11 Between hope and sadness

Auch am nächsten Tag hatte Hermine ihre liebe Mühe einen fuchsteufelswilden Ron wieder zu beruhigen. Und was sie schier wahnsinnig machte, war die Tatsache, dass sowohl Ron, als auch Harry sich über den Grund dieses ‚Streites', falls es denn ein solcher war, ausschwiegen.

Dass Harry schwieg war eine Sache, von ihm war sie es gewöhnt. Nicht jedoch von Ron, der normalerweise sein Herz auf der Zunge trug. Diesmal allerdings hatte er es scheinbar verschluckt, denn sobald Hermine auch nur den Namen ‚Harry' erwähnte, knirschte Ron wütend mit den Zähnen und verließ fluchtartig den Raum.

Auch ihre Nachfrage bei Ginny, was denn bloß in den Ferien vorgefallen sei, brachte sie nicht weiter. Ginny hatte ihr nicht wirklich viel sagen wollen, aber dass Harry Liebeskummer hatte sah ja wohl jeder. Und leider wusste Hermine nur zu genau, dass Malfoys plötzlich entdeckte Vorliebe für Rollkragenpullover alles andere als unbeteiligt daran war. Das würde natürlich erklären, warum Ron sauer auf Harry war… andererseits, sie konnte kaum glauben, dass Harry Ron tatsächlich davon erzählt haben sollte…

Hermine unterdrückte ein Seufzen. Was musste sich Harry auch gerade in diesen dämlichen Slytherin verknallen? Sie hatte von Anfang an Recht gehabt, hätte sie doch damals nur verhindert, dass Harry zu dieser bescheuerten Party ging… Doch für solche Überlegungen war es nun zu spät. Das Kind war in den Brunnen gefallen. Jetzt ging es nur noch darum Harry so unbeschadet wie möglich aus dieser Krise zu bekommen. Leider hatte Hermine nicht die geringste Ahnung, wie sie das anstellen sollte. Und irgendein dumpfes Gefühl sagte ihr, dass Bücher ihr dabei nicht helfen würden.

Denn egal was Harry machte, er durchlebte seine Emotionen mit aller Kraft die er aufbringen konnte. Sei es die Trauer um Sirius und seine Eltern. Sei es der Hass auf Voldemort und seine kostümierten Speichellecker. Sei es seine Zuneigung zu seinen wenigen echten Freunden. Oder sei es der Schmerz einer nicht erwiderten Liebe.

Und Harry schwieg auch an den folgenden Tagen.

Eine ungewohnte Ruhe machte sich in den alten Steinmauern der Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei breit.

Das schweigende Abkommen zwischen Harry und Draco sich geflissentlich aus dem Weg zu gehen, hatte die erstaunliche Folge, dass sich Slytherin und Gryffindor generell nicht mehr stritten!

So kam es, dass die Schülerschaft Hogwarts einige Tage dieser ungewohnten Ruhe genießen konnte. Keine Duelle, keine Prügelleien, keine Streitereien, noch nicht einmal irgendwelche peinlichen Szenen auf den Fluren…

Kurz und gut, es war todlangweilig!

War Prof. Severus Snape zu Beginn noch froh darüber, dass Dumbledores Apparatur auf seinem Tisch langsam Staub anzusetzen begann und weder Potter noch Malfoy sich zu irgendeiner Streiterei – oder anderen schändlichen Aktivitäten - hinreißen ließen, sehnte er nach einigen Tagen die Streitereien fast herbei. Der Schulalltag ohne ein Aufeinandertreffen zwischen Gryffindors Goldjungen und Slytherins Eisprinzen war so eintönig, dass Snape ernsthaft glaubte er sei gestorben und hätte es nur nicht bemerkt!

Und die Hausgläser erst! Ihm sträubten sich sämtliche Haare an den unmöglichsten Stellen, wenn er daran dachte, dass er schon seit TAGEN keine Punkte mehr abgezogen hatte! Seit Tagen! Man hätte durchaus meinen können, dass Snape leichte Entzugserscheinungen hatte.

Gegen Ende der 3. Woche waren die Schüler dermaßen gelangweilt, dass Prof. Binns Unterricht zum Highlight des Tages avancierte und die Maulende Myrthe sich eines überraschenden Besucherstromes in ihrer Toilette erfreute.

Einzig Dumbledore schien die sich verdüsternde Stimmung im Schloss nicht wahrzunehmen. Selbst als Ravenclaws und Hufflepuffs begannen, sich ohne ersichtlichen Grund auf den Fluren zu duellieren, schob er es auf den Wetterumschwung.

Snape verstand die Welt nicht mehr! Egal, was Potter tat, von Draco wurde er einfach ignoriert. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hielten sich auch die anderen Schüler seines Hauses zurück! Ob Dumbledore irgendwelche verbotenen Beruhigungsmittel ins Essen mischen ließ? Zuzutrauen wäre es diesem harmoniesüchtigen, verhutzelten, alten…

Naja, in diesen ruhigen Tagen wünschten sich fast alle etwas Abwechslung, selbst die Hausgeister bettelten Peeves an irgendetwas anzustellen! Irgendetwas!

Eigentlich war es schon mehr als erstaunlich, dass so lange nichts passierte. Eben. Es begann so harmlos, wie große Dinge immer beginnen.

Denn trotz dieses vorübergehenden Waffenstillstandes begann es unter der Oberfläche der beiden Kontrahenten zu schwelen…

Es war Hermine, welcher zuerst die Bedeutsamkeit einer kleinen Begebenheit auffiel.

Es ereignete sich bei Pflege magischer Geschöpfe. Harry trottete so in Gedanken den Hügel zu Hagrids Hütte hinunter, dass er Malfoy übersah. Das an sich war ja schon eine Leistung, denn immerhin gehörte Draco Malfoy nicht zu der Gattung Zauberer, die man als klein oder unscheinbar bezeichnet hätte. Harry allerdings war wohl so von der tiefschwarzen Depressionswolke über seinem Kopf abgelenkt, dass er Draco tatsächlich nicht bemerkte und frontal mit ihm zusammenprallte.

Hermines genervtes Seufzen blieb ihr in der Kehle stecken.

Was geschah?

Nichts! Absolut nichts! Das heißt, eigentlich geschah doch etwas, denn sofort begann sich eine Traube Schüler um die beiden zu sammeln, in der Hoffnung mal wieder eines ihrer berüchtigten Duelle verfolgen zu können.

Doch dann geschah nichts. Malfoy knurrte und wandte sich ab. Nicht nur Hermine rieb sich verwundert die Augen, auch Blaise und Pansy starrten abwechselnd einen entschwindenden Draco und einen noch mieser gelaunten Harry an.

Hermine begann zu ahnen, dass Harrys Liebeskummer eventuell doch nicht so einfach verpuffen würde, wie sie gehofft hatte. Und irgendeine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf flüsterte ihr zu, dass auch Malfoy seltsames Verhalten nicht grundlos sein dürfte…

Anscheinend sollte sie damit durchaus Recht behalten, denn der die nächste merkwürdige Begebenheit ließ nicht lange auf sich warten.

Sie saßen in der großen Halle beim Mittagessen. Nach einige besorgten Fragen flüchtete Harry offensichtlich ziemlich genervt und rempelte im Hinausgehen aus der großen Halle Justin Finch-Fletchley an. Er entschuldige sich und ging weiter.

Leider war besagter Justin seit jener Begegnung mit der Schlange in ihrem zweiten Schuljahr nicht sonderlich gut auf Harry zu sprechen. „He, du Idiot!" schimpfte er hinter Harry her. Harry ignorierte ihn und einige unflätige Beschimpfungen folgten seitens des Hufflepuffs.

Eigentlich ignorierte jeder Justin, denn mal ehrlich? Ein Hufflepuff auf Kriegspfad war jetzt nicht so richtig angsteinflößend… jedenfalls nicht, wenn man mit Snape eine Doppelstunde in einem Raum verbringen musste. Oder Hagrids liebliche Haustiere bestaunen durfte.

Justin war in seine phantasielosen Beschimpfungen versunken und sank plötzlich, ohne jede Vorwarnung, würgend auf den Boden. Hermine dachte an den Schneckenspruch, doch statt Schnecken würgte Justin allerlei widerliches Krabbelgetier heraus. Kreischend sprangen die Schüler von ihm weg, während er Würmer, Asseln und merkwürdige Käfer ausspukte, von denen Hermine lieber nicht wissen wollte, was für einer Gattung sie angehörten.

„Malfoy." murmelte Ginny neben ihr. Hermine blickte sie überrascht an.

„Was?"

„Das war Malfoy."

„Wie kommst du denn bitte darauf?"

Ginny deutete Hermine mit einem Kopfnicken sich umzudrehen. Sie tat es. Und ihr Magen machte einen kleinen überraschten Hüpfer. Draco, der ein gutes Stück von der Gruppe entfernt stand, beobachtete mit einem bösartigen Lächeln auf den Lippen, wie Justin die Tränen des Ekels in die Augen schossen. Nun trat er vor, ging neben dem hustenden Justin in die Knie und bewies mal wieder, warum es überhaupt nicht schwer war ihn zu hassen.

„Finch-Fletchley! Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so ein Gourmet bist! Ist dir das Essen nicht gut genug oder warum stopfst du dich mit diesen krabbelnden Leckerbissen voll?"

Justin versuchte zu antworten, brachte jedoch nur einen neuen Schwall Kleingetier hervor. Es dauerte einige Momente, doch dann meinte Hermine Verstehen in Justins Blick zu lesen. Draco ging es anscheinend ebenso, denn jetzt brachte er sein Gesicht dicht vor Justins.

Was er sagte, verstand außer Justin niemand der Anwesenden. Wohl aber sahen sie, wie Justin plötzlich noch weißer wurde. Schweiß stand mit einemmal auf seiner Stirn. Draco erhob sich kalt lächelnd und schlenderte scheinbar gelassen davon.

Hermine schaute ihm ernsthaft verwirrt hinterher. „Was zum Henker geht hier vor… Sind denn jetzt alle verrückt geworden?"

Ginny schaute sie an. „Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass Harry vielleicht nicht der einzige ist, der mit der Situation unzufrieden ist?"

Das, was Ginny damit implizieren wollte, gefiel Hermine so gar nicht. „Ach, Malfoy ist sauer, weil Harry keinen Bock mehr hat sich verarschen zu lassen?" Sie hoffte, dass es das war, denn wenn Malfoy einen anderen Grund haben sollte, tja, dann…

„Ich weiß auch nicht, was ich denken soll, Hermine. Tatsache ist doch, dass Harry momentan völlig neben sich steht und mal nebenbei, laut Blaise und Pansy ist Malfoy so schlecht drauf, dass selbst sie sich nicht in seine Nähe trauen!"

„Ach, Unfrieden im Schlangennest?"

„Nicht direkt Unfrieden, Malfoy muss eine derart mörderische Laune haben, dass sie Angst haben ins nächste Jahrtausend gehext zu werden. Und um es deutlicher zu sagen, seit Harry nicht zur letzten Party gegangen ist, macht Malfoy Snape den Rang des bösartigsten Hogwartsbewohners streitig."

Hermine schürzte die Lippen. Ihr gefiel noch immer nicht, worauf Ginny da hinauswollte. „Gin, du meinst doch nicht wirklich…?"

„Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung."

Dieser neue Gedanke verursache Hermine ordentlich Bauchschmerzen und sie tat ihr bestes, diese dunkle aufkommende Ahnung zu unterdrücken.

Mal abgesehen davon, dass Malfoys Laune derart widerlich wurde, dass selbst Snape ihn nur ansprach wenn es unbedingt nötig war und Harry zu einem wandelnden Beispiel für Stimmungsschwankungen á la PMS (prämenstruelles Syndrom) mutierte, bis zu jener verhängnisvollen Streiterei in den Kerkern, schaffte Hermine es, diese Ahnung zu verdrängen.

Weder sie, noch einer der anderen Hogwartsschüler ahnte etwas von dem sich anbahnenden Weltenwandel. Und so standen sowohl die Slytherins, als auch die Gryffindors einigermaßen entspannt vor dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.

„Potter, geh mir aus dem Weg, du lästige Schmeißfliege!" vernahm Hermine ein allzu vertrautes giftiges Zischen.

„Halts Maul, Malfoy! Wir Schmeißfliegen sind nun mal in der Nähe von Scheiße wie dir zu finden!" Holla, seit wann war Harry denn dermaßen schlagfertig?

Das war der Punkt, an dem plötzlich jegliches Gespräch verstummte. Alle beobachteten mit steigendem Interesse, wie Harry und Draco sich gegenübertraten.

Hermine war plötzlich sehr müde, sie wollte sich gerade todesmutig zwischen die beiden Hitzköpfe stellen, als eine Hand sie an der Schulter festhielt. Überrascht schaute sie in die braunen Augen Pansy Parkinsons.

„Lass sie sich austoben, ich kann das Gekeife von Malfoy nicht länger ertragen. Sollen sie sich doch die Schädel einschlagen, wenigstens haben wir dann mal wieder Ruhe." So sprach nur ein echter Slytherin.

Und Hermine konnte ihr aus vollstem Herzen zustimmen. Sie hatte dieses wochenlange Rumgezicke satt, wie sollte sie sich da bitte auf das Lernen konzentrieren?

Dennoch war dieser Streit irgendwie anders, als die vorangegangenen.

„Was, willst du etwa frech werden, Potter?"

„Willst du mich etwa davon abhalten, Malfoy?"

„Wieso warst du nicht bei der letzten Party?"

„Darüber bist du sauer? Meine Güte, wie kindisch! Weißt du was, ich habe den Umschlag noch nicht mal geöffnet!"

Draco wurde weiß vor Wut.

„Potter, Nachrichten sind dazu da, dass man sie zumindest liest! Und wenn du es nicht selber kannst, hättest du sie dir ja von Granger vorlesen lassen können."

„Deine Nachrichten interessieren mich nicht die Bohne!"

„Mieser kleiner Bastard…"

„Halt den Mund, Malfoy!"

„Bring mich doch dazu!"

„Das hättest du wohl gerne, was?"

„Naja, wenn ich es mir recht überlege…" Draco tat, als würde er angestrengt nachdenken. „NEIN!" zischte er schließlich böse.

„Nein? Beim letzten Mal habe ich das Nein durchaus als Ja interpretieren können!" Harry verschränkte wütend die Arme vor der Brust.

„Hmmm." machte Blaise und runzelte die Stirn.

„Irgendwie hatte ich die Streitereien anders in Erinnerung." meinte Theodore. Etwas verlegen kratzte er sich am Kopf. Was war es bloß, an was ihn das hier erinnerte?

„Ich wette um 5 Galleonen, dass Draco zuerst austickt." Pansy grinste merkwürdig zufrieden in die Runde.

„Ich halte! Auf jeden Fall zuerst Harry." Parvati war unbemerkt neben Hermine aufgetaucht.

„Seid ihr jetzt eigentlich alle irre?" wollte Ron verwirrt wissen.

„Pst!" erklang es von allen Seiten.

„Oh Potter, bitte, jetzt hör aber auf!"

Harry trat noch näher an Draco heran und beäugte ihn von unten herauf. Ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe. „Wenn ich mich recht erinnere, DRACO, sagtest du das letzte Mal noch: „Oh Harry, bitte… hör.. nicht… auf!" Seine letzten Worte waren ein leises laszives Stöhnen, welches nur Draco verstand, obwohl sich die umgebenden Zuschauer redlich Mühe gaben.

So kam Dracos Wutanfall doch recht überraschend: „POTTER! ICH HASSE DICH! UND WEISST DU, WAS ICH NOCH MEHR HASSE? ICH HASSE ROLLKRAGENPULLOVER UND DAS ERSTE, WAS ICH NACHHER MACHEN WERDE IST, DIESE SCHEISSDINGER IN DEN MÜLL ZU SCHMEISSEN!"

„Jetzt ist er endgültig durchgedreht." stellte Ron sachlich fest und beobachtete irritiert, wie seltsamerweise Harry plötzlich knallrot im Gesicht wurde und merklich nach Luft schnappte.

In diesem Moment fing Blaise schallend an zu lachen. Er musste sich mit der Hand an der Kerkerwand abstützen und lachte. Lachte. Lachte und lachte. Auch Pansy hatte ein breites Grinsen im Gesicht, es als dreckig zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahrhunderts! Selbst Hermine spürte ein äußerst unpassendes Kichern in der Kehle aufsteigen.

Ron bedachte mittlerweile einen keuchenden und nach Luft ringenden Blaise mit einem fast ängstlichen Blick: „Hermine, glaubst du, das ist ansteckend?"

Harry platzte derweil gerade mal der Kragen. Was bildete sich dieser idiotische blonde Schönling eigentlich ein? Es war ja nicht so, dass er sich überzeugend gegen das Zustandekommen der Knutschflecke gewehrt hätte… „WEISST DU, MALFOY, DEINE ROLLKRAGENPULLOVER GEHEN MIR DERMASSEN AM ARSCH VORBEI! JAMMERE MICH HINTERHER BLOSS NICHT DAMIT VOLL, DASS ICH DIR EINEN SCHENKEN WOLLTE!" Harry schrie nun nicht weniger lautstark zurück.

Hermine konnte sich nicht mehr halten und brach ebenfalls in fast hysterisches Gelächter aus.

Ron wurde schlagartig blass.

Man sah die Zahnräder in seinem Kopf praktisch arbeiten, als er versuchte sich zu erklären, warum in aller Welt Harry Malfoy einen Rollkragenpullover schenken wollte?

„Harry?" rief Ron einem wutentbrannt davonrauschenden Harry hinterher und klang dabei ziemlich jämmerlich.

Malfoy dagegen verschwand fluchend in entgegengesetzter Richtung, nicht ohne einem noch immer lachenden Blaise im Vorbeigehen einen Flederwichtfluch auf den Hals zu hexen. Merkwürdigerweise lachte der nur noch lauter.

„Tja, ich frage mich wirklich, wie lange die sich noch etwas vormachen wollen." sagte Pansy ruhig. Hermine schaute sie nun doch überrascht an.

„Die?"

Pansys Augen verengten sich zu einem abschätzigen Blick. „Granger, ich meine, dir dürfte doch wohl aufgefallen sein, dass unser blondes Oberhaupt momentan etwas launisch ist, oder?"

„Ach, Malfoy ist und war doch schon immer der Oberarsch vom Dienst, wieso sollte mir da was auffallen?"

„Hermine?" Ron schaute nun etwas ungläubig zu seiner Freundin. Was war nun los? So wütend hatte er Hermine nur einmal gesehen und da hatte Malfoy ein paar auf die Nase bekommen.

Theodore erbarmte sich schließlich und befreite Blaise von den Flederwichten. Noch immer nach Luft ringend trat Blaise neben Pansy. „Also, Mädels, seid mal friedlich. Wir haben größere Probleme."

„Haben wir?" fragte Hermine kalt.

„Was soll das, Hermine?" Blaise war das Lachen vergangen. „Du bist doch sonst nicht so! Potter geht es schlecht und Draco kriegt in aller Öffentlichkeit einen Schreikrampf, offensichtlicher geht es doch wohl nicht mehr, oder?"

„Du willst mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass Malfoy…"

„M….M…..Malfoy?" stammelte Ron plötzlich neben Hermine und starrte Blaise an. Dann Hermine. Dann Pansy.

„Ja, Malfoy, du weißt schon, der blonde Kerl mit der großen Klappe!" Pansy klang, als versuche sie einem Dreijährigen die Planetenkonstellation einer Sonnenfinsternis zu erklären.

„Doch, Hermine, genau das will ich dir erzählen! Ich habe Harry und Draco zusammen aus dem Schlafsaal kommen sehen, nach den Ferien… ohne Fete und ohne Alkohol… dafür aber mit Rollkragenpullover."

„OOOOHHH nicht gut! Nicht gut! Nicht gut! Vergiss das ganz schnell wieder, Theo, gaaaaanz schnell!" Theodore presste sich panisch die Hände auf die Ohren. Seine Augen traten fast aus den Höhlen. Unter lustigen Verrenkungen versuchte er an seinen Zauberstab zu kommen, ohne seine Ohren dabei loszulassen. Zweifellos war ein weiterer Gedächtniszauber fällig.

„Da.. da.. ab…ab.." Ron wurde weiß wie eine Wand. „oh.. nein…nein..Harry… nicht gelogen… ab.. ab..!"

Pansy schaute entnervt von Theodore zu Ron. „Meine Fresse, was seid ihr doch für Weicheicher! Nerven wie ein Schulmädchen!"

„Ron, Schatz, was hast du denn?"

„Hermine!" Ron griff panisch nach ihren Schultern, krallte seine Finger schmerzhaft in ihre Arme. „Harry hat nicht gelogen! Ich dachte er lügt, weißt du, weil ich doch aufhören sollte ihn verkuppeln zu wollen und da hat er gesagt, dass er in Malfoy verknallt ist und ich habe ihm das natürlich nicht geglaubt, weil ich meine, meine Güte, Hermine, es ist Malfoy, wie kann denn Harry in Malfoy verknallt sein und dann hat er gesagt, dass er in dich verknallt ist und ich dachte, er hat das mit Malfoy nur gesagt, weil er mir dich nicht wegnehmen wollte, dabei hat Harry gar nicht gelogen und ist wirklich in Malfoy verknallt aber mal ehrlich, Malfoy ist ein Kerl, ein Kerl, oh scheiße, Harry ist in Malfoy-Kerl verknallt oh Merlin, das kann unmöglich sein Ernst sein ich…"

Ron wurde ohnmächtig.

„Du solltest deinem Freund sagen, dass er während des Redens atmen muss." stellte Pansy trocken fest. Hermine blickte etwas besorgt auf Ron, der recht unsanft auf dem Steinboden aufgeschlagen war. Sie war noch damit beschäftigt zu entwirren, was Ron da gesagt hatte.

„Potter hat ihm tatsächlich gesagt, dass er in Draco verknallt ist?" brachte Blaise die Sache auf den Punkt.

Theo kreischte recht hysterisch ein weiters „Amnesia minora!" und verfiel stehenden Fußes wieder in ein unwissendes glückseliges Lächeln.

„Bitte, wenigstens einer, der es zugibt. Leider haben wir den größten Brocken noch vor uns." Pansy ignorierte Theos merkwürdiges Verhalten und rieb sich die Stirn, als bekäme sie Kopfschmerzen.

„Sagt mal, wisst ihr eigentlich, was ihr da redet? Malfoy und Harry können kein… kein Pärchen werden!" Hermine vergass vorübergehend ihren ohnmächtigen Freund zu ihren Füßen.

„Warum nicht?" wollte Blaise grinsend wissen.

„Weil… na weil…"

„Jaaaa?"

„Weil, das geht doch nicht."

„Überzeugendes Argument, Granger." schloss Pansy.

Hermine schwieg. Das übertraf dann doch alle ihre Befürchtungen. Die Slytherins wollten Harry mit Malfoy verkuppeln? Wann war sie in diese schlechte Soap opera geraten? Und wieso schaltete niemand den verfluchten Fernseher aus?

„Aber Blaise hat recht, Draco wird nie und nimmer zugeben, dass er in Potter verschossen ist." kam Pansy zurück zum eigentlichen Problem.

„Seid ihr sicher? Ich meine, wie will er denn bitte diese Szene grade erklären?" Parvati schlang einen Arm um Pansys Taille und erntete einige verwirrte Blicke der Mitschüler, die noch nicht das Glück hatten auf eine Slytherin-Party eingeladen worden zu sein.

„Draco? Machst du Witze, Schatz? Draco lügt seinem eigenen Spiegelbild das Blaue vom Himmel runter, wenn es sein muss!" Pansy ignorierte vereinzelte verdächtige böse Blicke einiger Gryffindors und grinste liebevoll auf Parvati hinunter.

Hermine brauchte einige Sekunden um das Geschehen zu verarbeiten.

So, Pansy und Parvati? Na, das war ja mal eine Neuigkeit. Blaise räusperte sich um den letzten Rest des Lachanfalles aus seiner Stimme zu vertreiben. Ach ja, Blaise und Ginny… die Konstellation Slytherin loves Gryffindor war also schon in der praktischen Erprobungsphase… na, dann…

Einige der Schüler waren fast dankbar, als Prof. Snape in seiner üblichen miesen Laune heranschwebte und der Unterricht begann.

Snape dagegen konnte sich nicht wirklich auf den Unterricht konzentrieren, denn immerhin fehlten Malfoy und… und… POTTER! Misstrauisch beäugte er die Figur auf seinem Schreibtisch, wenn diese verflixten Figuren jetzt auf die Idee kommen sollten ein weiteres Mal vor seinen Augen so einen Schweinkram abzuziehen… Snape kräuselte mordlustig die Lippen. Sollten diese beiden Kerle es wagen, er würde sie eigenhändig an ihren Kronjuwelen im Kerker aufhängen! Alle beide, Patensohn hin oder her…

Tbc…

Über Reviews würde ich mich wie immer hysterisch freuen g.

Mein besonderer Dank gilt diesmal auch meinen phantastischen Reviewern, ich kann nur wiederholen, dass ich jedes Mal mit einem dümmlich breiten Grinsen vor dem PC sitze, wenn ich die Kommis lese! DANKE! Himi86 – grins – auch hey, das ist mit Sicherheit der originellste Kommi, den ich je gelesen habe – knuddel! Ainaredien – knupser – danke für die Kekse, waren lecker. Ach, ich denke schon, dass ich euch auch in nächster Zeit noch mit ff's belästigen werde, schreibe insgesamt grade an 7 weiteren, mal sehen wann ich fertig werde. Amunet – Ah, tu dir keinen Zwang an, Draco hat Strafe verdient! Draygirl – ööhh, bald? Na, ob ich es ihnen so einfach mache weiß ich aber noch nicht – lach - ! burningangel84 – Danke – freu – Tja, ich weiß auch nicht so richtig, was Albus sich dabei denkt, denn mal ganz nebenbei… Snape gehört mir gaaaanz allein! – rrrrrrrrr- oje, jetzt hab ich mich verraten – schluck -. Soma Belenus – Tritt zu, wie ich schon sagte, Draco ist doch selbst schuld, was muss er auch so starrköpfig sein? Silbernewolfsfrau – Das wird Draco auch müssen – zwinker. LittleWhisper – huuuii, danke, eine Blume – schmelz – sei froh, dass ich das jetzt erst gelesen habe, hätte vor lauter Begeisterung kein Wort mehr schreiben können!

Bis zum nächsten Mal, - knuddel – eure Cassie