich WEISS?

Für Harry waren weiß und Snape bisher in etwa das gleiche wie ein schwarzer Schimmel: nämlich absolut und vollkommen unvereinbar.

Ein leises unterdrücktes Glucksen an seiner Seite zeigte ihm, dass auch Ron Snape erkannt hatte.

Schnell rammte Hermine ihm ihren Ellbogen in die Seite. Sie mussten absolut lautlos sein, jeder Schüler wusste spätestens nach einer Woche über Snapes gutes Gehör Bescheid.

Dieses Mal war es noch gut gegangen, Snape hatte sie nicht bemerkt.

Das hatte aber weniger mit ihrem Glück als viel mehr mit einem erneuten Hustenanfall des Lehrers zu tun.

Madam Pomfrey war zu beschäftigt mit Snapes Untersuchung, als das sie ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes als ihren Patienten gerichtet hätte.

Lediglich Dumbledores Blicke schweiften immer wieder in ihre Ecke ab. Genau wie Harry vorhergesagt hatte, schien der Direktor genauestens über ihre Anwesenheit Bescheid zu wissen. Und ebenfalls wie vorhergesagt, schien er nichts dagegen zu haben.

Mit einem gemurmelten Heilspruch und einem Schlenker ihres Zauberstabes ließ Madam Pomfrey die tiefen Kratzer in Snapes Wange ohne Narben zu hinterlassen heilen, mit einem weiteren Spruch entfernte sie auch das Blut aus Snapes Gesicht.

„Zum Glück sind Sie rechtzeitig zurückgekehrt, bevor aus Ihrer Erkältung eine Lungenentzündung werden konnte. Ich werde Ihnen einen Trank verschreiben, der den Hustenreiz und die Halsschmerzen mildert, ansonsten kann ich leider nichts für Sie tun. Ich würde Ihnen daher für diese und nächste Woche absolute Ruhe verschreiben, auch wenn ich weiß, dass Sie sich sowieso nicht daran halten werden..."

Die letzten Worte murmelte sie nur noch, Snapes Blick war während ihres Vortrages immer düsterer geworden.

„Wissen Sie, ich würde mich ja wirklich liebend gern an Ihre Empfehlung halten, glauben Sie mir, eine Nacht oder besser zwei Nächte ungestörten Schlafs sind genau das, wovon ich die ganze verdammte letzte Woche geträumt habe, nur dummerweise hat ein gewisser Zauberer mit Welteroberungsvisionen andere Pläne mit meiner Zeit aufgestellt und an die habe ich mich verdammt noch mal zu halten, ob ich nun möchte oder nicht. Sie haben doch nicht die geringste Ahnung, wie das ist, was für ein Gefühl das ist, wenn man sich nicht mehr selbst gehört, wenn andere über einen bestimmen."

Die letzten Worte hatte Snape trotz eindeutiger Halsschmerzen mit krächzender Stimme gebrüllt. Madam Pomfrey war erschrocken zurückgewichen, Dumbledore hatte seine Hand beruhigend auf Snapes Schulter gelegt.

Snape wusste eindeutig nichts von der Anwesenheit der Gryffindor, ansonsten hätte er nie im Leben auf diese Weise seine Gefühle gezeigt.

Der Lehrer war im Grunde ein sehr verschlossener Mensch, der nur sehr selten und auch dann nur in extremen Momenten seinen Gefühle freien Lauf ließ. Der Nachmittag, an dem Sirius Black den Dementoren entkommen war, war solch ein Moment gewesen.

Doch vor Sirius hatte er ja nun auch seine Ruhe, dachte Harry hasserfüllt. Da sah man mal wieder, Snape war einfach nur ein egoistischer Schleimbeutel, der Hilfe nicht einmal dann erkannte, geschweige denn annahm, wenn man sie ihm ins Gesicht warf. Sein Auftritt eben hatte mal wieder eindrucksvoll seine Arroganz und Fiesheit unterstrichen.

Egal, was in dieser Nacht geschehen war, Snape hatte alles verdient.

Wütend sahen Hermine, Ron und Harry dem Geschehen weiter zu.

OoO

„Sie sollten trotzdem in nächster Zeit zumindest Ihre Stimme schonen. Wenn die Halsschmerzen bis Mitte nächste Woche nicht nachgelassen haben oder sich verschlimmern, sagen Sie mir Bescheid, dann muss ich Sie mit stärkeren Heiltränken behandeln. Sollten Sie sonst noch Beschwerden haben, melden Sie sich bei mir, ich werde dann sehen, was ich tun kann. Ansonsten können wir nur warten, bis die Erkältung abgeklungen ist."

Erleichtert vernahm Severus die Worte der Heilerin, offensichtlich trug sie ihm seinen Ausbruch nicht nach. Er hatte einfach die Kontrolle verloren, seine Erschöpfung und die vergangene Nacht ließen ihn die Worte der Heilerin nicht als das sehen, was sie waren: Einfach nur ein ernstgemeintes und unverbindliches Hilfeangebot.

Er würde sich später bei ihr entschuldigen, unter dem gütigen Blick Dumbledores konnte er das nicht.

„Auf Wiedersehen, Severus, auf Wiedersehen, Direktor."

„Schönen Tag noch, Poppy. Ich glaube nicht, dass wir Sie heute noch einmal belästigen müssen."

Der Direktor brachte die Heilerin zur Tür, dankte ihr für ihre Hilfe und erinnerte sie noch einmal an ihr Versprechen, über alles, was sie sah zu schweigen. Dieses Versprechen hatte sie schon zu Ende des vierten Schuljahres gegeben, zeitgleich mit Severus´ erneuter Spionagetätigkeit.

„Berichten Sie, was ist geschehen? Hat sich Harrys Vision bestätigt, ist wirklich ein fremder Magier aufgetaucht?"

Dumbledores Stimme klang geduldig, aber gleichzeitig auch sehr besorgt –ob er besorgt über seinen Zustand oder über den Stand der Dinge war, konnte Severus nicht eindeutig sagen. Es war ihm eigentlich auch egal.

Mit leiser Stimme –lautes Sprechen kratzte zu sehr im Hals und er musste ja nicht mehr Unannehmlichkeiten ertragen als unbedingt notwendig, gab Severus seinen Bericht ab.

Er erzählte Dumbledore alles, was er über Lamal erfahren hatte. Dieser war während ihrer nächtlichen Zaubertrankstunde sehr gesprächig geworden, er hatte Severus eine ganze Menge über die Welt Vvardenfell erzählt, von der er kam.

Morrowind war Lamal zufolge ein kleiner Kontinent, der rechtmäßig seinem Volk –den Dunmer- zustand. Allerdings waren die Dunmer bereits vor vielen Jahren von den Menschen erobert worden, heute lebten die Dunmer-Clans nur noch in kleinen Lagern im Norden Morrowinds.

Sie mussten die Schikanen der Menschen (Steuern, Banditenbanden und eine Organisation namens Twin Lamps, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Sklaven der Dunmer zu befreien etc.) ertragen ohne etwas dagegen unternehmen zu dürfen. Wenigstens hatten die Dunmer ihr naturgegebenes Recht auf Sklaven durchsetzen können und sie durften die Mitglieder der Twin Lamps jagen, soviel sie wollten.

Nur ungern erinnerte Severus sich an Lamals arrogante Stimme, die ihm von den „mächtigen, missverstandenen Dunmer" erzählt hatte, während er, Severus, frierend im Wind stand und mit kalten Fingern Zutaten zurechtschnitt.

„Morgen zu Sonnenuntergang soll ich mich wieder bei Lamal melden, morgen nacht soll der Trank dann an mir auf korrekte Zubereitung getestet werden und ich werde vorher bzw. nachher noch mehr lernen. Ich vermute, dass die gesamte nächste Woche so aussehen wird, bis dieser... Dunmer endlich wieder dahin zurückkehrt, woher er gekommen ist."

Severus hatte dem Direktor die gesamte Nacht geschildert, lediglich die zu erwartende Strafe verschwieg er, da der Direktor sich nur unnötig Sorgen machen würde, obwohl er sowieso nichts daran würde ändern können.

„Hat Lamal irgendwas über Voldemorts- " Severus zuckte zusammen „-Pläne berichtet? Oder wie er mit Lamal Kontakt aufnehmen und ihn in unsere Welt holen konnte?"

Severus verneinte, nur schwer konnte er sich auf die Worte und Fragen des Direktors konzentrieren.

Er war inzwischen so müde, dass er nur mit Mühe ein Gähnen unterdrücken konnte. Der Umstand endlich wieder Wärme zu verspüren und die Tatsache, dass er die Nacht lebend ohne größere Blessuren überstanden hatte, hatten die Müdigkeit vorübergehend in den Hintergrund treten lassen. Außerdem hatte er sich vor Madam Pomfrey nicht noch mehr bloßstellen wollen, indem er einfach einschlief.

Doch nun forderte die Erschöpfung ihren Tribut, nur mit großer Anstrengung konnte er noch die Augen aufhalten. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, nur schwer konnte er seinen Platz in dem gemütlichen Ohrensessel vor dem Kamin wieder aufgeben.

Es war so schön warm im Büro des Direktors...

„Nana, Sie werden mir doch hier nicht einfach im Stehen einschlafen, warten Sie, lassen Sie mich nur schnell eine Liege für Sie beschwören."

Der Direktor ignorierte die gemurmelten Proteste seines schon halb ins Land der Träume entschwundenen Zaubertränkelehrers und platzierte mit einem Schwenk seines Zauberstabes eine breite, gemütlich aussehende Liege mit zahllosen Decken vor dem Kamin.

Schwer ließ Severus sich auf die Liege fallen, schnappte sich zwei Decken und zog diese notdürftig über seinen gelben Umhang.

Kurze Zeit später schlief er tief und fest.

Lächelnd zog der Direktor Severus den Umhang aus und deckte ihn liebevoll bis zum Kinn zu. Sorgenvoll sah er auf den erschöpften Tränkemeister und strich ihm sanft eine widerspenstige Strähne schwarzen Haares aus dem Gesicht, bevor er sich entschlossen erhob und an seinen Schreibtisch setzte.

„Ihr drei könnt nun herauskommen. Er ist eingeschlafen."

1 Ich weiß, man hätte die Kleidung auch einfach trocknen können, aber erstens weiß ich den Zauber dafür nicht und zweitens denke ich, dass Dumbledore manchmal eine verdammt sadistische Ader hat... aber manchmal ist er auch einfach nur zum Knuddeln mit blinkendem Pfeil auf letzten Absatz zeig

Und über Reviews freue ich mich immer riesig... "mit gaaaaanz großen Kulleraugen umschau"