Mir gehört immer noch nichts... alles gehört Ihr-wisst-schon-wem...

So, lange hat´s gedauert, aber endlich habe ich es geschafft, ein neues Kap hochzustellen. Bedanken möchte ich mich mal wieder bei Rie, die immer so liebe Reviews schreibt. Danke, dass du dabeibleibst ;-)

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27. Kapitel

Dunkelheit

"Normalerweise muss man, um einen wirksamen Trank herzustellen, zwei oder mehr Zutaten mit einer gemeinsamen Eigenschaft zusammenbringen und einige Zutaten hinzufügen, die für eine Reaktion sorgen. Woher aber wissen die einzelnen Kräuter und Pflanzenteile, dass sie gleiche Eigenschaften besitzen? Und irgendwie muss man doch verhindern können, dass die reaktionsfördernden Ausgangsstoffe die Eigenschaften der Produkte verwässern und abschwächen... Ich habe diese Überlegungen bereits Meisterin Athrys vorgelegt, doch sie hält meine Aufzeichnungen für Schwachsinn..."

Konzentriert lauschte Severus den Worten der zunehmend selbstsicherer werdenden Kajiit, die Gedanken wirbelten in seinem Kopf. Die Alchemie ließ sich mit den Zaubertränken seiner Welt vergleichen, sie war kompliziert, aber logisch und mit ein bisschen Nachdenken auch relativ nachvollziehbar.

Das Grundprinzip war denkbar einfach: Man lege zwei Kräuter mit lähmenden Wirkstoffen in einen Kessel, füge ein wenig Wasser und ein paar faserige Kräuter hinzu, um eine Reaktion zu provozieren und schon hatte man eine Flüssigkeit mit lähmender Wirkung.

Lächerlich einfach...

Und dennoch...

Weshalb reagierte eine Perle mit Mondzucker je nach Temperatur der Flammen entweder zu einem Magie bannen-Trank´ oder aber zu einem Gift, welches anhaltende Schwäche bewirkte?

Weshalb verband Hypha Facia, ein rötlicher Pilz, sich nicht mit Guar Haut, obwohl beide getrennt voneinander die gleiche schwächende Wirkung besaßen?

Ajiras Theorie war nun, dass die Wirkung eines Trankes nicht nur von den primären Eigenschaften, also jenen unmittelbar bei Verzehr wirkenden, sondern auch von den sekundären, also jenen nach einer Verarbeitung zutage tretenden, Eigenschaften abhängig war.

"Ihre Theorie ist sinnvoll. Ich kann nicht beurteilen, ob die von Ihnen angeführten Probleme beim Brauen tatsächlich zutage treten oder nicht, da ich diese Tränke noch nicht gebraut habe, dennoch kann ich aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Almsivi-Trank bestätigen, dass die man-werfe-Zutaten-in-einen-Kessel-und-schaue-was-geschieht´-Theorie fehlerhaft sein muss. Kennen Sie diesen Trank?", fragte Severus.

Der Dunmer in der realen Welt hatte ein großes Geheimnis um das tiefere Wesen des Trankes gemacht, während er beim Lähmtrank fortwährend über die Ursprünge und Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten geredet hatte.

"Ich kenne keinen Almsivi-Trank und laut allgemeiner Lehrmeinung ist es auch unmöglich, ihn zu brauen, doch vor ein paar Wochen kam ein Meister der Alchemie vorbei, der diesen Trank angeblich brauen konnte. Er war ein sehr unangenehmer Dunmer, ich habe gesehen, wie er einen Händlergehilfen zusammenschlug, weil dieser ihn angeblich nicht schnell genug bedient hatte... Sein Name war Lamal, glaube ich..."

Tiefe Grübelfalten zogen sich über die pelzbesetzte Stirn, verschoben das Bild der rot-orangen Streifen zu einem verwirrenden Schlangenmuster. Die Augen konzentriert zu Schlitzen verengt, sah sie Severus mit aufmerksam aufgestellten Ohren neugierig an.

Severus dagegen fühlte sich wie von kaltem Wasser begossen. Lamal. Dieser eine so harmlos klingende Name, gesprochen von einer samtigen, nichtsahnenden Stimme, schaffte es innerhalb von Sekundenbruchteilen seine sorgfältig errichteten Barrieren und Mauern in seinem Gedächtnis niederzureißen. Er hatte es fast geschafft, dieses Monster aus seinen bewussten Erinnerungen zu verdrängen, sich einzureden, dass die Folter und sein Verrat an Dumbledore, indem er dem Dunklen Lord Treue schwor, niemals stattgefunden hatten.

Dass er sich niemals dem vollkommenen Zusammenbruch so sehr genähert hätte.

Und dennoch kehrten die unwillkommenen Erinnerungen zurück...

Sein Körper unter ihm auf der Lichtung... seine Schreie, als sein Kopf zu explodieren schien... der lauernde Wahnsinn hinter all der Unwirklichkeit, hinter seinem erstarrten Körper, in seinem gequälten Geist... und später... die Nebenwirkungen... und immer wieder Lamal... ER lachte... ER genoss seine Schwäche... ER schlug seine Krallen in sein Gesicht... genoss seinen Schmerz, genoss das Blut in seinem Gesicht... ER genoss es, ihm frierend im kalten Wind auf der Lichtung Anweisungen zuzuzischen... ER, der sich prächtig amüsierte, als er atmen wollte, aber nicht konnte, als er sich auf dem Waldboden krümmte, nur noch sterben wollte...SEINE kalte Stimme, die ihn Versager nannte und sie hatte recht...

Severus wimmerte, wollte sich unter dem Ansturm der Erinnerungen zusammenkrümmen, wollte nur noch vergessen.

"Nein..."

Warme Hände legten sich auf seine Schultern, hielten ihn in seinem Winden fest, verhinderten, dass er sich noch mehr verletzte in seinem Bemühen zu entkommen. Dumpf hörte er Ajira beruhigende Worte murmeln, doch gingen sie gnadenlos in Lamals Gelächter unter.

Er wusste nicht, wie lange er im Sumpf der Erinnerungen feststeckte, eine halbe Ewigkeit schien vergangen. Langsam verstummte Lamals Gelächter, zusammen mit der Lichtung und dem Dunklen Lord verblassten die Erinnerungen endlich. In Wirklichkeit konnte nicht mehr als eine halbe Stunde vergangen sein, die Sonne war noch immer nicht vollständig untergegangen, die Kerze nur ein wenig geschrumpft.

Peinlich berührt spürte er die Feuchtigkeit auf seinen Wangen, nur verschwommen konnte er Ajira über sich erkennen.

Warum hatte er so heftig auf die Erwähnung dieses Namens reagiert?
Warum hatte er sich nicht beherrschen können?
Warum nur war er so schwach?

Er konnte dem Blick der goldbraunen Augen nicht standhalten, drehte den Kopf zum Fenster.

"Sie können mich jetzt loslassen, es ist alles in Ordnung.", murmelte er nicht halb so bestimmt und sicher, wie er es sich nach dieser Schmach gewünscht hätte.

"Ich weiß, aber ich muss nicht.", antwortete Ajira nicht viel lauter.

Gepeinigt schloss Severus die Augen, sein gesamter Körper hatte wieder begonnen zu schmerzen, kleine rotglühende Nadeln schienen sich in seine Rippen zu bohren. Die Hände auf seinen Schultern fühlten sich gut an, gaben ihm einen Bezugspunkt außerhalb der Feuer in seinen gebrochenen Knochen.

"Was hat er Ihnen angetan?", fragte Ajira schnurrend.

"Es ist alles in Ordnung, ich benötige Ihr Mitleid nicht. Lassen Sie uns weiterarbeiten.", flüsterte Severus erstickt, hoffend, dass sie seinem Wunsch nachkommen würde.

Er konnte nicht darüber reden, nicht jetzt, wo er sich so wertlos und unfähig fühlte... Vielleicht eines Tages...
Vielleicht niemals...

Dankbar spürte er, wie die warmen Hände verschwanden. Die Erinnerungen waren wieder fortgeschlossen worden, flüchtig fragte er sich, was geschehen war, warum sein gesamter Geist wie eine offene Wunde schmerzte...

Es war nicht wichtig.

Sorgfältig Ajiras verstehenden Blick vermeidend, konzentrierte er sich erneut auf die Aufzeichnungen.

Seine Erinnerungen konnten warten...

OoO

Gähnend erwachte T´Jen aus seinem tiefen Schlaf. Genüsslich zischend streckte er sich ausgiebig, bevor er die Spitze seiner Nase aus dem Astloch streckte. Die Sonne schien bereits seit einer ganzen Weile untergegangen zu sein, hell leuchteten die Wächter und die zahllosen Sternbilder am nachtschwarzen Himmel.

Behände sprang er aus seinem Schlafplatz auf einen dünnen, unter seinem Gewicht sacht wippenden Ast und sah sich um. Der Odai floss träge durch die Balmora umgebenden Berge, vereinzelt auftretende kleine Wellen deuteten auf Slaughterfische hin, die die Kühle der Nacht zur Insektenjagd nutzten. Ein Cliffracer ließ seinen metallischen Schrei über die Landschaft hallen, das leise Klicken eines skorpionähnlichen Scrips jagte kalte Schauer über T´Jens Rücken. Diese Allesfresser waren dafür bekannt, dass sie alles fraßen, was kleiner war als sie selbst...

Doch auf dem Baum war er sicher vor dem Scrip, auch der Cliffracer war weit entfernt. Alles schien in Ordnung...

Und doch...

Ein dunkler Geruch lag in der Luft, wie eine dumpfe Erinnerung an Gewalt und Tod drückte er T´Jen nieder. Er konnte nicht genau sagen, WAS es war, nur DASS es da war...

Misstrauisch die Ohren aufgestellt, nach allen Seiten sorgfältig sichernd, schob er sich etwas weiter auf den Ast. Der Geruch wurde stärker...

Angst kroch in ihm hoch, die nächtlichen Geräusche der Jäger und Gejagten waren noch immer zu hören und doch... es schien auf einmal sehr viel stiller, so als halte jedes Lebewesen in Erwartung des Kommenden die Luft an.

Mit klopfendem Herzen lauschte T´Jen, konzentrierte all seine Gedanken auf seine Ohren.

Dort... Ein leises Tapsen, annähernd unhörbar...
Und dort... das widerspenstige Aneinanderreiben grober Wolle, mit einem Stillezauber belegt. Fast unhörbar...

Atmen... zwei... drei...
Drei Gestalten störten die Nacht, unsichtbar, annähernd unhörbar. Der Geruch nach Tod wurde mit den Geräuschen stärker, die Gestalten näherten sich, schlichen an seinem Baum vorbei, durch das immer offenstehende Stadttor Balmoras in die Ratstaverne unmittelbar gegenüber des Einganges.

Die Ratstaverne... Der Treffpunkt für Dunkle Brüder in Balmora, niemand sonst wagte sich in dieses verrufene Etablissement. Dies ließ nur einen Schluss zu...

Entschlossen sprang T´Jen vom Ast, rannte die Treppe zur Vorratskammer der Ratstaverne hinauf. Seine schwarzen Knopfaugen erkannten ganz deutlich das kleine Mauseloch in der Tür, kaum sichtbar, doch für ihn groß genug...

Schnell schlüpfte er hindurch, folgte de Treppe nach unten in den Schankraum. Lautes Lachen und Grölen schlug ihm entgegen, die Dunklen Brüder schienen dem Sujamma bereits kräftig zugesprochen zu haben.

Vorsichtig in die Schatten der Wand gedrückt, schlich T´Jen näher, immer der Spur des Dunklen Geruches folgend, der im Schankraum schier erdrückend alle anderen Gerüche überdeckte.

Die Spur führte zu einer Gruppe aus vier dunkel gekleideten Dunmer, sie waren die einzigen in der gesamten Ratstaverne ohne Sujammageruch. Dafür aber dieser andere Gestank...

Übelkeit stieg in T´Jen hoch, nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten, einfach kehrt zu machen und zu fliehen. Stattdessen zwang er sich weiterzugehen, unter der Tisch zu schleichen.

Die harten Stimmen der Dunmer wehten zu ihm...

"... hat kein Recht dazu!" Eine aufgebrachte, relativ junge Stimme.

"Die Befehle des Lords sind eindeutig. Auch Ihr werdet gehorchen, Bruder!" Eine zweite Stimme, nicht minder aufgebracht, aber älter.

"Natürlich werde ich gehorchen, ich werde diesen Auftrag genießen. Doch sagt mir, welche Ehre darin bestehen soll, einen KRÜPPEL zu beseitigen?"

"Er muss heute Nacht zu seinen Ahnen geschickt werden, da morgen bereits seine endgültige Heilung erfolgen soll. Der Lord hat eindeutig befohlen, ihn vorher zu beseitigen. Macht Euch keine Sorgen, das Katzenvieh und der Verwandler werden Euch einen guten Kampf bieten, Ihr werdet viel Ehre sammeln. Ihr müsst nur zustimmen."

"Hat Lord Vivec Angaben zum bevorzugten Exekutionsmittel gemacht?" Eine dritte Stimme, leise, weich, fast flüsternd. Freundlicher als die anderen beiden und doch jagte sie T´Jen am meisten Angst ein. Der Besitzer dieser Stimme war vielleicht gefährlicher als die beiden ersten zusammen...

"Nein, Bruderführer. Es bleibt allein Euch überlassen, wie Ihr Euch um dieses Pack kümmert, nur solltet Ihr vor Sonnenaufgang zurückkehren, da Lord Vivec keine Spuren gegen uns wünscht."

"Verstehe.", antwortete der Bruderführer. "Wir akzeptieren. Wo können wir die Monster finden?"

"In der Morag Tong-Gildenhalle. Und Lord Vivec hätte gegen Zivilopfer nichts einzuwenden, wenn Ihr versteht, was ich meine...", die erste Stimme, schmeichelnd.

"Verstehe, ich werde den Wünschen des Lords entsprechen."

"So sei es."

Geschockt hörte T´Jen, wie die Stühle gerückt wurden und die Männer die Taverne verließen. Die Gildenhalle... T´Lina, Sirius und Severus...!

So schnell er konnte, rannte T´Jen durch das Loch in der Vorratstür und über die Dächer zur Gildenhalle. Hoffentlich war er schnell genug...

OoO

Leise lachend verließ T´Lina zusammen mit Sirius die Kriegergilde. Es tat gut, endlich wieder an seiner Seite zu lachen und einfach fröhlich zu sein, anstatt ständig sich einreden zu müssen, dass sie ihn hasste...

Sie hatten sich bei Eydis Fire-Eye, der Leiterin der Kriegergilde in Balmora mit neuen Waffen eingedeckt, der Schmied, ein dunkelhäutiger Mensch der Redguardebenen namens Wayn, schuldete Sirius noch ein paar Gefallen und zum Ausgleich dafür waren sie nun stolze Besitzer eines Daedralangbogens (die stärkste bekannte Bogenart Morrowinds), mehrerer hundert Silber- und normaler Pfeile, je eines Glasdolches für sie, Sirius und Severus, wobei ihr Dolch noch mit einem Lähmzauber versehen war. Weiterhin hatte Sirius sich für ein vergiftetes Vipern-Langschwert entschieden und zusammen mit seiner neuen Rüstung trug er es stolz auf seinem Körper.

Glücklich atmete sie die kühle Nachtluft ein, nur eine gelegentliche Windbö erinnerte an die Hitze des Tages. Sirius neben ihr sah fasziniert in den Nachthimmel, offenbar hatte er sich noch immer nicht an den Anblick der Wächter gewöhnt. Vielleicht war das auch gut so...

Sie legte ebenfalls den Kopf in den Nacken, ließ das helle Licht auf sich wirken. Etwas flog durch ihren Geist.

"Hast du - "

Sie unterbrach sich. Sirius sah sie fragend an.

"Ja?"

"Was war das eben?"

Erneut blitzte ein flüchtiges Bild in ihren Gedanken auf, zusammen mit einem blutigroten Ausrufezeichen. Sirius sah sie ernsthaft an, jegliche Entspannung und Heiterkeit war aus seinem Blick gewichen.

"T´Jen. In der Gildenhalle.", murmelte er und begann zu laufen.

Schnell folgte T´Lina ihm.

OoO

Atemlos stürmte T´Jen in Severus´ Zimmer, schenkte den zornigen Gedanken über sein taktloses Eindringen keine Beachtung und schrie dem verwundeten Magier seine Warnung zu.

Gefahr. Schwärze. Tod.

Ein lautes Kreischen drang an seine empfindlichen Nagerohren, erst jetzt bemerkte er die zweite Person im Zimmer. Eine junge Kajiit. Voll Panik ob der düsteren Bilder in ihrem Kopf. Schnell bündelte T´Jen seine Nachricht, schickte sie nur an Severus. Die Kajiit sank in die Knie, die Hände an die Schläfen gepresst. Unterdrücktes Schluchzen drang durch den Raum.

Doch er konnte jetzt keine Rücksicht auf sie nehmen, die bösen Männer würden keine Gnade walten lassen, sie mussten weg von hier. Und zwar SOFORT!

Panik machte sich in T´Jen breit, er musste mit aller Kraft gegen den überwältigenden Fluchtinstinkt ankämpfen, er musste Severus begreiflich machen, was geschehen würde. Und dabei wollte er doch nur fort von diesem dunklen Ort...

Ein letztes Mal konzentrierte er sich, schickte ein düsteres Bild voll Tod, bevor er mit einem erstickten Fiepen unter dem Bett verschwand. Der Geruch der Dunklen Brüder hatte ihn eingeholt, ließ sein Herz panisch schlagen. Sie waren hier... Und sie kamen näher.

Ergeben schloss T´Jen die Augen, hoffend dass Severus und die Kajiit nicht von der Dunkelheit besiegt wurden...

OoO

Seine Gedanken rasten. T´Linas kleiner Nager hatte Severus panische Bilder geschickt. Bilder die genauso gut aus einem Splattermovie stammen konnten.

Die Dunkelheit und der Tod ließen nur einen Schluss zu: Die Dunkle Bruderschaft.
Er brauchte ein Waffe...

"Ajira?", flüsterte er leise, um die noch immer schluchzende Kajiit nicht zu erschrecken. T´Jens grässliche Warnungen waren ganz offensichtlich zu viel für sie gewesen...

Ajira hob langsam den Kopf, sah ihn aus schreckensweiten schimmernden Augen an.

"Auf dem Boden unter meinem Bett liegt ein dünner Holzstab. Gib ihn mir, berühre ihn aber nur am Griff."

Ajira schien wie erstarrt.

"AJIRA!"

Sie zuckte zusammen, sah sich panisch um. Sie stand noch immer unter Schock, doch wenigstens sah sie ihn nicht mehr so apathisch an.

"Gib mir meinen Zauberstab. Schnell."

Dieses Mal gehorchte sie, doch noch immer schwieg sie. Keine Fragen, keine Schreie, nichts. Er musste sie unbedingt aus dem Schockzustand holen, wenn dies alles vorbei war. Er hoffte, dass sie bis dahin keine bleibenden Schäden davontragen würde...

Severus konzentrierte sich wieder auf die Tür. Es tat gut, endlich wieder das vertraute Holz seines Zauberstabes in der Hand zu halten, die schlafende Macht zu spüren, zu wissen, dass er mit diesem so harmlos aussehenden Stock fast alles schaffen konnte.

Ein leises Knarren der Treppe warnte ihn vor, dennoch wurde er vom plötzlichen Auffliegen der Tür überrascht. Zwei schwarz gekleidete Gestalten stürmten auf ihn zu, die schimmernden Dolche hoch erhoben.

Reflexartig schwang Severus seinen Zauberstab, tötete einen übereifrigen Dunklen Bruder mit einem Avada Kedavra. Der gedungene Mörder fiel lautlos nach hinten.

So kurz die Zeit, die er für den Zauber benötigt hatte, auch gewesen war, es war mehr als genug Zeit für den zweiten Mann gewesen, ihn zu erreichen und mit dem Messer nach ihm zu stoßen.

Die Klinge drang in seinen Brustkorb ein, schrammte an seinen Rippen entlang, um schließlich tief in ihn gebohrt stecken zu bleiben. Kalter Schmerz durchfuhr Severus, erstickt keuchte er auf.

Blut stieg ihm heiß die Kehle hoch, füllte seinen Mund, ließ ihn würgen. Gleichzeitig bahnten glühende Schmerzwellen sich ihren Weg durch seinen Körper, kalt brannte der Stahl in seinem Körper. Die Klinge wurde zurückgezogen, schnitt und riss weiter an seinem Fleisch. Schwärze kroch in seine Augen, ließ die Umgebung verschwimmen.

Er musste den zweiten Attentäter töten, er durfte Ajira nicht im Stich lassen. Die Kajiit durfte nicht sterben, nur weil sie ihn um Rat gefragt hatte...

"Avada Kedavra", flüsterte er erstickt, die grauen Schatten der Bewusstlosigkeit mühsam zurückdrängend. Seine Schwäche konnte nicht nur von der Wunde verursacht worden sein. Gift... Alles wurde undeutlich... Wie in Watte...

Wie aus weiter Ferne sah er die zweite Person lautlos fallen, eine dritte wurde von einem schwarzen Schemen in der Tür getötet. Die Realität verlor immer mehr an Substanz und Farbe, entfernte sich von ihm.

Leise, im Rauschen seines Blutes fast untergehende Schritte näherten sich ihm, ein orangeroter Fleck mit seltsamen Formen beugte sich über ihn.

Warum redeten sie so leise? Er konnte sie kaum verstehen, immer leiser wurden die unverständlichen Laute, er entfernte sich immer weiter von ihnen.

Und die Schwärze gewann...

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Sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich beim letzten Stück "I will survive" von Gloria Gaynor gehört habe? „g"

Auf jeden Fall tut es mir leid, dass ich so ewig gebraucht habe. Naja, die Schule, ihr wisst ja... ;-)

Aber jetzt ist erst mal Wochenende... Und ich geh heute Abend Sin City gucken. Und morgen ist vielleicht Rollenspiel (oder auch nicht). Naja, was ich sagen will: Das nächste Kap kommt bestimmt, jetzt freu ich mich erst mal auf eure Meinungen zu diesem Kap. ;-)