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The Gift of Friendship

Der Rest des Tages verging in hektischer Betriebsamkeit. Harry bekam Draco nicht mal mehr zu Gesicht und ihn beschlich das ungute Gefühl, dass dieser ihm absichtlich aus dem Weg ging.

Die abreisenden Schüler wurden verabschiedet, unter ihnen auch Hermine. Hätte Harry gerne noch mit Draco gesprochen, obwohl er noch nicht mal wusste, was er eigentlich sagen wollte, schaffte er es im Gegenzug Ginny und damit auch weiteren peinlichen Fragen aus dem Weg zu gehen.

Später trainierte er mit Ron auf dem Quidditchfeld und besuchte anschließend Hagrid, immer in der Hoffnung auf andere Gedanken zu kommen. Die Tatsache, dass er Draco nun erst in 3 Wochen wieder sehen würde machte ihm zu schaffen. Zum einen, weil er mit ihm reden wollte. Er wollte wissen, was genau sich durch diese Nacht zwischen ihnen geändert hatte. Zum anderen… ach shit, er wusste selbst ja überhaupt nicht, was er denken sollte!

Als er und Ron schließlich gegen Mitternacht zum Schloss zurückschlichen, war der Gemeinschaftsraum der Gryffindors schon ausgestorben.

„Sag mal, Ron…" fragte Harry beiläufig als sie die Treppen zum Schlafsaal hinaufstiegen.

„Hm.."

„Was ist jetzt mit dir und Hermine?"

Ron wurde sofort knallrot und Harry musste grinsen. „Aha, also habt ihr es endlich geschafft, ja?"

Ron nickte stumm und wurde noch röter. Lachend schlug Harry seinem Freund auf die Schulter. Wenigstens ein Happy End!

Weihnachten kam und ging mit einem Berg von Geschenken.

Harry bekam den obligatorischen Strickpulli von Mrs. Weasley, ein paar neue Quidditchhandschuhe von Ron, ein Buch von Hermine und von Hagrid einen neuen Käfig für Hedwig.

„Von wem ist das?" fragte Ron zwischen zwei Schokofröschen und deutete auf das letzte ungeöffnete Päckchen zu Harrys Füßen.

„Ich hab keine Ahnung….warte…." Harry fischte das Päckchen auf sein Bett und schüttelte es. „Fühlt sich an wie ein Buch…"

„Kann ja eigendlisch nu' Mine geweschen schein…." mampfte Ron.

Harry riss das bunte Papier auf. Tatsächlich, ein Buch… über Zaubertränke? Ein Meteor schien gerade in seinem Magen eingeschlagen zu sein.

Aber, … nein….. das konnte nicht sein… oder doch? Mit klopfendem Herzen schlug Harry die erste Seite auf.

Für Harry zu Weihnachten

stand da in silbernen Lettern. Harry schluckte trocken.

Wir dachten, du könntest das vielleicht gebrauchen….

Ginny und Blaise

„Oh..." machte er. War der kleine Stich in seinem Herzen etwa Enttäuschung?

„Zaubertränke? Von wem ist das?" wollte Ron nun doch noch wissen.

„Von Ginny und… Blaise." antwortete Harry sehr leise.

„Ginny und… und… Bl… ZABINI?" Rons Stimme brach sämtliche Rekorde und schnappte über 4 Oktaven nach oben. Harry bereute seine Unaufmerksamkeit, sah er sich schon einigen Stunden inquisitorischen Verhörs gegenüber.

Erstaunlicherweise reagierte Ron anders als erwartet. Anstatt Harry auszufragen, sauste er wie ein roter Blitz aus dem Zimmer. Sekunden später ging der Alarm der Mädchenschlafräume los. Gepolter und Gekeife folgte. Harry grinste matt. Irgendwann hätte Ron es sowieso erfahren….

Ein anderer Gedanke beschäftigte ihn mehr. Draco…. Was er jetzt wohl tat? Ob er an Weihnachten allein mit seinen Eltern war? Ein sehnsüchtiges Ziehen in seiner Brust ließ Harry verlegen den Blick senken. Was tat er denn da? Dachte er allen Ernstes, nur weil sie eine zugegebenermaßen mehr als heiße Nacht miteinander verbracht hatten, dass sich nun alles ändern würde?

Er seufzte lautlos. Für ihn hatte sich alles geändert, ob er wollte oder nicht… Wie sollte er in Draco noch seinen Feind sehen, wenn er jedes Mal weiche Knie bekam, sobald er nur an dessen Berührungen dachte? Noch ein Seufzen. Es reichte ja schon, wenn er an diese unglaublichen Augen dachte…flüssiges Silber in reinster Form…

Merlin, in was für eine Situation hatte er sich da auch wieder gebracht?

Ob er mit Ginny darüber reden sollte? Nein, lieber nicht. Es wäre schon mehr als merkwürdig mit seiner Exfreundin über diese neuen ungewohnten Gefühle zu reden…. Es war immer noch irgendwie komisch wenn er darüber nachdachte, dass er wohl tatsächlich auf Jungs stand. Obwohl außer Draco hatte er sich noch nie für sein eigenes Geschlecht interessiert. Harry beschloss, dass die Frage, ob er nun wirklich schwul war oder vielleicht bi oder auch nur experimentierfreudig, gerade ziemlich zweitrangig war. Fakt war, er stand so was von auf Draco, dass es in dieser Hinsicht nichts zu Leugnen gab. Er ließ sich rückwärts in die Kissen sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

Wieso musste das auch mal wieder ihm passieren? Was sprach denn dagegen, wenn er sich in ein nettes, liebes Mädchen verlieben würde? Sobald er Voldemort die Lichter ausgepustet hätte, könnte er heiraten, endlich eine eigene Familie haben, vielleicht sogar Kinder… und ein Haus und einen Hund…

Er musste wieder grinsen, als ihm die Absurdität dieses Gedankens klar würde. Selbst wenn er Voldemort besiegen sollte, ein ruhiges friedliches Leben würde er nicht führen können…dazu war er Harry Potter, der beschissene Junge-der-lebt!

Und zu allem Überfluss war er wohl gerade auf dem besten Wege sich in Draco Lucius Malfoy, seines Zeichens Sohn von Voldemorts rechter Hand, Prädikat: Besonders empfehlenswert für Möchte-gern-Meuchler-Voldemorts, zu verlieben. Das Grinsen wurde zu einer gequälten Grimasse.

Ein neuer Abgrund tat sich auf. Verliebte er sich tatsächlich in Draco? Oder war es doch nur der rein körperliche Aspekt? Sex war eine Sache… aber sich verlieben? Verflucht, er und Draco hatten ungefähr soviel gemeinsam wie Hagrid und Prof. Trewlaney.

Bei diesem Vergleich schlich sich erneut ein freudloses Lächeln auf seine Lippen. Diese Paarung dürfte allerdings noch eher anerkannt werden als er und Draco.

Er schnaubte. War ja eigentlich klar. Er verliebte sich gerade in den einen Menschen, der, mal abgesehen von Voldemort selbst, am Schlechtesten für ihn war.

Selbst wenn er den finalen Kampf mit Voldemort überleben sollte. Und wenn Draco vielleicht doch Gefühle für ihn hatte. Und wenn sowohl Dracos als auch seine Freunde eine Beziehung akzeptieren würden. Selbst dann wäre er tot, sobald Lucius Malfoy herausbekam, dass er mit seinem Sohn das Bett teilte. Irgendwann schlief er bei seinem dumpfen Brüten versehentlich ein.

Und er träumte…

Er stand auf einer riesigen Veranda vor einem schnuckeligen Landhaus. Das warme Sonnenlicht warf durch die Äste der blühenden Kirschbäume tanzende Schatten auf den weichen Rasen. Hin und wieder sauste mit lautem Gebrumm eine dicke Hummel an ihm vorbei, um sich auf den Nektar einer der unzähligen duftenden Blumen zu stürzen. Harry seufzte und hob das Gesicht dem Sonnenlicht entgegen, schloss genießerisch die Augen und nahm die friedliche Wärme in sich auf. Vogelgezwitscher, das Raunen des Windes in den Bäumen. Sonst nichts. Eine lebendige friedvolle Stille, die tief in sein Herz drang und endlich begann die Schatten zu vertreiben. Irgendwo im Haus wurde eine Tür geschlossen und Schritte erklangen hinter ihm. Ein riesiger weißer Hund sauste an ihm vorbei und stürzte sich bellend auf eine Schar vorwitziger Spatzen. Harry wandte sich nicht um. Unnötig. Er wusste, dass ihm keine Gefahr drohte. Er spürte den warmen Atem in seinem Nacken schon, bevor sich zwei Arme liebevoll um seine Taille schlangen. Weiche Lippen wurden in seinen Nacken gepresst und ließen ihn lächeln. „Du bist schon zurück?" flüsterte Harry zufrieden. Ein Brummen in seinem Nacken sollte wohl Zustimmung deuten. Er schauderte, als ihm ein sanfter Biss eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Genießerisch lehnte Harry sich in die Umarmung. Ein unbekanntes Gefühl der Ruhe durchströmte ihn, hinterließ eine Wärme in seinem Herzen, die ihm noch nicht vertraut war. Zwei Hände schoben sich nun frech unter sein kurzärmeliges Hemd, strichen sehr sanft seinen Bauch hinauf. Harry seufzte. Und hielt die Luft an, als die Hände wieder nach unten wanderten, geschickte Finger sich an seinem Hosenbund zu schaffen machten. „Du bist unmöglich, Draco!" grinste er, versuchte aber erst gar nicht, sich den streichelnden Händen zu entziehen. „Wer, ich?" raunte Draco und Harry konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. „Ja, du!" antwortete er ebenso leise, befeuchtete mit der Zunge seine Lippen. Sein Herzschlag beschleunigte sich. „Oh, okay. Ich kann ja aufhören." Die Hände verschwanden und Harry öffnete irritiert die Augen, blickte über seine Schulter. Draco grinste ihn so unschuldig an, wie ein Malfoy das überhaupt konnte. „Zu spät!" wisperte Harry und verschloss Dracos Lippen mit einem hungrigen Kuss. Zuerst zärtlich, dann leidenschaftlicher küssten sie sich. Draco fuhr mit der Zunge an seinen Mundwinkeln entlang, genau wissend, wie sehr ihn das erregte. Etwas atemlos knabberte er an Dracos Lippen, genoss dessen erstickte Laute, welche er nicht unterdrücken konnte. Der nächste Kuss spiegelte alles an Verlangen und Leidenschaft wieder, was Harry jemals empfunden hatte. Begierig presste er sich an Dracos warmen Körper, ließ beide Hände in dessen Nacken gleiten, um mit diesen silbrigen Haarsträhnen zu spielen, die er so sehr liebte. „Himmel, ich liebe deine Haare…" flüsterte er heiser gegen Dracos Lippen.

„Harry Potter, Sir?" erwiderte Draco mit fiepsiger Elfenstimme.

„Bei Merlins Barthaaren, was zum Henker tust du da?" keifte der weiße Hund plötzlich mit einer Stimme los, die verdächtig nach Ron klang. Verwirrt sah Harry sich genötigt, die Augen doch zu öffnen.

Eine runzelige Stirn und große schwarze Elfenaugen starrten ihm entgegen, seine Lippen lagen auf Dobbys kühler Wange, seine Arme hatten den hilflos zappelnden Hauselfen im Klammergriff.

Hm," dachte Harry.

Das ist nicht so, wie es sein sollte." dachte er weiter.

„Harry Potter, Sir. Dobby kriegt keine Luft mehr." Dobby klang schon etwas gequälter.

„HARRY!" Und Ron klang ziemlich entsetzt.

Ein weiterer Blick auf Dobbys Gesicht veranlasste sein Hirn endlich aus dem Tiefschlaf zu erwachen. Schreiend sprang Harry aus dem Bett, der arme Dobby segelte kopfüber zu Boden und landete mit einem vernehmlichen „Patsch!" auf den harten Holzdielen.

„Dobby, was in Merlins Namen machst du in meinem Bett und…"

„Dobby wollte Harry Potter, Sir, nur wecken…" nuschelte dieser unterwürfig die Bodendielen an.

„Man, Alter!" Ron starrte Harry mit einem Blick tiefsten Entsetzens an. „Du brauchst dringender ne Freundin als ich dachte, wenn du schon wehrlose Hauselfen abknutschst!"

„Ron… ich WAS? Ich habe keine wehrlosen Hauselfen… gut, aber ich habe geschlafen und geträumt, Ron, G E T R Ä U M T!" brachte Harry endlich hervor, als sein Herz nach sekundenlangem Schockzustand seine Arbeit wieder aufnahm.

Ron bedachte ihn mit einem zweifelnden Blick, auf den Hermine mächtig stolz gewesen wäre.

„Oh, um Himmels Willen, Dobby, steh endlich auf!" zischte Harry peinlich berührt den geknickten Elfen an.

Dobby kam zitternd auf die Füße, knetete irritiert seine langen Finger und mied geflissentlich Harrys Blick.

„Du hast aber nicht von Dobby geträumt, oder?"

„RONALD!"

Ron hob abwehrend die Arme, als Harry langsam begann rot anzulaufen. „Schon gut, schon gut, ich wollte nur sichergehen!"

„AARRGGHH!"

Mit einem lauten Plopp war Dobby verschwunden. Harry schloss für zwei Sekunden ergeben die Augen. Als er sie wieder öffnete, stellte er mittelschwer genervt fest, dass Ron ihn noch immer mit Blicken sezierte.

„Ron, ich habe geträumt, ich würde … jemanden küssen! Und es war nicht Dobby, ok? Meine Güte, hast du noch nie geträumt, dass du Hermine küssen würdest?"

„Doch, schon…" musste Ron nun endlich zugeben.

„Na, siehst du."

„Ich bin aber nicht mit einem Hauselfen im Arm aufgewacht."

Ron riss erschrocken die Augen auf, als Harry ihm kurzerhand einen Schocker aufhalste und im Bad verschwand. Eine kalte Dusche benötigte er nach dieser Art des Aufwachens jedenfalls nicht mehr. Hatte ja auch etwas für sich. Seit etlichen Wochen war es das erste Mal, dass er das Wasser am Morgen wieder auf „heiß" stellen konnte.

Hatte Harry in irgendeinem kleinen Teil seines Hirns, welches offensichtlich noch an Wunder glaubte, gehofft, dass die Sache damit für Ron erledigt wäre, musste er ziemlich genau 5 Sekunden nachdem er den Schockzauber aufgehoben hatte das Gegenteil feststellen.

Ron hatte eine seiner brillianten Ideen und war offensichtlich von der Idee begeistert, Harry mit einer Freundin zu versorgen wollen. Noch ahnte Harry nicht, mit welch apokalyptischen Folgen Ron seiner Idee nachgehen würde.

Zuerst nervte Ron Harry tagelang damit, jedes weibliche Wesen, welches über die Ferien in Hogwarts geblieben war, genauestens unter die Lupe zu nehmen. Das störte Harry nicht wirklich, schließlich war es Ron, der sich böse Blicke der Damenwelt einfing, wenn er sie ungeniert anstarrte.

Das ging solange, bis Ron Daphne Greengras nicht gerade zimperlich an den Haaren zog um festzustellen, ob sie auch ja keine Perücke trug. Die Ohrfeige danach war zumindest in dieser Hinsicht heilsam. Denn nun verlegte Ron sich darauf, erst einmal Mindestkriterien festzulegen, welche Harrys Freundin in spe zu erfüllen hatte.

Diese Kriterien eröffnete Ron Harry übrigens bei einer Quidditch-Trainigsstunde mit den verbliebenen Hufflepuffs. Was zur Folge hatte, dass selbige Hufflepuffs sich plötzlich wieder Hoffnung auf den Quidditchpokal machten.

Ron befand die Gelegenheit für günstig Harry, sobald sie das Feld betreten hatten, ausführlich eben jene festgelegten Kriterien zu erörtern:

1. Kein Slytherin.

Dies eröffnete Ron gerade, als Harry auf seinen Besen steigen wollte. Prompt purzelte er auf der anderen Seite äußerst undekorativ zu Boden. Die Hufflepuffs bogen sich vor Lachen und konnten sich selbst kaum auf den Besen halten, was Ron sofort zu Kriterium Nr. 2 führte.

2. Kein Hufflepuff

Harry hielt es nicht für nötig zu antworten und bestieg verdächtig rot um die Nase wieder seinen Besen.

3. Keine Lehrkraft

Harry starrte Ron so ungläubig an, dass er ungebremst in einen der Türme raste, vom Besen flog und nach einigen schmerzhaften Zusammenstößen mit den hölzernen Stützen auf dem Boden landete. Während Harry in den blauen Himmel starrte, drängte sich ihm unwillkürlich das Bild von Prof. McGonagall in schottisch karierter Nachtwäsche auf. Oder Prof. Trewlaney, nur bekleidet mit ihren unzähligen Ketten…

Nachdem er sich nach diesen etwas… gruseligen Vorstellungen fast sein letztes Essen noch einmal durch den Kopf gehen lassen musste, war Harry recht fix wieder auf den Beinen und auf seinem Besen. Beim nächsten Flugmanöver stieß er Ron völlig unbeabsichtigt vom Besen. Leider ließ der sich im Fall nicht davon abhalten Kriterium Nr. 4 zu verkünden:

4. Keine andere Rasse als Mensch!

Den Hufflepuffs verging das Lachen und sie beäugten Harry irgendwie etwas… nun ja… kritisch?

Ein Premierengedanken überfiel Harry. Eventuell sollte er den Todesfluch mal ausprobieren? Nur ein bisschen! Nur ein klitzekleines Avada… zu Übungszwecken versteht sich…

Ron war viel zu schnell wieder auf seinem Besen und flog neben Harry her, der mit wachsender Verzweiflung nach dem Schnatz Ausschau hielt. Ron plapperte derweil munter weiter vor sich hin und zwar mit Kriterium Nr. 5:

5. Welches Ron leider vergessen hatte.

Harry schickte ein kurzes Dankgebet an alle Götter von denen er jemals gehört hatte. Endlich sah er auch den Schnatz. Innerhalb einer halben Minute hatte er den Schnatz gefangen, war gelandet, hatte sich für das Spiel bedankt, war in die Umkleidekabine gesaust und stand nun schon fast fertig unter der Dusche.

Zu seinem Bedauern schaffte er es nicht mehr, vor Ron aus den Umkleiden herauszukommen.

„Also, was sagst du, Harry?"

„Wozu?"

„Zu den Kriterien natürlich. Soll ich sie dir noch mal sagen?"

„NEIN! Ich meine, nein, ich weiß sie noch…"

„Und ich habe mir auch schon einige unserer Mitschülerinnen ausgesucht, die alle Kriterien erfüllen!" Ron begann begeistert sich einzuseifen.

„Ach wirklich?" Harry griff nach seinem Handtuch.

„Hmhm, ja, zu allererst wäre da Lavender…"

Harry verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke. „Lavender Brown? Sag mal, wie kommst du denn auf die?"

„Na komm schon. Sie ist eigentlich ganz niedlich und außerdem ist sie ein Gryffindor!" argumentierte Ron.

„Stimmt, Won-Won!"

Ron wurde rot. „Das… war ja nur so ein blöder Spitzname, ansonsten ist sie wirklich nett."

„Ron, ich will mir gar nicht vorstellen, was für Spitznamen sie mir geben würde… Pott-Pott … oder nein… Putt-Putt!" Harry schüttelte sich allein bei dem Gedanken daran.

Ron grinste unverschämt: „Also ich tippe auf Harr-Harr!" Sie prusteten beide los.

Einige Minuten und einen herzhaften Lachanfall später meinte Ron nur: „Also Lavender ist wohl damit aus dem Rennen?"

„Definitiv JA! Und nun komm, ich hab Hunger."

Harry rechnete es seiner Glücksfee hoch an, dass Ron mit einemmal wieder auf Quidditch zu sprechen kam.

Den restlichen Abend verbrachten sie mit den Gryffindors bei einer Partie Zaubererscharade. Als Harry mitten in der Nacht ins Bett kroch, tat ihm der Bauch vor lauter Lachen fürchterlich weh. Merlin, er konnte sich nicht erinnern jemals derart gelacht zu haben!

Er schloss die Augen und dachte an Draco. Mal wieder. Seufzend gab er sich geschlagen und versuchte erst gar nicht seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. ‚Wenn Ron wüsste!' war sein letzter Gedanke bevor er einschlief.

Der nächste Tag begann mit einem verspäteten Frühstück und Harry war froh, als Ginny sich zu ihnen gesellte. Dummerweise hatte er Rons Eifer in Sachen Verkuppeln-wir-Harry unterschätzt.

„Also eigentlich sollte es doch wirklich nicht so schwer sein, oder?" sagte Ron und unterbrach Ginny mitten im Satz.

„Bitte?" hakte Ginny irritiert nach.

„Na, eine Freundin für Harry zu finden."

Harry rollte nur die Augen, als Ginnys fragender Blick ihn traf.

„Du suchst eine FreunDIN für Harry?" erkundigte Ginny sich scheinbar interessiert. Harry warf ihr einen warnenden Blick zu. Sie grinste.

Ron nickte, hatte den Mund schon wieder voll.

„Interessant. Vielleicht kann ich ja helfen?"

„Nein, das halte ich für keine gute Idee." knirschte Harry säuerlich.

So ganz allmählich hatte er es wirklich leid, dass sich sein gesamter Freundeskreis ständig auf seine Kosten amüsierte. Hatten die eigentlich kein eigenes Liebesleben? Ironischerweise fiel ihm auf, dass es tatsächlich so war, dass alle seine Freunde ein Liebesleben hatten. Nur er nicht. Jedenfalls nicht im üblichen Sinne… Leider schien das Liebesleben seiner Freunde diese nicht davon abhalten zu können sich alle Nase lang in seine Privatsphäre einzumischen.

„Aber warum nicht? Ginny kennt doch einen Haufen netter Mädels." meldete Ron sich nun wieder zu Wort, nachdem er das halbe Kilo Essen in seinem Mund hinuntergeschluckt hatte.

„Weil ich es nicht so toll finde, wenn meine Ex mir die Freundin aussucht, darum!" schnappte Harry wütend.

Dagegen konnten nun weder Ron noch Ginny etwas sagen. Harry gratulierte sich innerlich zu dieser genialen Erwiderung.

„Wie wäre es mit Susan?" fragte Ron. Ginny grinste noch breiter. Harry starrte seine Freunde irritiert an. Was zum Henker war los mit denen? Sprach er in Parsel oder was?

„Habt ihr was an den Ohren? Ich. Will. Eure. Hilfe. Nicht!" So, das war ja nun wirklich deutlich.

„Oder nein, wie wäre es mit Padma?" sagte Ron.

„AAAAAAAAAARRRRRRRRRRGGGGGGGGGGGHHHHHHHHH!"

„Oder noch besser, Parvati?"

Ginny gluckste. Ginny biss sich auf die Lippen. Und brach schließlich in schallendes Gelächter aus. Lachtränen liefen ihr über beide Wangen und sie klammerte sich schlussendlich keuchend an Ron fest, um nicht einfach von der Bank zu fallen.

Harry dagegen starrte Ron an. Mit offenem Mund, wie er feststellte, als die Hälfte seines Kekses auf seinen Umhang krümelte.

„Was ist denn daran so lustig?" wollte Ron beleidigt wissen. Ginny wurde noch immer von einem mittelschweren Lachkrampf geschüttelt und brachte es nicht fertig zu antworten.

Harry schloss den Mund und starrte Ron weiter an. „Nein, ich glaube eher nicht…" hörte er sich sagen. Er wollte lieber erst gar nicht versuchen sich vorzustellen was Pansy mit ihm machen würde, sollte er auch nur auf die leise Idee kommen irgendetwas in dieser Richtung zu unternehmen. Dagegen wäre eine nette kleine Folter bei den Todessern bestimmt Wellnessurlaub pur!

Ginny hatte sich endlich wieder etwas unter Kontrolle. „Hach, Ron, der war gut!" schniefte sie noch etwas außer Atem und fing sich einen weiteren beleidigten Blick ihres Bruders ein.

„Aber warum nicht? Sie ist hübsch, intelligent, eine Gryffindor!"

Und steht auf Frauen', fügte Harry in Gedanken an.

„Ach, Bruderherz, vielleicht fragst du einfach in der falschen Abteilung?"

Harry verschluckte sich an seinem Kürbissaft und Ginny bekam einen schmerzhaften Tritt gegen das Schienbein.

„Hä?" machte Ron.

Ginnys berechnender Blick lag auf Harry, als sie antwortete: „Naja, vielleicht steht Harry ja gar nicht auf…"

Harry rang weiter nach Atem. DAS konnte sie nicht bringen! DAS konnte Ginny ihm unmöglich antun!

„…Brünette…" schloss Ginny mit einem Grinsen, das man nur als dreckig bezeichnen konnte. Harry war sich mit einemmal ziemlich sicher, das der sprechende Hut Ginny mit Sicherheit nach Slytherin hatte stecken wollen! Ganz sicher! Ohne Zweifel!

„Ach quatsch. Auf die Haarfarbe kommt es doch nicht an, oder Harry?" brachte Rons Stimme ihn zurück in die Realität.

„Ähm, ich… weißt du Ron, ich glaube, ich stehe eher auf blond…" rutschte es Harry heraus.

Ginny schaffte es noch, ihm einen fiesen Blick a la „Hab ich dich!" zuzuwerfen, bevor sie endgültig lachend von der Bank kippte.

In ähnlicher Weise ging es die nächsten zwei Wochen weiter, bis Harry eines Abends endgültig der Kragen platzte. Sie waren in ihrem Schlafsaal und Ron zählte seit einer geschlagenen Dreiviertelstunde die Vorzüge von Mandy Bro… hmmm… Brokla…. Nein…Brocklehurst auf. Bei Morganas Haarnetz, er konnte den Namen noch nicht mal aussprechen! Irgendwann meinte Harry die Sicherung in seinem Kopf herausfliegen zu hören.

„ES REICHT!" brüllte er Ron an, der erschrocken zusammenzuckte und ihn erstaunt ansah.

„Es reicht, Ron." fuhr Harry etwas ruhiger fort. „Ich will von keiner dieser Mädchen etwas, also geh mir bitte nicht mehr damit auf den Zeiger!"

„Ach Harry, komm schon, eine davon wird dir bestimmt gefallen, du musst dir nur die Zeit nehmen sie vielleicht mal näher kennenzulernen und…"

„Ron. Ich bin in Draco Malfoy verknallt." sagte Harry schlicht.

„Ja, klar! Aber diese Mandy…"

„Ich meine es ernst, Ron. Ich finde ihn wirklich scharf und ich kann dir sagen, er ist wirklich eine Granate im Bett!"

Ron starrte ihn einen Augenblick an.

So, jetzt ist es raus und das hast du jetzt davon! Du musstest mich ja unbedingt so lange reizen bis…'

Ron fing an zu lachen.

„Der war nicht schlecht, Harry, für einen Moment dachte ich wirklich du meinst das ernst! Wirklich gut, Alter!" Dann schwenkte er nahtlos von Mandy Brocklehurst zu Marietta Edgcombe um.

Harry donnerte seinen Kopf aus purer Verzweiflung an den Bettpfosten. Niemals hatte er Dobby so gut verstanden wie jetzt. Nach dem dritten Mal zerbrach seine Brille mit einem vernehmlichen Knacken. Er stockte und endlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Gut, es war fies, aber in seiner momentanen Lage… und Ron hatte die Wahrheit ja nicht glauben wollen… was sollte er also machen? Er war wirklich verzweifelt…

„Hermine."

Endlich setzte bei Ron der erwünscht Effekt ein. Er schwieg.

„H…Harry?" brachte sein bester Freund schließlich gequält heraus.

Harry bat ihn und auch Hermine in Gedanken um Entschuldigung. „Was soll ich machen, Ron, ich wollte es dir nicht sagen, aber du hast mich solange genervt…"

„Du… Hermine… nein… Harry!" Rons Stimme wurde zu einem weinerlichen Winseln.

„Keine Sorge. Sie weiß es nicht und ich würde mich niemals zwischen euch stellen. Du bist mein bester Freund." Ron nickte ziemlich geplättet.

Harry fragte sich im Stillen seit wann er so unverschämt lügen konnte. Musste der Slytherin in ihm sein… oha… Slytherin in ihm? Hmmm, ein blonder Slytherin in… LASS DAS! Diesen Gedanken sollte er weiter verfolgen wenn er allein war und eine kalte Dusche in der Nähe!

Ron schwieg einige kostbare Minuten. Plötzlich jedoch sprang er unvermittelt auf und warf sich einem völlig überraschten Harry um den Hals.

„Du bist mein bester Freund, Harry! Dass du sogar versuchst dir einzureden du stündest auf Malfoy nur um mir Hermine nich' wegzunehmen! DANKE!"

Da saß er nun.

Harry Potter.

Beinahe größter Zauberer aller Zeiten und hatte einen sentimentalen besten Freund im Arm, der sich pausenlos für seine Freundschaft bedankte und dass er alles machen würde, was Harry jemals von ihm verlangen würde und überhaupt…

Harry schaltete ab.

Nebenher tätschelte er Ron abwesend die Schulter.

Nach einer halben Stunde war sein Bein eingeschlafen.

Er hatte Kopfschmerzen und Ron wollte und wollte sich nicht wieder einkriegen.

Nach einer weiteren mentalen Entschuldigung hexte er Ron einen Schlafzauber auf und verfrachtete ihn in sein Bett.

Erschöpft ließ Harry sich in voller Montur mit dem Gesicht voran auf sein Bett fallen. Vielleicht würde er ja einfach im Schlaf ersticken und als Flubberwurm bei Hagrid wiedergeboren werden. Eine nette Vorstellung.

Tbc…

Read & Review please! Thx