Disclaimer:

Nein, tu ich auch nicht. Mein Vorname ist Ernst. Ernst Seriously Pilarius. Du brauchst mir auch nicht zu sagen, dass JKR Harry Potter erfunden hat. Das weiß ich schon. Deswegen kannst du jetzt auch gehen. Das Universum ist groß. Milliarden von Kreaturen, die du belästigen kannst. Worf zum Beispiel. Worf hört sich doch gut an. Wie wäre es mit Worf?

Aber es gefällt mir hier. So entspannend. Keine minderbemittelten Sternenflottler die immer nur das Schlimmste von mir denken. Nur du.


Schatten der Wahl

18. Atri Ianua Ditis

Teil 1

"...you have no idea, you're too young. Just picture coming home and finding the Dark Mark hovering over your house, and knowing what you're about to find inside... Everyone's worst fear ... the very worst." Arthur Weasley (Joanne K. Rowling, GF)

Draco erwachte durch den Geruch von Lavendel, und er fühlte sich an seine Kindheit erinnert, an das blumige Parfüm seiner Mutter, die ihn in den Schlaf sang. Er war ein wenig überrascht, als er die Augen aufschlug und sie war wirklich da.

„Fühlst du dich besser, Qinglong?", fragte sie mit einem Ausdruck milder Fürsorglichkeit. „Ich habe mit Severus gesprochen, und er schien besorgt."

Draco lächelte, als sie ihn bei diesem Kosenamen nannte. Er hatte ihn schon lange nicht mehr gehört, nicht seit er ein kleines Kind gewesen war. Er griff nach seinem Stab und schwenkte ihn, worauf seine Gedanken in Form leuchtender Buchstaben zwischen ihnen erschienen.

„Es geht mir schon besser, Mutter. Du musst dir keine Gedanken machen."

„Ich mache mir immer Gedanken, Qinglong." Sie strich ihm sanft das Haar aus dem Gesicht. „Ist deine Stimme noch nicht besser?"

„Ich weiß es nicht, ich habe es nicht ausprobiert.", antwortete Draco mit Hilfe des Zaubers. „Severus sagte mir, ich sollte vierundzwanzig Stunden warten, sonst ist die Heilung nicht vollständig."

Sie nickte nachdenklich. „Er hat natürlich Recht. Ich habe dich für heute in St. Mungos krank gemeldet, ruh dich aus."

Draco schloss die Augen. Erst sein dritter Tag und er fehlte schon. Aber er konnte wohl kaum wie er war zur Arbeit gehen. Es würde Fragen aufwerfen.

„Ich habe mit ein paar Leuten geredet, du wirst keine Probleme bekommen. Mach dir keine Sorgen.", sagte sie. „Erhol dich nur."

Draco blinzelte überrascht. Er hatte nie darüber nachgedacht, dass seine Mutter auch Beziehungen haben könnte, oder dass sie ihm in irgendeiner Form helfen würde. Doch nun war es eigentlich offensichtlich, dass sie etwas erreichen konnte. Sie war nicht nur eine Malfoy, sie war auch eine Black. Nicht nur das, sie hatte sich mit all ihren Wohltätigkeitsveranstaltungen und Partys ihren ganz eigenen Einflusskreis aufgebaut. Im Grunde hatte Draco das immer gewusst, aber er hatte nie sonderlich darüber nachgedacht. Es war immer sein Vater, der alles regelte, und sie blieb so... im Hintergrund.

Als wenn sie wüsste, was er dachte – vielleicht tat sie das, überlegte Draco – lächelte seine Mutter zärtlich, aber nachsichtig.

„Schlaf und gesunde, mein Sohn." Sie strich durch seine Haare. „Lass mich dir etwas vorsingen, dann schläft es sich leichter."

Sie tat was sie gesagt hatte und sang, leise und melodisch, wie sie es getan hatte als er ein Kind war. Trotzdem er gerade aufgewacht war, fühlte sich Draco müder und müder, bis er schließlich, von ihrer Stimme getragen, in einen traumlosen und erholsamen Schlaf fiel.

o

„Crucio!"

Tigris wich hastig aus, und der Grabstein vor dem er noch kurz zuvor gestanden hatte ging in Flammen auf. Der Dunkle Lord lachte. „Ist das das Beste, was du kannst? Jämmerlich!"

Tigris apparierte, seine Präsenz verbergend als er wieder auftauchte. Er kroch hinter den Grabsteinen entlang und verwandelte einige von ihnen in belebte Steinstatuen, die sich mit ihm zusammen anschlichen.

Das war jedoch nur eine Ablenkung. Tigris konnte fühlen, dass der Lord bereits wusste, wo er in etwa war. Der Magier musste gespürt haben, dass Tigris Magie benutzte. Dennoch, bislang schien er es nicht genau genug zu wissen, um Tigris anzugreifen – oder er spielte einfach nur mit ihm.

Die Luft wurde wärmer, bemerkte Tigris mit Unbehagen. Es war bereits viel zu warm für Januar, und die Hitze nahm zu. Er war bislang noch nicht erfahren genug, um der Wettermagie des Lords etwas entgegen zu setzen, und Tigris vermutete, der Schwarzmagier mochte Schlange genug sein, um ihn irgendwann allein an seiner Körperwärme zu erkennen. Nicht nur das, die Kälte hatte ihm einen Vorteil verschafft, weil sie den Lord träger werden ließ, mit jedem Grad zusätzlich begann dieser Vorteil zu schwinden.

Tigris legte eine Hand auf den Boden und versuchte die Magie darin zu fühlen. Er war sich nicht sicher, ob der Dunkle Lord das Haus an sich gebunden hatte, aber Tigris war sich recht sicher, dass er dazu nicht die traditionellen Rituale benutzte. Zweimal war er nun bereits zu Yule nicht hier gewesen, und mit wem würde der Magier wohl das Litha-Ritual durchführen? Bellatrix? Sie war verheiratet, und da sie und Rodolphus zu Yule zusammen waren, war es relativ sicher anzunehmen, dass das zu Litha auch der Fall war.

Tigris fühlte die Magie des Ortes unter seinen Fingerspitzen und lächelte. Dies war Black-Eigentum, und er war ein Black, wenn auch nicht aus Cassiopeias direkter Linie. Der Boden war verseucht mit Dunkler Magie, aber er erkannte Tigris als seinen Meister, und würde ihm nichts entgegen setzen, wenn er ihn zu manipulieren versuchte.

Langsam begann Tigris, die Energielinien des Ortes seinen Zwecken anzupassen, ohne die Augen dabei von seinem Gegner abzuwenden. Als der Lord seine Augen misstrauisch verengte – offensichtlich spürte er etwas, Tigris müsste ihn schon sehr überschätzen wenn nicht – gab er seinen Statuen den Befehl, anzugreifen. Sie überlebten natürlich nicht lange, aber brachten Tigris die entscheidenden Sekunden Zeit, die er brauchte, um seinen Zauber zu beenden.

Als die letzte der Statuen zu Staub zerfallen war, begann die Erde zu grollen und sich um den Dunklen Lord herum zu einem Wall aufzutürmen. Tigris meinte, einen flüchtigen Ausdruck der Überraschung auf dem schlangengleichen Gesicht zu sehen, und er grinste triumphierend, als der Boden seinen Gegner verschlang.

Einen Augenblick später ging alles in Schmerzen unter, und Tigris wand sich unter einem Fluch, der ihn aus dem Nichts getroffen hatte. Kurz darauf erschien der Dunkle Lord über ihm, halb in der Luft schwebend wie ein Dementor. Er hielt den Fluch eine Weile, bevor er sich zu Boden sinken ließ und mit einem zufriedenen Lächeln auf Tigris herabsah.

„Der größte Fehler eines jeden Duellanten ist es, seine Position preiszugeben, bevor er sich sicher ist gewonnen zu haben.", sagte er, während Tigris keuchend wieder zu sich kam.

Der Schmerz wich langsam. „Es wird nicht wieder geschehen, mein Lord.", brachte er mühsam hervor.

Der Dunkle Lord grinste. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst. Jedermann gibt sich in einem Duell Blößen. Jeder. Je erfahrener du wirst, desto weniger werden es, aber solange dein Gegner stärker und erfahrender ist, wirst du niemals gewinnen. Für einen Anfänger war deine Leistung nicht schlecht. Ich denke, mit genügend Zeit können wir dein Potential zu etwas wahrhaft Nützlichem formen."

„Warum...", begann Tigris, aber hielt inmitten der törichten Frage inne. Warum hatte der Lord ihn dann bestraft, hatte er wissen wollen. Anscheinend hatte er doch nichts falsch gemacht! Aber er wurde sich noch rechtzeitig bewusst, dass ihm diese Frage nicht zustand.

Der Dunkle Lord lachte. „Ich habe dich nicht verflucht, um dich zu bestrafen, dummer Junge. Ich habe es getan, weil es mir Spaß macht. Ich genieße es, zuzusehen, wie du dich vor Schmerzen windest. Ihr Malfoys könnt so wunderschön schreien."

Tigris holte scharf Luft. Er wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte.

„Steh auf.", sagte der Lord mit einem nachlässigen Wink seiner Hand. „Bist du mit Weasley vorrangekommen?"

Tigris kam mit etwas Anstrengung auf die Füße. Seine Nerven protestierten. „Ja, er war lächerlich einfach zu überzeugen. Wir essen ab und an zusammen zu Mittag, und ich habe ihn schon einige Male zu einer unseren Interessen gewogenen Diskussionsrunde mitgenommen. Er scheint nicht abgeneigt." Um ehrlich zu sein, es war beinahe zu einfach gewesen. Es war fast, als hätte Percy nur darauf gewartet, dass Tigris ihn ansprach. Tigris hatte niemals erwartet, dass ein Weasley sich so leicht in Richtung der Todesserideale beeinflussen lassen würde. Aber Percy schien das Gerede in den Diskussionsrunden – welches zum Teil wirklich Längen von den Moralvorstellungen Dumbledores und seiner Lakaien entfernt war – nicht zu stören. Im Gegenteil, der rothaarige Chefsekretär stimmte öfter zu, als Tigris gedacht hatte.

„Gut.", zischte der Dunkle Lord zufrieden. „Er akzeptiert dich als seinen Ratgeber, ja?"

„Ja, das denke ich.", sagte Tigris, ein wenig unsicher, worauf das hinaus lief.

Der Lord lächelte sinister. „Dann sollte es ja kein Problem für dich sein, ihn davon zu überzeugen, als Minister zu kandidieren."

Tigris musste sich Mühe geben, den Lord nicht mit offenem Mund anzustarren. „Als Minister? Percy?", stammelte er. „Aber... er ist zu jung. Nicht nur das, er wird niemals gegen seinen Vater kandidieren! Und er hat keine Aussicht, zu gewinnen!" Arthur Weasley hatte sich, sehr wahrscheinlich auf Dumbledores Drängen, als Kandidat aufstellen lassen, und er hatte bislang erstaunlich viel Unterstützung. Der einzige andere Kandidat war Amycus Carrows, ein reinblütiger Zauberer der im vorigen Krieg der Verhaftung als Todesser entgangen war, indem er auf Imperius plädierte.

„Ziehst du mein Urteil etwa in Zweifel?", zischte der Dunkle Lord.

Tigris senkte hastig den Blick. „Nein mein Lord, natürlich nicht. Es fällt mir nur schwer, Eure Gründe nachzuvollziehen."

Der Lord strich mit seinen knochigen Fingern Tigris' Wange entlang, welche erstaunlich warm waren. Vermutlich lag das an der erwärmten Luft, da Tigris sie bislang immer nur kalt in Erinnerung hatte.

„Ich kann kaum erwarten, dass du alle meine Gedankengänge verstehst, Aqrabi.", zischte er. „Aber wenn du versagst, werde ich sehr enttäuscht sein, verstehst du mich?" Sein Griff verstärkte sich schmerzhaft, bis Tigris sicher war, dass er blaue Flecken hinterließ.

„Ja, mein Lord.", sagte er leise.

Der Griff um sein Kinn lockerte sich, und die Finger des Lords strichen fast liebvoll über die Male, die sie hinterlassen hatten. „Vergiss das nicht."

Die Zeit schien einen grausamen Moment lang still zu stehen, dann trat der Lord einen Schritt zurück und winkte in Richtung des Friedhofes, woraufhin sich die Steine, die während ihres Duells zerstört worden waren, wieder zusammensetzten und an ihre alten Stellen zurückkehrten, verwittert und moosbewachsen wie zuvor. Tigris begann zu vermuten, dass der Lord ganz einfach die Atmosphäre des Hofes schätzte, und ihn deshalb auf diese Weise erhielt.

„Wie ich hörte findet heute Abend eine Feier statt, beabsichtigst du, teilzunehmen?"

Tigris war etwas verwundert von der Frage. Es fand in der Tat an diesem Abend ein Kostümball bei den Lestranges statt. Natürlich waren nur Todesser eingeladen, daher auch die Kostüme, viele von ihnen wollten ihre Gesichter nicht preisgeben.

„Wenn ihr keine weitere Verwendung für mich habt, mein Lord.", sagte er.

„Nein, geh ruhig.", erwiderte der Lord. „Um die Wahrheit zu sagen, ich spiele mit dem Gedanken, Bella und Rodolphus selbst einen Besuch abzustatten."

Tigris war vollkommen überrascht, aber sagte wohlweislich nichts. Der Gedanke, den Dunklen Lord auf einem Ball zu sehen war ein wenig... merkwürdig, um es gelinde auszudrücken.

o

Als Tigris nach Malfoy Manor zurückkehrte, waren seine Eltern bereits gegangen, aber hatten einen Portschlüssel für ihn und Blaise zurückgelassen. Haus Lestrange war aus offensichtlichen Gründen mit etlichen Zaubern geschützt, so dass man nicht einfach dorthin apparieren konnte. Wie Malfoy Manor war es durch uralte Magie an seine Eigentümer gebunden. Als die letzten Lestranges nach dem Fall Voldemorts verhaftet worden waren, war das Haus unauffindbar geworden, und seitdem nicht wieder aufgetaucht – außer für die, die wussten, wo sie zu suchen hatten.

Tigris ging zu seinem Zimmer, um zu duschen und sich umzuziehen. Anschließend griff er sich das Amulett, das er für diesen Anlass angefertigt hatte und legte es um. Dieses Mal hatte er eine wenig auffällige Verkleidung gewählt, Korumel, ein Zauberer der um die Jahrtausendwende im nördlichen Europa gelebt hatte und recht berühmt war. Es existierten keine echten Bilder mehr von ihm, nur Gemälde, und Tigris hatte sein Erscheinungsbild nach einem davon ausgerichtet. Als er in den Spiegel sah, blickte er auf einen Mann mittleren Alters mit langen blonden Haaren. Da es Tigris störte, wie die Haare ihm ins Gesicht fielen, band er sie zu einem Zopf zusammen. Anschließend überredete er Sarin, auf seinen Arm zu kriechen.

Die Schlange sträubte sich eine Weile, aber ließ sich schließlich durch das Versprechen einiger saftiger Küken überzeugen. Sie mochte es nicht, wie ein Schmuckstück zwischen einer Menge Leute umhergetragen zu werden, doch Tigris hatte Blaise versprochen, sie ihr für den Abend zu überlassen. Sie hatte vor, sich als Anguitia zu verkleiden, eine Hexe aus dem antiken Rom, welche als Parselmund bekannt war. Sarin war darüber mehr als unglücklich, aber musste schließlich tun, was Tigris ihr sagte.

Als Blaise schließlich auftauchte, legte er ihr die Schlange um den Hals, und sie nahmen zusammen den Portschlüssel.

Sie erschienen in einem großen Saal, in dem bereits viele Leute versammelt waren. Nur wenige von ihnen hatten wie Blaise und Tigris detaillierte Verkleidungen gewählt. Die Kostüme der meisten bestanden lediglich aus kunstvollen Masken und Perücken, und die bereits allgemein bekannten Todesser hatten sich überhaupt nicht verkleidet.

Der Saal erinnerte Tigris beklemmend an Grimmauld Place. Er war düster und verräuchert. An der Seite spielte ein Orchester, aber es wurde von den lauten Unterhaltungen der Besucher übertönt.

Sein Blick fand schnell Bellatrix, die sich lachend mit Rabastan, Rodolphus und einigen unbekannten Zauberern unterhielt. Nun, nicht ganz so unbekannt vielleicht. Einer von ihnen sah aus, als sei er geradewegs aus einem der Bilder aus der Malfoy-Ahnengalerie herausgetreten. Wenn sein Vater noch unsubtiler hätte sein wollen, hätte er ganz auf ein Kostüm verzichten müssen. Bellatrix sah gut aus. Sie hatte nichts mehr mit dem abgemagerten Gespenst einer Frau gemein, das vor vier Jahren im Daily Prophet abgebildet gewesen war. Sie hatte sich erholt, und nun, da sie ein elegantes Kleid trug, konnte Tigris leicht verstehen, warum sie als eine der schönsten Frauen in ihrer Familie galt. Zu schade, dass ihre Seele so hässlich wie eine Moorleiche war.

„Hör auf deine Tante anzustarren, ich werde eifersüchtig.", sagte Blaise, nur halbwegs spaßhaft. „Komm, lass uns tanzen. Wie soll ich dich übrigens nennen? Ich bin Lamiah, wie ich von unserem Lord genannt werde."

‚Lamia?', wunderte sich Tigris im Stillen. War das nicht eine Bezeichnung für Vampire? Oder hatte er das nur von den Muggeln so in Erinnerung?

„Gut, dann kannst du mich Aqrab nennen.", sagte er laut. Er wusste inzwischen, dass Aqrab Skorpion bedeutete. Die al'Serab hatten ihn so genannt, nachdem er einen von ihnen angegriffen hatte, da Skorpione bei ihnen als aggressiv und unberechenbar galten. Der Dunkle Lord nannte ihn seitdem immer ‚Aqrabi', was, wie Tigris erfahren hatte, nichts anderes hieß als ‚mein Skorpion'. Er war sich nicht ganz sicher, ob er das schmeichelhaft oder beunruhigend finden sollte.

Blaise und er tanzten eine Weile, dann ging sie, um sich mit Bellatrix zu unterhalten, und Tigris wanderte zum Büffet. Im hinteren Teil des Raumes befanden sich einige Sitzgruppen mit bequemen, barocken Polstermöbeln, in denen sich bereits etliche Zauberer und Hexen niedergelassen hatten um zu rauchen, zu trinken und sich zu unterhalten.

Tigris betrachtete die mumifizierten Elfenköpfe, die über dem Büffettisch an der Wand hingen, und fragte sich, ob sie der Grund dafür waren, dass so wenige Leute etwas aßen. Aber vielleicht hatte Bellatrix ja auch alle ihre Hauselfen umgebracht und war selbst eine miserable Köchin. Nach einem Blick auf die eher unappetitlich aussehenden Speisen vermutete er das zweite.

Er sah seinen Vater in der Nähe, der sich mit einem grünbekleideten Zauberer mit blonden Haaren und einer schwarzen Maske unterhielt. Da Tigris zu Beginn schon nicht wirklich Hunger gehabt hatte, schlenderte er zu ihnen hinüber.

„Guten Abend.", sagte er. „Wir haben euch leider verpasst, es ist ein wenig später geworden als ich dachte. Ist..."

Sein Vater unterbrach ihn mit einer Handbewegung.

„Ich bin Naja.", sagte er. „Und du bist?"

Tigris biss sich auf die Lippen, ärgerlich auf sich selbst. Er war davon ausgegangen, dass sein Vater sich nicht darum kümmerte, ob er erkannt wurde oder nicht, da seine Verkleidung so offensichtlich war. Er hatte vergessen, dass das für ihn selbst nicht galt. „Aqrab.", sagte er.

Er musterte den Zauberer mit dem sein Vater sich unterhalten hatte. Dieser erwiderte seinen Blick mit kristallblauen Augen. Tigris konnte seine Gedanken nicht lesen, somit hatte er keine Idee wer er war.

„Mein Name ist Adder.", sagte der Mann. Sein Blick löste sich von Tigris und richtete sich auf Lucius. „Ich will die Damen nicht länger warten lassen. Denk darüber nach, was ich gesagt habe, ja?"

Lucius lächelte ohne dass es seine Augen erreichte. „Das werde ich, aber ich bezweifle, dass ich etwas ausrichten kann."

„Nun, ich bin es nicht, der den Schaden davon hat.", entgegnete der Mann kühl, und ging, um eine dunkelhaarige Frau in einem schwarzen Kleid zum Tanz zu bitten. Tigris konnte ihre Gedanken ebenfalls nicht lesen, und da sein Vater es merken würde, wenn er es bei ihm versuchte, gab er es für den Moment auf, die Identität des Blonden herauszufinden.

„Wir sollten uns über nichts unterhalten, was unsere Identität preisgibt.", sagte sein Vater, nachdem Adder gegangen war. „Man weiß nie, wer zuhört. Rede über nichts, was in einem Gerichtsverfahren als Beweis verwendet werden könnte."

Dies gab dem Ganzen schließlich einen Sinn. Wahrscheinlich wusste der halbe Saal, wer Lucius wirklich war, aber solange ihn niemand mit Namen ansprach, konnte es keiner beweisen. Selbst Erinnerungen in einem Denkarium würden nichts zeigen, als einen Mann in einem Kostüm. Es war eine merkwürdige Art der Absicherung, aber sie funktionierte.

Leider hieß das auch, dass Tigris nicht herausfinden konnte, hinter welchen Kostümen sich seine Mutter und Draco verbargen. Er ließ seinen Blick über die Frauen in der Nähe wandern. Keine von ihnen kam ihm bekannt vor.

Er wusste nicht wirklich, worüber er sich unterhalten sollte, aber wurde dieser Sorge enthoben, als zwei kichernde Hexen auf sie zukamen.

„Tanzen Sie mit mir?", fragte die eine, mit einen ungehemmt lüsternen Blick auf Lucius. Die andere betrachtete Tigris mit einem einladenden Lächeln. Ohne weiter darüber nachzudenken nahm er ihre Hand und geleitete sie auf die Tanzfläche. Sie war sehr hübsch, aber trug offensichtlich einen aussehensverändernden Zauber. Aus ihren Gedanken las er, dass ihr Name Alecto war. Nach einer Weile wurde ihm bewusst, dass sie die Ehefrau von Amycus Carrows war, dem Mann, der neben Arthur als Minister kandidierte. Dies wiederum erinnerte ihn daran, dass sie in Wirklichkeit deutlich hässlicher war als sie gegenwärtig aussah, und er trennte sich schnell von ihr, als sie begann, ihm beim Tanzen immer näher zu kommen.

Als die Musik für einen Moment abbrach, sah Tigris sich nach der Ursache um. Am Rande des Saals waren Bellatrix und ein paar andere Todesser auf die Knie gefallen. Die anderen Anwesenden betrachteten sie mit Verwirrung, bis der junge Mann neben ihr aufsah, und jeder seine roten Augen sehen konnte. Tigris durchquerte den Saal in seine Richtung, während einige der anderen Todesser begannen, Bellatrix' Beispiel zu folgen. Der Dunkle Lord lachte und machte eine nachlässige Handbewegung.

„Feiert weiter! Ich bin nicht offiziell hier!" Er klang amüsiert.

Die Todesser verharrten verunsichert, aber nahmen ihn schließlich beim Wort und die Feier kam langsam wieder in Gang.

Tigris verbeugte sich, als er den Lord erreichte. „Willkommen, mein Lord. Ihr habt Euch also entschlossen, zu kommen."

Der Dunkle Lord lächelte. Er sah etwas älter aus als der Tom Riddle, den Tigris in Erinnerung hatte. Seine Haare waren schulterlang, und natürlich waren seine Augen rot und seine Pupillen schlitzförmig wie die einer Schlange. Ein genauerer Blick zeigte Tigris, dass er ein Amulett an einer Kette um den Hals trug. Offenkundig hatte er inzwischen gelernt, sie selbst herzustellen und nach seinen Bedürfnissen zu verändern. Das Ergebnis war ziemlich beeindruckend.

Wenn Tigris diesen Mann vor sich sah, konnte er verstehen, warum sich zu Beginn seiner Machtübernahme so viele Hexen und Zauberer von ihm hatten verführen lassen. Tom Riddle hatte ein sinisteres Charisma, das es schwer machte, ihn zu vergessen.

Tigris erkannte, dass er den Lord anstarrte, und senkte hastig den Blick. Der Dunkle Lord hatte Tigris' Blick – einen Blick den etliche der übrigen Anwesenden teilten – natürlich bemerkt, aber er schien mehr amüsiert als verärgert davon zu sein.

„Ja.", antwortete er, mit Tom Riddles einnehmender Stimme, in der nur ein kaum hörbares Zischen mitklang. „Es ist eine Weile her, dass ich an einer solchen Feier teilgenommen habe, ich wollte sehen, wie ihr euch amüsiert. Amüsiert ihr euch bisher, Jameela?"

„Ja, mein Lord.", sagte Bellatrix ein wenig atemlos.

Der Lord streckte die Hand aus. „Wie wäre es mit einem Tanz, Bella? Es ist dreißig Jahre her, seit ich das letzte Mal getanzt habe, aber ich versichere dir ich war ein guter Tänzer zu meiner Zeit."

Das wusste Tigris aus eigener Erfahrung, da das Blut des Lords ihm in Hogwarts tänzerische Fähigkeiten verliehen hatte, wie er sie selbst nie besessen hatte.

Bellatrix sah mit Bewunderung zu ihrem Lord auf. „Natürlich. Ich bin geehrt, mein Lord..." Sie stammelte fast.

Der Dunkle Lord grinste, und zog sie auf die Tanzfläche, was einen kleinen Tumult hervorrief, als die anderen Paare hastig zur Seite wichen. Offiziell oder nicht, niemand wollte offenbar riskieren, dem Lord auf die Füße zu treten.

Tigris fragte sich plötzlich, wie genau der Lord das Amulett hergestellt hatte. Hatte er Blut seines jüngeren Selbst verwendet? Wenn das so war, konnte es sein, dass er dann auch einige Gefühle dieses Selbst teilte? Zaubererblut konnte eigenartige Nebenwirkungen haben. Es würde jedenfalls erklären, warum der Lord sich ein wenig eigenartig verhielt.

Tigris wanderte um die Tanzfläche herum zum Büffet zurück, wo sich zwei Hexen gerade heftig stritten und so aussahen, als würden sie jeden Moment aufeinander losgehen. Er erkannte eine als die Blondine, die zuvor mit seinem Vater getanzt hatte.

„Fein!", schrie die andere gerade. „Du wirst ja sehen, was du davon hast!"

„Ach, verhex dich doch selbst in einen Schirmständer, du neidische Zicke!", schrie die Blonde zurück und stürmte davon, um Lucius erneut auf die Tanzfläche zu ziehen, der ziemlich verblüfft aussah.

Tigris zog amüsiert die Brauen hoch.

„Lust auf einen Tanz, Hübscher?", fragte eine Stimme neben ihm.

Tigris drehte sich um und sah sich einem blonden Zauberer gegenüber, der eine Robe trug, deren Stil ihm unbekannt war. Erst wollte er ablehnen, aber dann riss er sich zusammen. Es war in der Zaubererwelt nicht ungewöhnlich, dass zwei Männer miteinander tanzten, und er hatte nicht wirklich etwas Besseres zu tun, da Blaise wer weiß wohin verschwunden war.

Er ergriff die ausgestreckte Hand, und der Blonde zog ihn mit einem Grinsen an sich. Tigris wurde zu spät klar, dass das hieß, dass er den ‚weiblichen' Part beim Tanzen übernahm, und es gab ein leichtes Gerangel, bis Tigris schließlich den anderen Zauberer führen ließ. Er trat ihm dabei ein paar Mal auf die Füße, aber seinen Tanzpartner schien das nicht zu stören.

„Entspann dich.", sagte der Blonde. „Es ist ganz einfach, folge einfach meiner Bewegung."

Tigris grummelte ein wenig, aber tat was er sagte. Nachdem er es versuchte, war es überraschend leicht. Leichter als selber zu führen in jedem Fall.

Der Zauberer lächelte. „Siehst du, ich sagte ja es ist einfach. Mein Name ist übrigens Loki. Du bist Aqrabi, richtig?"

„Aqrab.", verbesserte Tigris.

„Ah, natürlich, wie dumm von mir. Unser Lord hat arabisch gesprochen. Ich hätte es wissen sollen." Loki schüttelte selbstkritisch den Kopf. „Aqrab also. Ein interessanter Name. Hat er eine Geschichte?"

„Hat deiner eine?", entgegnete Tigris.

Loki zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich. Ich habe ihn mir selbst ausgedacht. Ich stehe unserem Lord nicht so nahe, dass ich einen von ihm bekommen würde. Ich nehme an, du gehörst zum inneren Kreis? Tut mir leid, das ist eine ein wenig vermessene Frage."

„In der Tat.", grollte Tigris. Die Fragen des Zauberers begannen ihn ein wenig zu verärgern.

Der Mann senkte den Blick. „Es tut mir leid. Ich rede immer zuviel, ich weiß. Aber ich finde dich sehr interessant. Du hast so etwas an dir, das fasziniert mich."

„Wirklich?", meinte Tigris uninteressiert.

„Ehrlich, es tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen."

„Schon in Ordnung." Tigris war abgelenkt. Er hatte eine vertraute Präsenz gespürt, was den Verdacht in ihm weckte, dass Draco sich irgendwo in der Nähe befand. Er musterte die Tanzfläche. Schließlich fiel sein Blick auf einen Zauberer, der mit einem braunhaarigen Jungen tanzte. Den Jungen erkannte er schnell als Marcus Sanguine, einen kindlichen Vampir, über den er schon einiges gelesen hatte. Es war aber nur ein gut gemachtes Kostüm. Der Mann mit dem er tanzte war der blonde Mann namens Adder, also musste der Vampir Draco sein. Ein etwas genaueres Hinsehen bestätigte das.

„...versuchen?", beendete der Mann mit dem er tanzte eine Frage.

„Was? Tut mir leid, ich habe nicht zugehört.", sagte Tigris.

Der Mann lächelte und zog Tigris näher zu sich. „Ich habe gefragt, ob du vielleicht interessiert bist.", sagte er lüstern. Dann küsste er Tigris geradewegs auf den Mund.

Tigris war für einen Moment so verblüfft, dass er einfach nur erstarrte, was Loki zum Anlass nahm, seine Zunge in Tigris' Mund zu schieben. Das war der Moment, in dem Tigris wieder zur Besinnung kam, und den anderen Mann heftig von sich stieß.

„Was beim Hades sollte das denn?"

Loki grinste. „Ich wollte nur sehen, ob du interessiert bist. Wie es scheint, bist du nicht ganz uninteressiert..."

„Was?", brachte Tigris empört hervor. „Ich bin nicht... Ich habe kein Interesse an... Meine Freundin ist hier irgendwo! Sie hat möglicherweise zugesehen!"

Er sah sich ein wenig panisch um, konnte Blaise aber nirgendwo entdecken.

„Oh.", sagte Loki enttäuscht. „Vielleicht können wir ja weitermachen, wenn sie uns nicht sieht?"

„Nein!", schrie Tigris aufgebracht. „Bleib mir vom Leib!"

Er schubste den anderen erneut und stürmte von der Tanzfläche, zornig vor sich hinmurmelnd. Die Dreistigkeit! Was bildete der sich ein! Wenn er das gewusst hätte! Er hatte ohnehin nie vorgehabt, mit einem Mann zu tanzen, er hätte bei diesem Vorsatz bleiben sollen! Die Unverschämtheit! Die Frechheit! Tigris stapfte zum Büffet, wo er zu seiner Überraschung auch Blaise wieder fand.

„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte sie amüsiert.

Tigris öffnete seinen Mund, schloss ihn wieder und spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Sie war die letzte, mit der er darüber reden wollte! „Ich habe genug von dieser Veranstaltung!", grollte er. „Wie wäre es, wenn wir gehen?"

„Das wäre höchst unhöflich gegenüber der Gastgeberin.", sagte eine seidige Stimme hinter ihm.

Tigris fuhr herum und sah sich dem Dunklen Lord gegenüber. Dieser streckte die Hand aus. „Wie wäre es, wenn du mir stattdessen den nächsten Tanz gewährst. Ich möchte schließlich keinen meiner Schüler bevorzugen."

Tigris ergriff die Hand widerwillig, sehr gut wissend, dass er nicht nein sagen konnte.

Der Lord lächelte und zog ihn an sich. „Bist du ein guter Tänzer, Aqrabi?"

„Nicht wirklich.", murmelte Tigris.

„Das macht nichts. Folge einfach meiner Führung, und du hast nichts zu befürchten."

Das nächste Stück begann, und Tigris wurde auf die Tanzfläche gezogen. Er hatte bereits gesehen, dass der Lord ein guter Tänzer war, nun konnte er es auch spüren. Jede seiner Bewegungen war sicher und makellos, und Tigris kam nie auch nur in Versuchung einen falschen Schritt zu machen – er wurde mit Leichtigkeit in die richtige Richtung gelenkt.

„Sieh hin...", sagte der Dunkle Lord mit gesenkter Stimme.

Als Tigris stehen bleiben wollte, ließ er es jedoch nicht zu. „Nein, sieh einfach nur hin. Was siehst du?"

Tigris sah über die Schulter seines Tanzpartners auf die Leute jenseits der Tanzfläche. „Sie starren uns an."

„Dich, sie sehen dich an – und was siehst du in ihren Blicken, mein kleiner Schüler?"

Tigris studierte die Gesichter, die sie beobachteten. Da war Bellatrix, erstarrt vor Missgunst. Sein Vater, er konnte ihn nicht einschätzen. Dutzende andere.

„Neid.", sagte er schließlich. „Ich sehe Neid."

„Und?"

„Und Furcht." Doch Tigris bezweifelte, dass diese ihm galt.

„Ja.", zischte der Schwarzmagier. Sein Griff verstärkte sich und zog Tigris näher. „Das ist Macht, Junge. Diese lächerlichen Gestalten im Ministerium, sie halten sich selbst für mächtig, aber sie sind nichts. Es ist der menschliche Geist, der die Welt regiert. Der, welcher den Geist der Menschen beherrscht, beherrscht durch die Menschen die Welt. Und was ist es, was den Geist der Menschen über allem regiert, mein Schüler?"

„Furcht?"

„Furcht. Furcht ist die Macht aller Mächte. Was immer die Menschen auch antreibt, sie werden es vergessen, wenn sie sich fürchten. Sieh sie dir an. Sind sie nicht jämmerlich?"

Tigris wurde einer Antwort enthoben, da der Lord ihn in eine Pirouette stieß. Als er wieder zu Atem kam, grinste der rotäugige Magier süffisant. „Du erinnerst mich manchmal an deine Großtante. Sie kämpfte auch ständig gegen ihre menschlichen Schwächen an, mit der arroganten Sicherheit, dass sie eines Tages über sie hinauswachsen würde. Manchmal gelang es ihr sogar. Das waren die Augenblicke, in denen ich sie am schönsten fand."

Er blieb stehen und trat einen Schritt von Tigris weg, und Tigris brauchte einen Moment, bevor er begriff, dass der Tanz aufgehört hatte. Er verbeugte sich hastig.

Der Lord wandte sich ab und verließ die Tanzfläche ohne eine weitere Bemerkung. Tigris blieb verwirrt und ein wenig beunruhigt zurück.

Schließlich machte er sich auf den Weg zum Büffet zurück, in der Hoffnung, Blaise dort wieder zu finden. Stattdessen traf er auf die Hexe, die er vor einiger Zeit mit seinem Vater hatte tanzen sehen. Sie stand ein wenig vornüber gebeugt und sah sehr blass aus, als hätte sie Schmerzen. Von den Umstehenden machte keiner Anstalten, ihr zu helfen. Tigris wollte sie gerade fragen, was mit ihr los war, als eine Hexe in einem schwarzen Kleid neben sie trat und ihr eine Hand auf die Schulter legte.

„Du armes Ding.", sagte sie mit falschem Mitgefühl. „Ist dir etwas nicht bekommen?"

Die andere Frau stöhnte und krümmte sich.

Die dunkelhaarige Hexe packte sie bei den Haaren und zerrte daran. „Das kommt davon, wenn man so gierig ist. Die Augen und Fingerchen sollten sich immer mit dem begnügen, womit man umgehen kann."

Einige der Umstehenden lachten.

„Was tust du da, Azhar, Liebes?", fragte Bellatrix erheitert. Sie hatte mit ihrem Mann etwas abseits gestanden und war nun herüber gekommen, um sich das Spektakel anzusehen.

„Ich bringe einer kleinen Schlampe Tischmanieren bei.", zischte die Frau namens Azhar boshaft.

Sie schubste die Blondine, die zu Boden fiel und sich übergab.

„Entfernt nun endlich jemand diesen Abschaum?"

Bellatrix lachte hemmungslos und winkte mit der Hand. Eine extrem hässliche Hauselfe erschien und verschwand, nach einem Blickwechsel mit Bellatrix, zusammen mit der kranken Frau, den Boden sauber zurücklassend.

Bellatrix schlang einen Arm um Azhar. „Danke, Liebling, das war zu amüsant. Hat jemand Lust, sich an etwas noch Amüsanterem zu beteiligen? Rodi hier sagt er kennt den perfekten Ort."

Die schwarz gekleidete Frau verzog angewidert das Gesicht. „Nein danke, Bella. Deine Vorstellung von Vergnügen ist mir zu schmutzig."

Bellatrix lachte erneut. „Armes Baby. Ist jemand hier, der keine Probleme damit hat, sich die Finger dreckig zu machen?"

Anscheinend genug, denn sie und Rodolphus waren schnell von einer Menschenmenge umgeben.

Tigris konnte sich schon denken, worauf das hinaus lief. Er machte Blaise ausfindig und drängte sich zu ihr durch. „Lass uns gehen, ich habe genug für heute."

Blaise schien einen Moment protestieren zu wollen, aber dann überlegte sie es sich offenbar anders. „Gut. Malfoy Manor?"

„Ist mir gleich."

Der Pulk Bellatrix bewundernder, zum größten Teil betrunkener Hexen und Zauberer erinnerte Tigris an eine Meute wilder Tiere, und ihm war übel.

„Malfoy Manor.", sagte Blaise. „Ich denke, Feuerstellen sind im Eingangsbereich."

Tigris folgte ihr, und sie hatte recht. Zu seiner Erleichterung hatten sie Haus Lestrange kurz darauf hinter sich gelassen.


A/N: Lamiah ist tatsächlich ein arabischer Name und bedeutet ‚strahlend, leuchtend'.

Vielen Dank für eure Reviews an: strega79, roman, Imobilus, Gandalf90, Saleru, Dax, Sancte-Diabulus, Reditus Mortis, dragon-topas, Inopia, Rshiel-te-Ortyn, Fairylein, zissy

Aus irgendeinem Grund funktioniert der Review Alert im Moment nicht. Ich hoffe, ihr habt alle den Story Alert bekommen. Vielen Dank insbesondere an zissy, die den kompletten Teil 1 nochmal gelesen und reviewt hat!

Reviewantworten gibt's wie immer im Forum.