Alles nicht meins...
Vielen Dank an Dax für das Review „knuddel" Wenigstens ein Leser, der sich traut, mir ein Review zu schreiben. Übrigens könnt ihr mir auch schreiben, was euch nicht gefällt oder meinetwegen nur ein kurzes Hallo. Aber diese Stille und Nullreaktion sind irgendwie gruselig...
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33. Kapitel
GesprächeSeverus hatte die Nacht eher schlecht verbracht. Natürlich hatte er am Abend nicht noch einmal mit Ajira gesprochen, schließlich hatte er sein Ziel erreicht und wollte nicht, dass die junge Kajiit sich erneut Hoffnungen machte. Es tat weh, sie zu sehen, wie sie verzweifelt versuchte, die Tränen zurückzuhalten, wenn sie ihn ansah, aber er wusste, dass es das Beste gewesen war.
Er hatte von Ajira geträumt. Diese Welt war eindeutig nicht gut für seinen mentalen Zustand, im Normalfall gelang es ihm; unangenehme Träume bereits im Keim zu ersticken. Dieser Traum hatte erst geendet, als T´Jen ihn am nächsten Morgen recht unsanft mit seiner kalten Nase geweckt hatte.
Und der Tag war nicht besser geworden. Das Frühstück nahm er in der Küche zu sich, da Sirius´ Blicke ihn theoretisch zu Staub hätten verpulvern müssen. Und für einen Streit am frühen Morgen war Severus eindeutig nicht ausgeschlafen genug – ganz zu schweigen davon, dass Ajiras goldbraune Augen den Konflikt für ihn nicht leichter gemacht hätten. Wenigstens hatte er sich in einem der vielen Kleiderschränke mit, wenn schon nicht schwarzer, dann zumindest dunkler Kleidung ausstatten können. Die helle Magiehose behielt er an, zog jedoch eine dunkelrote, weitgeschnittene Hose darüber. Das strahlende Schimmern der Magie war trotzdem noch immer zu sehen, wie er verstimmt bemerkte.
Nein, dieser Tag war eindeutig nicht gut. Inzwischen standen Sirius, die beiden Kajiit sowie der Großmeister der Morag Tong in dem verlassenen Lagerraum und sahen Severus vorwurfsvoll an – zumindest kam es ihm so vor. Er hatte eindeutig nicht genug geschlafen...
Auch Severus gesellte sich nun zu der kleinen Gruppe, den hasserfüllten Blick Sirius´ ignorierte er. Oder besser gesagt, er versuchte es. Am liebsten hätte er dem arroganten Köter einen netten kleinen Verwandlungsfluch (oder noch besser einen der neugelernten Zerstörungszauber) auf den Hals gehetzt, aber er hatte den vagen Verdacht, dass der Großmeister das gar nicht gern sehen würde, von T´Lina ganz zu schweigen.
„Nun, da ihr vollzählig -", der Blick des Großmeister fügte ein unausgesprochenes endlich´ hinzu. „- und gerüstet seid gegen die Dunkle Bruderschaft, könnte ihr euch auf den Weg machen, den Dunklen Gott zu besiegen. Lady Mephala gab mir den Auftrag, euch diesen Brief zu überreichen. Die Anweisungen der Göttin sind zu befolgen, wenn ihr nicht eines grausamen Todes sterben wollt. Die Aufträge der Morag Tong bleiben bestehen, es ist sogar mir unmöglich sie zu löschen, da sie ihre Berechtigung haben, wie ihr zugeben müsst. Ich werde versuchen, die Mitglieder anderweitig einzusetzen, dennoch seid ihr im Notfall auf euch allein gestellt. Geht nun."
Der Großmeister überreichte Sirius ein sorgfältig gefaltetes Pergament, welches mit einem großen leuchtendgrünen Wachsfleck versiegelt war. Dann verbeugte er sich leicht in Richtung der weiblichen Mitglieder der kleinen Gruppe, strich T´Jen leicht über die Ohren und verschwand in den Schatten des leeren Lagerraums im Arena-Canton.
„Na dann... lasst uns gehen.", bemerkte Sirius.
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Zwei Stunden später stritten sich Severus und Sirius erneut. T´Lina wusste allmählich nicht mehr, was sie tun sollte. Sie war der Meinung, dass Sirius im Recht war, dass der düstere Neuankömmling sich wirklich wie der letzte Dreck verhielt. Auf der anderen Seite spürte sie genau, dass Severus gute Gründe hatte, so zu handeln. Gründe, die zumindest für ihn äußerst wichtig waren. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Sirius nicht ganz unschuldig an Severus´ Verschlossenheit war.
„Es ist spät. Wir sollten uns ein paar Zimmer nehmen und morgen weitere Pläne schmieden.", sagte T´Lina mit lauter Stimme zu niemand Bestimmten. Sie hoffte, dass zumindest Sirius klug genug wäre, den mehr als nur genervten Unterton in ihrer Stimme wahrzunehmen. Sie fühlte sich der ganzen Lage einfach nicht mehr gewachsen, ganz zu schweigen davon, dass T´Jen größere Städte hasste und Vivec war wirklich GROSS. Der kleine Nager wollte sich einfach nur noch irgendwo verkriechen und solange seine Ruhe haben, bis er endlich aus der Stadt herauskam. Inzwischen fühlte T´Lina genau wie T´Jen, über ihre Verbindung wusste sie genau, wie mies sich das nachtschwarze Tier fühlte.
Glücklicherweise hatte Sirius genau hingehört und warf Severus einen letzten hasserfüllten Blick zu, ehe er vorschlug, in der Taverne „Zum Schwarzen Schalk" im Fremdenviertel Vivecs nach Zimmern für die Nacht zu fragen.
„Ich kenne den Wirt dieser Taverne. Sein Name ist Riral Giral, er steht Zauberern sehr aufgeschlossen gegenüber. Gegen ein paar kleine Magiespielchen wird er sicher im Preis nachlassen.", gab Ajira aus dem Hintergrund einige Informationen preis.
Der kleine Dunmer mit dem reimenden Namen war hoch erfreut, Magier in seiner bescheidenen, unwürdigen Taverne willkommen zu heißen – zumindest glaubte T´Lina dies aus den Worten des vor Freude stammelnden Dunmer heraushören zu können. Und spätestens als Ajira einen kalten Kamin mit zwei gemurmelten Feuerbällen in Flammen aufgehen ließ, war der Wirt nicht mehr zu halten und bot sogar T´Jen ein Quartier für die Nacht an – obwohl er im Normalfall nichts mit Fell in seiner Taverne sehen wollte, wobei Kajiit natürlich davon ausgenommen waren, wie er eilig hinzufügte, als T´Lina ein warnendes Fauchen ausstieß.
„Ich freue mich wirklich sehr, Euch hier willkommen zu heißen, muthsera (1), bedauerlicherweise sind angesichts der anstehenden Festlichkeiten zu Ehren Lord Vivecs fast alle Zimmer belegt. Ich kann Euch bedauerlicherweise nur zwei kleine Kammern unter dem Dach zur Verfügung stellen, bitte verzeiht mir meine fehlende Umsicht, wenn ich gewusst hätte, dass so ehrenwerte Magier, wie Ihr es zweifellos seid – ", T´Lina hatte sich angesichts des ständig katzbuckelnden kleinen Dunmers schon die ganze Zeit ein Grinsen verkneifen müssen, doch diese Aussage war einfach zu viel. Laut lachte sie auf, sogar Severus verzog seine Lippen zu einem Etwas, das man mit viel gutem Willen als Lächeln durchgehen lassen könnte. „mein unwürdiges Etablissement aufsuchen würden, hätte ich natürlich die besten Zimmer freigelassen. Doch wenn Ihr mir bitte folgen würdet."
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Fünf Minuten und drei Treppen später standen sie vor zwei ausgesprochen winzigen Zimmern. In jedem der beiden Räume stand ein Bett an der rechten und linken Wand. Ferner gab es noch eine große Holztruhe mit einem großen, sehr robust aussehenden Schloss zwischen den Betten. Das einzige weitere Möbelstück in dem nicht einmal drei Meter langen Raum war ein schmales Holzregal an der hinteren Wand, direkt über der Kiste. Es waren definitiv die beiden kleinsten Räumlichkeiten des Hauses, T´Lina war der festen Überzeugung, dass sogar die Speisekammer mehr Platz beanspruchte.
Doch angesichts der anstehenden Feierlichkeiten –die sie als Morag Tong-Kriegerin einfach nicht zur Kenntnis genommen hatte, schließlich hatte der Tempel unter Vivecs Herrschaft ständig irgendetwas zu feiern- würden sie auch in keiner anderen Taverne einen Schlafplatz bekommen.
„Also dann, vielen Dank für Eure Großzügigkeit, Meister Giral, wir sind zufrieden –", das gemurmelte „Ach, sind wir das?" aus Sirius´ Richtung ignorierte sie einfach. „ - wie viel verlangt Ihr für eine Nacht?"
„Aber Ihr wollt mich doch nicht etwa für das Privileg bezahlen, Euch hier beherbergen zu dürfen? Allein die Ehre ist mehr als ich verdiene.", schmeichelte Riral Giral unter zahllosen Verbeugungen.
„Wie viel, verdammt noch mal? Und hören Sie auf, sich so lächerlich zu machen, wir wollen heute noch in die Zimmer.", fluchte Severus, als er sich vor T´Lina aufbaute und den Dunmer zu Boden zu starren versuchte.
„Ähm ja... natürlich... wie viel? Ich denke, fünf Draken (2) für die Nacht sind mehr als angemessen für solch ehrenwerte Magier wie Euch.", stammelte Giral unter Severus´ strengem Blick. Zum ersten Mal seit T´Lina ihn kannte, war sie froh, dass der Dunkelgekleidete in seiner wie üblich schlechten Laune dem grotesken Schauspiel ein Ende bereitet hatte. Natürlich waren die Wirte allesamt über die Maßen höflich, doch dieser hier war ja schon widerlich. Schnell zählte sie fünf Draken ab, drückte sie dem Wirt in die Hand und bedeutete ihm zu verschwinden.
„Wollen wir uns den Brief anschauen? Ich bin neugierig, was Lady Mephala uns mitteilen wollte...", schlug die Argonier-Kajiit vor, als der Wirt die knarrende Treppe verlassen hatte und sie eindeutig allein waren.
Gemeinsam gingen sie in eines der Zimmer, wo sich Severus auf dem rechten Bett niederließ, die beiden Frauen und nach kurzem Überlegen auch Sirius jedoch setzten sich auf das linke Bett. Ein leichter Emotionsschatten flog über das Gesicht des großen Mannes, doch er war zu schnell verschwunden als dass T´Lina sagen könnte, was es gewesen war. Vielleicht Enttäuschung über den offensichtlichen Ausschluss? Oder Wut?
Das Knirschen des Wachssiegels unterbrach ihre Gedanken und als Sirius den Brief laut vorlas, war das Rätsel bereits aus ihrem bewussten Denken verschwunden.
„Also, sie hat geschrieben:
Das Tor befindet sich in der Zwergenfestung Nchuleftingth. Nutzt den Siltstrider, um nach Suran zu gelangen. Folgt den Bergen Surans in Richtung der aufgehenden Sonne. Biegt über den Pass nach Norden ab, folgt dem Feuerfluss Foyada Nadanat nach Nordosten. Findet den verborgenen Eingang zum Untergeschoss der Festung und öffnet das Tor. Das Schicksal zweier Welten hängt von eurem Erfolg ab.
Mephala.
Aufmunternd, meint ihr nicht auch? Naja, wenigstens hat sie eine Karte dazugelegt."
Der Weg nach Nchuleftingth war mit roten Punkten markiert, so wie es aussah, würde es ein weiter Weg werden. Aber warum mussten sie immer den Siltstrider nehmen, fragte sich T´Lina innerlich. Als ob sie nicht auch zu Fuß gehen könnten, würde zwar ein wenig längern dauern, wäre aber wesentlich angenehmer.
Sirius lachte leise, offenbar hatte er ihr das Unbehagen angesehen... Er kannte sie einfach zu gut.
„Wir sollten jetzt wirklich schlafen gehen.", schlug T´Lina vor, um von sich abzulenken. „Ajira und ich werden uns ein Zimmer teilen, ihr beide könnt dann das zweite haben.", erklärte sie.
Sofort brauste Sirius auf.
„Mit Snivellus in ein Zimmer? Vergiss es, eher schlafe ich auf dem Flur!"
„Es geschehen noch Wunder, ich bin tatsächlich der gleichen Meinung.", zischte Severus. Seine schwarzen Augen blitzten unter den langen Haaren hervor, warnten jeden, der ihn ansah, ihm nicht zu widersprechen. Nur hatte er das Pech, dass T´Lina solche Blicke aus den ewigen Streitereien mit Sirius gewohnt war und die imaginären Blitze wirkungslos an ihr abprallten.
„Gut, dann schlaft ihr beide auf dem Flur und wir bekommen jeder ein Zimmer.", fauchte T´Lina. Ihr wurde das allmählich alles zu viel, warum konnten die Kerle sich nicht einmal zusammenreißen? Zwei große Augenpaare, eines schwarz, eines grau, starrten sie an. Ajira kicherte hinter vorgehaltener Hand. Mühsam versuchte T´Lina sich zu beherrschen.
„Gut, ihr wolltet es nicht anders. Sirius, wir beide teilen uns ein Zimmer. Und grins nicht so frech!", fauchte T´Lina. „Tut mir leid, dass ich dir das antun muss, Ajira. Severus, du gehst zu Ajira und wehe, du verletzt sie wieder, dann wirst du dir wünschen, mir niemals begegnet zu sein. Und wenn ihr euch morgen wieder wie kleine Kinder benehmt, übergebe ich euch dem Tempel, die Pilgerreise der sieben Gnaden hat bisher jeden entweder erwachsen oder sterben lassen."
T´Linas gestreifter Schwanz zuckte erregt durch die Gegend und fegte eine kleine Schüssel von einem der Tische. Klirrend zerbrach das Tongefäß auf dem Boden, riss die beiden Männer aus ihrer Erstarrung angesichts T´Linas gesträubtem Fell und der eindeutig ausgefahrenen und im schwachen Licht der Kerzen funkelnden Krallen.
Lediglich T´Jen beruhigende Impulse hielten sie davon ab, ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Soweit sie wusste, wurden derartige Probleme in Elsweyr, der ursprünglichen Heimat der Kajiit, durch einen kurzen Kampf ohne Verletzungen gelöst. Der Verlierer zog sich zurück und gehorchte dem Gewinner widerspruchslos. Wie sehr wünschte sie sich, jetzt ebenso handeln zu können. Doch ein Kampf gegen Sirius wäre nicht nur unfair – mangels Zähnen, Krallen und schützendem Pelz der einen Partei-, sondern auch vollkommen sinnlos, da Sirius für solche Sachen einfach zu stur war.
Ajira hatte sich aus dem Konflikt vollkommen herausgehalten, genau wie T´Jen. Nun verschwanden die beiden im linken Zimmer, nach einem kurzen Blick auf die sich anfunkelnden Streithähne betrat T´Lina das freie Zimmer. Nach etwa fünf Minuten kam auch Sirius, sichtlich wütend, aber zumindest schaffte er es wieder, sie anzulächeln. Vielleicht würden sie die Nacht doch nicht im Streit verbringen...
T´Lina lächelte ebenfalls.
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Severus konnte es nicht fassen. Man hatte ihn einfach auf dem Gang stehen gelassen. „Solch eine Unverschämtheit hätte es in Hogwarts nicht gegeben!", grummelte er leise vor sich hin, als er notgedrungen Ajira in den kleinen Raum folgte. Das demonstrative Klacken, mit dem die andere Tür verschlossen worden war, war nicht zu überhören gewesen und wenn er heute Nacht nicht auf dem Fußboden schlafen wollte (dafür fühlte er sich inzwischen einfach zu alt), dann musste er sich wohl oder übel der Konfrontation mit Ajira stellen. Übel überwog dabei eindeutig, so schien es ihm.
Kaum hatte er den Türrahmen durchschritten, schwang die Tür herum und Severus musste leise fluchend hastig beiseite springen, wollte er nicht die Kante ins Gesicht bekommen. Eine gebrochene Nase war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Das leise Klacken eines sich verriegelnden Türschlosses fachte seine Wut erneut an. Ajira wusste genau, dass sein Talent im Schlösserknacken mehr als miserabel war und sie wusste auch, dass er den Öffnungszauber nicht beherrschte. Er war in dem Raum gefangen, bis Ajira die Güte besaß, ihn wieder heraus zu lassen. Er fluchte leise.
„Sieh an, du hast ja doch noch Gefühle.", hörte er Ajira spöttisch aus einer Ecke des Zimmers.
Severus schwieg. Was sollte er schon sagen, sie hatte ja recht. Doch diese spöttische, bewusst verletzende Stimme war neu an ihr. Verschwunden waren der sanft schnurrende Unterton und das freundliche Gesicht. Stattdessen abwehrend gesträubten Pelz und schimmernde Krallen. Eines Tages würde sie ihn verstehen, sagte Severus sich. Eines Tages würde sie wissen, warum er nicht anders handeln konnte. Und bis dahin... würde er mit ihrer Feindschaft leben müssen.
„Sirius hat mir die Bedeutung der Farben erklärt, weißt du? Grau als Farbe der Erschöpfung, Blau für Entspannung. Rot für Wut, eine Farbe, die ich an dir erstaunlich selten gesehen habe. Und grün... nun wir wissen beide, wofür grün steht. Warum also bist du so grausam? Sirius meinte, dass du einfach nur ein gefühlloser Bastard bist, der Spaß daran hat, andere zu quälen. Nun frage ich dich: Hatte er recht?"
Severus war wie betäubt. Wenn sie wusste, dass Grün die Farbe der Liebe war, dann wusste sie auch, dass er sie angelogen hatte. Und sie wusste auch, dass es anders hätte kommen können. Hätte kommen müssen. Sie hatte eine Erklärung verdient. Lange Zeit sah er Ajira einfach nur an, suchte nach Worten.
„Ja, ich bin ein gefühlloser Bastard.", sagte er schließlich. „Aber es macht mir keinen Spaß."
Ajira
nickte, als hätte er ihr etwas bestätigt, was sie schon
lange wusste. „Dann erkläre es mir.", forderte sie ihn auf,
als Severus keine Anstalten machte, weiterzusprechen.
Severus ließ
sich auf einem Bett nieder, lehnte mit dem Rücken an die Wand.
Nach einem Moment tat Ajira es ihm nach und Severus begann zu
erzählen.
Von seiner Welt. Von Voldemort und den Todessern.
Und von Lamal und Vivec. Besonders aber von Lamal.
Als er sich endlich alles von der Seele geredet hatte, fühlte er sich leer. Erschöpft. Er zog die Knie an den Körper und schlang seine langen Arme um die Beine. Er war so müde. Den Kopf auf die Knie gebettet, schloss er die Augen. Er hörte ein leises Knarren vom gegenüberliegenden Bett, als Ajira sich erhob. Nun würde sie also gehen. Sie würde gehen, so wie jeder gegangen war, der von seinem Leben erfahren hatte. Jeder, außer Dumbledore. Inzwischen berührte es ihn nicht mehr. Es schien die logische Konsequenz seines Handelns zu sein.
Überrascht hörte er, wie Ajira leise näher kam und ihn unbeholfen umarmte. Er versteifte sich, entspannte sich jedoch wieder, als sie nicht losließ. Lange Zeit saßen sie einfach nur da.
„Ich verstehe dein Handeln und akzeptiere es.", flüsterte sie nach einiger Zeit in sein Ohr.
Halb im Schlaf wagte Severus seinen Ohren nicht zu trauen, erstaunt sah er auf. Ajira sah ihn nur freundlich an, nickte leicht und löste die Umarmung.
„Gute Nacht, Severus.", sagte sie wieder mit ihrer gewohnten Katzenstimme, als sie das Zimmer in Richtung Bad verließ.
„Gute Nacht, Ajira.", flüsterte Severus.
Als Ajira zurückkehrte, schlief der Zauberer bereits.
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Die kleine Gestalt hatte sich lediglich einen schwarzen Umhang übergeworfen, hier und da blitzten noch immer andersfarbige Kleidungsstücke hindurch. Eindeutig kein Mitglied der Dunklen Bruderschaft. Zumal sich die Brüder auch lange nicht so stümperisch angestellt hätten wie dieser Wirt – der einzige Grund, weshalb dieser kriecherische Dunmer noch am Leben war, war die Tatsache, dass er als Wirt einer der bekanntesten und am meisten besuchten Taverne Vivecs sehr viele Leute zu Gesicht bekam und er keine Probleme damit hatte, Lord Vivec über eben diese Leute zu informieren.
Amüsiert lauschte Lord Vivec dem stammelnden Bericht des Dunmers. Die kleine Gestalt schien sich vor Verbeugungen fast zu überschlagen, er sprach mehr mit dem Boden als mit dem Dunklen Gott. Doch er brachte wertvolle Informationen...
Die Gruppe aus zwei Menschen und zwei Kajiit sowie einem äußerst lästigen Nagetier, die es wagte, sich ihm, Lord Vivec, in den Weg zu stellen, war also auf dem Weg nach Suran. Mit diesen Neuigkeiten hatte der Dunmer soeben sein Leben erkauft. Diese N´Wah würden ihm nicht noch einmal entkommen. Mit einer knappen Handbewegung entließ er den Wirt.
Kalt lächelnd gab Vivec seinen wartenden Dunklen Brüdern die notwendigen Instruktionen, bevor er sich erneut der Planung des Festes widmete. Den lautlosen Schatten hinter einer der riesigen Säulen seines Tempels im Tempel Canton bemerkte er nicht.
Vollkommen geräuschlos wickelte die Gestalt sich in einen dunklen Umhang und verschwand unauffällig im Dunkel der Nacht.
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(1) Sera ist eine Anrede des Respekts, muthsera ist die gesteigerte Form davon.
(2) Im Normalfall bezahlt man zwischen 10 und 20 Draken pro Person – wenn man denn bezahlt. Man kann auch einfach die Schlösser der Zimmertüren knacken und es sich im Bett bequem machen...
Hm, kann ich euch vielleicht bestechen, in dem ich verrate, dass die Kaps bis zum 38. Kap schon fertig sind und meine Hochladgeschwindigkeit hier direkt proportional zur Reviewanzahl ist? Also je mehr Reviews, umso schneller gibt´s neue Kaps...
