Alles und jeder gehört noch immer JKR...
WICHTIG: Ich habe jetzt den sechsten Band gelesen, und ich muss gestehen, ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Ich werde jetzt aus Rücksicht auf die, die das Buch noch nicht gelesen habe, nichts verraten. Dennoch muss ich sagen, dass ich in meiner Geschichte dieses Buch einfach ignorieren werde und ich mich nur auf die Bücher bis zum fünften Band beziehen werde. Es tut mir leid, ich fand den sechsten Band auch richtig gut, dennoch kann ich noch nicht glauben, was da alles geschehen ist (besonders die Tatsache, wer der Mörder ist). Ich werde jetzt einfach auf den siebten Band warten und hoffen, dass es für alles eine harmlose Erklärung gibt. Ansonsten mag ich den Mörder noch immer und gewisse tote Personen leben bei mir alle noch. Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel, in ein paar Tagen kann ich vielleicht akzeptieren, was ich gelesen habe, glauben werde ich es erst, wenn der siebte Band draußen ist und es wirklich keine Entschuldigung gibt. So, das ist jetzt alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe, ich hoffe, ihr könnt die folgenden Kaps dennoch genießen.
Viele Grüße
Abhaya
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15. Kapitel
PläneVorsichtig wusch Severus T´Lina das Blut von den Fingern, reinigte den Pelz, bis er wieder sauber und weich war. T´Jen saß neben ihm, beobachtete ihn aufmerksam aus seinen schwarzen Knopfaugen.
Sanft legte er ihr die Hand auf die Stirn, die Schuppen fühlten sich kühl und rau auf seiner Haut an. Wirklich ein krasser Gegensatz zum warmen, flauschigen Pelz...
Beim näheren Hinschauen fielen ihm lange, vom Fell fast verdeckte Schlitze an den Seiten ihres Halses auf. Neugierig schob er die Haare beiseite, enthüllte muskulöse Fleischlappen. Die Schlitze sahen fast wie... Kiemen aus... Sehr seltsam.
Er zog die Hand wieder zurück, sie würde es ihm wahrscheinlich schon erklären, wenn es wichtig war. Vielleicht waren diese Schlitze ja ganz normal für ihre Rasse (denn dass sie ein Mensch war, wagte er dann doch zu bezweifeln...)
Er wollte sich gerade wieder abwenden, als plötzlich das Bild einer riesigen, auf zwei Beinen laufenden Eidechse vor seinem Auge erschien. Die Echse ähnelte einem kleinen Dinosaurier, sie hatte ein winziges Horn auf der Nase, ähnlich dem Eizahn von Vögeln und Reptilien. Außerdem hatte das Bild große, fledermausflügelartige Ohren mit schillernden Schuppen. Nicht zu vergessen, dass die Echse in eine Rüstung, ähnlich der T´Linas, gekleidet war und in den klauenbewehrten Händen einen Bogen hielt.
Misstrauisch runzelte Severus die Stirn, das Bild stammte keinesfalls von ihm, er hatte solch ein Wesen noch nie im Leben gesehen. Schnell errichtete er Barrieren in seinen Gedanken, schuf Schwärze in seinem Geist, sperrte die fremden Eindrücke aus. Sofort spürte er den Druck auf seinen Geist, spürte, wie etwas Fremdes sich Zutritt zu ihm verschaffen wollte. Er verdoppelte seine Anstrengungen, sperrte die fremden Gedanken nun jedoch nicht mehr komplett aus, erlaubte ihnen beschränkten Zugang zu den oberen Schichten seiner Gedanken. Sofort wurde seine vermeintliche Schwäche genutzt, das Bild der nun in Wasser tauchenden, durch Schlitze am Hals atmenden Echse erschien erneut.
Sorgfältig überprüfte Severus die Barrieren zu den tieferen Schichten seines Geistes, er konnte sich nun keine Fehler erlauben. Die Echse schwamm noch immer durch imaginäres Wasser, tummelte sich fröhlich in seinen Gedanken. Der Kontakt bestand also noch immer.
Vorsichtig begann Severus den Gegenangriff, er verfolgte die dünne Spur des Eindringlings, versuchte den Urheber dieser Bilder zu finden. Dabei überzeugte er sich immer wieder davon, dass seine Verteidigung standhielt, er hatte schon von mehr als einem talentierten Okklumens gehört, der im Eifer des Gefechts die Kontrolle verlor und von den fremden Eindrücken überrollt worden war.
Dieser Zweig der Zauberei war mehr als nur verachtet, die meisten Zauberer wussten nichts von den vielfältigen Möglichkeiten der Okklumentik. Und noch weniger beherrschten diese alte und überaus nützliche Kunst. Hätte Potter seine Arroganz im Zaum gehalten, dann hätte er ihn nicht nur gelehrt, wie er sich gegen Voldemorts Angriffe wehren konnte, er hätte ihn auch gelehrt, wie er den Spieß hätte umdrehen und dem Dunklen Lord ein paar schlaflose Nächte verpassen können.
Er fühlte Wut und Hass gegen Potter in sich aufsteigen, schnell verschloss er sich gegen jede Emotion. Er konnte jetzt keine Ablenkung gebrauchen. Konzentriert verfolgte er die dünne Spur weiter, sie führte direkt zu... T´Jen?
Überrascht riss er die Augen auf, der dünne Bilderstrom stammte eindeutig von dem kleinen Nager. Aber wie konnte das sein? T´Jen sah ihm direkt in die Augen, die Stirn angestrengt in Falten gelegt. Das Echsenwesen in seinen Gedanken wurde durch die Gestalt des kleinen Nagers ersetzt, eine dünne leuchtende Linie wuchs aus seinem Kopf, verband sich mit der dunklen Gestalt neben dem Bild T´Jens.
Hastig zog Severus sich zurück, entsetzt starrte er T´Jen an. Was WAR dieses Wesen?
„T´Jen, ist alles in Ordnung? Die Bilder sind ehrlich gesagt mehr als verwirrend..."
Severus wirbelte herum, T´Linas Stimme hatte zwar noch leicht krächzend geklungen, aber eindeutig wieder munter. Die Katzenfrau hatte sich auf einen Ellbogen gestützt, sah T´Jen konzentriert an. Schließlich erschien ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht, belustigt sah sie Severus an. Er verstand nun gar nichts mehr. Was verdammt noch mal war hier los?
Ein Teil seines Unmutes schien sich wohl auf seinem Gesicht wiederzuspiegeln, fluchtartig verkroch T´Jen sich hinter T´Linas Schulter, sah nur mit der Nasenspitze hervor, zu neugierig um ganz zu verschwinden.
„T´Jen verständigt sich mit Gedankenbildern, frag mich aber bloß nicht, wie er das macht. Er kann es halt. Übrigens hat er sich beschwert, dass du ihn ausgesperrt hast. Und er fragte, was du getan hast, er konnte dich nirgendwo in der Gedankenwelt entdecken. Du hast ihn ehrlich gesagt, ziemlich verwirrt."
„Du meinst, er wollte mit mir... reden?"
Morrowind war wirklich mehr als nur seltsam... Ungläubig starrte er sie an. Das kleine Wesen war doch nur ein EICHHÖRNCHEN!
„Ja, er meinte, er wollte dir einen Argonier zeigen... Hast du eine recht große Eidechse mit großen Ohren und Horn auf der Nase gesehen?"
Er nickte, fragte sich gleichzeitig, was bei Merlin ein Argonier war. Etwas zu essen, ein wildes Tier oder eine Rasse Morrowinds? Mehr fiel ihm dazu nicht ein...
„Hast du sonst noch etwas gesehen?"
Unbehagen schwang in ihrer Stimme mit, offenbar fürchtete sie, er hätte etwas gesehen, was er nicht hätte sehen sollen. Flüchtig fragte er sich, was das hätte sein sollen...
Er schüttelte den Kopf, wunderte sich erneut über das ungewohnte Gefühl der noch immer im Nacken zusammengebundenen Haare. Er fand es eindeutig ungewohnt, dass er nicht mehr aus dem Schatten seiner Haare heraus seine Umgebung beobachten konnte, selber ungesehen...
Aber darüber konnte er sich später noch immer Gedanken machen, jetzt musste er erst mal diese neue Erkenntnis verarbeiten.
„Soll das etwa heißen, T´Jen kann Gedanken lesen?"
Er fand diese Vorstellung nicht sehr angenehm, er hatte es schon bei Voldemort gehasst, wenn fremde Finger in seinen Gedanken herumwühlten. Damals hatte er es nicht verhindern können, der Dunkle Lord wäre sonst misstrauisch geworden, aber das hieß ja noch lange nicht, dass er T´Jen nicht aussperren konnte...
Belustigt lachte T´Lina auf.
„Nein, kann er nicht. Du musst deine Gedanken schon speziell an ihn senden, damit er dich versteht. Alles andere ist zu anstrengend für ihn, das schafft er nicht. Du brauchst dir also keine Sorgen machen. Ich soll dir aber sagen, dass er ziemlich unglücklich darüber ist, dass du ihn aussperrst und dir seine Bilder nicht einmal ansiehst."
Überrascht merkte Severus, dass er die Barrieren noch immer aufrechterhielt. Er hatte es noch nicht einmal bemerkt...
Zögernd öffnete er sich ein wenig, langsam fluteten die Bilder zurück. Er sah T´Jen mit einer Art Nuss in den Pfoten, die Nuss wurde ihm entgegengestreckt. Severus interpretierte die Botschaft als ein Friedensangebot, angestrengt versuchte er ebenfalls ein Bild zu senden, wie er die Nuss annahm.
„Du musst deine Gedanken auf T´Jen konzentrieren, im Gegensatz zu ihm kannst du auch Worte senden, er wird dich verstehen."
T´Lina hatte sich von ihrem Lager erhoben, sich einmal kräftig geschüttelt (ihr Fell stand danach in alle Richtungen ab und legte sich nur langsam wieder) und war zum Tümpel gewankt, wo sie sich jetzt ganze Hände voll Wasser ins Gesicht schmiss. Offenbar ging es ihr wieder besser, aufgrund des Pelzes konnte er ihre Gesichtsfarbe nicht sehen, aber er vermutete mal, dass sie inzwischen wieder ein wenig Farbe annahm...
Er richtete seinen Blick erneut auf T´Jen, versuchte dieses Mal die Worte „Ich nehme das Friedensangebot an" zu senden. Offenbar war er damit erfolgreicher als mit dem Bild, T´Jen flitzte auf ihn zu und gab ihm erneut einen Stups mit der Nase auf die Wange. Dann schoss er zurück zu T´Lina und tollte auf ihrer Schulter herum. Ganz offensichtlich war der Kleine wieder glücklich.
Der Anblick des so lebendig herumspringenden Nagers erfüllte Severus mit Freude, lächelnd setzte er sich an das heruntergebrannte Lagerfeuer. So schlimm war Morrowind gar nicht mal...
T´Lina folgte ihm, ließ sich neben ihm nieder. Ein paar kleine Wassertropfen zitterten an ihren Schnurrbarthaaren, trotzten der Schwerkraft gerade lange genug, um das Sonnenlicht einzufangen und viele kleine Regenbogen aufblitzen zu lassen. Die Luft war noch immer kühl und klar vom vergangenen Regen, die Sonne brach sich in vielen weiteren Regentropfen an den Büschen und den Bäumen.
T´Lina lächelte ebenfalls, lehnte sich leicht an ihn.
Es war einfach ein perfekter Moment...
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Es war einfach ein perfekter Moment...
Zufrieden spürte T´Lina Snapes Körperwärme neben sich, hörte T´Jen im Gras herumspringen. Es war ihr zwar noch immer peinlich, dass sie einfach umgekippt war, aber wenigstens hatte Snape nichts davon erwähnt. Das mochte zwar auch mit T´Jens Kontaktversuch und den vielen neuen Informationen für ihn zusammenhängen, trotzdem empfand sie Respekt für ihn. Sie musste aufpassen, dass sie alte Fehler nicht wiederholte...
Sie wusste nicht genau, ob diese Erkenntnis von ihr stammte oder von T´Jens warnenden Bildern inspiriert wurde, aber letztendlich war es auch egal. Sie hatte sich geschworen, nie wieder einem Fremden grundlos ihr Vertrauen zu schenken.
Mit einem leisen Seufzer erhob sie sich, zerstörte die Magie dieses Augenblicks. Ein wenig tat es ihr leid, aber wenn sie das tote Kagouti noch lange in der Sonne liegen ließen, würden sie bald mit Aasfressern herumschlagen müssen. Nicht zu vergessen, dass das Fleisch dann ungenießbar und das Kagouti somit umsonst gestorben wäre. Wie alle Kajiit empfand sie tiefen Respekt für alles Lebende, sie tötete nur, wenn es nicht anders ging. Sie hatte also gute Gründe, Snape demonstrativ den Rücken zu kehren –zumindest redete sie sich das ein. Die zweifelnde Stimme in ihrem Hinterkopf verblasste, sie konnte Snape nun wieder als Fremden aus der anderen Welt –aus der Welt, von der Mistkerle wie Sirius stammten- sehen, als jemanden bei dem sie zwar eine Lebensschuld hatte, den sie aber noch lange nicht mögen musste. Dies machte alles sehr viel einfacher, die seltsamen Gefühle in ihr konnte sie verdrängen...
Sie ging zu ihrer Truhe, holte eines ihrer Jagdmesser heraus. Snape war ihr gefolgt, er bekam das zweite Messer. Mit dem Messer in der Hand, nur mit den magischen Hosen aus
Alit-Leder bekleidet und die schwarzen Haare in einen Zopf gebunden sah er, abgesehen von der bleichen Haut, wie jeder andere junge Mensch, den sie kannte, aus... Er sah Sirius recht ähnlich... Einzig das schwarze Zeichen auf seinem Unterarm unterschied Snape von IHM... Nur mit Mühe konnte sie das Zittern ihrer Hände unterdrücken, konnte kaum verhindern, dass man ihr die Unsicherheit anmerkte. Schnell konzentrierte sie sich auf den Kadaver.
Endlich konnte sie etwas tun, womit sie sich auskannte, musste ihre Gedanken nicht mehr um fremde Besucher, Verletzungen und andere Dinge kreiseln lassen. Snapes ratloser Blick zeigte ihr, dass die Nahrungsbeschaffung in seiner Welt wohl ein wenig anders ablief. Mühsam unterdrückte sie ein amüsiertes Grinsen, es wäre nicht fair gewesen darüber zu lachen. Schließlich konnte er nichts dafür...
Vorsichtig zeigte sie ihm, wo und wie tief er schneiden musste, damit sie die Panzerplatten abheben und das Fleisch herausschneiden konnte. Er stellte sich gar nicht mal so dumm an...
Offenbar verfügte Snape über eine sehr schnelle Auffassungsgabe, eine Eigenschaft, die ihr vollkommen abging. Aber schließlich war sie kein Magier, sondern Diebin, da waren andere Fertigkeiten wichtiger. Und die beherrschte sie sicher besser als ihr Gast...
Snapes konzentrierte Stimme riss sie aus ihren Gedanken, holte sie in die Realität zurück.
„Wie sehen eigentlich deine weiteren Pläne aus?"
„Um dich in deine Welt zurückzuschicken, müssen wir nach Vivec und dort mit Lady Mephala reden. Sie ist zwar nicht direkt für Leben, Tod und Leben nach dem Tod zuständig, aber ich denke mal nicht, dass es sehr klug wäre, wenn wir uns da an Lord Vivec oder Lady Azura wenden würden, nicht wahr? Ich weiß nicht, ob sie uns helfen wird, aber etwas Besseres fällt mir leider nicht ein. Außerdem muss ich mir sowieso mal wieder neue Aufträge besorgen, mir geht allmählich das Geld aus..."
Außerdem musste sie noch die erfolgreiche Ausführung einiger Aufträge vermelden, aber soweit sie von Sirius wusste, waren in seiner Welt Meuchelmörder nicht gern gesehen und sie wollte nicht, dass sich die Ereignisse wie bei Sirius wiederholten. Also schwieg sie... Es ging ihn nichts an, sagte sie sich. Das war kein Vertrauensbruch, schließlich wusste sie auch nichts über ihn. Und sollten sie unterwegs von der Dunklen Bruderschaft angegriffen werden, nur weil sie Mitglied der Morag Tong war... Nun, darum würde sie sich kümmern, wenn es soweit war...
Snape schien keinen Verdacht geschöpft zu haben –wie auch-, er konzentrierte sich weiterhin auf sein Aufgabe.
„Wie weit ist es bis... Vivec?"
Leichtes Unbehagen schwang in seiner Stimme mit, offenbar hatte er keine sehr hohe Meinung vom Gott des Krieges und der Poesie (was ihrer Meinung nach eine schwachsinnige Kombination war), nachdem die große Tempelstadt am Meer benannt war.
„Zeig ich dir nachher, lass uns erst dieses Kagouti fertig machen."
Schweigend arbeiteten sie nebeneinander, Snape tat ohne Zögern, was immer sie ihm sagte. Schon bald türmten sich Knochenplatten, Gerippe und unverwertbare Kleinteile auf einem Stapel und essbares Fleisch auf einem weiteren. Die Knochenplatten reinigte T´Lina von Fleischresten und legte sie in die Sonne zum Trocknen. Die Platten würde sie für gutes Geld an einen Rüstungsmacher verkaufen, Plattenrüstungen waren leicht, billig und überall gutverkäuflich.
Das Fleisch rollte sie mit Snapes Hilfe in die Blätter der großen Farnbüsche ein, auf diese Weise hielt sich das Fleisch mehrere Tage auch ohne Weiterverarbeitung.
T´Jen war zu Beginn ihrer Arbeit verschwunden, er verabscheute den Fleischgeruch, konnte nicht verstehen, wie man so etwas sehen, geschweige denn ESSEN konnte...
Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatten, beseitigte T´Lina die Überreste -indem sie sie in einen der Tümpel warf, so wurden keine Aasfresser angelockt- und forderte Snape auf, sich zu setzen. Sie selber ging zu ihrer Truhe –ein altes, billiges Ding mit viel zu wenig Stauraum-, holte ihre Karten heraus. Nach einigem Suchen –sie konnte ja wirklich mal wieder aufräumen- fand sie die aktuelle und offizielle Landkarte der Imperialen von ganz Morrowind. Die Karte war zwar etwas ungenau –die Imperialen weigerten sich standhaft, auch nur eine der alten Daedric- und Zwergenruinen einzutragen-, aber mit ihren eigenen Notizen war sie ganz brauchbar.
Sorgfältig breitete sie das Pergament auf dem Boden aus, glättete vorsichtig die Seitenränder. Snape kann neugierig näher, kniete sich neben sie. Er sah mit zusammengebundenen Haaren, vernähter Wange und nur mit der Hose bekleidet richtig abenteuerlich aus. Gleichzeitig strahlte er aber auch eine Aura der Sicherheit aus, die Gewissheit, dass er sich selbst und im Notfall auch sie vor fast allem würde beschützen können. Sie konnte sich dieses Gefühl absolut nicht erklären –schließlich kannte sie Morrowind und hatte daher Heimvorteil-, aber es war unleugbar da. Gleichzeitig stammte er aber aus der gleichen Welt wie Sirius... Verwirrend.
Bewusst schob sie ihre widerstreitenden Gefühle beiseite, ignorierte seine charismatische Präsens so gut es ging...
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Verwirrt starrte Severus auf die mit handschriftlichen Notizen bekritzelte Karte. Er konnte T´Linas Hinweise nicht lesen, die fremdartigen Buchstaben ergaben für ihn keinen Sinn. Schlagartig fiel ihm der kleine Zettel T´Linas ein, der noch immer in der Tasche seiner Hose steckte. Später musste er unbedingt nachsehen, wie weit der Zauber inzwischen gekommen war.
„Siehst du, wir sind hier."
Ein fellbedeckter Finger zeigte auf eine Stelle zwischen zwei kleinen Punkten.
„Hier –" der Finger wanderte zum rechten Punkt „- befindet sich Balmora. Dort -" dieses Mal war der linke Punkt dran „- liegt Hla Oad. Am günstigsten wäre es, wenn wir erst nach Hla Oad wandern, das wäre ungefähr noch ein Tagesmarsch. Dann kann ich da gleich noch ein paar offene Aufträge ausführen und ein bisschen Geld verdienen.
Nach zwei oder drei Tagen -je nachdem, wann Baleni Salavel wieder ankommt- können wir dann mit dem Schiff Salavels erst nach Ebonheart- "der Finger fuhr die westliche Küste bis zu einer Art Halbinsel im Südwesten entlang „- und dann nach Vivec- "der Finger rutschte zwei Zentimeter auf der Karte nach rechts „- segeln.
In einer Woche wären wir dann also in Vivec und könnten mit Lady Mephala sprechen. Und je nachdem, welche Aufträge sie vorher noch erfüllt haben möchte, bist du in ein oder zwei Wochen wieder in deiner Welt. Es kann natürlich auch sein, dass es keinen Rückweg gibt, dann kannst du dich in Vivec schon mal nach einer für dich geeigneten Gilde umschauen, der du beitreten willst."
Erstarrt sah Severus auf die Karte. Morrowind war... groß. Wenn er die Strecke bis Hla Oad mit ungefähr fünfzehn Kilometern rechnete –wahrscheinlich waren es sehr viel mehr-, dann hatte die Insel –wohl eher der Kontinent- eine Ausdehnung von mehreren zehntausend Quadratkilometern...
Der Weg bis nach Vivec mochte ungefähr zweihundert Kilometer betragen, in seiner Welt ein Flug von höchstens zwei Stunden –selbst mit dem ältesten verfügbaren Besenmodell. Hier würden sie ein Woche unterwegs sein. Offensichtlich war Morrowind lange nicht so weit entwickelt wie die Welt der Zauberer und Muggel...
Und was meinte T´Lina von wegen kein Rückweg´? Er konnte hier nicht bleiben, ganz abgesehen davon, dass er sich hier nie zurechtfinden konnte –oder wollte, dass Ergebnis wäre das Gleiche-, er hatte noch eine Rechnung mit Voldemort und diversen Göttern offen.
Streng ermahnte er sich zur Ruhe, er hätte nichts gewonnen, wenn er jetzt in Panik ausbrach. Mit erzwungen ruhiger Stimme fragte er T´Lina über die verschiedenen Gilden aus, er würde jedes bisschen Wissen brauchen, wenn er eines Tages hier allein überleben musste. Äußerlich gelassen lauschte er T´Linas Vortrag über die Magier-, Krieger- und Diebesgilde, verfolgte ihre Ausführungen über die verschiedenen Vor- und Nachteile, speicherte die Informationen in seinem Unterbewusstsein, später würde er sie problemlos Wort für Wort wiederholen können.
Nachdem auch die letzte seiner Fragen beantwortet worden war, warf T´Lina einen sorgenvollen Blick zum sich erneut zuziehenden Himmel. Die Temperatur hatte noch nicht wieder den Stand des Vortages erreicht, sank jedoch schon wieder. Kühle Luft strich über seine bloße Haut, ließ ihn frösteln. Das Dunkle Mal an seinem Arm schien ihn anzulachen, schien ihn zu verhöhnen.
T´Linas Augen waren seinem Blick gefolgt, hingen an den schwarzen Linien. Ihre Ohren hatten sich neugierig aufgestellt, dennoch stellte sie keine Fragen. Ihr Blick war schon unangenehm genug, tief in ihm flüsterte eine hämische Stimme, dass auch sie die Dunkelheit, die Schwäche in ihm sehen konnte, dass dieses eine Zeichen ihr alles über ihn sagte, was sie wissen musste... Wütend brachte er die Stimme zum Verstummen, übertönte sie mit seinen Gedanken. Und dennoch, diese grünen Augen... Was, wenn T´Jen doch Gedanken lesen konnte, was, wenn sie jetzt wusste, dass sie einen Mörder vor anderen Mördern gerettet hatte... Welch bittere Ironie...
„Dann sollten wir wohl besser aufbrechen..."
Mit zusammengekniffenen Lippen erhob er sich, unterbrach den Blickkontakt. Mit schnellen, dennoch gewohnt eleganten Schritten ging er zu den Felsen, sammelte seine zum Teil noch immer feuchte Kleidung ein. T´Lina rollte ihre Karte wieder zusammen, verstaute sie wieder in der Truhe.
Vorsichtig löste Severus das Lederband in seinen Haaren, gab ihnen die Freiheit zurück. Sofort fühlte er sich besser, fühlte sich nicht mehr so beobachtet.
Seine Roben und Hosen waren noch immer zu nass zum Anziehen, doch zumindest konnte er jetzt wieder sein schwarzes Hemd überstreifen und sich wieder ein wenig in das lang gepflegte Auftreten als gefürchteter Tränkemeister hineindenken. Außerdem wurde das Dunkle Mal sehr effektiv von den langen Ärmeln aus dem Blickfeld T´Linas geschafft. Mit dem Mal verschwand auch die leise Stimme in ihm –zumindest für´s erste-, wie sagte man so schön, aus dem Augen aus dem Sinn...
Elegant ließ er die Haare aus den Augen schwingen, beobachtete T´Lina bei den Reisevorbereitungen. Er selber holte aus seiner Hosentasche den kleinen Zettel, er sah auf den ersten Blick, die Buchstaben waren noch immer nicht zum Stillstand gekommen. Gleichgültig steckte er den Zettel zurück in die Tasche, der Zauber benötigte halt noch ein wenig Zeit...
Es war das erste Mal seit ihrem Kennenlernen, dass Severus genug Zeit hatte, T´Lina zu beobachten. Seine Augen folgten ihren geschmeidigen, katzenhaften Bewegungen, sie bewegte sich mit einer gleitenden Eleganz, die sie fast über den Boden schweben ließ. Das Spiel ihrer Muskeln erinnerte ihn an Balletttänzer, dünn, aber ungemein kräftig spielten sie unter ihrer fellbedeckten Haut. Die dünne Lederrüstung betonte ihre durchtrainierten Konturen noch, das flachsfarbene Hemd darunter lag eng an. Alles in allem sah sie wirklich gut aus –für eine Riesenkatze...
Er ertappte sich selbst dabei, wie er sich schon wieder anstarrte, schnell wandte er den Blick ab. T´Jen saß ein kleines Stück von ihm entfernt, beobachtete ihn aufmerksam. Vorsichtshalber überprüfte Severus seine mentalen Schilde. Sie waren nicht vollkommen aufgebaut, T´Jen wollte also nicht mit ihm reden. Auch gut.
Wieder wandte er sich T´Lina zu. Sie hatte eine Schriftrolle aus der Truhe genommen, hielt sie in beiden Händen, las die Schriftzeichen darauf aufmerksam. Dann legte sie eine Hand auf die Truhe und sprach den Blick noch immer auf das Pergament gerichtet einige fremdartig klingende, gutturale Worte. Kaum schwieg sie wieder, begann die Kiste zu schrumpfen, blitzschnell war sie nur noch so groß wie eine Männerfaust. Die Schriftzeichen auf der Rolle verblassten, ließen blütenweißes Papier zurück.
„Das war ein Zauberschriftrolle, die Kiste ist zu groß und unhandlich als dass ich sie so tragen könnte. Deshalb habe ich diesen Zauber auf der Rolle gesprochen und sie geschrumpft. In Hla Oad werde ich die Kiste dann mit einem weiteren Schriftzauber vergrößern."
Sie steckte die kleine Kiste in einen Beutel an ihrer Rüstung, deckte die Feuerstelle sorgfältig mit Sand zu, schulterte ihre Waffen und sah ihn auffordernd an. Severus griff nach seiner Kleidung, mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ er die Sachen auf Puppengröße schrumpfen. T´Linas Augen wurden groß, erstaunt sah sie auf die winzigen Kleidungsstücke.
„Wenn du möchtest kann ich deine Kiste in Hla Oad auch wieder vergrößern, dann musst du nicht diese Zauberkarte nutzen."
Sie nickte nur stumm. Leicht amüsiert sah er ihre Blicke zwischen seinem Zauberstab und der Kleidung hin- und herflackern. Schließlich riss sie sich los, er verstaute seinen Besitz in seinen Taschen und gemeinsam verließen sie die Lichtung in Richtung Hla Oad.
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Okay, dies war ein Kap, welches ich schon vor dem Lesen beendet hatte, ich hoffe, ich schaffe es weiterzuschreiben. Ich wird mir jedenfalls Mühe geben... Wie gesagt, ich ignoriere den sechsten Band (ich bin ja der festen Überzeugung, er hat das nur wegen dem „Unbreakable Vow" getan...) Naja, ich würde mich auf jeden Fall über ein Review sehr freuen (auch von eventuellen Schwarzlesern ;-) ) Ansonsten würde ich gerne mal die Meinung derer hören, die das Buch auch schon gelesen haben... Meldet euch doch einfach mal.
P.S Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, dass ich einfach mal beschlossen habe, dass die Kisten mit dem Schrumpfen auch leichter werden. Denn soviel Fantasie ich auch habe, ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie 1. eine max. 70 kg schwere Kajiit 500 kg tragen will (der max. zu erreichende Lastwert) und 2. wie sie eine komplette Vulkanglasrüstung (Harnisch, Armschienen 2x, Beinschienen 2x, Helm, Boots, Schulterschützer 2x) eine komplette Ebenerzrüstung (s. Glasrüstung), ein paar Dutzend Tränke, eine ganze Menge Schwerter aller Größen, zwei Bögen, eine Armbrust, mehrere Hundert Bolzen und Pfeile, nicht zu vergessen an die hundert Schlüssel aller Größen...
(und was mein Charakter bei Morrowind noch so mit sich herumschleppt) tragen soll. Deshalb kommt bei mir alles in die Kiste und wird geschrumpft.
