Wie immer gehört mir gar nichts, alles gehört entweder Bethesda Softworks oder JKR...

Lisa: Ja die Zutaten heißen wirklich so, ich hab nur die magischen Eigenschaften geändert, da es im Spiel einfach mal keinen Almsivi-Trank gibt. Aber meiner Meinung nach hat den einfach nur noch keiner entdeckt „schulterzuck". Die Alchemie in Morrowind basiert auf der Annahme, dass zwei Trankzutaten gleiche Eigenschaften haben müssen, damit der Trank dann diese Eigenschaft bekommt. Und wenn keine Pflanze die Eigenschaft „Almsivi" besitzt, dann gibt´s halt auch keinen Trank dazu. Aber wie gesagt, wurde der meiner Meinung nach nur noch nicht gefunden...

Taipan: Oh, keine Angst, Lamal wird noch ein bissel gemeiner und er hat Sev bestimmt nicht aus Nächstenliebe geholfen „g" Näheres dazu in diesem Kap ;-)

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8. Kapitel

Mitternacht II

Severus wartete schon seit einer halben Ewigkeit zusammen mit den anderen Todessern auf den Dunklen Lord. Der Wind pfiff über die Lichtung, machte jedem klar, dass der Winter nahte und sie hier draußen nicht willkommen waren.

Langsam kroch die Kälte durch die dicken Roben, sie ließ ihn wie schon in der Nacht zuvor immer wieder erzittern. Mit Sehnsucht dachte er an sein warmes Bett, er war todmüde und wollte nur noch schlafen.

Wieso musste der Dunkle Lord die Treffen immer um Mitternacht abhalten? Und warum draußen im Wald auf einer Lichtung?

Und der Winter würde erst noch kommen, der Frost und die Minusgrade würden die Nacht dann endlos erscheinen lassen.

Er wurde eindeutig zu alt für so was...

Langsam bewegte er seine klammen Finger, um die Durchblutung wieder ein wenig anzuregen. Er konnte es nicht wagen, sich ein wenig mit einem Wärmezauber aufzuwärmen, der Dunkle Lord konnte jederzeit erscheinen und er wollte ihm nicht den geringsten Grund für eine neuerliche Bestrafung geben. Er hatte genug für ein Nacht.

Der kalte Wind pfiff in seinen Ohren und regte seine Kopfschmerzen zu neuen Höchstleistungen an. Zusammen mit den tauben Gliedmaßen und den nach wie vor wütenden Halsschmerzen begann sich Severus allmählich sehr unwohl zu fühlen. Wenigstens war inzwischen Wochenende, er konnte nach dem Treffen also erst mal ausschlafen ohne sich um nervige Schüler kümmern zu müssen. Eine sehr aufmunternde Vorstellung...

Ein leises Raunen ging durch die Reihe der Todesser, signalisierte die Ankunft des Dunklen Lords. Schnell lenkte Severus seine Aufmerksamkeit auf den Schwarzmagier.

„Erhebt euch. Wir haben heute Nacht einiges zu feiern. Der Überfall auf die Krinas-Residenz war erfolgreich, Krinas Senior hat uns Treue geschworen, sein Sohn wird uns aus den Reihen der Auroren regelmäßig Informationen liefern. Auch die Strafaktion gegen McCoran war erfolgreich, der Verräter wurde gerichtet. Das Wichtigste jedoch ist, dass wir bald ein Mittel gegen den Apparationsschild der Auroren besitzen. Mein treuer Severus hier hat heute einen Trank von Lamal erlernt, der uns mit ein paar Modifikationen an jeden beliebigen gewünschten Punkt bringen kann.

Der Trank wird heute an Severus getestet. Hat er ihn korrekt gebraut, werden wir leider nichts zu sehen bekommen. Lamal erwähnte jedoch, dass der Trank sehr schwächlich ist und möglicherweise nicht die erwartete Wirkung haben wird. Komm her, Severus."

Severus schloss die Augen und schickte ein kurzes Stoßgebet an die grausamen Götter, die sich ohne Zweifel köstlich über ihn amüsierten. Anders konnte er sich sein Pech einfach nicht erklären.

Er war so sicher gewesen, dass er den Trank richtig zubereitet hatte...

Mit einer fließenden Bewegung erhob er sich und begab sich zum Dunklen Lord. Dieser hielt eine kleine Phiole in der Hand, identisch mit jener, die den Lähmtrank enthalten hatte.

Seine Erinnerungen versuchten aus ihrem Gefängnis auszubrechen, doch entschlossen riegelte er die Tür zu ihnen noch sicherer ab. Er wollte gar nicht wissen, was geschehen war, er wollte nicht wissen, warum seine Kopfschmerzen beim Anblick dieser kleinen Phiole förmlich explodierten, er wollte nicht wissen, warum er vor Angst kaum Luft bekam, nur weil er eine kleine Flasche ansah. Meisterhaft verdrängte er alles in sich und nahm dem Dunklen Lord das kleine Gefäß ab.

„Trink Severus. Solltest du den Trank wider Erwarten korrekt zubereitet haben, wirst du nichts spüren. Sollte Lamal aber recht behalten –und ich zweifle nicht daran-, dann wirst du möglicherweise sehr unangenehme Nebenwirkungen verspüren. Sieh dies als den Abschluss deiner Bestrafung an."

Die Erinnerungen rannten heftiger gegen ihre Gefängnistür. Sie wollten heraus, wollten ihm zuschreien, fortzulaufen, diese Tortur nicht noch einmal mitzumachen.

Wut stieg in Severus hoch. Nicht genug, dass der Dunkle Lord ihn für etwas bestrafte, was er gar nicht getan hatte –schließlich hatte er den Dunklen Lord nicht beleidigt und woher hatte er denn wissen sollen, dass Lamal so empfindlich war- nun konnten ihn noch nicht mal seine Erinnerungen in Ruhe lassen.

Gereizt legte er zwei imaginäre Eichenbohlen vor seine imaginäre Gefängnistür und schloss seine Erinnerungen noch sorgfältiger weg. Er WOLLTE nichts wissen... Unwissenheit ist ein Segen. (1)

Mit tauben Fingern öffnete Severus die Flasche. Ein würziger Geruch nach gebratenen Pilzen stieg ihm in die Nase, weckte seinen Hunger erneut. Er war so müde... Schnell schloss er diese Empfindungen genauso konsequent weg wie seine Erinnerungen.

Schwächen und Gefühle waren zu gefährlich, der Dunkle Lord behielt ihn im Auge, suchte nach Zeichen der Unentschlossenheit.

Grüßend hob er die Flasche in die Höhe, erwies dem Dunklen Lord seinen Respekt. Dann setzte er die kleine Flasche an die Lippen und trank sie in einem Zug aus. Hoffentlich ging es schnell vorbei.

Wie Feuer rann der Almsivitrank seine Kehle hinunter, reizte seinen schmerzenden Hals noch mehr. Er bekam keine Luft mehr, ein dünnes Seil schien sich um seinen Hals zu legen, schien sich immer weiter zuzuziehen.

Mit einem Keuchen fiel Severus auf die Knie, die Flasche entglitt seinen kraftlosen Händen und zerbrach auf dem Waldboden. Seine zitternden Finger flogen zu seinem Hals, sie suchten das Seil, welches ihm die Luft abschnitt, versuchten es zu lockern.

Mit aller Kraft versuchte er Luft in seine schmerzenden Lungen zu ziehen, sein Brustkorb hob und senkte sich panisch. Sein Atem wurde flacher, schneller. Sein Blickfeld begann zu verschwimmen, wurde kleiner. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen und verdrängten die leuchtenden roten Augen des Dunklen Lords, verdrängten die roten Pupillen des grinsenden Lamals.

Röchelnd krümmte er sich zusammen, seine Finger gruben sich in seinen Hals, er versuchte verzweifelt Luft zu bekommen, aber es ging NICHT!

Die schwarzen Punkte nahmen überhand und verdrängten seine Umwelt. Das Rauschen seines eigenen Blutes erfüllte seine Ohren. Schwindel überkam ihn, ließ ihn die Augen schließen.

Resigniert überließ Severus sich der Dunkelheit, wartete auf das Ende...

Ein letztes Mal atmete er schwach ein...

Atmete!

Der Druck auf seine Luftröhre war verschwunden, instinktiv atmete Severus hektisch ein und aus. Seine Lungen schmerzten, aber er atmete. Er bekam wieder Luft.

Erleichterung durchströmte ihn. Das Rauschen in seinen Ohren verstummte, die Schwärze zog sich zurück. Er konnte atmen! Er würde nicht wie ein Fisch auf dem Trockenen zu Füßen Voldemorts ersticken.

„Sieh an, sieh an. Ich hab ja gesagt, der Trank ist zu schwach. Dies war die erste Welle der Nebenwirkungen eines Almsivitrankes ohne Energie. Du hast dich nicht wie befohlen nur auf den Trank konzentriert, sondern an tausend andere Dinge gedacht. Du bist ein Versager. Wenn du die nächsten Wellen auch überstehst, wirst du den Trank so lange brauen, bis er perfekt ist und wenn du die ganze Woche dafür benötigst!"

Lamals hasserfüllte Stimme bohrte sich in Severus´ schmerzenden Schädel, schien dort hin und her reflektiert zu werden. Vom freundlichen, leicht spöttischen Tonfall ihres Gesprächs im Baum schien nichts über geblieben zu sein.

Wenigstens konnte er jetzt wieder atmen, die nächsten Wellen konnten doch kaum so schlimm sein wie diese erste.

Wenn nur sein Hals nicht schmerzen würde, er hatte das Gefühl glühenden Stacheldraht in seiner Kehle zu haben. Langsam breitete sich das glühende Gefühl nach unten aus, gab ihm das Empfinden Kohlen verschluckt zu haben.

Die Hitze breitete sich über seinen gesamten Körper aus, erreichte seinen Kopf, ließ seine Wangen glühen. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, rannen sein Gesicht herab und sammelten sich an seinem Kinn.

Mit einem leisen Keuchen riss er den Kragen seines Hemdes auf und versuchte sich Erleichterung zu verschaffen. Schweiß tropfte von seinem Kinn, er wusste, es war November und kalter Wind pfiff über die Lichtung, aber ihm war so WARM.

Die Hitzekugel in seinem Magen breitete sich aus, verdrängte alle anderen Empfindungen, reduzierte ihn auf einen schwitzenden Glutofen.

Seine Kopfschmerzen nahmen mit der Hitze zu, sein Schädel war nahe am Explodieren.

Mit zitternden Fingern öffnete er weitere Knöpfe seines Hemdes, setzte seine Haut dem kalten Wind aus.

Vereinzeltes Lachen kam aus den Reihen der versammelten Todesser, sie schienen sich ausgesprochen gut über Severus´ verzweifelte Bemühungen um Linderung zu amüsieren.

Das Lachen hallte in seinem Schädel wieder, trat seinen sowieso schon angeschlagenen Stolz mit Füßen. Er hasste sie, hasste sie, weil sie ihm nicht halfen, weil sie ihn an seine Schulzeit erinnerten.

Seine Schulzeit gehörte auch zu den sorgfältig verschlossenen Erinnerungen, aber ihr Lachen erinnerte ihn an die Streiche des Glorreichen Gryffindorquartetts´ und wie seine Mitschüler ihn immer auszulachen pflegten.

Die Todesser lachten jetzt ganz offen, so wie die Slytherins ihn verhöhnt hatten, als...

Nein, diese Erinnerung hatte er fortgesperrt, er hatte die Tür dorthin mit den sichersten und größten Schlössern, die er sich vorstellen konnte, abgeriegelt.

Die Hitze in seinen Eingeweiden und seinem Kopf ließ ein wenig nach, erlaubte ihm ein wenig zu verschnaufen. Offenbar hatte er die nächste Welle überstanden.

Er lag noch immer zu einer Kugel zusammengrollt auf dem Waldboden, nach dem Rückzug der Hitze spürte er die Kälte des Bodens wieder. Es war schließlich November und als ob der Wind ihn noch einmal daran erinnern wollte, pfiff er genau in Severus´ geöffneten Kragen hinein. Die Eiseskälte verdrängte auch den letzten Rest Wärme in ihm.

Schnell erhob Severus sich, das schwarze Haar fiel ihm ins Gesicht. Er strich es nicht zurück, nutzte die Gelegenheit, sich wie hinter einem Vorhang zu verstecken. Er wollte nicht, dass irgendjemand sah, wie sehr ihn das Hohngelächter mitnahm, wie sehr er es hasste, in ihrer Anwesenheit Schwäche zu zeigen.

Doch die Nebenwirkungen des Trankes schüttelten ihn gnadenlos...

Ein leichtes Unwohlsein stieg in Severus hoch.

´Bitte nicht, nicht das, dachte er verzweifelt.

Schnell steigerte sich das Unwohlsein zu echter Übelkeit, ließ ihn trocken würgen. Mit aller Kraft konzentrierte Severus sich auf seinen Magen, er wollte sich nicht noch weiter erniedrigen, indem er sich genau zu Voldemorts Füßen übergab.

Magensäure kroch seine Kehle hoch, steigerte die Übelkeit noch weiter. Seine Umgebung verschwamm, es gab nur noch diesen Brechreiz.

Er sank zurück auf die Knie, presste die Hand auf den Magen. Trocken würgte er, er wollte nur noch, dass diese Übelkeit nachließ, doch es kam nichts.

Seine Haare flatterten im Wind, blieben an den langen blutigen Striemen in der Wange kleben. Er spürte nichts davon, seine Welt hatte sich auf das flaue Gefühl im Magen reduziert.

Er spürte seine Gedankenkontrolle versagen, spürte, wie die Schilde, die er um seine Geheimnisse aufgebaut hatte, unter dem Ansturm der Übelkeit zerbrachen.

Flüchtige Bilder Dumbledores schossen durch seinen Geist... Dumbledore, wie er ihn anlächelte... Dumbledore, wie er ungerührt mitansah, wie er, Severus, dem Zaubereiminister am Ende des vierten Schuljahres Potters das Dunkle Mal zeigte, ihn auf die Rückkehr Voldemorts hinwies... Dumbledore, wie er ihn fragte, ob er wieder als Spion arbeiten würde...

Keuchend sah Severus auf, sah dem Dunklen Lord direkt ins Gesicht. Die roten Augen hatten sich misstrauisch verengt, eine steile Falte bildete sich zwischen ihnen.

Sanfte Finger schienen Severus´ Gedanken zu berühren, strichen durch seine Erinnerungen, suchten, fanden. Fanden seine guten Erinnerungen an Dumbledores Vertrauen, an sein Hochgefühl, wenn er wieder einem der Opfer Voldemorts das Leben gerettet hatte...

„Du bist ein VERRÄTER!"

Voldemorts Stimme klang entsetzt, verwundert. Offenbar hätte er Severus so etwas niemals zugetraut...

Mühsam verschloss Severus seinen Geist wieder, schloss die tastenden Finger aus seinen Gedanken aus.

„Ja. Ich habe seit Eurer Rückkehr nicht mehr an Euch geglaubt. Weshalb sollte ich an jemanden glauben, der Hilfe von einer RATTE braucht, um zurückzukehren?"

Severus legte all seinen Spott und Sarkasmus in seine kratzende Stimme. Er musste den Dunklen Lord nur genug reizen, dann würde er wenigstens schnell sterben.

„Dumbledore ist ein besserer Herr und Meister als Ihr, mein Meister."

Seine Stimme troff nur so vor Spott. Nun da sowieso alles vorbei war, konnte er auch die Übelkeit zurückdrängen.

„Ihr seid nichts weiter als ein kleiner Hochstapler mit Welteroberungsvisionen. Ihr habt nicht die geringste Chance gegen Albus Dum-"

„Sprich seinen Namen nicht aus, du mieser Verräter."

Mit der flachen Hand schlug Voldemort ihm ins Gesicht, seine Stimme überschlug sich fast vor Wut und Hass.

Severus setzte zum Finalstoß an.

„Ja, Albus Dumbledore benötigte nicht die Hilfe einer Ratte, um zurückzukehren, nachdem er sich von einem einjährigen Bastard hat vernichten lassen, der noch nicht mal ein reinblütiger Zauberer ist."

Voldemort stieß einen langen hasserfüllten Schrei aus. Wie konnte dieser schleimige Bastard es wagen? Wie konnte er es nur wagen, ihm derart unverschämt ins Gesicht zu grinsen?

„AVADA KEDAVRA!" „NEIN!"

Grünes Licht flammte auf, hüllte die Lichtung in eine gespenstische Helligkeit, hüllte die knieende Gestalt ein, umschloss sie sanft...

„Wie konntet Ihr nur so dämlich sein?"

Lamals Stimme.

Dumpf drang sie durch den grünen Schleier. Ein vager Schemen mit spitzen Ohren schlug nach Voldemorts Zauberstab, riss ihn herab und unterbrach den Zauber. Aber es war zu spät...

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Grünes Licht löschte seine Umgebung aus, ließ ihn in wohliger Schwärze versinken.

Er war allein.

Endlich.

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(1) Cyphers Kommentar zur Matrix... aus dem ersten Film der „Matrix"-Trilogie.

Und auch wenn es nicht so aussieht, ich mag Severus Snape wirklich... 

Und über Reviews freue ich mich immer „lieb schau" und das nächste Kap kommt auch bald...

Und noch ganz WICHTIG! Es ist nie so schlimm, wie´s auf den ersten Blick aussieht und bitte reißt mir nicht den Kopf ab, ja?