Hallo wink,

dachte mir, dass es mal wieder Zeit für ein neues Chap wird und hier ist es also! Vorher aber mal wieder vielen lieben Dank an meine Reviewer: Amunet – Bin mal gespannt, ob dir dieser Versöhnungsmodus ausreicht. Little Whisper – grins, so, so Gedankenübertragung? Ach, hatte ich nicht erwähnt, dass ich auch in Hogwarts wahr? Ainredien – So langsam wird es ja gruselig, du hast genau wie Little Whisper auch grad an ein update gedacht? Ich mache mir Angst! Himi86 – lach, auch hallo zum 2.! KleineLady87 – stolz bin, danke schön! Burningangel84 – Na, ob ich Severus teilen will, da bin ich mir aber noch nicht sicher, aber wer ist schuschu? Obscura Serpentis – lach, danke! Efeuhexe – hui, danke, du musst dich nicht dafür entschuldigen, wenn du es mal nicht schaffst zu jedem Kapitel ein Review zu schreiben, ich freue mich ja, wenn die Story gefällt! Soma Belenus – grins, ja, ich steh ja auf Theo, der Arme! KleineSchwesterOrion – Na, dann will ich dir die Spannung natürlich auch nicht versauen und werde hier nichts verraten!

Bis nächste Woche, eure Cassie!

12 Little dirty things…

Pansy sollte Recht behalten. Draco log das Blaue vom Himmel herunter! Und die Sterne gleich mit dazu!

So kam es, dass nach den Wochen erholsamer Ruhe, die wohl aufregendsten Wochen für die Schüler, die anstrengendsten für die Lehrkräfte und die nervenaufreibensten für die Freunde der Kontrahenten begannen.

So sehr, wie sie sich vorher aus dem Weg gegangen waren, so heftig gerieten sie nun aneinander.

Snape hatte eine wahrhaft orgiastische Freude daran, Gryffindor Punkte abzuziehen, sobald er Potter nur in der Nähe eines Slytherins sah. Leider tat es ihm Minerva McGonagall in umgekehrter Konstellation gleich. Doch selbst das konnte Snapes Stimmung nicht verderben! Endlich konnte er wieder Hauspunkte abziehen, noch dazu von Gryffindor! Und wegen Potter! Hach, das Leben konnte dermaßen schön sein!

Waren es zuerst nur wieder Draco und Harry, die sich gegenseitig die unmöglichsten Flüche auf den Hals hetzten, spätestens als ein verwirrter Flederwichtfluch von Draco Justin Finch-Fletchley mal wieder ausknockte, mischte Hufflepuff kräftig mit. Was natürlich wiederum Ravenclaw nicht auf sich sitzen lassen konnte!

Mit einem hebräischen Rückwärtsfluch wurde Theodore ganze 5 Tage außer Gefecht gesetzt. Gut, er musste nicht auf die Krankenstation, lediglich seine kommunikativen Fähigkeiten waren ziemlich eingeschränkt. Er sprach nämlich nur noch Hebräisch und zu allem Übel auch nur rückwärts! Dumbledore hatte seine liebe Mühe einen entsprechenden Gegenfluch zu finden.

Dracos Spezialität, ein lateinischer Röntgenfluch, von dem selbst Snape nicht sicher war, in welch schwarzmagischer Unterwelt er ihn ausgegraben hatte, trieb die etwas zarter besaiteten Schüler an den Rand der Hysterie wenn sie, von dem Fluch getroffen, die nächsten Stunden als wandelnde Skelette umherstaksten.

Eben jener Fluch, der Harry erwischte, bescherte ihnen eine amüsante Wahrsage-Stunde. Denn als Harry als beumhangtes Skelett in Prof. Trelawneys Astrologieturm auftauchte, traf die Lehrerin fast der Schlag. War sie sowieso schon so nervös, dass sie abwechselnd Slytherin und Gryffindor die widerlichsten Todesomen vorhersagte, brachte Harrys Auftritt das Fass zum überlaufen.

Ron und Seamus brauchten einen Schockzauber um die Lehrerin davon abzubringen, sich an einer ihrer Halsketten zu strangulieren. Nach endlosen Erklärungsversuchen gelang es schließlich Harry, sie davon überzeugen, dass er nicht der personifizierte Tod war und auch nicht gekommen war, um die Lehrerin in die nächste Ebene des Seins zu begleiten.

Die Geheimgänge des Schlosses waren überfüllt wie nie, was leider zur Folge hatte, dass man auch dort vor diversen Fluchschäden nicht mehr sicher war. Bemerkenswert fand wohl einzig Prof. Dumbledore den Einfallsreichtum seiner Schüler und die Tatsache, dass selbst Neville Longbottom in kürzester Zeit sein Repertoire an Flüchen verdoppelte und die Erst- und Zweitklässler sich dem Fluchniveau der oberen Jahrgänge angepasst hatten.

Erst als ausgerechnet Prof. McGonagall schließlich Dumbledore den Vorschlag machte, die Verliese im Kerker, einschließlich der dort vorhandenen Hand- und Fußketten, wieder in Betrieb zu nehmen und Prof. Lupin die inquisitorische Folter auf die Bestrafungsliste setzen wollte, begann Dumbledore sich Sorgen zu machen.

Harry verbrachte einige Nächte in der Verbotenen Abteilung der Bibliothek um sich eine entsprechende Revanche für den Röntgenfluch zusammenzubasteln. Den Erfolg dieser nächtlichen Forschungen bekam Blaise in Form eines akuten Hörsturzes zu spüren. Er wurde nämlich unsanft von Draco Malfoys mädchenhaft hohem Kreischen geweckt, als dieser die unübersehbare Wirkung von Harrys Eunuchenfluch entdeckte!

(Anm. d. A.: Bei Eunuchen handelt es sich um kastrierte Männer, was für uns soviel bedeutet wie, dass Draco sein bestes Stück unter der Dusche vermisste! Ei, wo ist er denn?)

Blaise verbrachte also zwei Tage zusammen mit einem derangierten Draco auf der Krankenstation, während der Rest von Hogwarts die wohlverdiente Atempause genoss.

Für den armen Blaise allerdings war der Aufenthalt auf der Krankenstation alles andere als erholsam. Er kannte Draco wirklich schon von klein auf und normalerweise störte ihn das Gezicke und Gejammere seines Freundes nicht.

Diese zwei Tage auf der Krankenstation brachten aber auch einen geduldigen Blaise an den Rande eines Nervenzusammenbruches. Grund für Dracos widerliche Rachepläne gegen Gryffindors im Allgemeinen und gegen Potter im Besonderen war aber nicht der Fluch an sich, den Draco getroffen hatte. Gut, Draco Malfoy war die ungekrönte Drama-Queen von Hogwarts, bei echten Verletzungen aber war er aber erstaunlich hart im Nehmen. Die Schmerzen waren es nicht, die Draco fuchsteufelswild machten, eher die peinliche und überaus beschämende Lage, in den ihn Poppy Pomfrey gebracht hatte.

Diese ohne Zweifel perverse Krankenschwester hatte ihn, einen Malfoy, mit weit bespreizten Beinen bewegungslos auf dem Bett fixiert. Und das mit Sicherheit peinlichste war, dass er ein Krankenhauskittelchen tragen musste.

Und sonst nichts!

Draco Malfoy konnte reinen Gewissens von sich behaupten, dass er sich nie, wirklich noch niemals in seinem Leben derart geschämt hatte! Die tägliche Visite der Krankenschwester, in der sie seine Decke anhob um nachzuschauen, wie es mit seiner nachwachsenden Männlichkeit ‚stand', war die personifizierte Demütigung.

Poppys Versuche witzig zu sein trugen nicht zu seinem Wohlbefinden bei. Mal ehrlich, welcher Kerl fand es schon witzig, wenn eine Krankenschwester grinsend feststellte, dass sein bestes Stück die Größe einer Walnuss erreicht hatte? Und sich darüber auch noch kindhaft freute…

Blaise schaffte es bei diesen täglichen Visiten nur aus einem einzigen Grund ernst zu bleiben. Draco hatte ihm recht eindrucksvoll damit gedroht, ihn unter einen Imperius zu setzen und mit Crabbe und Goyle die Sandwichstellung ausprobieren zu lassen, sollte er auch nur die Andeutung eines Lächelns in seinem Gesicht finden.

Blaise zweifelte nicht daran, dass Draco diese Drohung wahrmachen würde. Dazu kannte er ihn ebenfalls zu gut. Trotzdem musste er sich jedes Mal heftig auf die Zunge beißen, sobald Poppy Dracos Decke anhob, um nicht eines Lachanfalls orkanartigen Ausmaßes zu erliegen.

Nach zwei quälenden Tagen hatte Madam Pomfrey endlich ein Einsehen mit Blaise und entließ ihn am späten Nachmittag. Blaise war mehr als dankbar, denn er bezweifelte, dass er seine Lachkrämpfe noch lange hätte zurückhalten können. Draco war einfach zu komisch, wie er trotz seiner Ein-Malfoy-beim-Frauenarzt-Stellung noch versuchte eine gewisse Würde auszustrahlen. Mit mäßigem Erfolg. Dies behielt Blaise vorsichtshalber jedoch für sich. Sooo selbstmordgefährdet war selbst ein Slytherin nicht.

Mit überschwänglichen Fürsorgebekundungen verabschiedete Blaise sich also von seinem besten Freund. Madam Pomfrey musste Draco gewaltsam davon abhalten, ihm doch noch einen Imperius aufzuhexen.

Merlin, was stellte Draco sich auch so an, seine Bemerkung über Muskelkater nach ungewöhnlichen Sitzpositionen war doch nun wirklich nicht böse gemeint…

Knapp einer unangenehmen Flucherfahrung entronnen, lief Blaise auf seinem Weg zum Abendessen ausgerechnet dem Verursacher für Dracos Wutanfall in die Arme. Und natürlich konnte er es sich nicht vermeiden ein wenig zu sticheln. Ob es ihm mehr Freude machte Potter oder seinen besten Freund zu ärgern, darüber war er sich noch nicht ganz klar. Bestenfalls beide!

„Potter!"

„Zabini!"

Hermine verdrehte genervt die Augen. Das war mal wieder typisch Kerle! Seit 7 Jahren gingen sie in denselben Jahrgang und trotzdem wurden bei jeder Begegnung die Nachnamen ausgetauscht. Diese Erfahrung trug nicht unbedingt dazu bei, Hermines Theorie über die Gehirnkapazitäten der Männer zu widerlegen. Aber das nur am Rande…

„Du schuldest mir was, Potter." Blaise grinste anzüglich auf ihn hinunter.

Harry runzelte die Stirn. „Ach, tatsächlich?"

Ron war schon im Begriff sich einzumischen. Hermine hielt ihn zurück. Sie wollte ihren Freund nicht nach einem weiteren Ohnmachtsanfall auf der Krankenstation besuchen müssen.

„Ja, tatsächlich. Ich musste Dracos Laune 48 Stunden am Stück ertragen und DAS ist wahrlich eine Strafe, die ich niemandem gönne!"

Harry konnte nun ein Grinsen auch nicht mehr unterdrücken. Ihm war schließlich schon zu Ohren gekommen, dass Dracos Reaktion auf seinen Fluch etwas… mädchenhaft war. Die Zweideutigkeit dieses Gedankens ließ ihn noch breiter grinsen.

„Na, so schlimm wird es nicht gewesen sein, der Fluch war doch zeitlich begrenzt." warf Hermine ein.

„Nein, war er nicht."

„Wie bitte?" Hermine starrte Blaise nun etwas irritiert an. Was sollte das? Sie hatte den Spruch doch extra entsprechend modifiziert.

„Naaaajaaaa…" nuschelte Harry verlegen. Hermines Blick schoss zu ihrem Freund herum.

„Harry? Hast du etwa…?"

Harry wurde eindeutig rot um die Nase, als er nickte. „Ich habe, ganz aus Versehen natürlich, wohl die zeitliche Begrenzung weggelassen…"

„Verstehe, so ein dummes Missgeschick aber auch." kommentierte Blaise trocken. Er war sich schon längst sicher, dass Potter Draco an Gerissenheit in nichts nachstand. Trotzdem konnte er sich nicht verkneifen, den Gryffindor etwas zu triezen. „Aber es wundert mich schon, dass du Draco ausgerechnet das weghext, womit ihr zwei soviel Spaß hattet."

Ron klappte die Kinnlade runter und Hermine verschluckte sich.

Blaise grinste selbstgefällig. Hach, wie sehr er es liebte kleine unschuldige Gryffindors zu ärgern. Meine Güte, er würde doch nicht etwa im Alter zu einem Snape mutieren? Das Grinsen gefror ihm auf den Lippen. Schwarze lange Haare hatte er ja schon… oh nein… oh nein…

Eine kurze Selbsthypnose zur Beruhigung später, hatte Blaise sich wieder im Griff. Die drei Gryffindors starrten ihn allerdings immer noch an. Hatte er sie versehentlich verhext?

Misstrauisch wedelte er mit der Hand vor Potters Gesicht herum. Harry blinzelte ein paar Mal, bevor er es schaffte Blaise zu fokussieren.

„Zabini!" knurrte er böse.

Wieder grinste Blaise. Sein Bedarf an Gryffindors-schocken war noch nicht gedeckt. „Vielleicht solltest du Draco ja mal… besuchen?" fragte er scheinheilig.

„Wieso sollte er?" keuchte das Wiesel entsetzt auf und wurde blass.

Harry bemerkte frustriert, wie Ron ihn misstrauisch von der Seite beäugte. Zweifellos stellte dieser sich gerade einige schmutzige Dinge vor, die zwischen ihm und Malfoy laufen könnten. Rons Nasenspitze legte einen zarten Hauch grün auf.

Hitze stieg Harry in die Wangen. Na toll, sein bester Freund hielt ihn nun endgültig für einen hormongesteuerten Sexprotz! Himmel, er würde wohl kaum über Draco herfallen, sobald sie in einem Raum waren… tss….

„Was immer du gerade Unanständiges denkst, Weasley, dazu ist Draco momentan gar nicht in der Lage!" Blaise zwinkerte Harry verschwörerisch zu und machte sich endlich auf den Weg zu seinem Abendessen. Das Rot auf Harrys Wangen vertiefte sich. „Gehen wir essen." nuschelte er gedemütigt und schlich mit gesenktem Kopf an seinen Freunden vorbei.

„Hallo Harry!" ertönte es, kaum, dass sein Allerwertester die Bank berührte. Harry schaute auf und wäre um ein Haar rückwärts wieder hinuntergepurzelt. Ebenso wie ungefähr 20 andere Gryffindors, die mitbekommen hatten, dass Pansy Parkinson, ein Slytherin – nur zur Erinnerung! – ihn gegrüßt hatte. In aller Öffentlichkeit! Mit Vornamen! Was war passiert? Hatte irgendjemand den Slytherins verdorbene Zaubertränke untergejubelt? Schon zwei Slytherins an einem Tag die nett zu ihm waren… gruselig! Wirklich gruselig!

Wieder ein Moment, in welchem Snape sich glücklich schätzen konnte, dass seine Zaubertränke ihn davon abhielten pünktlich in der großen Halle zu sein. Dieses neuerliche Vorkommnis wäre seinem momentan etwas labilen psychischen Zustandes nicht zuträglich gewesen.

Ein feuchter Schmatzer auf seiner linken Wange brachte Harry zurück in die Realität. Ginny grinste ihn an, während sie etwas umständlich versuchte, ihren Umhang beim Hinsetzen nicht allzu sehr zu verknautschen.

„Oh nein, Ginny! Das wird Harry auf gar keinen Fall tun!" brachte Hermine sogleich stürmisch hervor.

„Was? Ich hab doch gar nichts gesagt!"

„Tu nicht so scheinheilig, wenn du Harry absabberst dann doch nur, weil du ihn beeinflussen willst!"

„Ach Blödsinn. Harry ist mein Freund, ich kann ihn auch ohne Grund ‚absabbern'!"

„Du weißt ganz genau, was ich von dieser Idee halte!" Hermine klang nun ernsthaft böse.

„Welcher Idee?" wollte Harry wissen.

„Hier geht es aber nicht um dich, liebste Hermine, sondern um Harry."

„Ginny, überleg doch mal bitte ganz logisch!"

„Liebe hat nichts mit Logik zu tun!"

Ron verschluckte sich an seiner eigenen Spucke und wurde noch ein bisschen grüner. Wahrscheinlich würden bald erste Blümchen auf seiner Nase sprießen…

„Halloho?" versuchte Harry sein Glück erneut.

„Meine Güte, Ginny, Malfoy weiß doch noch nicht mal, wie Liebe geschrieben wird. Er verarscht Harry nach Strich und Faden!"

„Woher willst du das so genau wissen?"

„Würdet ihr wohl endlich aufhören über mich zu reden, als wäre ich nicht anwesend? Oder geistig minderbemittelt?" Harry spürte die altbekannte Wut in sich aufsteigen, während er die hitzige Diskussion der beiden Mädchen verfolgte.

Ron hatte sich inzwischen so klein gemacht, dass seine Nase gerade mal über den Tischrand reichte. Und selbst so konnte Harry noch erkennen, wie peinlich ihm dieses Thema war. Die Blümchen würden ohne Zweifel nicht mehr lange auf sich warten lassen. Rons Nase hatte das gepflegte Grün des Hogwartschen Quidditchfeldes angenommen.

Irgendwie war es ja nicht weiter verwunderlich, dass sowohl Hermine als auch Ginny ihn einfach ignorierten. Eigentlich hätte er mittlerweile dran gewöhnt sein sollen.

Ganz ohne sein Zutun huschte sein Blick zum Slytherintisch. Zwischen Blaise und Theo gähnte eine unübersehbare Lücke. Dracos Platz.

Blaise' Stimme hallte durch seinen Kopf.

Du. Solltest. Draco. Besuchen.

Sollte er wirklich? Die Antwort darauf konnte nur ein klares „NEIN!" sein… trotzdem… konnte es sein, dass Draco vielleicht Blaise gebeten hatte ihn, Harry, um einen Besuch zu bitten? Bei Godric, dieser Gedanke war einfach nur absurd. Malfoy und zweimal das Wort „BITTE" in einem Satz? Gut, damit war klar, dass es sich hierbei eindeutig nur um Wunschdenken seinerseits handeln dürfte.

Trotz allem konnte Harry nicht verhindern, dass Bilder ihrer gemeinsamen Nächte vor seinem inneren Auge auftauchten. Die überraschende Zärtlichkeit in Dracos Zügen, die Sanftheit seiner Küsse… doch ebenso seine eisigen Blicke der letzten Wochen… seine verletzenden Worte… sein warmer Atem im Nacken…

Harry registrierte Pansys forschenden Blick nicht, ebenso wenig wie er Blaise' leises Lächeln bemerkte, oder Theo's Gesichtsfarbe, die Rons mächtig ähnlich sah.

Harry erhob sich. Was sollte er sich weiter etwas vormachen? Er wusste ganz genau, dass er doch zu Draco gehen würde, also konnte er sich seine nächste Demütigung auch gleich abholen. Rons Stirn machte in echter Verzweiflung ihres Besitzers Bekanntschaft mit der Tischplatte. Harry rechnete es seinem Freund hoch an, dass er trotz seines offensichtlichen Würgereizes schwieg. Mal etwas anderes, als er sonst von Ron gewohnt war.

Ginny und Hermine verstummten abrupt.

„Harry! Bitte nicht!" murmelte Hermine und schaute ihn mit großen flehenden Augen an.

„Wir sehen uns später, ich habe keinen Hunger." sagte Harry schlicht.

„Oh Harry!" seufzte Hermine so theatralisch, dass man meinen könnte, Harry wolle freiwillig Snapes Privaträume putzen. Doch schon im nächsten Moment fauchte sie Ginny erbost an. „Da siehst du, was du mit deiner Diskutiererei angerichtet hast!"

„Jaaa…" machte Ginny und grinste breit, „Was ich da angerichtet habe… erschütternd, wirklich erschütternd!"

Der Weg zur Krankenstation kam Harry viel zu kurz vor, er hatte doch gerade erst die Halle verlassen und nun stand er schon vor der großen Flügeltür zum Krankensaal. Unentschlossen starrte er die Türklinke an, als erwarte er, sie würde ihn beißen und somit davon abhalten hineinzugehen. Natürlich schnappte dieses hinterhältige Stück einer Klinke nicht nach seiner Hand, als er sie zögernd berührte.

Wieso war er noch mal hergekommen? Und wieso zitterten seine Knie gerade so unmännlich? Harry schluckte. Mit seiner Kehle stimmte auch etwas nicht, sie war staubtrocken… super, er bekam eine Erkältung!

Der Gryffindorteil in ihm verpasste ihm eine mentale Kopfnuss. Seit wann war er denn so feige? Draco war laut Blaise ans Bett gefesselt, was sollte er ihm schon tun? Ihn mit dem Kopfkissen bewerfen? Ein unerwartetes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Moment mal, was hatte er da gedacht? Draco war ans Bett gefesselt? Hilflos? Hmmm… eventuell sollte er sich mal selbst davon überzeugen, wie der Fluch wirkte, oder besser, wie weit die Heilung mittlerweile fortgeschritten war…

Ohne zu wissen, ob der plötzliche Hormonschub in seiner Leistengegend oder doch sein Gryffindormut schuld daran waren, schob er beherzt die Türen auf und schritt energisch in den Krankensaal.

Dracos Kopf schoss herum, als er Schritte vernahm. Wenn das schon wieder diese kranke Krankenschwester war! Langsam aber sicher grenzt es schon an sexuelle Belästigung, wie oft sie nach seinen Kronjuwelen schauen wollte. Gut, natürlich war ein Blick auf das malfoysche Gehänge nun auch nicht jedem vergönnt…

„POTTER?" entfuhr es ihm überrascht.

Geistesgegenwärtig griff er nach seinem Zauberstab auf dem Nachttisch, richtete ihn auf Harry, bereit sich mehr als nur ein bisschen für diese missliche Lage zu rächen.

Soweit kam er jedoch nicht.

Harry hatte sich offenbar dazu entschlossen Rons schlimmste Befürchtungen wahr zu machen. Bevor auch nur die erste Silbe des Fluches über Dracos Lippen kam, hatte Harry dessen Zauberstabhand beiseite geschoben und hinderte ihn in seiner patentierten Art daran irgendetwas Verständliches hervorzubringen.

Draco brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass es Harrys Lippen waren, die sich warm auf seinen Mund pressten. Einige weitere Sekunden brauchte er um sich zu fragen, warum er sich nicht wehrte? Gerade eben hätte er Potter durch die Hölle und zurück hexen können, schließlich war dieser impertinente Arsch schuld an seiner peinlichen Lage.

Leider ließen ihn die Lippen eben jenes impertinenten Arsches alles andere als kalt. Und so landete sein Zauberstab klappernd auf dem Fußboden, während sich seine Hand in Harrys Nacken schob.

Seine Fingerspitzen begannen zu beben, sobald er Harrys Wärme unter ihnen spürte, ein Magen fühlte sich merkwürdig leicht an, als Harrys Zunge sanft über seine Lippen glitt. Er unterdrückte ein peinliches Seufzen… sooo deutlich musste er dem verfluchten Gryffindor nun ja auch nicht zeigen, wie sehr er dessen Berührungen genoss… wenigstens einen Rest seiner Malfoy-Ehre wollte Draco behalten…

Eine vorwitzige Hand schob sich unter die Bettdecke und unter sein Kittelchen. „Oh Merlin, Harry…" keuchte Draco fast erschrocken, spürte Harry gegen seine Lippen lächeln. Soviel zum Thema Malfoy-Ehre…

Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen… er stand wirklich darauf, wenn Draco seinen Namen stöhnte… die Tatsache, dass der Slytherin unter seinem Krankenhauskittelchen nichts als seine perfekte cremeweiße Haut trug, brachte Harrys Knie zum Zittern und seine Hose dazu, verdächtig eng zu werden. Er löste den Kuss, leckte sich sanft Dracos Hals hinunter. Der Griff in seinem Nacken verstärkte sich, sobald er begann an der weichen Haut zu saugen.

Irgendwie überraschte es ihn, dass von Draco so gar keine Gegenwehr kam, gerade eben hatte er noch ausgesehen, als wolle er ihn auf den Mond hexen, ohne Rückfahrkarte.

Dracos leise gemurmeltes „Komm her!" fegte diese Überlegungen aus seinen Gedanken. Sekunden später fand er sich in einer Position wieder, an die er einige recht erregende Erinnerungen hatte.

Auf Knien hockte er auf Dracos Schoß, zwei Hände in seinem Nacken zogen ihn in einen weiteren Kuss hinunter, eine warme Zunge an seinen Lippen verursachte eine wollüstige Gänsehaut. Harry stöhnte leise und verfluchte im Stillen die Bettdecke, die es tatsächlich wagte sich zwischen sie zu drängen. Er wollte Draco spüren, alles von ihm und zwar jetzt!

Dracos eingeschränkte Bewegungsfreiheit brachte Harry in eine Position, in welcher er alle Karten in der Hand hielt und er genoss es…, der Gedanke, dass Draco sich nicht wirklich gegen seine Berührungen wehren konnte heizte ihm seltsamerweise ordentlich ein.

Allerdings hätte Draco sich in diesem Moment wohl auch nicht gewehrt, wenn er es gekonnt hätte. Zu sehr wollte er diese Berührungen. Zu sehr drängte alles in ihm danach endlich Harrys faszinierende Wärme wieder zu spüren, sich fallenzulassen, nicht denken zu müssen, einfach nur fühlen…

Langsam strich Harry das Hemdchen von Dracos Schultern, wie praktisch, dass diese Dinger hinten nicht geschlossen sind, und küsste sich die weiße Haut zum Bauchnabel hinunter. Dracos Atem stockte, als er seine Zunge in die kleine Vertiefung gleiten ließ. Oh ja, das war soviel besser als sich gegenseitig Flüche an den Kopf zu schmeißen…

Draco zwang seinen Kopf wieder nach oben, fing seine Lippen in einem weiteren leidenschaftlichen Kuss ein. Wieder unterbrach Harry den Kuss, schaute einen Moment lang in Dracos halbgeschlossene Augen, ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Du weißt schon, dass du mir grade hilflos ausgeliefert bist, oder, Malfoy?" flüsterte er leise, ließ seine Lippen aufreizend langsam über Dracos Wangen wandern, ohne ihn wirklich zu berühren…

„Lass mich raten, dass ist der feuchte Traum deiner einsamen schlaflosen Nächte?"

„Hmmm, hab schon schlimmeres geträumt."

Dracos Blick wurde berechnend als er sich nun aufsetzte, Harry damit unweigerlich tiefer auf seinen Schoß schob. „Tja, Potter, wenn du mir nicht diesen witzigen kleinen Fluch aufgehalst hättest, wäre es eventuell möglich gewesen, dass du sogar Nutzen aus dieser Situation hättest ziehen können, aber da ich nun untenrum jedem Mädchen Konkurrenz mache…"

Ein leises Schuldgefühl beschlich Harry. Hatte der Fluch tatsächlich so lange Auswirkungen? War ja mal wieder klar, er fand den perfekten Fluch um Draco austicken zu lassen und nun bestrafte er sich selbst damit… das Leben ist unfair!

Draco überraschte ihn damit, dass er ihn mit einem Ruck seines Shirts entledigte. Zwei warme Hände strichen über seinen Rücken, legten sich auf seine Hüften und zogen ihn näher. Harry keuchte, als sich seine viel zu enge Hose an Dracos Bauch presste.

„He… du bist ein unverschämter Lügner!" brachte Harry zwischen zwei keuchenden Atemzügen hervor.

„Ach, bin ich das? Warum?" nuschelte Draco an seiner Kehle. Sanfte Bisse verhinderten eine allzu schnelle Antwort Harrys.

Eigentlich fand Harry, dass praktische Demonstrationen sowieso viel sinnvoller waren als diese Wortgefechte, schließlich konnte man mit seiner Zunge interessante Dinge anfangen als zu reden.

So löste er eine Hand aus Dracos Haaren, strich seine Brust hinunter, über den flachen Bauch… er musste sich auf die Knien hochstemmen um genug Platz zwischen seinen Schenkeln zu schaffen. Draco unterbrach den Kuss… stöhnte rau auf, als Harry fand, was er gesucht hatte. „Für ein Mädchen bist du aber recht beeindruckend bestückt, D..r..a..c..o…!" raunte er ihm heiser ins Ohr.

„Spontane… Selbstheilung…" keuchte dieser unter seinen massierenden Fingern. Harry biss sich auf die Lippe um sein eigenes Stöhnen zurückzuhalten. Er liebte jedes einzelne der Geräusche, die Draco machte, wenn er ihn berührte. Jeden einzelnen schnellen Atemzug, jedes leise Keuchen, jedes zittrige Seufzen und jedes raue Stöhnen…

Unvermutet schnappte Draco sich seine Hand und brachte sie wieder unter der Decke hervor. Harry wollte protestieren, doch erneut ließ ihn Dracos Zunge, seine Lippen und seine kleinen Bisse vergessen, wie man zusammenhängende sinnvolle Sätze formulierte.

Dracos Hände glitten abermals zu seinen Hüften, zogen ihn wieder näher. Nun konnte auch Harry ein heiseres Keuchen nicht unterdrücken. Allzu deutlich spürte er die pulsierende Härte an seinen Schenkeln. Merlin, sie mussten aufhören, was wenn Madam Pomfrey nach Draco sehen wollte… oder…

„Fuck, Draco, wir…" brachte Harry keuchend heraus.

„Ja… so etwas Ähnliches hatte ich vor…!" war die unverschämte Antwort. Hitze stieg Harry in die Wangen, er konnte das unmöglich zulassen, er wusste nur zu gut, dass es kein Zurück mehr gab, wenn Draco ihn an einen bestimmten Punkt brachte.

Zwei phantastische Hände an seinem Hinterteil, die genau zu wissen schienen, wie sie ihn dort massieren sollten, brachten diesen Punkte ein ganzes Stück näher…

„HrrmHrmm!"

Harry schrak dermaßen zusammen, dass er spontan einen uneleganten Köpfer aus dem Bett auf den harten Fußboden hinlegte.

„Was zum… PANSY PARKINSON!" hörte er Draco im nächsten Moment aufgebracht schreien. Für einen Moment war Harry versucht einfach auf dem Boden liegenzubleiben. Himmel, war das peinlich…

„Ehrlich Jungs, ihr hättet die Krankenstation ja wenigstens verriegeln können, nicht jeder steht drauf zwei Kerle beim Fummeln zu beobachten." Das Amüsement in ihrer Stimme war unüberhörbar.

Draco fluchte eindrucksvoll und recht phantasiereich.

„Also, ich fands ziemlich scharf…" ertönte eine weitere nur zu bekannte Stimme.

„Ginny…" seufzte Harry ergeben. Im nächsten Moment tauchte auch schon das Gesicht seiner Freundin über ihm auf. „Harry, Schatz, willst du nicht aufstehen? Der Boden sieht nicht bequem aus."

„Also, ich wette, stehen tuen sie beide, Gin." Das war eindeutig Blaise unverschämtes Feixen.

Na bitte, was wollte Harry eigentlich noch mehr? Sein halber Jahrgang hatte ihn praktisch in flagranti mit Malfoy erwischt. Er konnte schon die Schlagzeile des Tagespropheten vor sich sehen: Harry Potter und Draco Malfoy, schmutzige Spielchen im Krankensaal, Teil 1, genauere Details auf den Seiten 1-35!

„Was ist hier los, eine verdammte Völkerwanderung oder was? Habt ihr alle kein Zuhause?" schnauzte Draco seinen Freund an und streifte sich missmutig sein Krankenhauskittelchen über.

„Na, so gereizt, bester Freund, sind wie vielleicht zu früh gekommen?" Blaise Grinsen wurde breiter.

„Definitiv ja!" grummelte Harry und erhob sich langsam. Perplex starrten die Slytherin ihn an, er schnappte sich sein Shirt und zuckte nur mit den Schultern. Was sollte er leugnen, wer weiß, wie lange die Meute schon zugesehen hatte. Als Prügelei würden sie es ihm sowieso nicht abkaufen.

Sekunden später war er unglaublich dankbar dafür, dass diese Drei es waren, die sei gestört hatten. Eindrucksvoll wurde ihm bewiesen, dass es hätte schlimmer sein können.

Die Tür zum Krankensaal flog auf, krachte an die Wand als zwei aufgebrachte Personen hindurchschossen. Lucius Malfoy voran, gefolgt von Severus Snape, der mal wieder den Fehler begangen hatte, die Figur auf seinem Schreibtisch zu betrachten… und entsprechend lüstern war seine Laune. Allerdings eher mordlüstern als sexueller Art…

„WAS IST HIER LOS!" fauchte Lucius in die Runde. Harry wollte vorsichtshalber einen Schritt vom Bett wegmachen, er unterdrückte einen überraschten Laut, als Dracos Hand sich halb von der Bettdecke verborgen fest um seine Finger schloss. Außer Ginny sah es niemand. Vor allen Dingen nicht Lucius, der nun abwertend auf seinen Sohn hinunteräugte. „Erkläre mir dies, Draco."

Harry sah, wie Draco alle Farbe aus dem Gesicht wich, nervös presste er die Lippen aufeinander.

„Es war nicht Dracos Schuld, Lucius. Einer seiner unfähigen Mitschüler hat ihn mit einem Fluch getroffen…" dabei bedachte Snape Harry mit einem Blick, der Voldemort alle Ehre machte.

Blaise und Pansy traten unbehaglich näher an ihn und Ginny heran. Die Jugendlichen an der einen Seite von Dracos Bett, der wutschnaubende Lucius mit Snape auf der anderen.

„Ach, und mein Sohn konnte sich nicht wehren?" schnauzte Lucius nicht im Mindesten beruhigt.

„Er konnte es nicht sehen…" war Snapes ruhige Antwort.

„Wie oft habe ich dir gesagt, dass du deine Augen überall haben musst? Du bist eine Schande für deine Familie, Draco! Nicht mal peinlichen Flüchen von… von Schulkindern kannst du abwehren…"

Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen, sein Griff um Dracos Hand wurde fester. Was war den in Dracos Vater gefahren? Er hatte zwar schon oft seinen Unmut über Dracos Verhalten geäußert, derart beschimpft hatte er ihn allerdings noch nicht. Ein schneller Seitenblick auf Pansy und Blaise machte Harry klar, dass es nicht das erste Mal war, dass diese beiden solche Schimpftiraden mit anhören mussten.

Draco versuchte seine Hand wegzuziehen, er starrte nur stumm auf die Bettdecke vor sich, die Lippen weiterhin zusammengepresst. Harry hätte nicht gedacht, dass Draco noch blasser werden konnte. So unauffällig wie möglich legte er auch seine zweite Hand auf Dracos zitternde Finger.

„Und was tun Sie hier, Mr. Potter?" die Abscheu in seiner Stimme nahm einen neuen Abgrund an, als seine grauen Augen sich auf ihn richteten. Harry schluckte, senkte aber seinen Blick nicht, was Lucius offensichtlich noch mehr aufbrachte.

„Nun, Mr. Potter? Auf eine gestellte Frage erhält man normalerweise auch eine Antwort, das gebietet der Anstand…"

„Nun, Mr. Malfoy, da ich aber keine Erziehung genossen habe, wie Sie mir ja oft genug verdeutlicht haben, wird es Sie bestimmt nicht wundern, dass Sie von mir keine Antwort bekommen."

Blaise neben ihm sog scharf die Luft ein. Harry meinte Dracos Finger wieder zittern zu fühlen. Was tat dieser Mann nur mit seinem Sohn, dass er derart eingeschüchtert war? Harry beschloss nach einem weiteren Blick auf Dracos versteinerte Miene, dass er es eigentlich nicht allzu genau wissen wollte.

„Ich denke, es wird Zeit, dass Sie in Ihre Gemeinschaftsräume zurückkehren, Herrschaften!" Snapes Stimme duldete keinen Widerspruch.

Tbc…

Über Reviews würde ich mich wie immer hysterisch freuen!