The day after – Der Tag danach

Am nächsten Morgen starrte Snape irritiert auf Dumbledores Apparatur. Dieses Jahr sollte ihn eigentlich nichts mehr wundern, aber wenn das hier stimmen sollte…. Das wäre doch, nun ja, überraschend.

Der zierliche Löwe lag friedlich schnarchend auf der Seite. Die Schlange schlief ebenfalls. Nichts Verwunderliches an sich. Das einzig Merkwürdig daran war, dass sich die Schlange am Bauch des Löwen zusammengerollt hatte und dieser – Snape blinzelte noch einmal ungläubig – eine seiner Pranken schützend um den silbernen Körper geschlungen hatte. Snape zog die Nase kraus, eine Regung, die er sich nur gönnte, wenn er allein war. Zum ersten Mal fragte er sich, wie wirklichkeitsnah Dumbledores Apparatur funktionierte.

Sie funktionierte beinahe wirklichkeitsnah. Im Slytherin-Schlafsaal war es nämlich der größere Draco, der einen Arm besitzergreifend um Harry geschlungen hatte.

Harry blinzelte verschlafen, kuschelte sich tiefer in die Kissen und wurde näher zu einem warmen Körper an seiner Seite gezogen. Harrys Blinzeln wurde heftiger. Kühler Atem kitzelte ihn im Nacken.

Was zum….?'

Verschwommen realisierte er, dass die Vorhänge vor ihn nicht das vertraute Burgundrot hatten. Sie waren…Merlin…grün! Er versuchte sich aufzusetzen, bereute es aber sofort wieder, als ein stechender Kopfschmerz ihn zurück in die Kissen zwang.

Ein unwilliges Murren ertönte an seiner Seite. Harry schluckte hart. Auch wenn er noch nicht viele Erfahrungen mit Frauen hatte, SO hörte sich eine Frau nicht an! Er war sich nicht sicher, ob er wirklich nachschauen sollte, wer ihn da so umschlungen hielt.

Ein dumpfes Gefühl in der Magengegend sagte ihm, dass ihm die Erkenntnis vielleicht nicht gefallen würde. Er presste sich eine Hand an die Stirn.

An was von gestern Abend konnte er sich eigentlich noch erinnern? Draco hatte ihm einen Brief gegeben… hm… nein, eine Einladung!

Genau, eine Einladung zur Party und er wollte nicht hingehen…. Ginny und Parvati hatten ihn trotzdem hingeschleift…, allerdings war er sich nicht hundertprozentig sicher, dass es tatsächlich so gewesen war. Also, blieb er gedanklich mal bei Sachen, an die er sich erinnern konnte. Er war auf der Party gewesen…hmmm?

Eigentlich war der Abend überraschend lustig gewesen. Oder?

Er erinnerte sich auch noch daran, dass Blaise ihn zu einer Partie Snape….nein, „Dumbledore explodiert" überredet hatte.

Soweit so gut. Dann… hm…. Er hatte ein paar Butterbier und etwas Bowle getrunken...

Sein Magen grummelte…

Ooookay, vielleicht hatte er auch etwas viel Bowle getrunken… und dann? Ah ja, genau, er hatte Blaise und Pansy geholfen Draco in den Schlafsaal zu bekommen… aber warum?

Ah ja, Draco war auch betrunken gewesen… Wieso waren Pansy und Blaise eigentlich gegangen und was hatte er mit Draco allein…

OH! Oh, Oh, nicht doch!

Draco hatte ihn geküsst und dann waren sie auf dem Bett gelandet und…

Harry schloss gequält die Augen.

Das war sein Ende! Er würde weder seinen Mitschülern, ganz besonders nicht den Lehrern, selbst Mrs. Norris nie wieder unter die Augen treten können! Vielleicht sollte er einfach Hagrid fragen, ob eines seiner wunderlichen Haustiere schmackhaften Jung-Gryffindor als Nachtisch bevorzugte. Niemals würde Draco sich diese Chance entgegen lassen ihn zu demütigen.

Er zog die Stirn kraus…

Wieso Draco? Wieso nicht Malfoy?

Wieder ein leises Schnaufen an seinem Nacken, das sich gar nicht mal so unangenehm anfühlte. Und auch der Arm um seine Taille… es gab wirklich Schlimmeres als so gehalten zu werden, so warm, so weich und so kuschelig.

STOPP! Kuschelig? Wessen Gedanken waren das in seinem Kopf? Harry presste die Lippen aufeinander. Eventuell sollte er sich auf das eigentliche Problem konzentrieren. Wer zum Henker lag da so verflixt angekuschelt hinter ihm?

Wieder ertönte ein brummeliges Murren, der Arm verstärkte seinen Griff um Harrys Taille.

Gut, was kam eigentlich nach dem Kuss? Hmmm…

Harry nahm seinen verbliebenen Mut zusammen und linste über seine Schulter. Ein Blick auf einige weißblonde Strähnen genügte, um die vollständige Erinnerung an die letzte Nacht in allen Einzelheiten und in sehr deutlichen Details zurückzuholen.

Harry schoss die Schamesröte ins Gesicht, er stöhnte und zog sich ein Kissen über den Kopf.

Erledigt! Er war definitiv so was von erledigt! Wenn man Voldemort einmal gebrauchen könnte um sich hinmeucheln zu lassen, war der Idiot nicht da!

Ein weiterer Gedanke trug nicht unbedingt zu Harrys Seelenfrieden bei. Was, wenn Draco aufwachte und sich nicht an gestern Nacht erinnern könnte? Was, wenn er sich dann fragen würde, was ein verschlafener Harry Potter im muggelsprichwörtlichen Adamskostüm in seinem Bett machte? Und wenn er dann feststellte, dass er selbst ja wohl auch…

Harry keuchte….

Nackt war? Draco war nackt unter dieser Decke? Genau wie er selbst? Er lag mit einem … nackten…. schluck… Draco Malfoy unter EINER nicht besonders großen Decke?

Ein unverkennbares Ziehen in seiner Leistengegend brachte Harry dazu, sich eilig das Kissen vom Kopf zu ziehen und unbeholfen auf dem Nachttischchen nach seiner Brille zu tasten. Er konnte sich zwar nicht daran erinnern, wo er sie hingetan hatte…

Also, genau genommen konnte er sich noch nicht mal daran erinnern, dass er sie überhaupt abgelegt hatte. Dafür konnte er sich an einige andere Dinge sehr gut erinnern.

Der Rotton seiner Wangen vertiefte sich, je mehr seine Erregung unter dieser verfluchten Decke wuchs. Jedenfalls lag auf dem Nachttischchen nur ein Buch. Keine Brille. Er stemmte sich auf die Ellenbogen, blickte über den Schlafenden neben sich hinweg und versuchte auf den anderen Nachttisch zu spähen.

„Potter…" brummte ein sehr verschlafener und irgendwie heiserer Draco nun an seinem Hals. „Würdest du endlich Ruhe geben? Ich will schlafen!"

Harry erstarrte.

Gut, er erinnert sich.'

Harrys Wangen fühlten sich erneut verdächtig heiß an.

Er erinnert sich! Na prima!'

Auf einmal erschien Harry die Variante, dass Draco sich an nichts erinnern könnte wesentlich angenehmer.

Nach einiger Zeit der Erstarrung, in welcher Harry inständig darum betete, dass Dracos Arm nicht tiefer rutschen würde und ihn damit in arge Erklärungsnot brächte, wurden Dracos Atemzüge wieder gleichmäßiger. Harry taten die Arme weh, von seinem Kopf mal ganz abgesehen.

Sehr vorsichtig befreite er sich aus Dracos Klammergriff, schauderte ob der plötzlichen Kühle auf seiner nackten Haut und krabbelte aus den Laken. Draco murrte, wachte aber nicht auf.

So schnell und so leise wie möglich suchte Harry seine Klamotten zusammen, tapste barfuß um das Bett herum und fand endlich seine Brille. Er konnte es sich nicht verkneifen, einen letzten vorsichtigen Blick auf Draco zu werfen. Dessen Wangen waren gerötet, das sonst so ordentliche Haar völlig zerwühlt. Harry schluckte, als ihm bewusst wurde, dass er wohl maßgeblich zu dieser Tatsache beigetragen hatte. Und am allerschlimmsten war, auf der sonst so makellosen Haut am Hals des Anderen prangte ein dunkellila Knutschfleck.

Nicht zum ersten Mal in seinem Leben fragte sich Harry, was er den Schicksalsgöttinnen nur getan haben mochte, dass sie ihn ständig in derartige Situationen brachten.

Diese Damen erwiesen ihm aber doch noch eine kleine Gefälligkeit, indem Harry feststellte, dass auch die Vorhänge an den anderen Betten noch geschlossen waren und somit niemand bemerkte, wie er aus den Kerkern schlich.

Ebenso bemerkte niemand, wie er im Gryffindorturm leise in sein Bett krabbelte. Hatte er gedacht, dass er nicht würde schlafen können, so wurde er eines Besseren belehrt. Kaum, dass sein Kopf das – nun wieder burgundrote – Kissen berührte, war er eingeschlafen.

Und wurde nur Minuten später, wie ihm schien, unsanft wieder geweckt.

„Harry! HARRY! Wach endlich auf!"

„Ron,… bitte…." stöhnte Harry. „Hör auf so zu schreien!"

„Komm schon, steh endlich auf! Du wirst das Frühstück verpassen und außerdem reist Hermine auch gleich ab."

„Abreisen? Wo will sie denn hin?" nuschelte Harry verschlafen.

„In die Weihnachtsferien!"

„Oh, ach so, na dann, bestell ihr gute Reise und lass mich schlafen."

Harry hörte noch ein leises „Sorry, Harry.", bevor ihn ein Strahl eisigen Wassers erwischte. Knapp einem Herztod entkommen, fuhr Harry aus dem Bett. Ron grinste entschuldigend und beendete den Wasserstrahl aus seinem Zauberstab.

„Du willst doch das Frühstück nicht verpassen, oder? Und Hermine wäre bestimmt sauer, wenn du dich nicht von ihr verabschiedest."

Ach, ich will das Frühstück nicht verpassen? Oh Ron, du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich das Frühstück verpassen will!'

Aber Ron hatte es sich an diesem Tage wohl zur Aufgabe gemacht, Harry auf gar keinen Fall eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

Nach einer ausgiebigen – ähm, eiskalten – Dusche, trottete Harry noch immer nicht ganz munter hinter Ron durch den Gemeinschaftsraum. Auf halbem Weg in die große Halle wurde Harry dann auch klar, warum Ron plötzlich so aufdringlich war.

„Und, Harry? Wie war dein Abend gestern?"

„Das willst du nicht wirklich wissen, Ron."

„Doch, will ich."

Irgendein kleiner fieser Teil in ihm überlegte kurz, wie amüsant es wäre Ron zu beichten, dass er die Nacht in Draco Malfoys Bett verbracht hatte, gemeinsam mit dem Besitzer dieses Bettes. Splitterfasernackt!

Harry grinste, verzog aber ebenso schnell wieder das Gesicht, sobald ihm klar wurde, dass er jeden Moment besagten Draco Malfoy gegenübertreten würde… Merlin, wie sollte er ihm überhaupt jemals wieder unter die Augen treten ohne auf der Stelle vor Scham zu sterben?

„Hab zuviel getrunken." murmelte er leise, mied aber weiterhin Rons Blick.

Die Türen der großen Halle kamen in Sichtweite und Harry wurde zappelig. Sein Herz rutschte mal wieder irgendwo in Richtung Kniekehle ab, irgendwie schien es dieses Jahr verflixt locker zu sitzen.

Er schluckte nervös. Sein erster Blick galt dem Slytherintisch. Er brauchte einige Sekunden um erleichtert festzustellen, dass Draco noch nicht erschienen war. Nur Blaise hockte dort, hob aber den Kopf, als er Harry eintreten sah und nickte ihm mit einem unübersehbaren Grinsen zu. Harrys Wangen wurden noch röter.

Er beeilte sich, hinter Ron an seinen Platz zu kommen.

Kaum hatte er sich gesetzt, da wurde ihm klar, dass dies das wahrscheinlich kürzeste Frühstück aller Zeiten werden würde, jedenfalls was ihn betraf.

Grund dafür war die Tatsache, dass er auf seinem schmerzenden Hinterteil kaum sitzen konnte.

Gut, dass er sowieso schon knallrot war, schlimmer konnte es auch nach dieser Erkenntnis nicht mehr werden.

„Morgen Harry." Ginny drückte ihm sehr zur Verwunderung Rons einen Kuss auf die Wange und setzte sich neben ihn.

„Morgen Gin…" murmelte Harry und tat, als sei das Brötchen auf seinem Teller unglaublich interessant…was für vielfältige Formen so kleine Sesamkerne doch haben konnten…erstaunlich!

„Gibt es etwas, was ich wissen sollte?" fragte Ron, sein misstrauischer Blick wanderte von seiner Schwester zu seinem besten Freund.

„Nein, wieso?" antwortete Ginny gutgelaunt und schnappte Ron einen Schokomuffin vor der Nase weg.

„Guten Morgen." Hermine ließ sich ebenso gutgelaunt gegenüber nieder.

„Morgen." nuschelte Harry wieder und rutschte in eine andere Sitzposition.

Auch nicht besser. Dabei hatte sich das gestern Nacht alles andere als schmerzhaft angefühlt... und wie verflucht scharf Draco mit zerwühlten Haaren und roten Wangen aussah…. Und wie er…. IDIOT!

Harry ohrfeigte sich in Gedanken selbst und zog so unauffällig wie möglich seinen Schulumhang über seinen Schoß. Zu allem Übel suchte sich Draco genau diesen Moment aus, um zusammen mit Theodore Nott zum Frühstück zu erscheinen.

Hastig schnappte Harry sich einen Teil von Hermines Tagespropheten und wollte unbedingt die letzten Quidditch – Ergebnisse sehr genau und seeehr ausgiebig studieren. Ginny neben ihm gluckste leise.

„Harry, was…?" Hermine schaute ihn verdattert an, Ginny schob sich schnell ein Stück ihres Muffins in den Mund.

Hermine runzelte die Stirn, schaute sich um und Harry konnte über den Rand seiner Zeitung sehen, wie es hinter Hermines Stirn arbeitet. Es blieb ihr nicht verborgen, dass sich Draco und Theodore gerade neben Blaise niederließen. Sie bedachte Harry mit einem ihrer durchdringenden Blicke und überließ ihm kommentarlos auch noch den Rest ihrer Zeitung.

Es hat nicht immer Vorteile, wenn man mit einer der intelligentesten Hexen befreundet ist, dachte Harry nicht zum ersten Mal und verschanzte sich hinter dem Tagespropheten.

„Hmmm, Malfoy muss es ja mächtig im Hals haben… wo er sich die Erkältung wohl eingefangen hat…?" Hermine klang ja so was von unschuldig, aber so was von!

Harry biss die Zähne zusammen und probierte im Geiste sämtliche widerlichen Flüche an Hermine aus, die ihm spontan einfallen wollten.

„Vielleicht ist er gestern irgendwie ins Schwitzen gekommen und war nicht warm genug angezogen..."

Klasse, Ginny, prima Kommentar!'

„Wieso?" fragte Ron ahnungslos und starrte zum Slytherintisch.

Harry linste abermals verstohlen über den Rand seiner Zeitung. Draco, die obligatorische After-Party-Tasse-Kaffee in der Hand, blätterte ebenfalls im Tagespropheten.

Ein dicker schwarzer Rollkragenpullover verdeckte seinen Hals. Ungewollt drängte sich Harry die Erinnerung an weiche weiße Haut unter seinen Lippen in sein Gedächtnis und daran, wie empfindlich Draco an dieser Stelle war.

Sich abermals selbst verfluchend, hielt Harry die Zeitung viel zu nah an sein warmes Gesicht. Die schwarzen Buchstaben verschwammen vor seinen Augen, er berührte die Seite fast mit der Nase…. Versuchsweise verlagerte er nochmals seine Sitzposition. Ohne Erfolg. Ginny kicherte leise

„Och, nur so, Ron. Weil er ja sonst keine Rollkragenpullis trägt, weißt du. Deswegen ist es mir wohl aufgefallen."

Ron brummelte etwas Unverständliches und widmete sich wieder seinem Frühstück.

Harry atmete ein paar Mal tief durch und ließ die Zeitung sinken als er seine Gesichtsfarbe wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Ein Entschluss, den er in derselben Sekunde bereute. Ginny warf ihm einen Blick zu, der mehr sagte als tausend Worte. Selbst wenn weder Ron noch die anderen Gryffindors irgendetwas bemerkten. Für Hermine reichte es.

„Nein!" flüsterte sie fassungslos und starrte ihn ungeniert mit aufgerissenen Augen an. „HARRY JAMES POTTER!"

„Jaaa?" Angesprochener verspürte das dringende Bedürfnis die Schwester seines besten Freundes stehenden Fußes zu erwürgen. Stattdessen rutschte er schon wieder umher, doch egal, wie er sich setzte: Sein. Hintern. Tat. WEH!

„Wie war eigentlich die Party gestern?" Hermines Blick wurde berechnend und Harry war klar, dass er verloren hatte.

„Hm, nichts besonderes… wie Partys eben so sind… hab zuviel getrunken…"

Ginny kicherte schon wieder.

Warte, Ginevra Weasley, wenn ich dich in die Finger kriege!'

„Tatsächlich? Und, du und…. Malfoy? Wie habt ihr euch so … vertragen? Kein Streit, oder so?" Harry wich Hermines Blick aus.

„Nein…."

„Oder so? trifft es schon ganz gut, was Harry?" lachte Ginny nun endlich lauthals los.

Harry erdolchte sie mit Blicken.

Hermine fiel die Kinnlade runter.

Harry rutschte erneut umher, stieß dabei Ron an, der seinen Kürbissaft über seinen Umhang verteilte.

Und Ron sorgte, ganz der beste Freund, für seinen sicheren Untergang.

„Man, Alter! Was ist denn heute los mit dir?"

Innerhalb von Sekunden war die Aufmerksamkeit aller Schüler auf den Gryffindortisch gerichtet.

„Hockst du auf deinem Zauberstab, oder was? Kannst du nicht mal 2 Sekunden ruhig sitzen bleiben?" schimpfte Ron, während er angewidert den Kürbissaft von seinem Umhang wischte und noch immer zeternd Richtung Ausgang rauschte.

Den Bruchteil einer Sekunde passierte überhaupt nichts, nur Rons eilige Schritte verhallten leise.

Dann spukten bei den Slytherins Blaise und Theodore unisono ihren Kaffee über den halben Tisch.

Ginny und Hermine starrten erst ihn, dann unverhohlen Draco an, ebenso wie Blaise und Theodore.

Draco blätterte ungerührt eine Seite um, konnte aber sein unübersehbares Grinsen kaum hinter der Kaffeetasse verbergen. Auch wenn der Großteil der Schülerschaft keine Ahnung haben dürfte, was genau hier gerade vorging, so konnten 4 Schüler durchaus 1 und 1 zusammenzählen.

Shit!' dachte Harry. Und dann, Hermine stand immer noch der Mund offen. ‚SHIT!'

„Harry….." kickste Ginny an seiner Seite.

„Du hast…. also ihr…. Hast du wirklich?" wisperte Hermine fassungslos.

Die Röte in Harrys Gesicht war ja eigentlich Antwort genug, doch schließlich nickte er ergeben. Hermine keuchte entsetzt auf und Ginny war – eine wirkliche Sensation – sprachlos.

„Könnten wir jetzt vielleicht bitte das Thema wechseln, ja?" flüsterte er verlegen. Er konnte sich nicht daran erinnern, sich schon einmal derart geschämt zu haben. Ginny, die eilig näher an ihn heranrückte und die sonst so zurückhaltende Hermine, die nun quer über dem Tisch lag, trugen nicht unbedingt zu seinem Wohlbefinden bei. Unangenehmer hätte die Inquisition kaum sein können.

„WIE WAR ES?"

„Wa… was…?" nun war es an Harry Hermine entsetzt anzustarren.

„Los sag schon, wie war es! Stimmt es, was alle hier über Malfoy erzählen, ist er wirklich…"

„Hermine…" krächzte er verzweifelt.

„Zier dich nicht so, Harry! Wir sind's und wir werden niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen verraten! Also, raus mit dem schmutzigen Details!"

„Ich…. Nnnnjjjj…… also…." hörte er sich selbst stottern.

„Wow… er war so gut?" hauchte Ginny fast ehrfürchtig. Noch ein winziges Nicken von Harry und die beiden Mädchen kreischten noch lauter. Abermals wandten sich alle Blicke dem Gryffindortisch zu. Es gab Tage, die nahmen einfach kein Ende, selbst wenn sie grade erst angefangen hatten.

Als das Wiesel es mal wieder gekonnt schaffte, die Aufmerksamkeit der gesamten Halle auf sich zu ziehen, schaute Draco recht desinteressiert auf.

Das änderte sich allerdings schlagartig bei dem Anblick von Potters hochrotem Gesicht. Der nächste Kommentar des Wiesels ließ Draco sich auf die Zunge beißen. Blaise und Theodore spukten ihren Kaffee über den Tisch. Draco versuchte angestrengt sein Grinsen hinter seiner Kaffeetasse zu verbergen, wusste aber selbst, dass es ihm nicht wirklich gelingen wollte.

Blaise und Theodore rückten nun beidseitig näher an ihn heran. Draco versuchte seine Freunde geflissentlich zu ignorieren. Leider waren die so gar nicht damit einverstanden.

„Naaaaa, Malfoy, gibt es da vielleicht etwas, was du uns noch nicht erzählt hast…. über letzte Nacht?" Theodore ließ scheinbar beiläufig einen Arm auf die Seite des Tagespropheten sinken, somit konnte Draco nicht mehr tun, als würde er lesen.

„Oder über die zugezogenen Vorhänge an deinem Bett….?" erkundigte Blaise sich lauernd.

„Hmmm, nein, wieso? Ich hab euch doch erzählt, wo ich den Knutschfleck herhab…."

„Jaah, das hast du…. Allerdings hast du da wohl die ein oder andere Kleinigkeit ausgelassen, oder?"

Draco betrachtete Theodore mit einem kühlen Blick. „Was willst du damit sagen, Nott?"

„Was er sagen will ist, dass Potters plötzliche Probleme mit seiner Kehrseite wohl nicht von einem Knutschfleck stammen…?"

Draco hielt es nicht für nötig zu antworten. Das Zucken um seine Mundwinkel und das unübersehbare Funkeln in den eisgrauen Augen verrieten ihn.

„Nicht zu fassen…." murmelte Blaise erschüttert. „Malfoy steht auf Kerle…! Mein Weltbild ist gerade zerbröselt… nicht zu fassen!"

„Malfoy, Malfoy, wenn das dein Vater wüsste…." grinste Theodore äußerst unslytherinhaft.

„Ich habe nicht vor, es ihm zu erzählen."

„Und, muss sich die weibliche Schülerschaft nun ernsthaft Sorgen machen?"

Draco verzog in gespieltem Entsetzen das Gesicht.

„Wo denkt ihr zwei da hin? So gut war Harry nun auch wieder nicht."

Draco schubste Theodores Arm von der Zeitung und widmete sich wieder seiner Morgenlektüre. So entging ihm der Blickwechsel zwischen Blaise und Theodore. Mit echtem Entsetzen starrten die beiden sich an.

Harry?

Tbc…

Reviewantworten:

Danke an meine treuen Reviewer, mit euch macht Schreiben noch mal soviel Spaß! DANKE!

Amunet

Danke! Bin ja happy, dass die Lemon deinen Ansprüchen genügen konnte g! Aber ich kenne das, ich mag z. B. keine Stories, in denen die Lemon hauptsächlich aus Kraftausdrücken besteht, finde ich lesetechnisch gesehen unästhetisch smile. Daher vielleicht auch meine ‚verspielte' Art.

Und zu Snape, na, der gute Severus wird wohl noch einige Nervenzusammenbrüche im Laufe dieser Geschichte erdulden müssen. Aber was stellt er sich an? Was einen Ex-Todesser nicht umbringt macht ihn stärker lach!

TheBlackSin

Was für einen Plan Draco hatte? Denselben wie immer, Potter fertig machen! Und der Erfolg wird wahrscheinlich auch derselbe wie immer sein bösartig bin.

Silithiel

smile, Hoffe, das Zuckerchen hat dir wieder gefallen? Dieses Chap hat mir beim Schreiben die meisten Lacher verschafft.

LadyMariann

blush Danke schön! Na, wenn das mal kein Kompliment ist freu

garfieldsg08

Sorry, aber Malfoy ist und bleibt nun mal ein Fiesling… oder?

la-Juliet

lach stimmt, ich ärgere mich bei den Stories die ich gut finde auch immer, wenn die Updates so lange dauern, daher hatte ich die Story ja schon fast fertig bevor ich überhaupt mit posten angefangen habe. Ich hasse es, wenn ich eine tolle Story finde und die dann mittendrin irgendwann aufhört aaarrrgghh!.

Ainaredien

schluck Mir ist das Herz nach deinem ersten Satz ja in die Hose gerutscht! Pfuh! Was für ein Glück, dass die Story dir dann doch gefallen hat strahl

Bis nächste Woche, Ihr Lieben! knuddel Eure Cassie